"Der Antichrist ist ein Ökumeniker"
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"Der Antichrist ist ein Ökumeniker"
Was ist von diesem Satz zu halten: "Der Antichrist ist ein Ökumeniker". S.E. Biffi sprach dieses vor geraumer Zeit.
Kath.net berichtete darüber.
Ist das Unsinn?
Kath.net berichtete darüber.
Ist das Unsinn?
"Ad Deum, qui laetificat juventutem meam."
So pauschal aus dem Zusammenhang gerissen ist der Satz natürlich falsch, da er jeder offiziellen Lehre der Kirche über die Notwendigkeit der (richtig verstandenen) Ökumene widerspricht.
Wenn man ihn aber so versteht, dass er übertriebenem Ökumenismus anprangert, der wie jeder -ismus seine schlechten Auswüchse hat, ist er richtig. Ökumene, die jede Wahrheit um einer oberflächlichen Einheit willen leugnet, ist sicherlich nicht im Sinne Christi und daher falsch.
Wenn man ihn aber so versteht, dass er übertriebenem Ökumenismus anprangert, der wie jeder -ismus seine schlechten Auswüchse hat, ist er richtig. Ökumene, die jede Wahrheit um einer oberflächlichen Einheit willen leugnet, ist sicherlich nicht im Sinne Christi und daher falsch.
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- lifestylekatholik
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Re: "Der Antichrist ist ein Ökumeniker"
Ich kann mich nicht mehr richtig an den Zusammenhang erinnern. Wenn ich mich nicht täusche war das so gemeint, dass der Antichrist ein Ökumeniker sei, nicht dass jeder Ökumeniker der Antichrist sei.
Das war also nicht gegen die Ökumene (denn die Ökumene zwischen den Kirchen, also der lateinischen und den Ostkirchen, brauchen wir), sondern eine Warnung vor dem Antichrist, der sich hinter einer Maske verbirgt. Das schien mir ähnlich gemeint wie der Satz von Silone: Der nächste Faschismus wird nicht sagen, ich bin der Faschismus, er wird sagen, ich bin der Antifaschismus.
Das war also nicht gegen die Ökumene (denn die Ökumene zwischen den Kirchen, also der lateinischen und den Ostkirchen, brauchen wir), sondern eine Warnung vor dem Antichrist, der sich hinter einer Maske verbirgt. Das schien mir ähnlich gemeint wie der Satz von Silone: Der nächste Faschismus wird nicht sagen, ich bin der Faschismus, er wird sagen, ich bin der Antifaschismus.
- cantus planus
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Dass dachte ich auch zuerst.Leguan hat geschrieben:Auf der Forenübersichtsseite erscheint als Text
"Der Antichrist ist ein Ö...",
und das einzige was mir da spontan einfiel war "Der Antichrist ist ein Österreicher".
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Tradition ist das Leben des Heiligen Geistes in der Kirche. — Vladimir Lossky
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Ich auchcantus planus hat geschrieben:Dass dachte ich auch zuerst.Leguan hat geschrieben:Auf der Forenübersichtsseite erscheint als Text
"Der Antichrist ist ein Ö...",
und das einzige was mir da spontan einfiel war "Der Antichrist ist ein Österreicher".
(als Halbösterreicher dachte ich gleichzeitig: hoffentlich niemand aus der Verwandtschaft)...
Iúdica me, Deus, et discérne causam meam de gente non sancta
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Lieber HeGe,HeGe hat geschrieben:So pauschal aus dem Zusammenhang gerissen ist der Satz natürlich falsch, da er jeder offiziellen Lehre der Kirche über die Notwendigkeit der (richtig verstandenen) Ökumene widerspricht.
richtig verstandene Ökumene? Meinst Du die Religionsfreiheit? Synkretismus?
Ich halte den Satz für so wertvoll, dass ich ihn hier gepostet habe und mit euch darüber nachdenken will.
Grundlage war die Schrift eines russischen Religionsphilosophen und ich bin darüber gestolpert, weil ich damals so ungeheurlich fand. Mittlerweile sehe ich das etwas anders.
Wir sollten erst einmal Einigkeit darüber haben, dass es den Antichristen gibt und dieser auch in unserer Zeit wirkt.
Siehst Du das auch so?
Gruß
Gerhard
"Ad Deum, qui laetificat juventutem meam."
Aus Braunau am Inn? Das ist meine erste Assoziation, wenn ich "Österreicher" in einem negativen Zusammenhang höre…Niels hat geschrieben:Ich auchcantus planus hat geschrieben:Dass dachte ich auch zuerst.Leguan hat geschrieben:Auf der Forenübersichtsseite erscheint als Text
"Der Antichrist ist ein Ö...",
und das einzige was mir da spontan einfiel war "Der Antichrist ist ein Österreicher".
(als Halbösterreicher dachte ich gleichzeitig: hoffentlich niemand aus der Verwandtschaft)...
Was den Antichristen angeht…da habe ich schon zuviel gehört. Als ich noch zur Schule ging, wollte man mir weismachen, der Antichrist würde als Sohn eines Bischofs und einer Nonne geboren. Als ich einer älteren Ordensschwester, irgendwo aus der Frankfurter Gegend (?) davon erzählte, sagte sie: "Unser Hausgeistlicher sagt das auch."
Scheint also verbreitet zu sein, diese "Hypothese".
???
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Ja.Niels hat geschrieben:Meintest Du Wladimir Solowjew?Gerhard hat geschrieben:Grundlage war die Schrift eines russischen Religionsphilosophen
@Clemens: Ich kenne auch noch welche, aber möchte ich hier nicht posten. Die haben es sogar vor Zeugen zugegeben.
"Ad Deum, qui laetificat juventutem meam."
Ich meine Ökumene, wie sie auf Basis des richtigen Verständnisses von Kirche und Wahrheit stattfinden kann. Deren Endziel es ist, dass wieder alle Christen in der einen, heiligen, von Christus gegründeten Kirche versammelt sind, ohne, dass irgendwelche Glaubenswahrheiten über Bord geworfen werden.Gerhard hat geschrieben:richtig verstandene Ökumene? Meinst Du die Religionsfreiheit? Synkretismus?
Religionsfreiheit ist ein Thema, das ich davon getrennt halten würde, weil es ein politischer Begriff ist.
Ja.Gerhard hat geschrieben:Wir sollten erst einmal Einigkeit darüber haben, dass es den Antichristen gibt und dieser auch in unserer Zeit wirkt.
Siehst Du das auch so?
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Das wird aber nicht ohne ein einheitliches Sakramentenverständnis möglich sein.HeGe hat geschrieben:Deren Endziel es ist, dass wieder alle Christen in der einen, heiligen, von Christus gegründeten Kirche versammelt sind, ohne, dass irgendwelche Glaubenswahrheiten über Bord geworfen werden.
"Ad Deum, qui laetificat juventutem meam."
Hallo,
der ganze Artikel ist von 2007, obwohl Biffi das sicherlich jährlich wiederholt. Auf wiki findet sich dieser Artikel Hinweis von ihm auch.
http://www.kreuz.net/article.4794.html
Und auch der Hinweis auf Solowjow. Er bezieht sich da wohl auf die "Kurze Erzählung vom Anti-Christ".
Wenn das so einfach wäre - .
Es gibt natürlich Personen, die gegen Christus wirken, aber immer dort wo Christus wirkt.
Allerdings versteht bzw. verstand man Irrlehren als anti-christlich, im Sinne von an Stelle von Christus. Und man verstand dies auch im Zusammenhang der Wiederkunft Christi.
Biffi kann natürlich genau dies meinen, daß an Stelle der Hoffnung auf die Wiederkunft Christi die Menschen sich auf ihrer sozialen und politischen Projekte konzentrieren und evtl. erkennen, daß sie Religion dafür nicht brauchen. Also Religion als Institution Kirche.
Das ist schon eine Gefahr. Und da kann dann die Person Jesus Christus verschwinden.
Das meint er dann wohl auch Solidarität, Frieden, Umweltschutz "„Wenn diese zu absoluten Werten werden, die Verkündigung des Heilsereignisses zunichte machen oder ihr widersprechen, dann werden sie zum Anlaß für Götzendienst und zu einem Hindernis auf dem Weg der Erlösung.“
Also ich finde da kommt der ganze Antimodernismus wieder durch.
Gruß
Aleth
(mein 1. Beitrag - ich bitte um einen Begrüßungs-Salut )
der ganze Artikel ist von 2007, obwohl Biffi das sicherlich jährlich wiederholt. Auf wiki findet sich dieser Artikel Hinweis von ihm auch.
http://www.kreuz.net/article.4794.html
Und auch der Hinweis auf Solowjow. Er bezieht sich da wohl auf die "Kurze Erzählung vom Anti-Christ".
Wenn das so einfach wäre - .
Es gibt natürlich Personen, die gegen Christus wirken, aber immer dort wo Christus wirkt.
Allerdings versteht bzw. verstand man Irrlehren als anti-christlich, im Sinne von an Stelle von Christus. Und man verstand dies auch im Zusammenhang der Wiederkunft Christi.
Biffi kann natürlich genau dies meinen, daß an Stelle der Hoffnung auf die Wiederkunft Christi die Menschen sich auf ihrer sozialen und politischen Projekte konzentrieren und evtl. erkennen, daß sie Religion dafür nicht brauchen. Also Religion als Institution Kirche.
Das ist schon eine Gefahr. Und da kann dann die Person Jesus Christus verschwinden.
Das meint er dann wohl auch Solidarität, Frieden, Umweltschutz "„Wenn diese zu absoluten Werten werden, die Verkündigung des Heilsereignisses zunichte machen oder ihr widersprechen, dann werden sie zum Anlaß für Götzendienst und zu einem Hindernis auf dem Weg der Erlösung.“
Also ich finde da kommt der ganze Antimodernismus wieder durch.
Gruß
Aleth
(mein 1. Beitrag - ich bitte um einen Begrüßungs-Salut )
Es ist ganz einfach, diesen Satz zu verstehen.Gerhard hat geschrieben:Was ist von diesem Satz zu halten: "Der Antichrist ist ein Ökumeniker". S.E. Biffi sprach dieses vor geraumer Zeit.
Der Antichrist wird eine Einheitsreligion schaffen, frei nach dem Motto: "Alle sind gleich, alles ist das selbe" - was ein weiterer Schritt hinweg von einer personalen Gottesbzeiheung und einem Weg der Wahrheit sein wird, da alles erlaubt, alles richtig, alles gleich, alles egal sein wird.
Eine Hardcore-Ökumene also.
lg
azs
ad te suspiramus in hac lacrimarum valle
- cantus planus
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Ja. Diese pervertierte Ökumene hat sich in vielen Köpfen bereits erschreckend tief festgesetzt. Auch bei Leuten, die sich der einen, wahren Kirche angehörig fühlen.azs hat geschrieben:Es ist ganz einfach, diesen Satz zu verstehen.
Der Antichrist wird eine Einheitsreligion schaffen, frei nach dem Motto: "Alle sind gleich, alles ist das selbe" - was ein weiterer Schritt hinweg von einer personalen Gottesbzeiheung und einem Weg der Wahrheit sein wird, da alles erlaubt, alles richtig, alles gleich, alles egal sein wird.
Eine Hardcore-Ökumene also.
Ich habe gestern Abend lange mit einer Mutter telefoniert. Da ging es um Fragen des Kommunionsempfanges: sie stieß sich an der Auffassung gewisser Katholiken, dass Abendmahl und Eucharistie das Gleiche seien, und jeder - auch ohne Vorbereitung - daran teilhaben könnte. Überhaupt sei jeder Glaube an Gott das Gleiche.
Es hat ihr gut getan, dass ich erklären konnte, dass unsere Kirche dazu heute noch eine klare Meinung vertritt. Allerdings musste ich einräumen, dass sich viele Priester heute nicht mehr darum scheren...
O tempora!
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Tradition ist das Leben des Heiligen Geistes in der Kirche. — Vladimir Lossky
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Ich finde es ein wenig vermessen, erkennen zu können, was und auch wer denn der Anti-Christ sein soll. Und vor allem daraus auch immer ableiten zu können, wann denn und wie das Ende kommt.cantus planus hat geschrieben:Ja. Diese pervertierte Ökumene hat sich in vielen Köpfen bereits erschreckend tief festgesetzt. Auch bei Leuten, die sich der einen, wahren Kirche angehörig fühlen.azs hat geschrieben:Es ist ganz einfach, diesen Satz zu verstehen.
Der Antichrist wird eine Einheitsreligion schaffen, frei nach dem Motto: "Alle sind gleich, alles ist das selbe" - was ein weiterer Schritt hinweg von einer personalen Gottesbzeiheung und einem Weg der Wahrheit sein wird, da alles erlaubt, alles richtig, alles gleich, alles egal sein wird.
Eine Hardcore-Ökumene also.
Ich habe gestern Abend lange mit einer Mutter telefoniert. Da ging es um Fragen des Kommunionsempfanges: sie stieß sich an der Auffassung gewisser Katholiken, dass Abendmahl und Eucharistie das Gleiche seien, und jeder - auch ohne Vorbereitung - daran teilhaben könnte. Überhaupt sei jeder Glaube an Gott das Gleiche.
Es hat ihr gut getan, dass ich erklären konnte, dass unsere Kirche dazu heute noch eine klare Meinung vertritt. Allerdings musste ich einräumen, dass sich viele Priester heute nicht mehr darum scheren...
O tempora!
Verständnis habe ich, daß Menschen Halt suchen in der Kirche, aber das kann auch nur enttäuscht werden. Die Kirche ist kein abstraktes Gebilde, sondern wir halten uns aneinander, aber vor allem hält uns Christus.
Daher kommt doch in den Äußerungen dieser Mutter eine große Unsicherheit bezüglich ihres Christusglauben auch daher. Die Kirche hat sich da doch gerne als Ersatz aufgestellt und dieser Ersatz schwindet nun. Die einzelnen Gläubigen müssen sich um ihren Glauben bemühen und nicht alles auf die Ämter abladen.
"Früher" war es bequemer - da brauchten Eltern ihre Kinder nicht auch noch im Glauben zu erziehen, das machte das katholische Milieu von ganz alleine. Heute muß man alles selber machen.
Wie du richtig schreibst, vertreten viele Priester ihre eigene Meinung und machen auch ihre eigene Liturgie, ihren Katechismus und ihre eigene Messe. Ich habe erst kürzlich erlebt, daß das bis ins eigene Meßformular hineinreicht.
Es fällt auseinander - unten und oben und man spricht schon von einem Schisma in der Hierarchie.
Das alles hat garnichts mit der Ökumene zu tun, sondern vielmehr mit der Ökonomie.
Gruß
Aleth
Es gibt aber auch Menschen, die alles und jeden ablehnen, an nichts glauben und erst dann erwachen, wenn es zu spät ist, weil sie die Zeichen der Zeit nicht erkennen, die Jesus ankündigte. Manche Dinge sind nicht vermessen, sondern mit einem ein bischen weitergehenden Denken rel. einfach zu begreifen.Aletheia hat geschrieben:Ich finde es ein wenig vermessen, erkennen zu können, was und auch wer denn der Anti-Christ sein soll. Und vor allem daraus auch immer ableiten zu können, wann denn und wie das Ende kommt.cantus planus hat geschrieben:Ja. Diese pervertierte Ökumene hat sich in vielen Köpfen bereits erschreckend tief festgesetzt. Auch bei Leuten, die sich der einen, wahren Kirche angehörig fühlen.azs hat geschrieben:Es ist ganz einfach, diesen Satz zu verstehen.
Der Antichrist wird eine Einheitsreligion schaffen, frei nach dem Motto: "Alle sind gleich, alles ist das selbe" - was ein weiterer Schritt hinweg von einer personalen Gottesbzeiheung und einem Weg der Wahrheit sein wird, da alles erlaubt, alles richtig, alles gleich, alles egal sein wird.
Eine Hardcore-Ökumene also.
Ich habe gestern Abend lange mit einer Mutter telefoniert. Da ging es um Fragen des Kommunionsempfanges: sie stieß sich an der Auffassung gewisser Katholiken, dass Abendmahl und Eucharistie das Gleiche seien, und jeder - auch ohne Vorbereitung - daran teilhaben könnte. Überhaupt sei jeder Glaube an Gott das Gleiche.
Es hat ihr gut getan, dass ich erklären konnte, dass unsere Kirche dazu heute noch eine klare Meinung vertritt. Allerdings musste ich einräumen, dass sich viele Priester heute nicht mehr darum scheren...
O tempora!
Verständnis habe ich, daß Menschen Halt suchen in der Kirche, aber das kann auch nur enttäuscht werden. Die Kirche ist kein abstraktes Gebilde, sondern wir halten uns aneinander, aber vor allem hält uns Christus.
Daher kommt doch in den Äußerungen dieser Mutter eine große Unsicherheit bezüglich ihres Christusglauben auch daher. Die Kirche hat sich da doch gerne als Ersatz aufgestellt und dieser Ersatz schwindet nun. Die einzelnen Gläubigen müssen sich um ihren Glauben bemühen und nicht alles auf die Ämter abladen.
"Früher" war es bequemer - da brauchten Eltern ihre Kinder nicht auch noch im Glauben zu erziehen, das machte das katholische Milieu von ganz alleine. Heute muß man alles selber machen.
Wie du richtig schreibst, vertreten viele Priester ihre eigene Meinung und machen auch ihre eigene Liturgie, ihren Katechismus und ihre eigene Messe. Ich habe erst kürzlich erlebt, daß das bis ins eigene Meßformular hineinreicht.
Es fällt auseinander - unten und oben und man spricht schon von einem Schisma in der Hierarchie.
Das alles hat garnichts mit der Ökumene zu tun, sondern vielmehr mit der Ökonomie.
Gruß
Aleth
lg
azs
ad te suspiramus in hac lacrimarum valle
Wer will sagen, wer an nichts glaubt?azs hat geschrieben:Es gibt aber auch Menschen, die alles und jeden ablehnen, an nichts glauben und erst dann erwachen, wenn es zu spät ist, weil sie die Zeichen der Zeit nicht erkennen, die Jesus ankündigte. Manche Dinge sind nicht vermessen, sondern mit einem ein bischen weitergehenden Denken rel. einfach zu begreifen.Aletheia hat geschrieben:Ich finde es ein wenig vermessen, erkennen zu können, was und auch wer denn der Anti-Christ sein soll. Und vor allem daraus auch immer ableiten zu können, wann denn und wie das Ende kommt.cantus planus hat geschrieben:Ja. Diese pervertierte Ökumene hat sich in vielen Köpfen bereits erschreckend tief festgesetzt. Auch bei Leuten, die sich der einen, wahren Kirche angehörig fühlen.azs hat geschrieben:Es ist ganz einfach, diesen Satz zu verstehen.
Der Antichrist wird eine Einheitsreligion schaffen, frei nach dem Motto: "Alle sind gleich, alles ist das selbe" - was ein weiterer Schritt hinweg von einer personalen Gottesbzeiheung und einem Weg der Wahrheit sein wird, da alles erlaubt, alles richtig, alles gleich, alles egal sein wird.
Eine Hardcore-Ökumene also.
Ich habe gestern Abend lange mit einer Mutter telefoniert. Da ging es um Fragen des Kommunionsempfanges: sie stieß sich an der Auffassung gewisser Katholiken, dass Abendmahl und Eucharistie das Gleiche seien, und jeder - auch ohne Vorbereitung - daran teilhaben könnte. Überhaupt sei jeder Glaube an Gott das Gleiche.
Es hat ihr gut getan, dass ich erklären konnte, dass unsere Kirche dazu heute noch eine klare Meinung vertritt. Allerdings musste ich einräumen, dass sich viele Priester heute nicht mehr darum scheren...
O tempora!
Verständnis habe ich, daß Menschen Halt suchen in der Kirche, aber das kann auch nur enttäuscht werden. Die Kirche ist kein abstraktes Gebilde, sondern wir halten uns aneinander, aber vor allem hält uns Christus.
Daher kommt doch in den Äußerungen dieser Mutter eine große Unsicherheit bezüglich ihres Christusglauben auch daher. Die Kirche hat sich da doch gerne als Ersatz aufgestellt und dieser Ersatz schwindet nun. Die einzelnen Gläubigen müssen sich um ihren Glauben bemühen und nicht alles auf die Ämter abladen.
"Früher" war es bequemer - da brauchten Eltern ihre Kinder nicht auch noch im Glauben zu erziehen, das machte das katholische Milieu von ganz alleine. Heute muß man alles selber machen.
Wie du richtig schreibst, vertreten viele Priester ihre eigene Meinung und machen auch ihre eigene Liturgie, ihren Katechismus und ihre eigene Messe. Ich habe erst kürzlich erlebt, daß das bis ins eigene Meßformular hineinreicht.
Es fällt auseinander - unten und oben und man spricht schon von einem Schisma in der Hierarchie.
Das alles hat garnichts mit der Ökumene zu tun, sondern vielmehr mit der Ökonomie.
Gruß
Aleth
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azs
Ich denke, selbst so verzweifelte Typen wie Marx und Nietsche haben schon nach der Wahrheit und dem Guten gesucht.
Und nicht jeder, der Herr, Herr ruft, wird gerettet. (Vgl. Mt 7,22)
Die Theologie Christi macht wirklich frei.
In Dominus Iesus hat es ja eine Klärung des Profils der Katholischen Kirche gegenüber den protestantischen Teilkirchen gegeben.Maurus hat geschrieben:Es sei auf hier auch auf Georg May, Die Ökumenismusfalle verwiesen.
" Es gibt also eine einzige Kirche Christi, die in der katholischen Kirche subsistiert und vom Nachfolger Petri und von den Bischöfen in Gemeinschaft mit ihm geleitet wird. Die Kirchen, die zwar nicht in vollkommener Gemeinschaft mit der katholischen Kirche stehen, aber durch engste Bande, wie die apostolische Sukzession und die gültige Eucharistie, mit ihr verbunden bleiben, sind echte Teilkirchen. Deshalb ist die Kirche Christi auch in diesen Kirchen gegenwärtig und wirksam, obwohl ihnen die volle Gemeinschaft mit der katholischen Kirche fehlt, insofern sie die katholische Lehre vom Primat nicht annehmen, den der Bischof von Rom nach Gottes Willen objektiv innehat und über die ganze Kirche ausübt.
Die kirchlichen Gemeinschaften hingegen, die den gültigen Episkopat und die ursprüngliche und vollständige Wirklichkeit des eucharistischen Mysteriums nicht bewahrt haben,sind nicht Kirchen im eigentlichen Sinn; die in diesen Gemeinschaften Getauften sind aber durch die Taufe Christus eingegliedert und stehen deshalb in einer gewissen, wenn auch nicht vollkommenen Gemeinschaft mit der Kirche. Die Taufe zielt nämlich hin auf die volle Entfaltung des Lebens in Christus durch das vollständige Bekenntnis des Glaubens, die Eucharistie und die volle Gemeinschaft in der Kirche." Dominus Iesus
Und ebenfalls zu empfehlen ist Unitatis redintegratio - das Dekret über den Ökumenismus - des II.Vat. Konzils.
Gruß
Aleth
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Liebe Aleth,Aletheia hat geschrieben:In Dominus Iesus hat es ja eine Klärung des Profils der Katholischen Kirche gegenüber den protestantischen Teilkirchen gegeben.Maurus hat geschrieben:Es sei auf hier auch auf Georg May, Die Ökumenismusfalle verwiesen.
es handelt sich bei den Protestanten um sog. "krichliche Gemeinschaften". M.E. ist der Begriff "Teilkirche" irreführend.
Gruß
Gerhard
"Ad Deum, qui laetificat juventutem meam."