Gerhard hat geschrieben:Gibt es eine Pflicht zur Gewaltlosigkeit in der Ehe? Nach der Polizei rufen ist schnell getan und hinterher bereut man es vielleicht.
Für einen Christen/ eine Christin ist Gewaltlosigkeit ein Gebot - aber man muß es auch einhalten können.
Und wenn man das nicht kann, muß man manchmal einen Dritten - die Polizei - zur Hilfe rufen. DAS würde ich wohl weniger bereuen, als vielmehr den Umstand, es überhaupt soweit kommen zu lassen.
Was ist in diesem Fall mit den Kindern? Ich fürchte, dass die kindliche Seele für Polizisten eine untergeordnete Rolle spielt.
Wohl weniger - viel größeren Schaden richtet die erlebte Gewalt und die Unbeherrschtheit der Erwachsenen in der kindlichen Seele an.
Wenn jetzt die Kinder Zeugen der elterlichen Gewalt sind, wäre es dann nicht besser, gemeinsam mit den Kindern nach Lösungen zu suchen (Erreichen des Vernunftsgebrauchs vorausgesetzt)?
Damit sind Kinder völlig überfordert. Wenn schon Erwachsene nicht in der Lage sind, gemeinsam nach Lösungen zu suchen, wo soll dann diese Fähigkeit bei Kindern herkommen? Die sind doch eingeschüchtert von den Ausbrüchen.
Eine Familie muss sich doch auch selbst helfen können. Ist es nicht auch eine Pflicht der Ehepartner, für das Fortbestehen der Hauskirche alles zu tun?
Es gilt auch hier das Subsidiaritätsprinzip - jeder einzelne muß wollen und können.
Dies setzt natürlich voraus, dass beide Partner die Hauskirche verinnerlicht haben. Aber davon ist ja bei einer sakramentalen Ehe immer auszugehen. Für die Kirche gilt ja mittlerweile die Ehe solange geschlossen, bis das Gegenteil bewiesen ist (was nicht immer so war).
Das hilft dir nichts - damit rettest du keine Ehe, wenn du da auf das Papier oder das Sakrament verweist. Ohne deine eigene Bemühung und die des Ehepartners wird das nichts. Ich schlage da eine Eheberatung vor. Und wenn die Ursachen der Gewalt in Alkoholismus liegen, dann auch eine Therapie.
Damit eine Ehe gelingt, muß man mit sich selbst auch eine gelungene Beziehung haben.
Gruß
Aleth