Baum des Lebens
Baum des Lebens
Wer kann mir mal was zum Baum des Lebens erklären? Was ist damit gemeint?
Ja, ich bezog mich auf die Genesis Lini (08, XV) die gilt als ziemlich apokryph. Nein. lies nach. Gott verbannte die Beiden aus ebendiesem Grund. Daß sie nicht auch noch nach dem Lebensbaum griffen.overkott hat geschrieben:Das erste ist richtig, das zweite leider nicht. Es ist zwar ein witziges Bild. Aber umgesägt haben die beiden den Baum der Erkenntnis von Gut und Böse.Linus hat geschrieben:Ewiges Leben.
Dadurch, daß Adam und Eva ihn umgesägt haben, wurde ihre Lebenszeit begrenzt
"Katholizismus ist ein dickes Steak, ein kühles Dunkles und eine gute Zigarre." G. K. Chesterton
"Black holes are where God divided by zero. - Einstein
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(Nachdenklicher Einwurf: Irgendwie wird mir im Kreuzgang in den letzten Tagen zuviel mit Apokryphen argumentiert. Da wäre ich vorsichtig: es hat seinen Grund, dass die heilige Kirche sie nicht in den Kanon der Heiligen Schrift aufgenommen hat.)
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Tradition ist das Leben des Heiligen Geistes in der Kirche. — Vladimir Lossky
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Linus hat geschrieben:Ja, ich bezog mich auf die Genesis Lini (08, XV) die gilt als ziemlich apokryph. Nein. lies nach. Gott verbannte die Beiden aus ebendiesem Grund. Daß sie nicht auch noch nach dem Lebensbaum griffen.overkott hat geschrieben:Das erste ist richtig, das zweite leider nicht. Es ist zwar ein witziges Bild. Aber umgesägt haben die beiden den Baum der Erkenntnis von Gut und Böse.Linus hat geschrieben:Ewiges Leben.
Dadurch, daß Adam und Eva ihn umgesägt haben, wurde ihre Lebenszeit begrenzt
In der Pfarrkirche Mariae Himmelfahrt in Weilheim gibt es eine Darstellung
Christi am Kreuz aus dem frühen 14. Jahrhundert,in der eben dieses Kreuz
als "Baum des Lebens" mit Wurzel,Stamm und sich verzweigenden Ästen mit grünen Blättern dran gestaltet ist.Wirklich sehr schön und beiindruckend.
Christi am Kreuz aus dem frühen 14. Jahrhundert,in der eben dieses Kreuz
als "Baum des Lebens" mit Wurzel,Stamm und sich verzweigenden Ästen mit grünen Blättern dran gestaltet ist.Wirklich sehr schön und beiindruckend.
Durch die barmherzige Liebe unseres Gottes wird uns besuchen das aufstrahlende
Licht aus der Höhe.......(Lk1,76)
Licht aus der Höhe.......(Lk1,76)
Liebe incarnata, Genesis 3 erzählt uns die Geschichte vom Baum des Lebens. Gen 3,3 bestätigt noch einmal, dass die Menschenkinder verstanden haben: Wir dürfen nur nicht an den Baum der Erkenntnis von Gut und Böse. Doch die Schlange der Versuchung führt zum Tabubruch. Am Schamgefühl stellt der Vater fest, dass die Kinder zur Erkenntnis von Gut und Böse gekommen sind. Damit sind sie dem Vater gleich geworden. Erst jetzt kümmert sich der Vater um den Baum des ewigen Lebens. Adam wird aus dem Lustgarten des Paradieses hinausgeworfen. Der Zugang zum Baum des Lebens wird von einem Kerubin mit flammendem Schwert geschützt.
Dieses Motiv wird in der Offenbarung wieder aufgenommen und der Bogen der Schöpfungsgeschichte geschlossen.
Bonaventura betrachtet die Bibel als das Paradies voller Bäume und hat schließlich auch ein Buch über den Baum des Lebens geschrieben. Im Vorwort zu dieser Betrachtung sagt er: "Damit man es sich besser vorstellen kann, habe ich von den vielen Reichtümern wenige Objekte ausgewählt und in meinem Geist einen Baum geformt und so angeordnet, dass die unteren Zweige, die der Erde am nächsten sind, die Geburt und das Leben des Erlösers, die Mitte des Baums sein Leiden und die Spitze seine Glorifizierung darstellen." Er beschreibt die kunstvolle Gliederung seines Buchs als die zwölf Zweige und zwölf Fürchte des geheimnisvollen Baums des Lebens. "Stellt euch also einen Baum vor, dessen Wurzeln bewässert sind von einer ständigen Quelle, die zu einem schnellen und riesigen Strom wird, der sich durch vier Öffnungen verbreitet, um den Garten der ganzen Kirche zu bewässern."
Dieses Motiv wird in der Offenbarung wieder aufgenommen und der Bogen der Schöpfungsgeschichte geschlossen.
Bonaventura betrachtet die Bibel als das Paradies voller Bäume und hat schließlich auch ein Buch über den Baum des Lebens geschrieben. Im Vorwort zu dieser Betrachtung sagt er: "Damit man es sich besser vorstellen kann, habe ich von den vielen Reichtümern wenige Objekte ausgewählt und in meinem Geist einen Baum geformt und so angeordnet, dass die unteren Zweige, die der Erde am nächsten sind, die Geburt und das Leben des Erlösers, die Mitte des Baums sein Leiden und die Spitze seine Glorifizierung darstellen." Er beschreibt die kunstvolle Gliederung seines Buchs als die zwölf Zweige und zwölf Fürchte des geheimnisvollen Baums des Lebens. "Stellt euch also einen Baum vor, dessen Wurzeln bewässert sind von einer ständigen Quelle, die zu einem schnellen und riesigen Strom wird, der sich durch vier Öffnungen verbreitet, um den Garten der ganzen Kirche zu bewässern."
Zuletzt geändert von overkott am Dienstag 18. November 2008, 09:37, insgesamt 2-mal geändert.
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Dieses "Schammotiv" findet sich auch später bei Noach. Ist vielleicht die Reue des Herrn als eine Art "Scham" zu verstehen?overkott hat geschrieben:Am Schamgefühl stellt der Vater fest, dass die Kinder zur Erkenntnis von Gut und Böse gekommen sind. Damit sind sie dem Vater gleich geworden.
Zuletzt geändert von Gerhard am Dienstag 18. November 2008, 09:39, insgesamt 1-mal geändert.
"Ad Deum, qui laetificat juventutem meam."
Diese Passage macht mir den Bonaventura ausgesprochen sympathisch!overkott hat geschrieben:Bonaventura betrachtet die Bibel als das Paradies voller Bäume und hat schließlich auch ein Buch über den Baum des Lebens geschrieben. Im Vorwort zu dieser Betrachtung sagt er: "Damit man es sich besser vorstellen kann, habe ich von den vielen Reichtümern wenige Objekte ausgewählt und in meinem Geist einen Baum geformt und so angeordnet, dass die unteren Zweige, die der Erde am nächsten sind, die Geburt und das Leben des Erlösers, die Mitte des Baums sein Leiden und die Spitze seine Glorifizierung darstellen." Er beschreibt die kunstvolle Gliederung seines Baums als die zwölf Zweige und zwölf Fürchte des geheimnisvollen Baum des Lebens. "Stellt euch also einen Baum vor, dessen Wurzeln bewässert sind von einer ständigen Quelle, die zu einem schnellen und riesigen Strom wird, der sich durch vier Öffnungen verbreitet, um den Garten der ganzen Kirche zu bewässern."
Wenn nur nicht dieser Overkott wäre, der ihn bis zum Erbrechen rezitiert.
Ich hatte mal über ein Reuewort zu predigen, da hat mir folgender Text weitergeholfen:Gerhard hat geschrieben:Sagt Bonaventura auch etwas zum sich schämenden Herrn? Ich kann mich mit diesem Bild nicht so recht anfreunden.
http://www.staff.uni-marburg.de/~hvsi/doehling.pdf
Gruß, Allons!
Zuletzt geändert von Allons am Dienstag 18. November 2008, 11:45, insgesamt 1-mal geändert.
Re: Baum des Lebens
Das Bildnis des Kreuzes als Baum des Lebens findest Du vielfach in den Hymnen des Stundengebets der entsprechenden Tage, etwaoverkott hat geschrieben:Wer kann mir mal was zum Baum des Lebens erklären? Was ist damit gemeint?
oder "Des Königs Banner schwebt empor"Heilig Kreuz, du Baum der Treue,
edler Baum, dem keiner gleich,
keiner so an Laub und Blüte,
keiner so an Früchten reich:
Süßes Holz, o süße Nägel,
welche süße Last an euch.
Beuge, hoher Baum die Zweige,
werde weich an Stamm und Ast,
denn dein hartes Holz muss tragen
eine königliche Last,
gib den Gliedern deines Schöpfers
an dem Stamme linde Rast.
Du allein warst wert, zu tragen
aller Sünden Lösegeld,
du, die Planke, die uns rettet
aus dem Schiffbruch dieser Welt.
Du, gesalbt vom Blut des Lammes,
Pfosten, der den Tod abhält.
Lob und Ruhm sei ohne Ende Gott,
dem höchsten Herrn, geweiht
Preis dem Vater und dem Sohne
und dem Geist der Heiligkeit.
Einen Gott in drei Personen
lobe alle Welt und Zeit.
HTH,...
Da ward erfüllet der Gesang, der einst von Davids Lippen klang:
‚Vom Holz herab als seinem Thron regiert Gott alle Nation.’
O schöner Baum, es glänzt an dir des Purpurs königliche Zier; von allen
auserwählter Stamm, du trägst das reine Gotteslamm.
Dein Kreuz, o Christe grüßen wir; all unsere Hoffnung steht zu dir. Gib den Gerechten neue Huld, den Sündern Nachlaß ihrer Schuld.“
Seraph
Ein düsterer Seraph möchte wohl selbst den dreieinigen Gott erschrecken.
(Mother Mary Francis)
(Mother Mary Francis)
Wunderschön, dieser Hymnus, Seraph.
Tatsächlich beginnt Bonaventura seinen Baum des Lebens, die eine Betrachtung des Evangeliums ist, auch mit den Worten:
Ich weiß mich verbunden am Kreuz mit Jesus Christus... weil das Wort vom Kreuz die Tugend Gottes ist, der allen das Gute bringt, die glauben.
Unter Punkt 8 "Jesus, verjagt aus seinem Königreich" schreibt er:
"Aber es geschah, dass seine perfekte Bescheidenheit verziert werden sollte durch den Kranz von drei Haupttugenden: der Armut, die alle Reichtümer als Hof der Eitelkeiten mied; der Geduld, die sich durch den Gleichmut (wörtlich: die Gleichheit der Seele) in allen Leiden zeigt; des Gehorsams, der darin besteht, den Anweisungen anderer zu folgen." (Das kann man übrigens auch wieder als eine Variante von Freiheit, Gleichheit, Brüderlichkeit interpretieren.) Weiter beschreibt Bonaventura mit großer Herzlichkeit zur Rührung seiner Brüder die Kindheit Jesu bis zum Erwachen der Erkenntnis des 12-jährigen im Tempel, einem schmerzhaften Ereignis vor allem für die Mutter, weil ein Lebensabschnitt zu Ende geht und die allmähliche Loslösung vom Elternhaus beginnt.
Unter Punkt 9 betrachtet Bonaventura die göttliche Taufe Jesu im 30-sten Lebensjahr.
Tatsächlich beginnt Bonaventura seinen Baum des Lebens, die eine Betrachtung des Evangeliums ist, auch mit den Worten:
Ich weiß mich verbunden am Kreuz mit Jesus Christus... weil das Wort vom Kreuz die Tugend Gottes ist, der allen das Gute bringt, die glauben.
Unter Punkt 8 "Jesus, verjagt aus seinem Königreich" schreibt er:
"Aber es geschah, dass seine perfekte Bescheidenheit verziert werden sollte durch den Kranz von drei Haupttugenden: der Armut, die alle Reichtümer als Hof der Eitelkeiten mied; der Geduld, die sich durch den Gleichmut (wörtlich: die Gleichheit der Seele) in allen Leiden zeigt; des Gehorsams, der darin besteht, den Anweisungen anderer zu folgen." (Das kann man übrigens auch wieder als eine Variante von Freiheit, Gleichheit, Brüderlichkeit interpretieren.) Weiter beschreibt Bonaventura mit großer Herzlichkeit zur Rührung seiner Brüder die Kindheit Jesu bis zum Erwachen der Erkenntnis des 12-jährigen im Tempel, einem schmerzhaften Ereignis vor allem für die Mutter, weil ein Lebensabschnitt zu Ende geht und die allmähliche Loslösung vom Elternhaus beginnt.
Unter Punkt 9 betrachtet Bonaventura die göttliche Taufe Jesu im 30-sten Lebensjahr.
Nicht so ganz - Gen 3overkott hat geschrieben:Damit sind sie dem Vater gleich geworden. Erst jetzt kümmert sich der Vater um den Baum des ewigen Lebens. Adam wird aus dem Lustgarten des Paradieses hinausgeworfen. Der Zugang zum Baum des Lebens wird von einem Kerubin mit flammendem Schwert geschützt.
Was aber heißt das - ewiges Leben?22 Dann sprach Gott, der Herr: Seht, der Mensch ist geworden wie wir; er erkennt Gut und Böse. Dass er jetzt nicht die Hand ausstreckt, auch vom Baum des Lebens nimmt, davon isst und ewig lebt!
Mir scheint, daß Gott den Menschen hier vor sich selbst geschützt hat.
Es wäre ja dann alles zu Ende gewesen und Schöpfer und Geschöpf wären wieder an den Ursprung gekommen.
Wir hätten dann auch nicht diese Geschichte erhalten
Ich sehe also da einen Unterschied im Sein wie Gott und im Gott selber sein.
Man kann ewiges Leben körperlich und geistig verstehen. Bonaventura entscheidet sich johanneisch für die geistige Lesart. Sein Baum des Lebens ist wie sein Reisebericht der Seele ein sehr schönes Beispiel, wie frei und fromm er mit der Bibel umgeht. Er nimmt sich ein Motiv, hier den Baum, im Reisebericht den Seraphen, und strukturiert damit seine Theologie, die sehr klar und sehr sauber ist, also sehr weise und sehr tugendhaft. Das ewige Leben ist für ihn die Wiederherstellung des Urzustandes der Unschuld.Aletheia hat geschrieben:Nicht so ganz - Gen 3overkott hat geschrieben:Damit sind sie dem Vater gleich geworden. Erst jetzt kümmert sich der Vater um den Baum des ewigen Lebens. Adam wird aus dem Lustgarten des Paradieses hinausgeworfen. Der Zugang zum Baum des Lebens wird von einem Kerubin mit flammendem Schwert geschützt.Was aber heißt das - ewiges Leben?22 Dann sprach Gott, der Herr: Seht, der Mensch ist geworden wie wir; er erkennt Gut und Böse. Dass er jetzt nicht die Hand ausstreckt, auch vom Baum des Lebens nimmt, davon isst und ewig lebt!
Mir scheint, daß Gott den Menschen hier vor sich selbst geschützt hat.
Es wäre ja dann alles zu Ende gewesen und Schöpfer und Geschöpf wären wieder an den Ursprung gekommen.
Wir hätten dann auch nicht diese Geschichte erhalten
Ich sehe also da einen Unterschied im Sein wie Gott und im Gott selber sein.