Nichtchristliche Religionen und das Heil

Fragen, Antworten, Nachrichten.
Benutzeravatar
Wim1964
Beiträge: 318
Registriert: Freitag 6. Juli 2007, 16:41
Wohnort: Bistum Würzburg

Re: Nichtchristliche Religionen und das Heil

Beitrag von Wim1964 »

Kilianus hat geschrieben:Gut gebrüllt, Löwe. Führt man Deinen Ansatz konsequent zu Ende, kann aber nur jeder Mensch alleine beten. Letztlich gibt es so viele Gottesbilder, wie es Menschen gibt. Trotzdem habe ich als Katholik den Anspruch, in Gemeinschaft zum Beispiel mit Theresa von Avila zu beten. Obwohl deren Gottesbild ganz wesentlich von ihren mystischen Erfahrungen geprägt sind, die mir nicht zugänglich sind und daher letztlich bis zu einem gewissen Grad fremd bleiben.

Umgekehrt mag es Christen anderer Konfessionen geben, deren Gottesvorstellung mir näher ist als die manches Katholiken - ohne daß ich dem Katholiken die Legitimität seiner Vorstellung absprechen würde.
Zustimmung - ich sehe hier keinen wesentlichen Widerspruch zu meinen Aussagen. Sicherlich wird das Gottesbild verschiedener Menschen sich (in Nuancen) unterscheiden. Entscheidend aber ist, dass das Gottesbild, nicht der Lehre der Kirche widersprechen darf.

Gruß
Wim1964

Benutzeravatar
Linus
Beiträge: 15072
Registriert: Donnerstag 25. Dezember 2003, 10:57
Wohnort: 4121 Hühnergeschrei

Re: Nichtchristliche Religionen und das Heil

Beitrag von Linus »

Pit hat geschrieben:Objektiv betrachtet also auch für Katholiken kein Problem, daran teilzunehmen.
Doch. Wir kennen keine "Sola"-Häresien.
"Katholizismus ist ein dickes Steak, ein kühles Dunkles und eine gute Zigarre." G. K. Chesterton
"Black holes are where God divided by zero. - Einstein

TillSchilling

Re: Falsch

Beitrag von TillSchilling »

sofaklecks hat geschrieben:Sehr Verehrter Till,

für die Behauptung

"Noch dazu eine Konfession, in der das Wort nicht recht gepredigt und die Sakramente nicht recht verwaltet werden."

bist du beweispflichtig.

Ich denke, das kann man heutzutage nicht (mehr) einfach behaupten.

sofaklecks
Frueher konnte man es? Heisst das frueher waere so eine Behauptung die Wahrheit gewesen aber heute nicht mehr? Was hat sich dann geaendert? Die Lehre der RKK kann sich ja per definitionem nicht aendern. Oder doch?

Aber um nicht nur Sprueche zu machen sondern deiner berechtigten Aufforderung nachzukommen:
Mat 26:26 Als sie nun aßen, nahm Jesus das Brot, dankte, brach es, gab es den Jüngern und sprach: Nehmet, esset! Das ist mein Leib.
Mat 26:27 Und er nahm den Kelch, dankte, gab ihnen denselben und sprach: Trinket alle daraus!
Das heisst ein Eucharistie-Feier, in der nur eines der beiden Elemente ausgeteilt wird, entspricht nicht den Einsetzungsworten des Herrn.

Ein anderes Beispiel ist das Thema dieses Threads. Nach dem NT - besonders Roemer - sind in Adam alle Menschen gefallen und von Gott getrennt und Errettung und Heil ist nur, ganz exklusiv nur, in Christus und im Glauben an seinen Namen.
Mar 16:15 Und er sprach zu ihnen: Gehet hin in alle Welt und prediget das Evangelium der ganzen Schöpfung!
Mar 16:16 Wer glaubt und getauft wird, soll gerettet werden; wer aber nicht glaubt, der wird verdammt werden.
Alles andere ist Spekulation und fuehrt nur zu Vorstellungen wie " die guten Menschen kommen in den Himmel". Das ist nichts anderes als die Religion unsers Fleisches, unseres natuerlichen Menschen, der glaubt sich die Gunst Gottes verdienen zu koennen. Siehe auch den Artikel "Justification by Faith" des roemisch-katholischen Theologen Peter Kreeft:
But many Catholics to this day have not learned the Catholic and biblical doctrine. They think we are saved by good intentions or being nice or sincere or trying a little harder or doing a sufficient number of good deeds. Over the past twenty-five years I have asked hundreds of Catholic college students the question: If you should die tonight and God asks you why he should let you into heaven, what would you answer? The vast majority of them simply do not know the right answer to this, the most important of all questions, the very essence of Christianity. They usually do not even mention Jesus!
http://catholiceducation.org/articles/a ... p27.html

Benutzeravatar
Lutheraner
Beiträge: 3914
Registriert: Donnerstag 9. November 2006, 10:50

Re: Nichtchristliche Religionen und das Heil

Beitrag von Lutheraner »

Linus hat geschrieben:
Pit hat geschrieben:Objektiv betrachtet also auch für Katholiken kein Problem, daran teilzunehmen.
Doch. Wir kennen keine "Sola"-Häresien.
Aber natürlich: Sola Papa. Eine Häresie aus dem 19. Jahrhundert, die von der ganzen Christenheit (außer Euch) einhellig verworfen wird. :ja:
"Ta nwi takashi a huga bakashi. Ta nwi takashi maluka batuka"

TillSchilling

Re: Nichtchristliche Religionen und das Heil

Beitrag von TillSchilling »

Lutheraner hat geschrieben:
Linus hat geschrieben:
Pit hat geschrieben:Objektiv betrachtet also auch für Katholiken kein Problem, daran teilzunehmen.
Doch. Wir kennen keine "Sola"-Häresien.
Aber natürlich: Sola Papa. Eine Häresie aus dem 19. Jahrhundert, die von der ganzen Christenheit (außer Euch) einhellig verworfen wird. :ja:
Solus bitte. Oder habe sie jetzt schon die FO eingefuehrt.

Benutzeravatar
taddeo
Moderator
Beiträge: 19226
Registriert: Donnerstag 18. Januar 2007, 09:07

Re: Nichtchristliche Religionen und das Heil

Beitrag von taddeo »

Lutheraner hat geschrieben:
Linus hat geschrieben:
Pit hat geschrieben:Objektiv betrachtet also auch für Katholiken kein Problem, daran teilzunehmen.
Doch. Wir kennen keine "Sola"-Häresien.
Aber natürlich: Sola Papa. Eine Häresie aus dem 19. Jahrhundert, die von der ganzen Christenheit (außer Euch) einhellig verworfen wird. :ja:
Das ist wieder der typisch protestantische Schlüsselloch-Blick, dem das meiste und Wichtigste entgeht. ;D Wenn schon, dann gibt es für uns nur dies eine "sola":

SOLA ECCLESIA. Quae continet omnia: scripturam, gratiam, fidem, Papam.

Benutzeravatar
Florianklaus
Beiträge: 3493
Registriert: Donnerstag 20. November 2008, 12:28
Wohnort: Bistum Münster

Re: Nichtchristliche Religionen und das Heil

Beitrag von Florianklaus »

TillSchilling: Bist Du denn der Ansicht, ein Mensch, der bis zu seinem Tod noch nie etwas von Christus gehört hat, ist auf jeden Fall ewig verdammt?

TillSchilling

Re: Nichtchristliche Religionen und das Heil

Beitrag von TillSchilling »

Hallo Christiane,
Christiane hat geschrieben: Ist ja schön für euch, dass ihr das so seht. Nur fragen wir doch mal lieber, was der Herr selbst zu dem Thema zu sagen hat: "Tu es Petrus et super hanc petram aedificabo ecclesiam meam." Das ist klar und eindeutig.
So klar und eindeutig wie du meinst ist das nicht. Aus dieser Aussage Jesu das Papstamt samt saemtlichen, dazugehoerenden Dogmen zu lesen, ist jedenfalls sehr abenteuerlich.
1. Der Fels, auf dem die Gemeinde gebaut ist und steht ist Christus und das Bekenntnis zu ihm. Nicht ein Mensch.
2. Dass dem Apostel Petrus eine besondere Aufgabe und ein hervorgehobene Stellung unter den Aposteln zukam, ist ohne Zweifel so. Das sieht man auch in der Apostelgeschichte schoen. Aber diese Position war immer nur im Kreis der Apostel und sie war auch nicht eine der uneingeschraenkten Fuehrung. Ich glaube der Ausdruck "primus inter pares" ist angebracht. Der Fels war Petrus nur wo er am Bekenntnis und der wahren Lehre festhielt. Wo er das nicht mehr tat - in der Auseinandersetzung mit den judaizers - don't know the German word for those - machte sich natuerlich Opposition laut. Vor allem von Paulus. Eine Position, wie sie die heutigen roemisch-katholischen Doktrinen dem Bischof von Rom zuweisen, hatte Petrus also nie inne. Auch sehen wir in der Apostelgeschichte die Bedeutung der Aufgabe des Petrus abnehmen, und die Bedeutung des Paulus zunehmen.
3. Ergibt sich eigentlich schon aus 2. Einen Nachfolger fuer eine angenommene, herausgehobene Position des Petrus kann es nicht geben, da es diese Position so nicht gab. Selbst wenn: Warum sollte es der Bischof von Rom sein? Warum nicht der von Antiochien? In der Kirchengeschichte waren die Bischoefe von Rom oft besonders eifrige und heilige Glaeubige und taten sich durch ihren Eifer fuer die Sache Gottes und ihr Festhalten an der orthodoxen Lehre hervor. Im Vergleich zu den haeretischen, liberalen Protestanten, kann man diesen Eifer mit Sicherheit auch dem jetzigen und dem vorigen Bischof von Rom bescheinigen. In diesem Festhalten an Grundwahrheiten des christlichen Glaubens sind sie Fels. Viele ihrer Vorgaenger auf dem Bischofssitz waren es aber nicht.
Christiane hat geschrieben: Ihr dagegen erfindet eigene Definitionen, um eure Trennung vom Nachfolger des Heiligen Petrus zu rechtfertigen.
Wen meinst du jetzt damit? Papst Leo X.?

Christiane hat geschrieben: Erst trennt ihr euch von der heiligen Mutter Kirche, gründet eure eigenen Hierachien und Institutionen, erfindet dazu passende Definitionen von dem, was Kirche sei und am Ende nennt ihr eure Neugründungen "Kirche".
1. Wird ziemlich genau das gleiche der RKK von den Ostorthoxen vorgeworfen. IMHO mit groesser Berechtigung, denn
2. kam die Kirchentrennung des 16. Jahrhunderts durch eine Exkommunikation zu Stande. Ausgesprochen von besagtem Leo X. Die entstandenen neuen Institutionen waren nur Notloesung.

Christiane hat geschrieben: Mit welchem Recht, wenn ich fragen darf?
Wie gesagt, es war ja nicht die Entscheidung der Reformatoren. Aber welches Recht hatten die denn Vatikan und den Papst Leo X bzw. allgemeiner die Medici-Paepste zu kritisieren? Nun wo anfangen?

Christiane hat geschrieben: Von protestantischer Seite wurde oft beklagt, dass die Katholische Kirche die protestantischen Gemeinschaften nicht ebenfalls als Kirchen anerkenne. Man empfand das als überheblich und anmaßend.
Ich beklage das nicht. Es ist mir egal was der Vatikan "anerkennt" und was nicht. Christus baut seine Kirche durch sein Wort und seine Sakramente. Er braucht nicht den Segen seines angenommenen Stellvertreters dafuer.

Benutzeravatar
Lutheraner
Beiträge: 3914
Registriert: Donnerstag 9. November 2006, 10:50

Re: Nichtchristliche Religionen und das Heil

Beitrag von Lutheraner »

Hallo Christiane,
Christiane hat geschrieben:Ist ja schön für euch, dass ihr das so seht. Nur fragen wir doch mal lieber, was der Herr selbst zu dem Thema zu sagen hat: "Tu es Petrus et super hanc petram aedificabo ecclesiam meam." Das ist klar und eindeutig.
Und was hat Joseph Ratzinger mit Petrus zu tun? Ist er sein Nachkomme? Wurde der "Schlüssel" von Petrus selbst an seinen angeblichen Nachfolger und von diesem wieder an seinen Nachfolger u.s.w. bis Benedikt XVI weitergegeben? Nein.
Ich kann hier mal aus dem Bibel-Lexikon des Herder-Verlags (katholisch) zitieren, was dort zu dieser für dich "klaren und eindeutigen" Aussage steht. Da wirst Du Dich wundern. ;-)
Christiane hat geschrieben: Ihr dagegen erfindet eigene Definitionen, um eure Trennung vom Nachfolger des Heiligen Petrus zu rechtfertigen.
Luther und seine Anhänger wurden exkommuniziert. Ich empfehle Dir mal die Lektüre der Exkommunikations-Bulle "Exsurge Domine". Dort heißt es beispielsweise, dass der Papst die Behauptung verdammt, dass es wider den Heiligen Geist ist Häretiker zu verbrennen ("33. Es ist gegen den Willen des Heiligen Geistes, Häretiker zu verbrennen"). Hand auf's Herz: Hättest Du abschwören können? Findest Du, dass man Häretiker bei lebendigem Leibe verbrennen sollte?
Christiane hat geschrieben: Und um die Karten auf den Tisch zu legen, genau aus diesem Grund habe ich ein größeres Problem mit dem Protestantismus (jetzt mal alle Untergruppen zusammengefasst) als mit anderen nicht-katholischen Religionen.
Glaub mir, es liegt daran, dass Du vieles noch nicht verstanden hast. Aber wir arbeiten dran. ;-)
"Ta nwi takashi a huga bakashi. Ta nwi takashi maluka batuka"

Benutzeravatar
taddeo
Moderator
Beiträge: 19226
Registriert: Donnerstag 18. Januar 2007, 09:07

Re: Nichtchristliche Religionen und das Heil

Beitrag von taddeo »

Lutheraner hat geschrieben:
Christiane hat geschrieben:Ist ja schön für euch, dass ihr das so seht. Nur fragen wir doch mal lieber, was der Herr selbst zu dem Thema zu sagen hat: "Tu es Petrus et super hanc petram aedificabo ecclesiam meam." Das ist klar und eindeutig.
Und was hat Joseph Ratzinger mit Petrus zu tun? Ist er sein Nachkomme? Wurde der "Schlüssel" von Petrus selbst an seinen angeblichen Nachfolger und von diesem wieder an seinen Nachfolger u.s.w. bis Benedikt XVI weitergegeben? Nein.
Doch. :dudu: :regel:
Ich kann hier mal aus dem Bibel-Lexikon des Herder-Verlags (katholisch) zitieren, was dort zu dieser für dich "klaren und eindeutigen" Aussage steht. Da wirst Du Dich wundern. ;-)
Wenn Du alles, was der Herder-Verlag an theologischen Schriften publiziert, als katholisch ansiehst, dann wundert mich gar nix mehr. :nein: Da gibt es einzelne katholische Werke darunter, zB die Schriften von Ratzinger, aber sehr vieles ist aus katholischer Perspektive theologischer Sondermüll. Bei Herder steht klar das wirtschaftliche Interesse vor dem katholischen. Auch die Bücher von Ratzinger bzw. Papst Benedikt sind da nur im Programm, weil man schon länger die Rechte daran hat oder/und weil sich damit derzeit prächtig Geld verdienen läßt. Wenn heute - nur mal angenommen - ein Carlo Maria Martini Papst wäre und Joseph Ratzinger als Ruheständler in Pentling hocken und schreiben würde, würde sich kein Herder-Lektor mehr für seine Schriften interessieren, die Restauflagen seiner Bücher wären bestenfalls modernes Antiquariat.

Nachtrag: Lies mal das hier, dann weißt Du, warum ich Martini als Beispiel genannt habe ...
Zuletzt geändert von taddeo am Mittwoch 20. Mai 2009, 17:21, insgesamt 1-mal geändert.

Kilianus
Beiträge: 2797
Registriert: Freitag 27. Juni 2008, 20:38

Re: Nichtchristliche Religionen und das Heil

Beitrag von Kilianus »

TillSchilling hat geschrieben:Hallo Christiane,
1. Der Fels, auf dem die Gemeinde gebaut ist und steht ist Christus und das Bekenntnis zu ihm. Nicht ein Mensch.
Klar, wann der Herr "Du, Petrus..." sagt, dann spricht er über sich selbst. Immer wieder interessant, daß es Protestanten so gar nicht interessiert, was in der Bibel steht, sobald es ins katholische Konzept paßt. Vorschlag: Mt 16,18 einfach noch mal lesen und zitierten Beitrag überdenken. Viel Erfolg!

Benutzeravatar
Lutheraner
Beiträge: 3914
Registriert: Donnerstag 9. November 2006, 10:50

Re: Nichtchristliche Religionen und das Heil

Beitrag von Lutheraner »

Kilianus hat geschrieben:Vorschlag: Mt 16,18 einfach noch mal lesen und zitierten Beitrag überdenken. Viel Erfolg!
@Kilianus: Am besten auch die Verse davor lesen und dann alles im Zusammenhang verstehen ;-)
"Ta nwi takashi a huga bakashi. Ta nwi takashi maluka batuka"

Kilianus
Beiträge: 2797
Registriert: Freitag 27. Juni 2008, 20:38

Re: Nichtchristliche Religionen und das Heil

Beitrag von Kilianus »

Lutheraner hat geschrieben: @Kilianus: Am besten auch die Verse davor lesen und dann alles im Zusammenhang verstehen ;-)
Weder aus den Versen davor, noch aus denen dahinter ergibt sich für mich, daß der Herr sich da - wie von Till behauptet - selbst als Felsen bezeichnet habe.

TillSchilling

Re: Nichtchristliche Religionen und das Heil

Beitrag von TillSchilling »

Kilianus hat geschrieben:
TillSchilling hat geschrieben:Hallo Christiane,
1. Der Fels, auf dem die Gemeinde gebaut ist und steht ist Christus und das Bekenntnis zu ihm. Nicht ein Mensch.
Klar, wann der Herr "Du, Petrus..." sagt, dann spricht er über sich selbst. Immer wieder interessant, daß es Protestanten so gar nicht interessiert, was in der Bibel steht, sobald es ins katholische Konzept paßt. Vorschlag: Mt 16,18 einfach noch mal lesen und zitierten Beitrag überdenken. Viel Erfolg!
Tatsaechlich ist es die wahrscheinlichste Interpretation dieser Stelle, dass Jesus die Worte auf Petrus bezogen hat. Und Petrus war ja auch die Hauptfigur in der Enstehungsgeschichte der Gemeinde. Von einer Nachfolge in diesem Aufbauamt des Petrus ist uebrigens aber auch gar nichts gesagt. Das ist reine, spaeter hinzugekommen Phantasie. Frag mal die Ostorthodoxen was sie dazu meinen.

Wichtig ist auch zu sehen, dass das Zeugnis, das Bekenntnis des Petrus es ist, das Petrus zu diesem Felsen macht. Jesus sagt zu dem ihn als Christus bekennenden Petrus: Du bist der Fels. Daher meine Behauptung: das Bekenntnis ist der Fels. Tatsaechlich nennt Jesus Petrus nur wenig spaeter einen Stein des Anstosses. Da ist also ploetzlich nichts mehr von einem Fels zu lesen. D.h. auch fuer den besonders herausgestellten und beauftragten Petrus gilt: So er nicht am wahren Bekenntnis festhaelt, ist er nichts.

Was waere nun geschehen wenn statt Ratzinger - oder schon frueher statt JP II - ein liberaler Katholik zum Papst gewaehlt worden waere? Der den Glauben verleugnet? Wuerden ihr denn dann auch als NAchfolger PEtri akzeptieren? Was ist mit den Medici-Paepsten? Die durch ihren Lebenswandel und ihre Worte Christus und sein Kreuz verleugneten. Waren das trotzdem Nachfolger Petri?

Benutzeravatar
anneke6
Beiträge: 8493
Registriert: Montag 19. September 2005, 12:27

Re: Nichtchristliche Religionen und das Heil

Beitrag von anneke6 »

TillSchilling hat geschrieben:
Was waere nun geschehen wenn statt Ratzinger - oder schon frueher statt JP II - ein liberaler Katholik zum Papst gewaehlt worden waere? Der den Glauben verleugnet? Wuerden ihr denn dann auch als NAchfolger PEtri akzeptieren? Was ist mit den Medici-Paepsten? Die durch ihren Lebenswandel und ihre Worte Christus und sein Kreuz verleugneten. Waren das trotzdem Nachfolger Petri?
Der Lebenswandel selbst ist kein Grund, den Papst nicht anzuerkennen — das Petrusamt hängt nicht von der persönlichen Tugend ab. Aber…Häresie und Apostasie ist ein anderes Problem. Manche Leute haben zeitgenössischen Päpsten deshalb das Papstamt "aberkannt", will heißen, sie waren/sind überzeugt, daß sie als Häretiker oder Apostaten nicht gleichzeitig Papst sein können und ihre Wahl ungültig ist oder sie ihr Amt verscherzt haben. Diese sind Sedivakantisten…zu diesen Bewegungen gehört CMRI (Congregatio Mariae Reginae Immaculatae), die Leute, die hinter dem Anton Schmid-Verlag (Literatur von Johannes Rothkranz) stehen und natürlich der Herr aus Dorsten. Dann gibt es auch noch Konklavisten, Ex-Sedis, die sich entschieden haben, eine außerordentliche Papstwahl durchzuführen. Die bekanntesten sind wohl Pius XIII (ein sehr alter Priester namens Earl (im Kapuzinerorden: Lucian) Pulvermacher und Michael I (David Bawden, ein Laie) — Mir sind keine Ex-Sedis bekannt, die nachdem sie einem Papst des 20. oder 21. Jahrhunderts das Papstamt aberkannt haben, einen auch regulären Weg gewählten Kardinal anerkannt haben.
Zu dem Thema Sedivakantismus haben wir übrigens auch einen Zypfel.
???

Benutzeravatar
Lutheraner
Beiträge: 3914
Registriert: Donnerstag 9. November 2006, 10:50

Re: Nichtchristliche Religionen und das Heil

Beitrag von Lutheraner »

Kilianus hat geschrieben:
Lutheraner hat geschrieben: @Kilianus: Am besten auch die Verse davor lesen und dann alles im Zusammenhang verstehen ;-)
Weder aus den Versen davor, noch aus denen dahinter ergibt sich für mich, daß der Herr sich da - wie von Till behauptet - selbst als Felsen bezeichnet habe.
Indirekt stimmt da aber schon. Erst durch das Christus-Bekenntnis wurde Petrus als "Fels" bezeichnet. Er ist es durch seine Erwählung zum Glauben geworden.
"Ta nwi takashi a huga bakashi. Ta nwi takashi maluka batuka"

Benutzeravatar
Lutheraner
Beiträge: 3914
Registriert: Donnerstag 9. November 2006, 10:50

Re: Nichtchristliche Religionen und das Heil

Beitrag von Lutheraner »

anneke6 hat geschrieben:
TillSchilling hat geschrieben:
Was waere nun geschehen wenn statt Ratzinger - oder schon frueher statt JP II - ein liberaler Katholik zum Papst gewaehlt worden waere? Der den Glauben verleugnet? Wuerden ihr denn dann auch als NAchfolger PEtri akzeptieren? Was ist mit den Medici-Paepsten? Die durch ihren Lebenswandel und ihre Worte Christus und sein Kreuz verleugneten. Waren das trotzdem Nachfolger Petri?
Der Lebenswandel selbst ist kein Grund, den Papst nicht anzuerkennen — das Petrusamt hängt nicht von der persönlichen Tugend ab.
Darin steht das Papstamt auch wirklich in der Tradition des Petrus, der den Herrn in seiner entscheidendsten Stunde im Stich ließ und verleugnete und der auch sonst nicht besonders oft geglänzt hat. Im Streit mit Paulus um die Speisevorschriften hat er den Kürzeren gezogen. Paulus hat ihn auch öffentlich als "Heuchler" und "Anstifter zur Heuchelei" beschimpft. Wenn wir ihn als Papst betrachten möchten, dann wäre er nur Mittelmaß gewesen. Aber dann wäre Paulus "Karriere" als Apostel schnell zu Ende gewesen: Ein Papst liesse sich kaum von einem anderen Kirchenmann als Heuchler beschimpfen, egal ob zurecht oder nicht.
"Ta nwi takashi a huga bakashi. Ta nwi takashi maluka batuka"

Benutzeravatar
Florianklaus
Beiträge: 3493
Registriert: Donnerstag 20. November 2008, 12:28
Wohnort: Bistum Münster

Re: Nichtchristliche Religionen und das Heil

Beitrag von Florianklaus »

Aha, Du findest den heiligen Apostel Petrus also "mittelmäßig". Und Du weißt natürlich auch, was ein "richtiger" Papst sich gefallen läßt oder nicht. Woher nur?
Zuletzt geändert von Florianklaus am Mittwoch 20. Mai 2009, 15:17, insgesamt 1-mal geändert.

Kilianus
Beiträge: 2797
Registriert: Freitag 27. Juni 2008, 20:38

Re: Nichtchristliche Religionen und das Heil

Beitrag von Kilianus »

Beurteilt man ihn nach Kategorie "Leistung", dann tut sich Petrus in der Tat vor allem dadurch hervor, daß er sich Fehltritte geleistet hat. Um so interessanter, daß alle Evangelien das keinswegs verscheigen, trotzdem aber - jenseits von Mt 16,18 - seine herausragende Position untermauern. Obwohl sich zum Beispiel Joh da durchaus schwertut, da der Lieblingsjünger dort eine ebenfalls herausgehobene, allerdings anders bestimmte Rolle hat.

Also: Nimmt man die gesamte ntl. Überlieferung in den Blick, dann läßt sich die unbetreitbare Sonderstellung Petri nicht aus seiner persönlichen "Leistung" (zum Beispiel sein Christus-Bekenntnis aus Mt 16,16) ableiten. Die Petrus-Rolle gründet sich nicht in persönlichem Charisma, ergo hat sie Amts-Charakter. (Außer wir unterstellen dem Herrn, daß er bei der Personal-Rekrutierung ein extrem schlechtes Händchen hatte.)

Bleibt allenfalls noch die Frage, ob diese Sonderstellung trotz allem nur Simon zukam und sie mit seinem Tod erloschen ist. Analog wäre zu fragen, ob das Apostelamt mit dem Tode des letzten der Zwölf vollständig untergegangen ist. Das setzt eigentlich schon voraus, daß Jesu Horizont nicht weiter reichte als bis kurz nach seinem irdischen Leben. Begründbar wäre das nur, wenn man ihm unterstellte, er sei - wie es seine Anhänger zweifelsohne zeitweise waren - vom unmittelbar bevorstehenden Ende der Welt überzeugt gewesen. Dann allerdings hätte er: geirrt.

Außerdem ist die Antwort der Heiligen Schrift zur Frage nach der Fortführung des Apostelamts klar: Für Judas wird ein Nachfolger eingesetzt. Und: Paulus, obgleich nicht Teil der Zwölf, zudem noch nicht einmal als Begleiter Jesu legitimiert, nimmt für sich apostolische Autorität in Anspruch. Sie erlaubt es ihm, gegenüber seinen Gemeinden mit einem Vollmachtsanspruch aufzutreten, der sich aus einem allgemeinen Priestertum sicher nicht herleiten läßt.

Läßt sich aber das allgemeine Apostelamt fortführen, warum sollte das besondere Petrusamt nicht ebenfalls fortbestehen? Und, vor allem: Wozu wäre das Petrusamt überhaupt gut gewesen, wenn es nur Simon innegehabt hätte? Er ist zu einem Zeitpunkt gestorben, in dem zum Beispiel der biblische Kanon noch nicht einmal ansatzweise ausgebildet war. Von der Ausformung zentraler christlicher Glaubenselemente wie Christologie und Trinitätslehre mal ganz zu schweigen. Daß die Kirche auf ihn gebaut sei, wäre eine weitgehend unerfüllte Verheißung des Herrn geblieben.

TillSchilling

Re: Nichtchristliche Religionen und das Heil

Beitrag von TillSchilling »

Kilianus hat geschrieben: Also: Nimmt man die gesamte ntl. Überlieferung in den Blick, dann läßt sich die unbetreitbare Sonderstellung Petri nicht aus seiner persönlichen "Leistung" (zum Beispiel sein Christus-Bekenntnis aus Mt 16,16) ableiten. Die Petrus-Rolle gründet sich nicht in persönlichem Charisma, ergo hat sie Amts-Charakter. (Außer wir unterstellen dem Herrn, daß er bei der Personal-Rekrutierung ein extrem schlechtes Händchen hatte.)
Das Christus-Bekenntnis ist doch keine Leistung. Es ist von Gott geschenkter Glaube.

Benutzeravatar
taddeo
Moderator
Beiträge: 19226
Registriert: Donnerstag 18. Januar 2007, 09:07

Re: Nichtchristliche Religionen und das Heil

Beitrag von taddeo »

TillSchilling hat geschrieben:Das Christus-Bekenntnis ist doch keine Leistung. Es ist von Gott geschenkter Glaube.
Das stimmt schon.

Aber was hätte dieses ganze Gottesgeschenk und aller Glaube genutzt, wenn Petrus nicht sein Maul aufgemacht und dieses Bekenntnis auch ausgesprochen hätte? Zu jeder Gnade (= Gottesgeschenk) braucht es die Natur, in der die Gnade wirksam wird. Es brauchte den Menschen Petrus, um das geschenkte Christus-Bekenntnis auszusprechen.

Kilianus
Beiträge: 2797
Registriert: Freitag 27. Juni 2008, 20:38

Re: Nichtchristliche Religionen und das Heil

Beitrag von Kilianus »

Deswegen habe ich den Begriff Leistung auch in Anführungszeichen gesetzt. Außerdem ändert sich dadurch nicht meine Gesamtargumentation: Die Sonderstellung Petri gründet nicht nur in seinem persönlichen Glauben. Wobei ich gerne zugestehe, daß es in Mt 16 eine enge Verbindung zum Christus-Bekenntnis gibt. Das gilt aber nicht für die ntl. Überlieferung insgesamt. Wir können schließlich davon ausgehen, daß sich letztendlich alle Apostel zu Jesus als dem Christus bekannt haben. Trotzdem hat Petrus durchgehend eine Sonderstellung. Gewahrt bleibt sie selbst da, wo Petri Glauben hinter dem eines anderen zurückbleibt: beim Wettlauf zum Grab mit dem Lieblingsjünger zum Beispiel. Letzterer respektiert den Vorrang Petri, obwohl jener gerade nicht sah und glaubte.

Benutzeravatar
Lutheraner
Beiträge: 3914
Registriert: Donnerstag 9. November 2006, 10:50

Re: Nichtchristliche Religionen und das Heil

Beitrag von Lutheraner »

Florianklaus hat geschrieben:Aha, Du findest den heiligen Apostel Petrus also "mittelmäßig".
Er hat sich immer treu zu Christus bekannt ("Herr, wohin sollen wir gehen? Du hast Worte des ewigen Lebens"), er hat alles aufgegeben um ihm nachzufolgen, aber er war auch der Hitzkopf, der dem Knecht des Hohepriesters das Ohr abschlug und der behauptete Christus niemals zu verleugnen und es kurz darauf doch tat. Er war auch der Mann des Gesetzes, der seine falsche Auffassung erst nach einem Traum und dem Apostelkonzil änderte. Petrus ist mir in seiner Unfehlbarkeit sympathisch und es macht in gewisser Weise auch Hoffnung, das Jesus ausgerechnet einen so fehlbaren Menschen zum Sprecher der Apostel auswählte, aber mein Lieblingsapostel ist er nicht.
Am Papsttum finde ich aber sympathisch (und durchaus auch selbstkritisch!), dass es sich genau auf diesen so menschlichen Petrus beruft.
Florianklaus hat geschrieben: Und Du weißt natürlich auch was ein "richtiger" Papst sich gefallen läßt oder nicht. Woher nur?
Was passiert, wenn der Erzbischof von Köln den Papst in einem Interview als "Heuchler" und "Anstifter zur Heuchelei" bezeichnet?
"Ta nwi takashi a huga bakashi. Ta nwi takashi maluka batuka"

sofaklecks
Beiträge: 2776
Registriert: Sonntag 28. Mai 2006, 16:29

Deshalb

Beitrag von sofaklecks »

@Till

Ungeachtet weiterer Differenzen: Mit dem "(mehr)" habe ich cum grano salis das gemeint, was du so ausgedrückt hast:

"Im Vergleich zu den haeretischen, liberalen Protestanten, kann man diesen Eifer mit Sicherheit auch dem jetzigen und dem vorigen Bischof von Rom bescheinigen. In diesem Festhalten an Grundwahrheiten des christlichen Glaubens sind sie Fels. Viele ihrer Vorgaenger auf dem Bischofssitz waren es aber nicht."

Wobei ich statt "viele" eher "einige" meine und auch da zu bedenken gebe, dass Gott eine andere Warte hat als wir.

Ich möchte nur nochmal nachhaken hinsichtlich zweier Behauptungen: Die eine ist, dass allein der Glaube uns retten kann, die andere, dass dieser ein Geschenk Gottes ist.

Wenn dieser Gedanke stringent durchgehalten wird, heisst das, dass Gott sich aussucht, wen er retten will (dem schenkt er den Glauben) und wen nicht (dem wird das Geschenk versagt).

Ich habe seit jeher eine tiefe Skepsis gegenüber allen Religionen im Hinblick auf alle Aussagen, die jeweils Nichtgläubige zur Verdammnis verurteilen.

Ich sehe die katholische Kirche als sicheren Weg zum ewigen Leben, was nicht ausschliesst, dass Gott auch andere Wege zum ewigen Leben zulässt.

sofaklecks

TillSchilling

Re: Deshalb

Beitrag von TillSchilling »

sofaklecks hat geschrieben:@Till
Ungeachtet weiterer Differenzen: Mit dem "(mehr)" habe ich cum grano salis das gemeint, was du so ausgedrückt hast:

"Im Vergleich zu den haeretischen, liberalen Protestanten, kann man diesen Eifer mit Sicherheit auch dem jetzigen und dem vorigen Bischof von Rom bescheinigen. In diesem Festhalten an Grundwahrheiten des christlichen Glaubens sind sie Fels. Viele ihrer Vorgaenger auf dem Bischofssitz waren es aber nicht."

Wobei ich statt "viele" eher "einige" meine und auch da zu bedenken gebe, dass Gott eine andere Warte hat als wir.
Sicher hat Gott eine andere Warte. Aber er hat uns auch klar wissen lassen welche Konsequenzen Suende auch fuer die Glaubigen hat bzw. an welchen Fruechten man wahres, von Gott gewirktes Leben erkennen kann:
Gal 5:19 Offenbar sind aber die Werke des Fleisches, welche sind: Ehebruch, Unzucht, Unreinigkeit, Ausschweifung;
Gal 5:20 Götzendienst, Zauberei, Feindschaft, Hader, Eifersucht, Zorn, Ehrgeiz, Zwietracht, Spaltungen, Neid, Mord;
Gal 5:21 Trunkenheit, Gelage und dergleichen, wovon ich euch voraussage, wie ich schon zuvor gesagt habe, daß die, welche solches tun, das Reich Gottes nicht ererben werden.
Gal 5:22 Die Frucht des Geistes aber ist Liebe, Freude, Friede, Geduld, Freundlichkeit, Gütigkeit, Treue, Sanftmut, Enthaltsamkeit.
sofaklecks hat geschrieben: Ich möchte nur nochmal nachhaken hinsichtlich zweier Behauptungen: Die eine ist, dass allein der Glaube uns retten kann, die andere, dass dieser ein Geschenk Gottes ist.

Wenn dieser Gedanke stringent durchgehalten wird, heisst das, dass Gott sich aussucht, wen er retten will (dem schenkt er den Glauben) und wen nicht (dem wird das Geschenk versagt).

Ich habe seit jeher eine tiefe Skepsis gegenüber allen Religionen im Hinblick auf alle Aussagen, die jeweils Nichtgläubige zur Verdammnis verurteilen.
Diese Skepsis kann ich nachvollziehen, will sie aber doch hinterfragen. Unsere Gedanken und Vorstellungen sollen durch das gepraegt sein, was Gott uns offenbart und nicht was uns "richtig" oder "logisch" erscheint. Ich bilde mir nicht ein Gottes Ratgeber bei seinem Gericht zu sein. Aber die Schrift sagt uns einiges zu diesem Thema und das sollten wir erstnehmen. Sie sagt:

Ueber den Menschen und sein Verhaeltnis zu Gott:
Rom 5:18 Also: wie der Sündenfall des einen zur Verurteilung aller Menschen führte
Gen 6:5 Als aber der HERR sah, daß des Menschen Bosheit sehr groß war auf Erden und alles Gebilde der Gedanken seines Herzens nur böse allezeit,
Gen 8:21 Und der HERR roch den befriedigenden Geruch, und der HERR sprach zu seinem Herzen: Ich will fortan die Erde nicht mehr verfluchen um des Menschen willen, wiewohl das Dichten des menschlichen Herzens böse ist von seiner Jugend an; auch will ich fortan nicht mehr alles Lebendige schlagen, wie ich getan habe.
Psa 51:5 (H51-7) Siehe, ich bin in Schuld geboren, und meine Mutter hat mich in Sünden empfangen;
Jer 17:9 Arglistig ist das Herz, mehr als alles, und verderbt ist es; wer mag es kennen?
Rom 3:9 Wie nun? Haben wir etwas voraus? Ganz und gar nichts! Denn wir haben ja vorhin sowohl Juden als Griechen beschuldigt, daß sie alle unter der Sünde sind,
Rom 3:10 wie geschrieben steht: «Es ist keiner gerecht, auch nicht einer;
Rom 3:11 es ist keiner verständig, keiner fragt nach Gott;
Rom 3:12 alle sind abgewichen, sie taugen alle zusammen nichts; es ist keiner, der Gutes tut, auch nicht einer!
Rom 3:13 Ihre Kehle ist ein offenes Grab, mit ihren Zungen trügen sie; Otterngift ist unter ihren Lippen;
Rom 3:14 ihr Mund ist voll Fluchens und Bitterkeit,
Rom 3:15 ihre Füße sind eilig, um Blut zu vergießen;
Rom 3:16 Verwüstung und Jammer bezeichnen ihre Bahn,
Rom 3:17 und den Weg des Friedens kennen sie nicht.
Rom 3:18 Es ist keine Gottesfurcht vor ihren Augen.»
Das sagt die Schrift ueber den Menschen. So sind wir. Christen und Nichtchristen, Katholiken und Nicht-Katholiken. Und was kommt am Ende der Zeiten?
Dies iræ! dies illa
Solvet sæclum in favilla
Teste David cum Sibylla!

Quantus tremor est futurus,
quando judex est venturus,
cuncta stricte discussurus!
Wer will und kann an diesem Tag noch auf etwas anderes setzen als auf die Gerechtigkeit Christi. D.h. die uns zugerechnete Gerechtigkeit, die Christus fuer uns erworben hat. Die uns zugeeignet wird in unserer Taufe und die wir annehmen im Glauben.
Rex tremendæ majestatis,
qui salvandos salvas gratis,
salva me, fons pietatis.
Rom 3:21 Nun aber ist ohne Zutun des Gesetzes die Gerechtigkeit, die vor Gott gilt, offenbart und bezeugt durch das Gesetz und die Propheten.
Rom 3:22 Ich sage aber von solcher Gerechtigkeit vor Gott, die da kommt durch den Glauben an Jesum Christum zu allen und auf alle, die da glauben.
Rom 3:23 Denn es ist hier kein Unterschied: sie sind allzumal Sünder und mangeln des Ruhmes, den sie bei Gott haben sollten,
Rom 3:24 und werden ohne Verdienst gerecht aus seiner Gnade durch die Erlösung, so durch Jesum Christum geschehen ist,
Rom 3:25 welchen Gott hat vorgestellt zu einem Gnadenstuhl durch den Glauben in seinem Blut, damit er die Gerechtigkeit, die vor ihm gilt, darbiete in dem, daß er Sünde vergibt, welche bisher geblieben war unter göttlicher Geduld;
Rom 3:26 auf daß er zu diesen Zeiten darböte die Gerechtigkeit, die vor ihm gilt; auf daß er allein gerecht sei und gerecht mache den, der da ist des Glaubens an Jesum.

Zu deinem Einwand
sofaklecks hat geschrieben: Wenn dieser Gedanke stringent durchgehalten wird, heisst das, dass Gott sich aussucht, wen er retten will (dem schenkt er den Glauben) und wen nicht (dem wird das Geschenk versagt).
Das glauben ja tatsaechlich die Calvinisten. Ich nicht weil es der Schrift widerspricht, aber tatsaechlich muss festgehalten werden, dass Gott nicht irgendwie verpflichtet ist jedem eine faire Change zu geben oder so was.

Aber nein, Gott sucht sich nicht einige zur Errettung aus und andere zur Verwerfung. Gott wirkt in seiner Schoepfung. Durch Mittel! Durch sein Wort und seine Sakramente bzw. durch seine Kirche, die zur Predigt des Wortes und der Verwaltung der Sakramente gesandt ist:
Mat 28:19 Darum gehet hin und lehret alle Völker und taufet sie im Namen des Vaters und des Sohnes und des heiligen Geistes,
Mat 28:20 und lehret sie halten alles, was ich euch befohlen habe. Und siehe, ich bin bei euch alle Tage bis an der Welt Ende.
Vielleicht kann man sagen: Gott schraenkt seine Macht ein:
1. Gott, wenn er durch Mittel wirkt, kann widerstanden werden. Der Predigt des Wortes koennen wir Glauben schenken oder uns ihr verschliessen. Unsere Taufe koennen wir achten und glauben, dass Gott uns in ihr erettet hat, oder nicht.
2. Gott macht sich abhaengig von Menschen. Von seiner Gemeinde. Seinem, Christi, Leib. Bleibt der an seinem Wort und ist Christi treu, laueft das Evangelium. Wenn nicht, dann nicht.


Das heisst die Verkuendigung des Evangeliums denen, die es nicht - oder nicht mehr - kennen, ist unser Problem. Nicht Gottes.

sofaklecks
Beiträge: 2776
Registriert: Sonntag 28. Mai 2006, 16:29

Faire Chance

Beitrag von sofaklecks »

Unser Bild von Gott unterscheidet sich ganz erheblich.

Ein Gedanke wie:

"Ich nicht weil es der Schrift widerspricht, aber tatsaechlich muss festgehalten werden, dass Gott nicht irgendwie verpflichtet ist jedem eine faire Change zu geben oder so was."

käme mir nie, weil ich Gott nicht als allzeit kritischen Beobachter meines sündigen Tuns verstehe, der jeden Regelverstoss wie Beckmesser registriert, um ihn am Ende der Zeit abzustrafen.

Die Regeln, die er gab und gibt, dienen nur einem: Mir. Ich schade mir, wenn ich sie missachte. Und das ist meine Strafe. Ich versperre mir den Weg zu mir und damit zu IHM. Und das werde ich eines Tages mit schmerzlicher Einsicht erkennen müssen.

Für jemanden, der glaubt, dass Gott die Liebe und unendlich gut ist stellt sich die Frage nach dem Erhalt einer fairen Chance sowenig wie einem Kind die Frage, ob es von seiner Mutter ein faire Chance erhält. Es erhält viel mehr.

sofaklecks

TillSchilling

Re: Faire Chance

Beitrag von TillSchilling »

sofaklecks hat geschrieben: käme mir nie, weil ich Gott nicht als allzeit kritischen Beobachter meines sündigen Tuns verstehe, der jeden Regelverstoss wie Beckmesser registriert, um ihn am Ende der Zeit abzustrafen.

Die Regeln, die er gab und gibt, dienen nur einem: Mir. Ich schade mir, wenn ich sie missachte. Und das ist meine Strafe. Ich versperre mir den Weg zu mir und damit zu IHM. Und das werde ich eines Tages mit schmerzlicher Einsicht erkennen müssen.
Gott ist heilig und nicht Suendiges kann in seiner Gegenwart sein und existieren.
Joh 3:3 Jesus antwortete und sprach zu ihm: Wahrlich, wahrlich, ich sage dir: Es sei denn, daß jemand von neuem geboren werde, so kann er das Reich Gottes nicht sehen.
Die Menschheit ist von Gott getrennt. Wir sind schon verloren. Die Frage ist nicht ob Gott "abstrafen" wird, sondern wie wir aus dem Zustand der Verlorenheit herauskommen. Und nach dem NT sehe ich da nur einen Weg: sich an Christus, seinen Tod und seine Auferstehung "haengen".
sofaklecks hat geschrieben: Für jemanden, der glaubt, dass Gott die Liebe und unendlich gut ist stellt sich die Frage nach dem Erhalt einer fairen Chance sowenig wie einem Kind die Frage, ob es von seiner Mutter ein faire Chance erhält. Es erhält viel mehr.
Joh 3:16 Also hat Gott die Welt geliebt, daß er seinen eingeborenen Sohn gab, auf daß alle, die an ihn glauben, nicht verloren werden, sondern das ewige Leben haben.
Joh 3:17 Denn Gott hat seinen Sohn nicht gesandt in die Welt, daß er die Welt richte, sondern daß die Welt durch ihn selig werde.
Joh 3:18 Wer an ihn glaubt, der wird nicht gerichtet; wer aber nicht glaubt, der ist schon gerichtet, denn er glaubt nicht an den Namen des eingeborenen Sohnes Gottes.

Benutzeravatar
taddeo
Moderator
Beiträge: 19226
Registriert: Donnerstag 18. Januar 2007, 09:07

Re: Nichtchristliche Religionen und das Heil

Beitrag von taddeo »

Man möchte glatt an die Reinkarnation von El Shamah glauben, wenn man das so liest ...

Benutzeravatar
cantus planus
Beiträge: 24273
Registriert: Donnerstag 20. Juli 2006, 16:35
Wohnort: Frankreich: Département Haut-Rhin; Erzbistum Straßburg

Re: Nichtchristliche Religionen und das Heil

Beitrag von cantus planus »

Ich habe schon zwei Nachrichten eingetippt, die ich dann doch nicht abgeschickt habe. Gut, dass ich es nicht sagen musste...

:breitgrins:
Nutzer seit dem 13. September 2015 nicht mehr im Forum aktiv.

‎Tradition ist das Leben des Heiligen Geistes in der Kirche. — Vladimir Lossky

Benutzeravatar
Christiane
Beiträge: 1708
Registriert: Montag 11. Mai 2009, 13:07
Wohnort: Berlin (Tegel)

Re: Nichtchristliche Religionen und das Heil

Beitrag von Christiane »

TillSchilling hat geschrieben:Hallo Christiane,
Christiane hat geschrieben: Ihr dagegen erfindet eigene Definitionen, um eure Trennung vom Nachfolger des Heiligen Petrus zu rechtfertigen.
Wen meinst du jetzt damit? Papst Leo X.?
Unter anderem...
1. Wird ziemlich genau das gleiche der RKK von den Ostorthoxen vorgeworfen. IMHO mit groesser Berechtigung, denn
2. kam die Kirchentrennung des 16. Jahrhunderts durch eine Exkommunikation zu Stande. Ausgesprochen von besagtem Leo X. Die entstandenen neuen Institutionen waren nur Notloesung.
Zur Exkommunikation: Es stimmt, die gab es und ich habe mich auch schon mal gefragt, ob die Geschichte anders verlaufen wäre, wenn man von seiten Roms anders reagiert hätte - andererseits, wenn ich dann an das Temperament Luthers denke, habe ich da schon wieder so meine Zweifel. Allerdings, wie man daraus das Recht ableiten kann, dass Exkommuzierte anschließend ihre eigenen Hierachien und "Kirchen" gründen dürfen ist mir schleierhaft. Zur Trennung zwischen Ost- und Westkirche. Damals wurde die Kirche Gottes quasi in zwei Teile gerissen. Sowohl Katholiken als auch Orthodoxe sind jeweils davon überzeugt, dass sie nun die wahre Tradition fortführen. Aber sowohl im Westen als auch im Osten bestanden die Strukturen und Hierachien bereits, die sich schließlich von einander trennten. Es wurden eben weder von der einen noch von der anderen Seite keine völlig neuen Hierachien gegründet. Das ist der Unterschied.
Ich beklage das nicht. Es ist mir egal was der Vatikan "anerkennt" und was nicht. Christus baut seine Kirche durch sein Wort und seine Sakramente. Er braucht nicht den Segen seines angenommenen Stellvertreters dafuer.
Das mit dem Beklagen, war auch eine allgemeine Aussage. Ich hatte da nicht speziell dich im Sinn. Aber hier haben wir es schon wieder. Wieder kommst du mit einer schönen wischiwaschi Definition von dem was die Kirche ist, um die protestantischen Gemeinschaften mit unter den Hut bringen zu können. Diese Definition ist von dem, was sie einschließt, noch nichtmal falsch. Falsch wird sie dadurch, dass sie den entscheidenden Punkt ausschließt. Wieder lässt du aus, was Jesus selbst über seine Kirche sagte, nämlich, dass er sie auf Petrus dem Fels gründen wolle. Zur Frage der Nachfolge des Petrus hat Kilianus schon alles richtig gesagt. Das muss ich nicht nochmal wiederholen. Ich schließe mich ihm hier an.

Christiane
"Die Demokratie feiert den Kult der Menschheit auf einer Pyramide von Schädeln." - Nicolás Gómez Dávila

"Gott kann machen, dass eine Communio entsteht zwischen dem Idiot und dem Arschloch." (Ausspruch auf einem NK-Gemeinschaftstag)

Benutzeravatar
Christiane
Beiträge: 1708
Registriert: Montag 11. Mai 2009, 13:07
Wohnort: Berlin (Tegel)

Re: Falsch

Beitrag von Christiane »

TillSchilling hat geschrieben:
Mat 26:26 Als sie nun aßen, nahm Jesus das Brot, dankte, brach es, gab es den Jüngern und sprach: Nehmet, esset! Das ist mein Leib.
Mat 26:27 Und er nahm den Kelch, dankte, gab ihnen denselben und sprach: Trinket alle daraus!
Das heisst ein Eucharistie-Feier, in der nur eines der beiden Elemente ausgeteilt wird, entspricht nicht den Einsetzungsworten des Herrn.
Ja. Es ist in der Tat bedauerlich, dass die Gläubigen bei euch weder das eine, noch das andere erhalten. :P
"Die Demokratie feiert den Kult der Menschheit auf einer Pyramide von Schädeln." - Nicolás Gómez Dávila

"Gott kann machen, dass eine Communio entsteht zwischen dem Idiot und dem Arschloch." (Ausspruch auf einem NK-Gemeinschaftstag)

TillSchilling

Re: Falsch

Beitrag von TillSchilling »

Christiane hat geschrieben:
Ja. Es ist in der Tat bedauerlich, dass die Gläubigen bei euch weder das eine, noch das andere erhalten. :P
Welche Gläubigen?


Aber Christiane, lass uns doch damit aufhoeren. Das bringt doch nichts.

Antworten Vorheriges ThemaNächstes Thema