Personalordinariate für übertrittswillige Anglikaner

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Evagrios Pontikos
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Re: Personalordinariate für übertrittswillige Anglikaner

Beitrag von Evagrios Pontikos »

Stephen Dedalus hat geschrieben:
Evagrios Pontikos hat geschrieben:
Stephen Dedalus hat geschrieben:
Evagrios Pontikos hat geschrieben:Und Mellon hat ganz Recht: Offenbar hat der Islam in den Augen der Episkopalkirche mehr mit dem Willen der Vorfahren gemein als die jetzigen "traditionalistischen Sektierer". Stephen, Du redest Dich noch um Kopf und Kragen... :achselzuck:
Zeigst Du mir bitte die Stelle, an der ich diesen Verkauf verteidigt hätte?
Du schreibst in Deinem obigen Posting, dass der Verkauf wegen seiner Wirkung nach außen fatal sei. Diese Aussage irritiert mich. Denn damit sagst Du, dass der Verkauf an jene islamische Gruppe prinzipiell möglich wäre, nur aber nicht in diesem Fall wegen seiner Wirkung nach außen.
Ich habe das Vorgehen der TEC wörtlich als "zweifelhaft", "wenig vorbildlich" und "schäbig" bezeichnet. Ebenso habe ich klar gemacht, daß ich es nicht verteidige.

Bernado nutzt die Diskussion jetzt wieder zu allgemeinen Ausfälligkeiten. Ansonsten scheint zu gelten: Diese Gemeinde ist vor allem im Recht, weil sie vertritt, was wir vertreten. Da stören natürlich Versuche, die Sache differenziert zu sehen.

Ich verabschiede mich daher aus dieser Diskussion.
Wenn ich Dich falsch verstanden habe, nehme ich meine Bemerkung zurück. Allerdings hatte ich den Eindruck, dass Du den Kirchenverkauf an die islamische Gruppe wegen der Außenwirkung als fatal ansiehst, ihn also nicht prinzipiell ablehnst. Und das würde ich als doch recht problematisch ansehen.

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Robert Ketelhohn
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Re: Personalordinariate für übertrittswillige Anglikaner

Beitrag von Robert Ketelhohn »

Stephen Dedalus hat geschrieben:
Evagrios Pontikos hat geschrieben:Lieber Stephen, hätte nich mit der gleichen Argumentation Rom im 16. Jahrhundert den Anglikanern bzw. Lutheranern gegenüber verbieten können, die angestammten Kirchengebäude zu übernehmen?
Der Fall liegt ganz anders.
Nein. Es ist in derlei Fällen immer eine Machtfrage. Wer hat die Obrigkeit hinter sich? – Darum geht’s.
Propter Sion non tacebo, | ſed ruinas Romę flebo, | quouſque juſtitia
rurſus nobis oriatur | et ut lampas accendatur | juſtus in eccleſia.

Evagrios Pontikos
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Re: Personalordinariate für übertrittswillige Anglikaner

Beitrag von Evagrios Pontikos »

Robert Ketelhohn hat geschrieben:
Stephen Dedalus hat geschrieben:
Evagrios Pontikos hat geschrieben:Lieber Stephen, hätte nich mit der gleichen Argumentation Rom im 16. Jahrhundert den Anglikanern bzw. Lutheranern gegenüber verbieten können, die angestammten Kirchengebäude zu übernehmen?
Der Fall liegt ganz anders.
Nein. Es ist in derlei Fällen immer eine Machtfrage. Wer hat die Obrigkeit hinter sich? – Darum geht’s.
Da liegst Du nicht ganz falsch.

Oder wurden die betroffenen Leute sozusagen demokratisch befragt? Bei den Klöstern war der Fall noch eindeutiger. Die wurden zwangsweise aufgelöst, Gebäude und Inventar säkularisiert. Kein Mönch und keine Nonne wurde gefragt. Aber etliche hätten weiter in der monastischen Lebensform leben wollen. Dann wären sie aber wohl verhungert. Und so wurden sie eben verheiratet oder mussten heiraten und einen Hausstand gründen, um überleben zu können. Denn der aufkommende neue Geist sah in den Ordensleuten, vor allem bei kontemplativen Orden, eh nur faules Pack. Und leider finden sich auch bei Luther solche Aussagen. Vielleicht ist der Niedergang des Protestantismus und Anglikanismus ja auch zu einem Teil eine Form des Gerichtes Gottes wegen dieser damaligen ungerechten Maßnahmen? Ich frage nur... :achselzuck:

Miserere Nobis Domine
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Re: Personalordinariate für übertrittswillige Anglikaner

Beitrag von Miserere Nobis Domine »

Evagrios Pontikos hat geschrieben: Und so wurden sie eben verheiratet oder mussten heiraten und einen Hausstand gründen, um überleben zu können.
Gibt es dazu historische Untersuchungen? Ich frage mich zum einen, mit welchen finanziellen Mitteln ein Hausstand gegründet werden konnte. Nicht alle Mönche waren gebildet genug, um als evangelische Pfarrer oder Lehrer zu arbeiten.

Es gab damals auch das Recht, in katholisch gebliebene Länder auszuwandern. Ich habe schon von Laien gelesen, die das in Anspruch nahmen, aber Mönche und Nonnen?

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Bernado
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Re: Personalordinariate für übertrittswillige Anglikaner

Beitrag von Bernado »

Miserere Nobis Domine hat geschrieben:Gibt es dazu historische Untersuchungen? Ich frage mich zum einen, mit welchen finanziellen Mitteln ein Hausstand gegründet werden konnte. Nicht alle Mönche waren gebildet genug, um als evangelische Pfarrer oder Lehrer zu arbeiten.
Untersuchungen kann ich nicht zitieren, aber nach allem was ich weiß, bekamen sie meistens ein kleines Stück Land und eine Hütte zugewiesen. Da Mönche oft Erfahrungen mit der Landwirtschaft hatten, war das wohl auch eine naheliegende Lösung.
„DIE SORGE DER PÄPSTE ist es bis zur heutigen Zeit stets gewesen, dass die Kirche Christi der Göttlichen Majestät einen würdigen Kult darbringt.“ Summorum Pontificum 2007 (http://www.summorum-pontificum.de/)

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Bernado
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Re: Personalordinariate für übertrittswillige Anglikaner

Beitrag von Bernado »

Es gibt Neues zu Anglicanorum Coetibus. Nach einem Bericht von Jonathan Wynne-Jones auf Telegraph.co.ukwaren Prälaten, die derzeit noch als Bischöfe der CoE (Fulham, Richborough and Ebbsfleet) amtieren, letzte Woche in Rom und haben mit der CDF die letzten Dinge abgeklärt, bevor sie ihre Ämter niederlegen und in den Tiber steigen. Nach dem Bericht erfolgte das Treffen nicht nur ohne Wissen des CoE-Erzbischofs von Canterbury, sondern auch ohne Information katholischer englischer Bischöfe, die sich bisher sehr ablehnend zu allen Schritten zur Verwirklichung von AC verhalten haben. Diese Geheimhaltung wiederum scheint man in Rom durchaus gewußt und auch begrüßt zu haben: Man will wohl das Störpotential der britischen Bischöfe klein halten.

Wenn das sich tatsächlich so verhält, wäre das ein unerhörter Vorgang, durchaus vergleichbar mit der "Absetzung" von Bischof Mixa durch die Häupter der DBK: Wenn die Bischöfe nicht mehr in Einheit mit Rom agieren, nimmt Rom sich das Recht, seine eigene Politk in deren Hintgerhof zu betreiben.

Genugtuung kann man darüber nicht empofinden. Es zeigt, wie tief wir geseunken sind - aber es gibt doch ein wenig Hoffnung, daß der Papst sich nicht am Nasenring von den progressistischen Bischöfen vorführen läßt. Was es für die CoE bedeutet, ist nicht absehbar. Mit Masenübertritten von Amtsträgern und Gläubigen ist sicher vorerst nicht zu rechnen - man wird weiterhin abwarten, wie die Dinge sich in der Praxis anlassen.
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Niels
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Re: Personalordinariate für übertrittswillige Anglikaner

Beitrag von Niels »

Iúdica me, Deus, et discérne causam meam de gente non sancta

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Petur
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Re: Personalordinariate für übertrittswillige Anglikaner

Beitrag von Petur »

Bischof Daniel W. Herzog: anglikanisch - römisch - jetzt wieder anglikanisch:

http://www.episcopalchurch.org/8183_121955_ENG_HTM.htm

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Lutheraner
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Re: Personalordinariate für übertrittswillige Anglikaner

Beitrag von Lutheraner »

Evagrios Pontikos hat geschrieben:Vielleicht ist der Niedergang des Protestantismus und Anglikanismus ja auch zu einem Teil eine Form des Gerichtes Gottes wegen dieser damaligen ungerechten Maßnahmen? Ich frage nur... :achselzuck:
Es gibt weder einen Niedergang des Protestantismus(*), noch wäre ein "Gericht Gottes" für die damaligen Säkularsierungen und Klosterauflösungen vorstellbar, da diese nicht so unmenschlich oder kirchenfeindlich durchgeführt wurden, wie das heute oft historisch verzerrt dargestellt wird.

* Man stelle sich vor, die Ostkirche hätte nach der Islamisierung Nordafrikas, des Nahen Ostens und Kleinasiens sich genauso übertrieben selbstkritisch gegeisselt, wie das manche evangelische Christen heute tun.
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overkott
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Re: Personalordinariate für übertrittswillige Anglikaner

Beitrag von overkott »

Die Personalordinariate für übertrittswillige Anglikaner ist eine Geste, dass die Tür zur Kirche weiter weit offen steht.

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Berolinensis
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Re: Personalordinariate für übertrittswillige Anglikaner

Beitrag von Berolinensis »

NLM veröffentlicht heute ein sehr interessantes Papier zu den Personalordinariaten von Hwst. H. Peter J. Elliott, Weihbischof von Melbourne und selbst früherer Anglikaner, der als Student konvertierte: http://www.newliturgicalmovement.org/2 ... riate.html

Das Papier beschäftigt sich in einem Postscriptum auch mit der Frage der Liturgie dieser Ordinariate.

Stephen Dedalus
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Re: Personalordinariate für übertrittswillige Anglikaner

Beitrag von Stephen Dedalus »

Berolinensis hat geschrieben:NLM veröffentlicht heute ein sehr interessantes Papier zu den Personalordinariaten von Hwst. H. Peter J. Elliott, Weihbischof von Melbourne und selbst früherer Anglikaner, der als Student konvertierte: http://www.newliturgicalmovement.org/2 ... riate.html

Das Papier beschäftigt sich in einem Postscriptum auch mit der Frage der Liturgie dieser Ordinariate.
Dazu zwei Anmerkungen:

1. Es wäre sicher ein Fehler, eine einheitliche Liturgie für die Ordinariate neu schaffen zu wollen. Das Ergebnis könnte nur ein Kunstprodukt sein - und damit hat man in der Vergangenheit keine besonders guten Erfahrungen gemacht. Nun ist die Ausgangslage kompliziert und ein wenig unübersichtlich, zumal man es ja mit Gemeinden aus ganz unterschiedlichen Provinzen der Anglican Communion zu tun hat. Einige konservative anglo-katholische Gemeinden verwenden nach wie vor das alte Book of Common Prayer in einer revidierten Augabe - also im Kern Cranmer. Andere verwenden eine Form des English Missal mit Elementen von Sarum. Wieder andere sind bereits seit längerem dazu übergegangen, das Missale Romanum zu verwenden. Für letztere besteht eigentlich überhaupt keine Notwendigkeit, liturgisch etwas zu verändern. Problematischer ist es für die beiden erstgenannten Gruppen. Soll in den Ordinariaten eine Form des Book of Common Prayer mit wenigen Textanpassungen verwendet werden - oder wird man sich auf eine der anderen englischen Meßformen (English Missal) stützen?

2. Ich sehe keinen fundamentalen sprachlichen Unterschied zwischen den Formulierungen "in memory" und "in remembrance".

Natürlich ist es schwierig, im gesamten Feld von anamnesis - memoria - Gedächtnis den jeweiligen Begriff zu finden, der am genauesten die Bedeutung wiedergibt. Das gilt auch für die im Englischen zur Verfügung stehenden Begriffe "memory" und "remembrance".

"Memory" scheint zunächst näher am lateinischen "memoria" zu sein, ist aber nicht notwendigerweise der passendere Begriff. Es spricht einiges für "remembrance": Der Begriff hat den aktiven Aspekt ("re-membrance") eines erneut Vollziehens, der dem eher passiven "memory" fehlt.

Wer etwas "memoriert", erinnert sich lediglich. Wer etwas "re-membered", erschafft es für die Gegenwart neu.

Insofern ist "remembrance" für die actio eucharistica angemessener.
Zuletzt geändert von Stephen Dedalus am Dienstag 11. Mai 2010, 12:36, insgesamt 2-mal geändert.
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Florianklaus
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Re: Personalordinariate für übertrittswillige Anglikaner

Beitrag von Florianklaus »

Stephen Dedalus hat geschrieben:
Berolinensis hat geschrieben:NLM veröffentlicht heute ein sehr interessantes Papier zu den Personalordinariaten von Hwst. H. Peter J. Elliott, Weihbischof von Melbourne und selbst früherer Anglikaner, der als Student konvertierte: http://www.newliturgicalmovement.org/2 ... riate.html

Das Papier beschäftigt sich in einem Postscriptum auch mit der Frage der Liturgie dieser Ordinariate.
Dazu zwei Anmerkungen:

1. Es wäre sicher ein Fehler, eine einheitliche Liturgie für die Ordinariate neu schaffen zu wollen. Das Ergebnis könnte nur ein Kunstprodukt sein - und damit hat man in der Vergangenheit keine besonders guten Erfahrungen gemacht. Nun ist die Ausgangslage kompliziert und ein wenig unübersichtlich, zumal man es ja mit Gemeinden aus ganz unterschiedlichen Provinzen der Anglican Communion zu tun hat. Einige konservative anglo-katholische Gemeinden verwenden nach wie vor das alte Book of Common Prayer in einer revidierten Augabe - also im Kern Cranmer. Andere verwenden eine Form des English Missal mit Elementen von Sarum. Wieder andere sind bereits seit längerem dazu übergegangen, das Missale Romanum zu verwenden. Für letztere besteht eigentlich überhaupt keine Notwendigkeit, liturgisch etwas zu verändern. Problematischer ist es für die beiden erstgenannten Gruppen. Soll in den Ordinariaten eine Form des Book of Common Prayer mit wenigen Textanpassungen verwendet werden - oder wird man sich auf eine der anderen englischen Meßformen (English Missal) stützen?

2. Ich sehe keinen nennenswerten sprachlichen Unterschied zwischen den Formulierungen "in memory" und "in remembrance".
Es gibt doch schon ein eigenes Meßbuch für den "Anglican Use". Ist denn die Genehmigung weiterer Eigenriten für konvertierte Anglikaner im Gespräch?

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Damasus
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Re: Personalordinariate für übertrittswillige Anglikaner

Beitrag von Damasus »

Danke Florianklaus - mir ging es gerade ganz genauso!

Weiß eigentlich jemand in welchem Maße der Ritus von Sarum realiter noch lebt? Ich finde es bisweilen ein wenig befremdlich, dass seit 'Summorum pontificum' mehr und mehr Diskussionen ins Kraut schießen, alle möglichen alten und untergegangenen Riten (Köln zB) wiederzubeleben. Ich denke nicht, dass das das Ansinnen des hl. Vaters war ... auch nicht der des Konzils.

Die Frage wäre dabei ja auch: Wie viele verscheidene Riten verträgt eine Kirche. Wäre das nicht die institutionalisierte Form dessen, was man landauf landab an liturgischen Wildwuchs erlebt, das jede Kirche/jeder Priester seine eigene Messe hält?

Aber zurück zum Thema:
Ich würde meinen, die Anglo-Katholiken werden sicherlich eine katholische Fassung des BCP benutzen (was es ja schon gibt) oder sich des Missale Romanum bedienen. Wobei ich denke , sicherlich wäre die erste Variante zu bevorzugen, wenn man sie als eine unierte Kirche sehen will. Die unierten Ostkirchen feiern ja auch nicht nach dem Missale Romanum.
In Christo sunt omnes thesauri sapientiæ et scientiæ absconditi. (Col 2,3)

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Bernado
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Re: Personalordinariate für übertrittswillige Anglikaner

Beitrag von Bernado »

Damasus hat geschrieben: Weiß eigentlich jemand in welchem Maße der Ritus von Sarum realiter noch lebt? Ich finde es bisweilen ein wenig befremdlich, dass seit 'Summorum pontificum' mehr und mehr Diskussionen ins Kraut schießen, alle möglichen alten und untergegangenen Riten (Köln zB) wiederzubeleben. Ich denke nicht, dass das das Ansinnen des hl. Vaters war ... auch nicht der des Konzils./Zitatende
Sarum lebt nicht mehr. Es sind einige wenige "Museums-Zelebrationen" dokumentiert, davon mindestens eine, die von Mitarbeitern eines liturgiehistorischen Kreises "gestellt" worden ist - ohne Priester. Es gibt insbesondere bei Anglikanern Versuche, einzelne Sarum-Elemente wieder aufzugreifen

Inwieweit es sinnvoll ist, untergegangene Riten wiederzubeleben, steht auf einem anderen Blatt. Ich halte es in den meisten Fällen für problematisch, in Zusammenhang mit Sarum, Köln oder anderen Regionalbräuchen von "Riten zu sprechen. Es handelt sich um Lokalbräuche, die meistens an keiner Stelle aus dem Ritengerüst des traditionellen lateinischen Ritus herausfallen. Die Abweichungen im Ordinarium sind minimal, im Proprium und Kalendarium schon größer. Vor allem aber betreffen sie Fragen der Bewegung: Die Haltung des Priesters Zahl unhd Stellung der Altardiener, die Ausformung von Gebärden, auch den Ort verschiedener Aktionen. Sarum hat z.B. aus früheren Stadien der Ritenentwicklung häufigere und reichhaltigere Prozessionen erhalten.

Die Unterschiede dieser Lokal- und Ordensgebräuche untreinander und zum Standard-Ritus der Kirche von Rom sind in der Regel geringer als die Unterschiedlichkeit, die heute in der Papierform und erst recht in der Praxis des Novus Ordo selbst innerhalb einer Diözese bestehen. Insofern ist ihre Wiederbelebung nur in Maßen problematisch.

Das gesagte gilt nicht für die tatsächlich eigenständigen Riten wie den von Mailand oder den mozarabischen Ritus. Im Fall von Sarum, auch als "Usus von Salisbury" bezeichnet, ist die Eigenständigkeit m.W. umstritten, weil hier die Papierform und der tatsächliche Gebrauch wohl relativ weit auseinanderlagen oder zumindest auseinanderliegen konnten.
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Stephen Dedalus
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Re: Personalordinariate für übertrittswillige Anglikaner

Beitrag von Stephen Dedalus »

Damasus hat geschrieben:Danke Florianklaus - mir ging es gerade ganz genauso!

Weiß eigentlich jemand in welchem Maße der Ritus von Sarum realiter noch lebt?
Es gibt wohl kaum einen Ort, an dem Sarum als solcher noch gefeiert wird. Sarum ist Geschichte. Allerdings lebt Sarum an vielen Orten fort. An anderer Stelle wurde bereits erwähnt, daß Erzbischof Thomas Cranmer seine englische Liturgie des Book of Common Prayer auf der Basis des Sarum Ritus aufgebaut hat. Spuren von Sarum sind also heute überall dort zu finden, wo man nach BCP zelebriert.

Komplexer ist die Rezeption von Sarum im Catholic Rivival des 19. Jahrhunderts:

Ein gutes Beispiel ist All Saints North Street in York:
http://allsaints-northstreet.org.uk/ourworship.html
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Bernado
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Re: Personalordinariate für übertrittswillige Anglikaner

Beitrag von Bernado »

Pastor in Valle bringt eine kurzgefasste Geschichte des Sarum-Ritus http://valleadurni.blogspot.com/28/2 ... -mass.html - lesenswert. In der linken Randspalte (etws runterscrollen) hat er Links zu 15 kommentierten Videos zu einer (kompletten?) Messe im Sarum Rite aus dem Jahr 1997, an der er mitgewirkt hat. Ein guter Teil (2. Hälfte) des Textes behandelt die Hintergründe eines römischen Briefes aus dem Jahr 1998, der die Feier dieser Liturgie untersagt, da die Messe Pauls VI. unendlich viel wertvoller sei.

Zahlreiche Hinweise auf Sarum finden sich in den "Liturgical Notes" von Fr. John Hunwicke - das ist ein sehr katholischer und papsttreuer Anglikaner, der aber anscheinend die Pensionierung abwartet, um ganz in den Tiber zu steigen.
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Berolinensis
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Re: Personalordinariate für übertrittswillige Anglikaner

Beitrag von Berolinensis »

Bernado hat geschrieben:Pastor in Valle bringt eine kurzgefasste Geschichte des Sarum-Ritus http://valleadurni.blogspot.com/28/2 ... -mass.html - lesenswert. In der linken Randspalte (etws runterscrollen) hat er Links zu 15 kommentierten Videos zu einer (kompletten?) Messe im Sarum Rite aus dem Jahr 1997, an der er mitgewirkt hat. Ein guter Teil (2. Hälfte) des Textes behandelt die Hintergründe eines römischen Briefes aus dem Jahr 1998, der die Feier dieser Liturgie untersagt, da die Messe Pauls VI. unendlich viel wertvoller sei.

Zahlreiche Hinweise auf Sarum finden sich in den "Liturgical Notes" von Fr. John Hunwicke - das ist ein sehr katholischer und papsttreuer Anglikaner, der aber anscheinend die Pensionierung abwartet, um ganz in den Tiber zu steigen.
Nur eine kleine Ergänzung: Fr. Finnegan hat an der Messe im Usus von Sarum (Sarum ist übrigens nur der alte Name von Salisbury; die - sehenswerten - Ruinen von Old Sarum, wo der hl. Osmund die erste Kathedrale baute, liegen ganz in der Nähe) nicht nur mitgewirkt, er war der Zelebrant.

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Bernado
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Re: Personalordinariate für übertrittswillige Anglikaner

Beitrag von Bernado »

Längere Zeit war es jetzt - zumindest hierzulande - ziemlich ruhig um Anglicanorum Coetibus. Das dürfte sich jetzt bald ändern: Die Generalsynode der Anglikaner hat am vergangenen Wochenende einen Vorschlag zurückgewiesen, der für den Fall, daß Frauen als Bischöfinnen eingesetzt werden, Gemeinden die Möglichkeit eröffnet hätte, sich für bestimmte Aufgaben einem Bischof zu unterstellen. Bischof ist Bischof, befand die Mehrheit des Priesterrates der Synode, und lehnte jede Form der "Diskriminierung" künftiger Bischöfinnen ab.

Eine formelle Entscheidung zur Einsetzung von Bischöfinnen ist damit immer noch nicht gefallen, sie gilt aber als unausweichlich, und gleichzeitig ist der bisher favorisierte kompromisslerische Ausweg aus der Krise versperrt. Für Gemeinden und Kleriker, die keine Bischöfinnen anerkennen wollen, soll es künftig in der COE ebensowenig noch einen Platz geben wie in der ECUSA.

Die Entscheidung der Synode selbst ist letztlich nur logisch: Wenn Frauen zu Priesterinnen geweiht werden können, gibt es keinen Grund, ihnen die volle Weihestufe als Bischöfe zu versagen. Der dreistufige Ordo kann nicht einfach auseinandergerissen werden - an keiner Stelle. Katholische Bischöfe, die in diesen Monaten wieder verstärkt mit dem Gedanken an Diakoninnen spielen, müssen sich fragen lassen, ob sie sehenden Auges dahin gehen wollen, wo die Anglikaner schon heute sind.

Hundreds of traditionalist clergy poised to leave Church of England

Church of England rejects compromise on women bishops; 70 clerics meet with Catholic bishop

Traditionalists "not giving up" in women bishops row
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Re: Personalordinariate für übertrittswillige Anglikaner

Beitrag von Joseph »

Bernado hat geschrieben:......Der dreistufige Ordo kann nicht einfach auseinandergerissen werden - an keiner Stelle.
Alles andere, einschließlich des NC Bekenntnisses, wohl schon..... Glasklare Logik!

Gruß
Joseph
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Re: Personalordinariate für übertrittswillige Anglikaner

Beitrag von Berolinensis »

Joseph hat geschrieben:
Bernado hat geschrieben:......Der dreistufige Ordo kann nicht einfach auseinandergerissen werden - an keiner Stelle.
Alles andere, einschließlich des NC Bekenntnisses, wohl schon..... Glasklare Logik!

Gruß
Joseph
Bitte?

Stephen Dedalus
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Re: Personalordinariate für übertrittswillige Anglikaner

Beitrag von Stephen Dedalus »

Die Generalsynode hat durch die am Montag beschlossenen Regelungen den Weg für Frauen ins Bischofsamt geebnet. Jetzt müssen die Beschlüsse der Generalsynode in 44 Diözesansynoden bestätigt werden, bevor sie der Generalsynode erneut zur Abstimmung vorliegen. Erhalten sie dann die erforderliche Zweidrittelmehrheit, können die ersten Bischöfinnen in vier Jahren geweiht werden.

Der Kompromißvorschlag der Erzbischöfe von Canterbury und York, der eine alternative bischöfliche Betreuung von traditionalistischen Gemeinden vorsah, fand im House of Clergy nicht die erforderliche Mehrheit. Dies ist zu bedauern, da damit weniger Raum für konservative Gemeinden gelassen wird. Andererseits wog für die Synode an dieser Stelle offenbar das Argument schwerer, daß die Autorität des Bischofs in seiner Diözese (die in der C of E von größerer Bedeutung ist als in der römisch-katholischen Kirche) nicht eingeschränkt werden darf.

Einen Platz für traditionalistische Gemeinden wird es jedoch weiterhin in der Kirche von England geben. Um die Ausgestaltung dieser Regelungen drehte sich ein großer Teil der Debatten am Montag. Einzelne Gemeinden können den Antrag stellen, geistliche Handlungen nicht durch eine Bischöfin, sondern durch einen männlichen Bischof durchführen zu lassen (Firmungen, Priesterweihen etc.). Der Umgang mit solcherart Anträgen wird durch einen "Code of Practice" geregelt. Ob diese Regelung den konservativen Gemeinden und Priestern jedoch ausreicht, darf bezweifelt werden.
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Re: Personalordinariate für übertrittswillige Anglikaner

Beitrag von cantus planus »

Stephen Dedalus hat geschrieben:Einen Platz für traditionalistische Gemeinden wird es jedoch weiterhin in der Kirche von England geben. Um die Ausgestaltung dieser Regelungen drehte sich ein großer Teil der Debatten am Montag. Einzelne Gemeinden können den Antrag stellen, geistliche Handlungen nicht durch eine Bischöfin, sondern durch einen männlichen Bischof durchführen zu lassen (Firmungen, Priesterweihen etc.). Der Umgang mit solcherart Anträgen wird durch einen "Code of Practice" geregelt. Ob diese Regelung den konservativen Gemeinden und Priestern jedoch ausreicht, darf bezweifelt werden.
Das ist ja auch der unlogischste Kompromiss, auf den man überhaupt kommen kann. :vogel:

Dann doch lieber Frauenordination mit allen Konsequenzen. Da weiss man wenigstens, was auf einen zukommt.
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Re: Personalordinariate für übertrittswillige Anglikaner

Beitrag von Stephen Dedalus »

cantus planus hat geschrieben:Das ist ja auch der unlogischste Kompromiss, auf den man überhaupt kommen kann. :vogel:
Das sehe ich nicht so. Es ist weniger "unlogisch" als die gegenwärtige Regelung mit den sog. "flying bishops". Die neue Regelung ist insofern konsequent, als eine Gemeinde nicht mehr einfach aus ihrer Diözese "ausscheren" kann. Die traditionalistischen Gemeinden bleiben unter der Aufsicht des Diözesanbischofs, auch wenn dieses Amt von einer Frau bekleidet wird. Genau dies wird die Kröte sein, die einige von ihnen nicht schlucken werden...
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Re: Personalordinariate für übertrittswillige Anglikaner

Beitrag von cantus planus »

Stephen Dedalus hat geschrieben:
cantus planus hat geschrieben:Das ist ja auch der unlogischste Kompromiss, auf den man überhaupt kommen kann. :vogel:
Das sehe ich nicht so. Es ist weniger "unlogisch" als die gegenwärtige Regelung mit den sog. "flying bishops".
Da hast du natürlich recht. :kugel:

Ich korrigiere also: "Das ist ja der beinahe unlogischste Kompromiss, auf den man überhaupt kommen kann."

Das ist und bleibt einfach der Punkt, den ich an der anglikanischen Kirche nie verstehen werde. Aber die bessere Kirchenmusik haben sie immer noch. :breitgrins:
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Stephen Dedalus
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Re: Personalordinariate für übertrittswillige Anglikaner

Beitrag von Stephen Dedalus »

Dem Vernehmen nach wirken ja gelegentlich römische Katholiken daran mit... :breitgrins:
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cantus planus
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Re: Personalordinariate für übertrittswillige Anglikaner

Beitrag von cantus planus »

Stephen Dedalus hat geschrieben:Dem Vernehmen nach wirken ja gelegentlich römische Katholiken daran mit... :breitgrins:
Das ist unerhört. Die sollten sich schämen. :unbeteiligttu:
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Re: Personalordinariate für übertrittswillige Anglikaner

Beitrag von Bernado »

Rowan Williams hat gestern eine Rede an die Synode gehalten, in der er ganz klar sagt, daß er nicht weiß, wie es weitergehen soll:
As the votes on Saturday illustrated, we remain as a Synod, it seems, committed by a majority to the desirability to seeing women as bishops for the health and flourishing of the work of God’s Kingdom in this Church and this nation. We’re also profoundly committed by a majority in the Synod to the maximum generosity that can be consistently and coherently exercised towards the consciences of minorities. We have not yet cracked how to do that. We all know that.
Quelle: http://www.anglican-mainstream.net/21 ... ral-synod/
Schönste Modernistenprosa. Man wird jetzt versuchen, Lösungen "auf praktischer Ebene" zu finden, es sieht aber nicht so aus, als ob die Konservativen bei dem Spiel, sich scheibchenweise auf Null zurückschneiden zu lassen, auf Dauer mitspielen würden.
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Re: Personalordinariate für übertrittswillige Anglikaner

Beitrag von ottaviani »

Stephen Dedalus hat geschrieben:Die Generalsynode hat durch die am Montag beschlossenen Regelungen den Weg für Frauen ins Bischofsamt geebnet. Jetzt müssen die Beschlüsse der Generalsynode in 44 Diözesansynoden bestätigt werden, bevor sie der Generalsynode erneut zur Abstimmung vorliegen. Erhalten sie dann die erforderliche Zweidrittelmehrheit, können die ersten Bischöfinnen in vier Jahren geweiht werden.

Der Kompromißvorschlag der Erzbischöfe von Canterbury und York, der eine alternative bischöfliche Betreuung von traditionalistischen Gemeinden vorsah, fand im House of Clergy nicht die erforderliche Mehrheit. Dies ist zu bedauern, da damit weniger Raum für konservative Gemeinden gelassen wird. Andererseits wog für die Synode an dieser Stelle offenbar das Argument schwerer, daß die Autorität des Bischofs in seiner Diözese (die in der C of E von größerer Bedeutung ist als in der römisch-katholischen Kirche) nicht eingeschränkt werden darf.

Einen Platz für traditionalistische Gemeinden wird es jedoch weiterhin in der Kirche von England geben. Um die Ausgestaltung dieser Regelungen drehte sich ein großer Teil der Debatten am Montag. Einzelne Gemeinden können den Antrag stellen, geistliche Handlungen nicht durch eine Bischöfin, sondern durch einen männlichen Bischof durchführen zu lassen (Firmungen, Priesterweihen etc.). Der Umgang mit solcherart Anträgen wird durch einen "Code of Practice" geregelt. Ob diese Regelung den konservativen Gemeinden und Priestern jedoch ausreicht, darf bezweifelt werden.
und das völlig zurecht

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ottaviani
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Re: Personalordinariate für übertrittswillige Anglikaner

Beitrag von ottaviani »

Stephen Dedalus hat geschrieben:
cantus planus hat geschrieben:Das ist ja auch der unlogischste Kompromiss, auf den man überhaupt kommen kann. :vogel:
Das sehe ich nicht so. Es ist weniger "unlogisch" als die gegenwärtige Regelung mit den sog. "flying bishops". Die neue Regelung ist insofern konsequent, als eine Gemeinde nicht mehr einfach aus ihrer Diözese "ausscheren" kann. Die traditionalistischen Gemeinden bleiben unter der Aufsicht des Diözesanbischofs, auch wenn dieses Amt von einer Frau bekleidet wird. Genau dies wird die Kröte sein, die einige von ihnen nicht schlucken werden...
Warum sollten sie auch es geht ja nicht um eine vorliebe sondern um elementares es ist offensichtlich daß "traditionelle" Germeinen nicht mehr Willkommen sind

Stephen Dedalus
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Re: Personalordinariate für übertrittswillige Anglikaner

Beitrag von Stephen Dedalus »

Bernado hat geschrieben:Rowan Williams hat gestern eine Rede an die Synode gehalten, in der er ganz klar sagt, daß er nicht weiß, wie es weitergehen soll:
Im Gegenteil: An dieser Ansprache sieht man klar, daß ++Rowan genau weiß, wo die Synode steht und welche Schritte als nächste zu gehen sind. Eine glasklare Analyse.
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Joseph
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Re: Personalordinariate für übertrittswillige Anglikaner

Beitrag von Joseph »

Berolinensis hat geschrieben:
Joseph hat geschrieben:
Bernado hat geschrieben:......Der dreistufige Ordo kann nicht einfach auseinandergerissen werden - an keiner Stelle.
Alles andere, einschließlich des NC Bekenntnisses, wohl schon..... Glasklare Logik!

Gruß
Joseph
Bitte?
Genau was ich sagte.... man kann den dreistufigen Ordo nicht einfach auseinaderreissen, aber die Jungfauen Geburt ablehnen, die Sakramente ignorieren und abschaffen, ja selbst die Gottheit Jesu Christi in Frage stellen - ganz abgesehen von Frauen, gay und sonstigen Ordinationen - man ist nur noch "border line" Christlich (wenn nicht schon ganz und gar unchristlich) aber den dreistufigen Ordo kann man nicht auseinanderreissen....

There, capice?
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