Papstbesuch Deutschland 2011

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Pit
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Re: Papstbesuch Deutschland 2011

Beitrag von Pit »

Camillo hat geschrieben: ...
Du hast Recht, wenn die auf einen theologischen Disput aus wären könnte man zumindest mit ihnen reden. ....
Das meine ich.
Ein guter Bekannter von mir,von Beruf Diplomtheologe und persönlich WsK nahestehend vertritt teils erheblich andere Ansichten als ich-aber er kann sie theologisch begründen.
carpe diem - Nutze den Tag !

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phylax
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Re: Papstbesuch Deutschland 2011

Beitrag von phylax »

Camillo hat geschrieben:
PaceVeritas hat geschrieben:Rosa I. gegen Benedikt XVI.

In wenigen Wochen besucht der Papst Deutschland. Besonders aus dem schwul-lesbischen Milieu formiert sich Widerstand. Eine Gegenpäpstin ist bereits gekürt.
Die erste Amtshandlung von Rosa I. war, die kürzlich verstorbene Souldiva Amy Winehouse selig zu sprechen. Rosa I. ist die frisch gekürte Berliner Gegenpäpstin, Symbolfigur des Protestes gegen den Deutschlandbesuch von Benedikt XVI. ab dem 22. September.

"Der Papstbesuch ist eine reine Inszenierung von der sich die Kirche einen Aufschwung erhofft. Dabei hat sie gesellschaftlich nichts anzubieten", sagt Johannes Witten. Er ist Sprecher von "what the fuck", ein linksradikales Bündnis aus queeren und feministischen Gruppen das sich in Berlin gegen den Papstbesuch in gut drei Wochen gegründet hat.

Quelle: http://www.taz.de/Protest-vor-dem-Papst-Besuch/!7795/
Die Kommentare darunter sind nicht besser. Grotesk!
Eins versteh' ich nicht: Das scheinen keine (gläubigen) Christen und schon gar keine Katholiken zu sein. Warum beschäftigen die sich dann mit Aussagen und Meinungen des Papstes (z. B. Kondomverbot, ...), die für sie sowieso nicht bindend sind? :hae?:
Offenbar ist der Papst -wenn man es psychoanalytisch sieht, auch für die Gegner eine Vaterfigur. Sie fühlen sich
auf ihrem "Weg" erst dann völlig akzeptiert, wenn er keinen Widerstand mehr leistet. Ratzinger erzählt in seinem Buch "Einführung ins Christentum" die chassidische Geschichte vom Rabbi aus Berditschew, der auf die Anwürfe des Kritikers hauptsächlich antwortet: "Vielleicht ist es aber wahr" (was der Kritiker leugnet). DIeses
"Vielleicht" treibt auch die heutigen Papstgegner um, und deswegen wollen sie quasi eine Absolution für ihren
Weg, indem der Papst sagt: Es ist alles nicht so schlimm.....
Von Gott kommt mir ein Freudenschein,/ wenn Du mich mit den Augen Dein/ gar freundlich tust anblicken

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Maurus
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Re: Papstbesuch Deutschland 2011

Beitrag von Maurus »

Camillo hat geschrieben:
PaceVeritas hat geschrieben:Rosa I. gegen Benedikt XVI.

In wenigen Wochen besucht der Papst Deutschland. Besonders aus dem schwul-lesbischen Milieu formiert sich Widerstand. Eine Gegenpäpstin ist bereits gekürt.
Die erste Amtshandlung von Rosa I. war, die kürzlich verstorbene Souldiva Amy Winehouse selig zu sprechen. Rosa I. ist die frisch gekürte Berliner Gegenpäpstin, Symbolfigur des Protestes gegen den Deutschlandbesuch von Benedikt XVI. ab dem 22. September.

"Der Papstbesuch ist eine reine Inszenierung von der sich die Kirche einen Aufschwung erhofft. Dabei hat sie gesellschaftlich nichts anzubieten", sagt Johannes Witten. Er ist Sprecher von "what the fuck", ein linksradikales Bündnis aus queeren und feministischen Gruppen das sich in Berlin gegen den Papstbesuch in gut drei Wochen gegründet hat.

Quelle: http://www.taz.de/Protest-vor-dem-Papst-Besuch/!7795/
Die Kommentare darunter sind nicht besser. Grotesk!
Eins versteh' ich nicht: Das scheinen keine (gläubigen) Christen und schon gar keine Katholiken zu sein. Warum beschäftigen die sich dann mit Aussagen und Meinungen des Papstes (z. B. Kondomverbot, ...), die für sie sowieso nicht bindend sind? :hae?:
Darüber kann man lange nachsinnen. Man kann die Frage auch beliebig erweitern, zB: Warum sind protestantische Kirche erpicht darauf, vom Papst als solche anerkannt zu werden, etc. Nach langem Nachsinnen bleibt eigentlich nur eine Lösung: Offenbar brauchen all diese Leute für ihr Treiben und ihr Glück noch den Segen der katholischen Kirche, wodurch sie ihr, ohne es je zuzugeben noch einen gewissen Stellenwert einräumen...

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martin v. tours
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Re: Papstbesuch Deutschland 2011

Beitrag von martin v. tours »

So scheint es zu sein.
Wäre der Papst denen allen so unwichtig wie sie sagen, würden sie nicht so reagieren.
martin v. tours
Nach dem sie nicht erreicht hat, daß die Menschen praktizieren, was sie lehrt, hat die gegenwärtige Kirche beschlossen, zu lehren, was sie praktizieren.
Nicolás Gómez Dávila

TomS
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Re: Papstbesuch Deutschland 2011

Beitrag von TomS »

Der Protest gegen des Papst als Ausdruck der Suche nach der verlorenen Vaterfigur? Dann scheint auch die Linkpartei betroffen zu sein: Papst ohne Plenum

Die Proteste gegen den Papst sind schon ein interessantes Phänomen. Welcher Homosexueller wird den heutzutage von der katholischen Kirche an seinem Lebensstil gehindert? Vor allem in Berlin? Dennoch scheint die Postition der Kirche (d.h. des Papstes) ein Stachel im Fleisch zu sein.

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Bernado
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Re: Papstbesuch Deutschland 2011

Beitrag von Bernado »

Maurus hat geschrieben:Nach langem Nachsinnen bleibt eigentlich nur eine Lösung: Offenbar brauchen all diese Leute für ihr Treiben und ihr Glück noch den Segen der katholischen Kirche, wodurch sie ihr, ohne es je zuzugeben noch einen gewissen Stellenwert einräumen...
Man darf aber auch die gesellschaftspolitische Dimension nicht vergessen: Die katholische Kirche ist (hierzulande) die einzige Kraft von gesellschaftlicher Relevanz, die der vollen Durchsetzung der Ansprüche der "sexuellen Befreiung" noch entgegensteht. Wenn diese Bastion geschleift ist, kann man nicht nur hoffen, sein eigenes Gewissen zu beruhigen (ganz wird das nie gelingen, daher die neurotische Atmosphäre um die ganze Chose), sondern man kann gesellschaftlich und politisch in größerem Tempo "von Fortschritt zu Fortschritt" weitereilen. Die Polygamie ist schon so gut wie "gebongt", und die - selbstverständlich "einvernehmliche" - Pädophilie wird spätestens dann als Variante der persönlichen Lebensgestaltung akzeptiert, wenn sie ihre Tauglichkeit als Prügel gegen die Kirche verloren hat.

Was mir demgegenüber trotz langen Nachsinnens nicht in den Kopf will, ist, warum ausgerechne die chineischen Kommunisten so großen Wert auf die apostolische Sukzession legen, daß sie papsttreue Bischöfe entführen und dazu zwingen, an der Weihe ihrer Staatsbischöfe mitzuwirken. Hat wahrscheinlich etwas damit zu tun, daß es in China zwar einerseits eine starke legalistische Tradition gibt, daß man aber andererseits nicht verstanden hat, was Sakramente sind. Doing the movements reicht halt nicht aus.
_______________________
Eine Ergänzung noch in größerer Perspektive: Deshalb ist es für die säkulare Gesellschaft auch so wichtig, die katholische Position zur Ehescheidung bzw. der Stellung von weltlich Wiederverheirateten zu knacken: Die Haltung: "Sex nur innerhalb der Ehe" ist natürlich DER Bremsblock für sexuelle Libertinage überhaupt - der muß weggeräumt werden, und da fängt man natürlich an einer Stelle an, die dem modernen Menschen besonders uneinsichtig erscheinen muß.
„DIE SORGE DER PÄPSTE ist es bis zur heutigen Zeit stets gewesen, dass die Kirche Christi der Göttlichen Majestät einen würdigen Kult darbringt.“ Summorum Pontificum 2007 (http://www.summorum-pontificum.de/)

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Peti
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http://rpp-institut.org/downloadRe: Papstbesuch Deutschland

Beitrag von Peti »

Interessant dazu auch die "Psychologie des antireligiösen Affektes"
von Raphael Bonelli in der Tagespost:
http://rpp-institut.org/downloads/Tagespost-1167.pdf

"Heute wird in erster Linie Schuld verdrängt, denn dafür
hat der unbarmherzige Zeitgeist keine wirkliche Lösung"
Was für ein Glück für uns, dass wir wissen können, dass die Barmherzigkeit Gottes unendlich ist.
Johannes Maria Vianney

Camillo

Re: Papstbesuch Deutschland 2011

Beitrag von Camillo »

Noch mehr Zeitgeist-Jünger: http://www.spiegel.de/panorama/gesellsc ... 22,.html
Der Spiegel hat geschrieben:Berlins Regierender Bürgermeister Klaus Wowereit (SPD) hatte "großes Verständnis" gezeigt für die zum Staatsbesuch von Papst Benedikt XVI. angekündigten Proteste gegen die Sexuallehre der katholischen Kirche. "Ich verstehe, und das ist auch in Ordnung, dass Bürgerinnen und Bürger den Papstbesuch benutzen, um hier darauf aufmerksam zu machen, dass die katholische Kirche mit ihrer Lehre Thesen vertritt, die weit in die zurückliegenden Jahrtausende gehören, aber nicht in die Neuzeit", hatte Wowereit der Nachrichtenagentur dpa am Freitag gesagt.
Ein typischer Fall dafür, dass einer nicht verstanden hat, was Religion bedeutet. Religion steht über zeitlich begrenzten Strömungen, sonst würde sie sich selbst zur bloßen Mode degradieren.
Bernado hat geschrieben: Wenn diese Bastion geschleift ist, kann man nicht nur hoffen, sein eigenes Gewissen zu beruhigen (ganz wird das nie gelingen, daher die neurotische Atmosphäre um die ganze Chose), sondern man kann gesellschaftlich und politisch in größerem Tempo "von Fortschritt zu Fortschritt" weitereilen. Die Polygamie ist schon so gut wie "gebongt", und die - selbstverständlich "einvernehmliche" - Pädophilie wird spätestens dann als Variante der persönlichen Lebensgestaltung akzeptiert, wenn sie ihre Tauglichkeit als Prügel gegen die Kirche verloren hat.
Tatsächlich würde sich die Kirche nicht helfen, wenn sie sich der Moderne öffnen würde, sondern ihre Position schwer beschädigen. Doch vielleicht wäre das ja manchen, die sich für eine "Erneuerung" in der Kirche einsetzen auch ganz recht. So gesehen ist der Papstbesuch für manche der Protestler auch ganz nützlich, weil sie endlich noch mehr Aufmerksamkeit bekommen.

Petra
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Re: Papstbesuch Deutschland 2011

Beitrag von Petra »

Das Pendel wird eh wieder zurückschwingen, man schaue sich nur die demographische Entwicklung an. Dann sind die Positionen des gendermaindings und die total freie Liebe nicht mehr mehrheitsfähig. Vielleicht stehen sie noch in Gesetzen, Vorschriften und Schulbüchern, aber die Leute denken sich ihr Teil dazu und handeln wie sie es für richtig halten.

Wahrscheinlich leben in Berlin derzeit schon mehr Menschen nach den Regeln, wie sie die Kirche für das Zwischenmenschliche empfiehlt, als in den letzten 40 Jahren. Und das liegt sicher nicht an der katholischen Kirche. 8)

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ChrisCross
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Re: http://rpp-institut.org/downloadRe: Papstbesuch Deutschland

Beitrag von ChrisCross »

Peti hat geschrieben:Interessant dazu auch die "Psychologie des antireligiösen Affektes"
von Raphael Bonelli in der Tagespost:
http://rpp-institut.org/downloads/Tagespost-1167.pdf

"Heute wird in erster Linie Schuld verdrängt, denn dafür
hat der unbarmherzige Zeitgeist keine wirkliche Lösung"
Wirklich lesenswert :daumen-rauf:
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Edi
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Re: Papstbesuch Deutschland 2011

Beitrag von Edi »

martin v. tours hat geschrieben:So scheint es zu sein.
Wäre der Papst denen allen so unwichtig wie sie sagen, würden sie nicht so reagieren.
martin v. tours
Ich sehe, das eher so, dass der Papst und die Kirche das schlechte Gewissen dieser Leute sind. Deswegen stossen sie sich auch so daran. Sie würden sich auch Menschen stossen, die - auch wenn sie nicht katholisch sind- ähnliche Haltungen wie die Kirche einnehmen, nur werden diese weniger gehört und sind auch öffentlich nicht so präsent.

Die Sünde des einzenen Menschen - egal welcher Art - bestimmt auch seine Theologie. Anders gesagt, sie macht ihn finster und für den hlg. Geist unoffen. Diese Leute sind auch unter Bischöfen zu finden.
Ein Mann wie Wowereit ist eben Rück- und Vorderseiten gesteuert. Daher meint er die Kirche müsse sich seiner Hinterladerart anpassen. Im Volksmund hat der Mann ja schon den passenden Namen erhalten.
Es lebt der Mensch im alten Wahn.
Wenn tausend Gründe auch dagegen sprechen,
der Irrtum findet immer freie Bahn,
die Wahrheit aber muss die Bahn sich brechen.

Die meisten Leute werden immer schmutziger je älter sie werden, weil sie sich nie waschen.

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ChrisCross
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Re: Papstbesuch Deutschland 2011

Beitrag von ChrisCross »

Edi hat geschrieben:
martin v. tours hat geschrieben:So scheint es zu sein.
Wäre der Papst denen allen so unwichtig wie sie sagen, würden sie nicht so reagieren.
martin v. tours
Ich sehe, das eher so, dass der Papst und die Kirche das schlechte Gewissen dieser Leute sind. Deswegen stossen sie sich auch so daran. Sie würden sich auch Menschen stossen, die - auch wenn sie nicht katholisch sind- ähnliche Haltungen wie die Kirche einnehmen, nur werden diese weniger gehört und sind auch öffentlich nicht so präsent.

Die Sünde des einzenen Menschen - egal welcher Art - bestimmt auch seine Theologie. Anders gesagt, sie macht ihn finster und für den hlg. Geist unoffen. Diese Leute sind auch unter Bischöfen zu finden.
Ein Mann wie Wowereit ist eben Rück- und Vorderseiten gesteuert. Daher meint er die Kirche müsse sich seiner Hinterladerart anpassen. Im Volksmund hat der Mann ja schon den passenden Namen erhalten.
Das deckt sich ganz gut mit dem von Peti verlinkten Artikel.
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Moser
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Re: Papstbesuch Deutschland 2011

Beitrag von Moser »

Die Präses der EKD-Synode Katrin Göring-Eckardt, zum Papstbesuch:

http://www.evangelisch.de/themen/religi ... der-realität-nicht-vorbeigehen47723

Folgende Aussage halte ich für hervorhebenswert:
Katrin Göring-Eckardt hat geschrieben: Ich kann verstehen, dass gerade konfessionsverbindende Paare die Not empfinden, dass sie nicht gemeinsam zur Eucharistie gehen können. Sie können es aber bei uns in der evangelischen Kirche. Daher ist das für mich als Protestantin nicht das wichtigste Thema, es muss in der römisch-katholischen Kirche geklärt werden. Am meisten beschäftigt mich, wie wir als Christen in einer multireligiösen und multikulturellen Gesellschaft gemeinsam Diskussionen voranbringen, in einer Zeit der großen Unsicherheit, der Heimatlosigkeit.
Dem würde ich voll zustimmen. Endlich mal jemand der das gemeinsame Abendmahl nicht so hoch hängt...

Edith: Der Link will nicht so wie er soll. Es funktioniert scheinbar nur wenn man ihn in die Browser-Adresszeile kopiert.

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ChrisCross
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Re: Papstbesuch Deutschland 2011

Beitrag von ChrisCross »

Moser hat geschrieben:
Katrin Göring-Eckardt hat geschrieben:...,dass sie nicht gemeinsam zur Eucharistie gehen können. Sie können es aber bei uns in der evangelischen Kirche.
Seit wann gibt es in der evangelischen Kirche die Realpräsenz bei fehlendem Weihepriestertum und meistens fehlendem Glauben an die wirkliche Wesenswandlung? Lebe ich in einem falschen Film, oder feiern die meisten EDK-Anhänger nicht das symbolische Essen von Brot und Wein? Ein schwacher Trost im Vergleich zum wirklich anwesenden Herrn bei der Eucharistie.

(Ich will hier keinen Streit um die Realpräsenz entfachen.)
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Melody
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Re: Papstbesuch Deutschland 2011

Beitrag von Melody »

Moser hat geschrieben:
Katrin Göring-Eckardt hat geschrieben:Ich kann verstehen, dass gerade konfessionsverbindende Paare die Not empfinden, dass sie nicht gemeinsam zur Eucharistie gehen können. Sie können es aber bei uns in der evangelischen Kirche.
Das zu tun, ist für einen Katholiken eine schwere Sünde. Es verstößt gegen das 1. Gebot.

Und ich würde auch gar keine Notwendigkeit sehen, mir ein Stückchen Brot abzuholen. Wozu? Ehepaare können so viele andere wunderbare Dinge gemeinsam tun. Und wenn sie gemeinsam beten, ist das auch ein großer Wert.
Ewa Kopacz: «Für mich ist Demokratie die Herrschaft der Mehrheit bei Achtung der Minderheitenrechte, aber nicht die Diktatur der Minderheit»

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martin v. tours
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Re: Papstbesuch Deutschland 2011

Beitrag von martin v. tours »

Moser hat geschrieben:Die Präses der EKD-Synode Katrin Göring-Eckardt, zum Papstbesuch:

http://www.evangelisch.de/themen/religi ... der-realität-nicht-vorbeigehen47723

Folgende Aussage halte ich für hervorhebenswert:
Katrin Göring-Eckardt hat geschrieben: Ich kann verstehen, dass gerade konfessionsverbindende Paare die Not empfinden, dass sie nicht gemeinsam zur Eucharistie gehen können. Sie können es aber bei uns in der evangelischen Kirche. Daher ist das für mich als Protestantin nicht das wichtigste Thema, es muss in der römisch-katholischen Kirche geklärt werden. Am meisten beschäftigt mich, wie wir als Christen in einer multireligiösen und multikulturellen Gesellschaft gemeinsam Diskussionen voranbringen, in einer Zeit der großen Unsicherheit, der Heimatlosigkeit.
Dem würde ich voll zustimmen. Endlich mal jemand der das gemeinsame Abendmahl nicht so hoch hängt...


Edith: Der Link will nicht so wie er soll. Es funktioniert scheinbar nur wenn man ihn in die Browser-Adresszeile kopiert.
Ich kann die angebliche Not,nicht gemeinsam zur Kommunion gehen zu können,nicht nachvollziehen.Und ich bin ein "Betroffener".
Ohne jetzt jemanden beleidigen zu wollen,warum sollte ich als Katholik der an die Realpräsenz glaubt, beleidigt sein,wenn ich mir z.B. bei einer Mahlfeier kein Stück Brot holen darf?
Warum sollte ein Protestant der nicht an die Realpräsenz glaubt, Not empfinden wenn er nicht den Leib Christi empfangen darf?
Ich vermute das diese Not oft von Leuten empfunden wird,für die der Kommunionempfang einfach ein wöchentliches Ritual ist von dem sie ausgeschlossen sind (alle gehen nach vorne,aber ich muss immer sitzenbleiben).
Warum wird nie darüber geredet ob z.B. protestantische Ehepartner "Not empfinden" weil sie nicht zur Beichte gehen können ?
Geht es wirklich um den realen Leib Christi in der Hostie oder um das Gemeinschaftserlebnis des zur Kommuniongehens ?
martin v. tours

und was den fett markierten Teil des Zitates betrifft:
Ist nicht Fr.Katrin Göring-Eckard bei den Grünen?? Ist es nicht diese Partei, die uns die Sache mit Multi Kulti ...... etc. miteingebrockt hat?
Nach dem sie nicht erreicht hat, daß die Menschen praktizieren, was sie lehrt, hat die gegenwärtige Kirche beschlossen, zu lehren, was sie praktizieren.
Nicolás Gómez Dávila

Petra
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Re: Papstbesuch Deutschland 2011

Beitrag von Petra »

martin v. tours hat geschrieben:Warum sollte ein Protestant der nicht an die Realpräsenz glaubt, Not empfinden wenn er nicht den Leib Christi empfangen darf?
Für viele Protestanten, die was auf sich halten (und die ihren Glauben kennen), ist die Realpräsenz ein bedauerlicher Irrtum/ eine Häresie/ Teufelszeug.

Es sind mMn auch eher die Katholiken, die das Verbot stört. Natürlich gibt es Härtefälle. Aber die Mehrheit denkt: wieso sollte Wiederheirat so schlimm sein, schließlich macht das fast jeder.

Bischof
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Re: Papstbesuch Deutschland 2011

Beitrag von Bischof »

Jetzt bin ich doch irritiert. Also die evangelisch-lutherischen Bekenntnisschriften lehren klar und eindeutig die Realpräsenz - die wirkliche Gegenwart von Christi Leib und Blut. Dass das heute in der EKD nicht mehr so gesehen wird, steht ja auf einem ganz anderen Blatt. Ein Kommentar zum "ökumenischen Abendmahl": http://www.lutherisch-berlin.de/index.p ... Itemid=13 - allerdings aus Sicht eines Pfarrers aus der SELK, die ja bekanntlich nicht zur EKD gehört.

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martin v. tours
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Re: Papstbesuch Deutschland 2011

Beitrag von martin v. tours »

Ich sehe das so wie Du Petra.
Man sollte aber dann auch sagen, das jene Katholiken die das stört, im Gegensatz zu den von dir genannten Protestanten, ihren Glauben eben NICHT genug kennen,oder das sie jenseits des Taufscheines schon längst Teilprotestanten sind.
martin v. tours
Nach dem sie nicht erreicht hat, daß die Menschen praktizieren, was sie lehrt, hat die gegenwärtige Kirche beschlossen, zu lehren, was sie praktizieren.
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iustus
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Re: Papstbesuch Deutschland 2011

Beitrag von iustus »

martin v. tours hat geschrieben: Warum wird nie darüber geredet ob z.B. protestantische Ehepartner "Not empfinden" weil sie nicht zur Beichte gehen können ?
Geht es wirklich um den realen Leib Christi in der Hostie oder um das Gemeinschaftserlebnis des zur Kommuniongehens ?
:daumen-rauf:
„Was den Gegenstand des Glaubens betrifft, hat sich das Konzil nichts Neues ausgedacht, noch hat es Altes ersetzen wollen." (Papst Benedikt XVI.)

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Niels
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Re: Papstbesuch Deutschland 2011

Beitrag von Niels »

iustus hat geschrieben:
martin v. tours hat geschrieben: Warum wird nie darüber geredet ob z.B. protestantische Ehepartner "Not empfinden" weil sie nicht zur Beichte gehen können ?
Geht es wirklich um den realen Leib Christi in der Hostie oder um das Gemeinschaftserlebnis des zur Kommuniongehens ?
:daumen-rauf:
:daumen-rauf:
Iúdica me, Deus, et discérne causam meam de gente non sancta

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Protasius
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Re: Papstbesuch Deutschland 2011

Beitrag von Protasius »

Niels hat geschrieben:
iustus hat geschrieben:
martin v. tours hat geschrieben: Warum wird nie darüber geredet ob z.B. protestantische Ehepartner "Not empfinden" weil sie nicht zur Beichte gehen können ?
Geht es wirklich um den realen Leib Christi in der Hostie oder um das Gemeinschaftserlebnis des zur Kommuniongehens ?
:daumen-rauf:
:daumen-rauf:
Das können sie aber bei protestantischen Gottesdienern tun. Luther spricht denen, die die Beichte geringschätzen, die Achtung am Evangelium überhaupt ab und schließt sie von der christlichen Gemeinschaft aus.
Der so genannte ‚Geist’ des Konzils ist keine autoritative Interpretation. Er ist ein Geist oder Dämon, der exorziert werden muss, wenn wir mit der Arbeit des Herrn weiter machen wollen. – Ralph Walker Nickless, Bischof von Sioux City, Iowa, 2009

Ecce Homo
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Re: Papstbesuch Deutschland 2011

Beitrag von Ecce Homo »

Heute Morgen in der Augsburger Allgemeinen ein Interview mit EB Zollitsch zum Papstbesuch...

Ein kleiner Teil daraus:
Wiederverheiratete Geschiedene dürfen nicht die Kommunion empfangen, weil
dies dem Gesetz Gottes widerspreche. Sie wurden kürzlich mit dem Satz zitiert: „Ich glaube aber, dass wir in der Frage der wiederverheirateten Geschiedenen
weiterkommen werden – zu meinen Lebzeiten.“ Das brachte Ihnen scharfe Kritik von konservativer Seite ein. Die Befürchtung ist, dass der katholische
Glaube durch eine Anpassung an den Zeitgeist verwässert wird. Fühlen Sie sich missverstanden?

Zollitsch: Was ich will, ist ganz einfach: Ich bin fest überzeugt von der Unauflöslichkeit der Ehe und von ihrem Charakter als Sakrament.
Und doch müssen wir erleben, dass Ehen scheitern, dass Ehepartner vom anderen verlassen werden. Die Situation dieser Menschen gilt es wahr und ernst zu nehmen. Denn wenn Menschen, die gültig verheiratet sind, zivil geschieden werden und wieder zivil heiraten, dann leben sie in den Augen der Kirche
nicht in geordneten Verhältnissen. Umso mehr bleibt die Frage, ob und unter welchen Umständen man sagen darf, dass sie nicht mehr in Sünde leben und deshalb auch wieder die Kommunion empfangen dürfen.
Diese Frage gilt es theologisch zu durchdringen und pastoral zu durchdenken.

Deutsche Kirchenvertreter und Laien sind in einen Dialogprozess eingetreten.
Die Laien fordern unter anderem die Lockerung des Zölibats. Das Bedürfnis nach Reformen scheint überwältigend zu sein. In den Niederlanden und Österreich wurde ein ähnlicher Dialog geführt – und scheiterte.

Zollitsch: Ich weiß, dass es für manche schwierig ist, einen langen Atem zu haben. Aber wir müssen den Dingen und uns Zeit lassen, damit sich viele einbringen können. Sie merken es an den politischen Parteien:
Nicht alle schnellen Beschlüsse eines Parteivorstands sind an der Parteibasis angekommen. So ein Dialogprozess ist natürlich mühsamer, als wenn man von oben herab verkündigen kann: Ihr habt das jetzt zu machen. Doch dies scheint mir nicht mehr der Weg, auch nicht unbedingt der christliche Weg, zu sein.
Wir wollen Menschen überzeugen. Da steht die Frage der Gemeinsamkeit, aber nicht die nach starrer Geschlossenheit an erster Stelle.
Hm...
User inaktiv seit dem 05.06.2018.
Ihr seid im Gebet ... mal schauen, ob/wann ich hier wieder reinsehe ...

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lifestylekatholik
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Re: Papstbesuch Deutschland 2011

Beitrag von lifestylekatholik »

Ecce Homo hat geschrieben:
Bischof Robert hat geschrieben:Wir wollen Menschen überzeugen.
Schön, schön. Da bräuchte die hochwürdigste Exzellenz aber erst mal selber eine Überzeugung und überdies auch den Mut, sie zu äußern.
»Was muß man denn in der Kirche ›machen‹? In den Gottesdienſt gehen und beten reicht doch.«

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Yeti
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Re: Papstbesuch Deutschland 2011

Beitrag von Yeti »

lifestylekatholik hat geschrieben:
Ecce Homo hat geschrieben:
Bischof Robert hat geschrieben:Wir wollen Menschen überzeugen.
Schön, schön. Da bräuchte die hochwürdigste Exzellenz aber erst mal selber eine Überzeugung und überdies auch den Mut, sie zu äußern.
Dafür hat er wieder einmal eine glänzende Gelegenheit erbärmlich verpasst. Besonders den "diskreten" Hinweis von Zollitsch auf die Käuflichkeit des Einflusses deutscher Bischöfe auf Rom (also Simonie) durch die Kirchensteuer finde ich einfach widerlich. Das ist ein argumentum in re für Herrn Emeritus Hartmut Zapp.
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Maurus
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Re: Papstbesuch Deutschland 2011

Beitrag von Maurus »

Yeti hat geschrieben:
lifestylekatholik hat geschrieben:
Ecce Homo hat geschrieben:
Bischof Robert hat geschrieben:Wir wollen Menschen überzeugen.
Schön, schön. Da bräuchte die hochwürdigste Exzellenz aber erst mal selber eine Überzeugung und überdies auch den Mut, sie zu äußern.
Dafür hat er wieder einmal eine glänzende Gelegenheit erbärmlich verpasst. Besonders den "diskreten" Hinweis von Zollitsch auf die Käuflichkeit des Einflusses deutscher Bischöfe auf Rom (also Simonie) durch die Kirchensteuer finde ich einfach widerlich. Das ist ein argumentum in re für Herrn Emeritus Hartmut Zapp.
Simonie? In welche Ämter und Pfründen haben sich die deutschen Bischöfe denn eingekauft?

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Yeti
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Re: Papstbesuch Deutschland 2011

Beitrag von Yeti »

Maurus hat geschrieben:
Yeti hat geschrieben:
lifestylekatholik hat geschrieben:
Ecce Homo hat geschrieben:
Bischof Robert hat geschrieben:Wir wollen Menschen überzeugen.
Schön, schön. Da bräuchte die hochwürdigste Exzellenz aber erst mal selber eine Überzeugung und überdies auch den Mut, sie zu äußern.
Dafür hat er wieder einmal eine glänzende Gelegenheit erbärmlich verpasst. Besonders den "diskreten" Hinweis von Zollitsch auf die Käuflichkeit des Einflusses deutscher Bischöfe auf Rom (also Simonie) durch die Kirchensteuer finde ich einfach widerlich. Das ist ein argumentum in re für Herrn Emeritus Hartmut Zapp.
Simonie? In welche Ämter und Pfründen haben sich die deutschen Bischöfe denn eingekauft?
Bischof Zollitsch hat geschrieben:Bischof Zollitsch
"Also, wenn ich das mal polemisch sagen darf: Überall dort, wo man meint, man brauche Geld, da zählen die Deutschen viel. Als etwa der Heilige Vater nach Zypern reiste, erhielt ich einen Brief des dortigen Erzbischofs, ob wir da nicht zu den Kosten etwas beitragen könnten. Es gibt noch ähnliche Beispiele."

"Wir empfinden darin durchaus Positives: Die deutschen Hilfswerke tun viel für die Weltkirche, etwa Misereor, Missio, Adveniat und Renovabis und die Caritas. Die Priesterausbildung in Lateinamerika, nehmen Sie Peru, wird im Grunde von Deutschland finanziert. Auch 60 Prozent der Priester aus Südafrika werden aus Deutschland finanziert. Die deutschen Katholiken machen das vor allem durch ihre Kirchensteuer möglich. Das wird in Rom durchaus anerkannt."
Das ist für mich ein ziemlich eindeutiger Wink mit dem Zaunpfahl. Wer das nicht sieht, will es nicht sehen.
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Bernado
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Re: Papstbesuch Deutschland 2011

Beitrag von Bernado »

Yeti hat geschrieben:Das ist für mich ein ziemlich eindeutiger Wink mit dem Zaunpfahl. Wer das nicht sieht, will es nicht sehen.
In Rom wird das jedenfalls auch so gesehen - und zwar von beiden Seiten. Von den einen mit Genugtuung, und von den anderen mit Kummer.
„DIE SORGE DER PÄPSTE ist es bis zur heutigen Zeit stets gewesen, dass die Kirche Christi der Göttlichen Majestät einen würdigen Kult darbringt.“ Summorum Pontificum 2007 (http://www.summorum-pontificum.de/)

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Yeti
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Re: Papstbesuch Deutschland 2011

Beitrag von Yeti »

Bernado hat geschrieben:
Yeti hat geschrieben:Das ist für mich ein ziemlich eindeutiger Wink mit dem Zaunpfahl. Wer das nicht sieht, will es nicht sehen.
In Rom wird das jedenfalls auch so gesehen - und zwar von beiden Seiten. Von den einen mit Genugtuung, und von den anderen mit Kummer.
Ja, die meisten nichtdeutschsprachigen Priester in Rom finden die Haltung Zollitschs maßlos arrogant. Aber an einen tatsächlichen großen Einfluss der deutschen Bischöfe auf Rom glaube ich nicht, sonst wären niemals Päpste wie Johannes Paul II. und Benedikt XVI. gewählt worden. Aber dieses Märchen vom großen Einfluss gibt's ja schon länger, ab- und zu streut man ja auch noch das Gerücht von "Rahner als dem Urvater des II. Vat. Konzils" in die Runde - auch diese Hybris passt ins Bild. Und Zollitsch hat ein
Anl(ü)iegen: die Kirchensteuer fungiert als Argument für die glaubensferne Bevölkerung: Z. will ihnen weismachen, dass der Einfluss schwindet, wenn die Kirchensteuer flöten geht.

P.S.: Hier sieht man es ähnlich. Auf Z.'s Bemerkungen zu den Grünen bin ich noch gar nicht gekommen. Das ist ja widerwärtig, wie er dem Zeitgeist hinterherhechelt. Wie "mutig" solch ein Bischof wohl im "Dritten Reich" gewesen wäre?
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Melody
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Re: Papstbesuch Deutschland 2011

Beitrag von Melody »

Da ich mich damit nicht auskenne, mal eine dumme Frage am Rande:
Stimmt das denn so, dass z. B. 60 Prozent der Priester in Südafrika oder Lateinamerika mit unserer deutschen Kirchensteuer finanziert werden?!
Sind die anderen Länder tatsächlich davon abhängig, dass wir in Deutschland dieses unsägliche System beibehalten?!
Ich wünschte mir ja eigentlich eine Abschaffung der Kirchensteuer, weil ich es nicht ertragen kann, dass ich Dinge wie das ZdK, die kfd etc. davon bezahle.
Hätte das tatsächlich Auswirkungen auf das katholische Leben im Rest der Welt?!
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Maurus
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Re: Papstbesuch Deutschland 2011

Beitrag von Maurus »

Yeti hat geschrieben:
Maurus hat geschrieben:Simonie? In welche Ämter und Pfründen haben sich die deutschen Bischöfe denn eingekauft?
Bischof Zollitsch hat geschrieben:Bischof Zollitsch
"Also, wenn ich das mal polemisch sagen darf: Überall dort, wo man meint, man brauche Geld, da zählen die Deutschen viel. Als etwa der Heilige Vater nach Zypern reiste, erhielt ich einen Brief des dortigen Erzbischofs, ob wir da nicht zu den Kosten etwas beitragen könnten. Es gibt noch ähnliche Beispiele."

"Wir empfinden darin durchaus Positives: Die deutschen Hilfswerke tun viel für die Weltkirche, etwa Misereor, Missio, Adveniat und Renovabis und die Caritas. Die Priesterausbildung in Lateinamerika, nehmen Sie Peru, wird im Grunde von Deutschland finanziert. Auch 60 Prozent der Priester aus Südafrika werden aus Deutschland finanziert. Die deutschen Katholiken machen das vor allem durch ihre Kirchensteuer möglich. Das wird in Rom durchaus anerkannt."
Das ist für mich ein ziemlich eindeutiger Wink mit dem Zaunpfahl. Wer das nicht sieht, will es nicht sehen.
Ob man diese Praxis toll findet oder nicht, kann dahingestellt bleiben. Es ist jedenfalls nichts, was unter den Begriff der Simonie fällt. Außerdem ist es ziemlich abenteuerlich zu glauben, dass mit der Rolle des Zahlmeisters nicht automatisch auch ein gewisser Einfluss einhergeht, ob nun beabsichtigt oder nicht.

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Yeti
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Re: Papstbesuch Deutschland 2011

Beitrag von Yeti »

Maurus hat geschrieben:
Yeti hat geschrieben:
Maurus hat geschrieben:Simonie? In welche Ämter und Pfründen haben sich die deutschen Bischöfe denn eingekauft?
Bischof Zollitsch hat geschrieben:Bischof Zollitsch
"Also, wenn ich das mal polemisch sagen darf: Überall dort, wo man meint, man brauche Geld, da zählen die Deutschen viel. Als etwa der Heilige Vater nach Zypern reiste, erhielt ich einen Brief des dortigen Erzbischofs, ob wir da nicht zu den Kosten etwas beitragen könnten. Es gibt noch ähnliche Beispiele."

"Wir empfinden darin durchaus Positives: Die deutschen Hilfswerke tun viel für die Weltkirche, etwa Misereor, Missio, Adveniat und Renovabis und die Caritas. Die Priesterausbildung in Lateinamerika, nehmen Sie Peru, wird im Grunde von Deutschland finanziert. Auch 60 Prozent der Priester aus Südafrika werden aus Deutschland finanziert. Die deutschen Katholiken machen das vor allem durch ihre Kirchensteuer möglich. Das wird in Rom durchaus anerkannt."
Das ist für mich ein ziemlich eindeutiger Wink mit dem Zaunpfahl. Wer das nicht sieht, will es nicht sehen.
Ob man diese Praxis toll findet oder nicht, kann dahingestellt bleiben. Es ist jedenfalls nichts, was unter den Begriff der Simonie fällt. Außerdem ist es ziemlich abenteuerlich zu glauben, dass mit der Rolle des Zahlmeisters nicht automatisch auch ein gewisser Einfluss einhergeht, ob nun beabsichtigt oder nicht.
Nein, ich glaube nicht, dass Deutschland der "Zahlmeister" für die Kirche ist - Zollitsch will uns das weismachen. Und ja, ich bin der Meinung, dass dies unter den Begriff der Simonie fiele. Aber ja doch. Und das finde ich abenteuerlich. Aber der Glaube ist ja auch immer ein Abenteuer.
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