overkott hat geschrieben:Zweckpessimismus könnte letztlich schiefgehen.
Das ist kein Zweckpessimismus, mein Lieber.
Das Ziel dieser - wie aller anderen - Aktionen der DBK ist doch ganz eindeutig, daß sich möglichst an den bestehenden Verhältnissen nichts ändern soll. Maximale Geldversorgung, maximale Bürokratieversorgung, maximale Beamtenkirche. Jeder, der sich in dieser Mentalität einrichten kann, wird bestens bedient, solang er nach der doktrinellen Pfeife des Teutonenkatholizismus tanzt.
Stiefkinder dieses Systems sind alle diejenigen, die sich dem Landeskirchensystem und seinen Exponenten nicht ausliefern wollen, die "katholisch" für sich nur mit dem Zusatz "römisch-" akzeptieren können, die einfach nur in dem Sinn katholisch bleiben wollen, wie ihre Eltern und Großeltern das auch schon waren. Solche Leute findet man sowohl unter den "Konzilskatholiken" als auch unter den sogenannten "Traditionalisten". Für diese Klientel aber wird kein Pfennig an Kirchensteuermitteln vergeudet, obwohl das die Leute sind, bei denen Geldbeutel UND Herz an der Kirche hängen. Ich habe das Beispiel schon öfters gebracht, aber ich wiederhole es gerne: Ich möchte es nur zu gerne noch erleben, daß ich in einer Kirche meines Bistums einen Sonntagsgottesdienst besuchen kann, der nach Geist UND Form vollständig den Vorgaben der Liturgiekonstitution des II. Vatikanischen Konzils, des Meßbuches und der einschlägigen liturgischen Vorschriften entspricht. Für einen Beitragszahler sollte es eigentlich normal sein, von seinem Verein die vereinbarte satzungsmäßige Gegenleistung zu erhalten. Ich warte darauf seit Jahrzehnten umsonst.
Da die Kirche rein zahlenmäßig immer mehr an Bedeutung verliert, wird es über kurz oder lang zu einer Bereinigung des heutigen Finanzierungssystems kommen, das von einer gesellschaftlichen Bedeutung der Kirche ausging, die es längst nicht mehr gibt. Die Kirche kann sich nun drauf einstellen, oder sie kann es einfach ignorieren (momentan tut sie letzteres). Wer wird wohl der "Gorbatschow" sein, der dem "Honecker" Zollitsch dereinst das Parteifreundebussi auf die Bäckchen drückt und ihm dabei sagt "Wer zu spät kommt, den bestraft das Leben"? Papst Benedikt wohl nicht mehr, obwohl er Gelegenheit gehabt hätte. Aber die Zeit war noch nicht reif.