http://www.katholisches.info/213/11/27 ... e-wollten/
…Man stellt nämlich in der päpstlichen Exhortatio mit Erstaunen fest, daß Worte wie „Sünde“ und „Bekehrung“ nicht im Zusammenhang mit einer evangelisierenden Dynamik gebraucht werden, sondern um eine Umwandlung, eine Palingenese (Neuschöpfung) der Kirche zu beschreiben. Worte und damit auch die Konzepte „Himmel“ und „Hölle“, „ewiges Leben“ und „Jenseits“ fehlen völlig. Ebenso erhält die Vorstellung einer Erlösung nur mehr eine abgefärbte „soziale“ Dimension…
Es ist sogar noch viel schlimmer: Der Papst schafft die Eucharistie ab! – Es kommt weder das Wort "Wandlung" noch das Wort "Transsubstantiation" im dem Text vor.
Wenn ich das lesen, dann erinnert mich das in etwa an das von mir
gestern vermutete und kritisierte Vorgehen der dt. Medien:
Juergen hat geschrieben:Aber es ist verständlich, daß zumindest in Deutschland die Medien einen solchen Text gleich nach ein paar Schlagworten durchsuchen (Frauen, Mitsprache, Zölibat, Zentralismus, Macht etc.) und – sofern sie irgendwo fündig werden – daraus eine Schlagzeile basteln, ohne den Kontext zu beachten.
Nichts anderes macht Francesco Colafemmina in dem Artikel, wenn er so schreibt, wie oben von mir zititert.
In dem Text geht es um Neuevangelisierung.
Wenn Colafemmina die Dezentralisierung im Zusammenhang mit der Neuevangelisierung derart kritisiert, dann darf man ihn schon fragen, ob er es für sinnvoll erachtet, daß der Papst für alle möglichen Gegenden Lehrschreiben aufsetzt (
evangelizatio nova in africa / in asia / in australia / in europa / in asino mundi) und gleichsam vorschreibt, wie man gefälligst dort die Neuevangelisierung vorrantreiben soll.
Ist es nicht vielleicht in der Tat sinnvoller, wenn die Bischöfe und Verantwortlichen vor Ort (also denzentral) diese Dinge entwickeln, die dann gemäß der Situation vor Ort angemessen sind, solange sie auf dem Boden der Lehre der Kirche fußen?
Dezentral heißt ja nicht unbedingt, daß es keine Zentrale mehr gibt, sondern mir scheint, daß es dem Papst mehr um eine Verstärkung des Subsidiaritätsprinzips geht.
In Analogie: bei einem Rechnernetzwerk mit dezentralen Recheneinheiten gibt es weiterhin eine zentrale Steuereinheit (bzw. kann es in dem Fall geben).
Ralf hat geschrieben:PigRace hat geschrieben:Sorry, wenn ich nur mit einer Gegenfrage antworte (ist ja nicht die "feine Art"):
Die Gefahr, daß das o.g. Zitat aus EG 16 z.B. vom Erzbistum Freiburg (oder auch anderen) in mißbräuchlicher Weise herangezogen werden könnte, um z.B. die genannte "Handreichung" (oder auch andere gegen die Lehre der Kirche verstoßenden Dinge) zu unterfüttern, siehst/empfindest Du nicht?
Doch, Mißbrauchsgefahr gibt es immer. Bloß weil sie auch zum Erstechen gebraucht werden, schafft ja niemand Küchenmesser ab oder fordert eine explizite Gebrauchsanweisung mit Warnhinweis.
Ich verlinkte es vor kurzer Zeit schon einmal:
http://kreuzgang.org/viewtopic.php?p=69894#p69894