Aschermittwoch

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Sempre
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Re: Nachrichten aus der Weltkirche III

Beitrag von Sempre »

Raphaela hat geschrieben:Hier bei mir gibt es in der Nachbarschaft eine sehr große Seelsorgeeinheit, die nur einen Priester hat. Dieser ist krank. Die anderen Priester haben selbst Seelsorgeeinheiten.... zu betreuen. Er hat versucht, zumindest für das Wochenende Priester zu finden, aber selbst da müssen zum Teil Wortgottesfeiern stattfinden.
Da muss sich aber dann wirklich mal der Seelsorgeobersowjet drum kümmern. Was für Zustände in den Einheiten!

Vir Probatus
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Re: Aschermittwoch

Beitrag von Vir Probatus »

Man hat uns vor Jahren die Seelsorgeeinheiten, Pastoralverbünde, Pastoralen Räume usw. mit der Begründung schmackhaft gemacht, nur dadurch könne sichergestellt werden, daß jeder Gläubige noch Sonntags und Feiertags die Messe besuchen kann. Bei einer kleiner werdender Zahl von Gläubigen sollte da auch etwas "zusammenwachsen".

Heute bekommt man vorgesetzt, man solle sich mit einer Art Ersatzklerus abfinden, der in ein paar Wochenendkursen zum "Beauftragten" gemacht wurde. Ich habe nichts gegen diese Leute. Die sind engagiert, vielleicht tatsächlich fromm.
Trotzdem ziehe ich eine Messe deren Veranstaltungen vor. Mir kommt es immer so vor, als sei der Höhepunkt von deren Treffen die Kollekte. Ich gehe ja auch nicht in ein Restaurant, um nur ein Bier zu trinken.

Wer es tatsächlich wagt, in die Nachbargemeinde im gleichen PV zu gehen, bekommt Ärger: Zuallererst in Form von Ächtung durch die, denen er nun durch demonstrativ gezeigte Abwesenheit die Beachtung Ihrer aufopferungsvollen Tätigkeit verweigert hat.

Derzeit hält die Leitung unseres PV auf einer Rundreise durch alle Kirchen nach jeder Sonntagsmesse den Vortrag, daß zukünftig Messen durch WoGo Feiern (besser NoGo Feiern) ersetzt werden, und man möge das akzeptieren.
Von der Bitte, doch in die verbleibenden Messfeiern zu kommen, habe ich nichts gehört.

Vielleicht sollte der Papst konsequenter Weise nun das Sonntagsgebot in der existierenden Form modifizieren, sonst wird man uns darum bitten müssen, bei den WoGo Beauftragten auch noch zur Beichte zu gehen.

Die paar Leutchen, die nicht mehr mobil sind, und die an einem Aschermittwoch in die Messe wollen, mit einem von der Kirche bezahlten Bus in eine andere Kirche fahren zu lassen, ist die kostengünstigste Lösung, wenn man mal alles mitrechnet, was vor Ort wegfällt: Küster, Organist, Licht, Aufheizung der Kirche usw.
Nur aufgeben will den Gottesdienst eben keiner.

Und die Praxis, daß in Filialkirchen keine Festgottesdienste (Weihnacht, Osternacht) stattfinden, ist bei uns schon älter als der Pastoralverbund.
„Die Kirche will herrschen, und da muss sie eine bornierte Masse haben, die sich duckt und die geneigt ist, sich beherrschen zu lassen. Die hohe, reich dotierte Geistlichkeit fürchtet nichts mehr als die Aufklärung der unteren Massen.“ (J.W. von Goethe)

Ecce Homo
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Re: Aschermittwoch

Beitrag von Ecce Homo »

taddeo hat geschrieben:Der Aschermittwoch ist kein gebotener Feiertag, es besteht daher keinerlei Pflicht, eine Messe zu besuchen.
Aber wenn ein Priester da ist, solle er bitte das Messopfer feiern und nicht eine Wortgottesfeier mit Aschenauflegung halten - schon gar nicht ökumenisch... davon steht nämlich nirgendwo etwas... :nein:
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Niels
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Re: Aschermittwoch

Beitrag von Niels »

Ecce Homo hat geschrieben:davon steht nämlich nirgendwo etwas... :nein:
Doch. Im Pfarrblättchen.
:narr:
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Raphaela
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Re: Nachrichten aus der Weltkirche III

Beitrag von Raphaela »

Sempre hat geschrieben:
Raphaela hat geschrieben:Hier bei mir gibt es in der Nachbarschaft eine sehr große Seelsorgeeinheit, die nur einen Priester hat. Dieser ist krank. Die anderen Priester haben selbst Seelsorgeeinheiten.... zu betreuen. Er hat versucht, zumindest für das Wochenende Priester zu finden, aber selbst da müssen zum Teil Wortgottesfeiern stattfinden.
Da muss sich aber dann wirklich mal der Seelsorgeobersowjet drum kümmern. Was für Zustände in den Einheiten!
Ach? Da glaubt jemand, der keine Ahnung von dieser Situation hat, zu wissen, wie zu handeln ist?

Das Gebiet dieses Priesters ist für Katholiken Diaspora! Es gibt zwar 14 evangelische Pfarrer, aber nur einen katholischen Priester. Will er die Seelsorgeeinheit von einem Ende bis zum anderen durchfahren, sind dies gut 50 km.
Die Vertetungen, die kommen, nehmen zum Teil einen Anfahrtsweg bis zu 100 km auf sich! Es sind Priester, die befreundet sind, in der Sonderseelsorge tätig sind oder von dort aufgewachsen sind. Aber auch sie können eben nicht immer kommen.

Bevor ein Kommentar abgegeben wird, sollte man diese Situation kennen!
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Ecce Homo
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Re: Aschermittwoch

Beitrag von Ecce Homo »

Was willst Du, Raphaela, uns damit eigentlich jetzt sagen?
Dass Du Wortgottesfeiern (dort? generell?) absolut gerechtfertigt findest?
Weil die Strecken zu groß sind?
Dass Du selbst nicht zur Messe fährst/gehst, weil es Dir zu weit ist?
Dass...?
Glaub mir, ich bin in einer vergleichbaren Gegend aufgewachsen - von einer "Ecke" der Diaspora-Pfarreiengemeinschaft bis zur anderen knapp 65 km....
Daher kenn ich das schon...
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Marion
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Re: Aschermittwoch

Beitrag von Marion »

Ecce Homo hat geschrieben:Dass Du selbst nicht zur Messe fährst/gehst, weil es Dir zu weit ist?
Wenn es zu weit ist, ist es nicht verlangt dort hinzufahren.

Da gibt es doch sogar Regeln. Man verletzt das Sonntagsgebot nicht, wenn die Messe zuweit weg ist und man da nicht hingeht. Auch dann nicht, wenn es andere Gläubige gibt, die das von Herzen gern tun. Es ist eben nicht verlangt und es ist auch nicht richtig, denen die das nicht tun ein schlechtes Gewissen einreden zu wollen. Mit "guck mal wie fest ich Gott lieb und du nicht" ist wahrscheinlich sogar auch schon noch der Lohn dahin.

Ich weiß jetzt allerdings nicht ob 65 Km verlangt sind oder nicht.
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Hubertus
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Re: Aschermittwoch

Beitrag von Hubertus »

Marion hat geschrieben:
Ecce Homo hat geschrieben:Dass Du selbst nicht zur Messe fährst/gehst, weil es Dir zu weit ist?
Wenn es zu weit ist, ist es nicht verlangt dort hinzufahren.

Da gibt es doch sogar Regeln. Man verletzt das Sonntagsgebot nicht, wenn die Messe zuweit weg ist und man da nicht hingeht. Auch dann nicht, wenn es andere Gläubige gibt, die das von Herzen gern tun. Es ist eben nicht verlangt und es ist auch nicht richtig, denen die das nicht tun ein schlechtes Gewissen einreden zu wollen. Mit "guck mal wie fest ich Gott lieb und du nicht" ist wahrscheinlich sogar auch schon noch der Lohn dahin.

Ich weiß jetzt allerdings nicht ob 65 Km verlangt sind oder nicht.
Das wird sich so pauschal nicht beantworten lassen.
Jemand, der kein Auto besitzt und diese Distanz zu Fuß gehen müßte, ist ja schon mal auf jeden Fall entschuldigt. Bei jemandem, der sehr arm ist und die Reisekosten z.B. nicht aufbringen kann, ist wieder anders zu bewerten als bei jemandem, bei dem dies keine Rolle spielt usw.
Öfter wird von einer Stunde (einfacher Anfahrtsweg) gesprochen, die zumutbar sei.
Aber auch hier muß man abwägen. Einen schweren Nachteil muß der Gläubige nicht vom Besuch der Hl. Messe davontragen.
Der Kult ist immer wichtiger als jede noch so gescheite Predigt. Die Objektivität des Kultes ist das Größte und das Wichtigste, was unsere Zeit braucht. Der Alte Ritus ist der größte Schatz der Kirche, ihr Notgepäck, ihre Arche Noah. (M. Mosebach)

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Hubertus
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Re: Aschermittwoch

Beitrag von Hubertus »

Wobei das hier ja nicht das Thema ist, eigentlich. Es geht um die Frage, was Gläubige tun (sollten), die z.B. am Aschermittwoch keine Möglichkeit zum Besuch einer nahegelegenen*) Hl. Messe haben. Sollen diese
- stattdessen einen Wortgottesdienst besuchen,
- diesem fernbleiben oder
- lieber freiwillig einen weiteren Anfahrtsweg in Kauf nehmen.

*) im Sinne o.g. Rahmenbedingungen.


Ich selber würde ja die mittlere Variante wählen. An Aschermittwoch besteht keine Kirchgangspflicht. Ich würde da die Zeit und die Ressourcen lieber für den Sonntag aufheben.
Ich sehe aber, daß die Situation in den Diasporagemeinden nicht immer so einfach ist und es da auch keine einfachen Patentrezepte für die Gläubigen gibt. Letztlich muß jeder sehen, wie er unter Beachtung der o.g. Rahmenbedingungen sein Glaubensleben möglichst lebendig hält.
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Ecce Homo
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Re: Aschermittwoch

Beitrag von Ecce Homo »

Ich weiß, dass am Achermittwoch keine Kirchenpflicht besteht - aber der Kommetar direkt vorher hatte mich einfach übelst gereizt, Entschuldigung! :ikb_shy:
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Hubertus
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Re: Aschermittwoch

Beitrag von Hubertus »

Ecce Homo hat geschrieben: Entschuldigung! :ikb_shy:
Wofür? :achselzuck:

Du hast doch nur nachgefragt, wie ein bestimmter Beitrag zu verstehen war ...
Ecce Homo hat geschrieben:Was willst Du, Raphaela, uns damit eigentlich jetzt sagen?
[...]
Der Kult ist immer wichtiger als jede noch so gescheite Predigt. Die Objektivität des Kultes ist das Größte und das Wichtigste, was unsere Zeit braucht. Der Alte Ritus ist der größte Schatz der Kirche, ihr Notgepäck, ihre Arche Noah. (M. Mosebach)

Raphaela
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Re: Aschermittwoch

Beitrag von Raphaela »

Ecce Homo hat geschrieben:Was willst Du, Raphaela, uns damit eigentlich jetzt sagen?
Dass Du Wortgottesfeiern (dort? generell?) absolut gerechtfertigt findest?
Weil die Strecken zu groß sind?
Dass Du selbst nicht zur Messe fährst/gehst, weil es Dir zu weit ist?
Dass...?
Glaub mir, ich bin in einer vergleichbaren Gegend aufgewachsen - von einer "Ecke" der Diaspora-Pfarreiengemeinschaft bis zur anderen knapp 65 km....
Daher kenn ich das schon...
Ich habe Sempre geantwortet, der hat unter anderem mit dem Wort Seelsorgeobersowjet geantwortet.

Alles andere überlasse ich dir. - Wer meinen Stand kennt, der weiß wie ich handle.
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Re: Aschermittwoch

Beitrag von Raphaela »

Ich bin gerne katholisch, mit Leib und Seele!

HeGe
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Re: Aschermittwoch

Beitrag von HeGe »


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Senensis
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Re: Aschermittwoch

Beitrag von Senensis »

:umkuck: Der Priester in der Hl. Messe heute , die ich besucht habe, hat dem Vernehmen nach Zigarrenasche verwendet. Zweierlei ist hinzuzufügen: Erstens, er ist sehr traditionsorientiert und echt bewandert mit dem, was geht und was nicht geht. Zweitens, der ebenfalls traditionsorientierte Priester, den ich in der Zwischenzeit dazu befragen konnte, fands unkonventionell, aber ok.
Ich hab das vorher noch nie gehört. Ist das von Euch schon mal jemandem begegnet?
Ich meine, meistens wissen wir ja nicht einmal, was für Asche unsere Priester so weihen... ob klassische Palmkätzchen, Konfetti oder Kachelofenasche... aber interessieren tut's mich jetzt schon :)
et nos credidimus caritati

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Marion
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Re: Aschermittwoch

Beitrag von Marion »

Senensis hat geschrieben: :umkuck: Der Priester in der Hl. Messe heute , die ich besucht habe, hat dem Vernehmen nach Zigarrenasche verwendet.
Wenn er noch ein paar Krümel Tabak drin ließ, hilft es gegen Flöhe und Läuse
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taddeo
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Re: Aschermittwoch

Beitrag von taddeo »

Senensis hat geschrieben::umkuck: Der Priester in der Hl. Messe heute , die ich besucht habe, hat dem Vernehmen nach Zigarrenasche verwendet. Zweierlei ist hinzuzufügen: Erstens, er ist sehr traditionsorientiert und echt bewandert mit dem, was geht und was nicht geht. Zweitens, der ebenfalls traditionsorientierte Priester, den ich in der Zwischenzeit dazu befragen konnte, fands unkonventionell, aber ok.
Ich hab das vorher noch nie gehört. Ist das von Euch schon mal jemandem begegnet?
Ich meine, meistens wissen wir ja nicht einmal, was für Asche unsere Priester so weihen... ob klassische Palmkätzchen, Konfetti oder Kachelofenasche... aber interessieren tut's mich jetzt schon :)
:auweia: Also das ist schon mehr als kurios und entspricht keinesfalls den liturgischen Gewohnheiten, egal aus welcher Zeit. :achselzuck:
Da würde mich auch interressieren, auf welche Ausnahmeregelung der Priester sich da berufen zu dürfen glaubt. Macht er die Inzens beim Gottesdienst denn auch mit brennender Zigarre statt mit Weihrauch? :hmm: :ikb_smoke:

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Niels
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Re: Aschermittwoch

Beitrag von Niels »

Wenn Hw. Palmzweige raucht, ist das doch in Ordnung. :breitgrins:
Nach dem Krieg wurden seinerzeit hierzulande - freilich aus reiner Not - sogar Kastanienblätter zu Zigarren verarbeitet... :ikb_sick:
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martin v. tours
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Re: Aschermittwoch

Beitrag von martin v. tours »

Hallo Senensis
In der Sache hast Du ja schon eine korrekte Antwort erhalten.
Aber hat dir der Priester gesagt das es Zigarrenasche war? Wie kommt er denn auf so eine Idee?
Hätte er die Asche davon genommen:
http://ecx.images-amazon.com/images/I/5 ... 3,2_.jpg
hätte man ja mal eine Ausnahme machen können. 8)
Nach dem sie nicht erreicht hat, daß die Menschen praktizieren, was sie lehrt, hat die gegenwärtige Kirche beschlossen, zu lehren, was sie praktizieren.
Nicolás Gómez Dávila

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taddeo
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Re: Aschermittwoch

Beitrag von taddeo »

martin v. tours hat geschrieben:Hallo Senensis
In der Sache hast Du ja schon eine korrekte Antwort erhalten.
Aber hat dir der Priester gesagt das es Zigarrenasche war? Wie kommt er denn auf so eine Idee?
Hätte er die Asche davon genommen:
http://ecx.images-amazon.com/images/I/5 ... 3,2_.jpg
hätte man ja mal eine Ausnahme machen können. 8)
Da wäre die wahre Buße aber, es ganz durchzulesen. Für Modernisten und für Tradis gleichermaßen - beide würden sich heftig wundern, was da alles drinsteht.

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taddeo
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Re: Aschermittwoch

Beitrag von taddeo »

Das beste am heurigen Aschermittwoch ist, daß der Politische Aschermittwoch ausfällt. So traurig auch der Anlaß dafür ist, es ist ein wahrer Segen fürs Gemüt.

PascalBlaise
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Re: Aschermittwoch

Beitrag von PascalBlaise »

taddeo hat geschrieben:Das beste am heurigen Aschermittwoch ist, daß der Politische Aschermittwoch ausfällt. So traurig auch der Anlaß dafür ist, es ist ein wahrer Segen fürs Gemüt.
Man wurde doch noch nie gezwungen, sich das anzutun.
– et lux in tenebris lucet et tenebrae eam non comprehenderunt –

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overkott
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Re: Mein Gott, mein Gott, warum hast du mich verlassen?

Beitrag von overkott »

Aschermittwoch als liturgischen Spiegel des Lebens Jesu zu sehen, fällt nicht leicht. Auf die Weihnachtszeit die Taufe Jesu als Quasi-Kindertaufe folgen zu lassen oder doch nicht, anschließend die Marienfeste zu Herrenfesten umzumodeln und auf die von der Reihenfolge her völlig unmotivierte Darstellung des Herrn Aschermittwoch folgen zu lassen, ist nicht mehr an der Bibel orientiert, sondern stellt eine liturgische Auflösungserscheinung dar, die irgendwie frei wirken soll und es doch nicht ist. Eigentlich sollten alle Christen Aschermittwoch zum Anlass der Tauferneuerung nehmen, um anschließend mit Jesus eine Wüstenzeit der inneren Einkehr und der Enthaltsamkeit zu verbringen.

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taddeo
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Re: Aschermittwoch

Beitrag von taddeo »

PascalBlaise hat geschrieben:
taddeo hat geschrieben:Das beste am heurigen Aschermittwoch ist, daß der Politische Aschermittwoch ausfällt. So traurig auch der Anlaß dafür ist, es ist ein wahrer Segen fürs Gemüt.
Man wurde doch noch nie gezwungen, sich das anzutun.
Man konnte an diesem Tag nie eine Onlinezeitung lesen, Radio hören oder den Fernseher einschalten, ohne rund um die Uhr mit diesem Geseiere belästigt zu werden. Am besten waren immer noch die Berichte von der Bayernpartei (die übrigens in Vilshofen ihre Veranstaltung heute nicht abgesagt hat), da gabs wenigstens was zu lachen.

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overkott
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Re: Aschermittwoch

Beitrag von overkott »

Wer isst eigentlich von euch Aschermittwoch Hering? Wäre da nicht eher Karpfen angesagt?

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Lycobates
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Re: Aschermittwoch

Beitrag von Lycobates »

overkott hat geschrieben:Wer isst eigentlich von euch Aschermittwoch Hering? Wäre da nicht eher Karpfen angesagt?
Warum eher Karpfen?
Hering ist, nicht unbedingt mit Schmaus, allerdings ganz traditionsgemäß.

Ich habe in diesem Jahr auf Fisch ganz verzichtet, bei mir gab es ein Gemüsesüppchen, und dann ein paar Brocken Käse.
Käse (gehört zu den lacticinia des Kan. 1250) ist seit dem Kirchenrecht von 1917 an allen Fast- bzw. Abstinenztagen gestattet. Das war nicht immer uneingeschränkt so. Im Orient gilt das z.T. noch heute.
Jedenfalls galt zwischen 1906/7 und dem CIC in den italienischen Diözesen in der Fastenzeit noch die Regel, daß Käse am Karfreitag und am Quatemberfreitag überhaupt nicht erlaubt war; an den anderen Freitagen, an den Samstagen, sowie am Aschermittwoch, am Quatembermittwoch und unter gewissen Bedingungen auch am Vortag des hl. Joseph und der Verkündigung (falls dieses Fest in der Fastenzeit fällt), war Käse nur zur sättigenden Mahlzeit erlaubt.
Das war schon komplizierter.
Nachzulesen in den Acta Sanctae Sedis 39/1906, 455-58 (Inquisitionsdekret vom 7. September, vom Papst bestätigt am 6.).

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Re: Aschermittwoch

Beitrag von overkott »

Lycobates hat geschrieben:
overkott hat geschrieben:Wer isst eigentlich von euch Aschermittwoch Hering? Wäre da nicht eher Karpfen angesagt?
Warum eher Karpfen?
Hering ist, nicht unbedingt mit Schmaus, allerdings ganz traditionsgemäß.

Ich habe in diesem Jahr auf Fisch ganz verzichtet, bei mir gab es ein Gemüsesüppchen, und dann ein paar Brocken Käse.
Käse (gehört zu den lacticinia des Kan. 1250) ist seit dem Kirchenrecht von 1917 an allen Fast- bzw. Abstinenztagen gestattet. Das war nicht immer uneingeschränkt so. Im Orient gilt das z.T. noch heute.
Jedenfalls galt zwischen 1906/7 und dem CIC in den italienischen Diözesen in der Fastenzeit noch die Regel, daß Käse am Karfreitag und am Quatemberfreitag überhaupt nicht erlaubt war; an den anderen Freitagen, an den Samstagen, sowie am Aschermittwoch, am Quatembermittwoch und unter gewissen Bedingungen auch am Vortag des hl. Joseph und der Verkündigung (falls dieses Fest in der Fastenzeit fällt), war Käse nur zur sättigenden Mahlzeit erlaubt.
Das war schon komplizierter.
Nachzulesen in den Acta Sanctae Sedis 39/1906, 455-58 (Inquisitionsdekret vom 7. September, vom Papst bestätigt am 6.).
Gibt's nicht Karfreitag Hering?

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Niels
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Re: Aschermittwoch

Beitrag von Niels »

Ovi hat geschrieben:Hering
Vorsicht! Die sind schwer verdaulich, obwohl sie fleischfrei sind.

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:narr:
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Re: Aschermittwoch

Beitrag von overkott »

taddeo hat geschrieben:Das beste am heurigen Aschermittwoch ist, daß der Politische Aschermittwoch ausfällt. So traurig auch der Anlaß dafür ist, es ist ein wahrer Segen fürs Gemüt.
Dann führt doch den Politischen Karfreitag ein.

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Niels
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Re: Aschermittwoch

Beitrag von Niels »

War das jetzt eine Initiativbewerbung, Ovi?
Ovi als "Festredner" am Karfreitag?
:detektiv:
Zuletzt geändert von Niels am Mittwoch 9. März 2016, 13:16, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Aschermittwoch

Beitrag von Protasius »

overkott hat geschrieben:
taddeo hat geschrieben:Das beste am heurigen Aschermittwoch ist, daß der Politische Aschermittwoch ausfällt. So traurig auch der Anlaß dafür ist, es ist ein wahrer Segen fürs Gemüt.
Dann führt doch den Politischen Karfreitag ein.
:auweia:
Der so genannte ‚Geist’ des Konzils ist keine autoritative Interpretation. Er ist ein Geist oder Dämon, der exorziert werden muss, wenn wir mit der Arbeit des Herrn weiter machen wollen. – Ralph Walker Nickless, Bischof von Sioux City, Iowa, 2009

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Re: Aschermittwoch

Beitrag von HeGe »

Fährt man als Katholik an Karfreitag nicht eigentlich eher traditionell die Gülle auf das Feld? :hmm:
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