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Re: Papst Franz I. - 3. Akt

Verfasst: Sonntag 5. Januar 2014, 22:06
von Ralf
Bernado hat geschrieben:Es stimmt übrigens nicht, daß man einen bestimmten Bischof als "Nachfolger der Apostel und Vicarius Christi in seinem Bistum" bezeichnen könnte - das ist Post-Vatikan-II-geistige Neulehre.
Katechismus der Katholischen Kirche, Art. 1560 hat geschrieben: Als Stellvertreter Christi hat jeder Bischof das Hirtenamt über die ihm anvertraute Teilkirche inne; gleichzeitig aber obliegt ihm die Sorge für alle Teilkirchen, die er zusammen mit allen seinen Brüdern im Episkopat kollegial auszuüben hat.

Re: Papst Franz I. - 3. Akt

Verfasst: Sonntag 5. Januar 2014, 22:43
von Ralf
Stefan hat geschrieben:Du weisst offensichtlich nicht, was Du willst.
Da irrst Du Dich.
Der Nachbarbischof ist Dir schnuppe, den Gläubigen des Nachbarbistums erteilst Du hingegen weise Ratschläge, und zum Hl. Vater soll möglichst nichts, oder nur Positives berichtet werden.
Der Nachbarbischof ist mir nicht schnuppe, er ist aber nicht entscheidend für meine Katholizität - im Gegensatz zu meinem.

Sollte bspw. der Bischof von Aachen Apostat werden, würde das meine Zugehörigkeit zur Kirche nicht tangieren, würde das der Bischof von Köln sein, dagegen sehr - denn schließlich müßte ich mir ein neues "Omophorion" suchen bzw. zugewiesen bekommen, wie die Byzantiner sagen.

Sollte allerdings ein katholischer Bischof formal katholisch bleiben, ich aber überzeugt sein, daß er nicht mehr katholisch ist, kann ich redlicherweise nicht mehr in seinem Bistum die Eucharistie empfangen, da ich im Hochgebet durch das "Amen" das Gebet für "unseren Bischof X" mitbekenne.

Das ist kein "Episcopalismus" (ich weiß, Du hast das nicht geschrieben), das ist katholische Lehre, seit jeher.

Und wenn Du meinst ich glaube, an Papst Franziskus dürfte keine Kritik geäußert werden, dann empfehel ich Dir noch einmal meine Beiträge zu diesem Thema in Gänze durchzulesen. Das ist nämlich grober Unsinn.

Re: Papst Franz I. - 3. Akt

Verfasst: Sonntag 5. Januar 2014, 22:46
von umusungu
was habt ihr denn für Probleme?

Re: Papst Franz I. - 3. Akt

Verfasst: Sonntag 5. Januar 2014, 22:58
von Ralf
umusungu hat geschrieben:was habt ihr denn für Probleme?
Also mein Auto hat einen Defekt, das nervt im Moment echt. Und eine Tochter ist - alterstypisch, trotzdem doof - recht häufig krank/erkältet.

Aber im großen und ganzen geht's mir gut.

Und selbst?

Re: Papst Franz I. - 3. Akt

Verfasst: Montag 6. Januar 2014, 10:17
von Florianklaus
Piusderdritte hat geschrieben:
Es geht auch nicht darum, bei Papst Franziskus etwas Umstürzlerisches und Neuerungssüchtiges erkennen zu wollen. Das ist nicht der Punkt. Die eigenwillige Art seiner bisherigen Amtsführung und die damit verbundenen Widersprüchlichkeiten sind es, die die Kirche mehr verändern werden als ein direkter revolutionärer Akt.
Das ist wie auf jeder Baustelle, wenn du Chaos auf der Baustelle haben willst brauchst, du den Bauarbeitern nur unklare Anweisungen geben.
Für Chaos darf man denen auch nicht die Schaufel aus der Hand nehmen, sonst können sie ja nicht arbeiten.
Und doch haben sie den ganzen Tag etwas gebaut, ob was Brauchbares am Ende raus kommt, steht auf einem anderen Blatt.
;)
Welche unklaren Anweisungen hat denn der heilige Vater wem genau konkret gegeben?

Re: Papst Franz I. - 3. Akt

Verfasst: Montag 6. Januar 2014, 11:12
von PigRace
Florianklaus hat geschrieben:Welche unklaren Anweisungen hat denn der heilige Vater wem genau konkret gegeben?
Hi Florianklaus nochmals,

ich würde sagen, daß EG 47 ein Beispiel einer so unklaren Formulierung war, daß Franziskus selbst sich drei Wochen später zu einer Präzisierung genötigt sah.

Näheres hierzu in dem Thread "Evangeli Gaudium" am 17.12.2103.

LG

PigRace

Re: Papst Franz I. - 3. Akt

Verfasst: Montag 6. Januar 2014, 11:17
von Florianklaus
PigRace hat geschrieben:
Florianklaus hat geschrieben:Welche unklaren Anweisungen hat denn der heilige Vater wem genau konkret gegeben?
Hi Florianklaus nochmals,

ich würde sagen, daß EG 47 ein Beispiel einer so unklaren Formulierung war, daß Franziskus selbst sich drei Wochen später zu einer Präzisierung genötigt sah.

Näheres hierzu in dem Thread "Evangeli Gaudium" am 17.12.2103.

LG

PigRace
EG ist keine Anweisung. Eine apostolische Exhortation ist doch wohl mehr eine Meinungsäußerung oder Anregung des Papstes. Konkrete Handlungsanweisungen für einen bestimmten Personenkreis enthält sie nicht. Von daher wüßte icht nicht, welches Chaos sie anrichten sollte. Im übrigen gelten nach wie vor der Katechismus und das Kirchenrecht, so schlimm, wie einige befürchten, wird es also schon nicht werden. Weckt mich, falls der Papst ein Dogma abschaffen oder die Ehescheidung erlauben sollte.

Re: Papst Franz I. - 3. Akt

Verfasst: Montag 6. Januar 2014, 11:25
von PigRace
Florianklaus hat geschrieben:EG ist keine Anweisung.
Hmm... okay... ich dachte, daß EG (im weiteren Sinne zumindest) als Anweisung/Anleitung für uns Gläubige herhalten würde.

Sorry, wenn ich Dich mißverstanden hatte.

Wobei man fairerweise wohl sagen muß, daß der Begriff "Anweisungen" von Pius3 in seinem Beispiel wohl nicht ganz so eng gefaßt war, nicht?

PigRace

Re: Papst Franz I. - 3. Akt

Verfasst: Montag 6. Januar 2014, 12:39
von ad_hoc
Alle Äußerungen des Papstes, die guten und durchdachten, als auch die weniger guten und weniger durchdachten, werden von einer Öffentlichkeit wahrgenommen. Gerade deshalb sollte ein Papst zu jederzeit überlegen, was er sagt,
Entschuldigungen gibt es dafür nicht; auch keine des guten Willens.

Re: Papst Franz I. - 3. Akt

Verfasst: Montag 6. Januar 2014, 14:42
von HeGe
Juergen hat geschrieben:War soeben bei Twitter zu lesen
https://twitter.com/ASchwibach/status/4 ... 868624384

#PapstFranziskus schafft den Titel "Monsignore" für alle Diözesanpriester unter 65 ab
Ich weiß jetzt nicht, ob auf die Titel „Prälat“ oder „Apostolischer Protonotar“ o.ä. zutrifft. :narr:
Hier steht etwas mehr: http://www.kath.net/news/44369

Apostolische Protonotare und Päpstliche Ehrenprälaten sind angeblich jetzt ganz abgeschafft, den "Monsignore" gibt es wie berichtet zukünftig erst ab 65. Ob das so stimmt, bleibt abzuwarten. Falls ja, fände ich das schon erschreckend. Man kann die Vergabe einschränken oder aussetzen, man kann Automatismen abschaffen, aber Traditionen mit einem Federstrich abzuschaffen ist für mich übersteigertes Machtdenken.

Re: Papst Franz I. - 3. Akt

Verfasst: Montag 6. Januar 2014, 15:00
von KlausLange
HeGe hat geschrieben:
Juergen hat geschrieben:War soeben bei Twitter zu lesen
https://twitter.com/ASchwibach/status/4 ... 868624384

#PapstFranziskus schafft den Titel "Monsignore" für alle Diözesanpriester unter 65 ab
Ich weiß jetzt nicht, ob auf die Titel „Prälat“ oder „Apostolischer Protonotar“ o.ä. zutrifft. :narr:
Hier steht etwas mehr: http://www.kath.net/news/44369

Apostolische Protonotare und Päpstliche Ehrenprälaten sind angeblich jetzt ganz abgeschafft, den "Monsignore" gibt es wie berichtet zukünftig erst ab 65. Ob das so stimmt, bleibt abzuwarten. Falls ja, fände ich das schon erschreckend. Man kann die Vergabe einschränken oder aussetzen, man kann Automatismen abschaffen, aber Traditionen mit einem Federstrich abzuschaffen ist für mich übersteigertes Machtdenken.
Sorry, in dieser Rigorosität ist das für mich einfach nur Liebedienerei vor dem Zeitgeist...

Verdiente und treue Priester mit besonderen Titeln zu ehren, halte ich einfach für eine nachvollziehbare Geste: Ehre, wem Ehre gebührt...

Re: Papst Franz I. - 3. Akt

Verfasst: Montag 6. Januar 2014, 15:17
von HeGe
KlausLange hat geschrieben:Sorry, in dieser Rigorosität ist das für mich einfach nur Liebedienerei vor dem Zeitgeist...

Verdiente und treue Priester mit besonderen Titeln zu ehren, halte ich einfach für eine nachvollziehbare Geste: Ehre, wem Ehre gebührt...
Sehe ich wie gesagt auch so. Natürlich sollte ein Priester eigentlich nur zur Ehre Gottes arbeiten, nicht für seine eigene Ehre. Natürlich ist es falsch, auf solche Titel zu schielen. Natürlich sind Regelungen, bei denen jemand nach Absolvierung einer gewissen Dienstzeit auf einem bestimmten Posten quasi automatisch Monsignore wird, albern. Aber hier wird das Kind mit dem Bade ausgeschüttet.

Re: Papst Franz I. - 3. Akt

Verfasst: Montag 6. Januar 2014, 15:39
von Exilfranke
Schon arg... :daumen-runter:

Re: Papst Franz I. - 3. Akt

Verfasst: Montag 6. Januar 2014, 15:46
von Juergen
HeGe hat geschrieben:
KlausLange hat geschrieben:Sorry, in dieser Rigorosität ist das für mich einfach nur Liebedienerei vor dem Zeitgeist...

Verdiente und treue Priester mit besonderen Titeln zu ehren, halte ich einfach für eine nachvollziehbare Geste: Ehre, wem Ehre gebührt...
Sehe ich wie gesagt auch so. Natürlich sollte ein Priester eigentlich nur zur Ehre Gottes arbeiten, nicht für seine eigene Ehre. Natürlich ist es falsch, auf solche Titel zu schielen. Natürlich sind Regelungen, bei denen jemand nach Absolvierung einer gewissen Dienstzeit auf einem bestimmten Posten quasi automatisch Monsignore wird, albern. Aber hier wird das Kind mit dem Bade ausgeschüttet.
Zu unterstellen, daß Priester auf Titel schielen, ist wohl eine ziemliche Unverschämtheit. Damit werden alle Priester unter den Generalverdacht der „Titelversessenheit“ gestellt.

Was wird als nächstes abgeschafft? Wie wäre es mit den kirchlichen Verdienstorden? Vielleicht gibt es ja Leute, die sich ausschließlich aus Ordensversessenheit engagieren und immer auf die Verleihung des Ordens hoffen…

Überhaupt sich Ritterorden ja voll Mittelalter. Da sollte man das Ritter streichen und auch diesen ganzen „Mummenschanz“ mit der Kleidung.

Re: Papst Franz I. - 3. Akt

Verfasst: Montag 6. Januar 2014, 15:50
von Exilfranke
Ich denke da an so Leute wie David Berger...^^

Ist aber schon ein starkes Stück. Am Ende werden Leute noch Priester, weil sie die RKK toll finden. Nicht auszudenken.

Re: Papst Franz I. - 3. Akt

Verfasst: Montag 6. Januar 2014, 16:56
von Juergen
Kirche und Homosexualität: „Instrumentalisierte Papstworte"

Die Haltung der Kirche zur staatlichen Anerkennung homosexueller Partnerschaften ist derzeit wieder ein vieldiskutiertes Thema in der italienischen Öffentlichkeit. Ministerpräsident Enrico Letta von der regierenden Demokratischen Partei (PD) hat einen politischen Vorstoß für die so genannte Homo-Ehe unternommen. Soeben bekannt gewordene Äußerungen von Papst Franziskus befeuern die Debatte zusätzlich…


Dieser Text stammt von der Webseite http://de.radiovaticana.va/articolo.asp?c=76165
des Internetauftritts von Radio Vatikan

Re: Papst Franz I. - 3. Akt

Verfasst: Montag 6. Januar 2014, 17:02
von Bernado
Ralf hat geschrieben:Sollte allerdings ein katholischer Bischof formal katholisch bleiben, ich aber überzeugt sein, daß er nicht mehr katholisch ist, kann ich redlicherweise nicht mehr in seinem Bistum die Eucharistie empfangen, da ich im Hochgebet durch das "Amen" das Gebet für "unseren Bischof X" mitbekenne.

Das ist kein "Episcopalismus" (ich weiß, Du hast das nicht geschrieben), das ist katholische Lehre, seit jeher.
Das "Amen" des Volkes im Hochgebet ist jedenfalls erst 1969 in den Lateinischen Ritus gekommen - es ist der Tradition der römischen Kirche fremd, ebenso wie die episkopalistische Übersteigerung der Bedeutung des Ortsbischofs für das einzelne Kirchenmitglied. Sie wird auch durch die von Dir im vorhergehenden Posting zitierten beiden Passagen in gar keiner Weise unterstützt.

Wieder so zweifelhafte Früchte der Communio-Theologie.

Re: Papst Franz I. - 3. Akt

Verfasst: Montag 6. Januar 2014, 18:42
von Protasius
Bernado hat geschrieben:
Ralf hat geschrieben:Sollte allerdings ein katholischer Bischof formal katholisch bleiben, ich aber überzeugt sein, daß er nicht mehr katholisch ist, kann ich redlicherweise nicht mehr in seinem Bistum die Eucharistie empfangen, da ich im Hochgebet durch das "Amen" das Gebet für "unseren Bischof X" mitbekenne.

Das ist kein "Episcopalismus" (ich weiß, Du hast das nicht geschrieben), das ist katholische Lehre, seit jeher.
Das "Amen" des Volkes im Hochgebet ist jedenfalls erst 1969 in den Lateinischen Ritus gekommen - es ist der Tradition der römischen Kirche fremd, ebenso wie die episkopalistische Übersteigerung der Bedeutung des Ortsbischofs für das einzelne Kirchenmitglied. Sie wird auch durch die von Dir im vorhergehenden Posting zitierten beiden Passagen in gar keiner Weise unterstützt.

Wieder so zweifelhafte Früchte der Communio-Theologie.
Was haben die Leute dann bitte die letzten mindestens anderthalbtausend Jahre getan, wenn sie am Ende des Kanon auf "per omnia saecula saeculorum" mit "Amen" geantwortet haben?

Re: Papst Franz I. - 3. Akt

Verfasst: Montag 6. Januar 2014, 18:56
von taddeo
Wenn ich das Neue Testament und die Kirchenväterzeit anschaue, dann scheint mir zu gelten "In principio erat Episcopus". Ob man das als "episkopalistisch übersteigerte Communio-Theologie" abtun kann, wage ich zu bezweifeln.

Re: Papst Franz I. - 3. Akt

Verfasst: Montag 6. Januar 2014, 22:08
von Stefan
Ralf hat geschrieben:
Stefan hat geschrieben:Du weisst offensichtlich nicht, was Du willst.
Da irrst Du Dich.
Du kommst so rüber.
Sollte bspw. der Bischof von Aachen Apostat werden, würde das meine Zugehörigkeit zur Kirche nicht tangieren, würde das der Bischof von Köln sein, dagegen sehr - denn schließlich müßte ich mir ein neues "Omophorion" suchen bzw. zugewiesen bekommen, wie die Byzantiner sagen.
Man kann auch eine Nullnummer sein, ohne damit Apostat zu sein. Das unterstelle ich niemandem.
Mein Dasein als Schaf nährt sich schlicht nicht von einem GdG-Bischof. Anderen mag das guttun, ich meine, der Glaube hat einfach und klar zu sein, und der Bischof muss auf diese Weise seine Herde leiten. Verwirrung (und darum geht es) treibt die Herde (wie man sieht) auseinander.

Gestern habe ich meinem Sohn (7) noch einen schönen alten Schnitzaltar mit biblischen Darstellungen gezeigt, und den Kreuzweg erklärt, der in einer Kirche sehr einfach und klar dargestellt war. Er hatte keine Probleme, dies zu verstehen, es hat ihn gefesselt.

An der Krippe gab es sogar noch eine Negerin, die beim Einwurf von 10 Cent mit dem Kopf nickte, die Zeit, welche wir an der Krippe verbrachten, war erheblich.
Stuhlkreise, Beliebtheitssucht und Selbstverleugnung durch Streben nach einer "anderen" Kirche, verkappter Herz-Jesu-Marxismus und bilderstürmende Verdummungsstrategien überzeugen mich nicht. Wer sowas in den Mittelpunkt der kirchlichen Verkündigung stellt, verdient keinen Gehorsam mangels Ernsthaftigkeit - weder im Ernstnehmen des Glaubens noch im Ernstnehmen der Gläubigen.

Re: Papst Franz I. - 3. Akt

Verfasst: Montag 6. Januar 2014, 23:18
von Ralf
Stefan, ich rede nicht von der Pastoral, sondern vom Glauben (das sich letzteres durch ersteres ausdrücken sollte aber eben nicht immer tut, ist klar, aber das ist ein weites Feld). Mir kann auch kein Priester oder Bischof vorschreiben, wie ich meine Kinder im Glauben erziehe und was ich Ihnen beibringe (glaub' mir, das ist extrem traditionell und absolut unmodern). Meiner 3jährigen ist schon klar, daß Jesus, Maria und Josef die Ansprechpartner der allabendlichen Fürbitten sind, daß Maria die Mama von Jesus ist etc.
Und "Christus" ist sowieso der Größte. :breitgrins:

Re: Papst Franz I. - 3. Akt

Verfasst: Montag 6. Januar 2014, 23:21
von Ralf
Bernado hat geschrieben:
Ralf hat geschrieben:Sollte allerdings ein katholischer Bischof formal katholisch bleiben, ich aber überzeugt sein, daß er nicht mehr katholisch ist, kann ich redlicherweise nicht mehr in seinem Bistum die Eucharistie empfangen, da ich im Hochgebet durch das "Amen" das Gebet für "unseren Bischof X" mitbekenne.

Das ist kein "Episcopalismus" (ich weiß, Du hast das nicht geschrieben), das ist katholische Lehre, seit jeher.
Das "Amen" des Volkes im Hochgebet ist jedenfalls erst 1969 in den Lateinischen Ritus gekommen - es ist der Tradition der römischen Kirche fremd, ebenso wie die episkopalistische Übersteigerung der Bedeutung des Ortsbischofs für das einzelne Kirchenmitglied. Sie wird auch durch die von Dir im vorhergehenden Posting zitierten beiden Passagen in gar keiner Weise unterstützt.

Wieder so zweifelhafte Früchte der Communio-Theologie.
Ich sehe das so wie taddeo. Es ist der römischen Kirche übrigens keineswegs fremd, sondern bloß im Zweiten Jahrtausend etwas verschütt gegangen und wurde eben wieder ausgegraben. Die zitierte Aussage des KKK, daß der Ortsbischof im eigenen Bistum "Stellvertreter Christi" ist, ist ja nicht konsequenzlos.

Re: Papst Franz I. - 3. Akt

Verfasst: Montag 6. Januar 2014, 23:56
von umusungu
Stefan hat geschrieben:An der Krippe gab es sogar noch eine Negerin, die beim Einwurf von 10 Cent mit dem Kopf nickte, die Zeit, welche wir an der Krippe verbrachten, war erheblich.
TOLL!
Ich fass es nicht ...... in welcher Welt lebt dieses Krippen-Aufbau-Team - und in welche Welt erziehst Du deinen Sohn......
absolut erschreckend...................

Re: Papst Franz I. - 3. Akt

Verfasst: Dienstag 7. Januar 2014, 01:05
von ad_hoc
umusungu hat geschrieben:
Stefan hat geschrieben:An der Krippe gab es sogar noch eine Negerin, die beim Einwurf von 10 Cent mit dem Kopf nickte, die Zeit, welche wir an der Krippe verbrachten, war erheblich.
TOLL!
Ich fass es nicht ...... in welcher Welt lebt dieses Krippen-Aufbau-Team - und in welche Welt erziehst Du deinen Sohn......
absolut erschreckend...................
Ich bitte die Moderatoren, den ahnungs-, geschichts- und kulturlosen umusungu als Spinner bezeichnen zu dürfen.

Gruß, ad_hoc

Re: Papst Franz I. - 3. Akt

Verfasst: Dienstag 7. Januar 2014, 01:07
von umusungu
ad_hoc hat geschrieben:Ich bitte die Moderatoren, den ahnungs-, geschichts- und kulturlosen umusungu als Spinner bezeichnen zu dürfen.Gruß, ad_hoc
natürlich .... ich bitte nicht: ich sage einfach: Spinner!

Re: Papst Franz I. - 3. Akt

Verfasst: Dienstag 7. Januar 2014, 01:08
von ad_hoc
....geht mir am Allerwertesten vorbei.

Re: Papst Franz I. - 3. Akt

Verfasst: Dienstag 7. Januar 2014, 01:13
von umusungu
unglaublich, was sich 2014 in unserer Kirche rumtreibt ................

Re: Papst Franz I. - 3. Akt

Verfasst: Dienstag 7. Januar 2014, 03:12
von Fragesteller
Bernado hat geschrieben:
Ralf hat geschrieben:Sollte allerdings ein katholischer Bischof formal katholisch bleiben, ich aber überzeugt sein, daß er nicht mehr katholisch ist, kann ich redlicherweise nicht mehr in seinem Bistum die Eucharistie empfangen, da ich im Hochgebet durch das "Amen" das Gebet für "unseren Bischof X" mitbekenne.

Das ist kein "Episcopalismus" (ich weiß, Du hast das nicht geschrieben), das ist katholische Lehre, seit jeher.
Das "Amen" des Volkes im Hochgebet ist jedenfalls erst 1969 in den Lateinischen Ritus gekommen - es ist der Tradition der römischen Kirche fremd, ebenso wie die episkopalistische Übersteigerung der Bedeutung des Ortsbischofs für das einzelne Kirchenmitglied. Sie wird auch durch die von Dir im vorhergehenden Posting zitierten beiden Passagen in gar keiner Weise unterstützt.

Wieder so zweifelhafte Früchte der Communio-Theologie.
Steh ich jetzt auf dem Schlauch? Der tridentinische Kanon endet doch auch mit einem Amen des Volkes, und das bezieht sich doch wohl auf alles, was der Priester zuvor gebetet hat, oder?

Re: Papst Franz I. - 3. Akt

Verfasst: Dienstag 7. Januar 2014, 05:14
von Raphael
umusungu hat geschrieben:unglaublich, was sich 2014 in unserer Kirche rumtreibt ................
Spieglein, Spieglein an der Wand ...................

Re: Papst Franz I. - 3. Akt

Verfasst: Dienstag 7. Januar 2014, 08:20
von Peti
Raphael hat geschrieben:
umusungu hat geschrieben:unglaublich, was sich 2014 in unserer Kirche rumtreibt ................
Spieglein, Spieglein an der Wand ...................
Der katholischen Psychoanalytikers Albert Görres (gest.1996) hat dies mal so beschrieben:

"Die Kirche ist, wie die Sonne, für alle da. Für Gerechte und Ungerechte, Sympathen und Unsympathen,
Dumme und Gescheite, für Sentimentale ebenso wie Unterkühlte, für Neurotiker, Psychopathen, Sonderlinge, Heuchler und für solche wie Nathanael, 'an denen kein Falsch ist', für Feiglinge und Helden,
Großherzige und Kleinliche. Auch für kopf- und herzlose Bürokraten, für Fanatiker
und für eine Minderheit von gesunden, ausgeglichenen, reifen, seelisch und geistig begabten, liebesfähigen Naturen.
Diese lange Liste ist nötig, um klarzumachen, was man eigentlich von einer Kirche erwarten kann, die aus allen Menschensorten zusammengerufen ist und deren Führungspersonal auch aus diesem bunten Vorrat stammt."

Re: Papst Franz I. - 3. Akt

Verfasst: Dienstag 7. Januar 2014, 08:27
von Stefan
Ralf hat geschrieben:Stefan, ich rede nicht von der Pastoral, sondern vom Glauben (das sich letzteres durch ersteres ausdrücken sollte aber eben nicht immer tut, ist klar, aber das ist ein weites Feld). Mir kann auch kein Priester oder Bischof vorschreiben, wie ich meine Kinder im Glauben erziehe und was ich Ihnen beibringe (glaub' mir, das ist extrem traditionell und absolut unmodern). Meiner 3jährigen ist schon klar, daß Jesus, Maria und Josef die Ansprechpartner der allabendlichen Fürbitten sind, daß Maria die Mama von Jesus ist etc.
Und "Christus" ist sowieso der Größte. :breitgrins:
Die häusliche Kindererziehung ist das eine.
Das andere, wichtigere, ist, welchen Beitrag die örtliche Kirche im Glauben leistet; sowohl in der Kindererziehung als auch im eigenen Alltag.
Wenn Du zwischen Glauben und Pastoral unterscheidest, dann wirst Du wohl allen Theorien zum Trotz dazu kommen, dass sich die Bischöfe zuvorderst um die Pastoral kümmern, und Rom um den Glauben.
Die örtliche Kirche ist zu nahezu 1% mit ihren Organisationsstrukturen beschäftigt, und dem Bewältigung der selbst empfundenen Peinlichkeit des Glaubens - resultierend in Rückzugsgefechten wie Kirchenschließungen und Ersatz des überlieferten Glaubensgutes durch irgendetwas irgendwie besser verständliches oder weniger Peinliches. Das ganze mündet dann in politischer Korrektheit oder Gutmenschentum eng verknüpft mit einer schier unvorstellbaren Menschenverachtung gegenüber allem, was dies auch nur ansatzweise in Zweifel stellt.

Bischof Heinrich von Aachen steht m.E. zu 1% für diese Art der - ich nenne sie mal so - umusungu-Kirche.

Was ist wichtig in dieser Kirche?

"Liebe Leserinnen, liebe Leser,

„Der Mensch ist für die Glückseligkeit geschaffen. Euer Durst nach Freude, nach Glück ist also berechtigt“, so die Worte Johannes Pauls II. auf dem Weltjugendtag in Toronto. Was für eine Nachricht: Wir sind geboren, um glücklich zu sein! Die Bibel weiß um die Sehnsucht des Menschen nach Glück und sagt „Ja, Gott will, dass wir glücklich werden.“

Doch was ist Glück? Das „Glück“ als gelingendes Leben und tiefe Freude ist ein zentrales Thema der Bibel. Die Heilige Schrift empfiehlt ausdrücklich, anderen solches Glück zukommen zu lassen: „Alles, was ihr also von anderen erwartet, das tut auch ihnen!“ (Mt 7,12). „Selig“, und damit meint die Bibel „glücklich“, sind die Menschen, die in diesem Sinne handeln, aber auch diejenigen, denen so Freude geschenkt wird.

Mit Ihrer Unterstützung der Kirche im Bistum Aachen geben Sie der Sorge um den Nächsten ein konkretes Gesicht. Sie tragen dazu bei, dass wir Menschen auf ihren Wegen begleiten und uns jenen zuwenden können, die sonst alleine stehen. Das Bistum Aachen förderte im Jahr 21 beispielsweise die Aufgaben in den Bereichen Familien, Kinder und Jugendliche, Menschen in Not, soziale Gerechtigkeit, Spiritualität, Begleitung, Kunst, Kultur und Musik mit 18 Millionen Euro aus Kirchensteuermitteln.

Ihr Beitrag macht diese Begleitung möglich. Sie sind ein wahrer „Glücksbringer“! Dafür möchte ich Ihnen von ganzem Herzen danken. Lesen Sie auf den nachfolgenden Seiten, wie Ihre Hilfe wirkt und andere Menschen glücklich macht.

Mit herzlichem Gruß

Ihr
Dr. Heinrich Mussinghoff
Bischof von Aachen"

Quelle: http://kirchensteuer.kibac.de/auf-ein-wort

Oder was ist Priestern wichtig?

"Herr Montag informiert zur Thematik Besoldung der Geistlichen unter besonderer
Berücksichtigung der finanziellen Situation der Kapläne ausführlich über
Grundlagen, Entwicklungen und Perspektiven der Priesterbesoldung, welche
aus der Historie heraus analog zur Versorgung der Beamten in NRW geregelt
ist. Das Priestergehalt im Bistum Aachen liegt momentan bei etwa 9% der vergleichbaren
Besoldung der Beamten in NRW.
Die Landesregierung hat beschlossen, in 213/214 bei der Beamtenbesoldung
ab A 13 keine Erhöhung durchzuführen, um den Haushalt zu konsolidieren. Die
Frage, ob die Entscheidung der Landesregierung auch für das Bistum übernommen
wird, wurde im Priesterrat kontrovers diskutiert. Bei der Abstimmung
votierte die Mehrheit des Priesterrates dafür, die lineare Erhöhung, die allen
Gruppen zukommt, auch für die Priester zu übernehmen.
Der Generalvikar wird
gebeten, dieses Votum mit in die Konferenz der Generalvikare zu nehmen.
Eine Befragung der Kapläne zu deren finanzieller Situation brachte gewisse
Engpässe zu Tage, weswegen der Priesterrat eine Arbeitsgruppe bildete, die
sich mit der finanziellen Situation der Kapläne beschäftigen wird."

Quelle: http://bistum.kibac.de/surf/proxy/alfre ... 2213.pdf

Es ist mir inzwischen offengestanden egal, was die Kollegen im Bistum so treiben.
Aber eines ist mir in jedem Fall wichtig: die mir zur Erziehung Anvertrauten und mich selber vor solchen unguten Entwicklungen, vor dieser Geisteshaltung fernzuhalten und bestmöglich Wege zu suchen,
um den Kern des Glaubens noch sichtbar zu halten. Dazu ist Rom sicher eine wichtige Adresse, aber auch punktuelle Lichtblicke kirchlichen Lebens in der Region - wie auch immer diese Aussehen.

Der Unterschied zwischen Theorie und Praxis, lieber Ralf, ist in der Praxis größer ;-)

Re: Papst Franz I. - 3. Akt

Verfasst: Dienstag 7. Januar 2014, 08:31
von Raphael
Peti hat geschrieben:
Raphael hat geschrieben:
umusungu hat geschrieben:unglaublich, was sich 2014 in unserer Kirche rumtreibt ................
Spieglein, Spieglein an der Wand ...................
Der katholischen Psychoanalytikers Albert Görres (gest.1996) hat dies mal so beschrieben:
........
Ach, der Missjö Görres! :D

Datt iss doch der Erfinder des Totschlagsbegriffs "ecclesiogene Neurose", in dem ein weiterer Versuch kondensierte, den christlicher Glauben mithilfe psychologischer Theorien aus den Angeln zu heben! 8)
In seinem Kielwasser segelten dann Gestalten wie Eugen Drewermann und Konsorten. :patsch: