Ehepartner erfüllt Pflichten nicht

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Linus
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Beitrag von Linus »

Gerhard hat geschrieben:Kein Vertrauen, Linus? :kiss:
Hl. Josemaria hat geschrieben:Im Hinblick auf die eheliche Keuschheit sage ich den Eheleuten, daß sie keine Angst haben sollen, ihrer Zuneigung auch Ausdruck zu verleihen, im Gegenteil, diese Zuneigung ist ja gerade das Fundament ihrer Familie. Was der Herr von ihnen erwartet, ist, daß sie sich gegenseitig achten, loyal im Umgang miteinander sind, feinfühlig, natürlich und rücksichtsvoll. Und ich füge hinzu, daß die eheliche Begegnung echt ist, wenn sie Zeichen wirklicher Liebe ist und daher für den Willen zum Kind offen bleibt. Die Quellen des Lebens versiegen zu lassen, ist ein Verbrechen an den Gaben, die Gott der Menschheit anvertraut hat, und ein Hinweis darauf, daß man sich vom Egoismus und nicht von der Liebe leiten läßt.
Usnd? Nix neues unter der heiligmachenden Sonne, deren Leib die Kirche ist.

Linus, manchmal auch schon davor das Gebet des Tobit gesprochen habend
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Gerhard
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Beitrag von Gerhard »

Nichts neues, stammt aus dem Jahr 1970. Der Mann ist heilig gesprochen worden.

Was sollte denn da schon Neues kommen? Die Kirche hat ihre Position und die hat sie zu recht. Es hapert allerdings nach meiner Wahrnehmung an der praktischen Umsetzung.
"Ad Deum, qui laetificat juventutem meam."

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Linus
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Beitrag von Linus »

Gerhard hat geschrieben:Nichts neues, stammt aus dem Jahr 1970. Der Mann ist heilig gesprochen worden.

Was sollte denn da schon Neues kommen? Die Kirche hat ihre Position und die hat sie zu recht. Es hapert allerdings nach meiner Wahrnehmung an der praktischen Umsetzung.
Sowieso - wir sind ja erst auf dem Weg der Heiligkeit - das Hapern ist ja spezifischer Ausdruck der streitenden Kirche...
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Gerhard
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Beitrag von Gerhard »

Ach, Linus, mit dieser "Wir sind alle Sünder"-Attitüde lässt sich ja alles erklären. Echtes Bemühen um die Liebe Gottes sieht allerdings anders aus.

Was nutzt mir ein Partner, der mir ins Ohr säuselt, aber bei der ersten Bewährungsprobe Reißaus nimmt.

Leider gibt es eine Ehe auf Probe nicht.
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cantus planus
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Beitrag von cantus planus »

Gerhard hat geschrieben:Leider gibt es eine Ehe auf Probe nicht.
Da kann ich nur sagen: Gott sei Dank! Was wäre das für ein Sakrament, wenn es nur "probehalber" gültig wäre? Was würde das theologisch auf andere Bereiche ausgedehnt bedeuten.

Unser Ja sei ein Ja, und unser Nein ein Nein!
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Gerhard
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Beitrag von Gerhard »

Was würde Gott tun?
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cantus planus
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Beitrag von cantus planus »

Gerhard hat geschrieben:Was würde Gott tun?
  • Vulgata hat geschrieben:Sit autem sermo vester est est non non quod autem his abundantius est a malo est
    Lutherbibel hat geschrieben:Eure Rede aber sei: Ja, ja; nein, nein. Was darüber ist, das ist vom Übel.
    Neue Genfer Übersetzung hat geschrieben:Euer Ja sei ein Ja und euer Nein ein Nein; jedes weitere Wort ist vom Bösen.
Es gibt keine Frage, dass Gott zu seinem Wort steht. Gleichwohl ist er als liebender Vater bereit zu vergeben. Doch kann es keinen Zweifel an der Wirksamkeit der Sakramente geben. Deshalb kann es weder ein "Sakrament auf Probe" geben, noch ist eine Aufhebung desselben möglich.

Allerdings ist das jetzt etwas off topic.
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Linus
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Beitrag von Linus »

Gerhard hat geschrieben:Ach, Linus, mit dieser "Wir sind alle Sünder"-Attitüde lässt sich ja alles erklären. Echtes Bemühen um die Liebe Gottes sieht allerdings anders aus.

Was nutzt mir ein Partner, der mir ins Ohr säuselt, aber bei der ersten Bewährungsprobe Reißaus nimmt.

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Beitrag von Gerhard »

cantus planus hat geschrieben:Es gibt keine Frage, dass Gott zu seinem Wort steht.
Und es reute Gott? Das wird hier an anderer Stelle behandelt. Oder ist das historisch-kritisch beleuchtet Unsinn?
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Gerhard
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Beitrag von Gerhard »

Kann Gott zulassen, dass ein Ehepartner von dem anderen geschlagen wird?

Wie würdet ihr euch verhalten? Was ist in solch einem Fall richtig?

Die Wohnung verlassen? Die Kinder mitnehmen?
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ifugao
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Beitrag von ifugao »

Gerhard hat geschrieben:Kann Gott zulassen, dass ein Ehepartner von dem anderen geschlagen wird?

Wie würdet ihr euch verhalten? Was ist in solch einem Fall richtig?

Die Wohnung verlassen? Die Kinder mitnehmen?

Ja, das kann er.
Eher würde ich den Ehepartner entfernen lassen.
Siehe hier:
http://www.polizei-beratung.de/rat_hilf ... he_gewalt/

Wer das einfacher möchte geht einfach.

Gerhard
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Beitrag von Gerhard »

Gibt es eine Pflicht zur Gewaltlosigkeit in der Ehe? Nach der Polizei rufen ist schnell getan und hinterher bereut man es vielleicht.

Was ist in diesem Fall mit den Kindern? Ich fürchte, dass die kindliche Seele für Polizisten eine untergeordnete Rolle spielt.

Wenn jetzt die Kinder Zeugen der elterlichen Gewalt sind, wäre es dann nicht besser, gemeinsam mit den Kindern nach Lösungen zu suchen (Erreichen des Vernunftsgebrauchs vorausgesetzt)?

Eine Familie muss sich doch auch selbst helfen können. Ist es nicht auch eine Pflicht der Ehepartner, für das Fortbestehen der Hauskirche alles zu tun? Dies setzt natürlich voraus, dass beide Partner die Hauskirche verinnerlicht haben. Aber davon ist ja bei einer sakramentalen Ehe immer auszugehen. Für die Kirche gilt ja mittlerweile die Ehe solange geschlossen, bis das Gegenteil bewiesen ist (was nicht immer so war).
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ifugao
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Beitrag von ifugao »

Lieber Gerhard,
wir sprechen hier nicht über Deine Hauskirche sondern es geht um Straftatbestände nach den Gesetzen der Bundesrepublik. Punkt

Aletheia
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Beitrag von Aletheia »

Gerhard hat geschrieben:Gibt es eine Pflicht zur Gewaltlosigkeit in der Ehe? Nach der Polizei rufen ist schnell getan und hinterher bereut man es vielleicht.
Für einen Christen/ eine Christin ist Gewaltlosigkeit ein Gebot - aber man muß es auch einhalten können.
Und wenn man das nicht kann, muß man manchmal einen Dritten - die Polizei - zur Hilfe rufen. DAS würde ich wohl weniger bereuen, als vielmehr den Umstand, es überhaupt soweit kommen zu lassen.
Was ist in diesem Fall mit den Kindern? Ich fürchte, dass die kindliche Seele für Polizisten eine untergeordnete Rolle spielt.
Wohl weniger - viel größeren Schaden richtet die erlebte Gewalt und die Unbeherrschtheit der Erwachsenen in der kindlichen Seele an.
Wenn jetzt die Kinder Zeugen der elterlichen Gewalt sind, wäre es dann nicht besser, gemeinsam mit den Kindern nach Lösungen zu suchen (Erreichen des Vernunftsgebrauchs vorausgesetzt)?
Damit sind Kinder völlig überfordert. Wenn schon Erwachsene nicht in der Lage sind, gemeinsam nach Lösungen zu suchen, wo soll dann diese Fähigkeit bei Kindern herkommen? Die sind doch eingeschüchtert von den Ausbrüchen.
Eine Familie muss sich doch auch selbst helfen können. Ist es nicht auch eine Pflicht der Ehepartner, für das Fortbestehen der Hauskirche alles zu tun?
Es gilt auch hier das Subsidiaritätsprinzip - jeder einzelne muß wollen und können.
Dies setzt natürlich voraus, dass beide Partner die Hauskirche verinnerlicht haben. Aber davon ist ja bei einer sakramentalen Ehe immer auszugehen. Für die Kirche gilt ja mittlerweile die Ehe solange geschlossen, bis das Gegenteil bewiesen ist (was nicht immer so war).
Das hilft dir nichts - damit rettest du keine Ehe, wenn du da auf das Papier oder das Sakrament verweist. Ohne deine eigene Bemühung und die des Ehepartners wird das nichts. Ich schlage da eine Eheberatung vor. Und wenn die Ursachen der Gewalt in Alkoholismus liegen, dann auch eine Therapie.
Damit eine Ehe gelingt, muß man mit sich selbst auch eine gelungene Beziehung haben.

Gruß
Aleth

Gerhard
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Beitrag von Gerhard »

Aletheia hat geschrieben:Ich schlage da eine Eheberatung vor.
Ich habe selber Erfahrung mit Eheberatung. Die Menschen dort sind sicherlich engagiert und auch ausgebildet. Das Problem ist, dass die wirklichen Ursachen nicht ermittelt werden, sondern man versucht eine Form der Konflikbewältigung, die aber tiefliegende Streitgründe nicht berührt.

Ich bin eher ein Freund der Paarseminare, da dort mehr Wert auf die geistliche Begleitung gelegt wird. Dies müssen natürlich beide Partner von Herzen wollen.

In diesem Strang wurde bereits auf Seminare der Legionäre Christi hingewiesen, was sicherlich ein Weg sein kann. Das Thema "Gewalt in der Ehe" wird allerdings auch dort nicht zufriedenstellend gelöst werden können, da mittlerweile üblicherweise immer erst nach dem Staat gerufen wird, der aber bei zwischenmenschlichem Konfliktpotential überfordert ist.
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regina 32
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Beitrag von regina 32 »

Nun, Gewalt in der Ehe, geht anscheinend genauso oft von Frauen wie von Männern aus, nur Männer trauen sich noch viel seltener zu sagen, dass sie diejenigen sind, die geprügelt werden.

Für die Kinder ist diese Situation sicher schlimmer als eine Trennung, aber (ich möchte an dieser Stelle auf eine Homepage und einen Tierversuch hinweisen, der zeigt, weswegen der Partner trotz Prügelei nicht los kommt, sehr interessant....

Quelle
Anfang der 60iger Jahre wurden bedeutende Forschungsarbeiten geleistet, die Aufschluss über die Gründe für den Verlust des Selbstschutzinstinktes bei Frauen liefern.
Anhand von Tierversuchen, u.a. mit Hunden,, sollte wissenschaftlich untersucht werden, wie sich der Fluchtinstinkt eines Lebewesens bemerkbar macht.
Bei einem Experiment wurde die rechte Hälfte des Fußbodens eines geräumigen Käfigs elektrisch geladen, so dass der im Käfig gefangene Hund einen leichten Elektroschock erhielt, sobald er die rechte Seite des Käfigs betrat.. Der Hund lernte sehr schnell, sich nur in der linken Käfighälfte aufzuhalten. (Dr.Jekyll - Mr. Hyde - auch er sperrt die Frau in genau solch einen Käfig. Auf der einen Seite bekommt sie, zumindest am Anfang noch, lauter leckere Bröckchen, auf der anderen Seite Stromstöße...)
Als nächstes wurden die Stromkabel auf die linke Seite verlegt, während die rechte Hälfte freiblieb. Wieder passte der Hund sich rasch an die veränderten Umstände an und hielt sich nur noch auf der rechten Käfigseite auf.
Dann aber wurde der gesamte Käfigboden verkabelt, so dass der Hund in unregelmäßigen Abständen Schocks erhielt, ganz gleich, wo er hintrat oder sich hinlegte.
Zuerst zeigte der Hund sich verwirrt, dann geriet er in Panik. Am Ende gab der Hund auf und erduldete die Schocks, wann und wo sie ihn trafen, ohne je wieder zu versuchen, ihnen zu entkommen oder sie durch Geschicklichkeit zu vermeiden.
Aber damit war die Studie noch nicht beendet. Als nächstes wurde die Tür des Käfigs geöffnet, in der Erwartung, dass der Hund sofort herauslaufen würde. Aber er blieb liegen und ließ die unberechenbaren Elektroschocks weiterhin über sich ergehen..
Daraus schlossen die beteiligten Wissenschaftler, dass ein Lebewesen sich an Gewalttätigkeiten gewöhnen und soweit anpassen kann, dass es seinen natürlichen Fluchtinstinkt nahezu vollauf verliert.
Diese ( meist bereits in der Kindheit) angelernte Hilflosigkeit führt zu einer Gewöhnung an das tagtägliche Entsetzen ! - Normalisierung des Abnormen –
Quelle

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ifugao
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Beitrag von ifugao »

Die Würde eines Menschen ist unantastbar. So ist das im Grundgesetz verankert.
Selbstverständlich gibt es häufig Konfliktpotential in einer Ehe die per Beratung gelöst werden kann.
Bei ausgeprägter Gewalt, die niemals nur einmalig vorkommt, ist die Würde des Ehepartners zu achten.
Mit Sicherheit achte ich eine Ehegemeinschaft sehr hoch aber in solchen Fällen.....
Nein danke!
Zuletzt geändert von ifugao am Dienstag 11. November 2008, 10:41, insgesamt 1-mal geändert.

Gerhard
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Beitrag von Gerhard »

Gibt es nicht schon einen Strang zum Thema "Gewalt in der Ehe"? Würde mich wundern.

@ifugao: Ich verstehe Dein Post nicht.
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ifugao
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Beitrag von ifugao »

Gerhard hat geschrieben:Gibt es nicht schon einen Strang zum Thema "Gewalt in der Ehe"? Würde mich wundern.

@ifugao: Ich verstehe Dein Post nicht.
Mein Post ist klar und eindeutig.
Gibt es Gewalt in einer Ehe und ist diese nicht auf behandelbare Krankheiten zurückzuführen so sind entsprechende Maßnahmen zu treffen.
Aus meiner Sicht ist dann eine Ehescheidung unumgänglich.

Dir noch einen schönen Tag

Gerhard
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Beitrag von Gerhard »

Ich habe es nochmal gelesen. Das Problem ist die Interpunktion. Aber ich habe mir einfach ein Komma gedacht, wo keines war. Danke.
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overkott
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Re: Ehepartner erfüllt Pflichten nicht

Beitrag von overkott »

Gerhard hat geschrieben:Wenn ein Partner seinen ehelichen Pflichten nicht nachkommt, handelt es sich dann dabei um eine Sünde?
Natürlich. Denn das Wesen der Ehe ist die Liebe und vollzieht sich vor allem darin, den Ehepartner zu lieben, sowohl seelisch als auch körperlich. Darin entfaltet sich nicht nur die Schöpfungstheologie, nach der Gott den Menschen als Mann und Frau erschuf, sondern ebenfalls die paulinische Theologie von der Ehepartnerschaft.

Aletheia
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Beitrag von Aletheia »

Gerhard hat geschrieben:
Aletheia hat geschrieben:Ich schlage da eine Eheberatung vor.
Ich habe selber Erfahrung mit Eheberatung.
Ich auch.
Die Menschen dort sind sicherlich engagiert und auch ausgebildet. Das Problem ist, dass die wirklichen Ursachen nicht ermittelt werden, sondern man versucht eine Form der Konflikbewältigung, die aber tiefliegende Streitgründe nicht berührt.
Es funktioniert nur, wenn die beiden Partner wirklich wollen. Meistens will der eine und der andere nicht oder sie wollen etwas verschiedenes. Und da sie ihre Motive nicht offen legen oder sie ihnen garnicht bewußt sind, unterlaufen sie dann solche Beratung.
Ich bin eher ein Freund der Paarseminare, da dort mehr Wert auf die geistliche Begleitung gelegt wird. Dies müssen natürlich beide Partner von Herzen wollen.
Klar - in Paarseminare passiert folgendes - einer der Paare versucht den Mediator auf seine Seite zu bringen - es ist immer der überlegene Partner, der das schafft. Geistliche Begleitung ist da ganz gefährlich - sie setzt nämlich geistlich unter Druck und führt zu massiven Schuldgefühlen, die der Überlegene großzügig vergibt - und alles ist wieder gut. (Ironie)
In diesem Strang wurde bereits auf Seminare der Legionäre Christi hingewiesen, was sicherlich ein Weg sein kann. Das Thema "Gewalt in der Ehe" wird allerdings auch dort nicht zufriedenstellend gelöst werden können, da mittlerweile üblicherweise immer erst nach dem Staat gerufen wird, der aber bei zwischenmenschlichem Konfliktpotential überfordert ist.
Es kommt nicht darauf an, ob das xy-Verein oder ab-Geellschaft ist, die solche Paarseminare anbietet und leitet - es kommt allein auf düe Fähigkeiten der Begleiter/Leiter an. Und die kann ich nicht beurteilen. Aber eine "Therapie" die das Paar umfasst - also die Ehe in den Vordergrund stellt, würde ich ablehnen, denn die Probleme der Ehe kommen nicht von der Ehe sondern von den Einzelnen, die eine Ehe eingehen. Ehe-Unfähigkeit nennt man das. Die kann viele Ursachen haben und die müssen erst einmal beim Einzelnen betrachtet werden. Es sind z.B. die Vater- oder Mutter-Beziehung, die mit ihren problematischen Anteilen in die Ehe hinein getragen werden und dort Krisen auslösen.

Wenn man schon eine Ehe unter dem Gesichtspunkt der Pflichten betrachtet, dann ist es schon ganz am Ende. Zur Liebe kann niemand verpflichten und niemand kann verpflichtet werden. Es entsteht da höchsten Verachtung oder Hass.

Gruß
Aleth

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overkott
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Beitrag von overkott »

Für christliche Eheleute bietet sich das gemeinsame Gebet als Therapie der Versöhnung an.

Aletheia
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Re: Ehepartner erfüllt Pflichten nicht

Beitrag von Aletheia »

overkott hat geschrieben:
Gerhard hat geschrieben:Wenn ein Partner seinen ehelichen Pflichten nicht nachkommt, handelt es sich dann dabei um eine Sünde?
Natürlich. Denn das Wesen der Ehe ist die Liebe und vollzieht sich vor allem darin, den Ehepartner zu lieben, sowohl seelisch als auch körperlich. Darin entfaltet sich nicht nur die Schöpfungstheologie, nach der Gott den Menschen als Mann und Frau erschuf, sondern ebenfalls die paulinische Theologie von der Ehepartnerschaft.
Vorausgesetzt: die Liebesfähigkeit. Ist diese Fähigkeit nicht gegeben, dann liegt die Sünde bei dem, der das Einhalten der Pflichten fordert.
Ich würde einer Ehe, in der mich mein Partner auf meine Pflichten hinweist und mir dann noch sagt, es sei Sünde, wenn ich diese Pflichten nicht erfülle - auf der Stelle verlassen.
Denn dieser Partner liebt nicht, sondern führt einen Haushalt. Er kann sich ja Hausangestellte für alle Dienste halten. Vermittelt von den Legionären Christi.

Gruß
Aleth :mrgreen:

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Beitrag von Aletheia »

overkott hat geschrieben:Für christliche Eheleute bietet sich das gemeinsame Gebet als Therapie der Versöhnung an.
Ich denke, daß der gemeinsame Besuch der Eucharistifeier bereits versöhnenden Charakter hat. Und ich gehe davon aus, daß der Sonntag auch in diesem Geist der Versöhnung von christlichen Eheleuten gefeiert wird bzw. werden kann.
Und dann bietet sich das Gespräch auch an. Und vor allem sollte derjenige, der sich beklagt, bei sich mit Veränderung und Versöhnung beginnen. Auch damit er weiß, wie schwierig das ist. Und darum sollte er beten, als Therapie der Versöhnung. Und Beichte und Buße nicht vergessen.

Gruß
Aleth

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Beitrag von Gerhard »

Aletheia hat geschrieben:Es entsteht da höchsten Verachtung oder Hass.
Liebe Aleth,

ich bin sehr vorsichtig, mit dem Begriff "Hass". Verachtung hat auch mit Hass nichts zu tun, denn Verachtung ist ein mangelnder Respekt vor der Würde eines Menschen. Dies stellt einen grundsätzlichen Mangel im Selbstvertrauen der verachtenden Person dar.

"Hass" hingegen entzieht sich jeder Argumentation und kann dadurch nicht sinnvoll begründet werden. Man denke nur an den Sündenbockfunktion der Juden im Dritten Reich. Der "Hass" war nicht der Auslöser des Pogroms, die Machthaber haben die Schwäche der Menschen für ihre Zwecke benutzt und die Deutschen haben sich benutzen lassen. Diese unheilige Allianz führte zu der Shoah, da den Juden ab einem bestimmtem Zeitpunkt das "Mensch sein" abgesprochen werden konnte.

Was ist für Dich "Hass"?
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ifugao
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Beitrag von ifugao »

Gerhard, so leid es mir für Dich tut. Es gibt hier aufgrund der Rechtslage keinerlei Diskussionsbedarf.
Mit einem Verbrecher rede ich auch nicht über sein eventuell fehlendes
Selbstwertgefühl das ihn zu solchen Taten fähig machte.
Da sieht man doch nur zu das man Land gewinnt.

Provozierende Äßerung entfernt. - Der Moderator

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overkott
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Beitrag von overkott »

Aletheia hat geschrieben:
overkott hat geschrieben:Für christliche Eheleute bietet sich das gemeinsame Gebet als Therapie der Versöhnung an.
Ich denke, daß der gemeinsame Besuch der Eucharistifeier bereits versöhnenden Charakter hat. Und ich gehe davon aus, daß der Sonntag auch in diesem Geist der Versöhnung von christlichen Eheleuten gefeiert wird bzw. werden kann.
Und dann bietet sich das Gespräch auch an. Und vor allem sollte derjenige, der sich beklagt, bei sich mit Veränderung und Versöhnung beginnen. Auch damit er weiß, wie schwierig das ist. Und darum sollte er beten, als Therapie der Versöhnung. Und Beichte und Buße nicht vergessen.

Gruß
Aleth
Ich denke ähnlich.

Gerhard
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Beitrag von Gerhard »

Wie so oft bei einem Streit, der lange währt, ist es natürlich schwierig, den Verursacher auszumachen. Ich denke, Schuldzuweisungen sind auch nicht wirklich zielgerichtet.

Das Befolgen des Sonntagsgebots ist das äußere Zeichen für eine bewusste Entscheidung für die Kirche, sagt aber weiter noch nichts aus. Der gültige und regelmäßige Empfang des Bußsakraments ist ebenfalls eine Bedingung für eine sakramentale Ehe.

Das begleitende Gebet ist immer wichtig und kann ja nie schaden ;-)

Dabei muss aber immer auch an die Kinderseelen gedacht werden, die ja, wie wir, so glaube ich, mehrheitlich übereinstimmend festgestellt haben, in einer nicht funktionierenden Ehe Schaden nehmen.
Zuletzt geändert von Gerhard am Dienstag 11. November 2008, 13:35, insgesamt 1-mal geändert.
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Aletheia
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Beitrag von Aletheia »

Gerhard hat geschrieben: "Hass" hingegen entzieht sich jeder Argumentation und kann dadurch nicht sinnvoll begründet werden. Man denke nur an den Sündenbockfunktion der Juden im Dritten Reich. Der "Hass" war nicht der Auslöser des Pogroms, die Machthaber haben die Schwäche der Menschen für ihre Zwecke benutzt und die Deutschen haben sich benutzen lassen. Diese unheilige Allianz führte zu der Shoah, da den Juden ab einem bestimmtem Zeitpunkt das "Mensch sein" abgesprochen werden konnte.

Was ist für Dich "Hass"?
Verachtung entzieht sich auch jeder Argumentation und sie verbirgt sich. Sie ist bewußt und sinnt auf Rache. Und deshalb ist Verachtung weitaus gefährlicher als Hass - .
Hass erkennt man sofort und kann ihm begegnen.
Hass ist eine Emotion und blind - Verachtung ist eine Haltung und sie hat bereits ihr Werk getan.

Interessant ist dein Vergleich - denn das Mensch-Sein wurde auch dem Volk, das Hitler bejubelte abgesprochen. Hitler verachtete die Menschen - alle, außer sich selbst.
Er lenkte bewußt und gezielt die Emotionen dieser Geführten. die überhaupt nicht verführt waren, sondern willig sich auslebten, bis sie selbst dran waren. Sie wussten alle, was sie taten.
Aber ihre Motive waren ihnen nicht bewußt - bis heute ist das so.
Dennoch hat Heinrich Mann die Gründe dieser Verachtung des deutschen Herrenmenschen in seinem "Untertan" aufgezeigt.

Max Liebermann hat dies so ausgedrückt, als er die marschierenden Irren am Brandenburger Tor von seinem Fenster aus sah:
"Ick kann jarnicht genug essen, wie ich kotzen muß."

Gruß
Aleth

Gerhard
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Beitrag von Gerhard »

Aletheia hat geschrieben:Hass ist eine Emotion und blind - Verachtung ist eine Haltung und sie hat bereits ihr Werk getan.
Wenn Hass eine Emotion ist, müsste man ihm mit Vernunft beikommen können.

Dann verstehe ich nicht, warum sich Neonazis und Antifaschisten immer wieder die Köpfe einschlagen. Aber das ist jetzt OT.

"Wer aber seinen Bruder hasst, ist in der Finsternis. Er geht in der Finsternis und weiß nicht, wohin er geht; denn die Finsternis hat seine Augen blind gemacht."
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Aletheia
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Beitrag von Aletheia »

Gerhard hat geschrieben:
Aletheia hat geschrieben:Hass ist eine Emotion und blind - Verachtung ist eine Haltung und sie hat bereits ihr Werk getan.
Wenn Hass eine Emotion ist, müsste man ihm mit Vernunft beikommen können.
Kann man auch. Diese Vernunft heißt Liebe, Glaube, Hoffnung.
Dann verstehe ich nicht, warum sich Neonazis und Antifaschisten immer wieder die Köpfe einschlagen. Aber das ist jetzt OT.
Ja - das ist OT. Aber nur soviel - es ist ein klein wenig verzerrt von dir dargestellt. In einem größeren Zusammenhang - bei Lichte besehen - erkennt man sehr deutlich die Feinheiten.
"Wer aber seinen Bruder hasst, ist in der Finsternis. Er geht in der Finsternis und weiß nicht, wohin er geht; denn die Finsternis hat seine Augen blind gemacht."
1. Joh. 2, 7-11

Meine Lieben, ich schreibe euch nicht ein neues Gebot, sondern das alte Gebot, das ihr von Anfang an gehabt habt. Das alte Gebot ist das Wort, das ihr gehört habt. 8 Und doch schreibe ich euch ein neues Gebot, das wahr ist in ihm und in euch; denn die Finsternis vergeht und das wahre Licht scheint jetzt. 9 Wer sagt, er sei im Licht, und hasst seinen Bruder, der ist noch in der Finsternis. 10 Wer seinen Bruder liebt, der bleibt im Licht, und durch ihn kommt niemand zu Fall. 11 Wer aber seinen Bruder hasst, der ist in der Finsternis und wandelt in der Finsternis und weiß nicht, wo er hingeht; denn die Finsternis hat seine Augen verblendet.

Angewandt auf dein Beispiel - wenn du den Menschen unter seiner Verkleidung und Ideologie liebst, kannst du auch Wege finden, die ihn aus seiner Finsternis führen. Aber er muß das auch Wollen.

Gruß
Aleth

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