Ehepartner erfüllt Pflichten nicht

Fragen, Antworten, Nachrichten.
Gerhard
Beiträge: 1566
Registriert: Dienstag 23. Oktober 2007, 13:45
Wohnort: Kirchenprovinz Paderborn
Kontaktdaten:

Beitrag von Gerhard »

Ich weiß nicht, was für Dich ein gutes Ende wäre. Das hängt sicherlich vom Einzelfall ab.

Das Bußsakrament beinhaltet ja die Reue und einen Vorsatz. Die Erkenntnis, das Falsche getan zu haben, muss am Anfang stehen und dann lässt sich darauf aubauen.

Wie gesagt: "Heilig werden".
"Ad Deum, qui laetificat juventutem meam."

Nueva
Beiträge: 938
Registriert: Freitag 29. Juni 2007, 13:55
Wohnort: München

Beitrag von Nueva »

Natürlich wäre es sehr schön und begrüßenswert, würde der Ehepartner seien Verfehlung beichten. Auch das Beichten braucht Zeit.
Zwar ist mein Mann noch nie auf die Seite gesprungen (er springt eher auf die Saite *suefz*), aber ich würde ihm das Verzeihen. Irgendwo n der Bibel steht, wir sollen 7x 77mal verzeihen. Auch wenn's zuerstmal ein Willensakt ist, aber trotzdem. Durch dein Verzeihen, deine Großherzigkeit kann dein Partner auch die Liebe Gottes erfahren. So oft beten wir, dass wir alle Sünder sein und blabla, aber es wird erst glaubwürdig, wenn wir das an unseren wunden Punkten in unserem Leben umsetzen.
atürlich ist eine Ehe mehr als eine Reihe von Pflichterfüllungen. Darüber sind wur uns, denke ich mal , einig.

Gerhrd, lass deiner Frau Zeit, bete für sie, leg sie in Gottes Hände.
Aus Erfahrung kann ich dir sagen, Gott hilft uns eheleuten in solchen Krisen.
Gruß Nueva

ad_hoc
Beiträge: 4877
Registriert: Mittwoch 14. Januar 2004, 12:14

Beitrag von ad_hoc »

Raphaela hat geschrieben:
Gerhard hat geschrieben:Liebe? Was versteht die Kirche unter Liebe? Barmherzigkeit?
Ich weiß nicht, ob du Kinder hast, aber wenn du welche hast und sie im Sinne der Kirche erziehen willst, setzt du dann Liebe (gegenüber den Kindern) mit Barmherzigkeit gleich?
Die Barmherzigkeit ist die Frucht der Liebe.
;)

Gruß, ad_hoc
quidquid cognoscitur, ad modum cognoscentis cognoscitur (n. Thomas v. Aquin)

Gerhard
Beiträge: 1566
Registriert: Dienstag 23. Oktober 2007, 13:45
Wohnort: Kirchenprovinz Paderborn
Kontaktdaten:

Beitrag von Gerhard »

Nueva hat geschrieben:Auch das Beichten braucht Zeit.
Nueva, ich bitte dich. Die fünf Gebote der Kirche sollte jeder katholische Christ kennen und nach Herzenslust befolgen wollen.
"Ad Deum, qui laetificat juventutem meam."

regina 32
Beiträge: 568
Registriert: Donnerstag 12. Juni 2008, 17:49

Beitrag von regina 32 »

Gerhard hat geschrieben:[jeder katholische Christ kennen und nach Herzenslust befolgen wollen.
Ehrlich.... ich glaube nicht, dass ich - wenn ich wirklich so etwas zu beichten hätte, dies mit Herzenslust täte

Gerhard
Beiträge: 1566
Registriert: Dienstag 23. Oktober 2007, 13:45
Wohnort: Kirchenprovinz Paderborn
Kontaktdaten:

Beitrag von Gerhard »

Macht es dem Herzen keine Lust, zu wissen, dass die Sünden vergeben sind? Ich empfinde dabei schon ungeheure Freude :freude:
"Ad Deum, qui laetificat juventutem meam."

Benutzeravatar
tantum ergo
Beiträge: 315
Registriert: Montag 3. März 2008, 16:08
Wohnort: Düsseldorf

Beitrag von tantum ergo »

regina 32 hat geschrieben:Beim Ehebruch wär ich eher konsequent als barmherzig aber ich rede hier nur von mir und meiner Beziehung
Huh, harter Tobak ... was bedeutet das?
Die Diskussion hier hat sich ja nun ein bisschen gedreht und es geht mehr um den Umgang mit dem Ehebruch eines Partners als um eine "ganz gewöhnliche Pflichtvergessenheit".

Damit geht wohl jeder anders um, je nachdem wie er auch geprägt ist. Ich für meinen Teil kann sagen, dass ich in dem Fall enttäuscht wäre, verletzt auch, Vertrauen, das über Jahre aufgebaut wurde, geht mit einem Schlag verloren. Das wird sicher auch eine Zeitlang dauern, aber ich würde von mir (aus jetziger Sicht, quasi auf dem Trockenen) verlangen, dabei meine Ehe nicht in Frage zu stellen. Dieses Eheversprechen habe ich nämlich nicht nur meiner Frau gegeben sondern vor Gott. Und dem kann ich nicht sagen: "Jaja, das mit den schlechten Zeiten habe ich gesagt, aber das habe ich doch so nicht gemeint ..."

Was folgen muss ist also Vergebung. Und wie ich an anderer Stelle mal sehr einprägsam gehört habe und für mich zu verinnerlichen versuche: Vergebung ist wie Liebe nicht so sehr ein Gefühl als vielmehr eine Entscheidung. Ich muss mich entscheiden, meinem Partner den Ehebruch zu vergeben und kann um Kraft hierzu beten - hierzu und zu dem Neuanfang, das Vertrauen wieder aufzubauen, die Liebe wieder neu wachsen zu lassen. Ich bin sicher: Gott wird helfen!

Und ganz klar: die Entscheidung, "was" aus der Ehe wird, liegt nicht bei uns, nur das "wie" können wir beeinflussen :roll:

Gottes Segen,
tantum ergo

P.S. Ja, ich weiß, alles viel leichter gesagt/geschrieben als getan, aber deshalb doch nicht falsch?
„Ich bin gekommen, um Feuer auf die Erde zu werfen. Wie froh wäre ich, es würde schon brennen!“ (Lk 12,49)

Gerhard
Beiträge: 1566
Registriert: Dienstag 23. Oktober 2007, 13:45
Wohnort: Kirchenprovinz Paderborn
Kontaktdaten:

Beitrag von Gerhard »

tantum ergo hat geschrieben:Was folgen muss ist also Vergebung.
Die gültige Vergebung ist für gläubige Christen nur im Schoß der Kirche möglich. Für das Thema "Ehebruch" wäre noch die Berücksichtigung der "Trennung bei bleibendem Eheband" wichtig.
"Ad Deum, qui laetificat juventutem meam."

regina 32
Beiträge: 568
Registriert: Donnerstag 12. Juni 2008, 17:49

Beitrag von regina 32 »

tantum ergo hat geschrieben:Beim Ehebruch wär ich eher konsequent als barmherzig aber ich rede hier nur von mir und meiner Beziehung
Huh, harter Tobak ... was bedeutet das



Dieses Eheversprechen habe ich nämlich nicht nur meiner Frau gegeben sondern vor Gott.


Nun, ich weiss, ich hab harten Tobak von mir gegeben, aber es gibt in meiner Ehe ZWEI ganz klare Aussagen:
1) keinerlei Gewalt, wenn er die Hand gegen mich erheben würde (er ist auch nicht der Typ dazu) dann würde er auf der Straße landen, bzw. ich die Kinder schnappen und verschwinden, schneller als der blaue Fleck abgeheilt wäre

2) nun, das mit dem Seitensprung, ich habe irgendwo geschrieben, dass ich ihn EINMAL evtl noch "akzeptieren" könnte, aber ein Zweites mal sicher nicht, ich bin auch mir noch etwas wert, muss selber in den Spiegel gucken können, ohne zu denken, WER steht denn bitte da?

Beides weiss aber mein Partner auch und hat es auch akzeptiert.



Ach, und vor GOTT hab ich noch kein Eheversprechen abgegeben, bis dato nur vor dem Standesamt :-) hält aber auch schon 9 Jahre.


edit: nur das Zitatende richtig gesetzt.
Zuletzt geändert von regina 32 am Mittwoch 15. Oktober 2008, 11:03, insgesamt 1-mal geändert.

Gerhard
Beiträge: 1566
Registriert: Dienstag 23. Oktober 2007, 13:45
Wohnort: Kirchenprovinz Paderborn
Kontaktdaten:

Beitrag von Gerhard »

Liebe regina 32,

was du tun würdest, ist eine Sache. Was vor Gott richtig ist, vielleicht eine andere.

Schau dir mal das Thema "Trennung bei bleibendem Eheband" an. Vielleicht hilft das auch für die Auseinandersetzung mit dem Thema "Gewalt in der Ehe".


Gruß
Gerhard
"Ad Deum, qui laetificat juventutem meam."

regina 32
Beiträge: 568
Registriert: Donnerstag 12. Juni 2008, 17:49

Beitrag von regina 32 »

Gerhard hat geschrieben:Liebe regina 32,

was du tun würdest, ist eine Sache. Was vor Gott richtig ist, vielleicht eine andere.

Schau dir mal das Thema "Trennung bei bleibendem Eheband" an. Vielleicht hilft das auch für die Auseinandersetzung mit dem Thema "Gewalt in der Ehe".


Gruß
Gerhard
Vollkommen richtig, was vor meinem Gewissen und vor Gott richtig erscheint mag zweierlei sein, und Sicher sind wir da sowieso erst nach dem Tod.

Danke für den Hinweis auf die Trennung mit bleibendem Eheband, ich wusste gar nicht, dass es so etwas gibt. Wär das denn für Dich in Deiner Situation keine Option?

Gerhard
Beiträge: 1566
Registriert: Dienstag 23. Oktober 2007, 13:45
Wohnort: Kirchenprovinz Paderborn
Kontaktdaten:

Beitrag von Gerhard »

In meiner Situation? Was meinst du damit?

Wenn ein Ehepartner seine Pflichten nicht erfüllt, ist das für mein Gewissen eine Sünde. Es gibt ja mindestens einen Kreuzgangster, der das auch so sieht.

Eine Sünde muss gebeichtet werden, damit die Partner in der Ehe "heilig werden". Dabei muss der Pönitent den Vorsatz haben, sich zu bessern. Akzeptiert er das nicht, wird das Sakrament der Ehe und auch der Buße entheiligt.

Eine "Trennung bei bleibendem Eheband" kann kein Zustand auf Dauer sein.
"Ad Deum, qui laetificat juventutem meam."

regina 32
Beiträge: 568
Registriert: Donnerstag 12. Juni 2008, 17:49

Beitrag von regina 32 »

Gerhard hat geschrieben:
Wenn Dein Partner Ehebruch begangen hätte, würdest Du nicht Gutmachung verlangen? Oder würdest Du dies tolerieren und gnädig darüber hinwegsehen? Es ist doch menschlich, die Besserung zu fordern, wenn eine Sünde begangen wurde.
Hallo Gerhard, hab mich grade durch die Kathpedia geklickt,

Wenn das stimmt, was da steht, dann ist einerseits nach Ehebruch diese Trennung bei bleibendem Eheband da, und andererseits ist ein Ehebruch eine Todsünde. D.h. er MUSS gebeichtet werden, sonst gibts auch keine Kommunion??? lieg ich da richtig?

Wie wird das denn bei Euch gehandhabt? ist madame den gläubig genug um dies zu akzeptieren?
Ansonsten, nun katholisch gesehen, lebt sie wirklich "in Sünde" wenn ich das richtig kapiere.

"Darfst" Du das dann "mittragen"? - keine Ahnung.

regina 32
Beiträge: 568
Registriert: Donnerstag 12. Juni 2008, 17:49

Beitrag von regina 32 »

Gerhard hat geschrieben:In meiner Situation? Was meinst du damit?
.

Nun ich habe aufgrund Deiner Postings automatisch angenommen, dass bei Dir nicht alles in Deiner Ehe harmonisch verläuft...

Wenn dem nicht so ist, und dies rein theoretische Überlegungen sind: umso besser!

Gerhard
Beiträge: 1566
Registriert: Dienstag 23. Oktober 2007, 13:45
Wohnort: Kirchenprovinz Paderborn
Kontaktdaten:

Beitrag von Gerhard »

regina 32 hat geschrieben:Wenn das stimmt, was da steht, dann ist einerseits nach Ehebruch diese Trennung bei bleibendem Eheband da, und andererseits ist ein Ehebruch eine Todsünde.


Kathpedia entsteht. Ich würde mich nicht so sehr darauf verlassen, aber es kann ein Anhaltspunkt sein. "Trennung von Tisch und Bett" ist eine Möglichkeit, um Gefahren vorzubeugen, so interpretiere ich das. Auf jeden Fall muss der zuständige Pfarrer einbezogen werden. Ehebruch ist natürlich eine Todsünde.
regina 32 hat geschrieben:D.h. er MUSS gebeichtet werden, sonst gibts auch keine Kommunion??? lieg ich da richtig?
Das kann ich Dir nicht genau sagen, Du solltest Deinen Pfarrer fragen. Ich würde nach einem Ehebruch nicht kommunizieren wollen. Joseph Ratzinger hat sich als Präfekt der Glaubenskongregation mal in dieser Richtung geäußert.
regina 32 hat geschrieben:Wie wird das denn bei Euch gehandhabt? ist madame den gläubig genug um dies zu akzeptieren?
Ich weiß nicht, ob "Madame" das recht ist, wenn ich hier etwas über sie schreibe.
regina 32 hat geschrieben:Ansonsten, nun katholisch gesehen, lebt sie wirklich "in Sünde" wenn ich das richtig kapiere.
Jeder ist ein Sünder.
regina 32 hat geschrieben:"Darfst" Du das dann "mittragen"? - keine Ahnung.
"Heilig werden" - mehr fällt mir zu dieser Frage momentan nicht ein.
"Ad Deum, qui laetificat juventutem meam."

Gerhard
Beiträge: 1566
Registriert: Dienstag 23. Oktober 2007, 13:45
Wohnort: Kirchenprovinz Paderborn
Kontaktdaten:

Beitrag von Gerhard »

regina 32 hat geschrieben:
Gerhard hat geschrieben:In meiner Situation? Was meinst du damit?
.

Nun ich habe aufgrund Deiner Postings automatisch angenommen, dass bei Dir nicht alles in Deiner Ehe harmonisch verläuft...

Wenn dem nicht so ist, und dies rein theoretische Überlegungen sind: umso besser!
Man(n) macht sich so seine Gedanken.
"Ad Deum, qui laetificat juventutem meam."

regina 32
Beiträge: 568
Registriert: Donnerstag 12. Juni 2008, 17:49

Beitrag von regina 32 »

Nun, wenn Mann sich anfängt Gedanken zu machen, wäre es an der ZEit wirklich eine Auszeit zu nehmen und an der Beziehung (OHNE Vorwürfe) zu arbeiten, Es wäre Zeit, dass MANN versucht die beziehung wiederzubeleben... ein schönes Wochenende, eine Aufmerksamkeit (hilft oft mehr als ein Vorwurf :-)

Gerhard
Beiträge: 1566
Registriert: Dienstag 23. Oktober 2007, 13:45
Wohnort: Kirchenprovinz Paderborn
Kontaktdaten:

Beitrag von Gerhard »

Kryptisch. Lass uns beim Thema bleiben. :mrgreen:
"Ad Deum, qui laetificat juventutem meam."

regina 32
Beiträge: 568
Registriert: Donnerstag 12. Juni 2008, 17:49

Beitrag von regina 32 »

Wollte nicht kryptisch schreiben, hab aber Migräne.... Sorry....

Benutzeravatar
Peti
Beiträge: 2566
Registriert: Donnerstag 4. Oktober 2007, 11:45
Wohnort: Landkreis München

Beitrag von Peti »

Einzelheiten aus diesem Bereich muss man mit Einzelnen besprechen.
Allgemein kann man sagen:"Aufgerichtet ist eine Norm,die Zielnorm, wie ein Punkt auf dem Gipfel eines Berges, danach kann man seine komlizierten Landvermessungen vornehmen:
Du gehörst dir nicht selbst, sondern Gott und dem Nächsten, du hast kein Verfügungsrecht über eine leibliche Funktion, die nur Sinn hat als Ausdruck wahrer selbstloser, dienstbereiter Liebe. Auf diesen Punkt hinblickend sollst du deine Wanderung antreten."
Diesen Text von Hans Urs von Balthasar hab ich mal vor über 30 Jahren gelesen. Heute nach 28 Jahren Ehe finde ich ihn noch immer richtig.

Gerhard
Beiträge: 1566
Registriert: Dienstag 23. Oktober 2007, 13:45
Wohnort: Kirchenprovinz Paderborn
Kontaktdaten:

Beitrag von Gerhard »

Peti, danke für Deinen Beitrag. Da ist sicherlich viel Wahres dran.

Aber hier geht es eben nicht um Einzelheiten, hier geht es um Prinzipielles.

Kann es sein, dass in einer Ehe im speziellen Falle ein Partner überhaupt keine Pflichten hat und der andere die Last mittragen muss? Wenn dieser aber dazu nicht in der Lage ist, weil die Last ihn erdrückt? Ich habe zugegebenermaßen Schwierigkeiten, mir solch ein Modell als gottgewollt vorzustellen.

"Heilig werden" - das sollen beide und nicht einer. Die Ehe ist eine Paarbeziehung, begründet auf den Schöpfungsakt unseres Herrn. "Heilig werden" - das setzt den Willen des Paares voraus, alles andere ist Egoismus.
"Ad Deum, qui laetificat juventutem meam."

Benutzeravatar
Peti
Beiträge: 2566
Registriert: Donnerstag 4. Oktober 2007, 11:45
Wohnort: Landkreis München

Beitrag von Peti »

Wenn eine Ehe wiklich so einseitig wäre, braucht man grosse Anstrengungung ,viel Hilfe und viel Gebet um von diesem Zustand wegzukommen. Aber das kann man schlecht allgemein abhandeln.

Benutzeravatar
tantum ergo
Beiträge: 315
Registriert: Montag 3. März 2008, 16:08
Wohnort: Düsseldorf

Beitrag von tantum ergo »

Ich glaube auch, dass diese Diskussion in dieser abstrakten Form schwer zu führen ist, nach dem Motto "was wäre wenn die Frau / der Mann ... tut/nicht tut?"

Ich möchte aber das Thema dennoch um einen Gedanken erweitern: "Wer mir nachfolgen will, der verleugne sich selbst und nehme sein Kreuz auf sich und folge mir nach."

Wer sagt eigentlich, was nun genau dieses Kreuz ist, das wir aufnehmen sollen? Selbst entscheiden können wir das wohl kaum. Und da die (katholisch geschlossene) Ehe zunächst mal unauflöslich ist, weil sie eben ein Sakrament darstellt, kann sie in bestimmten Fällen vielleicht auch als "Kreuz" dienen, nämlich dann, wenn mit der Fortführung einer Ehe Schlimmeres zum Beispiel für die Kinder verhindert wird. Es geht dann dabei eben darum, gemeinsam mit Jesus das Kreuz auch für die Menschen zu tragen die das nicht können oder nicht wollen, zur Rettung auch der Seelen, die sich selbst nicht darum scheren. Damit wäre die Ehe dann vergleichbar einem körperlichen Leiden, das man aufopfert. Das hat mit der ursprünglichen Idee einer Ehe zwar nicht mehr viel gemein und es hängt natürlich auch nicht nur an einem der Partner, aber sollte mitbetrachtet werden, bevor man sich "im gegenseitigen Einverständnis" aus der Ehe (bzw. aus dem ehelichen Zusammenleben) verabschiedet.

Dass diese Forderung zu pauschal ist um alle Eventualitäten abzudecken (wie z.B. die fortgesetzter Gewalt in der Ehe) ist mir auch klar, aber vielleicht ist das zumindest ein Aspekt, der berücksichtigenswert wäre :hmm:

Gottes Segen,
tantum ergo
„Ich bin gekommen, um Feuer auf die Erde zu werfen. Wie froh wäre ich, es würde schon brennen!“ (Lk 12,49)

regina 32
Beiträge: 568
Registriert: Donnerstag 12. Juni 2008, 17:49

Beitrag von regina 32 »

tantum ergo hat geschrieben:I
Dass diese Forderung zu pauschal ist um alle Eventualitäten abzudecken (wie z.B. die fortgesetzter Gewalt in der Ehe) ist mir auch klar, aber vielleicht ist das zumindest ein Aspekt, der berücksichtigenswert wäre :hmm:

Gottes Segen,
tantum ergo
Hier ist dann auch zu überlegen, was für die Kinder schlimmer wäre, zu erleben wie einem der Partner (oft ist es auch der Mann, der geprügelt wird) Gewalt angetan wird, und sie dadurch das als Vorbild erleben oder zumindest zu sagen man macht diese Trennung von Bett und Tisch....

Gerhard
Beiträge: 1566
Registriert: Dienstag 23. Oktober 2007, 13:45
Wohnort: Kirchenprovinz Paderborn
Kontaktdaten:

Beitrag von Gerhard »

tantum ergo hat geschrieben:Ich möchte aber das Thema dennoch um einen Gedanken erweitern: "Wer mir nachfolgen will, der verleugne sich selbst und nehme sein Kreuz auf sich und folge mir nach."
Damit ist aber nicht alles Leid in der Welt geheiligt, denn das Kreuzesopfer unseres Herrn ist einmalig.
"Ad Deum, qui laetificat juventutem meam."

Gerhard
Beiträge: 1566
Registriert: Dienstag 23. Oktober 2007, 13:45
Wohnort: Kirchenprovinz Paderborn
Kontaktdaten:

Beitrag von Gerhard »

regina 32 hat geschrieben:
tantum ergo hat geschrieben:I
Dass diese Forderung zu pauschal ist um alle Eventualitäten abzudecken (wie z.B. die fortgesetzter Gewalt in der Ehe) ist mir auch klar, aber vielleicht ist das zumindest ein Aspekt, der berücksichtigenswert wäre :hmm:

Gottes Segen,
tantum ergo
Hier ist dann auch zu überlegen, was für die Kinder schlimmer wäre, zu erleben wie einem der Partner (oft ist es auch der Mann, der geprügelt wird) Gewalt angetan wird, und sie dadurch das als Vorbild erleben oder zumindest zu sagen man macht diese Trennung von Bett und Tisch....
Es soll Kinder geben, die wünschen sich die Trennung der Eltern, da die Gewalt zu Hause zu groß ist.
"Ad Deum, qui laetificat juventutem meam."

Benutzeravatar
tantum ergo
Beiträge: 315
Registriert: Montag 3. März 2008, 16:08
Wohnort: Düsseldorf

Beitrag von tantum ergo »

regina 32 hat geschrieben:
tantum ergo hat geschrieben:I
Dass diese Forderung zu pauschal ist um alle Eventualitäten abzudecken (wie z.B. die fortgesetzter Gewalt in der Ehe) ist mir auch klar, aber vielleicht ist das zumindest ein Aspekt, der berücksichtigenswert wäre :hmm:
Hier ist dann auch zu überlegen, was für die Kinder schlimmer wäre, zu erleben wie einem der Partner (oft ist es auch der Mann, der geprügelt wird) Gewalt angetan wird, und sie dadurch das als Vorbild erleben oder zumindest zu sagen man macht diese Trennung von Bett und Tisch....
So war meine Einschränkung auch gemeint - erstens kann man sicher nicht von jedem sowas verlangen und zweitens bestimmt nicht in jeder Situation.

Um in dem Beispiel zu bleiben: ein Vorbild für Kinder kann es schon sein, wenn sich die Eltern, selbst nach dem Vertrauensbruch eines Seitensprungs - im Sinne der Kinder und im Sinne der sakramentalen Bedeutung der Ehe - wieder zusammenraufen und an ihrer Ehe arbeiten anstatt vor dem bestehenden Problem wegzulaufen?! Aber auch hier gilt: Ausnahmen bestätigen die Regel

Gottes Segen,
tantum ergo
„Ich bin gekommen, um Feuer auf die Erde zu werfen. Wie froh wäre ich, es würde schon brennen!“ (Lk 12,49)

Gerhard
Beiträge: 1566
Registriert: Dienstag 23. Oktober 2007, 13:45
Wohnort: Kirchenprovinz Paderborn
Kontaktdaten:

Beitrag von Gerhard »

Der Ehebruch bietet aber die Möglichkeit, die Trennung zu vollziehen. Da sollte die Kirche genau überlegen, was sie will.
"Ad Deum, qui laetificat juventutem meam."

Benutzeravatar
tantum ergo
Beiträge: 315
Registriert: Montag 3. März 2008, 16:08
Wohnort: Düsseldorf

Beitrag von tantum ergo »

Gerhard hat geschrieben:
tantum ergo hat geschrieben:Ich möchte aber das Thema dennoch um einen Gedanken erweitern: "Wer mir nachfolgen will, der verleugne sich selbst und nehme sein Kreuz auf sich und folge mir nach."
Damit ist aber nicht alles Leid in der Welt geheiligt, denn das Kreuzesopfer unseres Herrn ist einmalig.
Das das Kreuzopfer Jesu einmalig ist möchte ich auch nicht abstreiten. Ich halte es eher mit Paulus, der dem Leiden Jesu das noch fehlende hinzufügen möchte - eine Formulierung die ich immer irgendwie kritisch finde, da sie nahelegt, dass Jesus "nicht ganz fertig geworden" wäre, aber der von mir dahinter vermutete Gedanke, mit seinem eigenen Leiden zu versuchen, Jesu Kreuz im Sinne eines Simon von Cyrene (nur in diesem Fall freiwillig) mitzutragen, den kann sich in der Tat jeder zu eigen machen.

Damit kann ich nicht jedes Leid der Welt heiligen, aber meine persönlichen Leiden - mit Gottes Hilfe - zu etwas Gutem wenden. Und zu diesen Leiden kann eben auch eine schwierige, möglicherweise fast ausweglose Situation in der Ehe gehören.

Gottes Segen,
tantum ergo
„Ich bin gekommen, um Feuer auf die Erde zu werfen. Wie froh wäre ich, es würde schon brennen!“ (Lk 12,49)

Gerhard
Beiträge: 1566
Registriert: Dienstag 23. Oktober 2007, 13:45
Wohnort: Kirchenprovinz Paderborn
Kontaktdaten:

Beitrag von Gerhard »

tantum ergo hat geschrieben:Damit kann ich nicht jedes Leid der Welt heiligen, aber meine persönlichen Leiden - mit Gottes Hilfe - zu etwas Gutem wenden.
Natürlich - zum Segen für uns und seine ganze heilige Kirche.
"Ad Deum, qui laetificat juventutem meam."

regina 32
Beiträge: 568
Registriert: Donnerstag 12. Juni 2008, 17:49

Beitrag von regina 32 »

Gerhard hat geschrieben:Der Ehebruch bietet aber die Möglichkeit, die Trennung zu vollziehen. Da sollte die Kirche genau überlegen, was sie will.
Die Kirche, oder der Betroffene?

Gerhard
Beiträge: 1566
Registriert: Dienstag 23. Oktober 2007, 13:45
Wohnort: Kirchenprovinz Paderborn
Kontaktdaten:

Beitrag von Gerhard »

:hmm:

Lässt sich das problemlos trennen?
"Ad Deum, qui laetificat juventutem meam."

Antworten Vorheriges ThemaNächstes Thema