Was ist Ökumene?
Was ist Ökumene?
Bewusst stelle ich diese Frage hier: Was ist für euch eigentlich Ökumene?
Und um noch einen Schritt weiter zu gehen: Ist Ökumene bei dem Kernverständnis von Katholischer Kirche, das sich in Liedern wie "Fest soll mein Taufbund immer stehen ..." (s. anderes Themes hier) zeigt, überhaupt möglich?
Und um noch einen Schritt weiter zu gehen: Ist Ökumene bei dem Kernverständnis von Katholischer Kirche, das sich in Liedern wie "Fest soll mein Taufbund immer stehen ..." (s. anderes Themes hier) zeigt, überhaupt möglich?
[mod]
Wenn das Thema hier aus rein katholischer Sicht diskutiert werden soll,
ist in KG richtig plaziert. Wenn es zu einem ökumenischen Dialog werden soll, wäre es besser in EHB aufgehoben
[/mod]
Für mich selber kann ich nur feststellen,
daß ich ein grauenhaft schlechter Ökumeniker bin, da ich mich als erwachsener Mensch bewußt für diese Kirche entschieden habe, in der ich
die Wahrheit erkannt habe.
Hier und da noch ein Quentchen Wahrheit suchen oder zugestehen, erscheint mir wie rumeiern. Wenn ich die volle Portion bekommen kann, wieso sollte ich mich mit weniger zufriedengeben.
Die Diskussion mit evangelischen Christen fällt mir sehr schwer, sobald
es um die Essentials geht, die uns trennen. Eucharistieverständnis als bestes Beispiel. Es gelingt mir nur selten klar herauszustellen, daß Eucharistie etwas anderes ist als Abendmahl.
Wenn mein Gegenüber zum hundertsten mal wiederholt, es sei doch dasselbe, während ich versuche ihm zu erklären daß es das nicht ist, dann resigniere ich.
Außerdem fühle ich mich immer - diese Wahrnehmung lasse ich mir nichtausreden - unter Rechtfertigungsdruck gesetzt, warum ich katholisch bin, d.h. für mich, warum ich zur Kirche gehöre. Dieser Rechtfertigungsdruck geht nicht selten auch von katholischen Mitchristen aus, die sich die "Ökumene um jeden Preis" auf die Fahnen geschrieben haben und in meiner Wahrnehmung ihrer Aussagen schon protestantischer sind als mancher evangelische Pastor.
Ehrlich gesagt frage ich mich, wie in der Vorstellungswelt mancher "Vulgärökumeniker", die sich in unseren Gemeinden tummeln, eine "okumenische Kirche " aussehen soll.
Kathogleisch oder Evantolisch oder gar Orthogelisch?
Ich habe hohen Respekt vor den Theologen, die den ökumenischen Dialog wagen und durchhalten, wie z.B. den Mitarbeitern des Johann- Adam- Möhler - Instituts in Paderborn. Dort wird m.E. viel für Okumene geleistet.
Sicher ist auch Basisarbeit wichtig, gemeinsame Bibelarbeit, solange sie nicht zu blabla wird. Gemeinsames Gebet, besonders um eine gegenseitiges Verstehen.
In der Praxis vor Ort - und das ist es, was mich am meisten stört - heißt Ökumene: Katholiken werden unter Aufgabe wichtiger Kernpositionen fortschreitend etwas evangelischer. Das kann es nicht sein.
Für mich persönlich steht, bei allem Respekt vor denen die den Weg versuchen, Ökumene sehr weit hinten.
Wenn das Thema hier aus rein katholischer Sicht diskutiert werden soll,
ist in KG richtig plaziert. Wenn es zu einem ökumenischen Dialog werden soll, wäre es besser in EHB aufgehoben
[/mod]
Für mich selber kann ich nur feststellen,
daß ich ein grauenhaft schlechter Ökumeniker bin, da ich mich als erwachsener Mensch bewußt für diese Kirche entschieden habe, in der ich
die Wahrheit erkannt habe.
Hier und da noch ein Quentchen Wahrheit suchen oder zugestehen, erscheint mir wie rumeiern. Wenn ich die volle Portion bekommen kann, wieso sollte ich mich mit weniger zufriedengeben.
Die Diskussion mit evangelischen Christen fällt mir sehr schwer, sobald
es um die Essentials geht, die uns trennen. Eucharistieverständnis als bestes Beispiel. Es gelingt mir nur selten klar herauszustellen, daß Eucharistie etwas anderes ist als Abendmahl.
Wenn mein Gegenüber zum hundertsten mal wiederholt, es sei doch dasselbe, während ich versuche ihm zu erklären daß es das nicht ist, dann resigniere ich.
Außerdem fühle ich mich immer - diese Wahrnehmung lasse ich mir nichtausreden - unter Rechtfertigungsdruck gesetzt, warum ich katholisch bin, d.h. für mich, warum ich zur Kirche gehöre. Dieser Rechtfertigungsdruck geht nicht selten auch von katholischen Mitchristen aus, die sich die "Ökumene um jeden Preis" auf die Fahnen geschrieben haben und in meiner Wahrnehmung ihrer Aussagen schon protestantischer sind als mancher evangelische Pastor.
Ehrlich gesagt frage ich mich, wie in der Vorstellungswelt mancher "Vulgärökumeniker", die sich in unseren Gemeinden tummeln, eine "okumenische Kirche " aussehen soll.
Kathogleisch oder Evantolisch oder gar Orthogelisch?
Ich habe hohen Respekt vor den Theologen, die den ökumenischen Dialog wagen und durchhalten, wie z.B. den Mitarbeitern des Johann- Adam- Möhler - Instituts in Paderborn. Dort wird m.E. viel für Okumene geleistet.
Sicher ist auch Basisarbeit wichtig, gemeinsame Bibelarbeit, solange sie nicht zu blabla wird. Gemeinsames Gebet, besonders um eine gegenseitiges Verstehen.
In der Praxis vor Ort - und das ist es, was mich am meisten stört - heißt Ökumene: Katholiken werden unter Aufgabe wichtiger Kernpositionen fortschreitend etwas evangelischer. Das kann es nicht sein.
Für mich persönlich steht, bei allem Respekt vor denen die den Weg versuchen, Ökumene sehr weit hinten.
placetMarlene hat geschrieben:Lieber mod.Cicero hat geschrieben:[mod]
Wenn das Thema hier aus rein katholischer Sicht diskutiert werden soll,
ist in KG richtig plaziert. Wenn es zu einem ökumenischen Dialog werden soll, wäre es besser in EHB aufgehoben
[/mod]
mir käme es schon sehr auf die katholische Sicht an.
- Knecht Ruprecht
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- Registriert: Sonntag 5. Oktober 2003, 21:08
- Wohnort: Zurück in OWL
Bei allem Dummfug, den Du für gewöhnlich von Dir gibt, kommt dennoch ab und an mal was GescheitesKordian hat geschrieben:Ökumene ist für mich die römisch katholische Kirche, die die Völker der Welt mit Christus vereint.
Ich hätte es vermutlich nicht so ausgedrückt, aber im Kern hast Du wohl recht.
Christus hat nur eine Kirche gegründet (wenn man das so sagen will) und so kann das Ziel der Ökumene nur sein, alle Christen guten Willens zu der einen Kirche zu vereinen.
Wenig hilfreich scheinen mir jene Dokumente zu sein, die betonen, daß es unterschiedliche Auffassungen in diesem oder jenem Punkt gibt, aber man sich gegenseitig Respekt zuspricht.
Damit werden keine Gegensätze ausgeräumt - ja man kommt sich nicht einmal nahe - sondern man attestiert damit nur die de facto Trennung und zementiert diese noch fester.
Am Ende - nach Verabschiedung solcher Dokumente - heißt es dann oft: wir sind uns näher gekommen, wir haben die Unterschiede erkannt! --- So what? Als wären die Unterschiede vorher unbekannt gewesen. Was die Kirche von anderen Religionsgemeinschaften trennt ist seit 500 Jahren bekannt. Und jetzt kommen die Ökumeniker und rufen "Heureka!" und versuchen uns weiß zu machen, daß es vorwärts geht....
Ach,Cicero hat geschrieben:Für mich selber kann ich nur feststellen,
daß ich ein grauenhaft schlechter Ökumeniker bin...
das hätte ich gar nicht für möglich gehalten
Gruß Jürgen
Dieser Beitrag kann unter Umständen Spuren von Satire, Ironie und ähnlich schwer Verdaulichem enthalten. Er ist nicht für jedermann geeignet, insbesondere nicht für Humorallergiker. Das Lesen erfolgt auf eigene Gefahr.
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(Ich glaube nicht, dass Dyba das wirklich gesagt hat.)Jemand hat geschrieben:Die einzige sinnvolle ökumenische Maßnahme ist der Konvertitenunterricht.
Den Konvertitenunterricht hatten wir ja schon vor dem Zweiten Vatikanischen Konzil. Er kann also nicht der Weg der Ökumene sein, den das Konzil eröffnet hat und den der Papst hier als Aufgabe nennt ...Johannes Paul II. hat geschrieben:"Der Weg der Ökumene, den das Zweite Vatikanische Konzil eröffnet hat, ist unumkehrbar. Er ist eine Aufgabe, die der Herr uns gestellt hat." (Brief an die deutschen Kardinäle, 22.2. 2001)
Ratzinger wird das sinngemäße Zitat "Die einzig wahre Ökumene, kann nur die Rückkehrder anderen Kirchen zur einen heiligen und apostolischen Kirche sein." Zugeschrieben.HeGe hat geschrieben:Dazu habe ich letztens mal ein nettes Zitat von Erzbischof Dyba gehört, das sinngemäß ungefähr so lautete:
Die einzige sinnvolle ökumenische Maßnahme ist der Konvertitenunterricht.
Hat was für sich.
HeGe
"Katholizismus ist ein dickes Steak, ein kühles Dunkles und eine gute Zigarre." G. K. Chesterton
"Black holes are where God divided by zero. - Einstein
"Black holes are where God divided by zero. - Einstein
Und der speziell für die Ökumene zuständige Kardinal Walter Kasper erklärte das genauer in seinem Vortrag „Kein Anspruch auf Heilsmonopol“, am 23. 1. 2001 in der Universität Tübingen:Linus hat geschrieben:Ratzinger wird das sinngemäße Zitat "Die einzig wahre Ökumene, kann nur die Rückkehrder anderen Kirchen zur einen heiligen und apostolischen Kirche sein." Zugeschrieben.
Quelle: http://www.epd.de/dokumentation/2001/01 ... kumene.pdfKardinal Kaspar hat geschrieben:"Das Entscheidende des ökumenischen Ansatzes des Zweiten Vatikanischen Konzils besteht ja eben darin, dass das Konzil christozentrisch ansetzt. Dies war neu. Denn bis dahin setzte man ekklesiozentrisch an. Es galt das Konzept der Rückkehrökumene. Die These lautete kurz gesagt: Die katholische Kirche ist die wahre Kirche Jesu Christi, deshalb ist Einheit nur als Rückkehr der anderen in den Schoß der katholischen Kirche möglich. Das zweite Vatikanische Konzil hat dieses Konzept aufgegeben. Ausgangs- und Bezugspunkt ist nicht mehr die katholische Kirche in ihrer konfessionellen Gestalt, sondern die eine Kirche Jesu Christi. Sie ist geschichtlich konkret verortet; sie 'subsistiert’, wie das Konzil sagt, in der katholischen Kirche, d.h. sie ist in ihr konkret verwirklicht. Die Formulierung 'subsistit in’ im Unterschied zum zuvor gebräuchlichen 'est’ wurde gewählt, um deutlich zu machen, dass sich außerhalb des sichtbaren Gefüges der katholischen Kirche nicht nur einzelne Christen sondern 'Kirchenwirklichkeit’ findet, dass also die Kirche Jesu Christi nicht einfachhin mit der konkret existierenden katholischen Kirche identisch ist."
Darfst Du sicher.Stefan hat geschrieben:(Darf ich als Familienökumeniker hier eigentlich schreiben? )
Muß ich Dir zuhören?
*duckundwegrenn********>>>>>>>>
Gruß Jürgen
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Genauso was Interessantes wie du einer bist: ein Ehepartner katholisch, einer evangelisch. Kann ziemlich interessant resp. spannend sein... muss aber nicht.Bernd Heinrich Stein hat geschrieben:Was ist das??Stefan hat geschrieben: Darf ich als Familienökumeniker hier eigentlich schreiben?
Ist das was interessantes???
Bernd Heinrich
Das Christentum nimmt den Menschen, wie er ist, und macht ihn zu dem, was er sein soll.
(Adolph Kolping, Patron des XX. Weltjugendtags 2005)
(Adolph Kolping, Patron des XX. Weltjugendtags 2005)
Ist "bei gleichem Inhalt" ein Versehen oder der Witz bei der Sache?Stefan hat geschrieben:Ich hatte mal eine Definition:
Ökumene ist der Versuch, einander widersprechende Aussagen so umzuformulieren, daß sie sich bei gleichem Inhalt nicht mehr widersprechen.
(Darf ich als Familienökumeniker hier eigentlich schreiben? )
Marlene, Familienökumenikerin
(gefällt mir ...)
Hingegen sagt Ratzinger:roncalli hat geschrieben: Und der speziell für die Ökumene zuständige Kardinal Walter Kasper erklärte das genauer in seinem Vortrag „Kein Anspruch auf Heilsmonopol“, am 23. 1. 2001 in der Universität Tübingen:
Quelle: http://www.epd.de/dokumentation/2001/01 ... kumene.pdfKardinal Kaspar hat geschrieben:"Das Entscheidende des ökumenischen Ansatzes des Zweiten Vatikanischen Konzils besteht ja eben darin, dass das Konzil christozentrisch ansetzt. Dies war neu. Denn bis dahin setzte man ekklesiozentrisch an. Es galt das Konzept der Rückkehrökumene. Die These lautete kurz gesagt: Die katholische Kirche ist die wahre Kirche Jesu Christi, deshalb ist Einheit nur als Rückkehr der anderen in den Schoß der katholischen Kirche möglich. Das zweite Vatikanische Konzil hat dieses Konzept aufgegeben. Ausgangs- und Bezugspunkt ist nicht mehr die katholische Kirche in ihrer konfessionellen Gestalt, sondern die eine Kirche Jesu Christi. Sie ist geschichtlich konkret verortet; sie 'subsistiert’, wie das Konzil sagt, in der katholischen Kirche, d.h. sie ist in ihr konkret verwirklicht. Die Formulierung 'subsistit in’ im Unterschied zum zuvor gebräuchlichen 'est’ wurde gewählt, um deutlich zu machen, dass sich außerhalb des sichtbaren Gefüges der katholischen Kirche nicht nur einzelne Christen sondern 'Kirchenwirklichkeit’ findet, dass also die Kirche Jesu Christi nicht einfachhin mit der konkret existierenden katholischen Kirche identisch ist."
Fußnote 56 in [i]Dominus Jesus[/i] hat geschrieben:Der authentischen Bedeutung des Konzilstextes widerspricht deshalb die Interpretation jener, die von der Formel »subsistit in« die Meinung ableiten, dass die einzige Kirche Christi auch in anderen christlichen Kirchen verwirklicht sein könnte. »Das Konzil hingegen hatte das Wort ”subsistit“ gerade deshalb gewählt, um klarzustellen, dass nur eine einzige ”Subsistenz“ der wahren Kirche besteht, während es außerhalb ihres sichtbaren Gefüges lediglich ”Elemente des Kircheseins“ gibt, die — da sie Elemente derselben Kirche sind — zur katholischen Kirche tendieren und hinführen« (Kongregation für die Glaubenslehre, Notifikation zu dem Buch »Kirche: Charisma und Macht. Versuch einer militanten Ekklesiologie« von P. Leonardo Boff OFM: AAS 77 [1985] 758f.).
Quelle
Gruß Jürgen
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Zweifellos, die ungewöhnliche Formulierung „Die Kirche Christi ist in der katholischen Kirche verwirklicht“ bietet reichlich Anlass zur Spekulation und zur Interpretation. Greift man jedoch zu einem x-beliebigen lateinischen Wörterbuch, um der Bedeutung des „subsistere in“ auf den Grund zu gehen, so wird man überrascht feststellen, dass die Konzilserklärung keineswegs eine „kopernikanische Wende“ im Selbstverständnis der Kirche herbeiführen wollte, noch dass es daher nötig wäre, auf spekulativem Wege diese Ansicht zu entkräften. Der aus der Militärsprache stammende Begriff bezeichnet nämlich das Feststehen einer Heeresreihe wider den anstürmenden Feind. „Subsistere in“ bedeutet daher zunächst keineswegs eine Aufweichung des Ausdrucks „est“, sondern vielmehr dessen Verstärkung: standhalten, Wiederstand leisten, da sein. So könnte man die heftig umstrittene Stelle in Lumen gentium wie folgt wiedergeben: „Die Kirche Christi bleibt in der katholischen Kirche bestehen, auch wenn sich außerhalb von ihr Elemente der Heiligung und der Wahrheit finden, die, als wahre Güter der Kirche Christi, zur katholischen Einheit drängen.“
aus: http://www.kath.net/detail.php?id=6906
aus: http://www.kath.net/detail.php?id=6906
Das Wort ward Fleisch, nicht Kerygma!
das Wort 12 Bedeutungen mit etlichen Bedeutungsnuancierungen einschließlich Metaphern und Metonymien hat .... (mein x-beliebiges Handwörterbuch ist das renommierte von Karl-Ernst Georges)Erich hat geschrieben:Greift man jedoch zu einem x-beliebigen lateinischen Wörterbuch, um der Bedeutung des „subsistere in“ auf den Grund zu gehen, so wird man überrascht feststellen, dass ....
... und die zutreffende Übersetzung von subsistere in der Intention der Autoren eine wahre Kunst ist.
Ökumene ganz praktisch gesehen:
Nach meiner Rückkehr zu Gott und in den Schoß von Mutter Kirche bekamen die Gespräche mit meinem evangelischen Mann zusehends Spannung. Es gab einige ziemliche Kräche, die dadurch zustande kamen, dass ich mich insgeheim im Besitz der alleinigen Wahrheit wähnte. Das einzige, was mich in diesem Wahn immer wieder störte, war der tiefe Glaube meines Mannes, seine Gottesbeziehung, seine Christusbeziehung.
Ein Streit eskalierte ziemlich - es gab ein paar düstere Stunden, in denen ich mir darüber klar wurde, dass wir, die wir uns liebten, begonnen hatten, uns im Namen Jesu Christi zumindest verbal die Schädel einzuschlagen.
Wir haben beide gelernt, dass es unterschiedliche Wege mit Christus und auf Gott hin gibt. Und dass die letzte und endgültige Wahrheit nur bei Gott liegt. Das uns beide Einende ist die Liebe, die Liebe zueinander und die Liebe zu Gott.
Das mag keine Ökumene aus spezifisch katholischer Sicht sein, aber es ist eine lebbare, die Den im Mittelpunkt hat, auf Den es wirklich ankommt.
***********************************************************
Danke für eure bisherigen Beiträge, sie haben mir viele Impulse gebracht
Nach meiner Rückkehr zu Gott und in den Schoß von Mutter Kirche bekamen die Gespräche mit meinem evangelischen Mann zusehends Spannung. Es gab einige ziemliche Kräche, die dadurch zustande kamen, dass ich mich insgeheim im Besitz der alleinigen Wahrheit wähnte. Das einzige, was mich in diesem Wahn immer wieder störte, war der tiefe Glaube meines Mannes, seine Gottesbeziehung, seine Christusbeziehung.
Ein Streit eskalierte ziemlich - es gab ein paar düstere Stunden, in denen ich mir darüber klar wurde, dass wir, die wir uns liebten, begonnen hatten, uns im Namen Jesu Christi zumindest verbal die Schädel einzuschlagen.
Wir haben beide gelernt, dass es unterschiedliche Wege mit Christus und auf Gott hin gibt. Und dass die letzte und endgültige Wahrheit nur bei Gott liegt. Das uns beide Einende ist die Liebe, die Liebe zueinander und die Liebe zu Gott.
Das mag keine Ökumene aus spezifisch katholischer Sicht sein, aber es ist eine lebbare, die Den im Mittelpunkt hat, auf Den es wirklich ankommt.
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Danke für eure bisherigen Beiträge, sie haben mir viele Impulse gebracht
Ich stehe also nicht allein?!Marlene hat geschrieben:Ökumene ganz praktisch gesehen:
............dass ich mich insgeheim im Besitz der alleinigen Wahrheit wähnte.
Ich hab dieses Gefühl still mit mir herumgetragen. In verschiedenen Formen:
Zuerst (heimlich) vor mir her. In der Freude über meinen Glauben schwellte die Brust.
Danach die Phase der "unbedingten" Bekehrungsversuche.
Mit der Zeit wurde aus dem "mit und vor mir herumtragen" ein immer öfteres "herumschleppen". Was da begann war die Auseinandersetzung mit Hochmütigkeit. Ich bemerkte, dass mein inneres Gefühl, irgendwie den "besseren" oder "tieferen" usw. Glauben zu haben, nicht im Geringsten mit Nächstenliebe, Demut zu vereinbaren sind. So konnte das in meinen Augen mit einem handelnden Glauben nicht funktionieren.
Ich bin ganz froh, dass ich nicht in "eifrige" Kreise geraten bin.
Bernd Heinrich
Was die Theologie angeht, trifft es, glaube ich den Kern. Denn das Kreis-Quadrierungsvermögen der Theologie bleibt ja nicht völlig verborgen.Marlene hat geschrieben:Ist "bei gleichem Inhalt" ein Versehen oder der Witz bei der Sache?Stefan hat geschrieben:Ich hatte mal eine Definition:
Ökumene ist der Versuch, einander widersprechende Aussagen so umzuformulieren, daß sie sich bei gleichem Inhalt nicht mehr widersprechen.
(Darf ich als Familienökumeniker hier eigentlich schreiben? )
Marlene, Familienökumenikerin
(gefällt mir ...)
Was die Familien angeht: Es ist nun mal die kleinste soziale Einheit, in der man restlos alles, was zum Leben dazugehört, erfahren und erproben kann. Und das ist bekanntlich eine sehr individuelle Angelegenheit. Ich für meinen Teil kann dem Herrn nicht genug danken, daß es so ist, wie es ist - auch wenn alle Protestanten Häretiker sind, ändert das ja nichts daran, daß sie oftmals ausgesprochen liebenswerte Häretiker sind
Muss kein Gegensatz sein. Und ist auch keiner.Juergen hat geschrieben:Hingegen sagt Ratzinger:roncalli hat geschrieben: Und der speziell für die Ökumene zuständige Kardinal Walter Kasper erklärte das genauer in seinem Vortrag „Kein Anspruch auf Heilsmonopol“, am 23. 1. 2001 in der Universität Tübingen:
Quelle: http://www.epd.de/dokumentation/2001/01 ... kumene.pdfKardinal Kaspar hat geschrieben:"Das Entscheidende des ökumenischen Ansatzes des Zweiten Vatikanischen Konzils besteht ja eben darin, dass das Konzil christozentrisch ansetzt. Dies war neu. Denn bis dahin setzte man ekklesiozentrisch an. Es galt das Konzept der Rückkehrökumene. Die These lautete kurz gesagt: Die katholische Kirche ist die wahre Kirche Jesu Christi, deshalb ist Einheit nur als Rückkehr der anderen in den Schoß der katholischen Kirche möglich. Das zweite Vatikanische Konzil hat dieses Konzept aufgegeben. Ausgangs- und Bezugspunkt ist nicht mehr die katholische Kirche in ihrer konfessionellen Gestalt, sondern die eine Kirche Jesu Christi. Sie ist geschichtlich konkret verortet; sie 'subsistiert’, wie das Konzil sagt, in der katholischen Kirche, d.h. sie ist in ihr konkret verwirklicht. Die Formulierung 'subsistit in’ im Unterschied zum zuvor gebräuchlichen 'est’ wurde gewählt, um deutlich zu machen, dass sich außerhalb des sichtbaren Gefüges der katholischen Kirche nicht nur einzelne Christen sondern 'Kirchenwirklichkeit’ findet, dass also die Kirche Jesu Christi nicht einfachhin mit der konkret existierenden katholischen Kirche identisch ist."Fußnote 56 in [i]Dominus Jesus[/i] hat geschrieben:Der authentischen Bedeutung des Konzilstextes widerspricht deshalb die Interpretation jener, die von der Formel »subsistit in« die Meinung ableiten, dass die einzige Kirche Christi auch in anderen christlichen Kirchen verwirklicht sein könnte. »Das Konzil hingegen hatte das Wort ”subsistit“ gerade deshalb gewählt, um klarzustellen, dass nur eine einzige ”Subsistenz“ der wahren Kirche besteht, während es außerhalb ihres sichtbaren Gefüges lediglich ”Elemente des Kircheseins“ gibt, die — da sie Elemente derselben Kirche sind — zur katholischen Kirche tendieren und hinführen« (Kongregation für die Glaubenslehre, Notifikation zu dem Buch »Kirche: Charisma und Macht. Versuch einer militanten Ekklesiologie« von P. Leonardo Boff OFM: AAS 77 [1985] 758f.).
Auch Ratzinger vertritt keine bloße Rückkehrökumene, sondern eine Vorwärtsökumene.
Salopp formuliert: Auch die sichtbare römisch-katholische Kirche wird in ihrer Katholizität reicher, wenn sie mit den Kirchen des Ostens und den "kirchlichen Elementen" des Westens wieder zur vollen Einheit finden sollte. Das meint wohl auch der Papst mit den "zwei Lungen".
(Das heißt nicht, dass die wahre katholische Kirche erst eine zukünftige Größe wäre.)
Furchtbar, wenn sich jemand dareinschaltet und die ersten Seiten nicht gelesen habt; seht es mir bitte nach.
Aber die Auseinandersetzung mit «Hochmütigkeit», liebe Marlene und lieber Bernd, ist zunächst einmal die Auseinandersetzung mit eurem Hochmut – und nicht mit dem Anspruch der Kirche, Kirche zu sein. Das wollen nämlich viele kirchliche Gemeinschaften gar nicht.
(Nun gut, hinzugefügt sei, daß ich die Auseinandersetzung mit meinem eigenen Hochmut sehr gut selber kenne. — Wie heißt es so schön? Den muß man bei meiner Beerdigung noch extra totschlagen.)
Aber die Auseinandersetzung mit «Hochmütigkeit», liebe Marlene und lieber Bernd, ist zunächst einmal die Auseinandersetzung mit eurem Hochmut – und nicht mit dem Anspruch der Kirche, Kirche zu sein. Das wollen nämlich viele kirchliche Gemeinschaften gar nicht.
(Nun gut, hinzugefügt sei, daß ich die Auseinandersetzung mit meinem eigenen Hochmut sehr gut selber kenne. — Wie heißt es so schön? Den muß man bei meiner Beerdigung noch extra totschlagen.)
Und noch einer!Peter hat geschrieben:Furchtbar, wenn sich jemand dareinschaltet und die ersten Seiten nicht gelesen habt; seht es mir bitte nach.
Aber die Auseinandersetzung mit «Hochmütigkeit», liebe Marlene und lieber Bernd, ist zunächst einmal die Auseinandersetzung mit eurem Hochmut – und nicht mit dem Anspruch der Kirche, Kirche zu sein. Das wollen nämlich viele kirchliche Gemeinschaften gar nicht.
(Nun gut, hinzugefügt sei, daß ich die Auseinandersetzung mit meinem eigenen Hochmut sehr gut selber kenne. — Wie heißt es so schön? Den muß man bei meiner Beerdigung noch extra totschlagen.)
Aber das ist aus dem was ich geschrieben habe schon deutlich gworden, dass ich meinen Hochmut meinte??
Bernd Heinrich
Ich habe nichts anderes verstanden. Mir lag einfach nur einmal daran (ziemlich ignorant, weil in die Diskussion hineingrätschend) jedem Vermischen der Ebenen zwischen dem Subjektiven (all dem, was die Begriffe Ignoranz, Irrtum, Hochmut, Stolz, Selbstbehauptung, Unsicherheit etc. abdecken) und dem, was ich als «Glaubenswahrheit» bezeichnen würde, vorzubauen.
Der liebe Himmel weiß, wieviele Leute ich schon damit vor den Kopf gestoßen habe! Ein lieber italienischer Kollege – Webdesigner mit Rosenkranz um den Hals – hielt mich bereits steif und fest für einen «Protestanten», weil ich so «engagiert» sei. (Ich war mir gar nicht bewußt, ihm gegenüber auch nur mit einem Sterbens- oder vielmehr Lebenswörtchen «evangelisiert» zu haben!) Meine Brüder haben indes damals die ganze Glaubenssoße abbekommen …
Die Weise, wie eine Wahrheit vermittelt wird, beeinträchtigt die Wahrheit nicht – gottlob! Nur langsam ringe ich mich zu der Auffassung durch, daß mit einem halbherzigen Vertreten dessen, was ich über die Kirche denke, wenig gewonnen ist. Aber neben das affirmative Auftreten sollte man als Ratgeberinnen schon die Damen Klugheit und Milde stellen …
Und diese drei Tugenden waren massivst gefragt, als ich nach der Feier der Osternacht – kurz nach dem Erscheinen der Eucharistie-Enzyklika – von einer evangelischen Mitchristin (Mitglied einer wichtigen Familie der Gemeinde), die ganz selbstverständlich an der Eucharistiefeier teilgenommen hat, befragt wurde: «Sie glauben doch wohl nicht etwa wirklich (noch) an die Realpräsenz??? — Aber wenn das wahr wäre, dann …», sie rang förmlich nach Worten, «… dann könnte man doch nicht hingehen!»
Das war eine Situation! Nix mit Tugend! Ich fürchte, ich habe in dieser Nacht einigen heiligen Kühen der ökumenischen Befindlichkeit einen Blattschuß versetzt. Dabei sind Rinder doch gar kein jagdbares Wild.
Der liebe Himmel weiß, wieviele Leute ich schon damit vor den Kopf gestoßen habe! Ein lieber italienischer Kollege – Webdesigner mit Rosenkranz um den Hals – hielt mich bereits steif und fest für einen «Protestanten», weil ich so «engagiert» sei. (Ich war mir gar nicht bewußt, ihm gegenüber auch nur mit einem Sterbens- oder vielmehr Lebenswörtchen «evangelisiert» zu haben!) Meine Brüder haben indes damals die ganze Glaubenssoße abbekommen …
Die Weise, wie eine Wahrheit vermittelt wird, beeinträchtigt die Wahrheit nicht – gottlob! Nur langsam ringe ich mich zu der Auffassung durch, daß mit einem halbherzigen Vertreten dessen, was ich über die Kirche denke, wenig gewonnen ist. Aber neben das affirmative Auftreten sollte man als Ratgeberinnen schon die Damen Klugheit und Milde stellen …
Und diese drei Tugenden waren massivst gefragt, als ich nach der Feier der Osternacht – kurz nach dem Erscheinen der Eucharistie-Enzyklika – von einer evangelischen Mitchristin (Mitglied einer wichtigen Familie der Gemeinde), die ganz selbstverständlich an der Eucharistiefeier teilgenommen hat, befragt wurde: «Sie glauben doch wohl nicht etwa wirklich (noch) an die Realpräsenz??? — Aber wenn das wahr wäre, dann …», sie rang förmlich nach Worten, «… dann könnte man doch nicht hingehen!»
Das war eine Situation! Nix mit Tugend! Ich fürchte, ich habe in dieser Nacht einigen heiligen Kühen der ökumenischen Befindlichkeit einen Blattschuß versetzt. Dabei sind Rinder doch gar kein jagdbares Wild.
Oh ja, sowas ähnliches kenne ich von mir auch. Insbesondere wenn ich mal wieder mit meinem Lieblingspastor (ich schätze ihn wirklich) zusammen komme, der:Peter hat geschrieben: Und diese drei Tugenden waren massivst gefragt, als ich nach der Feier der Osternacht – kurz nach dem Erscheinen der Eucharistie-Enzyklika – von einer evangelischen Mitchristin (Mitglied einer wichtigen Familie der Gemeinde), die ganz selbstverständlich an der Eucharistiefeier teilgenommen hat, befragt wurde: «Sie glauben doch wohl nicht etwa wirklich (noch) an die Realpräsenz??? — Aber wenn das wahr wäre, dann …», sie rang förmlich nach Worten, «… dann könnte man doch nicht hingehen!»
Das war eine Situation! Nix mit Tugend! Ich fürchte, ich habe in dieser Nacht einigen heiligen Kühen der ökumenischen Befindlichkeit einen Blattschuß versetzt. Dabei sind Rinder doch gar kein jagdbares Wild.
- eine feierlichere Liturgie (stark angelehnt an die katholische) in seinen Gottesdiensten pflegt
- sich und seiner Partnerin (katholisch) von einem katholischen Geistlichen in Österreich einen "Verlobungssegen" erteilen ließ
- usw.
Bernd Heinrich
Da hätte ich aber auch scharf geschossen ....Peter hat geschrieben:Und diese drei Tugenden waren massivst gefragt, als ich nach der Feier der Osternacht – kurz nach dem Erscheinen der Eucharistie-Enzyklika – von einer evangelischen Mitchristin (Mitglied einer wichtigen Familie der Gemeinde), die ganz selbstverständlich an der Eucharistiefeier teilgenommen hat, befragt wurde: «Sie glauben doch wohl nicht etwa wirklich (noch) an die Realpräsenz??? — Aber wenn das wahr wäre, dann …», sie rang förmlich nach Worten, «… dann könnte man doch nicht hingehen!»
Das war eine Situation! Nix mit Tugend! Ich fürchte, ich habe in dieser Nacht einigen heiligen Kühen der ökumenischen Befindlichkeit einen Blattschuß versetzt.
Ökumene heißt für mich nicht, möglichst schnell einen Einheitsbrei zu rühren, mit dem sich möglichst viele identifizieren können. Ich setze da eher praktisch an: Wir haben bei uns in der Gemeinde z.B. einen Sozialdienst, der von beiden Kirchengemeinden gemeinsam getragen wird, haben einen gemeinsamen Bibel- und Gebetskreis.
Und warum nicht als Gast an einer Abendmahlsfeier teilnehmen und als Katholikin einfach sitzen bleiben ... oder als Protestant bei einer Eucharistiefeier in der Kirchenbank bleiben, statt an die Kommunionbank zu streben. Das ist doch nicht verletzend, sondern zeigt nur den Respekt vor der jeweils anderen Konfession. Und ist meines Erachtens ein größeres Zeichen für Toleranz, als bei allen alles "mitzunehmen."
Natürlich ist es seltsam, wenn mein ev. Mann mit mir in der hl. Messe ist, und ich gehe alleine zur Kommunion ... mich schmerzt es manchmal, aber es ist auszuhalten. Auch dann, wenn - wie im Sommer im Urlaub - an einer Messe nur 5 Leute teilnehmen, und der Priester für meinen Mann eine Hostie mitkonsekriert hat und ihn mit der überbleibenden Hostie fragend ansieht ... und der Gatte lächelnd sagt: Ich bin nur Gast, ich bin evangelisch.
Re: Was ist Ökumene?
Der Versuch, zu zeigen, dass man auf der Suche ist, eine Möglichkeit zu finden, die Streitaxt zu vergraben, die absichtlich ausgegraben wurde.Marlene hat geschrieben:Bewusst stelle ich diese Frage hier: Was ist für euch eigentlich Ökumene?
http://www.kath.net/detail.php?id=8853
In einer anderen virtuellen Umgebung wird gerade diese Wiedergabe einer Tagung mit Pfarrer Konrad Sterninger zerpflückt.
«In der Ökumene musste vor allem die katholische Kirche Abstriche machen, kritisiert Pfarrer Konrad Sterninger bei einer Ökumene-Tagung in Graz. Das Lehrsystem der Protestanten sei ‹häretisch›.»
Auch fromme Katholiken beeilten sich zu versichern, Sterninger befände sich nicht auf dem Boden der Katholischen Kirche.
Wirklich nicht?
Es ist sicher nicht nett, was Sterninger referierte – man hört sicherlich nicht gerne, daß der Dialogpartner «häretisch» sei. Nebenbei: wo die Reformation sich und ihr Anliegen ernst nimmt, läßt sie keine Gelegenheit aus, sich gegen die Catholica abzusetzen. Ich denke besonders an den Publizisten Helmut Matthies vom Nachrichtendienst der Evangelischen Allianz, den ich sehr schätze.
Und was wird da alles in den Raum geworfen: Das sei ein Machwerk der «Rückkehrökumene»; und die sei schließlich mit Vaticanum II aufgegeben worden.
Wirklich?
Vielleicht ist es doch ganz gut, sich daran zu erinnern, daß mit der Oikumene in der Antike der ganze bewohnte Erdkreis gemeint war. Und auf dem erdkreis hat Christus eine Kirche gegründet. Und die ist allumfassend, katholisch.
Katholischsein ist eine Qualität, nicht ein Unterscheidungsmerkmal. Wenn schon Unterscheidungsmerkmal, dann als das Eine Reich Gottes gegen die vielen Reiche und Zungen des Durcheinanderwerfers. Und durcheinandergeworfen wird in dieser «Ökumene« vieles.
In einer anderen virtuellen Umgebung wird gerade diese Wiedergabe einer Tagung mit Pfarrer Konrad Sterninger zerpflückt.
«In der Ökumene musste vor allem die katholische Kirche Abstriche machen, kritisiert Pfarrer Konrad Sterninger bei einer Ökumene-Tagung in Graz. Das Lehrsystem der Protestanten sei ‹häretisch›.»
Auch fromme Katholiken beeilten sich zu versichern, Sterninger befände sich nicht auf dem Boden der Katholischen Kirche.
Wirklich nicht?
Es ist sicher nicht nett, was Sterninger referierte – man hört sicherlich nicht gerne, daß der Dialogpartner «häretisch» sei. Nebenbei: wo die Reformation sich und ihr Anliegen ernst nimmt, läßt sie keine Gelegenheit aus, sich gegen die Catholica abzusetzen. Ich denke besonders an den Publizisten Helmut Matthies vom Nachrichtendienst der Evangelischen Allianz, den ich sehr schätze.
Und was wird da alles in den Raum geworfen: Das sei ein Machwerk der «Rückkehrökumene»; und die sei schließlich mit Vaticanum II aufgegeben worden.
Wirklich?
Vielleicht ist es doch ganz gut, sich daran zu erinnern, daß mit der Oikumene in der Antike der ganze bewohnte Erdkreis gemeint war. Und auf dem erdkreis hat Christus eine Kirche gegründet. Und die ist allumfassend, katholisch.
Katholischsein ist eine Qualität, nicht ein Unterscheidungsmerkmal. Wenn schon Unterscheidungsmerkmal, dann als das Eine Reich Gottes gegen die vielen Reiche und Zungen des Durcheinanderwerfers. Und durcheinandergeworfen wird in dieser «Ökumene« vieles.
Um es prägnant und griffig zu formulieren: Was ich mir unter Ökumene vorstelle, ist nicht ein versöhntes Nebeneinander verschiedener Kirchen.
Es ist die eine Kirche, die den Herrn überall auf dem Erdkreis erwartet. Es ist die Kirche, die die Eucharistie feiert, die sie mit Christus und der bereits sieghaften Kirche im Himmel verbindet. Es ist die Herde, die Christus dem Petrus anvertraut hat.
Dabei weiß ich wohl, daß wir von den «Evangelischen» manches lernen können – die Liebe zum Wort Gottes zum Beispiel. Aber ich sehe nicht, wie Kirche, solange diese Welt besteht, anders verfaßt sein sollte. Wenn das in den Augen mancher «Ausgrenzung», Reaktion, Intoleranz, Rückwärtsgewandheit, Ultrakonservativismus sein soll – bitte sehr.
Es ist die eine Kirche, die den Herrn überall auf dem Erdkreis erwartet. Es ist die Kirche, die die Eucharistie feiert, die sie mit Christus und der bereits sieghaften Kirche im Himmel verbindet. Es ist die Herde, die Christus dem Petrus anvertraut hat.
Dabei weiß ich wohl, daß wir von den «Evangelischen» manches lernen können – die Liebe zum Wort Gottes zum Beispiel. Aber ich sehe nicht, wie Kirche, solange diese Welt besteht, anders verfaßt sein sollte. Wenn das in den Augen mancher «Ausgrenzung», Reaktion, Intoleranz, Rückwärtsgewandheit, Ultrakonservativismus sein soll – bitte sehr.