Erklärt mir mal jemand, wie man – gut katholisch die Existenz eines für die Weltkirche verbindlichen Magisteriums in Rom voraussetzend – in einer deutschen Diözese einen ergebnisoffenen Dialog mit theologisch ja wohl nicht sehr gebildeten Jugendlichen führen kann?
Oder kurz gesagt: Laßt den Quark und seid ehrlich, dieser Dialog ist verschwendete Zeit.
Was denn!?! Der Pfarrer erwartet offensichtlich von den beteiligten Jugendlichen, daß sie wenigstens bereit sind, sich von der Lehre der Kirche überzeugen zu lassen. Find' ich gut.
Der Kult ist immer wichtiger als jede noch so gescheite Predigt. Die Objektivität des Kultes ist das Größte und das Wichtigste, was unsere Zeit braucht. Der Alte Ritus ist der größte Schatz der Kirche, ihr Notgepäck, ihre Arche Noah. (M. Mosebach)
Der Kult ist immer wichtiger als jede noch so gescheite Predigt. Die Objektivität des Kultes ist das Größte und das Wichtigste, was unsere Zeit braucht. Der Alte Ritus ist der größte Schatz der Kirche, ihr Notgepäck, ihre Arche Noah. (M. Mosebach)
iustus hat geschrieben:Das war genau mein Gedanke: Es ist praktisch bedeutungslos.
Bedeutungslos ist das durchaus nicht (etwa unter moralischen und pastoralen Gesichtspunkten), lediglich unter dem einen praktischen Aspekt einer möglichen neuen Eheschließung ist das "bedeutungslos".
Wobei ich mich schon frage, was für eine moralische und pastorale Bedeutung das tatsächlich haben sollte.
Ich antworte nur ganz kurz, da das Thema nicht in diesen Thread gehört:
- es ist moralisch bedeutsam, da die unrechtmäßige Trennung von "Tisch und Bett" eine materia gravis ist
- es ist pastoral bedeutsam, weil die Ehe weder ein weltlich Ding, noch etwas ist, das allein die Ehegatten, nicht aber die Kirche betrifft; die Zuständigkeit der Kirche für die sakramentalen Ehen (und die damit zusammenhängenden Fragen) ist in der heutigen Gesellschaft nachdrücklich zu betonen und zu verkündigen (in Wort und Tat)
Gut, das ist die theoretische Seite der Medaille. Die stimmt natürlich, da gebe ich Dir uneingeschränkt Recht.
Aber die praktische Seite? Die dürfte selbst mit gutem Willen kaum als besonders offenkundig wahrzunehmen sein.
Ganz einfach: Ehe Deine Angetraute Dein Bettzeug nach dem nächsten Ehekrach aufs Wohnzimmersofa oder in die Badewanne verfrachtet, klärt sie die Angelegenheit erst mal mit dem Bischof.
Kilianus hat geschrieben:Ganz einfach: Ehe Deine Angetraute Dein Bettzeug nach dem nächsten Ehekrach aufs Wohnzimmersofa oder in die Badewanne verfrachtet, klärt sie die Angelegenheit erst mal mit dem Bischof.
Besorgt zeigte sich Marx über eine zunehmende Polarisierung in der katholischen Kirche in Deutschland. Internetforen verschiedener Couleur hätten ihren Anteil daran, dass sich der Ton verschärft habe. "Wir müssen fähig werden, Unterschiede auszuhalten und trotzdem einmütig zusammen zu bleiben", betonte der Kardinal.
Wie meinen?
„Die letzte Messe ist noch nicht gelesen.“
(Jelena Tschudinowa)
Besorgt zeigte sich Marx über eine zunehmende Polarisierung in der katholischen Kirche in Deutschland. Internetforen verschiedener Couleur hätten ihren Anteil daran, dass sich der Ton verschärft habe. "Wir müssen fähig werden, Unterschiede auszuhalten und trotzdem einmütig zusammen zu bleiben", betonte der Kardinal.
Wie meinen?
Anscheinend fühlst du dich angesprochen
Von Gott kommt mir ein Freudenschein,/ wenn Du mich mit den Augen Dein/ gar freundlich tust anblicken
Besorgt zeigte sich Marx über eine zunehmende Polarisierung in der katholischen Kirche in Deutschland. Internetforen verschiedener Couleur hätten ihren Anteil daran, dass sich der Ton verschärft habe. "Wir müssen fähig werden, Unterschiede auszuhalten und trotzdem einmütig zusammen zu bleiben", betonte der Kardinal.
Wie meinen?
Anscheinend fühlst du dich angesprochen
Warum sollte ich? Ich meine, dass Eminenz hier Ursache und Wirkung verwechselt. Die Spaltungstendenzen der Kirche in Deutschland sind doch schon längst da. Internetforen "verschiedener Couler" (was auch immer Marx damit meinen mag) sind nicht Ursache einer zunehmenden Polarisierung in der Kirche in Deutschland, sondern spiegeln diese einfach nur wider.
Im übrigen legt sich Eminenz inhaltlich mal wieder nicht fest und teilt uns leider nicht mit, was er eigentlich konkret meint.
„Die letzte Messe ist noch nicht gelesen.“
(Jelena Tschudinowa)
Wieder einmal werden die Foren und Blogs als Übertäter ausgemacht. Dabei übersehen unsere Hirten gerne, dass sich dort Konservative Gehör verschaffen können, die sonst nicht zu Wort kommen. Würde sich einer der Herren mal regelmäßig mit uns an einen Tisch setzen, fiele uns vermutlich gar nicht ein, hier so viel zu schreiben.
Aber solange man nur auf jene hört, die das eigene Weltbild bestätigen, wird die Blog- und Forenszene eben lebendig bleiben.
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Tradition ist das Leben des Heiligen Geistes in der Kirche. — Vladimir Lossky
Jeder Kommunikationsversuch, das weiß jeder hier, der z.B. in einer Ehe lebt, ist von der Gefahr bedroht, mißverstanden zu werden. Falsche Auffassungen von dem, was der andere wollte, führen zu erneuten Verletzungen und die darauf folgenden "passenden" ANtworten wiederum zu Verletzungen usf. Insofern ist die Mahnung von Marx, sich letztlich nicht ganz auseinanderdividieren zu lassen, schon am Platze
Von Gott kommt mir ein Freudenschein,/ wenn Du mich mit den Augen Dein/ gar freundlich tust anblicken
Warum regt ihr euch eigentlich so über den Marx auf?
Der Herr will doch einfach nur von den Problemen ablenken, die über Jahre, wenn nicht Jahrzehnte, von den deutschen Bischöfen selbst geschaffen worden sind.
Und Marx ist in seiner Karriere als Bischof doch meist nur um sich selbst und seine selbstgesteckten Ziele gekreist.
Jetzt rumjammern und die Schuld auf die phösen Internetforen und -blogs abwälzen passt in das Konzept der deutschen Bischöfe.
phylax hat geschrieben:Jeder Kommunikationsversuch, das weiß jeder hier, der z.B. in einer Ehe lebt, ist von der Gefahr bedroht, mißverstanden zu werden. Falsche Auffassungen von dem, was der andere wollte, führen zu erneuten Verletzungen und die darauf folgenden "passenden" ANtworten wiederum zu Verletzungen usf. Insofern ist die Mahnung von Marx, sich letztlich nicht ganz auseinanderdividieren zu lassen, schon am Platze
Eine durchaus richtige Anmerkung, die sich beide Seiten auf die Fahne schreiben müssen. Wir alle hier wohl eingeschlossen; ich selber nehme mich da jedenfalls keineswegs aus.
phylax hat geschrieben:Jeder Kommunikationsversuch, das weiß jeder hier, der z.B. in einer Ehe lebt, ist von der Gefahr bedroht, mißverstanden zu werden. Falsche Auffassungen von dem, was der andere wollte, führen zu erneuten Verletzungen und die darauf folgenden "passenden" ANtworten wiederum zu Verletzungen usf.
Man sollte die speziellen Kommunikationsschwierigkeiten zwischen Männern und Frauen vielleicht nicht verallgemeinern.
Georg Schwikart zieht sein Gesuch auf Diakonweihe zurück. Damit ziehe er die Konsequenzen aus dem Verhalten der Kirche, wie der Publizist und katholische Theologe aus Hangelar nun am Wochenende in einem Brief mitteilte. ...
Auf Nachfrage Schwikarts habe Weihbischof Rainer Woelki nun erklärt, die Weihe sei auch 2011 nicht geplant. „Man könne jedoch in zwei bis drei Jahren erneut prüfen, ob ich geeignet sei“, so Schwikart. Bis dahin hätte er sich zu bewähren.
Und wieder wird auf die Kirche eingeprügelt. Und die Gemeinde in Hangelar probt den Aufstand. Ein krasses Beispiel für unterbliebende Katechese und de facto fehlende Kirchlichkeit. Dabei kann es deutlicher gar nicht sein, dass dieser Mann vollkommen ungeeignet für das Amt ist.
Der Hangelarer Theologe und Publizist, der so gerne Diakon geworden wäre, es aber nicht werden durfte, tritt am Montag, 30. Mai, aus der katholischen Kirche aus und möchte künftig in der evangelischen Kirchengemeinde Hangelar als Pastor im Ehrenamt arbeiten.
Ich kann ja noch nachvollziehen, daß auch ein gläubiger Katholik an der Kirche verzweifelt. Auch ein Übertritt zu Altkatholiken oder sogar zu Lutheranern wäre mir im Ausnahmefall noch zu vermitteln.
Aber eine Konversion zu einer Konfession, die nicht einmal die wage Möglichkeit einer Eucharistie bietet, wirft für mich SEHR berechtigte Zweifel am katholischen Glauben auf.
Besorgt zeigte sich Marx über eine zunehmende Polarisierung in der katholischen Kirche in Deutschland. Internetforen verschiedener Couleur hätten ihren Anteil daran, dass sich der Ton verschärft habe. "Wir müssen fähig werden, Unterschiede auszuhalten und trotzdem einmütig zusammen zu bleiben", betonte der Kardinal.
Wie meinen?
Ich glaube nicht, dass der Kardinal den Kreuzgang oder ähnliche Foren meint. Oft finden sich auf Websites von weltlichen Zeitungen und Organisationen Foren oder Blogs, welche genutzt werden, unter dem "Schutz" der Anonymität undifferenzierte oder auch gehässige Voten zu allem Möglichen - wozu auch Religion, Kirche gehören - von sich zu geben.
Es ist offensichtlich, dass eine Mehrheit derjenigen, welche sich im Kreuzgang zur Person und zum Wirken Kardinal Reinhard Marx äussern, dies in eher kritischer Weise tun. Ich traue aber dem Kardinal zu, sachlich vorgetragene Kritiken und Meinungsverschiedenheiten (und diese bilden im Kreuzgang den Normalfall) von Motzerei und destruktivem Niedermachen von Personen und Institutionen zu unterscheiden.
Granuaile hat geschrieben:...welche genutzt werden, unter dem "Schutz" der Anonymität undifferenzierte oder auch gehässige Voten zu allem Möglichen - wozu auch Religion, Kirche gehören - von sich zu geben...
Also ist doch der Kreuzgang gemeint.
Gruß Jürgen
Dieser Beitrag kann unter Umständen Spuren von Satire, Ironie und ähnlich schwer Verdaulichem enthalten. Er ist nicht für jedermann geeignet, insbesondere nicht für Humorallergiker. Das Lesen erfolgt auf eigene Gefahr. - Offline -
[Anmerkungt: das ist jener, die einige Kreuzgängster für einen konfessionslosen Schürzenbruder hielten]
"Katholizismus ist ein dickes Steak, ein kühles Dunkles und eine gute Zigarre." G. K. Chesterton
"Black holes are where God divided by zero. - Einstein
„Dass sich Leute eine Firmung nach altem Ritus wünschen können, halte ich für Blödsinn“. Dies sagte Karl Kardinal Lehmann, Bischof von Mainz, auf eine Anfrage im Rahmen eines Leserforums der „Allgemeine Zeitung“.
Würde der Kardinal selbst eine Firmung im Alten Ritus vornehmen?
„Ich werde das nicht tun, sollen sie woanders hinreisen“.
Soviel zum Thema: seht, wie sie einander lieben. Das gibt vielleicht auch jenen hier zu denken, die den Kardinal immer in Schutz nehmen und das Problem auf traditionalistischer Seite sehen...
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