Der Wille Gottes

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pierre10
cum angelis psallat Domino
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Der Wille Gottes

Beitrag von pierre10 »

es stellen sich da mehrere Fragen:

1. gibt es einen unumstößlichen, für alle Menschen dieser Erde gültigen Willen Gottes?

2. Wie kann Mensch erfahren, was denn nun der Wille Gottes zu den unendlichen Themen ist?

3. Was können wir aus den heiligen Büchern der verschiedenen großen Religionen lernen, wenn sie denn den Willen Gottes verkünden?

Pierre, nachdenklich
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FioreGraz
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Beitrag von FioreGraz »

1. gibt es einen unumstößlichen, für alle Menschen dieser Erde gültigen Willen Gottes?
JA
2. Wie kann Mensch erfahren, was denn nun der Wille Gottes zu den unendlichen Themen ist?


SChrift, Lehramt, Tradition? Besser die Überlieferung von der Selbstoffenbarung Gottes. Mehr als das er persönlich seinen Willen kundtut geht ja wohl nimmer. Und natürlich nicht zu vergessen die menschliche Vernunft.
3. Was können wir aus den heiligen Büchern der verschiedenen großen Religionen lernen, wenn sie denn den Willen Gottes verkünden?
Aus den heiligen Büchern, gar nichts aus dem einen heiligen Buch alles. Die anderen Pamphlete und manchmal Zeugnisse der Gottsuche sind interesant und für die Auseinandersetzung da. Ich studiere ja Mathematik auch nicht bei nem Teologen oder las mir schwimmen nicht von einem Beduinen beibringen der sein lebtag noch keinen See oder ein Meer gesehen hat etc.

Lg
Fiore
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monsieur moi
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Beitrag von monsieur moi »

Dass Gott einen großen und unumstößlichen Willen hat, müsste, glaube ich, jedem Christen klar sein.
Aber, Gott lässt uns die Freiheit uns täglich immer wieder zu entscheiden, ob wir an ihn glauben wollen oder nicht. Das hab ich des öfteren schon gehört und es scheint auch logisch. Denn es erklärt, warum so viele Menschen nicht an Gott glauben (wollen).
Schon in der Bibel steht ja, dass viele Menschen das einfach nicht können (das Volk Israel, das trotz der Feuersäule und der Wolke nicht an seine Anwesenheit glaubt).
Ich denke, dass Gott uns Menschen diese Freiheit lässt, damit er sieht, wer ihn wirklich bedingungslos liebt und wer nicht. Und aus seiner Liebe heraus hat er uns diese Entscheidungsgabe gegeben. Daraus ist letztenendes auch geworden, dass die Menschen sündigen. (So hat Gott Adam und Eva verboten vom Apfel zu essen, sie haben sich aber dennoch verführen lassen, also frei dafür entschieden, Gott nicht zu gehorchen.)
Vielleicht ist diese Kraft, sich zu entscheiden ein Teil der viel genannten Erbsünde, denn seit Adam und Eva können sich ALLE Menschen für oder gegen Gott entscheiden.
Und die Befreiung von dieser Erbsünde, das ist, dann wohl das Heil, die Erlösung, die uns Christus, unser Herr bringt. Das wäre dann der Wille Gottes, uns Menschen aus Liebe zu erlösen. Und dieser Wille ist für alle Menschen fest und unumstößlich. Egal wie die Menschen sich entscheiden. Dieser Wille wird dann erfüllt. Ja, es gibt den Willen Gottes!

Ich weiß natürlich letztenendes nicht, ob das wirklich so ist, das weiß nur Gott. Aber es klingt erst mal plausibel.

Woher Menschen das wissen können? Die Bibel! Darin steht für uns Menschen doch der ganze Wille Gottes. Wir müssen sie nur gut genug studieren. So schließ ich mich in dem Teil meinem Vorredner an. Ebenso auch in der dritten Frage.

Raphaela
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Beitrag von Raphaela »

Hallo Pierre,
ich will dir mit einer Gegenfrage antworten. Falls du verheiratet bist ( ich weiß es nicht, ob es so ist), woran hast du gemerkt, dass du deine Frau liebst, wie hast du erkannt, dass sie die Richtige für dich ist?
Dass sind Fragen, die du sicherlich nicht kognitiv beantworten kannst, und der Vergleich hinkt vielleicht etwas, aber wenn du hier gespürt hast, was das Richtige ist, kannst du es auch beim Glauben

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pierre10
cum angelis psallat Domino
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Beitrag von pierre10 »

@raphaela @monsieur moi,

Völlig richtig, wie Ihr argumentiert. Raphaela, ich habe 26 Jahre mit meiner Frau zusammen gelebt, wir hätten uns ohne Probleme trennen können und haben es nicht getan, dann, vor 3 Jahren haben wir geheiratet.

Aber es geht nicht um die Frage über die Existenz Gottes, daran habe ich keinen Zweifel, nur um die Frage, wie können wir wirklich wissen, welches der Wille Gottes ist, und natürlich auch um die Frage nach dem christlichen, jüdischen, muslim. Gott, nach Götter der asiatischen Religionen....

Gibt es einen universellen Gott für alle Menschen oder .......? Es ist mir zu einfach zu behaupten, nur der christliche Gott sei der einzig wahre........, so entstanden unzählige Kriege......

Pierre
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Edi
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Beitrag von Edi »

Pierre hat geschrieben:Gibt es einen universellen Gott für alle Menschen oder .......? Es ist mir zu einfach zu behaupten, nur der christliche Gott sei der einzig wahre........, so entstanden unzählige Kriege......
Kriege - man denke nur an den dreißigjährigen Krieg - entstanden sogar unter denen, die den selben Gott hatten, also muss der Grund noch ein anderer sein.

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pierre10
cum angelis psallat Domino
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Beitrag von pierre10 »

@Edi,

natürlich gibt es andere Motivationen, Kriege zu führen, nur scheint es mir pervers, wenn Christen unterschiedlicher Konfessionen sich gegenseitig bekriegten, die Papisten (Katholiken) wurden zu Beginn der Europäer in Amerika regelrecht verfolgt. Dies nur als kleines Beispiel.

Ich denke, wenn die Religionen sich mehr darum bemühen würden, den Menschen friedvolle Wege durchs Leben auf zu zeigen, statt um Macht zu kämpfen, statt andere herabzusetzen, ........ wir würden in einer besseren Welt leben.

Machtbesessene Kardinäle sind mir ein Graus.

Pierre, mit einem Lächeln, wissend, dass er kaum etwas ändern kann... naja, vielleicht ein ganz klein wenig.
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FioreGraz
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Beitrag von FioreGraz »

@Pierre

Eigentlich ist das sinnlose Hirnwixerei, denn was hat es für einen Sinn an einen Gott zu Glauben wenn man nicht weiß das es wahr ist? Es gibt nur ein Wahrheit und nicht viele. Das was du volziehst dieses vielleicht haben die recht, vielleicht auch die, vieleicht die anderen ist nichts anderes als heinischer Tand, denn es führt im Endefeckt dazu das man sich das vermeintlich "beste" aus allen Reiligonen herausholt und sich einen Gott zimmert, das ist aber nicht Gott das ist ein menschlicher Götze, so wie ich ihn gerne hätte.
Das soll Wahrheit sein? Das ist nur Selbstbetrug.

Was deinen Krieg betrifft, was hat der Krieg mit Religion zu tun? Wenn Wissenschftler A eine These hat und Wissenschaftler B eine Gegenthese und sie gehen sich an die Gurgel waren dann die Thesen schuld oder die Wissenschaftler?

Meinungsverschiedenheiten sind tägliches Leben in allen Bereichen und nur einer kann im Grundsatz recht haben nicht jeder. Wieso soll das nicht auf die Religion zutreffen es wäre unatürlich und pervertiert wenn nun plötzlich alle recht hätten.
Und es wäre unatürlich und pervertiert wenn man plötzlich die anderen nicht mehr zu überzeugen versucht. Wo wären wir wenn jeder mit der "Warhheit" hinterm Berg hielte und nur für sich selbst nachdächte und forschte, wir müssten andauernd das Rad neu erfinden.
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monsieur moi
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Beitrag von monsieur moi »

Pierre hat geschrieben:
Gibt es einen universellen Gott für alle Menschen oder .......? Es ist mir zu einfach zu behaupten, nur der christliche Gott sei der einzig wahre........, so entstanden unzählige Kriege......

Pierre
Ja, ich denke, es gibt einen universellen Gott. Das ist eben der dreieinige Gott. So, wie er sich uns in der Bibel und der Tradition offenbart, in Vater, Sohn und heiligem Geist. Das bedeutet, dass die nicht christlichen Religionen Gott nur nicht (unbedingt) richtig interpretieren. Das das Christentum, die Nachfolge Jesu, heilsentscheidend ist, "richtig" ist, zeigt sich darin, dass das alte Testament der Anfang der Heilsgeschichte ist, das neue Testament alles zu Ende führt, mit der Wiederkunft Christi. Wer sich dann in seine Nachfolgeschaft (eben die christliche Religion) begeben hat, der bleibt dem wahren Gott treu.
Kurz: Es gibt einen universellen Gott, der für alle Menschen da ist. Nur verstehen viele Menschen Gottes existenz falsch.

Auch hier wieder: ich kann es nicht wirklich 100%ig wissen. Es ist ja ein Glaube.

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Flamme
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Registriert: Samstag 2. Dezember 2006, 19:04

Beitrag von Flamme »

Hallo Fiore!
Meinungsverschiedenheiten sind tägliches Leben in allen Bereichen und nur einer kann im Grundsatz recht haben nicht jeder. Wieso soll das nicht auf die Religion zutreffen es wäre unatürlich und pervertiert wenn nun plötzlich alle recht hätten.
Rechthaben ist eine Alles-oder-Nichts-Frage? Ich denke eher, dass Wahrheit und Irrtum in unterschiedlichen Graden gemischt in jeder Ansicht zu finden sind.

Wahrscheinlich gibt es nur eine Wahrheit. Aber in vollem Ausmaß kennen wir sie alle nicht.
"Die Wolke des Nichtwissens..."

Rechthaben ist das, was das Ego will, um jeden Preis. Dafür bedient es sich notfalls auch einer Religion als Waffe. Rechthaben aufzugeben scheint mir eins der schwierigsten Dinge überhaupt. Die größte aller Süchte. (Die es geschafft haben, schreiben dann wahrscheinlich in keinen Foren mehr.)

Zu Pierres 2. Frage fehlt mir noch als Teil der Antwort:
Der Wille und die Bereitschaft, Gottes Wille über den eigenen zu stellen. Dieser Wille schärft die "Ohren", die ihn hören. Die persönliche Gottesbeziehung und das Wachsen in ihr lassen die Anhaftung an den eigenen Willen zurücktreten.
Und Gnade natürlich.

lg
Flamme

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