Ich halte das von Kath.net veröffentlichte Dokument für Mumpitz.
Es steht natürlich viel richtiges zum Priesteramt drin. Aber der Dreh- und Angelpunkt der Argumentation scheint mir doch folgender Abschnitt zu sein:
jene nicht für das Priesterseminar und für die heiligen Weihen zulassen kann, die Homosexualität praktizieren, tiefsitzende homosexuelle Tendenzen aufweisen oder die sogenannte Gay-Kultur unterstützen. (10)
Die oben genannten Personen befinden sich tatsächlich in einer Situation, die sie schwerwiegend an der korrekten Beziehungsaufnahme zu Männern und Frauen behindert.
Es ist natürlich kar, daß man nicht unbedingt Schwulen-Aktivisten und Regenbogenfahnenschwenker als Priester haben will. Aber hier zu unterstellen, daß jeder homosexuell empfindende Mensch grundsätzlich keine normalen, gesunden Beziehungen zu anderen Menschen (welchen Geschlechts auch immer) aufbauen kann, ist unglaublich.
Und in der Kernfrage ist man ebenfalls nicht eindeutig: Was ist denn nun eine "tiefsitzende homosexuelle Tendenz"? Ist das nur die, die sich auch entsprechenden Handlungen äußert? Wer also drei Jahre keinen Sex hatte, ist der dann "clean" - oder was? Hier kann also doch wieder jeder interpretieren, wie er will.
Ergo: Sollte dieses Dokument authentisch sein, wird es in der Sache kaum etwas verändern, dafür aber (zu recht) wieder ganze Völkerstämme verrückt machen.
Da kann ich nur mein Haupt schütteln.
Gruß
Stephen Dedalus