Verliebt in meinen Schwager - was soll ich nur dageben tun?

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Mia
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Registriert: Freitag 27. Juli 2007, 02:13

Verliebt in meinen Schwager - was soll ich nur dageben tun?

Beitrag von Mia »

Hallo,

hoffentlich bin ich hier überhaupt an der richtigen Adresse mit meiner Frage. Aber mir geht es ziemlich übel und ich hätte wirklich gerne einen Rat aus christlicher Sicht.
Ich führe eine gute, harmonische Ehe und liebe meinen Mann, aber ich bin total verknallt in seinen Bruder!
Davon weiß niemand, natürlich auch nicht mein Schwager selbst, und es wird auch niemand erfahren. Aber mich quält es wirklich sehr. Zur Zeit habe ich wirklich jede Nacht sexuelle Träume von ihm. Eigentlich ist es schon seit Jahren so, manchmal mehr, manchmal weniger, das ist immer Phasenweise. Ich habe manchmal irgendwie das Gefühl, daß mein Schwanger mit mir flirtet. Wahrscheinlich ist das aber einfach nur seine Art. Es macht einfach Spaß, wenn wir uns unterhalten und wie lachen viel zusammen. Das Blöde ist ja, daß ich ihm niemals endgültig aus dem Weg gehen können werde, da er der Bruder meines Mannes ist. Ein übles Dilemma. Denn dadurch, daß wir uns im Gespräch so nahe sind, wird es natürlich nicht grade besser. Ich muß einfach immer in seine schönen Augen schauen.
Was soll ich nur dageben tun? Ist das eine schlimme Sünde? Ich stelle mir schießlich ziemlich "unkeusche" Dinge vor.
Ich kann es einfach nicht abstellen.

Bitte gebt mit einen Rat!

ad_hoc
Beiträge: 4877
Registriert: Mittwoch 14. Januar 2004, 12:14

Beitrag von ad_hoc »

Hallo Mia

Du stellst fest, dass es Dir übel geht und es Dich quält, ständig den sexuellen Versuchungen in Deinen Tages- und Nachträumen ausgesetzt zu sein. Verständlich, dass die häufige Präsenz Deines Schwagers nicht dazu geeignet ist, Deine Phantasien in Grenzen zu halten.

Du schreibst auch, dass Du einen Rat aus christlicher Sicht haben möchtest. Würdest Du Dich denn auch daran halten?

Versuchungen ausgesetzt zu sein, ist keine Sünde. Die Sünde beginnt erst dann, wenn man den Versuchungen nachgibt und in ihnen gewissermaßen schwelgt, denn dies ist der eigentliche erste Schritt zur möglichen planerischen Realisierung des unerlaubten Wunsches.

Du stellst fest, dass Du eine gute harmonische Ehe führst und dass Du Deinen Mann liebst. Leider gehst Du nicht darauf ein, ob ihr Kinder habt, ob Dein Schwager verheiratet ist und Kinder hat, etc.

Frage Dich ganz einfach, ob es Dir wert ist, wegen eines solchen Fehltritts Dein Glück und das Glück Deines Mannes aufs Spiel setzen, womöglich ebenfalls das Glück Deines Schwagers sowie das Glück von dessen Frau oder Freundin.

Ist es das wirklich wert, unter Umständen das geordnete Leben von mehreren Menschen, vielleicht auch noch das der Kinder, irreparabel zu zerstören?

Vor vielen Jahren hörte ich während der Fahrt im Autoradio ein Interview mit der französischen Chanson-Sängerin Barbara, welche um diese Zeit etwa vierzig Jahre alt gewesen sein muß. Der Interviewer fragte sie u. a.: "Barbara, stellen Sie sich vor, heute abend verlassen sie die Oper und sehen auf der Straße den Mann ihres Lebens. Was werden Sie tun?"
Die Sängerin gab zur Antwort: "Ich würde ihn vielleicht kurz ansehen und weitergehen. Denn woher will ich wissen, dass dies der Mann meines Lebens ist? und darüber hinaus bin ich glücklich verheiratet!"

Liebe Mia, Du hast eine harmonische Beziehung mit einem Mann, den Du liebst und der Dich ebenfalls liebt. Weißt Du eigentlich, wie viele solcher tiefer Beziehungen unter der Vielzahl von Beziehungen es gibt? Unter 100 Beziehungen sind es vielleicht drei oder fünf Ehen, die so verlaufen, wie die Deine.
Willst Du das verlieren? Was passiert mit Dir und Deinem Mann, wenn Du auch nur einmal Deiner Versuchung nachgegeben hast?
Wie wirst Du mit einem solchen Fehltritt leben können?

Es hilft Dir ganz sicher, wenn Du das Für und Wider sowohl nach dem christlichen Standpunkt abwägst, als auch nach dem Nutzen und den möglichen Konsequenzen für die Zukunft.
Alles spielt sich in Deinem Kopf ab und dort mußt Du ansetzen. Dein Mann bzw. Eure Beziehung muß es Dir wert sein, zukünftig von vornherein und absolut auf solche gedanklichen Vorstellungen zu verzichten. Ablenkungen gibt es mehr als genug, entweder einen liebevollen Gedanken an Deinen Mann, oder vielleicht ein Vater Unser oder Dich gedanklich mit dem zu beschäftigen, was momentan vorrangig vor allem anderen behandelt werden sollte.

Ich wünsche Dir alles Gute, Dein Mann hat es sicher verdient.

Gruß, ad_hoc
quidquid cognoscitur, ad modum cognoscentis cognoscitur (n. Thomas v. Aquin)

Mia
Beiträge: 2
Registriert: Freitag 27. Juli 2007, 02:13

Beitrag von Mia »

Danke, lieber ad-hoc, für die klaren Worte.

Zu Deiner Frage: Nein, wir haben noch keine Kinder, arbeiten aber dran. Mein Schwager ist jünger und hat weder Frau noch Freundin.

Trotzdem, er soll und darf niemals von meinen Gedanken erfahren, denn ich weiß ja, daß das nur schlechtes bewirken würde. Ich bin nicht so blöd, meine gute Beziehung kaputt zu machen, indem ich solch einer Versuchung nachgeben würde. Ich bin dankbar, eine gute Beziehung zu haben und würde sie niemals wegen einer blöden Verliebtheit auf´s Spiel setzen.

Aber wie ich meine Gedanken abstellen soll, weiß ich einfach nicht...

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taddeo
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Beitrag von taddeo »

Mia hat geschrieben:Aber wie ich meine Gedanken abstellen soll, weiß ich einfach nicht...
Hallo Mia,

ich kann zwar Deine Situation (Gott sei Dank) nicht aus eigener Erfahrung nachvollziehen und möchte Dir auch keine neunmalklugen Ratschläge geben. Aber vielleicht könnte es Dir ja helfen, Deine "Träume" in Richtung auf Deinen Mann zu lenken? Wie ich meine Geschlechtsgenossen einschätze, hätte er sicher nichts dagegen, wenn Du ihm die Aufmerksamkeiten zukommen läßt bzw. ihn zu dem animierst, was Dir in Deinen Gedanken mit Deinem Schwager so unterkommt. Ob das Deine Gedanken "abstellt", weiß ich nicht, aber es würde sie vielleicht in eine für Dich positive Richtung lenken.

Ich wünsche Dir und Deinem Mann alles Gute und daß Eure Liebe diese Prüfung gestärkt übersteht.

taddeo

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Linus
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Beitrag von Linus »

Mia hat geschrieben:Aber wie ich meine Gedanken abstellen soll, weiß ich einfach nicht...
Bitte Gott um diese Gnade - ganz konkret. (Fasten hilft auch)
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