Hat die Kirche im Elsaß eine politische Sonderrolle?
- Knecht Ruprecht
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Hat die Kirche im Elsaß eine politische Sonderrolle?
Hallo, im Fernsehn gab es die Information, dass im Elsass die Kirche mehr Rechte hat. als im ganzen Rest Frankkreichs. Wieso ist da so, wenn es stimmt und wie ist das mit dem Rest Frenkreichs vereinbar?
Nach der Niederlage des Reichs anno 1918 wurde das Elsaß wieder Frankreich zugesschlagen, welches es ja 1871 an Deutschland verlor. Die vom Hl. Pius X. bitter beklagte gesetzliche Regelung zur Separation von Staat und Kirche in Frankreich von 1905 wurde jedoch für die neueinverleibten Gebiete des Elsaß und den folglich daraus neuerrichteten Départements ( Bas Rhin und Haut Rhin/// u. Moselle ) 1918 nicht eingeführt. Dort gilt bis heute (noch) der 1801 zwischen Pius VII. und Napoléon I. ausverhandelte Kirchenvertrag weitgehend fort. Pierre wird das wohl genauer erklären bzw. eventuell korrigieren können.
Zuletzt geändert von Cosimo am Sonntag 9. Juli 2006, 18:16, insgesamt 1-mal geändert.
- Knecht Ruprecht
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Hört sich gut. Da hat der französische Staat also ein Gebiet in dem er seine antikirchliche Verfassung nicht vollständig durchsetzen kann. Das i-Töpfelchen wäre dann noch, wenn die Menschen im Elsass nach Soverenität streben würden. Wieso haben die französischen Sozialisten es bis heute nicht geschafft, die kirchliche Sonderrolle von Elsass an die französische Verfassung anzupassen?
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Elsass
Also, Knecht, überlass das mal ganz den Elsässern selbst. Das letzte, was die erwarten, sind weise Ratschläge von der anderer Rheinseite, ihre Souveränität anzustreben.
Halt dich an den Satz von Tschuang Tsu (4. Jahrhundert vor Christus), der gesagt hat: "Die Hälfte des ganzen Unglücks dieser Welt stammt von Menschen, die ungefragt anderer Menschen Lehrmeister sein wollen."
sofaklecks, der das Elsass liebt.
Halt dich an den Satz von Tschuang Tsu (4. Jahrhundert vor Christus), der gesagt hat: "Die Hälfte des ganzen Unglücks dieser Welt stammt von Menschen, die ungefragt anderer Menschen Lehrmeister sein wollen."
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Die Antwort von cosimo ist völlig korrekt. Aber die Hintergründe sind viel prosaischer. Denn es gibt andere Bereiche, in denen noch die alten deutschen Gesetze gelten.
So haben wir hier das deutsche Jagdrecht, das in ähnlicher Form nun ganz langsam in Innerfrankreich eingeführt wird, nach hundert Jahren.
Bis vor wenigen Jahren konnte sich jeder eine Jagdwaffe kaufen und fast überall jagen.......
Es gibt und gab noch einige andere Ausnahmen, im Bodenrecht z.b. im Erbrecht, nur fällt mir das alles im Moment nicht ein. (Vielleicht das<Alter grübel)
Pierre
So haben wir hier das deutsche Jagdrecht, das in ähnlicher Form nun ganz langsam in Innerfrankreich eingeführt wird, nach hundert Jahren.
Bis vor wenigen Jahren konnte sich jeder eine Jagdwaffe kaufen und fast überall jagen.......
Es gibt und gab noch einige andere Ausnahmen, im Bodenrecht z.b. im Erbrecht, nur fällt mir das alles im Moment nicht ein. (Vielleicht das<Alter grübel)
Pierre
Grenzen im Kopf sind sehr hinderlich
Hier im Dorf, das eigentlich ganz evang. war zogen viele Katholiken her. Da sie keine Kirche hatten, schlug der Pfarrer vor, dass man sich die Kirche teilen könnte. So hatten wir hier die erste ökumenische Kirche des Elsass. Heute noch gibt es jeden Sonntag einen ev. und kath. Gottesdienst.Uwe Schmidt hat geschrieben:Knecht Ruprecht, freu dich nicht zu früh - das Elsass ist traditionell evangelisch (obwohl mittlerweile glaube ich auch schon zu 50% katholisch - sehr stark sind aber auch die Muslime, die um Straßburg herum wohnen).
Eine weitere Besonderheit des Elsass: Die Gesundheitskassen in Frankreich vergüten nur etwa 70% der Kosten, nur im Elsass behielt man die Rückzahlung von 90%.
Es ist oft prosaischer als man meint.
Pierre, der sehr gerne im Elsass lebt.
Grenzen im Kopf sind sehr hinderlich
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Laut einem Fernsehnbericht geht eine Kirchenteilung gar nicht, da der Altar bzw. das Gebiet um den Altar bei der Kirche so gebaut bzw. gestaltet ist, wie es die anderen ausserhalb der Kirche organisierten Menschen, es nicht haben wollen. Demzufolge, müssen die ausserhalb der Kirche organisierten Menschen ihre Veranstaltungen nach Art der Kirche feiern. Andersherum wäre das ein Verstoss der Mitglieder der Kirche, wenn sie ihren Gottesdienst nach antikirchlicher Art feiern würden.Pierre hat geschrieben:Hier im Dorf, das eigentlich ganz evang. war zogen viele Katholiken her. Da sie keine Kirche hatten, schlug der Pfarrer vor, dass man sich die Kirche teilen könnte. So hatten wir hier die erste ökumenische Kirche des Elsass. Heute noch gibt es jeden Sonntag einen ev. und kath. Gottesdienst.Uwe Schmidt hat geschrieben:Knecht Ruprecht, freu dich nicht zu früh - das Elsass ist traditionell evangelisch (obwohl mittlerweile glaube ich auch schon zu 50% katholisch - sehr stark sind aber auch die Muslime, die um Straßburg herum wohnen).
Wieso platzt das Elsass vor Menschen nicht, wenn die Menschen da mehr Geld zum konsumieren haben als anderots? Gibt es da etwa Zuwanderungsbeschränkungen?
Die Züge haben Rechtsverkehr und nicht Linksverkehr wie im übrigen Frankreich....Pierre hat geschrieben:Die Antwort von cosimo ist völlig korrekt. Aber die Hintergründe sind viel prosaischer. Denn es gibt andere Bereiche, in denen noch die alten deutschen Gesetze gelten.
So haben wir hier das deutsche Jagdrecht, das in ähnlicher Form nun ganz langsam in Innerfrankreich eingeführt wird, nach hundert Jahren.
Bis vor wenigen Jahren konnte sich jeder eine Jagdwaffe kaufen und fast überall jagen.......
Es gibt und gab noch einige andere Ausnahmen, im Bodenrecht z.b. im Erbrecht, nur fällt mir das alles im Moment nicht ein. (Vielleicht das<Alter grübel)
Pierre
Und nicht zu veressen, die meisten Elsässer verstehen deutsch. Deshalb nie Fragen: Sprechen Sie Deutsch? Die Antwort wird meist negativ sein. Dagegen auf die Frage: Verstehen Sie deutsch kommt meist eine positive Antwort.Werner001 hat geschrieben: Die Züge haben Rechtsverkehr und nicht Linksverkehr wie im übrigen Frankreich....
Kleine Geschichte dazu:
In einer elsässischen Winstub sitz ein Deutscher und hört den Bauern zu. Dann bittet er, den folgenden Satz ins Elsässische zu übersetzen.
„Entschuldigen Sie, ich habe Sie nicht verstanden, können Sie noch einmal wiederholen?“
Da meint ein Elsässer: „das ist ganz einfach, auf Elsässisch heißt das: HÄÄÄ“?
Pierre
Grenzen im Kopf sind sehr hinderlich