Anaxagoras hat geschrieben:Das kann und will ich nicht einfach so stehen lassen!
Na dann herzlich Willkommen.
Anaxagoras hat geschrieben:Die Evolutionstheorie ist nicht nur, wie du sagst, die konkurrenzlos einzige Theorie weit und breit, sondern sie stützt sich auf verifizierbare Fakten.
Ja, sie interpretiert aber einiges in diese Fakten hinein, was den Grundprinzipien des Denkens widerspricht.
Anaxagoras hat geschrieben:Es sind aber nicht nur diese Fakten und Beobachtungen die die Wissenschaft von der Richtigkeit der Evolutionstheorie überzeugt. Es sind viel mehr die Zusammenhänge mit den Beobachtungen der Geologie, Radiometrie, Paläontolige, Archäologie, Anthropologie, Physik und Chemie, die ein dicht gewobenes Netz an Daten, Fakten und Theorien entstehen lässt, die alle von einander abhängen.
Ja, so ist es: die ET ist ein undurchdringlicher Natodrahtverhau, in der sich eine Hydra mit vielen Köpfen versteckt, die nachwachsen, wenn man sie abschlägt.
Anaxagoras hat geschrieben:Mir scheint, du widersprichst der Theorie weil sie einfach nicht in dein persönliches Weltbild passt, und es gegen dein Glaubensbekenntnis verstösst.
Wieso scheint Dir das? Habe ich irgendeinen Anlass dazu gegeben?
Ich sehe, Du verstehst überhaupt nicht, wie jemand ernsthaft die ET bezweifeln kann. Daraus folgere ich, dass Du keine ernsthaften Argumente gegen die ET kennst. Und daraus folgere ich, dass Du ein Vorurteil pflegst, aus bloßer Unkenntnis.
Anaxagoras hat geschrieben:Argumentierst Du vielleicht aus deinem Glauben an einen Schöpfergott heraus?
Nein. Erstens weiß ich, dass es einen Schöpfer gibt, das brauche ich nicht zu glauben. Zweitens verhält es sich genau umgekehrt: die Erkenntnis, dass die ET falsch ist ging meinem Weg zum Glauben voran. Und drittens beweisen Deine Spekulationenen über meine Motive nur eines: Du hast Dich nicht ernsthaft mit Kritik an der Theorie auseinandergesetzt, die Du verteidigst.
Anaxagoras hat geschrieben:Es gab eine Zeit, da glaubte man die Erde sei der Mittelpunkt des Kosmos. Diese Zeit ist seit Kopernikus und Galileo vorbei. So ist es auch seit Darwin mit der Schöpfungshypothese auch vorbei. Sowohl die EKD (
http://www.ekd.de/aktuell_presse/news_2 ... xt_94.html) , als auch die RKK (
http://religion.orf.at/projekt3/news/ ... darwin.htm ) haben die Richtigkeit der Evolutionstheorie anerkannt. Willst Du mir also weismachen, diese Kirchenvertreter würden sich in der Anerkennung der Naturwissenschaftlichen Erkenntnisse irren, und deine Lieblingsthese einer göttlichen Schöpfung sei die einzig richtige?
Was die EKD sagt, interessiert mich nicht im entferntesten. Die Überschrift alleine verrät, dass man sich vom Kreationismus distanziert. Was hat das mit mir zu tun? Du hast ja sicher den Artikel gelesen!? Leugnet die EKD jetzt, dass das All von Gott geschaffen wurde?
Anaxagoras hat geschrieben:Für den Vatikan dagegen ist Darwins Evolutionstheorie "nicht von vorneherein unvereinbar mit der Lehre der katholischen Kirche und mit der Botschaft der Bibel".
Informiere Dich mal genauer, was die Kirche dazu lehrt. Sie lehnt Entwicklungslehren nicht pauschal ab. Schon Kirchenväter vertreten eine Entfaltung der Welt. Der Darwinismus wird allerdings klar verworfen, wie hier z.B. von Papst Johannes Paul II.:
Papst Johannes Paul II. hat geschrieben:Alle Beobachtungen über die Entwicklung des Lebens führen zu einer ähnlichen Konklusion. Die Evolution des Lebendigen, dessen Entwicklungsstufen die Wissenschaft zu bestimmen und dessen Mechanismen sie zu erkennen sucht, hat ein inneres Ziel, das Bewunderung hervorruft. Dieses Ziel, das die Lebewesen in eine Richtung führt, für die sie nicht Verantwortung tragen, zwingt, einen Geist vorauszusetzen, der Schöpfer dieses Ziels ist. [...] All diesen Hinweisen auf die Existenz Gottes, des Schöpfers, setzen einige die Kraft des Zufalls oder die Mechanismen der Materie entgegen. Aber
angesichts eines Universums, in dem eine solch komplexe Organisation seiner Elemente und eine so wunderbare Zielgerichtetheit in seinem Leben vorhanden ist, von Zufall zu sprechen, würde gleich bedeutend damit sein, die Suche nach einer Erklärung der Welt, wie sie uns erscheint, aufzugeben. In der Tat würde dies gleich bedeutend sein damit, Wirkungen ohne Ursache anzunehmen. Es würde die Abdankung des menschlichen Verstands bedeuten, der auf diese Weise sich dem Denken und der Suche nach einer Lösung für die Probleme verweigern würde.
(meine Hervorhebungen)
Ich habe zu dem Thema weiter oben schon einmal geschrieben: Die ET erklärt gar nichts. Sie beschreibt einfach nur in groben Zügen, wie man sich angeblich vorzustellen habe, was in der Vergangenheit geschehen sei und was sich angeblich immer noch abspielt. Eine Erklärung ist eine Antwort auf die Frage, warum etwas ist und nicht etwa nicht ist. Anstelle einer Antwort auf diese Frage liefert die ET nun aber nichts als
es sei halt nun so und nicht anders gekommen. Das ist nichts anderes als Resignation vor einer wissenschaftlichen kausalen Erklärung. Es ist nicht einmal nur unwissenschaftlich sondern antiwissenschaftlich, Obskurantismus.
Schön, dass Du Gelegenheit gegeben hast, JPII zu zitieren.
Gruß
Sempre