Lebensende?

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pierre10
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Lebensende?

Beitrag von pierre10 »

Das Lebensende ist ja nicht immer eine Altersfrage, Da stirbt ein kleines Kind..... warum wohl? Jetzt bitte keine Bibelstellen, oder die Aussage "Gott brauchte es".....
Dann gibt es Menschen wie Johannes Heesters, der weit über das "normale" Lebensalter hinaus lebt und auch noch arbeitet. Ist dies eine Belohnung (oder Bestrafung?)und wofür?

Und dazwischen all die die zu früh, manche aber auch nach eigener Auffassung zu spät sterben (trotz schwerer Krankheit nicht sterben können).

Was läuft da ab, was stellen wir uns vor, warum Menschen wann sterben?

Eine Bitte, lasst einmal die These weg, dass Gott entscheidet wann wir sterben und versuchen wir die eigentlichen Sterbe-Gründe auf die wir vielleicht Einfluss haben herauszustellen.

Pierre
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Edi
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Re: Lebensende?

Beitrag von Edi »

Pierre hat geschrieben:Eine Bitte, lasst einmal die These weg, dass Gott entscheidet wann wir sterben und versuchen wir die eigentlichen Sterbe-Gründe auf die wir vielleicht Einfluss haben herauszustellen.
Lies doch mal nach, was alles Einfluss auf die Gesundheit/Krankheit hat z.B. Ernährung. Das geht zum Teil bis ins Erbgut hinein. Es gibt heute Kliniken, wo nur krebskranke Kinder sind. Steht ja heute da und dort etwas geschrieben. Unabhängig davon gibt es auch Dinge, auf die wir keinen Einfluss haben, wenn jemand z.B. durch einen andern totgefahren wird oder sonst einen Unfall hat, an dem er nicht selber schuldig ist.

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Sebastian
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Re: Lebensende?

Beitrag von Sebastian »

Pierre hat geschrieben:Das Lebensende ist ja nicht immer eine Altersfrage, Da stirbt ein kleines Kind..... warum wohl? Jetzt bitte keine Bibelstellen, oder die Aussage "Gott brauchte es".....
Dann gibt es Menschen wie Johannes Heesters, der weit über das "normale" Lebensalter hinaus lebt und auch noch arbeitet. Ist dies eine Belohnung (oder Bestrafung?)und wofür?

Und dazwischen all die die zu früh, manche aber auch nach eigener Auffassung zu spät sterben (trotz schwerer Krankheit nicht sterben können).

Was läuft da ab, was stellen wir uns vor, warum Menschen wann sterben?

Eine Bitte, lasst einmal die These weg, dass Gott entscheidet wann wir sterben und versuchen wir die eigentlichen Sterbe-Gründe auf die wir vielleicht Einfluss haben herauszustellen.

Pierre
Nun Pierre, wir können Gott in den Überlegungen nicht aussen vor lassen. Als Christen glauben wir, dass alles in Vorsehung Gottes geschieht.

Wenn Du eine rein medizinisch - psychologische Diskussion führen möchtest, schlage ich vor, Du tust dies in entsprechenden Foren.
"Selig sind die, die nicht gesehen und doch geglaubt haben" (Joh. 20,31)

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Edi
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Re: Lebensende?

Beitrag von Edi »

Sebastian hat geschrieben:Wenn Du eine rein medizinisch - psychologische Diskussion führen möchtest, schlage ich vor, Du tust dies in entsprechenden Foren.
Im Brauhaus hier geht das aber auch.

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Sebastian
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Re: Lebensende?

Beitrag von Sebastian »

Edi hat geschrieben:
Sebastian hat geschrieben:Wenn Du eine rein medizinisch - psychologische Diskussion führen möchtest, schlage ich vor, Du tust dies in entsprechenden Foren.
Im Brauhaus hier geht das aber auch.
Habe nichts Gegenteiliges behauptet.
"Selig sind die, die nicht gesehen und doch geglaubt haben" (Joh. 20,31)

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anneke6
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Re: Lebensende?

Beitrag von anneke6 »

Pierre hat geschrieben:Dann gibt es Menschen wie Johannes Heesters, der weit über das "normale" Lebensalter hinaus lebt und auch noch arbeitet. Ist dies eine Belohnung (oder Bestrafung?)
Bestrafung für die, die sich das anhören müssen…
Ich gebe zu, das war gemein.

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Linus
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Re: Lebensende?

Beitrag von Linus »

Pierre hat geschrieben:Das Lebensende ist ja nicht immer eine Altersfrage, Da stirbt ein kleines Kind..... warum wohl? Jetzt bitte keine Bibelstellen, oder die Aussage "Gott brauchte es".....
DasKind darf heimgehen. Schön.
Dann gibt es Menschen wie Johannes Heesters, der weit über das "normale" Lebensalter hinaus lebt und auch noch arbeitet. Ist dies eine Belohnung (oder Bestrafung?)und wofür?
Was heißt "normales Lebensalter? Mathusalem wurde 959 Jahr alt, Noach immerhin gut 500,....
Und dazwischen all die die zu früh, manche aber auch nach eigener Auffassung zu spät sterben (trotz schwerer Krankheit nicht sterben können).
Zu früh? Zu spät? Wohhl eher: Genau zum richtigen Zeitpunkt. mein Papa etwa zu Pfingsten - er war ein kleiner Charismate.....

:D
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Idefixx
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Re: Lebensende?

Beitrag von Idefixx »

Pierre hat geschrieben: Was läuft da ab, was stellen wir uns vor, warum Menschen wann sterben?
Pierre
Mensch, Tier , Pflanze unterliegt den Gesetzen und dem Wirken der Natur.

Die Natur ist der Gestalt- gewordene Wille Gottes. :freude:

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oblatum
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Re: Lebensende?

Beitrag von oblatum »

Pierre hat geschrieben: Eine Bitte, lasst einmal die These weg, dass Gott entscheidet wann wir sterben und versuchen wir die eigentlichen Sterbe-Gründe auf die wir vielleicht Einfluss haben herauszustellen.

Pierre
Mag sein dass verschiedene Fakten eine Rolle spielen weshalb manche früher sterben, manche später. Auch Erbanlagen mögen maßgebend sein.
Aber Gott "außen vorlassen" kann ich nicht.
Wenn ich nicht auf Gottes Fügung und Führung vertrauen würde, dann würde ich mir angesichts einer unheilbaren Krankheit eine Kugel in den Kopf schießen.
"aha", höre ich Pierre sagen, " die braucht einen Gott, deshalb glaubt sie an einen". - Ich kenne die Argumente.
Dafür bin ich ein zu mißtrauischer Mensch.
Aber Gott läßt sich finden wenn man ihn sucht. Und er verläßt uns auch angesichts des Sterbens nicht.

Man muss jedoch früh anfangen mit dem Sterben (Loslassen), dann wird man frei von Ängsten und kann auch in der Krankheit die Fülle des Lebens genießen, und die Heiterkeit des Augenblicks.
Und viele Fragen werden einfach unwichtig.
Ich wünsche euch einen segensreichen Sonntag
Schalom oblatum
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pierre10
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Re: Lebensende?

Beitrag von pierre10 »

oblatum hat geschrieben:

Aber Gott "außen vorlassen" kann ich nicht.
Sollst Du auch nicht, nur werden mit dem Argument: Gott wirds schon richten viele oft nützliche Diskussionen abgebrochen.

"aha", höre ich Pierre sagen, " die braucht einen Gott, deshalb glaubt sie an einen".


Nein, denn auch ich glaube an Gott, an das Göttliche und bin sehr
glücklich darüber. Was mich nicht hindert, nachzudenken.
Dafür bin ich ein zu mißtrauischer Mensch.
Na hoffentlich ersteckt sich dieses Misstrauen nicht auf Gott.
Aber recht hast Du, wir sollten mit Vorsicht an viele Fragen herangehen.
Aber Gott läßt sich finden wenn man ihn sucht. Und er verläßt uns auch angesichts des Sterbens nicht.
Glaube ich auch, nur stellt sich die Frage, ob wir im Vornherein alles (was ist schon alles) getan haben, um IHM und damit auch uns die Aufgabe zu erleichtern.
Man muss jedoch früh anfangen mit dem Sterben (Loslassen), dann wird man frei von Ängsten und kann auch in der Krankheit die Fülle des Lebens genießen, und die Heiterkeit des Augenblicks.
Ich kann nur hoffen, mit einem Lächeln auf den Lippen zu sterben.

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sofaklecks
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Warum

Beitrag von sofaklecks »

Piere fragt "warum".

Wir sind nicht auf der Welt, um Fragen zu stellen, sondern, um sie zu beantworten.

Die Antwort kann nur heissen, weil es aus der Sicht Gottes sinnvoll ist. Sinnvoll kann ein Leben auch sein, wenn es nur kurz war. Wenig sinnvoll gelebt auch, wenn es lang war.

Die Dauer des Lebens ist ein Kriterium nur für den, der an ein Weiterleben nach dem Tod nicht glaubt.

sofaklecks

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pierre10
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Re: Warum

Beitrag von pierre10 »

sofaklecks hat geschrieben:Piere fragt "warum".

Wir sind nicht auf der Welt, um Fragen zu stellen, sondern, um sie zu beantworten.
Die Frage scheint mir ein ganz wesentliches Element der zwischenmenschlichen Kommunikation zu sein. Ohne Fragen gäbe es keine Antworten sondern nur Darstellungen.
Die Antwort kann nur heissen, weil es aus der Sicht Gottes sinnvoll ist. Sinnvoll kann ein Leben auch sein, wenn es nur kurz war. Wenig sinnvoll gelebt auch, wenn es lang war.
Darüber lässt sich nicht streiten, wenn Du es von der Warte Gottes siehst. (Kann Mensch von der Warte Gottes etwas sehen? Schon wieder eine Frage). Und wer entscheidet, ob ein Leben sinnvoll oder sinnlos war?
Die Dauer des Lebens ist ein Kriterium nur für den, der an ein Weiterleben nach dem Tod nicht glaubt.
Warum lebst Du dann noch? Obwohl ich froh bin, dass es Dich hier gibt, Du bringst oft etwas Besonderes in die Disskussionen.

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Edi
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Re: Warum

Beitrag von Edi »

Pierre hat geschrieben:Warum lebst Du dann noch?
Das hört sich ja an, als ob er selber seinem Leben ein Ende setzen sollte? :roll:

sofaklecks
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Warum zwei

Beitrag von sofaklecks »

Ich lebe beispielsweise noch, weil es mir Spass macht, die Fragen des Lebens zu beantworten. Ich weiss, dass ich damit in mir selbst unverständlicher Weise privilegiert bin. Ich bitte, das nicht als Überheblichkeit misszuverstehen. So ist es nicht gemeint. Ich weiss, dass ich das vor allem meinen Eltern verdanke.

Versteh das recht: Dass man sich selbst nach dem Sinn des Lebens fragt, ist richtig. Aber wenn man dem Leben (oder Gott) Fragen stellt, dann verhält man sich wie ein Quizzkandidat, der dem Quizzmaster Fragen stellt. Das wird nichts.

Das Kind, das früh starb, hatte seine Aufgabe. Wir glauben, es sei seine Aufgabe gewesen, lange zu leben. Das muss aber nicht richtig sein. Ich denke, dass wir viel zu nahe am Geschehen denken, um das Muster, das Gott sieht, erkennen und verstehen zu können.

Darin, Gott die Führung des Lebens zu überlassen, liegt eine unendlich tiefe Weisheit. Darin, in allem einen tiefen Sinn zu sehen, das, was der Psalmist ein feine Klugheit nennt.

sofaklecks

Idefixx
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Re: Warum

Beitrag von Idefixx »

Pierre hat geschrieben:
sofaklecks hat geschrieben:Piere fragt "warum".

Wir sind nicht auf der Welt, um Fragen zu stellen, sondern, um sie zu beantworten.
Die Frage scheint mir ein ganz wesentliches Element der zwischenmenschlichen Kommunikation zu sein. Ohne Fragen gäbe es keine Antworten sondern nur Darstellungen.
Stimme Pierre zu.
Der suchende Mensch ist auch der fragende Mensch.
Ich kann keine Lebensfrage beantworten.
sofaklecks hat geschrieben:
Die Antwort kann nur heissen, weil es aus der Sicht Gottes sinnvoll ist. Sinnvoll kann ein Leben auch sein, wenn es nur kurz war. Wenig sinnvoll gelebt auch, wenn es lang war.
Darüber lässt sich nicht streiten, wenn Du es von der Warte Gottes siehst. (Kann Mensch von der Warte Gottes etwas sehen? Schon wieder eine Frage). Und wer entscheidet, ob ein Leben sinnvoll oder sinnlos war?
Wenn ein Baby getötet wird, oder sich als nicht lebensfähig erweist, wo ist der Sinn des Kinderlebens?
Soll ich das daran messen, was das Leben für Andere bedeutet hat?
Wo bleibt dann der Selbstzweck dieses Lebens?
sofaklecks hat geschrieben:
Die Dauer des Lebens ist ein Kriterium nur für den, der an ein Weiterleben nach dem Tod nicht glaubt.
Warum lebst Du dann noch? Obwohl ich froh bin, dass es Dich hier gibt, Du bringst oft etwas Besonderes in die Disskussionen.

Pierre
Die Dauer des Lebens war auch ein Kriterium für Gott.
Hat er an ein Weiterleben nicht geglaubt?

sofaklecks
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Wo steht

Beitrag von sofaklecks »

Wo steht das, dass Leben ein Selbstzweck ist oder einen hat?

sofaklecks

Idefixx
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Re: Wo steht

Beitrag von Idefixx »

sofaklecks hat geschrieben:Wo steht das, dass Leben ein Selbstzweck ist oder einen hat?

sofaklecks
Hier in diesem Thread. :-)
Selbstzweck bitte nicht auf Egoismus hin verstehn.
Ich gehe davon aus, daß jeder Mensch ein unverwechselbares
Individuum ist.
Das sein Leben einen individuelen Sinn und Zweck hat.
Das darum sein Platz nicht von einem Anderen eingenommen oder er als Mensch ersetzt werden kann.
Das habe ich mit Selbstzweck umschreiben wollen.
Die Bezeichnung ist unzureichend, tausche sie gern gegen eine Bessere aus.

Raphaela
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Re: Warum

Beitrag von Raphaela »

Edi hat geschrieben:
Pierre hat geschrieben:Warum lebst Du dann noch?
Das hört sich ja an, als ob er selber seinem Leben ein Ende setzen sollte? :roll:
Erinnert mich an den Fastenbrief unseres Erzbischofs über die "Würde im Sterben". Passt zum Thema Lebensende, passt aber auch zu der Frage, da der erste Satz heißt:
"In unserem Nachbarland, der Schweiz, ist vor gut zwei Monaten das Wort 'Sterbetourismus' zum Wort des Jahres 2007 gekürt worden. Als Siegerwort, nicht als Unwort."

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oblatum
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Re: Warum zwei

Beitrag von oblatum »

sofaklecks hat geschrieben:Ich lebe beispielsweise noch, weil es mir Spass macht, die Fragen des Lebens zu beantworten. Ich weiss, dass ich damit in mir selbst unverständlicher Weise privilegiert bin. Ich bitte, das nicht als Überheblichkeit misszuverstehen. So ist es nicht gemeint. Ich weiss, dass ich das vor allem meinen Eltern verdanke.
Glückwunsch sofaklecks dass du die Fragen des Lebens beantworten kannst. Wir Benediktiner sind noch nicht so weit, wir sind noch Suchende, Gott suchende, die Wahrheit suchende.
Unsere einzige gültige Antwort auch angesichts des Todes ist ein "JA" zu Gottes Liebe, und ein "suscipe me domine".

Schalom, oblatum
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Leguan
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Beitrag von Leguan »

Ich verstehe den Sinn dieses Strangs nicht. Wenn man Gott rauslassen soll, dann kann man da nicht mehr viel sagen.
Manche erwischts halt früher und manche später. 's kütt wie's kütt.

sofaklecks
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Richtig oder falsch

Beitrag von sofaklecks »

Ich habe nicht gesagt, dass ich sie richtig beantworte. Und ich meinte auch nicht die existentiellen Fragen.

Nein, ich meine die ganz einfachen Fragen des täglichen Lebens. Die, bei denen man ganz einfach die Wahl hat, faul zu sein oder sich anszustrengen, etwas behalten zu wollen oder herzugeben. Laut oder leise zu sein. Nachsichtig oder nachtragend.

Ich habe festgestellt, dass sich mein Leben gar nicht an den grossen Fragen entscheidet, sondern an meinen kleinen Antworten auf die kleinen.

Warum soll ich Gott suchen, wenn er mich liebt und hält?

Welche Wahrheit soll ich suchen, die ich dann nicht verstehe?

Ich versuche eine Antwort auf die täglichen kleinen Fragen in der Gewissheit, dass mir nicht entgehen wird, das mir bestimmt ist und mein Suchen mich zu nichts führen würde, das ich nicht auch so finden werde. Alles kommt zu dem, der in richtigen Weise zu warten versteht.

sofaklecks

Idefixx
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Re: Warum zwei

Beitrag von Idefixx »

oblatum hat geschrieben: Unsere einzige gültige Antwort auch angesichts des Todes ist ein "JA" zu Gottes Liebe, und ein "suscipe me domine".

Schalom, oblatum
Nimm mich auf, o Herr, nach deinem Wort, und ich werde leben; lass mich in meiner Hoffnung niemals scheitern
Das ist der Hammer. Trifft den Nagel auf den Kopf.
Geht das noch weiter? Auf Deutsch? Mehr als dieses Teil hab ich nicht gefunden.

ieromonach
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Lebensende

Beitrag von ieromonach »

Hallo,Ihr Lieben,
Lebensende, was für ein Wort. Dürfen Christen solch ein Wort sagen? Wir orthodoxe Christen sprechen von Entschlafen.
Im Begräbnisritus des Entschlafenen wird folgendes gesungen:
"... Das Schäflein, das verloren ging, bin ich. Ruf mich zurück und rette mich, Erlöser: lDu hast mich aus dem Nichts mit deiner Hand gebildet und durch dein göttlich Ebenbild geehrt. Doch hießest du, weil ich dein Gebot übertrat, zur Erde mich, der ich entnommen, wiederkehren. Nun für mich in den Stand der Ähnlichkeit zurück und laß zur ersten Schönheit mich vewandelt werden."

+ P. Theodoros

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Robert Ketelhohn
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Beitrag von Robert Ketelhohn »

Taddeo hat geschrieben:
Raimund Josef H. hat geschrieben:Apropos Anekdoten:

(Wahre Geschichte - Selbst - als Organist - anwesend gewesen)

Pfarrer:

Liebes Brautpaar, liebe Gäste, ich darf Sie alle recht herzlich begrüssen zu diesem Traue....äh...Trau_ungsgottesdienst. :mrgreen:
Die Ehefrau löst Kreuzworträtsel und fragt ihren Mann: "Lebensende mit drei Buchstaben?" Er darauf: "Ehe!" :mrgreen:
Propter Sion non tacebo, | ſed ruinas Romę flebo, | quouſque juſtitia
rurſus nobis oriatur | et ut lampas accendatur | juſtus in eccleſia.

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pierre10
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Re: Richtig oder falsch

Beitrag von pierre10 »

[quote="sofaklecks"Alles kommt zu dem, der in richtigen Weise zu warten versteht.

sofaklecks[/quote]

Mein Lieber, für diesen Satz hat sich der Thread gelohnt.

Besten Dank
Pierre
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pierre10
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Re: Warum zwei

Beitrag von pierre10 »

sofaklecks hat geschrieben:
Versteh das recht: Dass man sich selbst nach dem Sinn des Lebens fragt, ist richtig. Aber wenn man dem Leben (oder Gott) Fragen stellt, dann verhält man sich wie ein Quizzkandidat, der dem Quizzmaster Fragen stellt. Das wird nichts.
Wir aber hier sind in einem Forum, nicht in einem Quizz.
Ich denke, dass wir viel zu nahe am Geschehen denken, um das Muster, das Gott sieht, erkennen und verstehen zu können.
Ganz sicher, wir können nur Details sehen, nicht das große Ganze.
Darin, Gott die Führung des Lebens zu überlassen, liegt eine unendlich tiefe Weisheit. Darin, in allem einen tiefen Sinn zu sehen, das, was der Psalmist ein feine Klugheit nennt.
Gott die Führung überlassen könnte als Fatalismus gesehen werden, das passt aber weder zu Dir, wie ich Dich sehe, noch zu mir.

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Linus
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Re: Warum

Beitrag von Linus »

Idefixx hat geschrieben: Wenn ein Baby getötet wird, oder sich als nicht lebensfähig erweist, wo ist der Sinn des Kinderlebens?
Soll ich das daran messen, was das Leben für Andere bedeutet hat?
Wo bleibt dann der Selbstzweck dieses Lebens?
Vielleicht, um die Eltern auf die Sinnfrage ihres Lebens zu stoßen - und letztlich die Gottsuche damit anzustoßen.
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Beitrag von Linus »

Nein, denn auch ich glaube an Gott, an das Göttliche und bin sehr glücklich darüber. Was mich nicht hindert, nachzudenken.
Pierre, mich dünkt, du hast bei deiner Gottsuche am ganz falschen Ort angefangen, nämlich bei (in) dir selbst. Gott ist aber der ganz andere.
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Beitrag von Idefixx »

Linus hat geschrieben:Pierre, mich dünkt, du hast bei deiner Gottsuche am ganz falschen Ort angefangen, nämlich bei (in) dir selbst. Gott ist aber der ganz andere.
Auch der Mensch ist der ganz andere.
Er kennt aber nur noch von sich , was so übrig geblieben ist.
Warum sollte es kein Weg sein, Gott in sich zu suchen?
Ist es unmöglich, Gott in sich zu finden?
Wenn Gott Leben an sich ist, kann es kein Leben außerhalb von Gott geben.
Wenn wir nach seinem Bild geschaffen sind, müßten wir in uns sein Bild wiederfinden können.

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Re: Warum

Beitrag von Idefixx »

Linus hat geschrieben:
Idefixx hat geschrieben: Wenn ein Baby getötet wird, oder sich als nicht lebensfähig erweist, wo ist der Sinn des Kinderlebens?
Soll ich das daran messen, was das Leben für Andere bedeutet hat?
Wo bleibt dann der Selbstzweck dieses Lebens?
Vielleicht, um die Eltern auf die Sinnfrage ihres Lebens zu stoßen - und letztlich die Gottsuche damit anzustoßen.
Ja Du, die gleiche Antwort hab ich mir an dieser Stelle schon ganz oft gegeben.
Das ich die Frage trotzdem weiterstelle, zeigt, daß sie mich letztlich nicht befriedigt.
Erinnert ein bisschen an Hiob, dessen Söhne auch starben( auch wenn er später wieder welche bekam)
Wenn ein Mensch einen Kind opfern würde damit ein Anderer was kapiert, wäre das moralisch schlecht.
Wieso ist es gut, wenn Gott es tut?

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Linus
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Beitrag von Linus »

Idefixx hat geschrieben: Auch der Mensch ist der ganz andere.
Nein, die Menschen sind sich in ihrem Hang zur Sünde alle gleich.
Er kennt aber nur noch von sich , was so übrig geblieben ist.
Warum sollte es kein Weg sein, Gott in sich zu suchen?
Weil ihm etwas fehlt. Das findet der Mensch aber nicht in sich. Gott in sich zu suchen hat keinen Sinn- wenn er nicht da ist, muß man ihn erst einladen da (also in einem )zu sein. Dann kann man ihn dort auch finden. Ihn aber in sich zu suchen, ohne ihn eingeladen zu haben, bei sich Gast (wohlgemerkt Gast, nicht eine Höherwertige Zweitexistenz) zu sein, ist blödsinn.
Ist es unmöglich, Gott in sich zu finden?
Wenn Gott Leben an sich ist, kann es kein Leben außerhalb von Gott geben.
Wenn du das "Leben" des Menschen in seiner Sündenverstrickung als Leben ansiehst, dann bist du ziemlich tot.
Wenn wir nach seinem Bild geschaffen sind, müßten wir in uns sein Bild wiederfinden können.
Ich will kein Bild (das Photo meiner Frau ersetzt mir mein gottgeschenktes Weib ja auch nicht)von Ihm in mir finden sondern das Original - egal wo.
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Re: Warum

Beitrag von Linus »

Idefixx hat geschrieben: Ja Du, die gleiche Antwort hab ich mir an dieser Stelle schon ganz oft gegeben.
Das ich die Frage trotzdem weiterstelle, zeigt, daß sie mich letztlich nicht befriedigt.
Weshalb befriedigt sie nicht?
Erinnert ein bisschen an Hiob, dessen Söhne auch starben( auch wenn er später wieder welche bekam)
Wenn ein Mensch einen Kind opfern würde damit ein Anderer was kapiert, wäre das moralisch schlecht.
Wieso ist es gut, wenn Gott es tut?
Das Kind ist nicht Eigentum der Eltern, wohl aber Gottes. Dem, der sich Gott anvertraut gereicht alles zum Guten, selbst wenn es ihm aktuell grad garnicht eingeht warum Gott eine mißliche Lage eines Menschen zuläßt.
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