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Cum grano salis

Verfasst: Donnerstag 11. September 2008, 07:52
von overkott
Cum grano salis: Mit einem Körnchen Salz.

Die Liebe ist das Salz des Glaubens.

Das sehen wir bei Johannes und diese Woche auch bei Paulus. Die Liebe ist das Thema der Woche. Das hören wir in den Lesungen und heute insbesondere im Evangelium über die Feindesliebe.

Die Liebe ist das Salz des Glaubens. Fehlt die Liebe wird der Glaube geschmacklos. Zuviel Liebe aber versalzt den Glauben.

Man sollte also die Bibel nicht allein auf die Liebe reduzieren. Es würde sogar am Kern der christlichen Botschaft vorbeigehen.

Denn das Körnchen Salz ist Jesus Christus selbst.

Mit ihm und auf ihn hin lesen wir das Alte Testament, ihm begegnen wir in den Evangelien, über ihn denken wir in den Apostelbriefen und der Offenbarung nach.

Durch ihn haben wir erkannt, dass Gott die Liebe ist.

Die Liebe aber ist nicht der Zucker des Glaubens, sondern das Salz des Lebens.

Nehmen wir das Leben mit einem Körnchen Salz und halten Frieden.

Verfasst: Donnerstag 11. September 2008, 07:54
von Ecce Homo
Und über was genau willst Du hier diskutieren? Oder willst Du nur einfach was sagen?

:/

Verfasst: Donnerstag 11. September 2008, 07:57
von overkott
Die dahinter stehende Frage lautet:

Hat die Kirche an Salz verloren?

Verfasst: Donnerstag 11. September 2008, 07:59
von Ecce Homo
Und warum nennst Du den Thread nicht so? Oder fragst es nicht direkt?
Es könnte die Diskussion wirklich attraktiver machen? Und die Beteiligung doch etwas steigern?

Verfasst: Donnerstag 11. September 2008, 08:02
von overkott
Ich hab jetzt die Thread-Unterzeile geändert auf:

Hat die Kirche an Salz verloren?

Damit es besser zum Eingangsstatement passt.

Verfasst: Donnerstag 11. September 2008, 08:08
von Ecce Homo
Und warum schreibst Du das nicht z.B. in diesem Thread hier? Da hattest Du ja schon so einen Ansatz...

Verfasst: Donnerstag 11. September 2008, 08:11
von overkott
In diesem Thread geht es nicht um Äußerlichkeiten, sondern die Botschaft der Kirche.

Ist Jesus Christus immer noch das Salzkörnchen?

Oder geht es heute um etwas anderes.

Verfasst: Donnerstag 11. September 2008, 11:19
von Robert Ketelhohn
Die Frage nach dem Salz ist in der Tat wichtig. Der Ritus des Salzes gehört ja in die Liturgie der Skrutinien zur Taufvorbereitung der Katechumenen in der Fastenzeit, ursprünglich war’s, glaub’ ich, am Mittwoch nach dem vierten Fastensonntag. Dann hat man das, nach dem Schwinden des eigentlichen Katechumenats, in die Taufliturgie hineingezogen, wie auch die Bezeichnung mit dem Kreuz, die Exorzismen oder die Öffnung der Ohren.

Overkott fragt ja bereits unter der Voraussetzung eines symbolischen Verständnisses des Salzes. Das ist in Ordnung, das liturgische Salz ist natürlich ein Zeichen. Aber ich möchte doch zuerst noch mal nach dem konkreten Salz fragen: Wer hat das bei Taufen erlebt – oder eben nicht, weil’s fehlte?

Verfasst: Donnerstag 11. September 2008, 12:56
von Flamme
Durch ihn haben wir erkannt, dass Gott die Liebe ist.
Zuviel Liebe aber versalzt den Glauben.
:hmm:

Re: Cum grano salis

Verfasst: Donnerstag 11. September 2008, 13:40
von Raimund J.
overkott hat geschrieben:Cum grano salus: Mit einem Körnchen Salz.

Die Liebe ist das Salz des Glaubens. Fehlt die Liebe wird der Glaube geschmacklos. Zuviel Liebe aber versalzt den Glauben.
Ist die Liebe wirklich das Salz des Glaubens? Ist die Liebe nicht unabdingbarer Bestandteil? Also eher das Wasser des Glaubens.

Ich glaube nicht, daß rechte Liebe einen Maßstab hat.

"Liebe ist die Erfüllung des Gesetzes" (Röm 13,10)

Verfasst: Donnerstag 11. September 2008, 14:00
von ad_hoc
Ich glaube nicht, daß rechte Liebe einen Maßstab hat.
Die rechte Liebe ist der Maßstab. ;)

Gruß, ad_hoc

Verfasst: Donnerstag 11. September 2008, 15:12
von overkott
ad_hoc hat geschrieben:
Ich glaube nicht, daß rechte Liebe einen Maßstab hat.
Die rechte Liebe ist der Maßstab. ;)

Gruß, ad_hoc
Der christliche Glaube ist kein Rechtsglaube.

Der Rechtsglaube ist nur eine rechte Projektion auf das Christentum.

Verfasst: Donnerstag 11. September 2008, 15:33
von iustus
Robert Ketelhohn hat geschrieben:Aber ich möchte doch zuerst noch mal nach dem konkreten Salz fragen: Wer hat das bei Taufen erlebt – oder eben nicht, weil’s fehlte?
Is dat denn in der ordentlichen Form vorgesehen oder nur in der außerordentlichen?

Re: Cum grano salis

Verfasst: Donnerstag 11. September 2008, 15:35
von Robert Ketelhohn
Raimund Josef H. hat geschrieben:
overkott hat geschrieben:Cum grano salus: Mit einem Körnchen Salz.

Die Liebe ist das Salz des Glaubens. Fehlt die Liebe wird der Glaube geschmacklos. Zuviel Liebe aber versalzt den Glauben.
Ist die Liebe wirklich das Salz des Glaubens? Ist die Liebe nicht unabdingbarer Bestandteil? Also eher das Wasser des Glaubens.

Ich glaube nicht, daß rechte Liebe einen Maßstab hat.

"Liebe ist die Erfüllung des Gesetzes" (Röm 13,10)
Um noch einmal auf den Ritus des Salzes in der auf die Taufe vorbereitenden Liturgie zurückzukommen: Dort symbolisiert das Salz ausweislich der liturgischen Formeln nicht die Liebe, sondern die Weisheit.

Re: Cum grano salis

Verfasst: Donnerstag 11. September 2008, 15:38
von iustus
Robert Ketelhohn hat geschrieben:Um noch einmal auf den Ritus des Salzes in der auf die Taufe vorbereitenden Liturgie zurückzukommen: Dort symbolisiert das Salz ausweislich der liturgischen Formeln ...
Hier sind sie, die liturgischen Formeln:

http://www.introibo.net/download/ritual ... _alles.pdf

Verfasst: Donnerstag 11. September 2008, 16:11
von Robert Ketelhohn
Das ist allerdings der alte Ritus. Muß aber im neuen auch noch drinstehen. Hat den einer parat? Jedenfalls haben auch meine beiden älteren, nach dem neuen Ritus getauften Kinder das Salz bekommen.

Verfasst: Donnerstag 11. September 2008, 16:33
von iustus
Meine nicht.

Verfasst: Donnerstag 11. September 2008, 18:18
von ifugao
Salz bei einer Taufe? So etwas habe ich noch nie gehört.
Aber diskutiert ruhig weiter, auch mich interessiert dieser Ritus.

Verfasst: Donnerstag 11. September 2008, 19:29
von overkott
Wie bekommen Kinder das Salz bei der Taufe?

Verfasst: Donnerstag 11. September 2008, 19:46
von Robert Ketelhohn
Auf die Zunge. – Zuvor wird das Salz exorzisiert. Wenigstens im alten Ritus.

Verfasst: Donnerstag 11. September 2008, 20:47
von overkott
Dann aber bitte nur ein Körnchen.

Verfasst: Donnerstag 11. September 2008, 21:24
von Robert Ketelhohn
Natürlich. Was dachtest du denn?

Verfasst: Donnerstag 11. September 2008, 21:29
von Raimund J.
Kommt das vor dem Effata Ritus?

Das einmal Salz ausdrücklich erwähnt wurde, habe ich (in ca. 25 Jahren Organistendienst mit mehreren Taufen pro Jahr) bei einer Taufe noch nie gehört. Ich meine aber schon mal Salz in einem Schälchen dort gesehen zu haben.

Google liefert ein paar Treffer, daß Salz für die Weisheit steht. Weil wir als getaufte Christen das Salz der Erde sind.

Verfasst: Donnerstag 11. September 2008, 21:55
von overkott
Da hab ich das zum Beispiel gefunden:

http://www.kloster-helfta.de/46/55/index.php

Für alle, die auch gerne mal was Längeres lesen.

Re: Cum grano salis

Verfasst: Donnerstag 11. September 2008, 22:35
von monsieur moi
overkott hat geschrieben: Zuviel Liebe aber versalzt den Glauben.

Man sollte also die Bibel nicht allein auf die Liebe reduzieren. Es würde sogar am Kern der christlichen Botschaft vorbeigehen.
Autsch.
Röm. 13,10 wurde ja schon erwähnt.
Sehe ich das nun verkehrt, oder darf ich dir wirklich widersprechen?

Ist doch eine Überlegung wert, warum sich unser Herr für uns geopfert hat, wenn nicht aus Liebe.

Desweiteren lassen sich alle Gebote wundervoll auf die Liebe hin verstehen. "Liebe deinen Nächsten, wie dich selbst".
Im Idealfall tut man seinem Nächsten nichts an, achtet ihn, tötet ihn nicht, bestiehlt ihn nicht und und und. Genauso gibt es die Liebe zu sich selbst. Wer dieses wesentliche christliche Gebot befolgt, lebt gut im Glauben und sollte auch keine Probleme mit den 10 Geboten haben.
Dies ist doch die wesentliche Botschaft Christi - zumindestens eine derer. Darauf hin drängt die ganze Schrift. Die Liebe ist doch wesentlicher Bestandteil unseres Glaubens und macht den Glauben erst glaubenswert und glaubwürdig. Man kann die Liebe nicht einschränken, damit schränkt man auch das Christentum ein, denn es beruft sich auf die Liebe.

So. Und jetzt gibts Wind von vorne. Ich warte.

Verfasst: Donnerstag 11. September 2008, 22:43
von ifugao
Nö, warum?

Wer sich nicht fürchtet etwas zu lesen......

http://www.zentrum-der-gesundheit.de/ursalz-ia.html

Verfasst: Freitag 12. September 2008, 00:24
von ad_hoc
overkott hat geschrieben:
ad_hoc hat geschrieben:
Ich glaube nicht, daß rechte Liebe einen Maßstab hat.
Die rechte Liebe ist der Maßstab. ;)

Gruß, ad_hoc
Der christliche Glaube ist kein Rechtsglaube.

Der Rechtsglaube ist nur eine rechte Projektion auf das Christentum.
So eigenartig, wie Du Dich ausdrückst, so eigenartig verstehst Du wohl auch fremde Texte.

Mit der "rechten" Liebe ist ganz klar die geordnete und nicht die ungeordnete Liebe gemeint. Oder muß ich das jetzt auch noch erklären?
:roll:

Verfasst: Freitag 12. September 2008, 06:35
von Raphael
ad_hoc hat geschrieben:
overkott hat geschrieben:
ad_hoc hat geschrieben:
Ich glaube nicht, daß rechte Liebe einen Maßstab hat.
Die rechte Liebe ist der Maßstab. ;)

Gruß, ad_hoc
Der christliche Glaube ist kein Rechtsglaube.

Der Rechtsglaube ist nur eine rechte Projektion auf das Christentum.
So eigenartig, wie Du Dich ausdrückst, so eigenartig verstehst Du wohl auch fremde Texte.

Mit der "rechten" Liebe ist ganz klar die geordnete und nicht die ungeordnete Liebe gemeint. Oder muß ich das jetzt auch noch erklären?
:roll:
Der Konflikt zwischen Recht und Liebe ist im katholischen Glauben ganz klar zugunsten der Liebe entschieden, denn in der Liebe erfüllt sich das Gesetz; mithin soll das Gesetz mit Liebe ausgeführt werden.

Diese Rangfolge ist übrigens eine Folge der in Christus gereinigten Weisheit, um wieder den Bogen zum Threadthema zu schlagen! :)

Re: Cum grano salis

Verfasst: Freitag 12. September 2008, 10:43
von Paul Heliosch
overkott hat geschrieben:Cum grano salis: Mit einem Körnchen Salz.

Die Liebe ist das Salz des Glaubens.

Das sehen wir bei Johannes und diese Woche auch bei Paulus. Die Liebe ist das Thema der Woche. Das hören wir in den Lesungen und heute insbesondere im Evangelium über die Feindesliebe.

Die Liebe ist das Salz des Glaubens. Fehlt die Liebe wird der Glaube geschmacklos. Zuviel Liebe aber versalzt den Glauben.

Man sollte also die Bibel nicht allein auf die Liebe reduzieren. Es würde sogar am Kern der christlichen Botschaft vorbeigehen.

Denn das Körnchen Salz ist Jesus Christus selbst.

Mit ihm und auf ihn hin lesen wir das Alte Testament, ihm begegnen wir in den Evangelien, über ihn denken wir in den Apostelbriefen und der Offenbarung nach.

Durch ihn haben wir erkannt, dass Gott die Liebe ist.

Die Liebe aber ist nicht der Zucker des Glaubens, sondern das Salz des Lebens.

Nehmen wir das Leben mit einem Körnchen Salz und halten Frieden.
M.E. drückt Overkott hier in seiner ihm eigentümlichen Diktion aus, daß er etwas verstanden hat, nämlich
| Mt 5,13 ff |. Das von Jesus gemeinte "Salz" spricht nicht von süsslichem Liebestrallala oder von mittelalterlicher "Minne", sondern von Taten, die zum Ziel unsere Bekehrung haben. Hierbei verdeutlicht uns Jesus mit seinen eigenen Taten die gesamte Palette von "Salz" zwischen | "Tempel-"reinigung | und | "Kinder-"segnung |.

Re: Cum grano salis

Verfasst: Freitag 12. September 2008, 11:06
von Raphael
Paul Heliosch hat geschrieben:
overkott hat geschrieben:Cum grano salis: Mit einem Körnchen Salz.

Die Liebe ist das Salz des Glaubens.

Das sehen wir bei Johannes und diese Woche auch bei Paulus. Die Liebe ist das Thema der Woche. Das hören wir in den Lesungen und heute insbesondere im Evangelium über die Feindesliebe.

Die Liebe ist das Salz des Glaubens. Fehlt die Liebe wird der Glaube geschmacklos. Zuviel Liebe aber versalzt den Glauben.

Man sollte also die Bibel nicht allein auf die Liebe reduzieren. Es würde sogar am Kern der christlichen Botschaft vorbeigehen.

Denn das Körnchen Salz ist Jesus Christus selbst.

Mit ihm und auf ihn hin lesen wir das Alte Testament, ihm begegnen wir in den Evangelien, über ihn denken wir in den Apostelbriefen und der Offenbarung nach.

Durch ihn haben wir erkannt, dass Gott die Liebe ist.

Die Liebe aber ist nicht der Zucker des Glaubens, sondern das Salz des Lebens.

Nehmen wir das Leben mit einem Körnchen Salz und halten Frieden.
M.E. drückt Overkott hier in seiner ihm eigentümlichen Diktion aus, daß er etwas verstanden hat, nämlich
| Mt 5,13 ff |. Das von Jesus gemeinte "Salz" spricht nicht von süsslichem Liebestrallala oder von mittelalterlicher "Minne", sondern von Taten, die zum Ziel unsere Bekehrung haben. Hierbei verdeutlicht uns Jesus mit seinen eigenen Taten die gesamte Palette von "Salz" zwischen | "Tempel-"reinigung | und | "Kinder-"segnung |.
Mensch, Paul, Du bist ja ein Overkott-Versteher! ;D

Verfasst: Freitag 12. September 2008, 11:15
von Paul Heliosch
:)

( ...ich glaube, ich weiß, wem ich das in diesem sehr speziellen Fall verdanke 8) )

Verfasst: Freitag 12. September 2008, 11:29
von Paul Heliosch
In diesem Zusammenhang fällt mir auf, daß der sehr berechtigte Thread-Untertitel bisher nur wortwörtlich aufgenommen wurde:

"Hat die Kirche an Salz verloren?"