Second World
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Zu Second World
Ich hab mir mal die Beiträge in diesem Themenstrang durchgelesen. Schade, dass es nicht gelungen ist, dieses Thema seiner Bedeutung entsprechend zu diskutieren.
Wenn ihr euch umseht, dann begegnen euch auf Schritt und Tritt Beispiele dafür, dass sich Menschen eine Second World aufbauen, in denen sie eine Rolle solange spielen, bis sie Spiel und Realität nicht mehr unterscheiden können. Das "Erkenne sich selbst" war schon damals ein deutlicher Hinweis darauf, das zu unterlassen. Und eine der schlimmsten Gefahren der modernen Zivilisation ist die Sucht, in Scheinwelten zu leben. Und (haut mich ruhig) eine der schlimmsten Gefahren der Kirche ist es, sich daran zu beteiligen. Ist nicht die gelebte übertriebene Weltverachtung auch ein Stück Second World?
Stattdessen nimmt die Diskussion die Richtung Freimaurer und endet bei scharfsinnigen Auseinandersetzungen über Bonaventura.
Mit anderen Worten: Die Beteiligten haben sich aus der unangenehmen Realität in die höheren Sphären ihrer Second World zurückgezogen.
Schade. Auch schade, dass nicht eine Bitte, zum Thema zurückzukehren ausreichend war. Einer verhaltensbedingten Kündigung hat im Arbeitrecht in der Regel eine Abmahnung vorauszugehen.
sofaklecks
Wenn ihr euch umseht, dann begegnen euch auf Schritt und Tritt Beispiele dafür, dass sich Menschen eine Second World aufbauen, in denen sie eine Rolle solange spielen, bis sie Spiel und Realität nicht mehr unterscheiden können. Das "Erkenne sich selbst" war schon damals ein deutlicher Hinweis darauf, das zu unterlassen. Und eine der schlimmsten Gefahren der modernen Zivilisation ist die Sucht, in Scheinwelten zu leben. Und (haut mich ruhig) eine der schlimmsten Gefahren der Kirche ist es, sich daran zu beteiligen. Ist nicht die gelebte übertriebene Weltverachtung auch ein Stück Second World?
Stattdessen nimmt die Diskussion die Richtung Freimaurer und endet bei scharfsinnigen Auseinandersetzungen über Bonaventura.
Mit anderen Worten: Die Beteiligten haben sich aus der unangenehmen Realität in die höheren Sphären ihrer Second World zurückgezogen.
Schade. Auch schade, dass nicht eine Bitte, zum Thema zurückzukehren ausreichend war. Einer verhaltensbedingten Kündigung hat im Arbeitrecht in der Regel eine Abmahnung vorauszugehen.
sofaklecks
Re: Zu Second World
Kommt auf die Welt an. Und falls du die Ordensleute meinst: ihr Leben ist für uns andere (auch) ein Hinweis auf die künftige Welt. Ein sehr wichtiger Hinweis.sofaklecks hat geschrieben:Und eine der schlimmsten Gefahren der modernen Zivilisation ist die Sucht, in Scheinwelten zu leben. Und (haut mich ruhig) eine der schlimmsten Gefahren der Kirche ist es, sich daran zu beteiligen. Ist nicht die gelebte übertriebene Weltverachtung auch ein Stück Second World?
(Was ist denn die "übertrieben gelebte Weltverachtung" der Kirche?)
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Definition
Eine übertrieben gelebte Weltverachtung ist die, die diese Welt nur als böse ansieht und nur verachtet.
Ich hab deshalb die Attribute übertrieben gelebt verwendet, um damit die Ordenleute bewusst auszuschliessen, die ihr Leben in dieser Welt auf die künftige Welt ausrichten. Das meine ich natürlich nicht.
Ich meine die übertriebene Weltverachtung, die diese Welt als Hort des Bösen sieht, vom Fürsten der Sünde beherrscht (womit viel eigenes Versagen erklärt wird), wogegen nur helfe, allem Irdischen zu entsagen. Auf das Jenseits nicht ausgerichtet sein, sondern sich auf Erden ins Jenseits zu flüchten.
sofaklecks
Ich hab deshalb die Attribute übertrieben gelebt verwendet, um damit die Ordenleute bewusst auszuschliessen, die ihr Leben in dieser Welt auf die künftige Welt ausrichten. Das meine ich natürlich nicht.
Ich meine die übertriebene Weltverachtung, die diese Welt als Hort des Bösen sieht, vom Fürsten der Sünde beherrscht (womit viel eigenes Versagen erklärt wird), wogegen nur helfe, allem Irdischen zu entsagen. Auf das Jenseits nicht ausgerichtet sein, sondern sich auf Erden ins Jenseits zu flüchten.
sofaklecks
Re: Definition
Die Welt ist nicht böse, sie ist gefallen, deswegen herrscht auchg der Fürst dieser Welt (oder der Sünde) in ihr. Mit Gottes Hilfe ist ihr aber zu widerstehen - allerdings gelingt das aufgrund unserer Konkupiszenz leider nicht immer.sofaklecks hat geschrieben:Eine übertrieben gelebte Weltverachtung ist die, die diese Welt nur als böse ansieht und nur verachtet.
[...]Ich meine die übertriebene Weltverachtung, die diese Welt als Hort des Bösen sieht, vom Fürsten der Sünde beherrscht (womit viel eigenes Versagen erklärt wird), wogegen nur helfe, allem Irdischen zu entsagen. Auf das Jenseits nicht ausgerichtet sein, sondern sich auf Erden ins Jenseits zu flüchten.
sofaklecks
"Katholizismus ist ein dickes Steak, ein kühles Dunkles und eine gute Zigarre." G. K. Chesterton
"Black holes are where God divided by zero. - Einstein
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Re: Definition
Ich denke, dass eine äussere Weltverachtung durchaus für manche das Richtige sein kann und trotzdem: jeder, der sich von der Welt zurückzieht und sei es in eine Klause oder sonstiges geht, der nimmt sich und seine Fehler und seine Sündhaftigkeit immer noch mit.sofaklecks hat geschrieben:Ich meine die übertriebene Weltverachtung, die diese Welt als Hort des Bösen sieht, vom Fürsten der Sünde beherrscht (womit viel eigenes Versagen erklärt wird), wogegen nur helfe, allem Irdischen zu entsagen. Auf das Jenseits nicht ausgerichtet sein, sondern sich auf Erden ins Jenseits zu flüchten.
Auch im Kloster ist man noch in der Welt, man kann sich selber nirgends entfliehen, wenn es auch sinnvoll sein kann, sich mal für einige Zeit zurückzuziehen oder bei manchen wenigen für immer. Auch im Kloster gibt es Ärger und Anstösse usw. und es hat es auch schon gegeben, dass im Kloster einer einem andern dem Kopf verschlug, sodass die Sache sogar mal vor ein Gericht kam.
Man ist trotz aller Weltflucht nie frei von irdischen Begierden, davon kann uns nur Gottes Geist befreien, aber auch nur nach und nach und in dem maße wie man sich Gott hingibt.
Es lebt der Mensch im alten Wahn.
Wenn tausend Gründe auch dagegen sprechen,
der Irrtum findet immer freie Bahn,
die Wahrheit aber muss die Bahn sich brechen.
Die meisten Leute werden immer schmutziger je älter sie werden, weil sie sich nie waschen.
Wenn tausend Gründe auch dagegen sprechen,
der Irrtum findet immer freie Bahn,
die Wahrheit aber muss die Bahn sich brechen.
Die meisten Leute werden immer schmutziger je älter sie werden, weil sie sich nie waschen.
Entschuldigt bitte, dass ich ablenke, aber mich beschäftigt eine ganz andere Problematik..........
Kann es nicht auch Menschen geben, die sich aus einer äußeren Irrealität in in ihre innere Realität flüchten?
Und,... sind wir hier die, die wir sind?
oder sind wir hier die, die wir sein möchten?
Was ist Real und was ist real? Was denken wir und was sind wir?
Gott allein weiß die Wahrheit und vor ihm können wir auch unsere virtuellen Identitäten nicht verbergen. Aber in ihm sind sie auch alle geborgen. Denn er kannte sie schon lange, bevor wir sie kennen konnten .
Deus, in adiutorium meum intende, Domine, ad adiuvandum meum festina!
Kann es nicht auch Menschen geben, die sich aus einer äußeren Irrealität in in ihre innere Realität flüchten?
Und,... sind wir hier die, die wir sind?
oder sind wir hier die, die wir sein möchten?
Was ist Real und was ist real? Was denken wir und was sind wir?
Gott allein weiß die Wahrheit und vor ihm können wir auch unsere virtuellen Identitäten nicht verbergen. Aber in ihm sind sie auch alle geborgen. Denn er kannte sie schon lange, bevor wir sie kennen konnten .
Deus, in adiutorium meum intende, Domine, ad adiuvandum meum festina!
Per Deum omnia fieri possunt.
Benedicamus Domino!
PAX
Benedicamus Domino!
PAX
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Kluger Aspekt
Ein guter Gedanke, Irenäus.
Dann ist dieses Leben eine Second World und es muss uns nicht wundern, wenn sie unablässig weitere zeugt, um uns vom Wesentlichen abzulenken.
sofaklecks,
Danke übrigens, dass ihr den Strang wieder geöffnet habt.
Dann ist dieses Leben eine Second World und es muss uns nicht wundern, wenn sie unablässig weitere zeugt, um uns vom Wesentlichen abzulenken.
sofaklecks,
Danke übrigens, dass ihr den Strang wieder geöffnet habt.
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- Registriert: Sonntag 28. Mai 2006, 16:29
Ersatzbefriedigung
Offenbar bringt es doch nicht so viel, dieses Second Life. Guckt ihr:
http://www.n-tv.de/809152.html
Das bestätigt eine Weisheit, die ich bei Richard Rohr gelesen habe:
Jede Ersatzbefriedigung verstärkt nur den Wunsche nach echter Befriedigung.
sofaklecks
http://www.n-tv.de/809152.html
Das bestätigt eine Weisheit, die ich bei Richard Rohr gelesen habe:
Jede Ersatzbefriedigung verstärkt nur den Wunsche nach echter Befriedigung.
sofaklecks
Ja, warum sollte ich nicht? Vielleicht sind wir Menschen nur einfach zu einfach gestrickt, können nur schwer uns vorstellen, dass vieles auch ganz anders sein könnte.Aber es kann ja nicht sein was nicht sein darf.....overkott hat geschrieben: Warum sollte Pierre nicht wie der hl. Paulus sein spirituelles Sonntagserlebnis haben? Warum sollte ihm nicht wie Johannes plötzlich ein Licht aufgehen? Warum sollte er nicht wie Bonaventura einfach weiterdenken können und den Glauben neu entdecken? Vielleicht ist Pierre auch nur eine Kunstfigur der Redaktion.
Pierre
Grenzen im Kopf sind sehr hinderlich
Re: Kluger Aspekt
Vielleicht hat es auch damit zu tun, dass wir nichts wissen und deshalb glauben müssen. Weder die erste, zweite oder weitere Welten, weder Himmel noch Hölle sind Realitäten, denn alles spielt sich in unseren Gedanken und Empfindungen ab.sofaklecks hat geschrieben:Ein guter Gedanke, Irenäus.
Dann ist dieses Leben eine Second World und es muss uns nicht wundern, wenn sie unablässig weitere zeugt, um uns vom Wesentlichen abzulenken.
sofaklecks,
Danke übrigens, dass ihr den Strang wieder geöffnet habt.
Pierre
Grenzen im Kopf sind sehr hinderlich