Fragen und Gedanken

Sonstiges und drumherum.
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pierre10
cum angelis psallat Domino
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Aufgaben im Alter

Beitrag von pierre10 »

Aufgaben im Alter

Der Tag hat immer noch 24 Stunden,
ich brauche etwas weniger Schlaf,
so erhöht sich meine nutzbare Zeitspanne.
Aber was mache ich daraus?

Sicher nutze ich diese Mehrzeit für mich,
für intensive Körperpflege, wichtig im Alter,
für Aufgaben im Haushalt, die mir viel Spass machen,
für spannende Stunden im Internet.

Aber auch für viele Handlungen und Taten,
die ich liebend gerne für sie mache,
vom Frühstück über Mittagessen.
den Einkäufen und liebevollen Vorbereitungen.

Dann gibt es noch etwas, das einfach Muße braucht,
gemeint ist das intensive, bewusste Nachdenken,
über alle die wunderbaren Gegebenheiten des Lebens,
über die Vergangenheit und Gegenwart.

Und tagtäglich lerne ich dazu, immer bereit,
mich mit Fragen auseinander zu setzen,
aus meinem Wissensschatz zu schöpfen
und ihn ergänzen mit Neuem und Besonderem.

So wünsche ich mir und meiner Frau
dass wir die Nähe zum Göttlichen weiter pflegen,
unser wir pflegen und nie vergessen
dankbar zu sein für alle wunderbaren Gaben.

Pierre, spontan geschrieben am 25. Februar 2008

Dieser Text wird einigen wieder nicht gefallen,
was solls, das ist die nicht missbrauchte Freiheit des Internet.
Grenzen im Kopf sind sehr hinderlich

Raimund J.
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Beitrag von Raimund J. »

Ich ergreife mal die Gelegenheit um eine Frage loszuwerden:

"Im Alter bereut man vor allem die Sünden, die man nicht begangen hat." - William Somerset Maugham

Ist da was dran?
Der Herr ist mein Hirte; mir wird nichts mangeln.
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sofaklecks
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Falsch

Beitrag von sofaklecks »

Nein, Raimund, das ist falsch.

Das ist so ein Satz, der als Aphorismus verkauft wird und über den die Leute lachen sollen. So wie über die "deformierte Kirche". Gehört in höchst mittelmässige Shows, wo anschliessend das Schild "Lachen" gezeigt wird.

Was man bereut, ist eher, die vielen Gelegenheiten nicht genutzt zu haben, um vollkommener zu werden. Behaupte ich.

Um es zu erklären:

Nach einer wirklichen Sünde fühlst du dich echt blöd. Du weisst, dass es anders besser gewesen wäre.

Nach einem guten Tun fühlst du dich auch richtig gut. Das hält an und trägt.

Und deshalb bereust du nicht begangene Sünden nicht. Du bereust nur, dass du nicht so gelebt hast, wie du hättest leben wollen, wenn du es richtig überlegt und gemacht hättest.

sofaklecks

Raphaela
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Beitrag von Raphaela »

Raimund Josef H. hat geschrieben:Ich ergreife mal die Gelegenheit um eine Frage loszuwerden:

"Im Alter bereut man vor allem die Sünden, die man nicht begangen hat." - William Somerset Maugham

Ist da was dran?
Ich kenne ganz konkret einige Leute, die, je älter sie werden, umso öfters sagen: Ich habe doch keine Sünde.

Aber ich glaube, dass liegt daran, was im Leben insgesamt wichtig war und wie groß der Stellenwert der Sünde war.

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pierre10
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Re: Falsch

Beitrag von pierre10 »

sofaklecks hat geschrieben: Und deshalb bereust du nicht begangene Sünden nicht. Du bereust nur, dass du nicht so gelebt hast, wie du hättest leben wollen, wenn du es richtig überlegt und gemacht hättest.

sofaklecks
Recht haste, wenn ich so zurückdenke (keine Angst, ich werde nicht "auspacken) :mrgreen: , dann habe ich Ende der 60er und in den 70ern doch ein sehr "lebhaftes" Leben gelebt, das ich nicht bereue, aber das ich meinen Enkeln auch nicht empfehlen würde. (die haben ganz andere Bedürfnisse).

Es geht meiner Meinung nach auch nicht um bereuen, denn was Sünde ist, darüber gibt es die verschiedensten Auffassungen. Es geht um Lernen. Habe ich aus meinem eigenen Verhalten gelernt, dann kann ich mein Leben fortan positiver, vielleicht sündenfreier gestalten.

Pierre
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Raphaela
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Beitrag von Raphaela »

@ Pierre:
Können bei diesem Thema eigentlich nicht nur alte/ältere Leute mitsprechen?- Ich fühle mich dazu irdendwie zu jung.

Ich kann nur einige Beobachtungen beschreiben:
Ich arbeite in einem Altenheim. Die Bewohner sind fast alle demenzkrank.
Aufgaben für sie? - Einige, die noch etwas fiter sind, helfen den andern bei den Mahlzeiten. Wieder andere machen das Personal, das ja nicht überall sein kann auf Situationen aufmerksam, die behoben werden müssten.

Einige ehrenamtliche Mitarbeiter sind über 70. Die können ganz anders mit den Leuten reden als ich, die erinnern sich selber noch an Zeiten aus der damaligen Jugend. - Zeiten, die ich nicht erlebt habe, da ich noch nicht auf der Welt war. Doch oft möchten die Leute genau darüber reden. - Nicht über den großen geschichtlichen Hintergrund, sondern dass, was dies für den Alltag bedeutet hat.


Die Zeitspanne also evtl. für gleichaltrige Leute verwenden, die nicht mehr so können?

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pierre10
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Beitrag von pierre10 »

Raphaela hat geschrieben:@ Pierre:
Können bei diesem Thema eigentlich nicht nur alte/ältere Leute mitsprechen?- Ich fühle mich dazu irdendwie zu jung.

Ich kann nur einige Beobachtungen beschreiben:
Ich arbeite in einem Altenheim. Die Bewohner sind fast alle demenzkrank.
Aufgaben für sie? - Einige, die noch etwas fiter sind, helfen den andern bei den Mahlzeiten. Wieder andere machen das Personal, das ja nicht überall sein kann auf Situationen aufmerksam, die behoben werden müssten.

Einige ehrenamtliche Mitarbeiter sind über 70. Die können ganz anders mit den Leuten reden als ich, die erinnern sich selber noch an Zeiten aus der damaligen Jugend. - Zeiten, die ich nicht erlebt habe, da ich noch nicht auf der Welt war. Doch oft möchten die Leute genau darüber reden. - Nicht über den großen geschichtlichen Hintergrund, sondern dass, was dies für den Alltag bedeutet hat.


Die Zeitspanne also evtl. für gleichaltrige Leute verwenden, die nicht mehr so können?
Gute Idee, denn das Miteinander geht in unserer Gesellschaft verloren.

Pierre
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Raimund J.
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Beitrag von Raimund J. »

Pierre hat geschrieben: das Miteinander geht in unserer Gesellschaft verloren.

Pierre
Da brauchen wir uns aber nicht darüber zu wundern, denn unsere Gesellschaft will ja vor allem "frei" sein. Da passt man schon nicht mehr in's Schema wenn man sich selber um die alten und kranken Eltern kümmert anstatt sie in ein Heim abzuschieben.
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pierre10
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Beitrag von pierre10 »

Raimund Josef H. hat geschrieben:
Pierre hat geschrieben: das Miteinander geht in unserer Gesellschaft verloren.

Pierre
Da brauchen wir uns aber nicht darüber zu wundern, denn unsere Gesellschaft will ja vor allem "frei" sein. Da passt man schon nicht mehr in's Schema wenn man sich selber um die alten und kranken Eltern kümmert anstatt sie in ein Heim abzuschieben.
Hat auch damit zu tun, dass wir uns fast alles kaufen können, auch diese Art von Freiheit.

Pierre
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Maya
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Beitrag von Maya »

Linus hat geschrieben:
Clemens hat geschrieben: Ich wollte ihn aber auch schon immer mal fragen:
1.Hast Du sonst nichts zu tun?
2.Womit verdienst Du eigentlich den Braten, den Deine wunderbar kochende Frau Dir nach Ostern wieder vorsetzen wird?

:mrgreen:
ad primam: Doch. Genug. aber 19 Stundentage sind inzwischen normal.
ad secundam: ich esse keinen Osterschinken (Ich finde das ganze traditionelle Osteressen (Pinze, Schinken gefärbte Eier zum k**en)

Linus, Student, Hauswirt, "Privatier" :D

Studierst in der mensa hauswirtschaft ? ;) oder stimmt hier 42.

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Linus
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Beitrag von Linus »

Maya hat geschrieben:Studierst in der mensa hauswirtschaft ? ;) oder stimmt hier 42.
Nö. Bei der Mensa halte ich mich an die Römer: "Mens sana in corpore sano"- "Wenn du in die Mensa gehst, brauchst du einen gesunden Körper". Selbst bei der Mehrfach ausgezeichneten KHG Mensa. :ja:
"Katholizismus ist ein dickes Steak, ein kühles Dunkles und eine gute Zigarre." G. K. Chesterton
"Black holes are where God divided by zero. - Einstein

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Maya
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nicht für die mensa, für das leben ler ...

Beitrag von Maya »

Linus hat geschrieben: Nö. Bei der Mensa halte ich mich an die Römer: "Mens sana in corpore sano"- "Wenn du in die Mensa gehst, brauchst du einen gesunden Körper". Selbst bei der Mehrfach ausgezeichneten KHG Mensa. :ja:
dann wär' ich wohl auch öfter dort ...


p.s. Mehrfach mehrfach ...

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Linus
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Beitrag von Linus »

der Spasmus ist schuld - ich bleib schon mal an der Shift taste hängen
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Idefixx
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Beitrag von Idefixx »

"Altern ist ein hochinteressanter Vorgang: Man denkt und denkt und denkt - plötzlich kann man sich an nichts mehr erinnern."
Ephraim Kishon

Schade nicht!

So kann es ausgehen und man fragt sich nach dem Sinn bis man dahinterkommt, daß der Sinn von diesem Verlust nicht berühert wird.

Idefixx
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Re: Macht des Wortes

Beitrag von Idefixx »

Pierre hat geschrieben:gerade hier im Forum ist das Wort die einzige Kommunikationsmöglichkeit, im Zusammenleben gibt es viel mehr Möglichkeiten (Gesten, Augenausdruck, Mimik, generelles Verhalten, und vieles andere).

Das gesprochen Wort kann für Menschen sehr belastend sein, vor allem wenn uns ein Vorwurf besonders trifft und wir dies nicht vergessen können.

Genau so dramatisch kann das geschriebene Wort sein, denn es "verklingt" nicht sondern bleibt schwarz auf weiß stehen.

Worte können verletzen, ja in Ausnahmefällen töten.

Vielleicht sollten wir vorsichtiger mit dem Wort umgehen.

Pierre, nachdenklich
Das hier ist ein christliches Forum.

Vermutlich wird versucht den christlichen Umgang miteinander ,
das heißt mit Gleich- und Andersdenkenden zu praktizieren.

Das heißt üben, üben , üben.

Die dabei in die verkehrte Richtung marschieren, wollten sicher nur Anlauf nehmen.
;)

Idefixx
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Beitrag von Idefixx »

anneke6 hat geschrieben:Jaja, wenn unser Pierre ein Thema eröffnet, dann klingt das immer wie die Seminarbeschreibung eines Professors, den ich mal hatte…Grundsätzlich gutes Thema, aber ohne Tiefe ausgewalzt, allgemeine Formulierungen.
So, jetzt bin ich mal mit "dem Wort" sehr direkt umgegangen. ;)
Ich habe schon viel von Dir gelesen, und ich vermute, Du bist ein kluger Kopf. Aber vielleicht solltest Du Deine Themen nicht ganz so "philosophisch" einleiten?
Ich tendiere eher zum Gegenteil, zum Banalen. Ich gehe hier den Leuten auf den Keks mit Rumnölen, wie lange ein Päckchen braucht, oder Fragen, wie oft ihr Internetquizze macht. Und deshalb frage ich mich (oder versuche es…;)) jedes Mal, wenn ich ein Thema eröffne…wie wirkt das auf andere Leser.
Pierres Themen sind interessant.
Es lohnt seinen Fragen nachzugehen.
Mich stört etwas, daß er sich selbst in den Diskussionen zu sehr zurücknimmt.

Ich finde Pierres aber auch deine Art Fragen zu stellen oder Themen zu eröffnen Ok!

Pierre hat nur wenig Einfluß darauf ob Gesprächsteilnehmer die Tiefe einer Fragestellung ausloten oder den Thread zumüllen.

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pierre10
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Woran liegt es, dass....

Beitrag von pierre10 »

Woran liegt es, dass wir auf unterschiedliche Menschen so verschieden reagieren?

Manche Menschen sind uns von vorne herein sympathisch, viele andere berühren uns kaum, andere wiederum empfinden wir vom ersten Moment an als unsympathisch. Hat das mit dem Bild, das wir aufnehmen und unserer Erinnerung und damit Menschenkenntnis zu tun, oder spielt sich da auf einer unbewussten Ebene etwas ab, das wir nicht so einfach kontrollieren können?

Früher dachte ich, dass es etwas mit dem Äußeren, also dem Aussehen zu tun habe, aber da ich durch meinen Beruf mit vielen gut aussehenden Menschen, meist Frauen zu tun hatte, wurde mir klar, dass es nicht die körperliche Schönheit ist, die unterschiedliche Empfindungen hervorruft.

Wie seht Ihr das?

Pierre
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julius echter
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Re: Woran liegt es, dass....

Beitrag von julius echter »

Ich denk das spielt ein "unbewusstes Empfinden" eine sehr grosse Rolle.
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pierre10
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Fragen und Gedanken

Beitrag von pierre10 »

Es scheint mehr oder weniger Einigkeit zu herrschen, dass der wesentliche Schritt zur Menschwerdung (Evolution, also vom Tier zum Menschen) das Wissen zum Nutzen des Feuers war.

Sehr lange Zeit war so das Feuer meist der Mittelpunkt der Behausung, im Laufe der Zeit lernte der Mensch das Feuer optimal zu nutzen. Es bedeutete eine andere Form des Essens, die Möglichkeit, auch in kälteren Regionen zu leben, gab Licht und später konnten mit dem Feuer auch Gegenstände bearbeitet werden.

Wie aber ist es heute?

In unseren modernen Wohnungen ist für das natürliche Feuer meist kein Platz mehr. Manche versuchen, durch Kerzen ein wenig Ersatz zu schaffen. So haben die Menschen vieles verlernt, war früher einfach lebensnotwendig war. In vielen Familien des Präkariats wird sogar kaum noch gekocht....

Wie wichtig aber ist heute immer noch das Wissen um den Nutzen des Feuers?
Welche Rolle spielt das Feuer heute?
Fehlt uns etwas, wenn der Griff zum Lichtschalter und zum Herd oder Mikrowelle das Feuer von früher ersetzt?
Hat das Feuer oder sein Fehlen einen Einfluss auf unsere Spiritualität?
In wie weit hat das Feuer heute noch etwas Magisches?

Pierre, nach einem Abend am Kamin, ins Feuer schauend
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Linus
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Re: Mensch und Feuer

Beitrag von Linus »

Feuerstelle im Garten. Kommt bald.
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taddeo
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Re: Mensch und Feuer

Beitrag von taddeo »

Wir haben in unserer Küche einen Holzofen zum Kochen und Heizen, neben einem Elektroherd. Während der Heizperiode (etwa von Anfang September bis Ende April, also den größeren Teil des Jahres) wärmt praktisch ausschließlich der Holzofen Küche und angrenzendes Wohnzimmer, zusammen fast 50 qm. Außerdem wird in dieser Zeit fast nur auf dem Holzofen gekocht, den E-Herd braucht es nur zum Kuchenbacken (wegen des größeren Ofenrohrs und der besseren Hitzeregulierung) und dann im Sommer.

Für uns und unsere Kinder gehört also das Feuer im Haus zum Alltag, und keiner würde mehr darauf verzichten wollen. Wenn ausnahmsweise mal die Zentralheizung läuft, beschwert sich garantiert einer "warum ist denn der Ofen nicht eingeheizt?". Es hat auch einen gewissen pädagogischen Wert, wenn Kinder von klein auf mit so einem Ofen aufwachsen - sie lernen automatisch, was Hitze und Feuer sind, und unsere beiden haben auch noch nie Anstalten gemacht, damit irgendwie unvorsichtig umzugehen (bis jetzt jedenfalls - hoffentlich bleibt es so!).

Für die winterliche "wellness" ist der Ofen bei uns unverzichtbar - und nebenbei spart er uns eine Menge Heizkosten, denn das Holz stammt gratis vom Schwiegerpapa, der es sonst nicht loswird (er hat seinen eigenen Holzofen im Haus genau in dem Jahr rausgeworfen, als wir unseren gekauft haben).

Aber Feuer und Spiritualität? Ich weiß nicht. Bisher konnten wir da keine große Affinität entdecken. Vielleicht sind wir ja zu trivial veranlagt. Es ist gefährlich und muß gut gehütet werden, es macht viel Arbeit (Holz herrichten und aus dem Schuppen holen) und Dreck (Ofen kehren, alle drei Jahre die Küche weißeln), aber es ist doch praktisch. Unser Feuer sieht man ja auch nicht; man spürt nur seine Wirkung. Aber es ist so alltäglich, daß man dabei nicht leicht auf mystische Gedanken kommt.

Paul Heliosch
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Re: Mensch und Feuer

Beitrag von Paul Heliosch »

pierre10 hat geschrieben:...
Hat das Feuer oder sein Fehlen einen Einfluss auf unsere Spiritualität?
In wie weit hat das Feuer heute noch etwas Magisches?
...
"Im Feuerwagen sturmumwehter Banner hehre Wesen.
Ringsum Myriaden feindsel'ger Blicke!
Schon greift der niederen Lohe lechzendes Maul
nach des Volksstolzes Farbenspiel.
Nichts bliebe als Asche.
Da: des bitt'ren Brandgeschmacks
Rest schleimigen Auswurfs
versteckt im wartenden Brandherd
verläuft im Zungenspalt der Schlange,
geifernd, sich ereifernd,
als "Poet des Feuers", ha!
Hernach alsbald nie geseh'ner Geifer
schickt sich an zu ertränken
von unten die sturmumwehten Banner
im Feuerwagen.
Wäre da nicht stets des Geistes Feuersäule,
man hiesse sie heut': Wesen ersäuft."

(Autor unbekannt)

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pierre10
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Re: Mensch und Feuer

Beitrag von pierre10 »

@taddeo

Schön, so ein Holzofen, da habe ich so meine Erfahrung. Zunächst habe ich unsere Zentralheizung vor 4 Jahren auf Holz-Pellets umgestellt, sie gibt uns nur eine Basiswärme von ca.18° in der Wohnung. Morgens wird dann der Kaminofen aus Gußeisen angeheizt, nur mit Holz versteht sich. Das allerdings muss ich kaufen von den Bauern hier im Dorf, die alle Wälder haben......

Dann habe ich einen Vertrag mit der Elektrizitätsgesellschaft, und kann an 22 Tagen im Winter den Strom nur zur Beleuchtung nutzen, dafür zahlen wir an allen anderen Tagen des Jahres nur Nachttarif. Dieses System dient zum Abbau der Stoßzeiten.
An diesen Tagen wird dann ein alter Küchenherd in Betrieb genommen, mit Holz, wahlweise auch mit Kohlen. Und an manchen Abenden im Winter wird ein großer, altertümlicher Kamin angeworfen, den ich selbst entworfen und gebaut habe. So wie heute.

Du siehst, Feuer auf allen Ebenen.

Pierre
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anneke6
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Re: Mensch und Feuer

Beitrag von anneke6 »

Ich liebe den kleinen Ofen meiner Familie. Er ist klein, aber wenn er voll eingeheizt ist, dann strahlt er eine unwahrscheinliche Wärme aus…man könnte nackt davor liegen und es würde einem nicht kalt.
Und in die Flammen schaue ich auch gerne…bin halt ein kleiner Pyromane.
anneke6, die neue EU-Feuerzeugregelung nicht schätzend.
???

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pierre10
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Gedanken

Beitrag von pierre10 »

Gedanken.

Gedanken sind sehr flüchtig, wir wissen, dass wir unendlich viele Gedanken haben, sie meist nicht festhalten können. Dann aber wieder gibt es Gedanken, die uns nicht mehr loslassen. Sie scheinen wie eingebrannt in unser Gedächtnis, bewusst können wir sie kaum ausschalten.

Was aber ist nun ein Gedanke? Vielleicht ein Einfall, ein Vorstellung, aber auch Intuition, er kann aus dem Wissen kommen, er kann das Ergebnis eines Denkvorgangs sein.

Gedanken können erfreuen, aber auch belastend sein. Manche werden aus freudigem Anlass geboren, andere sind das Ergebnis unserer Ängste. Gedanken kommen oft scheinbar aus dem Nichts, manche allerdings sind das Ergebnis unserer inneren Kreativität.

Gedanken können auch Menschen verbinden, mit einigen Wenigen erleben wir, dass wir zum gleichen Moment das Gleiche sagen.

Manche können ihre Gedanken gut verbergen, andere wiederum sprechen über ihre, manchmal auch geheimen (und damit nicht mehr...) Gedanken.

Wie geht Ihr mit Euren Gedanken um?

Pierre
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Juergen
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Re: Gedanken

Beitrag von Juergen »

pierre10 hat geschrieben:Wie geht Ihr mit Euren Gedanken um?
Da denke ich erst gar nicht dran. :glubsch:
Gruß Jürgen

Dieser Beitrag kann unter Umständen Spuren von Satire, Ironie und ähnlich schwer Verdaulichem enthalten. Er ist nicht für jedermann geeignet, insbesondere nicht für Humorallergiker. Das Lesen erfolgt auf eigene Gefahr.
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pierre10
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Re: Gedanken

Beitrag von pierre10 »

Juergen hat geschrieben:
pierre10 hat geschrieben:Wie geht Ihr mit Euren Gedanken um?
Da denke ich erst gar nicht dran. :glubsch:
Ob man das an den Beiträgen.....

Pierre mit einem Lächeln
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Edi
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Re: Gedanken

Beitrag von Edi »

Es lebt der Mensch im alten Wahn.
Wenn tausend Gründe auch dagegen sprechen,
der Irrtum findet immer freie Bahn,
die Wahrheit aber muss die Bahn sich brechen.

Die meisten Leute werden immer schmutziger je älter sie werden, weil sie sich nie waschen.

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Linus
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Re: Gedanken

Beitrag von Linus »

:tuete: :würg: :kotz:
Das sing ich nicht mit, wenns bei uns (in der Verbindung) intoniert wird...
Sch''' Freimaurerkram.
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Raphael

Re: Gedanken

Beitrag von Raphael »

pierre10 hat geschrieben:Gedanken.

Gedanken sind sehr flüchtig, wir wissen, dass wir unendlich viele Gedanken haben, sie meist nicht festhalten können. Dann aber wieder gibt es Gedanken, die uns nicht mehr loslassen. Sie scheinen wie eingebrannt in unser Gedächtnis, bewusst können wir sie kaum ausschalten.

Was aber ist nun ein Gedanke? Vielleicht ein Einfall, ein Vorstellung, aber auch Intuition, er kann aus dem Wissen kommen, er kann das Ergebnis eines Denkvorgangs sein.

Gedanken können erfreuen, aber auch belastend sein. Manche werden aus freudigem Anlass geboren, andere sind das Ergebnis unserer Ängste. Gedanken kommen oft scheinbar aus dem Nichts, manche allerdings sind das Ergebnis unserer inneren Kreativität.

Gedanken können auch Menschen verbinden, mit einigen Wenigen erleben wir, dass wir zum gleichen Moment das Gleiche sagen.

Manche können ihre Gedanken gut verbergen, andere wiederum sprechen über ihre, manchmal auch geheimen (und damit nicht mehr...) Gedanken.

Wie geht Ihr mit Euren Gedanken um?

Pierre
Ich halt's da mit der großen Philosophin Juliane Werding: Wenn Du denkst, Du denkst, dann denkst Du nur Du denkst ........

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Robert Ketelhohn
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Re: Gedanken

Beitrag von Robert Ketelhohn »

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ad_hoc
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Re: Gedanken

Beitrag von ad_hoc »

pierre10 hat geschrieben:Gedanken.

Wie geht Ihr mit Euren Gedanken um?

Pierre
Ich lasse ihnen freien Lauf. Was wichtig ist, notiere ich. ;)

Gruß, ad_hoc
quidquid cognoscitur, ad modum cognoscentis cognoscitur (n. Thomas v. Aquin)

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