Trappistenabtei Mariawald

Klöster, Klerus, Laienschaft. Besondere Nachfolge.
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Bernado
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Re: Trappistenabtei Mariawald kehrt zu alter Liturgie zurück

Beitrag von Bernado »

Irenaeus hat geschrieben:Kann mir nicht vorstellen, daß eine Rückkehr zu den Traditionen einen Ausschluß aus dem Orden nach sich ziehen könnte.
Personell und stilistisch sind derzeit die Mönche von Mount Melleray bei den Trappisten tonangebend - da muß man mit allen rechnen. Glücklicherweise waren die Mariawalder schlau genug, sich eine ausdrückliche päpstliche Zustimmung zu erbitten.
„DIE SORGE DER PÄPSTE ist es bis zur heutigen Zeit stets gewesen, dass die Kirche Christi der Göttlichen Majestät einen würdigen Kult darbringt.“ Summorum Pontificum 2007 (http://www.summorum-pontificum.de/)

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Irenaeus
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Re: Trappistenabtei Mariawald kehrt zu alter Liturgie zurück

Beitrag von Irenaeus »

Bernado hat geschrieben:..... Glücklicherweise waren die Mariawalder schlau genug, sich eine ausdrückliche päpstliche Zustimmung zu erbitten.

Das war sicher ein sehr schlauer Schachzug..... ;-)

Was mich aber noch interessieren würde, wie weit die Abtei Maria Frieden (das weibliche Pendant zu Mariawald in Deutschland) den Schritt in die Tradition mitgehen muß - oder auch will..... ????
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iustus
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Re: Trappistenabtei Mariawald kehrt zu alter Liturgie zurück

Beitrag von iustus »

Sie "müssen" sicher nicht. Die Abtei Maria Frieden ist meines Wissens rechtlich selbständig und rechtlich völlig unabhängig von der Abtei Mariawald. Ob sie es wollen oder auch nur andenken - keine Ahnung.

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Irenaeus
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Re: Trappistenabtei Mariawald kehrt zu alter Liturgie zurück

Beitrag von Irenaeus »

iustus hat geschrieben:Sie "müssen" sicher nicht. Die Abtei Maria Frieden ist meines Wissens rechtlich selbständig und rechtlich völlig unabhängig von der Abtei Mariawald. Ob sie es wollen oder auch nur andenken - keine Ahnung.
Wenn es keine rechtliche Abhängigkeit gibt, steht es den Schwestern frei, den Weg zu gehen oder nicht. Ich dachte, Maria Frieden wäre Mariawald irgendwie zugeordnet....... aber wenn es beides selbständige Abteien sind, sind sie freilich voneinander unabhängig.....

Wieder was gelernt ;-)

Danke!
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iustus
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Re: Trappistenabtei Mariawald kehrt zu alter Liturgie zurück

Beitrag von iustus »

Nach der folgenden Meldung zu urteilen gibt es aber anscheinend doch einen Zusammenhang. Abt Josef von Mariawald hat offenbar die Vollmacht, eine neue Oberin einzusetzen:
Die Zisterzienserinnen strengerer Obseranz (Trappistinnen) der Abtei Maria Frieden, Dahlem, haben eine neue Superiorin: Am 19.05.08 setzte der zuständige Ordensobere, Abt Josef Vollberg von Mariawald, Sr. M. Hildegard Otte als "Superiorin ad nutum" ein.
Quelle

HeGe
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Re: Trappistenabtei Mariawald kehrt zu alter Liturgie zurück

Beitrag von HeGe »

Dom Josef ist der Pater immediat von Maria Frieden, also der in der zisterziensischen Filiationskette übergeordnete Abt. Maria Frieden wurde auch auf Betreiben der Mönche von Mariawald gegründet. Das bringt ihm gewisse Befugnisse, insbesondere insofern, als er bei der jährlichen Visitation des Klosters die Einhaltung der Ordensregeln und die allgemeine kirchliche Disziplin kontrollieren kann. Echte Weisungsbefugnis, insbesondere hinsichtlich der Feier der Liturgie, dürfte damit aber nicht verbunden sein. Dafür müsste Maria Frieden schon so etwas wie ein abhängiges Priorat sein, aber das dürfte es zwischen Männer- und Frauenklöstern ohnehin nicht geben.
http://www.abtei-maria-frieden-ocso.de/pdf/kst-sr-2005.pdf hat geschrieben:K. 74 Der Pater Immediat
1
Der Pater Immediat wache über den Fortschritt seiner Tochterhäuser. Unter Wahrung der
Selbständigkeit des Tochterhauses soll der Pater Immediat die Äbtissin in der Ausübung
ihrer pastoralen Aufgabe unterstützen, ihr helfen und die Eintracht in der Gemeinde fördern.
Wenn er sieht, dass dort irgendwelche Vorschriften der Regel oder des Ordens verletzt
werden, soll er, nachdem er sich mit der dortigen Äbtissin beraten hat, in Demut und Liebe die
Situation zu heilen versuchen.
ST 74.1.A
Die Äbtissin bedarf der Zustimmung des Pater Immediat, um den Generalabt zu bitten, er
möge einer Schwester auferlegen, sich für einige Zeit in ein anderes Kloster zu begeben.
2
Bei Sedisvakanz wird der Pater Immediat in wichtigen Angelegenheiten von der Priorin zu
Rate gezogen. Er ist der Vorsitzende bei der Wahl der Äbtissin. Wenn es notwendig ist,
ernenne er eine Superiorin ad nutum nach dem Eigenrecht des Ordens.
ST 74.2.A
Dem Pater Immediat steht es zu, die Bedingungen für die Amtsführung einer Superiorin
ad nutum festzulegen.
ST 74.2.B
Wenn eine Äbtissin ihren Rücktritt anbietet, ist stets der Pater Immediat zu hören.
ST 74.2.C
Der Pater Immediat benötigt die Zustimmung des Konventualkapitels, um den Prozess der
Absetzung einer Äbtissin zu beginnen und um den Generalabt zu bitten, eine Äbtissin, die
in ihrer Amtsausübung gemäß ST 40.B.2 behindert ist, mit Zustimmung seines Rates aus
ihrem Amt zu entlassen.
3
Der Pater Immediat steht außerdem der Ablegung der feierlichen Gelübde vor. Im Maß des
Möglichen soll er während der regularen Visitation für Anfragen und Beratung leicht
zugänglich sein. Er überprüft während der regularen Visitation die Buchführung des
Klosters.
ST 74.3.A
Änderungen der in diesen Konstitutionen festgelegten Rechte und Pflichten des Pater
Immediat unterliegen der Zustimmung des Generalkapitels der Äbte.
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Germanus
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Re: Trappistenabtei Mariawald kehrt zu alter Liturgie zurück

Beitrag von Germanus »

Bernado hat geschrieben:
Irenaeus hat geschrieben:Kann mir nicht vorstellen, daß eine Rückkehr zu den Traditionen einen Ausschluß aus dem Orden nach sich ziehen könnte.
Personell und stilistisch sind derzeit die Mönche von Mount Melleray bei den Trappisten tonangebend - da muß man mit allen rechnen. Glücklicherweise waren die Mariawalder schlau genug, sich eine ausdrückliche päpstliche Zustimmung zu erbitten.
... und man war in Rom dumm genug, diese auch zu gewähren!
Was für ein Vorgang: Sämtliche Traditionen ausser Kraft zu setzen, um eine scheinbar überlebenswichtige Tradition durchzubekommen. Auch die vorhergehenden Kommentare zeugen nicht gerade von einem Sinn für die zisterziensischen Traditionen. Die Umgehung des Filiationsprinzips ist eine schwerwiegende Sache. Es geht dabei vornehmlich um die geistlichen Dimensionen. Der Vaterabt oder Vater Immediat ist niemals nur Prüfer und Korrektor, er hat ein "apostolisches" Amt, durch das er auferbauen und stärken kann. Zudem wird niemand gezwungen, die strenge Observanz der zisterziensischen Gebräuche aufzugeben, noch auch die Liturgie und den Gottesdienst traditionsvergessen zu feiern. Dazu braucht man keine "Usus von Monte Cistello". Es reicht meiner Meinung nach das gültige Rituale Cisterciense, um zur echten Tradition zurückkehren zu können. - Mount Melleray stellt Generalabt Eamon. Die zisterziensische Hierarchie erlaubt es aber wohl kaum, von einer "tonangebenden" Dominanz zu sprechen.
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cantus planus
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Re: Trappistenabtei Mariawald kehrt zu alter Liturgie zurück

Beitrag von cantus planus »

Ja, ja. Es ist natürlich besser, man vertraut den modernistischen Ordensleitungen weiter. Immer schneller Richtung Abgrund. Da schreien die Modernisten plötzlich nach Tradition.

Zum Gegenüberstellung, aus dem gleichen Jahr, in dem Mariawald seine Reform einführte (wieso musste man überhaupt das vollkommen zurückgezogene Leben dem "Erfordernissen" des II. Vatikanums anpassen...?), folgende Übersicht von orden-online.de, hier zitiert nach summorum-pontificum.de vom 27.11.2008:
  • 17. Januar: Benediktinerinnen verlassen Kloster Hamicolt
  • 4. April: Kloster Heiligenstatt wird aufgelöst
  • 9. April: Kapuzinerinnen haben Kloster Appenzell verlassen
  • 15. April: Kapuziner geben Kloster Altdorf auf
  • 28. April: Grüssauer Klosterbibliothek wandert auf den Müll
  • 15. Mai: Alte Bücher verlassen Kloster Stans
  • 19. Mai: Pallottiner geben Schloss Untermerzbach auf
  • 7. Juni: Franziskaner verlassen Kloster Warendorf
  • 11. Juni: Salesianeroblaten legen Provinzen zusammen
  • 19. Juni: Steyler Missionare aus Bad Driburg verabschiedet
  • 4. September: Redemptoristenkloster Leoben geschlossen
  • 6. September: Barmherzige Schwestern verlassen Landshut
  • 8. September: Trappisten schließen Kloster in Kenia
  • 14. September: Kapuziner verlassen Koblenz
  • 16. September: Hedwigschwestern verlassen Wien
  • 23. September: Maria-Ward-Schwestern geben Schulen ab
  • 1. November: Weiße Väter verlassen Frankfurt
  • 3. November: Kapuzinerkloster Altdorf: Schließung endgültig
  • 17. November: Kloster Lebenhan verkauft
  • 25. November: Generalvikar Hillenbrand profaniert Klosterkirche Sankt Kilian in Lebenhan
Die zahllosen Auflösungen von Kleinstkonventen und Schwesternstationen, sowie die Beibehaltung von Konventen bei Aufgabe der Apostolate, sind hier noch gar nicht erfasst. Es lebe der Konzilsgeist!

[/polemik aus]
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iustus
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Re: Trappistenabtei Mariawald kehrt zu alter Liturgie zurück

Beitrag von iustus »

Germanus hat geschrieben: Die Umgehung des Filiationsprinzips ist eine schwerwiegende Sache. Es geht dabei vornehmlich um die geistlichen Dimensionen.
Was ist denn das Filiationsprinzip und wodurch wird oder würde es im Fall von Mariawald übergangen?

Germanus
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Re: Trappistenabtei Mariawald kehrt zu alter Liturgie zurück

Beitrag von Germanus »

Benedicite.
Die deutsche Sprache erlaubt es, aus der Formluierung von Herrn cantus planus Rückschlüsse zu ziehen, dass mein obiger Kommentar mich als Modernisten entlarvt. Das ist eine interessante Perspektive, die mich zum Lachen bringt. Ich bin der letzte, der sich dagegen wehrt, zur traditionellen Zisterzienserliturgie zurückzukehren, allerdings unter den Vorzeichen, dass wir mittlerweile 900 Jahre später leben als die Väter von Cîteaux. Die Liste der, wohl durch modernistischen Reformgeist nach Vat II, zum Aussterben gebrachten Ordenshäuser und -gemeinschaften ist ein schlagendes Argument, sich vor Augen zu führen, wohin Engführungen führen können. Die Auflösungen begannen nicht 1965 oder 1969 oder 1971, sondern schon viel früher, nachdem die Grundlagen des christlichen Glaubens auch den Vorkriegsgenerationen nur noch bedingt vermittelt werden konnten (bitte um Nachsicht, wenn ich das pauschal und apodiktisch formuliere. Das nur der Einfachheit halber, obgleich das so nicht stimmt). Andernfalls hätten sich diese Menschen niemals auf einen modernistischen Mist einlassen können, der uns geboten wurde nach den 1970er Jahren.
Es entspricht nicht den Intentionen der Ordensleitung, zu behindern oder zu knechten. Die Aufrechterhaltung des Filiationsprinzips in den meisten dt. Zisterzienserklöstern gehört zu den Errungenschaften der frühen Zisterzienser: Die Klöster an sich sind selbständig, aber haben als erste Instanz in Fragen der Disziplin und bei Streitigkeiten die Mutterabtei als Anlaufstelle. Der Abt dieses Gemeinde wird Vaterabt oder Vater Immediat genannt, weil er (nach dem eigenen Abt / der eigenen Äbtissin) direkter Ansprechpartner ist - vor allem als geistlicher Vater, der stärken und ermahnen soll. Dieser Aufgabe kann man nur gerecht werden, wenn die Hierarchie im schönen Sinn des Wortes als "heilige Herrschaft" auch eingehalten wird. Der Bischof von Rom hat zwar Prestige und Autorität, aber kein direktes geistliches Verhältnis zu welchem Kloster der Zisterzienserfamilie auch immer.
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cantus planus
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Re: Trappistenabtei Mariawald kehrt zu alter Liturgie zurück

Beitrag von cantus planus »

Ich wollte nicht dich direkt als Modernisten beschimpfen (als solcher bist du hier auch nicht aufgefallen :P ), sondern es ging mir polemisch um die Tendenz. Natürlich hast du recht, dass die Auflösungserscheinungen früher begannen. Das Problem ist: dass II. Vaticanum wollte sie bremsen. Sie haben sich seitdem aber in sagenhaftem Tempo multipliziert. Die OFMs hatten zum Beispiel in zwei Klöstern in Münster (die heute beide nicht mehr existieren), vor 40 Jahren jeweils noch so viele Brüder, wie heute die gesamte Provinz. Vier Häuser hatten so viele Brüder, wie heute der gesamte Orden in Deutschland.

Wenn also die "Erneuerung" rein gar nichts gebracht hat, außer Aktivismus und Äußerlichkeit, wäre es vielleicht an der Frage, warum die jungen Leute heute wieder mehr die Kontemplation, die Hingabe und die Stille suchen. Man hat den Bogen überspannt. Es wäre jetzt an der Zeit, ohne ideologische Scheuklappen auch die Irrwege der letzten Jahrzehnte zu korrigieren, nachdem Vat. II viele Irrwege der früheren Zeit korrigierte - gerade im Ordensbereich.
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Fridericus
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Re: Trappistenabtei Mariawald kehrt zu alter Liturgie zurück

Beitrag von Fridericus »

@ Germanus.

Mit Vaticanum II (und der nachfolgenden Liturgierreform im Besonderen) kann man nicht mehr Tradition leben (auch wenn man es versucht).

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Leguan
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Re: Trappistenabtei Mariawald kehrt zu alter Liturgie zurück

Beitrag von Leguan »

Germanus hat geschrieben:Benedicite.
Die deutsche Sprache erlaubt es, aus der Formluierung von Herrn cantus planus Rückschlüsse zu ziehen, dass mein obiger Kommentar mich als Modernisten entlarvt. Das ist eine interessante Perspektive, die mich zum Lachen bringt. Ich bin der letzte, der sich dagegen wehrt, zur traditionellen Zisterzienserliturgie zurückzukehren, allerdings unter den Vorzeichen, dass wir mittlerweile 900 Jahre später leben als die Väter von Cîteaux. Die Liste der, wohl durch modernistischen Reformgeist nach Vat II, zum Aussterben gebrachten Ordenshäuser und -gemeinschaften ist ein schlagendes Argument, sich vor Augen zu führen, wohin Engführungen führen können. Die Auflösungen begannen nicht 1965 oder 1969 oder 1971, sondern schon viel früher, nachdem die Grundlagen des christlichen Glaubens auch den Vorkriegsgenerationen nur noch bedingt vermittelt werden konnten (bitte um Nachsicht, wenn ich das pauschal und apodiktisch formuliere. Das nur der Einfachheit halber, obgleich das so nicht stimmt). Andernfalls hätten sich diese Menschen niemals auf einen modernistischen Mist einlassen können, der uns geboten wurde nach den 1970er Jahren.
Es entspricht nicht den Intentionen der Ordensleitung, zu behindern oder zu knechten. Die Aufrechterhaltung des Filiationsprinzips in den meisten dt. Zisterzienserklöstern gehört zu den Errungenschaften der frühen Zisterzienser: Die Klöster an sich sind selbständig, aber haben als erste Instanz in Fragen der Disziplin und bei Streitigkeiten die Mutterabtei als Anlaufstelle. Der Abt dieses Gemeinde wird Vaterabt oder Vater Immediat genannt, weil er (nach dem eigenen Abt / der eigenen Äbtissin) direkter Ansprechpartner ist - vor allem als geistlicher Vater, der stärken und ermahnen soll. Dieser Aufgabe kann man nur gerecht werden, wenn die Hierarchie im schönen Sinn des Wortes als "heilige Herrschaft" auch eingehalten wird. Der Bischof von Rom hat zwar Prestige und Autorität, aber kein direktes geistliches Verhältnis zu welchem Kloster der Zisterzienserfamilie auch immer.
Gruß, G.
Diese Argumentation, angewendet auf die Trappisten, wirkt etwas seltsam, denn wenn man Reformbestrebungen mit Hinweis auf die Ordenshierarchie niederhalten wollte, dürfte es die Trappisten gar nicht geben.
If any stupid priest or bishop in Nigeria feels he wants to copy the American model, then there is something wrong with his head. --Olubunmi Anthony Kardinal Okogie

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Leguan
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Re: Trappistenabtei Mariawald kehrt zu alter Liturgie zurück

Beitrag von Leguan »

Ich bin aber nebenbei nicht davon überzeugt, daß das "Experiment Mariawald" funktionieren wird. Die Art, wie die Rückkehr kommuniziert wurde, kam rüber wie ein, "na ja, die bisherigen Experimente haben nicht geklappt, probieren wir mal dies".

Die richtige Überzeugung dahinter schien mir etwas zu fehlen. Oder anders ausgedrückt: Auch Mariawald kann einem potentiellen Interessenten am Ordensleben nicht das bieten, was einem seit dem zweiten Vatikanum fast nirgendwo mehr geboten wird: Die Sicherheit, daß die Gelübde nicht nur vom Ordensmann gehalten werden müssen, sondern daß er auch das dafür bekommt, wofür er sie abgelegt hat.

Alle, die vor dem Konzil ihre Gelübde abgelegt haben, sind ja auf das schändlichste betrogen worden, und heute kann keiner mehr ewige Gelübde ablegen, ohne im Hinterkopf haben zu müssen, daß nicht evtl. aus Rom eine Anordnung kommt, die alles auf den Kopf stellt, so daß man gezwungen wird, seine Gelübde unter einer Art des Ordenslebens zu führen, auf die man sie nicht abgelegt hat. Es ist klar, daß jemand mit gesundem Menschenverstand es sich unter diesen Umständen lieber zehn statt drei mal überlegt, irgendwo einzutreten.
Die Sicherheit, daß nicht beim ersten Richtungswechsel in Rom alles wieder zurückgekrempelt wird, hat man in Mariawald nicht, sondern nur dort, wo die Überzeugung herrscht, daß die neuen Wege tatsächlich falsch sind und zwangsweise in den Abgrund führen.
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cantus planus
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Re: Trappistenabtei Mariawald kehrt zu alter Liturgie zurück

Beitrag von cantus planus »

Leguan hat geschrieben:Auch Mariawald kann einem potentiellen Interessenten am Ordensleben nicht das bieten, was einem seit dem zweiten Vatikanum fast nirgendwo mehr geboten wird: Die Sicherheit, daß die Gelübde nicht nur vom Ordensmann gehalten werden müssen, sondern daß er auch das dafür bekommt, wofür er sie abgelegt hat.
:klatsch: :klatsch: :klatsch:

Diese Entwicklung, auch das, was du weiter unten sagst, kann man an einzelnen Orden hervorragend beobachten: da hat nach dem Konzil ein totales Ausbluten eingesetzt. Ich erwähne nur die Barmherzigen Brüder von Maria-Hilf, Trier.
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iustus
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Re: Trappistenabtei Mariawald kehrt zu alter Liturgie zurück

Beitrag von iustus »

Leguan hat geschrieben:
Germanus hat geschrieben: Es entspricht nicht den Intentionen der Ordensleitung, zu behindern oder zu knechten. Die Aufrechterhaltung des Filiationsprinzips in den meisten dt. Zisterzienserklöstern gehört zu den Errungenschaften der frühen Zisterzienser: Die Klöster an sich sind selbständig, aber haben als erste Instanz in Fragen der Disziplin und bei Streitigkeiten die Mutterabtei als Anlaufstelle. Der Abt dieses Gemeinde wird Vaterabt oder Vater Immediat genannt, weil er (nach dem eigenen Abt / der eigenen Äbtissin) direkter Ansprechpartner ist - vor allem als geistlicher Vater, der stärken und ermahnen soll. Dieser Aufgabe kann man nur gerecht werden, wenn die Hierarchie im schönen Sinn des Wortes als "heilige Herrschaft" auch eingehalten wird. Der Bischof von Rom hat zwar Prestige und Autorität, aber kein direktes geistliches Verhältnis zu welchem Kloster der Zisterzienserfamilie auch immer.
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Diese Argumentation, angewendet auf die Trappisten, wirkt etwas seltsam, denn wenn man Reformbestrebungen mit Hinweis auf die Ordenshierarchie niederhalten wollte, dürfte es die Trappisten gar nicht geben.
Ich verstehe Germanus so, dass es ein Verstoß gegen das Filiationsprinzip wäre, wenn Abt Josef der Abtei Maria Frieden bestimmte Reformen verordnen würde (und sie so "knechtete").

Wenn aber die Abtei Maria Frieden selbst Reformen anstrebte, wäre es ein Verstoß gegen das Filiationsprinzip, wenn Abt Josef dies untersagen würde (und sie so "behinderte"). Daher konnten auch die Trappisten "entstehen".

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Leguan
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Re: Trappistenabtei Mariawald kehrt zu alter Liturgie zurück

Beitrag von Leguan »

iustus hat geschrieben: Ich verstehe Germanus so, dass es ein Verstoß gegen das Filiationsprinzip wäre, wenn Abt Josef der Abtei Maria Frieden bestimmte Reformen verordnen würde (und sie so "knechtete").

Wenn aber die Abtei Maria Frieden selbst Reformen anstrebte, wäre es ein Verstoß gegen das Filiationsprinzip, wenn Abt Josef dies untersagen würde (und sie so "behinderte"). Daher konnten auch die Trappisten "entstehen".
Nein, Germanus hatte sich ja darüber beklagt, daß die Gewährung des Sonderprivilegs an Mariawald durch Rom eine Verletzung der Ordensprinzipien sei.
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Germanus
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Re: Trappistenabtei Mariawald kehrt zu alter Liturgie zurück

Beitrag von Germanus »

Wenn die Klostergemeinschaft ihre Lebensweise reformieren möchte (wobei ich die Anmerkungen von cantus planus und Leguan unterstützen kann), dann sollte sie sich, wenn man im alten Filiationsprinzip bleiben möchte, um Hilfe an den Vaterabt wenden. Der kann in dieser Sache tatsächlich nichts bestimmen oder befehlen, was z. B. in Richtung Usus Monte Cistello ginge, da es das neue Rituale Cist. gibt. Niemand kann einer Klostergemeinde jedoch verbieten, sich konsequent auf ihre Wurzeln zu besinnen. Dazu braucht es aber keine Umgehung der Hierarchie, da sonst das herauskommt, was wir vor uns haben, z.B. in dieser Diskussion. Über die Früchte am Baum, die nach ihrer Güte geschätzt werden sollen, um sich ein Bild zu machen, will ich nichts sagen, da mir das nicht zusteht. Die sog. "Trappisten" sind übrigens keine Frucht der Umgehung von Hierarchieprinzipien. Als die "Étroite Observance" in Frankreich entstand, war durch Kommendewesen und Zerfall der Gemeinden ein solches Klima entstanden, dass diesem Prinzip das Fundament geraubt worden war. Clairvaux, Sept-Fons, Val-des-Choux und La Trappe als Zentren verschiedener Reformen "strikter Observanz" hätten dennoch unmöglich unter Umgehung sämtlicher Instanzen, nicht zuletzt des Generalkapitels, den Erfolg haben können, den sie tatsächlich gehabt haben. Alle Zisterzienser profitieren bis heute davon, auch die nicht zur heute "strikteren Observanz" gehören.
Richtig scheint mir die Bemerkung, dass man nicht einfach neu wählen kann zwischen den verschiedenen Angeboten (das Alte hat nichts gebracht, also auf ein Neues...). Cîteaux und das Mönchsleben, das sich an ihm orientiert, stellen einen unbedingten Anspruch einer bestimmten Form menschlicher Hingabe. Dieser Aspekt fehlt mir ein wenig bei dieser Mariawalder Reform.
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Re: Trappistenabtei Mariawald kehrt zu alter Liturgie zurück

Beitrag von Bernado »

cantus planus hat geschrieben:Ich wollte nicht dich direkt als Modernisten beschimpfen (als solcher bist du hier auch nicht aufgefallen :P ), sondern es ging mir polemisch um die Tendenz.
Mount Melleray und Generalabt Eamon kann man durchaus modernistischer Tendenzen verrdächtigen. Und es ist kein unbegründeter Verdacht, wenn man annimmt, daß sie versucht haben, alle ihnen zur Verfügung stehenden Machtmittel einzusetzen, um Mariawald wieder auf Kurz zu zwingen. Vieles deutet daraufhin, daß die gegenwärtige Führung des Ordens ebenso entschlossen aufs Aussterben hinsteuert wie viele andere Orden - damit dürften sich in ein, zwei Jahrzehnten die Problematik für die Mehrzahl der heute noch bestehenden Klöster erledigt haben.
Bemerkenswert ist übrigens, daß auch solche Zisterzienser, die man nicht des Modernismus verdächtigen kann und die den Novus Ordo im Sinne der Tradition feiern, dem Papst in Sachen "Summorum Pontificum" nicht folgen. Beleg.
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cantus planus
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Re: Trappistenabtei Mariawald kehrt zu alter Liturgie zurück

Beitrag von cantus planus »

Eben. Dafür gibt es keine Erklärung. Zumal man noch nicht einmal auf Pfarrgemeinden etc. Rücksicht nehmen müsste. Der Modernismus ist sogar in die stillsten Winkel kontemplativer Klöster gedrungen. Auch bei den Klarissen bin ich immer wieder entsetzt, was für Gedankengut da hinter dem Sprechgitter grassiert.

Wie konnte es nur soweit kommen...
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Re: Trappistenabtei Mariawald kehrt zu alter Liturgie zurück

Beitrag von Christ86 »

cantus planus hat geschrieben:Eben. Dafür gibt es keine Erklärung. Zumal man noch nicht einmal auf Pfarrgemeinden etc. Rücksicht nehmen müsste. Der Modernismus ist sogar in die stillsten Winkel kontemplativer Klöster gedrungen. Auch bei den Klarissen bin ich immer wieder entsetzt, was für Gedankengut da hinter dem Sprechgitter grassiert.

Wie konnte es nur soweit kommen...
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cantus planus
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Re: Trappistenabtei Mariawald kehrt zu alter Liturgie zurück

Beitrag von cantus planus »

Ja. Sogar die. :vogel:
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‎Tradition ist das Leben des Heiligen Geistes in der Kirche. — Vladimir Lossky

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Christ86
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Re: Trappistenabtei Mariawald kehrt zu alter Liturgie zurück

Beitrag von Christ86 »

cantus planus hat geschrieben:Ja. Sogar die. :vogel:
:aergerlich: Die Armen. Dabei sind die doch ein Zeichen der völligen Zuwendung zu Gott.

Haben da die Nonnen nicht so eine spezielle "Weihe", damit sie in der Kartause das Evangelium verkünden können? Also natürlich keine FO, aber so eine einzigartige Beauftragung. Habe mal davon gehört, dass das ein Privileg der Kartäuserinnen sei.
Wie bewundernswert sind deine Werke, o Herr, alles hast du mit Weisheit gemacht! Ps 104

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Maurus
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Re: Trappistenabtei Mariawald kehrt zu alter Liturgie zurück

Beitrag von Maurus »

Christ86 hat geschrieben:
cantus planus hat geschrieben:Ja. Sogar die. :vogel:
:aergerlich: Die Armen. Dabei sind die doch ein Zeichen der völligen Zuwendung zu Gott.

Haben da die Nonnen nicht so eine spezielle "Weihe", damit sie in der Kartause das Evangelium verkünden können? Also natürlich keine FO, aber so eine einzigartige Beauftragung. Habe mal davon gehört, dass das ein Privileg der Kartäuserinnen sei.
Die haben sogar ein Stola-Privileg. Laut LthK 1962 ist der Ursprung aber nicht geklärt.

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Christ86
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Re: Trappistenabtei Mariawald kehrt zu alter Liturgie zurück

Beitrag von Christ86 »

Maurus hat geschrieben:
Christ86 hat geschrieben:
cantus planus hat geschrieben:Ja. Sogar die. :vogel:
:aergerlich: Die Armen. Dabei sind die doch ein Zeichen der völligen Zuwendung zu Gott.

Haben da die Nonnen nicht so eine spezielle "Weihe", damit sie in der Kartause das Evangelium verkünden können? Also natürlich keine FO, aber so eine einzigartige Beauftragung. Habe mal davon gehört, dass das ein Privileg der Kartäuserinnen sei.
Die haben sogar ein Stola-Privileg. Laut LthK 1962 ist der Ursprung aber nicht geklärt.
Sehr interessant, dass sie solche Privilegien erhalten haben... Nun gut, sie sind natürlich auch ein einzigartiger Orden.

Zur Modernisierung: Das passt nicht so ganz, wie ging der Wahlspruch des Ordens? Stat crux dum volvitur orbis - Das Kreuz steht fest, während die Welt sich dreht
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Re: Trappistenabtei Mariawald kehrt zu alter Liturgie zurück

Beitrag von Maurus »

Christ86 hat geschrieben:
Maurus hat geschrieben:
Christ86 hat geschrieben:
cantus planus hat geschrieben:Ja. Sogar die. :vogel:
:aergerlich: Die Armen. Dabei sind die doch ein Zeichen der völligen Zuwendung zu Gott.

Haben da die Nonnen nicht so eine spezielle "Weihe", damit sie in der Kartause das Evangelium verkünden können? Also natürlich keine FO, aber so eine einzigartige Beauftragung. Habe mal davon gehört, dass das ein Privileg der Kartäuserinnen sei.
Die haben sogar ein Stola-Privileg. Laut LthK 1962 ist der Ursprung aber nicht geklärt.
Sehr interessant, dass sie solche Privilegien erhalten haben... Nun gut, sie sind natürlich auch ein einzigartiger Orden.

Zur Modernisierung: Das passt nicht so ganz, wie ging der Wahlspruch des Ordens? Stat crux dum volvitur orbis - Das Kreuz steht fest, während die Welt sich dreht
Oder ein bekanntes Bonmot über den Orden: Nunquam reformata, quia nunquam deformata.

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Christ86
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Re: Trappistenabtei Mariawald kehrt zu alter Liturgie zurück

Beitrag von Christ86 »

Maurus hat geschrieben:Oder ein bekanntes Bonmot über den Orden: Nunquam reformata, quia nunquam deformata.
:hmm: Kommt mir bekannt vor. Stammt das nicht von einem Papst?
Wie bewundernswert sind deine Werke, o Herr, alles hast du mit Weisheit gemacht! Ps 104

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Maurus
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Re: Trappistenabtei Mariawald kehrt zu alter Liturgie zurück

Beitrag von Maurus »

Christ86 hat geschrieben:
Maurus hat geschrieben:Oder ein bekanntes Bonmot über den Orden: Nunquam reformata, quia nunquam deformata.
:hmm: Kommt mir bekannt vor. Stammt das nicht von einem Papst?
Innozenz XI.

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Christ86
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Re: Trappistenabtei Mariawald kehrt zu alter Liturgie zurück

Beitrag von Christ86 »

Maurus hat geschrieben:
Christ86 hat geschrieben:
Maurus hat geschrieben:Oder ein bekanntes Bonmot über den Orden: Nunquam reformata, quia nunquam deformata.
:hmm: Kommt mir bekannt vor. Stammt das nicht von einem Papst?
Innozenz XI.
Wusst' ich's doch - mein Gedächtnis funktioniert noch :hops:
Wie bewundernswert sind deine Werke, o Herr, alles hast du mit Weisheit gemacht! Ps 104

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lifestylekatholik
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Re: Trappistenabtei Mariawald kehrt zu alter Liturgie zurück

Beitrag von lifestylekatholik »

cantus planus hat geschrieben:Ja. Sogar die. :vogel:
Es wurden meines Wissens notwendige Anpassungen an die kirchlichen Vorschriften vorgenommen. Mehr nicht.
»Was muß man denn in der Kirche ›machen‹? In den Gottesdienſt gehen und beten reicht doch.«

Fridericus
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Re: Trappistenabtei Mariawald kehrt zu alter Liturgie zurück

Beitrag von Fridericus »

lifestylekatholik hat geschrieben:
cantus planus hat geschrieben:Ja. Sogar die. :vogel:
Es wurden meines Wissens notwendige Anpassungen an die kirchlichen Vorschriften vorgenommen. Mehr nicht.

Das ist Modernismus.


Schau Dir doch mal die Hl. Messe der Kartäuser an. Auch die wurde nach dem NOM modernisiert.

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cantus planus
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Re: Trappistenabtei Mariawald kehrt zu alter Liturgie zurück

Beitrag von cantus planus »

Du bist mir zuvorgekommen. Es gab z. B. überhaupt keinen Grund, warum man die Kartäuserliturgie der Liturgiereform anpassen sollte. (Ebenso, wie es keinen Grund gab, den Ambrosianischen Ritus den römischen Reformen anzupassen.)

Ich kann leider nicht mit einer Gesamtübersicht über die Veränderungen dienen. Aber es ist auch da eindeutig mehr unternommen worden, als nötig gewesen wäre. Wie gesagt: der Modernismus ist bis in die hintersten Winkel der Kirche gedrungen. Freilich sind Kartäuser damit besser umgeganen, als die Jesuiten - die man seit dem Konzil nicht mehr wiedererkennt.
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