Reinhard hat geschrieben:marcus-cgn hat geschrieben:... der die meditative Schriftbetrachtung beherrscht ..
Das klingt lustig !
Denn da gibt es nicht viel zu "beherrschen", es ist schlicht den Schriftabschnitt lesen, still wieder lesen, durchkauen und wiederkauen, in Stille vor Gott, mit einem hörenden Herzen.
Das Problem ist also nicht fehlende Ausbildung , oder "Können", sondern innerlich still zu werden und dafür aus dem Alltagsgewusel heraus zu kommen.
Eigentlich das: den Tagesablauf vom Gebet her zu strukturieren. (als Weltpriester oder Laie !)
Man muss sich in jede Andachtsform einüben. Es wird Leute geben, die zB täglich den Rosenkranz mit Nutzen beten, die aber wenig Gewinn daraus ziehen eine halbe Stunde in der Hl. Schrift zu lesen. Denen kann man doch nicht den Vorwurf machen, dass sie ihren Tagesablauf nicht vom Gebet her strukturiert haben. Vielleicht haben sie keine Anleitung in der geistlichen Lesung bekommen oder es gelingt ihnen mit einem fremden Text nicht, in gleicher Weise Kontemplation zu erfahren wie bei einem Wiederholungsgebet. Dann würde ich in der Tat sagen, sie beherrschen diese Andachtsform nicht.
Besser könnte man das noch beim Rosenkranz erklären: Da sagt vielleicht ein gebildeter Mann, er lese täglich eine Stunde in der Hl. Schrift, aber mit dem Rosenkranz gebe er sich nicht ab. Das sei ein Gebet für die Frauen und für Kinder.
150 Ave Maria aufsagen verlange keinen Verstand, die Lektüre des Evangeliums sei doch geistig viel wertvoller und jeder, der des Lesens mächtig sei müsse es dem Rosenkranz vorziehen . Dann müsste man ihm doch auch erwidern, er "beherrsche" diese Andachtsform nicht, da er doch sonst wüsste, dass er durch die 15 Gesätzchen die ganze Fülle des Evangeliums betrachten können.