Fragen zu Priesterbild/-seminar/-nachwuchs

Klöster, Klerus, Laienschaft. Besondere Nachfolge.
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cantus planus
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Beitrag von cantus planus »

Linus hat geschrieben:Allerdings: Du wirst es schwer haben, wenn du danach in der Diözese Wien arbeiten willst.
SEHR schwer. Und das sei hiermit doppelt unterstrichen.
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Robert Ketelhohn
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Beitrag von Robert Ketelhohn »

Linus hat geschrieben:Sparbach ist nicht Wien.
Sparbach kennich nich. Nur Sparwasser. Tooooor!
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Linus
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Beitrag von Linus »

Robert Ketelhohn hat geschrieben:
Linus hat geschrieben:Sparbach ist nicht Wien.
Sparbach kennich nich. Nur Sparwasser. Tooooor!
Das der diözese gehörige Seminar der Neokatechumenalen ist mW in Sparbach.(netter Naturpark dort).
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Linus
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Beitrag von Linus »

cantus planus hat geschrieben:
Linus hat geschrieben:Allerdings: Du wirst es schwer haben, wenn du danach in der Diözese Wien arbeiten willst.
SEHR schwer. Und das sei hiermit doppelt unterstrichen.
Mir ist nur nicht wirklich klar, mit welcher Begründung.....
Schließlich gehts dort gut kirchlich und katholisch zu....
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Robert Ketelhohn
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Beitrag von Robert Ketelhohn »

(Hatt’ ich schon kapiert, war aber noch nicht da. Ich
war überhaupt noch nie in Österreich, abgesehen von
Tirol samt Vorarlberg und Venetien.)
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Bruder Klaus
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Beitrag von Bruder Klaus »

Zu Redemptoris Mater – Ich habe Freunde, die kennen „Früchte“ dieses Seminars und sind alles andere als begeistert von denen…

Heiligenkreuz ist sehr fromm und sicher eine ernst zunehmende Alternative (wobei es auch hier einige illustre Gestallten gibt, doch wo gibt es die nicht?) doch eher einer der letzteren Möglichkeiten.

Und zu Sparbach antworte ich nicht einmal :shock:

Weiß denn niemand was von Salzburg oder Graz?

Ecce Homo
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Beitrag von Ecce Homo »

Bruder, du lehnst das und das und das schon direkt ab...
was bitte erwartest du eigentlich von einem Seminar? Was erhoffst du dir zu finden? Vielleicht kann man dann auf dem Weg schauen, wer so was kennt... wäre einfacher... Anscheinend kennt niemand hier salzburg oder Graz... ;)
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Linus
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Beitrag von Linus »

Bruder Klaus hat geschrieben:Zu Redemptoris Mater – Ich habe Freunde, die kennen „Früchte“ dieses Seminars und sind alles andere als begeistert von denen…

Heiligenkreuz ist sehr fromm und sicher eine ernst zunehmende Alternative (wobei es auch hier einige illustre Gestallten gibt, doch wo gibt es die nicht?) doch eher einer der letzteren Möglichkeiten.

Und zu Sparbach antworte ich nicht einmal :shock:

Weiß denn niemand was von Salzburg oder Graz?
Redemptoris Mater und Sparbach sind doch ident.

Heiligenkreuz - ja illustre Gestalten ist gut - na und? Grad die illustren Gestalten, machens doch interessant und anziehend.

Welche alternativen hättest du denn, wenn du von "Liste" schreibst?


LG Linus

PS. Robert, es wird Zeit, daß du nach Österreich (mit einem Abstecher nach Deutsch-Westungarn, die haben rund um den Neusiedlersee ganz gute Weine) und in die steirische Mark kommst, die halben Vorlande zählen doch nicht. :mrgreen:
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Bruder Klaus
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Beitrag von Bruder Klaus »

Anscheinend kennt niemand hier salzburg oder Graz...


stimmt wohl leider - habe gehofft, dass vielleicht doch noch ein "Kenner" diesen thread sieht, doch die Hoffnung stirbt zuletzt ...
Redemptoris Mater und Sparbach sind doch ident.
sry, war noch zu schlaftrunken :/


Ein „normales“ diözesanes Priesterseminar, Wien ist keine alternative da:

a) es kein Seminar mehr ist – da de facto abgeschafft
b) weiters ist die Wiener Fakultät "extrem links" - nehme an, dass es in Graz/Salzburg nicht ganz so schlimm ist

Das sind die Hauptgründe die von Wien abstoßen

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Linus
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Beitrag von Linus »

Bruder Klaus hat geschrieben: Ein „normales“ diözesanes Priesterseminar, Wien ist keine alternative da:

a) es kein Seminar mehr ist – da de facto abgeschafft
b) weiters ist die Wiener Fakultät "extrem links" - nehme an, dass es in Graz/Salzburg nicht ganz so schlimm ist

Das sind die Hauptgründe die von Wien abstoßen
Warum solls ein "normales diözesanes Seminar" sein.
Heiligenkreuz hat mit dem Leopoldinum ja ein überdiözesanes. und "extrem links" sind die auch nicht. :mrgreen:
Was wären weitere Alternativen (beachte den Plural) MaW: Was steht bisher auf der Liste?

PS. Seh grad auf der Salzburger Seminarseite, daß der Gerardo Viehauser Spiritual ist.(Mitglied der Loretto-Gemeinschaft. Frag mal in St Blasius in Sbg nach.) Der ist durchaus Garant, für eine konservative Schlagrichtung. Unter Weihekurs steht SCHANTL Stefan, den kenn ich auch (also durchaus konservativ)

ach nochwas: für die berufungspastoral in wien ist andreas.schaetzle@aon.at zuständig (auch ein Loretto)
Zuletzt geändert von Linus am Samstag 17. November 2007, 10:10, insgesamt 1-mal geändert.
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cantus planus
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Beitrag von cantus planus »

Linus hat geschrieben:Mir ist nur nicht wirklich klar, mit welcher Begründung.....
Schließlich gehts dort gut kirchlich und katholisch zu....
[left]http://graphics8.nytimes.com/images/200 ... l.1841.jpg[/left]

Sie fahren halt einen anderen Kurs als seine Eminenz. Und der Kardinal hat eben mal eine persönliche Abneigung gegen den Laden. Auch wenn er das öffentlich nie sagen würde. Die Ernennung zur Päpstlichen Hochschule dürfte ihm wohl auch nicht besonders geschmeckt haben.

Ein Grund dafür dürften wohl "die illustren Gestalten" sein, die unser lieber Bruder oben erwähnte. Ich war in Heiligenkreuz zu einer mehrtägigen Konferenz, und habe mir die Hochschule dabei mal sehr gründlich angesehen. Es ist war, dass einige der Leute dort mit Vorsicht zu genießen sind. Mancher Gemeinschaft, die dort ihre Leute zum Studium hinschickt, würde ich schon beinahe das Etikett "dubios" anheften.

Aber von der Lehre her gesehen, ist Heiligenkreuz ohne jede Frage katholisch.
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Linus
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Beitrag von Linus »

cantus planus hat geschrieben: Es ist war, dass einige der Leute dort mit Vorsicht zu genießen sind. Mancher Gemeinschaft, die dort ihre Leute zum Studium hinschickt, würde ich schon beinahe das Etikett "dubios" anheften.
Die Preiselbeeren? :hmm:
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cantus planus
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Beitrag von cantus planus »

Linus hat geschrieben:
cantus planus hat geschrieben: Es ist war, dass einige der Leute dort mit Vorsicht zu genießen sind. Mancher Gemeinschaft, die dort ihre Leute zum Studium hinschickt, würde ich schon beinahe das Etikett "dubios" anheften.
Die Preiselbeeren? :hmm:
Aber nicht doch! Ich dachte eher an jene.

Die Gemeinschaft der Seligpreisungen (vulgo Preiselbeeren) mag nicht nach jedermans Geschmack sein, aber sie sind seriös. Jedenfalls nach meiner Beobachtung.
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Bruder Klaus
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Beitrag von Bruder Klaus »

Meine Liste ist nicht so lang, wie du es vielleicht vermutest. Dachte eigentlich immer an 3 Seminare: Zuerst Salzburg und Graz die sich ungefähr die Waage halten, gefolgt von Innsbruck …

Das Leopoldinum ist sicher gut – kein Zweifel, doch dachte ich immer, dass dort die Kandidaten für Regensburg und noch ein paar deutsche Diözesen ausgebildet werden …
Man kann doch nicht sich als „diözesanloser“ zum Priester ausbilden lassen? Man braucht (nebst dem Herrn) doch noch einen Bischof hinter einem?

Aber zurück zum eigentlichen Favoriten: Salzburg
Vor kurzem habe ich mir erst deren Seite angeschaut und war eigentlich sehr angenehm überrascht – es wirkt alles recht fromm, darum der Versuch hier mehr an Information herauszubekommen.
Bezüglich der Salzburger Fakultät weiß ich leider nichts – aber kann wohl nur besser sein als Wien.

Ich vergaß – weil es gerade erwähnt wird: Schönborn, Scharl und Krätzl sind nicht gerade meine Lieblingsbischöfe :roll:

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Linus
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Beitrag von Linus »

cantus planus hat geschrieben:
Linus hat geschrieben:
cantus planus hat geschrieben: Aber nicht doch! Ich dachte eher an jene.
Es sei ihnen verziehen, das sind keine römischen katholiken, die sind polnisch-katholisch. :D (in Klein-Mariazell betreiben sie jedenfalls gute Seelsorge bin mal vorbeigeschneit, und war positiv überrascht)
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Linus
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Beitrag von Linus »

Bruder Klaus hat geschrieben:Das Leopoldinum ist sicher gut – kein Zweifel, doch dachte ich immer, dass dort die Kandidaten für Regensburg und noch ein paar deutsche Diözesen ausgebildet werden … :
Nicht mehr ausschließlich, (das wars eh nie) sieh dir die seite an. früher als das noch Collegium Rudolphinum hieß wars v.a für Regensburger. Seit die Trägerschaft bei den Zisterziensern liegt, ists anders..

Und wegen der Diözesanzugehörigkeit. MW wird das nicht allzueng ("meine Leute nur bei mir") gesehen.
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Bruder Klaus
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Beitrag von Bruder Klaus »

danke

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cantus planus
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Beitrag von cantus planus »

Es ist zwar mit diesem Thread nur entfernt verwandt, aber da an deutschen theologischen Fakultäten eben auch Priesteramtskandidaten ausgebildet werden, ist dieser Artikel lesenswert.

Sprachlich der übliche kreuz.net-Blödsinn, aber der Inhalt gibt zu denken. Manchmal fragt man sich, was manche Theologieprofessoren reitet...
Leonhard lobt zunächst den Artikel, stößt sich aber daran, daß Papst Benedikt in dem Artikel als „deutscher Professor“ bezeichnet wurde:

„Den Titel will ich ihm nicht absprechen“ – erklärt Leonhard großzügig und fährt weiter: „Ich weiß nicht, ob er all die Jahre Mitglied des Lehrkörpers einer theologischen Fakultät war.“

Doch als „vatikanischer Diplomat“ und höchstrangiger Leiter einer Kongregation sei er dafür verantwortlich gewesen, „daß von dort einigen deutschen Professoren (und Professorinnen) oder solchen, die das gerade werden wollten, das Leben schwer gemacht“ worden sei – jammert Leonhard.

Von einer Diplomatenkarriere des gegenwärtigen Papstes war bisher nichts bekannt.

Leonhards Klagelieder klingen ebenfalls wenig glaubwürdig.

Denn obwohl Kardinal Ratzinger von November 1981 bis zum April 2005 Präfekt der Glaubenskongregation war, sind die in den letzten zwanzig Jahren ernannten deutschen Theologieprofessoren nicht dafür bekannt, auf Ratzinger-Kurs zu segeln.

Es stellt sich auch die dringende Frage, wie Leonhard selber an diesem angeblichen Zerberus vorbei Professor wurde.

Darum tut Leonhard gut daran, noch weitere Gründe zu finden, warum der Papst den deutschen Professorentitel nicht verdient.

Der Heilige Vater habe sich mit der „interessanten aber auch mühsamen“ Arbeit des deutschen Professors nur „relativ kurz im Leben“ – und in den letzten Jahrzehnten überhaupt nicht – abgegeben.
(Damit empfehle ich diese Woche zum 2. Mal kreuz.net - ich glaube, mir ist nicht gut. Gehe jetzt ins Bett.)
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Ecce Homo
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Wie ist der denn drauf...

Beitrag von Ecce Homo »

Mal eine Frage anderer Art -

war heute morgen zum Hochamt mal ganz woanders--- über die Bistumsgrenze wech eine gute Fahr-Zeit entfernt von meinen normalen Messgang-Orten... ich hab da einen Bekannten, den ich mal treffen wollte, darum der "Stress" am Sonntag Morgen... ;) :)

Und während der Messe ist mir was aufgefallen... mein Bekannter hat mir vorher noch gesagt: Bei uns sind immer 8 Ministranten eingeteilt... sehr feierlich etc.
Und beim Rosenkranz vor dem Hochamt fiel mir was ims Auge: Sitzt doch jemand, den ich flüchtig so kenne: ein PAK der anderen Diözese vorne im Chorgestühl in Spitze (mehr oder weniger) bis zum Busen und betet den Rosenkranz mit.
Ich *wundere mich* über die Gewandung: Soutane mit Cingulum und Römerkragen und wie gesagt Chorhemd mit Spitze etc. Und ich weiß, dass er jetzt nach dem Freijahr studiert... (müsste damit 7./8. Theologie-Semester sein)
Tragen Seminaristen die Soutane? Kenne ich sonst aus den Bistümern, wo ich bisher war, nicht (bzw. aus den betreffenden Seminaren). Und Spitzenchorhemd? :hmm:

OK, die Messe fing also an und dann merkte man, wer wer ist bzw. wer was darstellt. Der junge Mann ist immer aufgefallen - wenn alle anderen vorne die Hände falteten (so: Bild), hatte er sie so: Bild. Für ihn musste extra noch ein Stuhl aufgestellt werden, denn alle Sedilien waren mit dem regulären Dienst "besetzt". Und er wollte natürlich einen mit Lehne. Und auch nicht irgendwo am Rand, nein, es musste am Priestersitz sein.
Eingezogen ist er natürlich nicht mit dem "niedrigen" Ministrantendienst, sondern mit dem Pfarrer - immerhin noch knapp einen Schritt vor ihm, aber fast neben ihm. Kommunion musste er natürlich auch austeilen. Was auch sonst.

Ich weiß nicht: Mich hat das total irritiert. Der Mann legt ein Selbstbewusstsein an den Tag, das dermaßen negativ aufgefallen ist. Wie ergeht es euch, wenn ihr das mitkriegt? Kennt ihr so was?
Was denkt ihr über so ein Verhalten?

*immer-noch-irritiert-schau*
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Linus
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Beitrag von Linus »

Soutane dürfen (früher mußten) die Seminaristen tragen. Deine Geschichte klingt aber klar nach dem immer wieder gehörten und erlebten: "Wer schon im ersten Semester Soutane trägt ist im 5. mit nem feschen Mädel durchgebrannt (und hats geschwängert).
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Ecce Homo
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Beitrag von Ecce Homo »

Er ist schon übers 5. Semester raus... :/ ;) :mrgreen:
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ar26
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Beitrag von ar26 »

Ich kenn das noch etwas anders. In der Gemeinde aus der ich stamme, ziemlich progressiv, ist schon seit über einem Jahr ein Praktikant, der sich wohl mittlerweile als quasi-Kaplan geriert. Obwohl noch nicht mal Diakon, predigt er ab und an und zieht immer mit dem Pfarrer ein.

Ich hab den nur in der 19 Uhr "Christmette" am 24.12. gesehen, an der ich meiner Mutter zuliebe passiv teilgenommen habe. Ansonsten alles Infos von meiner Mutter.

Das Beste war aber, als ich am 26.12. (25.12. auch schon) mein Weihnachtssalär in Benzin investiert habe um zur nächstgelegenen Tradikapelle zur Messe (eine Fahrt 70km) zu gelangen, sind meine Eltern bei uns zu Hause in die Kirche. Pfarrer war in der Filialgemeinde, Ersatzpfarrer war bestellt und kam nicht, so daß der "Praktikant" den Gottesdienst kurzentschlossen in die eigenen Hände genommen hat, anstatt den Gläubigen zu empfehlen zur Erfüllung der Feiertagspflicht in eine andere Messe auszuweichen.

Der Praktikant hat aber eindeutig weniger Stil, als der oben beschriebene Seminarist.

Raimund J.
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Re: Wie ist der denn drauf...

Beitrag von Raimund J. »

Ecce Homo hat geschrieben:Wie ergeht es euch, wenn ihr das mitkriegt? Kennt ihr so was?
Was denkt ihr über so ein Verhalten?

*immer-noch-irritiert-schau*
Ich mag zwar nicht über den jungen Mann den ich nicht kenne irgendwie urteilen, aber alleine das geschilderte Gehabe würde mir auch überhaupt nicht gefallen. Ich würde mal ganz pragmatisch und altmodisch sagen, auch hier gilt: Lehrjahre sind keine Herrenjahre!
Der Herr ist mein Hirte; mir wird nichts mangeln.
Nec laudibus, nec timore

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taddeo
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Re: Wie ist der denn drauf...

Beitrag von taddeo »

Ecce Homo hat geschrieben:Sitzt doch jemand, den ich flüchtig so kenne: ein PAK der anderen Diözese vorne im Chorgestühl in Spitze (mehr oder weniger) bis zum Busen und betet den Rosenkranz mit.
Ich *wundere mich* über die Gewandung: Soutane mit Cingulum und Römerkragen und wie gesagt Chorhemd mit Spitze etc. Und ich weiß, dass er jetzt nach dem Freijahr studiert... (müsste damit 7./8. Theologie-Semester sein)
Tragen Seminaristen die Soutane? Kenne ich sonst aus den Bistümern, wo ich bisher war, nicht (bzw. aus den betreffenden Seminaren). Und Spitzenchorhemd? :hmm:

OK, die Messe fing also an und dann merkte man, wer wer ist bzw. wer was darstellt. Der junge Mann ist immer aufgefallen - wenn alle anderen vorne die Hände falteten (so: Bild), hatte er sie so: Bild. Für ihn musste extra noch ein Stuhl aufgestellt werden, denn alle Sedilien waren mit dem regulären Dienst "besetzt". Und er wollte natürlich einen mit Lehne. Und auch nicht irgendwo am Rand, nein, es musste am Priestersitz sein.
Eingezogen ist er natürlich nicht mit dem "niedrigen" Ministrantendienst, sondern mit dem Pfarrer - immerhin noch knapp einen Schritt vor ihm, aber fast neben ihm. Kommunion musste er natürlich auch austeilen. Was auch sonst.

Ich weiß nicht: Mich hat das total irritiert. Der Mann legt ein Selbstbewusstsein an den Tag, das dermaßen negativ aufgefallen ist. Wie ergeht es euch, wenn ihr das mitkriegt? Kennt ihr so was?
Was denkt ihr über so ein Verhalten?

*immer-noch-irritiert-schau*
Auf den ersten Blick würde ich folgende Diagnose stellen:

Man hat ihm wohl oft genug gesagt und er hat wohl zu gut kapiert, welch seltene Frucht ein Seminarist ist, und ihm dürfte all der Zuspruch ("mei, gell, so a frommer Bursch") etwas zu Kopf gestiegen sein.

Wenn der Gute eben aus dem Freijahr zurück ist, wird er wahrscheinlich nun sein Pfarr- und Schulpraktikum absolvieren (bei uns waren das früher 4 Wochen, in denen man in einer Pfarrei lebte). Daß ein Seminarist bei liturgischen Diensten Soutane und Chorrock trägt, ist erlaubt bzw. sogar so vorgesehen (ob Spitzenhöschen oder Trevira-Kartoffelsack, ist ausschließlich Geschmackssache). Als Zeichen besonderer Heiligkeit die Hände wie eine Lourdes-Madonna zu falten, mag bei manchen Typen Absicht sein, fällt aber eigentlich auch noch unter die Rubrik "Privatmeinung". Wenn der Betreffende (wie es bei uns damals üblich war) spätestens nach dem Freijahr die Beauftragung zum Lektor und Akolyten bereits erhalten hat, darf er in jeder Pfarrei seiner Diözese die Kommunion austeilen und soll das im Praktikum auch tun. Daß er beim Einzug zwischen den Ministranten und dem Zelebrans geht, wäre dann auch korrekt, ebenso wie ein Sitz in dessen Nähe.

Völlig daneben ist es aber, eine Sedilie mit Lehne zu fordern - allerdings gilt dies auch für den Priester (auch wenn das kaum einer weiß und praktiziert)! Der Lehnstuhl ist in der Kirche stets als Kathedra aufgefaßt worden und steht in dieser Form ausschließlich dem Bischof zu, der die Lehrautorität in der Kirche ausübt. Selbst in den alten römischen Kirchen gab es nur eine Kathedra, nämlich die des Bischofs von Rom, in der Mitte der Apsis. Für alle anderen Mitwirkenden - von den anderen Bischöfen angefangen bis zum kleinsten Ministranten gab es nur eine in die Wand eingelassene Sitzbank ohne eigentliche Sitzunterteilungen, auf der man sich in der Reihenfolge seines liturgischen Ranges niederließ. Wenn nun der römische Ortsbischof nicht da war, dann setzte sich auch ein anderer Bischof neben die Kathedra auf die Sitzbank (ähnlich praktiziert man es m. W. auch in den Ostkirchen, wo der Bischofsthron zwar in jeder Kirche vorhanden ist, aber eben nur von einem Bischof benützt werden darf).

Also würde ich sagen: Sachlich hat er nichts falsch gemacht, aber Selbstbewußtsein und Arroganz liegen halt sehr nah beieinander. (Aber dafür ist eigentlich auch dieses Pfarrpraktikum da, daß man durch einen gescheiten Pfarrer, der einem in Pfarrei und Schule auch Aufgaben gibt, die für einen PAK noch fast unlösbar sind, nach der Euphorie des Freijahrs wieder auf ein sozialverträgliches Maß an Erkenntnis seiner eigenen Unzulänglichkeit zurechtgestutzt wird.) Aber sei gewiß, liebe Ecce: den Typen bremst es auch noch gewaltig daher, Du wirst sehen. Auf solcherlei Äußerlichkeiten läßt sich nämlich auf Dauer keine priesterliche Existenz aufbauen, und gerade die allerheiligsten Soutanenträger fallen oft umso tiefer, wenn ihnen mal ein (mehr oder meist weniger) fesches Mädel zu tief in die Augen schaut, das sich selbst von Kutte und Madonnenblick nicht davon abbringen lassen will, ihrer cubiculären Trophäensammlung auch noch ein Zingulum hinzuzufügen.

maliems
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Beitrag von maliems »

das obige Hände-Falten hat in der Liturgie nichts verloren. Gibt´s dazu hier irgendeinen Strang?

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Linus
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Beitrag von Linus »

maliems hat geschrieben:das obige Hände-Falten hat in der Liturgie nichts verloren. Gibt´s dazu hier irgendeinen Strang?
Das linke oder das rechte? Ich wurde (im Ministantenunterricht) gelehrt, daß es eigentlich nur das rechte (also Handflächen aneinander) gibt. Das linke aber ausnahmsweise gestattet ist. Allerdings: Nur auf brusthöhe, keinesfalls Tiefer. Wer den Rubikon in Form des Nabels unterschritt hatte ein Monat Pause und nachschulung samt Prüfung zu erwarten. :ja:

Linus, jaja früher war unser Rückrat halt noch aus Stahl.
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Ecce Homo
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Beitrag von Ecce Homo »

Ich kenne beide diese Formen des Händefaltens - aber es geht ja nicht darum, wie er es tat, sondern dass er IMMER AUFFIEL, egal wo in der Liturgie... :roll:
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Maurus
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Beitrag von Maurus »

ar26 hat geschrieben:Pfarrer war in der Filialgemeinde, Ersatzpfarrer war bestellt und kam nicht, so daß der "Praktikant" den Gottesdienst kurzentschlossen in die eigenen Hände genommen hat, anstatt den Gläubigen zu empfehlen zur Erfüllung der Feiertagspflicht in eine andere Messe auszuweichen.
Im allgemeinen gehen die Gläubigen nach so einer Empfehlung - nach Hause.

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ar26
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Beitrag von ar26 »

Das mag sein, ist aber dann deren persönliches Problem. Jemand der Priester werden will, muss die Gläubigen zum rechten Handeln anleiten; daß hat er aber nicht getan.

An Neujahr hat er es in der Filialgemeinde im übrigen schon wieder getan, obwohl da sogar der pensionierte Pfarrer in der Bank saß und eigentlich selber wollte...

maliems
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Beitrag von maliems »

Ecce Homo hat geschrieben:Ich kenne beide diese Formen des Händefaltens - aber es geht ja nicht darum, wie er es tat, sondern dass er IMMER AUFFIEL, egal wo in der Liturgie... :roll:
akzeptiert. Liturgie ist etwas diskretes. Auffallen ist nicht. Und wenn ich merke, dass ich zwar richtig handele, aber durch die Muffeligkeit der Umstehenden auffalle, sollte ich mich fragen, ob ich dort richtig bin.

Raphaela
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Beitrag von Raphaela »

ar26 hat geschrieben:Das mag sein, ist aber dann deren persönliches Problem. Jemand der Priester werden will, muss die Gläubigen zum rechten Handeln anleiten; daß hat er aber nicht getan.

An Neujahr hat er es in der Filialgemeinde im übrigen schon wieder getan, obwohl da sogar der pensionierte Pfarrer in der Bank saß und eigentlich selber wollte...
Ich glaube, dieser Praktikant weiß nicht, auf was es wirklich ankommt! Warum meldet man dann nicht mal den Bischof, was er sich so alles leistet? - Mal sehen, wie lange er noch im Priesterseminar ist.....

Ecce Homo
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Beitrag von Ecce Homo »

Nachdem - ich glaube, es war Iustus, der es geschrieben hat, in einem anderen Thread darauf hingewiesen wurde - bringe ich es hier, weil es einfach "passt":
Kardinal Franc Rodé warnt Priester und Ordensleute vor der Gefahr der Verweltlichung
ROM, 15. Februar 2008 (ZENIT.org).- Zu weltlich, Widerstand gegen das Priestergewand, die Ordenstracht und den Gehorsam gegenüber den Oberen, wenig Interesse für das Gebet und das Gemeinschaftsleben: Mit diesen Worten fasst Kardinal Franc Rodé, Präfekt der Kongregation für die Institute geweihten Lebens und für die Gesellschaften apostolischen Lebens, in einem Interview mit der Turiner Tageszeitung „La Stampa“, das heute veröffentlicht wurde, einige der problematischen Aspekte des zeitgenössischen Priester- und Ordenslebens zusammen.
Weiter im Link oben...
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