Ach so. Es geht um die Frage, wessen Treue zum Glauben.Robert Ketelhohn hat geschrieben:Galarreta verlangt vom Papst »ein öffentliches Bekenntnis« zur Tradition, wie er sie definiert, »und den öffentlichen Widerstand gegen alle, die Irrtümer« im Sinn Galarretas »verbreiten«. Die Bruderschaft hatte mit Fellay die Freiheit verlangt, selbst solches Bekenntnis ablegen und solche Kritik üben zu dürfen, ohne Disziplinierung fürchtern zu müssen.Sempre hat geschrieben:Nicht nur Bischof de Galarreta, auch das Generalkapitel 2012 fordert die Erlaubnis, öffentlich gegen jene sprechen zu dürfen, die Irrtümer verbreiten, auch wenn es sich um kirchliche Autoritäten handelt. Es handelt sich ganz klar um den aktuellen Standpunkt der FSSPX.
Nimmt man das Zitat von Bischof de Galarreta aus dem Mitteilungsblatt des deutschen Distrikts für sich allein, dann kann man ihn wohl auch so verstehen, wie Du vorschlägst:
Er spricht aber über das Generalkapitel 2012 und die dortigen sechs Bedingungen. Schaut man sich diese Bedingungen an, dann kann nur gemeint sein:Wir verlangen Treue [des römischen Lehramts] zum Glauben und zur Tradition, ein öffentliches Bekenntnis dazu und den öffentlichen Widerstand gegen alle, die Irrtümer verbreiten, auch wenn es sich um kirchliche Autoritäten handelt.
Das ist das, was das Generalkapitel tatsächlich von Rom verlangt: Die Erlaubnis, am Glauben festhalten, ihn bekennen und öffentlich vertreten zu dürfen. (So bescheuert das klingt. Als ob irgendein Katholik oder Priester dazu der Erlaubnis Roms bedürfe. Aber das fordert das FSSPX Generalkapitel 2012 tatsächlich.)Wir verlangen Treue zum Glauben und zur Tradition, ein öffentliches Bekenntnis dazu und den öffentlichen Widerstand gegen alle, die Irrtümer verbreiten, auch wenn es sich um kirchliche Autoritäten handelt [, selbst weiterhin pflegen zu dürfen].
De Galarreta spricht sich nicht gegen das Generalkapitel aus, im Gegenteil, er verteidigt es. Man könnte ihm vorwerfen, dass er den Beschluss nicht klar und unzweideutig darstellt. Vielleicht stellt er ihn auch absichtlich unklar dar, um sich selbst oder sonstwen zu täuschen, um zu suggerieren, die FSSPX verlange immer noch wie bis mindestens 2006 eine Bekehrung Roms als notwendige Voraussetzung für ein Abkommen.