Kurze Fragen, kurze Antworten, kurze Nachrichten [ARCHIV]

Rund um den traditionellen römischen Ritus und die ihm verbundenen Gemeinschaften.
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Lycobates
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Re: Kurze Fragen, kurze Antworten, kurze Nachrichten

Beitrag von Lycobates »

Sempre hat geschrieben:Deine abschließende Aussage Hauptsache ist ... widerspricht dem, was Du zuvor selbst schreibst. Hauptsache ist, dass man sich an die Obergrenzen (Grammangaben) hält. Man darf auch immer wenig essen, und wenn man das tut, muss man nicht an Fastentagen auf die Hälfte oder ein Viertel reduzieren, selbst wenn das Hunger Spüren alltägliche Gewohnheit ist.
Guter Einwand.

Aber da wir, jedenfalls in diesen Breiten, allesamt gut durchgefüttert sind, war mir diese Möglichkeit eines durchgehenden Asketismus nicht in den Sinn gekommen.

Und noch ein Punkt: wer so arm ist, daß er an einem Tag nicht so viel Nahrung zusammenbekommt, wie für eine sättigende Mahlzeit erforderlich wäre, braucht nicht zu fasten.
Der Mittelweg ist der einzige Weg, der nicht nach Rom führt (Arnold Schönberg)
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Fac me Tibi semper magis credere, in Te spem habere, Te diligere
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Tinius
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Re: Kurze Fragen, kurze Antworten, kurze Nachrichten

Beitrag von Tinius »

Tinius hat geschrieben:
Marion hat geschrieben:Dabei kann dir die Wikipedia aus dem Jahr 2016 helfen:
In der evangelischen Theologie wird die Heiligenverehrung der katholischen und orthodoxen Kirche mehrheitlich als unbiblisch abgelehnt und kritisiert, dass die Verehrung von Menschen und die Anbetung Gottes vermischt werde. Die katholische Theologie betont in diesem Zusammenhang, dass Heilige nicht angebetet, sondern lediglich um ihre Fürsprache bei Gott angerufen werden. Evangelische Theologen wie Wyclif, Martin Luther oder Johannes Calvin sahen durch die Anrufung von Heiligen als Mittler zu Gott das Vertrauen auf Jesus Christus als einzigen Mittler zwischen Gott und den Menschen (1 Tim 2,5 EU) beeinträchtigt.
Und weil du in der Sakramentskapelle bist, kriegst du hier auch noch ein älteres Zitate aus dem catechismus romanus
Daher gebrauchen wir zwei verschiedene Gebetformeln; denn zu Gott rufen wir im eigentlichen Sinne: Erbarme dich unser, Erhöre uns. Zu einem Heiligen: Bitt für uns.
Kenne ich auch so. Bischof Fürst spricht allerdings exakt von "zu ihm beten....".
Gibt es da auch eine Antwort? Bisher kam nichts mit Substanz. Oder war das etwa eine Freudsche Fehlleistung des Bischofs?

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taddeo
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Re: Kurze Fragen, kurze Antworten, kurze Nachrichten

Beitrag von taddeo »

Tinius hat geschrieben:
Tinius hat geschrieben:
Marion hat geschrieben:Dabei kann dir die Wikipedia aus dem Jahr 2016 helfen:
In der evangelischen Theologie wird die Heiligenverehrung der katholischen und orthodoxen Kirche mehrheitlich als unbiblisch abgelehnt und kritisiert, dass die Verehrung von Menschen und die Anbetung Gottes vermischt werde. Die katholische Theologie betont in diesem Zusammenhang, dass Heilige nicht angebetet, sondern lediglich um ihre Fürsprache bei Gott angerufen werden. Evangelische Theologen wie Wyclif, Martin Luther oder Johannes Calvin sahen durch die Anrufung von Heiligen als Mittler zu Gott das Vertrauen auf Jesus Christus als einzigen Mittler zwischen Gott und den Menschen (1 Tim 2,5 EU) beeinträchtigt.
Und weil du in der Sakramentskapelle bist, kriegst du hier auch noch ein älteres Zitate aus dem catechismus romanus
Daher gebrauchen wir zwei verschiedene Gebetformeln; denn zu Gott rufen wir im eigentlichen Sinne: Erbarme dich unser, Erhöre uns. Zu einem Heiligen: Bitt für uns.
Kenne ich auch so. Bischof Fürst spricht allerdings exakt von "zu ihm beten....".
Gibt es da auch eine Antwort? Bisher kam nichts mit Substanz. Oder war das etwa eine Freudsche Fehlleistung des Bischofs?
Wenn ich als von klein auf kirchlich sozialisierter Katholik höre, daß jemand "zum hl. Martin betet", dann höre ich automatisch mit "um seine Fürsprache bei Gott". Auf die Idee, damit könnte gemeint sein, daß man zu einem Heiligen in der Art betet wie zu Gott selbst, käme ich überhaupt nicht. Ich denke, das ist in diesem Fall auch bei Bischof Fürst so. Es ist eine verkürzte Sprechweise, die aber meiner Meinung nach keinerlei Anlaß zu Besorgnis geben muß.

Natürlich gibt es auch bigotte Katholiken, die diesen Unterschied nicht wirklich machen. Aber die sind nicht der Maßstab.
(In Rom hat mir ein Pater mal erzählt: In Rußland nach der Oktoberrevolution will ein altes Mütterchen in die orthodoxe Kirche gehen, aber ein Soldat hindert sie daran, weil die Kirche gesperrt ist. "Außerdem nützt dir die Kirche nichts: Gott ist tot!" sagt der Soldat. Darauf das Mütterchen: "Und wenn schon. Wenn Gott tot ist, haben wir immer noch den Heiligen Nikolaus!")

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Lycobates
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Re: Kurze Fragen, kurze Antworten, kurze Nachrichten

Beitrag von Lycobates »

taddeo hat geschrieben: Wenn ich als von klein auf kirchlich sozialisierter Katholik höre, daß jemand "zum hl. Martin betet", dann höre ich automatisch mit "um seine Fürsprache bei Gott". Auf die Idee, damit könnte gemeint sein, daß man zu einem Heiligen in der Art betet wie zu Gott selbst, käme ich überhaupt nicht. ... Es ist eine verkürzte Sprechweise, die aber meiner Meinung nach keinerlei Anlaß zu Besorgnis geben muß.
Gute Antwort.
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Tinius
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Re: Kurze Fragen, kurze Antworten, kurze Nachrichten

Beitrag von Tinius »

taddeo hat geschrieben:
Tinius hat geschrieben:
Tinius hat geschrieben:
Marion hat geschrieben:Dabei kann dir die Wikipedia aus dem Jahr 2016 helfen:
In der evangelischen Theologie wird die Heiligenverehrung der katholischen und orthodoxen Kirche mehrheitlich als unbiblisch abgelehnt und kritisiert, dass die Verehrung von Menschen und die Anbetung Gottes vermischt werde. Die katholische Theologie betont in diesem Zusammenhang, dass Heilige nicht angebetet, sondern lediglich um ihre Fürsprache bei Gott angerufen werden. Evangelische Theologen wie Wyclif, Martin Luther oder Johannes Calvin sahen durch die Anrufung von Heiligen als Mittler zu Gott das Vertrauen auf Jesus Christus als einzigen Mittler zwischen Gott und den Menschen (1 Tim 2,5 EU) beeinträchtigt.
Und weil du in der Sakramentskapelle bist, kriegst du hier auch noch ein älteres Zitate aus dem catechismus romanus
Daher gebrauchen wir zwei verschiedene Gebetformeln; denn zu Gott rufen wir im eigentlichen Sinne: Erbarme dich unser, Erhöre uns. Zu einem Heiligen: Bitt für uns.
Kenne ich auch so. Bischof Fürst spricht allerdings exakt von "zu ihm beten....".
Gibt es da auch eine Antwort? Bisher kam nichts mit Substanz. Oder war das etwa eine Freudsche Fehlleistung des Bischofs?
Wenn ich als von klein auf kirchlich sozialisierter Katholik höre, daß jemand "zum hl. Martin betet", dann höre ich automatisch mit "um seine Fürsprache bei Gott". Auf die Idee, damit könnte gemeint sein, daß man zu einem Heiligen in der Art betet wie zu Gott selbst, käme ich überhaupt nicht. Ich denke, das ist in diesem Fall auch bei Bischof Fürst so. Es ist eine verkürzte Sprechweise, die aber meiner Meinung nach keinerlei Anlaß zu Besorgnis geben muß.

Natürlich gibt es auch bigotte Katholiken, die diesen Unterschied nicht wirklich machen. Aber die sind nicht der Maßstab.
(In Rom hat mir ein Pater mal erzählt: In Rußland nach der Oktoberrevolution will ein altes Mütterchen in die orthodoxe Kirche gehen, aber ein Soldat hindert sie daran, weil die Kirche gesperrt ist. "Außerdem nützt dir die Kirche nichts: Gott ist tot!" sagt der Soldat. Darauf das Mütterchen: "Und wenn schon. Wenn Gott tot ist, haben wir immer noch den Heiligen Nikolaus!")
Vielen Dank [Punkt]

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Juergen
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Wurden Wunder 1962 abgeschafft

Beitrag von Juergen »

Der Blog IUXTACRUCEM weist auf eine Änderung zu den „Defekten der Messe“ im Meßbuch von 1962 hin
https://iuxtacrucem.wordpress.com/216/ ... schwindet/

Alte Fassung:
Si Hostia consecrata dispareat, vel
casu aliquo, ut vento, aut miraculo, vel
ab aliquo animali accepta, et nequeat reperiri;
tunc altera consecretur ab eo loco
incipiendo: Qui pridie quam pateretur, facta
ejus prius oblatione, ut supra.
Fassung von 1962:
Si Hostia consecrata dispareat, vel
casu aliquo, ut vento,                      vel
ab aliquo animali accepta, et nequeat reperiri;
tunc altera consecretur ab eo loco
incipiendo: Qui pridie quam pateretur, facta
eius prius oblatione, ut supra.
Wurden 1962 Wunder abgeschafft?

Oder weswegen sind sie verschwundert?
Gruß Jürgen

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Senensis
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Re: Kurze Fragen, kurze Antworten, kurze Nachrichten

Beitrag von Senensis »

:( Vielleicht sind sie durch ein Wunder verschwunden. :achselzuck:
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Lycobates
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Re: Wurden Wunder 1962 abgeschafft

Beitrag von Lycobates »

Juergen hat geschrieben:Der Blog IUXTACRUCEM weist auf eine Änderung zu den „Defekten der Messe“ im Meßbuch von 1962 hin
https://iuxtacrucem.wordpress.com/216/ ... schwindet/

Alte Fassung:
Si Hostia consecrata dispareat, vel
casu aliquo, ut vento, aut miraculo, vel
ab aliquo animali accepta, et nequeat reperiri;
tunc altera consecretur ab eo loco
incipiendo: Qui pridie quam pateretur, facta
ejus prius oblatione, ut supra.
Fassung von 1962:
Si Hostia consecrata dispareat, vel
casu aliquo, ut vento,                      vel
ab aliquo animali accepta, et nequeat reperiri;
tunc altera consecretur ab eo loco
incipiendo: Qui pridie quam pateretur, facta
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Wurden 1962 Wunder abgeschafft?

Oder weswegen sind sie verschwundert?
Mir scheint, nicht das aktuelle Wunder wurde abgeschafft, denn hier handelt es sich ja gar nicht um ein konkretes Wunder, das erst noch passieren müßte, sondern es wird generell die Möglichkeit eines solchen Wunders überhaupt gestrichen, ausgeklammert, und damit zumindest implizite geleugnet.
Das ist natürlich viel schlimmer, als die Leugnung oder Bezweiflung dieses oder jenes konkreten Wunders, was u.U., sofern kein Glaubenssatz berührt wird, als quaestio libera anstandslos hingenommen werden könnte.

Ein "Wunder" ist dies aber nicht, wenn man weiß, daß es der modernistische Liturgiker Pater Carlo Braga C.M. (1927-214) und rechte Hand P. Bugninis war, der als Hauptverfasser für den neuen Codex rubricarum von 1962 verantwortlich zeichnet - mit seinen 53 Nummern auf gut 6 Seiten Kleindruck ein wahres Monument der neoliturgischen Pedanterie - und der "zufälligerweise" auch der Verfasser der berühmt-berüchtigten Institutio generalis von 1969, erster und zweiter Fassung war. Derselbe auch, der 196 in einer kaum noch gelesenen, aber aufschlußreichen Studie (In novum codicem Rubricarum, S. 211) schrieb, über das Rubriken- und Karwochenmassaker von 1955/56, dies sei ein praeludium quoddam ad generalem instaurationem quae iam parabatur gewesen. Jawohl. Jam parabatur. Von wem wissen wir. Und wie diese generalis instauratio dann ausgesehen hat, und was für Früchte sie gezeitigt hat, wissen wir inzwischen auch.
Die Annahme ist also erlaubt, daß auch der Abschnitt De defectibus im Zuge dieser Neuredaktion 1962 einer "Überarbeitung" eben Bragas und Cº erlegen ist. 1969 entfiel er dann ganz.

Modernisten, wir wissen es spätestens seit dem hl. Pius X., erkennen keine Wunder an. Die Autoren des jansenisierenden Roncalli'schen Missale sind ebenfalls Modernisten, und der Teufel zeigt sich, wie oft, so auch hier im Detail.
Unverständlich bleibt mir, wie, sonst ehrenwerte und unbescholtene Leute, die sich in liturgicis und sonst als "Traditionalisten" betrachten, und durchaus als treue Katholiken gelten wollen, sich so für dieses Machwerk von 1962 begeistern und ereifern können, statt die ganzen Erzwungenschaften der Bugnini-Kommission seit 1948 ein für allemal dort zu lassen, wo sie hingehören: in den Reißwolf.
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umusungu
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Re: Kurze Fragen, kurze Antworten, kurze Nachrichten

Beitrag von umusungu »

Ich habe mich immer schon gefragt, warum zu einer Selig- oder Heiligsprechung ein sog. "Wunder" gehören sollte.

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Lycobates
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Re: Kurze Fragen, kurze Antworten, kurze Nachrichten

Beitrag von Lycobates »

umusungu hat geschrieben:Ich habe mich immer schon gefragt, warum zu einer Selig- oder Heiligsprechung ein sog. "Wunder" gehören sollte.
Die (seit dem 17. Jh.) zwei bis vier zur Seligsprechung geforderten Wunder, sowie die zwei weiteren, nach erfolgter Seligsprechung auf die Fürsprache des Seligen hin geschehenen, für die Heiligsprechung geforderten Wunder dienen der extra Sicherheit, und schieben unseriösen Vorschlägen einen Riegel vor. Viel wichtiger ist ja noch die vorhergehende Untersuchung der Schriften des ehrwürdigen Kandidaten und die Feststellung des heroischen Tugendgrades. Erst dann käme überhaupt die Möglichkeit quod in causa procedi possit ad ulteriora.
Die Unfehlbarkeit der Kanonisationen ergibt sich aber nicht aus den geschehenen und anerkannten Wundern, auch nicht aus dem Einhalten der Prozedur, sondern einzig aus der lehramtlichen Entscheidung des (legitimen) Papstes.
Ein solcher könnte (wenn das u.U. auch temerär wäre) unter Umgehung von Wundern und jeglicher Prozedur kraft seines Amtes und des göttlichen Beistandes zu einer Kanonisation schreiten, und diese wäre rechtens.
Ein auf die Fürsprache eines zukünftigen Seligen bzw. eines schon Seligen hin geschehenes Wunder fällt überhaupt nicht unter die Unfehlbarkeit, da es mit der Offenbarung in keinem notwendigen Zusammenhang steht.

Das alles hat aber auch nichts mit dem Thema hier, der außerordentlichen eucharistischen Wunder und ihrer Möglichkeit (die ohne Einschränkung zu bejahen ist, und deswegen ihren Platz im De defectibus hat), zu tun.
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Juergen
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Re: Kurze Fragen, kurze Antworten, kurze Nachrichten

Beitrag von Juergen »

umusungu hat geschrieben:Ich habe mich immer schon gefragt, warum zu einer Selig- oder Heiligsprechung ein sog. "Wunder" gehören sollte.
Die ganze Wudersache müßte man abschaffen, weil Du so wunderlich bist, daß Du schon zu Lebzeiten scheinheilig zu sprechen wärest.
Gruß Jürgen

Dieser Beitrag kann unter Umständen Spuren von Satire, Ironie und ähnlich schwer Verdaulichem enthalten. Er ist nicht für jedermann geeignet, insbesondere nicht für Humorallergiker. Das Lesen erfolgt auf eigene Gefahr.
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CIC_Fan

Re: Wurden Wunder 1962 abgeschafft

Beitrag von CIC_Fan »

Juergen hat geschrieben:Der Blog IUXTACRUCEM weist auf eine Änderung zu den „Defekten der Messe“ im Meßbuch von 1962 hin
https://iuxtacrucem.wordpress.com/216/ ... schwindet/

Alte Fassung:
Si Hostia consecrata dispareat, vel
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Fassung von 1962:
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Wurden 1962 Wunder abgeschafft?

Oder weswegen sind sie verschwundert?
es ist erwas skurril für den Fall eines Wunders Regelungen vor zu sehen
Zuletzt geändert von HeGe am Montag 25. April 2016, 12:43, insgesamt 1-mal geändert.
Grund: Formatierung repariert.

CIC_Fan

Re: Kurze Fragen, kurze Antworten, kurze Nachrichten

Beitrag von CIC_Fan »

umusungu hat geschrieben:Ich habe mich immer schon gefragt, warum zu einer Selig- oder Heiligsprechung ein sog. "Wunder" gehören sollte.
tja hätte sie Hw in Ihrer Ausbildung besser aufgepasst müßten Sie sich die Frage nicht stellen

Vir Probatus
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Re: Kurze Fragen, kurze Antworten, kurze Nachrichten

Beitrag von Vir Probatus »

CIC_Fan hat geschrieben:
umusungu hat geschrieben:Ich habe mich immer schon gefragt, warum zu einer Selig- oder Heiligsprechung ein sog. "Wunder" gehören sollte.
tja hätte sie Hw in Ihrer Ausbildung besser aufgepasst müßten Sie sich die Frage nicht stellen
Ich frage mich schon längere Zeit, wie viel Missbrauch auch mit solchen Ritualen geschieht.
Insbesondere verwundert die regelrechte Hektik, die da in letzter Zeit an den Tag gelegt wird.
Für B 16 sitzt man vermutlich bereits in den Startlöchern und kann dann pünktlich zum 6-Wochenamt ...

http://www.spiegel.de/panorama/gesellsc ... 82385.html

Ob diese Seligen und Heiligen wirklich so viel mehr bzw. so viel "garantierter" selig oder heilig sind wie ein verstorbener Normalkatholik, kann man glauben, muss man aber nicht.
„Die Kirche will herrschen, und da muss sie eine bornierte Masse haben, die sich duckt und die geneigt ist, sich beherrschen zu lassen. Die hohe, reich dotierte Geistlichkeit fürchtet nichts mehr als die Aufklärung der unteren Massen.“ (J.W. von Goethe)

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Senensis
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Re: Wurden Wunder 1962 abgeschafft

Beitrag von Senensis »

CIC_Fan hat geschrieben:
Juergen hat geschrieben:Der Blog IUXTACRUCEM weist auf eine Änderung zu den „Defekten der Messe“ im Meßbuch von 1962 hin
https://iuxtacrucem.wordpress.com/216/ ... schwindet/

Alte Fassung:
Si Hostia consecrata dispareat, vel
casu aliquo, ut vento, aut miraculo, vel
ab aliquo animali accepta, et nequeat reperiri;
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Fassung von 1962:
Si Hostia consecrata dispareat, vel
casu aliquo, ut vento,                      vel
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eius prius oblatione, ut supra.
Wurden 1962 Wunder abgeschafft?

Oder weswegen sind sie verschwundert?
es ist erwas skurril für den Fall eines Wunders Regelungen vor zu sehen
Aber zeugt vom Realismus der überlieferten Rubriken, für die der Herrgott eben nicht nur eine fromme Vorstellung ist, sondern Wirklichkeit.
Die Rubriken sind durch nichts zu erschüttern - weder durch Spinne im Kelch, noch durch Tod des Zelebranten vor, während oder nach der Wandlung, noch durch Erdbeben, Vulkanausbruch oder Hochwasser. Warum sollte es keine Regelung für den Fall eines Wunders geben? Solche sind in der Kirchengeschichte möglicherweise genauso häufig vorgekommen wie einige der anderen behandelten Defekte.
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CIC_Fan

Re: Kurze Fragen, kurze Antworten, kurze Nachrichten

Beitrag von CIC_Fan »

ich gebs zu ich habe mich mit diesen fragen nie wirklich beschäftigt

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Senensis
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Re: Kurze Fragen, kurze Antworten, kurze Nachrichten

Beitrag von Senensis »

Die Regelungen zu den Defekten habe ich in Papas Kieffer schon als Teenager mit geradezu wollüstigem Interesse verschlungen. Manche sind so herrlich konkret.
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Hubertus
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Re: Wurden Wunder 1962 abgeschafft

Beitrag von Hubertus »

Senensis hat geschrieben:
CIC_Fan hat geschrieben:
Juergen hat geschrieben:Der Blog IUXTACRUCEM weist auf eine Änderung zu den „Defekten der Messe“ im Meßbuch von 1962 hin
https://iuxtacrucem.wordpress.com/216/ ... schwindet/

Alte Fassung:
Si Hostia consecrata dispareat, vel
casu aliquo, ut vento, aut miraculo, vel
ab aliquo animali accepta, et nequeat reperiri;
tunc altera consecretur ab eo loco
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ejus prius oblatione, ut supra.
Fassung von 1962:
Si Hostia consecrata dispareat, vel
casu aliquo, ut vento,                      vel
ab aliquo animali accepta, et nequeat reperiri;
tunc altera consecretur ab eo loco
incipiendo: Qui pridie quam pateretur, facta
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Wurden 1962 Wunder abgeschafft?

Oder weswegen sind sie verschwundert?
es ist erwas skurril für den Fall eines Wunders Regelungen vor zu sehen
Aber zeugt vom Realismus der überlieferten Rubriken, für die der Herrgott eben nicht nur eine fromme Vorstellung ist, sondern Wirklichkeit.
Die Rubriken sind durch nichts zu erschüttern - weder durch Spinne im Kelch, noch durch Tod des Zelebranten vor, während oder nach der Wandlung, noch durch Erdbeben, Vulkanausbruch oder Hochwasser. Warum sollte es keine Regelung für den Fall eines Wunders geben? Solche sind in der Kirchengeschichte möglicherweise genauso häufig vorgekommen wie einige der anderen behandelten Defekte.
:klatsch:
Der Kult ist immer wichtiger als jede noch so gescheite Predigt. Die Objektivität des Kultes ist das Größte und das Wichtigste, was unsere Zeit braucht. Der Alte Ritus ist der größte Schatz der Kirche, ihr Notgepäck, ihre Arche Noah. (M. Mosebach)

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Re: Kurze Fragen, kurze Antworten, kurze Nachrichten

Beitrag von Fragesteller »

Wie sahen die vorkonziliaren Regelungen zur Sonntagspflicht aus? Ich hatte mich heute gefragt, ob der Hl. Joseph der Arbeiter evtl. diesen erstaunlich hohen Rang erhalten hat, da die katholische Gegenveranstaltung zum roten ersten Mai nur dann so richtig funktioniert, wenn die Sonntagspflicht greift. Reicht da 1. Klasse?

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Protasius
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Re: Kurze Fragen, kurze Antworten, kurze Nachrichten

Beitrag von Protasius »

Fragesteller hat geschrieben:Wie sahen die vorkonziliaren Regelungen zur Sonntagspflicht aus? Ich hatte mich heute gefragt, ob der Hl. Joseph der Arbeiter evtl. diesen erstaunlich hohen Rang erhalten hat, da die katholische Gegenveranstaltung zum roten ersten Mai nur dann so richtig funktioniert, wenn die Sonntagspflicht greift. Reicht da 1. Klasse?
Der Rang eines Festes hat nichts damit zu tun, ob Sonntagspflicht besteht. Die gebotenen Feiertage wurden im 17. Jh. von Papst Urban festgelegt; es waren abgesehen von den immer auf Sonntage fallenden Festen 36 Tage. Viele Länder erhielten vom Heiligen Stuhl aber die Erlaubnis weniger gebotene Feiertage zu beobachten. 1911 hat dann Pius X. die Zahl der gebotenen Feiertage außer den Sonntagen auf 8 reduziert, 1917 kamen mit dem Erscheinen des CJC dann noch Fronleichnam und St. Joseph dazu, sodaß sich die Liste ergibt, die auch im CIC 1983 enthalten ist:

1. Januar: Beschneidung des Herrn bzw. Hochfest der Gottesmutter
6. Januar: Erscheinung des Herrn
19. März: Hochfest des Hl. Joseph
Donnerstag in der sechsten Woche der Osterzeit: Christi Himmelfahrt
Donnerstag nach dem Dreifaltigkeitssonntag: Fronleichnam
29. Juni: Hochfest der hll. Apostel Petrus und Paulus
15. August: Mariä Himmelfahrt
1. November: Allerheiligen
8. Dezember: Mariä Unbefleckte Empfängnis
25. Dezember: Weihnachten

Die Sache mit den gebotenen Feiertagen war allerdings mW immer Konkordatsmaterie, sodaß diese Liste außer im Vatikan nirgends so gilt oder galt.

Gegen die Idee mit den gebotenen Feiertagen spricht übrigens, daß die Kirche vor Pius XII. am 1. Mai bereits ein Fest feierte, nämlich die hll. Apostel Philippus und Jakobus (was übrigens gar nicht so schlecht zum Tag der Arbeit passendes Proprium hatte), das damals als aufgehobener Feiertag zählte; es wäre nach Urbans Regeln ein gebotener Feiertag gewesen, so daß aus einer Pflicht eine nachdrückliche Aufforderung wurde und Pfarrer so wie an jedem Sonn- und gebotenen Feiertag für die ihnen anvertraute Herde zu applizieren hatten.

Wegen des Festes Joseph der Arbeiter mußten Philippus und Jakobus dann auf den 11. Mai als nächsten freien Tag ausweichen; da unter Johannes XXIII. dann auch noch das Fest der Kreuzerhöhung fortfiel, wurden sie im 1970er Kalender auf den 3. Mai gelegt.
Der so genannte ‚Geist’ des Konzils ist keine autoritative Interpretation. Er ist ein Geist oder Dämon, der exorziert werden muss, wenn wir mit der Arbeit des Herrn weiter machen wollen. – Ralph Walker Nickless, Bischof von Sioux City, Iowa, 2009

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Re: Kurze Fragen, kurze Antworten, kurze Nachrichten

Beitrag von Fragesteller »

Danke, Protasius!

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Juergen
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Re: Kurze Fragen, kurze Antworten, kurze Nachrichten

Beitrag von Juergen »

Von Paderborn aus fand gestern zum 9. Mal die „Wallfahrt der Tradition“ nach Kleinenberg statt.
Einen kurzen Bericht findet man hier: http://www.pro-missa-tridentina.org/new ... g_216.pdf
Ein paar Photos gibt es hier: http://www.pro-missa-tridentina.org/gal ... rie_61.htm
Gruß Jürgen

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Re: Kurze Fragen, kurze Antworten, kurze Nachrichten

Beitrag von ad-fontes »

Juergen hat geschrieben:Von Paderborn aus fand gestern zum 9. Mal die „Wallfahrt der Tradition“ nach Kleinenberg statt.
Einen kurzen Bericht findet man hier: http://www.pro-missa-tridentina.org/new ... g_216.pdf
Ein paar Photos gibt es hier: http://www.pro-missa-tridentina.org/gal ... rie_61.htm
:daumen-rauf:
Christi vero ecclesia, sedula et cauta depositorum apud se dogmatum custos, nihil in his umquam permutat, nihil minuit, nihil addit; non amputat necessaria, non adponit superflua; non amittit sua, non usurpat aliena. (Vincentius Lerinensis, Com. 23, 16)

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Niels
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Re: Kurze Fragen, kurze Antworten, kurze Nachrichten

Beitrag von Niels »

Der Artikel von Franjo ist fehlerhaft. Die längste Anreise hatten drei Pilger aus dem Raum Werl. :pfeif:
Iúdica me, Deus, et discérne causam meam de gente non sancta

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Juergen
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Re: Kurze Fragen, kurze Antworten, kurze Nachrichten

Beitrag von Juergen »

Niels hat geschrieben:Der Artikel von Franjo ist fehlerhaft. Die längste Anreise hatten drei Pilger aus dem Raum Werl. :pfeif:
Das waren aber nur 50% Pilger, da sie an der Maiandacht nicht mehr teilgenommen haben. :umkuck:
Gruß Jürgen

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Re: Kurze Fragen, kurze Antworten, kurze Nachrichten

Beitrag von Niels »

:ikb_bangin:
Na gut - hast irgendwie recht, dann muss man sie auch nicht erwähnen... :D
Iúdica me, Deus, et discérne causam meam de gente non sancta

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Re: Kurze Fragen, kurze Antworten, kurze Nachrichten

Beitrag von Juergen »

Photos von der Bittprozession am 4. Mai in Etteln
und von der Wallfahrt nach Kleinenberg am 8. Mai

https://www.dropbox.com/sh/mjz3qwr8gdlg ... mLHa?dl=

Die ersten 14 Photos sind von der Bittprozession und Bittmesse; der Rest von der Wallfahrt
Gruß Jürgen

Dieser Beitrag kann unter Umständen Spuren von Satire, Ironie und ähnlich schwer Verdaulichem enthalten. Er ist nicht für jedermann geeignet, insbesondere nicht für Humorallergiker. Das Lesen erfolgt auf eigene Gefahr.
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Juergen
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Re: Kurze Fragen, kurze Antworten, kurze Nachrichten

Beitrag von Juergen »

Bericht über Bittprozession und Wallfahrt

http://judica-me.de/?page_id=6
Gruß Jürgen

Dieser Beitrag kann unter Umständen Spuren von Satire, Ironie und ähnlich schwer Verdaulichem enthalten. Er ist nicht für jedermann geeignet, insbesondere nicht für Humorallergiker. Das Lesen erfolgt auf eigene Gefahr.
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TeDeum
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Re: Kurze Fragen, kurze Antworten, kurze Nachrichten

Beitrag von TeDeum »

Mal angenommen die Ehefrau war vor der Eheschließung griechisch-katholisch, beide sind seit der Hochzeit aber römisch-katholisch. Gibt es die Möglichkeit für das Paar gemeinsam griechisch-katholisch zu werden ohne Austrittserklärung vor dem Standesamt?

Raphael

Re: Kurze Fragen, kurze Antworten, kurze Nachrichten

Beitrag von Raphael »

TeDeum hat geschrieben:Mal angenommen die Ehefrau war vor der Eheschließung griechisch-katholisch, beide sind seit der Hochzeit aber römisch-katholisch. Gibt es die Möglichkeit für das Paar gemeinsam griechisch-katholisch zu werden ohne Austrittserklärung vor dem Standesamt?
Die Ehefrau braucht keinen "offiziellen" Übertritt in die römisch-katholische Kirche vorzunehmen, um als griechisch-katholische Gläubige an allen sakramentalen Handlungen der römisch-katholischen Kirche teilzunehmen. Es besteht AFAIR volle Sakramentengemeinschaft.

Gleiches gilt für den Ehemann für die Teilnahme an sakramentalen Handlungen der griechisch-katholischen Kirche.

Eigentlich stellt sich eher die Frage: Warum überhaupt zum Standesamt? :hmm:

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taddeo
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Re: Kurze Fragen, kurze Antworten, kurze Nachrichten

Beitrag von taddeo »

TeDeum hat geschrieben:Mal angenommen die Ehefrau war vor der Eheschließung griechisch-katholisch, beide sind seit der Hochzeit aber römisch-katholisch. Gibt es die Möglichkeit für das Paar gemeinsam griechisch-katholisch zu werden ohne Austrittserklärung vor dem Standesamt?
Ein Rituswechsel innerhalb der verschiedenen katholischen Kirchen ist nicht ohne weiteres möglich. Bei ritusverschiedenen Eheleuten kann einer der beiden anläßlich oder während der Ehe zum Ritus des anderen Partners wechseln, und nach der Ehe auch wieder in seinen ursprünglichen Ritus zurückkehren.
Ansonsten ist ein Rituswechsel von einer katholischen Rituskirche zu einer anderen nur mit Erlaubnis des Apostolischen Stuhles möglich.

Die Frage stellt sich aber nach dem Sinn so eines Wechsels. Wer katholisch ist, ist katholisch, egal in welchem Ritus er getauft wurde. Er kann ohne jede Einschränkung die Liturgie und Seelsorge einer anderen Rituskirche in Anspruch nehmen. Nur für bestimmte Formalien bleibt weiterhin seine ursprüngliche Rituskirche zuständig, etwa für die Anmeldung zur Eheschließung oder die Taufe der Kinder; die liturgische Vornahme dieser Handlungen ist aber mit den entsprechenden rechtlichen Erlaubnissen dann jederzeit in einer anderen Rituskirche möglich.

Das Standesamt ist definitiv unzuständig. Dem wird bestenfalls nach dem Rituswechsel die Änderung des Religionsmerkmals mitgeteilt.

CIC_Fan

Re: Kurze Fragen, kurze Antworten, kurze Nachrichten

Beitrag von CIC_Fan »

2wo bei ein Rituswechsel praktisch kaum erforderlich ist man kann als lateiner alle Sakramente bei den griechischen Katholiken empfangen viele Tradis nützen diese möglichkeit seit dem Irrsinn der Liturgiereform

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