Re: Verschiedene Fragen zur alten Messe
Verfasst: Samstag 8. Juni 2013, 13:07
Das stimmt m.W. kirchenrechtlich auch, daß eine Kapelle ohne dauerhafte Aufbewahrung des Allerheiligsten keiner bischöflichen Weihe bedarf.
Der katholische Treffpunkt im Internet.
https://www.kreuzgang.org/
Ob sie einer Weihe bedarf, oder nicht, steht hier nicht zur Diskussion. Sie SOLL eine Weihe haben.Firmian hat geschrieben:Das stimmt m.W. kirchenrechtlich auch, daß eine Kapelle ohne dauerhafte Aufbewahrung des Allerheiligsten keiner bischöflichen Weihe bedarf.
Wer ist denn "wir"? Welche Verwendung soll diese Kapelle denn haben?baculifer hat geschrieben:Wir bauen gerade eine etwas größere Kapelle, die aber auch eine richtige Konsekration/Kirchweihe erfahren soll.
Noch sind wir auf der suche nach einem Bischof, der die Weihe würdig vollzieht. (Vielleicht haben Sie ja auch da noch einen Tip).
Habt ihr den Bischof überhaupt um Erlaubnis gefragt? Es ist ja nicht so, dass sich jeder nach Belieben eine Kapelle bauen und dann den Bischof antanzen lassen kann, damit er das segnet. Das Eigenkirchenwesen ist schon länger untergegangen. Im übrigen ist gem c. 1229 für Kapellen tatsächlich keine Weihe vorgesehen.baculifer hat geschrieben:Unser Bischof ließ durch seinen Sekretär ausrichten, dass es ihm - ich zitiere wörtlich- "egal" ist. Es wurde dann noch erklärt, dass eine "Privatkapelle keiner besonderen Weihehandlung bedarf...." und dass "der Pfarrer des Pfarrverbandes sich für eine Segnung sich sicher bereit erklärt..."taddeo hat geschrieben:Kirchenkonsekrationen sind kein Privatvergnügen, sondern ausschließliche Amtskompetenz des Ortsbischofs.
Zumindest dann, wenn es eine katholische Kirche sein soll.
So sieht´s aus! Ich kann es kaum fassen, dass der Bischof so reagiert!
Da wir in der Sakramentskapelle sind, darf ich dazu anmerken, daß wenigstens der Altar eine Weihe haben muß, damit auf ihm die Messe nach den tridentinischen Rubriken gefeiert werden darf (außer man hat ein Antimension oder darf einen Tragaltar verwenden). Das Kirchengebäude drumherum kann auch nur benediziert werden, wie es vorkommt, wenn die Gemeinde noch Schulden an dem Gebäude abzubezahlen hat; denn nach der Weihe gehört das Gebäude Gott, darum muß es erst abbezahlt werden.baculifer hat geschrieben:Ob sie einer Weihe bedarf, oder nicht, steht hier nicht zur Diskussion. Sie SOLL eine Weihe haben.Firmian hat geschrieben:Das stimmt m.W. kirchenrechtlich auch, daß eine Kapelle ohne dauerhafte Aufbewahrung des Allerheiligsten keiner bischöflichen Weihe bedarf.
Der Punkt mit der Erlaubnis ist sehr wichtig, denn gemäß c. 1224 muß der Bischof vor der Erteilung der erforderlichen Erlaubnis zur Errichtung der Kapelle den Ort begutachten (lassen) und für geziemend befunden haben.Maurus hat geschrieben:Habt ihr den Bischof überhaupt um Erlaubnis gefragt? Es ist ja nicht so, dass sich jeder nach Belieben eine Kapelle bauen und dann den Bischof antanzen lassen kann, damit er das segnet. Das Eigenkirchenwesen ist schon länger untergegangen. Im übrigen ist gem c. 1229 für Kapellen tatsächlich keine Weihe vorgesehen.
Siehst Du, genau da liegt das Problem. IHR wollt etwas, was nach dem Willen der Kirche nicht richtig ist. Euer Kirchbau ist ein Privatvergnügen, also wird er auch von der Kirche als solches behandelt.baculifer hat geschrieben:Wir wollen, dass die Kapelle eine richtige Kirchweihe hat. (Es wird alles vorhanden sein: Apostelleuchter, Reliquien der Hl. Sr. Faustyna, etc. p. p.).
Wer nutzt diese Kapelle denn anschließend? Und wer soll darin zelebrieren?baculifer hat geschrieben:Mit "Kapelle" meine ich nicht ein klitzekleines Gotteshäuschen mit ein/zwei Sitzbänken...
Unsere Kapelle befindet sich noch im Rohbau und mißt eine Länge von 9,80 m und Breite von 8,30 m. Sie wird schätzungsweise 80 Leuten bequem Platz bieten, von einer Österreichischen Kirchenmaler-Firma ausgestattet werden, der Hochaltar wird in Meran gefertigt, drei Figuren von einem renommierten Bildhauer aus Südtirol geschnitzt. Eine Orgel ist zwar noch nicht in Auftrag gegeben, aber sie soll so um die 12 Register haben, zwei Glocken ebenso, aber darauf sparen wir noch.
Sobald ich vorzeigbare Fotos gemacht habe, kann ich sie ja mal hier veröffentlichen.
Also, da wir sie auf meinem Privatgrund bauen, haben wir im Baureferat der Diözese die Antwort bekommen, dass es unser "Privatvergnügen" sei, womit sie ja auch recht haben. Schade trotzdem, dass kein Interesse seitens des Ordinariats kam.
"Wir" sind meine Familie und befreundete Handwerks- und eine "fromme" Baufirma (deren Chef letztes Jahr in Lourdes ein Gelöbnis gemacht hat). Zahlreiche Unterstützer haben wir durch eine kleine Gebetsgruppe, einer Adeligen und die Malteser.
Wir wollen, dass die Kapelle eine richtige Kirchweihe hat. (Es wird alles vorhanden sein: Apostelleuchter, Reliquien der Hl. Sr. Faustyna, etc. p. p.).
Achwas!?!mombasa hat geschrieben:in diesem Haus dürfte keine öffentliche Messe zelebriert werden.
Naja… derlei Unsinn sieht die Kirche eigentlich gar nicht vor.Firmian hat geschrieben:Aber für eine Privatmesse im Wohnzimmer braucht man wohl nicht mal das.
Finde ich auch. Den Einsatz an sich finde ich bewundernswert. Nur dürfen sie am Ende nicht enttäuscht oder sogar wütend werden, falls sich aus kirchenrechtlichen Gründen einige Dinge (wie die Kirchweih) nicht machen lassen.Firmian hat geschrieben:Und, wie gesagt, ich finde es lobenswert, von eigenem Geld eine Kapelle zu errichten statt zB ein Schwimmbad.
Also seid nicht so gemein zu ihm.
Ich würde das nicht pauschal als Unsinn bezeichnen, wenn christliche Gemeinschaften auch gemeinsame Messen feiern. Hab' mir noch nie überlegt, ob das verboten ist.Juergen hat geschrieben:Naja… derlei Unsinn sieht die Kirche eigentlich gar nicht vor.Firmian hat geschrieben:Aber für eine Privatmesse im Wohnzimmer braucht man wohl nicht mal das.
Ich frage mich allerdings regelmäßig, wenn ich davon lese, warum man sowas im Wohnzimmer machen muß und nicht in eine Kapelle geht.Firmian hat geschrieben:Ich würde das nicht pauschal als Unsinn bezeichnen, wenn christliche Gemeinschaften auch gemeinsame Messen feiern. Hab' mir noch nie überlegt, ob das verboten ist.Juergen hat geschrieben:Naja… derlei Unsinn sieht die Kirche eigentlich gar nicht vor.Firmian hat geschrieben:Aber für eine Privatmesse im Wohnzimmer braucht man wohl nicht mal das.
Ja, eine Kapelle ist gut und recht.Firmian hat geschrieben:Und, wie gesagt, ich finde es lobenswert, von eigenem Geld eine Kapelle zu errichten statt zB ein Schwimmbad.
Also seid nicht so gemein zu ihm.
mutig, mutig .. Juergen!Aber wenn will in einer solchen Situation schon einem Domkapitular widersprechen, wenn er das für richtig hält, zumal er ja der Leiter der Abteilung war und man weiter dafür arbeiten wollte…
Nicht jedes Tagungshotel hat eine Hauskapelle. Wenn's eine gibt, sollte man die auch benutzen.Juergen hat geschrieben: Aber ich habe das schon selbst bei Tagungen erlebt: Es gab im Tagungshaus eine Kapelle, aber die Messe wurde im Konferenzraum gefeiert. Da brauchte dann der Priester auch kein Meßgewand, sondern nur eine Stola über seine Trachtenjacke.
bevor ich mir ein Urteil bilde, möchte ich zunächst die Motive zu diesem Bau geklärt haben und auch noch die anschließende Verwendung. Bei uns gibt es schließlich genug sakrale Gebäude, eher zu viele.....Firmian hat geschrieben:Und, wie gesagt, ich finde es lobenswert, von eigenem Geld eine Kapelle zu errichten statt zB ein Schwimmbad.
Wie schon berichtet, hat ein befreundeter Bauunternehmer ein Gelöbnis gemacht (aufgrund eines von ihm als Wunder empfundenes Ereignis in seiner Familie). Ausserdem ist es mir auch ein Anliegen zur höheren Ehre Gottes und ebenfalls aus Dankbarkeit, über meine Bekehrung in einem Wallfahrtsort.mombasa hat geschrieben:bevor ich mir ein Urteil bilde, möchte ich zunächst die Motive zu diesem Bau geklärt haben und auch noch die anschließende Verwendung. Bei uns gibt es schließlich genug sakrale Gebäude, eher zu viele.....Firmian hat geschrieben:Und, wie gesagt, ich finde es lobenswert, von eigenem Geld eine Kapelle zu errichten statt zB ein Schwimmbad.
Mit dem aufgewendeten Geld hätte genauso gut eine Pfarrkirche in Asien oder Afrika errichtet werden können.
Deshalb bitte ich um Aufklärung über Sinn und Zweck dieses Bauwerkes.
Ob ein Sakralgebäude als (Privat-)Kapelle oder als Kirche gewertet wird, ist keine Frage der Größe, sondern der Nutzung. Zumindest nach dem Kirchenrecht. Eine Kapelle kann zur Kirche erhoben werden, zB durch Errichtung einer Filialgemeinde.baculifer hat geschrieben:6. bezeichnen wir unser neues Gotteshaus nicht als Kirche weil sich "Privatkirche" komisch anhört und missverstanden werden könnte. (Privat-) Kapelle eignet sich besser, auch wenn die Dimensionen die gewöhnliche Vorstellung von einer Kapelle sprengen.
ob die Ehre Gottes mit dem Bau einer Kapelle hier höher sein wird als mit dem Bau einer dringend notwendigen Kirche in Asien oder Afrika wage ich ja zu bezweifeln.baculifer hat geschrieben:[Wie schon berichtet, hat ein befreundeter Bauunternehmer ein Gelöbnis gemacht (aufgrund eines von ihm als Wunder empfundenes Ereignis in seiner Familie). Ausserdem ist es mir auch ein Anliegen zur höheren Ehre Gottes und ebenfalls aus Dankbarkeit, über meine Bekehrung in einem Wallfahrtsort.
Die Idee fand in ihren Anfang in unserem Gebetskreis, zu dem alle Beteiligten gehören, und sie ist aus dem Gebet heraus entstanden - nicht aus Geltungssucht oder Angeberei.
Mit dem Geld, welches seit den 60er Jahren bis heute in Deutschland für völlig unnötige ikonoklastische Kirchenrenovierungen, neue Altäre und Altarinseln ausgegeben wurde und wird, hätte man wirklich besser die Ortskirchen in anderen Kontinenten unterstützen sollen. Stattdessen hat man hier für Unsummen eine heuchlerische Pseudo-Bescheidenheit etabliert und wirft denjenigen, die altes Inventar oder alte Geräte und Paramente aus dem Fundus wieder hervor holen, Prunksucht vor.mombasa hat geschrieben:ob die Ehre Gottes mit dem Bau einer Kapelle hier höher sein wird als mit dem Bau einer dringend notwendigen Kirche in Asien oder Afrika wage ich ja zu bezweifeln.baculifer hat geschrieben:[Wie schon berichtet, hat ein befreundeter Bauunternehmer ein Gelöbnis gemacht (aufgrund eines von ihm als Wunder empfundenes Ereignis in seiner Familie). Ausserdem ist es mir auch ein Anliegen zur höheren Ehre Gottes und ebenfalls aus Dankbarkeit, über meine Bekehrung in einem Wallfahrtsort.
Die Idee fand in ihren Anfang in unserem Gebetskreis, zu dem alle Beteiligten gehören, und sie ist aus dem Gebet heraus entstanden - nicht aus Geltungssucht oder Angeberei.
Sind in dem Kreis und bei den Beteiligten denn alle Möglichkeiten rational geprüft worden?
Ob der Bau einer Kapelle zur höheren Ehre Gottes dienst, weiß ich nicht .. ein umfangreiches Schulspeisungsprogramm in einer afrikanischen Pfarrei wäre es gewiß gewesen - oder ein Patenschaftsprogramm für eine Schule mit 400 taubstummen Kindern, für die der zuständige Bischof dringend finanzielle Hilfe sucht.