Re: Fragen zur Beichte/Beichtpraxis
Verfasst: Donnerstag 19. September 2013, 17:34
Gilt das Beichtgeheimnis eigentlich nur für den Beichtvater? Darf das Beichtkind Dritten über das Beichtgespräch berichten?
Der katholische Treffpunkt im Internet.
https://www.kreuzgang.org/
Das Beichtgeheimnis gilt sowohl für den Beichtvater als auch für alle anderen dritten Personen, die irgendwie "mitgehört" haben (sei es der Dolmetscher bei einer fremdsprachigen Beichte, oder die Putzfrau draußen vor dem Beichtstuhl, oder die NSA).Florianklaus hat geschrieben:Gilt das Beichtgeheimnis eigentlich nur für den Beichtvater? Darf das Beichtkind Dritten über das Beichtgespräch berichten?
Vielen Dank für Deine Antwort. Kannst Du mir vielleicht nach sagen, woraus sich das ergibt? Ist das ein Umkehrschluß aus dem kirchenrechtlich nur für den Beichtvater formulierten Verbot?taddeo hat geschrieben:Das Beichtgeheimnis gilt sowohl für den Beichtvater als auch für alle anderen dritten Personen, die irgendwie "mitgehört" haben (sei es der Dolmetscher bei einer fremdsprachigen Beichte, oder die Putzfrau draußen vor dem Beichtstuhl, oder die NSA).Florianklaus hat geschrieben:Gilt das Beichtgeheimnis eigentlich nur für den Beichtvater? Darf das Beichtkind Dritten über das Beichtgespräch berichten?
Der einzige, der berechtigt ist, Inhalte der Beichte weiterzugeben, ist der Pönitent selber. Inwieweit das klug ist, ist die andere Frage.
Das Beichtgeheimnis dient dem Schutz des Pönitenten. Dieser kann aber zB ausdrücklich oder de facto den Beichtvater von der Geheimhaltung entbinden, etwa indem er außerhalb einer Beichte mit ihm über dieselben Dinge spricht - eigentlich dürfte der Priester da keinerlei Wissen einfließen lassen, das er nur aus der Beichte hat, was natürlich dann so nicht möglich ist. Wenn also der Pönitent den Priester vom Beichtgeheimnis entbinden kann, ist er wohl selber auch nicht daran gebunden.Florianklaus hat geschrieben:Vielen Dank für Deine Antwort. Kannst Du mir vielleicht nach sagen, woraus sich das ergibt? Ist das ein Umkehrschluß aus dem kirchenrechtlich nur für den Beichtvater formulierten Verbot?taddeo hat geschrieben:Das Beichtgeheimnis gilt sowohl für den Beichtvater als auch für alle anderen dritten Personen, die irgendwie "mitgehört" haben (sei es der Dolmetscher bei einer fremdsprachigen Beichte, oder die Putzfrau draußen vor dem Beichtstuhl, oder die NSA).Florianklaus hat geschrieben:Gilt das Beichtgeheimnis eigentlich nur für den Beichtvater? Darf das Beichtkind Dritten über das Beichtgespräch berichten?
Der einzige, der berechtigt ist, Inhalte der Beichte weiterzugeben, ist der Pönitent selber. Inwieweit das klug ist, ist die andere Frage.
Nein, denn ich würde es auch so sehen wie Du. (auch wenn ich nie die Burschenschaftssprache dafür verwenden würde ...) - Ich habe Gott als so überlegen groß und gnädig kennen gelernt, dass das einfach nicht passt.Linus hat geschrieben:Könntet ihr mir mal bitte sagen, wie das mit der Beleidigung Gottes durch die (vollzogene) Sünde zu verstehen ist?
Nicht im Sinne von beschädigen, sondern im Sinne von wehtun.Linus hat geschrieben:Mh Gott verletzen? ...
Diese "Redeweise" haben unsere heiligen Kirchenväter.Reinhard hat geschrieben:Es ist auch mir jedes Mal ein Rätsel was sie meinen, wenn ich solche Redeweise höre. (sie ist mir vor allem bei traditionelle Katholiken begegnet)
http://www.unifr.ch/bkv/kapitel4499-1.h ... A3beleidigChrysostomus hat geschrieben:Ihr wißt aber, daß die Beleidigungen nach der Person des Beleidigten qualifiziert werden. Z. B. wer einen [S. 58] Privatmann beleidigt, der hat sich verfehlt, aber nicht in reichem Grade wie der, welcher eine amtliche Person beleidigt; und wieder in höherem Grade fehlt, wer einen höher stehenden als wer einen niederen Beamten beleidigt. Wer aber den König beleidigt, hat sich noch weit mehr verfehlt. Die Beleidigung ist an und für sich dieselbe, aber sie wächst mit der Bedeutung der beleidigten Persönlichkeit. Wenn aber gegen den Majestätsverbrecher wegen der Würde der beleidigten Person eine äusserst hohe Strafe ausgesprochen wird, wie viel Talente wird erst der zahlen müssen, der gegen Gott gefrevelt hat? Also wenn wir denselben Frevel begehen gegen Gott wie gegen die Menschen, so ist das durchaus nicht der gleiche Fall, sondern so groß der Unterschied ist zwischen Gott und den Menschen, so groß ist auch der Unterschied zwischen dem einen und andern Frevel. Nun gibt es aber Sünden, welche nicht nur groß sind in Anbetracht der hochstehenden Persönlichkeit des Beleidigten, sondern schon in Anbetracht ihrer Natur. Und es ist ein schauerliches, wahrhaft furchtbares Wort, das ich jetzt aussprechen will; aber es muß gesagt sein, damit ich vielleicht auf solche Art eueren Sinn erschüttere und rühre: Es ist gewiß, daß wir die Menschen viel mehr fürchten als Gott, daß wir die Menschen viel mehr ehren als Gott.
http://www.unifr.ch/bkv/kapitel335.htm- ... eleidigungLeo der Grosse hat geschrieben:...Die Hebräer und alle israelitischen Stämme schmachteten einst wegen ihrer Sünden und ihrer Gott zugefügten Beleidigungen unter der drückenden Herrschaft der Philister . Um nun ...
http://www.unifr.ch/bkv/kapitel733.htm- ... A3beleidigIrenäus hat geschrieben: „Es werden dir erlassen deine Sünden“4 . Der nämlich, der im Anfang von uns beleidigt wurde, der schenkte uns zum Schluß Verzeihung der Sünden.
http://www.unifr.ch/bkv/kapitel263-3.h ... A3beleidigCyprian von Karthago hat geschrieben:Gott verheißt dir Unsterblichkeit und ewiges Leben, wenn du von dieser Welt scheidest: und du zweifelst? Das heißt gar keine Ahnung von Gott haben, das heißt Christus, den Lehrmeister des Glaubens, durch die Sünde des Unglaubens beleidigen, das heißt
http://www.unifr.ch/bkv/kapitel212-5.h ... A3beleidigChrysostomus hat geschrieben:Und wenn ich es nicht vermöchte, so würde ich mich an andere Heilige wenden und ihre Fürbitte anrufen; und sie brächten dies gewiß zustande. Wen aber sollen wir jetzt anrufen, da Gott selbst von uns beleidigt wird? Siehe, welch verkehrte Zustände bei
http://www.unifr.ch/bkv/kapitel2818-4.h ... A3beleidigAmbrosius von Mailand hat geschrieben:In uns würde die Gnade dauernd bleiben, wenn kein Sündenfall sich in unsere Seele einschliche; da wir aber durch unsere Sünden ihn beleidigen, zeigt er sich unwillig, damit wir gedemüthigt werden. Wir werden aber gedemüthigt, damit
http://www.unifr.ch/bkv/kapitel4454-2.h ... A3beleidigChrysostomus hat geschrieben:was würden dann wir für eine Nachsicht verdienen, wenn wir der Sünden nach der Taufe nicht mehr gedächten? Was sagst du, Mensch? Du hast Gott beleidigt und vergißt es? Das ist eine zweite Beleidigung, eine zweite Verfeindung. Für welche Sünden willst du denn um Vergebung bitten?
http://books.google.com.br/books?id=QgI ... ng&f=falseDie läßliche Sünde ist eine wirkliche Beleidigung Gottes. Daraus folgt, daß sie eine wirkliche Mißachtung der Majestät Gottes, eine wahre Undankbarkeit gegen seine Güte, eine tatsächliche Widersetzlichkeit gegen seinen Willen, und eine wirkliche Beleidigung aller seiner Vollkommenheiten in sich begreift. Zwar ist diese Beleidigung im Vergleich zur Todsünde gering, aber an sich betrachtet, ist sie sehr schwer, denn durch die läßliche Sünde wird die unendliche Majestät Gottes von einem niedrigen Geschöpfe und aus einem niedrigen Beweggrunde beleidigt.