Priesterseminare, die dem überlieferten Ritus offen stehen

Rund um den traditionellen römischen Ritus und die ihm verbundenen Gemeinschaften.
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ottaviani
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Re: Priesterseminare, die dem überlieferten Ritus offen stehen

Beitrag von ottaviani »

Rein praktisch wird es bis auf weiteres ohnehin so bleiben daß es in einer durschnitts pfarrei im deutschen Sprachraum nie wirklich beide "Formen" des röm Ritus geben wird und daß Bischof Huonder sich das nicht antun will ist verständlich
allerdings sehe ich eine andere Frage die erst vor 2 Tagen ein junger Diözesan Geistlicher angesprochen hat der bei mir war:
Wenn man heute auschließlich nach den Büchern von 1962 zelebrieren will muß man immer einer Gemeinschaft beitretten nicht jeder Priester ist aber zum Leben in einer Gemeinschaft berufen

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Gamaliel
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Re: Priesterseminare, die dem überlieferten Ritus offen stehen

Beitrag von Gamaliel »

ottaviani hat geschrieben:nicht jeder Priester ist aber zum Leben in einer Gemeinschaft berufen
Das trifft zu auf alle speziellen Gemeinschaften, insbesondere klösterliche. Die FSSPX, FSSP,... sind allerdings Gemeinschaften von Weltpriestern mit Gemeinschaftsleben.
(Msgr. Lefebvre hat ja auch vorgesehen, daß die Priester in ihren Diözesen verbleiben (können) und gleichzeitig Mitglieder der FSSPX sind, was ja bis 1975 auch so praktiziert wurde.)

Ein solches Gemeinschaftsleben fordert die Kirche für die normalen Pfarren seit dem Konzil von Trient nachdrücklich (wenn auch oft vergeblich) ein. Mit den neuen Seelsorgeverbänden nähert man sich diesen Vorgaben ironischerweise wieder an.

Zum Gemeinschaftsleben im Pfarrhaus (Priorat) muß an sich jeder (Neu-)Priester in der Lage sein, ja es sollte ihm ein dringendes Bedürfnis sein. Daß dies bei der modernen Ungebundenheit und dem grassierenden Individualismus nicht immer leicht ist, verstehe ich, das ist allerdings keine Frage der Berufung, sondern der Tugendübung.



Im aktuellen Kirchenrecht heißt es dazu übrigens:
Can. 280 — Den Klerikern wird eine gewisse Pflege des Gemeinschaftslebens sehr empfohlen; wo eine solche Lebensweise besteht, soll sie, soweit es möglich ist, beibehalten werden.
Can. 550 — § 2. Der Ortsordinarius hat dafür zu sorgen, daß zwischen dem Pfarrer und den Vikaren, wo es möglich ist, ein gewisser Brauch des gemeinsamen Lebens im Pfarrhaus gefördert wird.

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ottaviani
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Re: Priesterseminare, die dem überlieferten Ritus offen stehen

Beitrag von ottaviani »

ja aber nicht jeder will einem Oberen unterstehen der ihn von heute auf Morgen von Deutschland nach Madagascar versetzten kann
ich sehe das besonders in den beiden Bruderschaften zu so einem Leben ist nicht jeder Priester berufen

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Gamaliel
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Re: Priesterseminare, die dem überlieferten Ritus offen stehen

Beitrag von Gamaliel »

ottaviani hat geschrieben:ja aber nicht jeder will einem Oberen unterstehen der ihn von heute auf Morgen von Deutschland nach Madagascar versetzten kann
Das hat aber nichts mit dem von Dir zuvor genannten Gemeinschaftsleben zu tun, sondern ist eine Frage des Apostolats(gebietes).

Wenn ein Kleriker in einer Diözese inkardiniert ist, dann kann er vom Oberen einer Bruderschaft nicht ohne weiteres auf dem Globus herumgeschickt werden.
Wenn er direkt in die Bruderschaft inkardiniert ist, sieht es natürlich anders aus, denn FSSPX, FSSP,... sind immerhin Gesellschaften des Apostolischen Lebens oder wie es Msgr. Lefebvre für die FSSPX formulierte, eine Gemeinschaft "nach dem Vorbild der Missionsgesellschaften".

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ottaviani
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Re: Priesterseminare, die dem überlieferten Ritus offen stehen

Beitrag von ottaviani »

ich meinte auch eher die Arbeitsbedinungen aber auch eben das Leben in einer Gemeinschaft
zur Zeit gibt es für Priester die ausschließlich die alte Liturgie feiern wollen eben nur das Leben in einer gemeinschaft und das ist ein Problem aber auch die Gerhorsamstruktur

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Sempre
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Re: Priesterseminare, die dem überlieferten Ritus offen stehen

Beitrag von Sempre »

Gamaliel hat geschrieben:Vielleicht ist seine Maßnahme als Schutz gedacht, da die Zeit in der Diözese nicht reif ist, um solche Kleriker in den modernistischen Diözesanklerus zu integrieren. :achselzuck:
Es hat dort wohl Anfang des Jahres eine Auseinandersetzung zwischen dem Bischof und dem Regens gegeben (Leiter des Priesterseminars Chur geht), in der es auch um die Ausbildung von Priestern für die ausserordentliche Form ging. Kurz darauf sagte der Bischof dann, es bedürfe einer speziellen Institution für diese Ausbildung. Ein Mangel an Kompetenz seines Seminars also. Das mag auch der Grund für die Genehmigungsbedürftigkeit laut Universae Ecclesiae sein.
Niemals sei gesagt es werde je zugelassen, daß ein zum Leben prädestinierter Mensch sein Leben ohne das Sakrament des Mittlers beendet. (St. Augustin, Gegen Julian, V-4)

iustus
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Re: Priesterseminare, die dem überlieferten Ritus offen stehen

Beitrag von iustus »

Sempre hat geschrieben:Kurz darauf sagte der Bischof dann, es bedürfe einer speziellen Institution für diese Ausbildung.
Danke für diesen Hinweis. Der Bischof wird in dem verlinkten Interview vom Februar mit den Worten zitiert (Hervorhebung von mir):
Warum beharren Sie auf der Möglichkeit, am Seminar in Chur Priester auszubilden, die nur den alten Ritus zelebrieren? Anscheinend besteht dafür gar kein Bedürfnis.

Zunächst möchte ich ein Missverständnis klarstellen. Jemand, der sich auf die sogenannte ausserordentliche Form spezialisieren will, kann nicht am Priesterseminar St. Luzi in Chur ausgebildet werden. Dafür braucht es eine spezielle Institution. Die ausserordentliche Form wurde in unserem Bistum zudem immer zelebriert, von auswärtigen und eigenen Priestern. Ich möchte daher die Möglichkeit schaffen, dass wir im Rahmen der Notwendigkeiten im Bistum eigene Priester für diese Aufgabe ausbilden können.


Eine große Kehrtwende scheint mir das jetzt gar nicht zu sein.
„Was den Gegenstand des Glaubens betrifft, hat sich das Konzil nichts Neues ausgedacht, noch hat es Altes ersetzen wollen." (Papst Benedikt XVI.)

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Maurus
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Re: Priesterseminare, die dem überlieferten Ritus offen stehen

Beitrag von Maurus »

Gamaliel hat geschrieben:
Sempre hat geschrieben:Nummer 31.
Hm, das würde ich daraus nicht ableiten. Wenn es nur um das Pontifikale ginge, dann könnte der Bischof die Kandidaten auch leicht für die Weihespendung nach Wigratzbad schicken, sofern er nicht selbst von Rom die Erlaubnis bekäme das alte Pontifikale zu verwenden.

Merkwürdig finde ich, daß er bereit ist auf eigenen Klerus zu verzichten, da er ja die entsprechenden Kandidaten nicht nur zur Ausbildung, sondern auch zur Inkardination an entsprechende Institute verweisen wird, d.h. er ist - aus welchen Gründen auch immer - nicht daran interessiert solche Kleriker im eigenen Diözesanklerus zu haben. Andererseits ist er jedoch bereit zwei Personalpfarreien zu errichten. - Vielleicht ist seine Maßnahme als Schutz gedacht, da die Zeit in der Diözese nicht reif ist, um solche Kleriker in den modernistischen Diözesanklerus zu integrieren. :achselzuck:
Für die altritualistischen Gemeinschaften ist das aber sicher nicht schlecht.

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ottaviani
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Re: Priesterseminare, die dem überlieferten Ritus offen stehen

Beitrag von ottaviani »

Ja so sind und bleiben sie die Schmuddelkinder in den deutschsprachigen Diözesen so glaube ich hat der hl. Vater sich das nicht vorgestellt

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Gamaliel
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Re: Priesterseminare, die dem überlieferten Ritus offen stehen

Beitrag von Gamaliel »

Maurus hat geschrieben:Für die altritualistischen Gemeinschaften ist das aber sicher nicht schlecht.
Schlecht nicht, aber auch nicht wirklich von Bedeutung, vermute ich mal. Die Zahlen der nächsten paar Jahre werden zeigen, wieviele Kandidaten aus der Diözese Chur von ihrem Bischof an eine solche Gemeinschaft verwiesen wurden.

Schlecht ist es aber für die Diözese, denn es entspricht nicht einmal den ohnehin schon sehr gemäßigten Wünschen des Papstes bzw. der Kommission "Ecclesia Dei". Bischof Huonder merkt das möglicherweise gar nicht, denn er zitiert in dem weiter oben verlinkten Schreiben ausgerechnet die Nummer 21, in der es freilich um den eigenen Klerus seiner Diözese geht (und nicht um Kleriker, die ohnehin einer "Ecclesia Dei"-Gemeinschaft inkardiniert sind).
Es könnte auch sein, daß er dadurch Priesteramtskandidaten abschreckt, nämlich jene, die zwar für den alten Ritus ausgebildet werden, aber nicht einer "Ecclesia Dei"-Gemeinschaft beitreten möchten, sondern normale Diözesangeistliche in ihrem Heimatbistum werden wollten.

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Niels
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Re: Priesterseminare, die dem überlieferten Ritus offen stehen

Beitrag von Niels »

Gamaliel hat geschrieben: Es könnte auch sein, daß er dadurch Priesteramtskandidaten abschreckt, nämlich jene, die zwar für den alten Ritus ausgebildet werden, aber nicht einer "Ecclesia Dei"-Gemeinschaft beitreten möchten, sondern normale Diözesangeistliche in ihrem Heimatbistum werden wollten.
Das ist in der Tat zu befürchten.
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iustus
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Re: Priesterseminare, die dem überlieferten Ritus offen stehen

Beitrag von iustus »

Niels hat geschrieben:
Gamaliel hat geschrieben: Es könnte auch sein, daß er dadurch Priesteramtskandidaten abschreckt, nämlich jene, die zwar für den alten Ritus ausgebildet werden, aber nicht einer "Ecclesia Dei"-Gemeinschaft beitreten möchten, sondern normale Diözesangeistliche in ihrem Heimatbistum werden wollten.
Das ist in der Tat zu befürchten.
Absolut.
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Maurus
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Re: Priesterseminare, die dem überlieferten Ritus offen stehen

Beitrag von Maurus »

ottaviani hat geschrieben:Ja so sind und bleiben sie die Schmuddelkinder in den deutschsprachigen Diözesen so glaube ich hat der hl. Vater sich das nicht vorgestellt
Hä? Wenn sie Pfarrstellen besetzen können bleiben sie Schmuddelkinder?

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Maurus
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Re: Priesterseminare, die dem überlieferten Ritus offen stehen

Beitrag von Maurus »

Gamaliel hat geschrieben: Es könnte auch sein, daß er dadurch Priesteramtskandidaten abschreckt, nämlich jene, die zwar für den alten Ritus ausgebildet werden, aber nicht einer "Ecclesia Dei"-Gemeinschaft beitreten möchten, sondern normale Diözesangeistliche in ihrem Heimatbistum werden wollten.
Sorry, aber sind wir hier bei Wünsch dir was? Als nächstes kommt dann einer, der Priester werden will, aber bittschön nur in einem 100-Seelendorf, der nächste möchte bitte nur Stadtpastoral, der übernächste wär gern Stiftskanoniker...

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cantus planus
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Re: Priesterseminare, die dem überlieferten Ritus offen stehen

Beitrag von cantus planus »

Wieso? Solche Wünsche werde doch - meistens - erfüllt (den Stiftskanoniker mal ausgenommen). :achselzuck:
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Maurus
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Re: Priesterseminare, die dem überlieferten Ritus offen stehen

Beitrag von Maurus »

cantus planus hat geschrieben:Wieso? Solche Wünsche werde doch - meistens - erfüllt (den Stiftskanoniker mal ausgenommen). :achselzuck:
:hae?: In welcher Diözese soll das so sein?

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Gamaliel
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Re: Priesterseminare, die dem überlieferten Ritus offen stehen

Beitrag von Gamaliel »

Maurus hat geschrieben:Sorry, aber sind wir hier bei Wünsch dir was? Als nächstes kommt dann einer, der Priester werden will, aber bittschön nur in einem 100-Seelendorf, der nächste möchte bitte nur Stadtpastoral, der übernächste wär gern Stiftskanoniker...
Falls Dein Beitrag lustig sein sollte, wäre es gut gewesen dies durch einen Smilie anzuzeigen, falls er ernst gemeint war, solltest Du Dir eventuell einen Überblick über Aufbau und Gliederung der Katholischen Kirche verschaffen, insbesondere was die Diözesen und ihre Rolle als geistlicher Heimatverband für Kleriker betrifft.

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ottaviani
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Re: Priesterseminare, die dem überlieferten Ritus offen stehen

Beitrag von ottaviani »

Maurus hat geschrieben:
cantus planus hat geschrieben:Wieso? Solche Wünsche werde doch - meistens - erfüllt (den Stiftskanoniker mal ausgenommen). :achselzuck:
:hae?: In welcher Diözese soll das so sein?
kein Weltpriester kann gezwungen werden eine Stelle zu übernehmen und wo steht daß Priester der Ecclesia Dei Gemeinschaften Pfarrstellen besetzten
Was der Bischof in Chur möchte ist nichts anderes als den seit Jahrzehnten in seiner Diözese bestehenden "Meßzentren" die früher privat von der Una Voce Helvetica in Zürich und Schwyz geführt wurden einen kirchenrechtlichen Staus verleihen also es ändert sich gar nix

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Maurus
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Re: Priesterseminare, die dem überlieferten Ritus offen stehen

Beitrag von Maurus »

Gamaliel hat geschrieben:
Maurus hat geschrieben:Sorry, aber sind wir hier bei Wünsch dir was? Als nächstes kommt dann einer, der Priester werden will, aber bittschön nur in einem 100-Seelendorf, der nächste möchte bitte nur Stadtpastoral, der übernächste wär gern Stiftskanoniker...
Falls Dein Beitrag lustig sein sollte, wäre es gut gewesen dies durch einen Smilie anzuzeigen, falls er ernst gemeint war, solltest Du Dir eventuell einen Überblick über Aufbau und Gliederung der Katholischen Kirche verschaffen, insbesondere was die Diözesen und ihre Rolle als geistlicher Heimatverband für Kleriker betrifft.
Ich finde im CIC absolut keine Stelle, die es einem Priesteramtskandidat erlaubt, einen Eintritt ins Seminar von irgendeiner Bedingung hinsichtlich seines späteren Tätigkeitsfeldes abhängig zu machen. Dagegen enthält der CIC den c. 274 § 2, der die Kleriker anhält, die ihnen vom Ordinarius übertragenen Aufgaben zu übernehmen und treu zu erfüllen. Alles andere wäre hinsichtlich der Sendung des Priesters und seine Funktion gegenüber dem Bischof auch völlig absurd.

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Maurus
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Re: Priesterseminare, die dem überlieferten Ritus offen stehen

Beitrag von Maurus »

ottaviani hat geschrieben:
Maurus hat geschrieben:
cantus planus hat geschrieben:Wieso? Solche Wünsche werde doch - meistens - erfüllt (den Stiftskanoniker mal ausgenommen). :achselzuck:
:hae?: In welcher Diözese soll das so sein?
kein Weltpriester kann gezwungen werden eine Stelle zu übernehmen
Aber er ist dazu angehalten. Außerdem ist es ein Unterschied, ob sich die Personalkammer eines Bistums nach den Wünschen eines Priesters richtet (sofern diese erfüllbar und angemessen sind), oder ob ein Priesteramtskandidat(!) schon vor dem Eintritt ins Seminar erklärt, dass er für den Regelfall der Seelsorge (das Leben als Pfarrer oft mehrerer Pfarreien) gar nicht erst in Frage kommt. Warum soll ein Bischof jahrelang für viel Geld einen Priester, also einen Helfer des Bischofs bei der Seelsorge, ausbilden, den er anschließend nur für drei vier versprengte Grüppchen einsetzen können? Als nächstes kommt dann der NGL-begeisterte Kandidat, der möchte bitte nur an der Jugendkirche Xy eingesetzt werden, der andere bitte nur Krankenhauspfarrer im 35-Betten Krankenhaus einer Diasporaregion, der übernächste nur Pfarrer eines 100-Seelen-Bergdorfs.
und wo steht daß Priester der Ecclesia Dei Gemeinschaften Pfarrstellen besetzten
Was der Bischof in Chur möchte ist nichts anderes als den seit Jahrzehnten in seiner Diözese bestehenden "Meßzentren" die früher privat von der Una Voce Helvetica in Zürich und Schwyz geführt wurden einen kirchenrechtlichen Staus verleihen also es ändert sich gar nix
Da muss es ja nun einen Priester geben, der die Messen zelebriert. Der würde logischerweise Pfarrer werden, ansonsten wäre es auch keine Personalpfarrei. Wenn es keine Diözesanpriester werden sollen, muss er sie notwendigerweise von altritualistischen Gemeinschaften holen, andere Möglichkeiten gibt es nicht.

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ottaviani
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Re: Priesterseminare, die dem überlieferten Ritus offen stehen

Beitrag von ottaviani »

Eines ist klar ein Diözesan Seminarist muß bereits sein beide Formen zu feiern laut MP eswäre daher sinnvoll wenn beide Formen in Diözesanen Seminarien unterrichtet werden aber davon ist nicht die Rede wenn jemand ausschließlich nur den überlieferten Ritus feiern möchte halte ich es nicht für Sinnvoll wenn er in ein Diözesan Seminar eintritt
Tatsache ist sobald Jemand Weltpriester ist also auch nach der Weihe kann ihn der Bischof nicht zwingen eine Stelle anzunehmen es muß Einvernehmen bestehen
Was die Sache in Chur betrifft die Herren mögen nominell Personalpfarrer sein bleiben aber trotzdem die Schmudelkinder den die Arbeit machen sie ja schon jetzt also keine Änderung
in Deutschland hat die BK ja Personalpfarreien dezitiert ausgeschlossen
Hier in Wien sind die Petrusbrüder in 2 Kirchen immer noch Untermieter wo von heut auf morgen daß aus kommen kann es gibt keinerlei Strukturen für die Gemeinde die Gläubigen die auschließlich die Seelsorge in der überlieferten Form wünschen schweben seirt 1988(!) hier im rechlich luft leeren Raum die Schmuddelkinder der Erzdiözese
was anderes wenn mal ein Begräbnis oder so gewünscht wird da ist es kaum mehr wein Problem hauptsache es bleibt die Ausnahme

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Maurus
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Re: Priesterseminare, die dem überlieferten Ritus offen stehen

Beitrag von Maurus »

ottaviani hat geschrieben:Eines ist klar ein Diözesan Seminarist muß bereits sein beide Formen zu feiern laut MP eswäre daher sinnvoll wenn beide Formen in Diözesanen Seminarien unterrichtet werden aber davon ist nicht die Rede wenn jemand ausschließlich nur den überlieferten Ritus feiern möchte halte ich es nicht für Sinnvoll wenn er in ein Diözesan Seminar eintritt
Aha.
Tatsache ist sobald Jemand Weltpriester ist also auch nach der Weihe kann ihn der Bischof nicht zwingen eine Stelle anzunehmen es muß Einvernehmen bestehen
Ja zwingen eh nicht, wie auch? Zwangsarbeit ist verboten. Aber wer schon vorher weiß, was er da für einen Kandidaten hat, der wird sich hüten, den überhaupt auszubilden. Ansonsten bleibt auf Dauer nur die Laisierung, der Bischof kann sich ja nicht von einem Priester diktieren lassen, wie er ihn einzusetzen hat. Wenn das Schule machte, dann wäre er nur noch Verwaltungsbeamter seines Klerus.
Was die Sache in Chur betrifft die Herren mögen nominell Personalpfarrer sein bleiben aber trotzdem die Schmudelkinder den die Arbeit machen sie ja schon jetzt also keine Änderung
Verstehe. Wir machen uns die Welt, wie sie uns gefällt.
in Deutschland hat die BK ja Personalpfarreien dezitiert ausgeschlossen
Hier in Wien sind die Petrusbrüder in 2 Kirchen immer noch Untermieter wo von heut auf morgen daß aus kommen kann es gibt keinerlei Strukturen für die Gemeinde die Gläubigen die auschließlich die Seelsorge in der überlieferten Form wünschen schweben seirt 1988(!) hier im rechlich luft leeren Raum die Schmuddelkinder der Erzdiözese
was anderes wenn mal ein Begräbnis oder so gewünscht wird da ist es kaum mehr wein Problem hauptsache es bleibt die Ausnahme
Vor dem Hintergrund wird deine Aussage zur Absicht des Bischofs Huonder nur noch unverständlicher.

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Re: Priesterseminare, die dem überlieferten Ritus offen stehen

Beitrag von Protasius »

ottaviani hat geschrieben:Eines ist klar ein Diözesan Seminarist muß bereits sein beide Formen zu feiern laut MP eswäre daher sinnvoll wenn beide Formen in Diözesanen Seminarien unterrichtet werden
Muß er wirklich bereit sein oder reicht es aus, wenn er als Kirchenrektor die Feier bereitwillig gestattet, wenn er auch geeignet sein sollte?
Der so genannte ‚Geist’ des Konzils ist keine autoritative Interpretation. Er ist ein Geist oder Dämon, der exorziert werden muss, wenn wir mit der Arbeit des Herrn weiter machen wollen. – Ralph Walker Nickless, Bischof von Sioux City, Iowa, 2009

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Re: Priesterseminare, die dem überlieferten Ritus offen stehen

Beitrag von Bernado »

Protasius hat geschrieben:
ottaviani hat geschrieben:Eines ist klar ein Diözesan Seminarist muß bereits sein beide Formen zu feiern laut MP eswäre daher sinnvoll wenn beide Formen in Diözesanen Seminarien unterrichtet werden
Muß er wirklich bereit sein oder reicht es aus, wenn er als Kirchenrektor die Feier bereitwillig gestattet, wenn er auch geeignet sein sollte?
Natürlich muß er nicht - es gibt keine dahingehende Vorschrift. Nach Universae Ecclesiae (21) ist es wünschenswert, daß die Seminaristen in ihrer Ausbildung auch die alte Form erlernen - nicht mehr und nicht weniger.

Die Idealvorstellung des Papsters, so wie sie mir aus SP und UE hervorzugehen scheint, ist die, daß es sowohl Diözesanpriester gibt, die AUCH die alte Form zelebreiren, als auch Priester von ED-Gemeinschaften, die ausschließlich die alte Form pflegen. Beide zusammen sollen, kirchenbürokratisch gesprochen, dafür sorgen, daß der "Bedarf an alten Messen gedeckt" wird. Was dagegen tatsächlich nicht vorgesehen ist, sind Diözesanpriester, die ausschließlich die alte Form zelebrieren - das wäre quasi systemwidrig. Insofernliegt die Churer Entscheidung völlig im Rahmen dessen, was der Papst will.

Zwei Dinge sind jetzt noch abzuwarten: 1. wie das Churer Bistum die materielle Sitution der beiden künftigen Personalpfarreien regelt und 2. was es unternimmt, um seinen Weltpriester-Seminaristen die von UE angesprochene Kenntnis der alten Liturgie zu vermitteln.
„DIE SORGE DER PÄPSTE ist es bis zur heutigen Zeit stets gewesen, dass die Kirche Christi der Göttlichen Majestät einen würdigen Kult darbringt.“ Summorum Pontificum 2007 (http://www.summorum-pontificum.de/)

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Niels
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Re: Priesterseminare, die dem überlieferten Ritus offen stehen

Beitrag von Niels »

"Am Istituto Superior de Liturgia (ISLB) von Barcelona wird ab dem Studienjahr 211/212 auch der Alte Ritus in den Lehrplan aufgenommen": http://www.katholisches.info/211/9/13 ... errichtet/
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Niels
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Re: Priesterseminare, die dem überlieferten Ritus offen stehen

Beitrag von Niels »

"Kardinal Ranjith will sein Priesterseminar der Piusbruderschaft übergeben": http://www.katholisches.info/212/5/16 ... ubergeben/
Der Erzbischof von Colombo, Albert Malcolm Kardinal Ranjith Patabedinge, wäre bereit, der Priesterbruderschaft St. Pius X. die Leitung und Ausbildung der Seminaristen seiner Erzdiözese anzuvertrauen Ein solcher Schritt, so der Kardinal, werde möglich, sobald die Piusbruderschaft kanonisch anerkannt und errichtet sein wird. Der Kardinal erwartet sich davon eine bessere Ausbildung der künftigen Priester. Das berichtet die dem Alten Ritus verbundene Internetseite Messa in Latino. (...)
:daumen-rauf:
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Re: Priesterseminare, die dem überlieferten Ritus offen stehen

Beitrag von taddeo »

Niels hat geschrieben:"Kardinal Ranjith will sein Priesterseminar der Piusbruderschaft übergeben": http://www.katholisches.info/212/5/16 ... ubergeben/
Der Erzbischof von Colombo, Albert Malcolm Kardinal Ranjith Patabedinge, wäre bereit, der Priesterbruderschaft St. Pius X. die Leitung und Ausbildung der Seminaristen seiner Erzdiözese anzuvertrauen Ein solcher Schritt, so der Kardinal, werde möglich, sobald die Piusbruderschaft kanonisch anerkannt und errichtet sein wird. Der Kardinal erwartet sich davon eine bessere Ausbildung der künftigen Priester. Das berichtet die dem Alten Ritus verbundene Internetseite Messa in Latino. (...)
:daumen-rauf:
In Bezug auf den Strangtitel muß man wohl anmerken:
Falls diese Ankünfigung wahr werden sollte, und falls sich dann ein deutschsprachiger Interessent dazu entschließen sollte, dort ins Seminar einzutreten, darf er sich wahrscheinlich der uneingeschränkten Unterstützung seines Ortsbischofs in D/A/CH erfreuen, sofern er vorher verspricht, sich auch dort inkardinieren zu lassen.
:pfeif: ;D

HeGe
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Re: Priesterseminare, die dem überlieferten Ritus offen stehen

Beitrag von HeGe »

Niels hat geschrieben:"Kardinal Ranjith will sein Priesterseminar der Piusbruderschaft übergeben": http://www.katholisches.info/212/5/16 ... ubergeben/
Das hätte er doch auch bis jetzt schon machen können, mit irgendeiner ED-Gemeinschaft. Warum wartet er auf die FSSPX? :hmm: Das scheint mir eher ein medienwirksamer Versuch zu sein, die Unterstützung der Einigungsbemühungen zu signalisieren und der FSSPX ein Zückerchen hinzuwerfen.
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Re: Priesterseminare, die dem überlieferten Ritus offen stehen

Beitrag von Libertas Ecclesiae »

HeGe hat geschrieben:
Niels hat geschrieben:"Kardinal Ranjith will sein Priesterseminar der Piusbruderschaft übergeben": http://www.katholisches.info/212/5/16 ... ubergeben/
Das hätte er doch auch bis jetzt schon machen können, mit irgendeiner ED-Gemeinschaft. Warum wartet er auf die FSSPX? :hmm: Das scheint mir eher ein medienwirksamer Versuch zu sein, die Unterstützung der Einigungsbemühungen zu signalisieren und der FSSPX ein Zückerchen hinzuwerfen.
Eine gute Frage! Ich glaube aber nicht, dass es nur ein medienwirksamer Versuch Kardinal Ranjiths ist im Hinblick auf die Einigungsbemühungen mit der FSSPX. Da muss schon etwas mehr dahinterstecken.
Die FSSPX könnte sich, versöhnt und eingegliedert in die katholische Kirche, als Speerspitze im Kampf gegen die Glaubenskrise erweisen. Den Ecclesia-Dei-Gemeinschaften ist das in den über 2 Jahren ihres Bestehens leider nicht gelungen. Warum eigentlich nicht? Ihr kirchenpolitischer Einfluss ist bis heute nur marginal. Da muss schon die Frage erlaubt sein, warum das so ist.
„Die letzte Messe ist noch nicht gelesen.“
(Jelena Tschudinowa)

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ar26
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Re: Priesterseminare, die dem überlieferten Ritus offen stehen

Beitrag von ar26 »

Ein Blick auf wikimissa zeigt zunächst, daß bislang nur die FSSPX auf Ceylon aktiv ist, nicht aber die ED-Gemeinschaften. Der Grund hierfür dürfte ausnahmsweise nicht beim bösen Ordinariat liegen, sondern woanders. Auf Ceylon eine Mission zu errichten, ist schon aus politischen Gründen was anderes, als dies in Düsseldorf oder sonstwo in der "westlichen" Welt zu tun. Zudem sind laut Wikipedia nicht Englisch sondern einheimische Sprachen Amtssprachen, sie sollten daher auch von den Geistlichen beherrscht werden.

Ergo wird es für den Kardinal wesentlich einfacher sein, mit den vorhandenen FSSPX-Ressourcen zu arbeiten, als - möglicherweise erfolglos - eine ED-Gemeinschaft zu etablieren.

PS: Wer sich bei SSPX Asia durchklickt, entdeckt, daß bisher schon eine gute Zusammenarbeit zwischen Erzdiözese und Bruderschaft bestand, vor Kardinal Ranjith schon.
...bis nach allem Kampf und Streit wir dich schaun in Ewigkeit!

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Re: Priesterseminare, die dem überlieferten Ritus offen stehen

Beitrag von HeGe »

ar26 hat geschrieben:Ergo wird es für den Kardinal wesentlich einfacher sein, mit den vorhandenen FSSPX-Ressourcen zu arbeiten, als - möglicherweise erfolglos - eine ED-Gemeinschaft zu etablieren.

PS: Wer sich bei SSPX Asia durchklickt, entdeckt, daß bisher schon eine gute Zusammenarbeit zwischen Erzdiözese und Bruderschaft bestand, vor Kardinal Ranjith schon.
Ah, das hört sich auch nach einer guten Begründung an. Danke für die Aufklärung. :huhu:
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Hubertus
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Re: Priesterseminare, die dem überlieferten Ritus offen stehen

Beitrag von Hubertus »

HeGe hat geschrieben:
ar26 hat geschrieben:Ergo wird es für den Kardinal wesentlich einfacher sein, mit den vorhandenen FSSPX-Ressourcen zu arbeiten, als - möglicherweise erfolglos - eine ED-Gemeinschaft zu etablieren.

PS: Wer sich bei SSPX Asia durchklickt, entdeckt, daß bisher schon eine gute Zusammenarbeit zwischen Erzdiözese und Bruderschaft bestand, vor Kardinal Ranjith schon.
Ah, das hört sich auch nach einer guten Begründung an. Danke für die Aufklärung. :huhu:
Schließe mich an. :daumen-rauf:
Hatte mir HeGes Frage nämlich auch ganz spontan gestellt.
Der Kult ist immer wichtiger als jede noch so gescheite Predigt. Die Objektivität des Kultes ist das Größte und das Wichtigste, was unsere Zeit braucht. Der Alte Ritus ist der größte Schatz der Kirche, ihr Notgepäck, ihre Arche Noah. (M. Mosebach)

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