Breviarium Romanum

Rund um den traditionellen römischen Ritus und die ihm verbundenen Gemeinschaften.
Salmantizenser
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Re: Breviarium Romanum

Beitrag von Salmantizenser »

Protasius hat geschrieben:Der Tag fängt am Vorabend an (Gen 1,5 Es ward Abend, und es ward Morgen, der erste Tag); darum fängt die Sabbatruhe der Juden ja mit Sonnenuntergang am Freitagabend an und die Byzantiner kennen meines Wissens gar keine zweite Vesper. Daß Feste mit nur einer Vesper diese am Abend des Festtages selbst haben, gibt es erst seit 1955. Auf New Liturgical Movement gab es vor vier Jahren eine Serie, die die Reformen des Breviarium Romanum vom Konzil von Trient bis zum Zweiten Vatikanischen Konzil darstellt. Auf die Reformen von 1955, darunter die Unterdrückung der ersten Vesper für die meisten Feste, geht dieser Beitrag ein.

Der Widerspruch zwischen meinen Ausführungen und denen von Berolinensis liegt daran, daß deine Frage aufgrund der Duplex-, Semiduplex- und Simplexfeste sich offensichtlich auf die alten Rubricae generales bezog (vom Konzil von Trient bis Pius XII.), während Berolinensis die unter Johannes XXIII. neu geschriebenen Generalrubriken zitiert.
Du hast natürlich recht, Simplexfeste enden mit der Non - das kommt davon, wenn man zu lange nach der modernen Art und Weise gebetet hat....

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Senensis
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Re: Breviarium Romanum

Beitrag von Senensis »

:glubsch: Es gibt einfach viel zu vieles, was einem vorenthalten wird. Natürlich. So ergibt alles mehr Sinn.
et nos credidimus caritati

Fragesteller
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Re: Breviarium Romanum

Beitrag von Fragesteller »

Protasius hat geschrieben:
Salmantizenser hat geschrieben:
Fragesteller hat geschrieben:
Berolinensis hat geschrieben:
Rubricæ Generales 4 hat geschrieben:Dies liturgicus ... decurrit a media nocte ad mediam noctem.
Protasius hat geschrieben:Simplexfeste haben eine Vesper, nämlich die am Vorabend.
Ich gehe bei Dir davon aus, dass Du weißt, was Du schreibst, stehe aber gerade verständnismäßig auf dem Schlauch, wie das zusammenpasst. Ich dachte, es sei normal, dass die Vesper am Tag selbst diesem zugerechnet wird, und die Vorabendvesper sei das Supplement für Sonn- und besondere (Duplex?) Festtage?
Müsste mich dem Anschließen, Simplexfeste haben doch soweit ich weiß nur ihre Vesper am Abend des Festes, während die Semiduplex eine Vesper am Vorabend und Abend haben. Abgesehen natürlich davon, dass diese Einteilung seit 1955 leider obsolet ist und jene Ordnung gilt, die der Fragesteller beschreibt.
Der Tag fängt am Vorabend an (Gen 1,5 Es ward Abend, und es ward Morgen, der erste Tag); darum fängt die Sabbatruhe der Juden ja mit Sonnenuntergang am Freitagabend an und die Byzantiner kennen meines Wissens gar keine zweite Vesper. Daß Feste mit nur einer Vesper diese am Abend des Festtages selbst haben, gibt es erst seit 1955. Auf New Liturgical Movement gab es vor vier Jahren eine Serie, die die Reformen des Breviarium Romanum vom Konzil von Trient bis zum Zweiten Vatikanischen Konzil darstellt. Auf die Reformen von 1955, darunter die Unterdrückung der ersten Vesper für die meisten Feste, geht dieser Beitrag ein.

Der Widerspruch zwischen meinen Ausführungen und denen von Berolinensis liegt daran, daß deine Frage aufgrund der Duplex-, Semiduplex- und Simplexfeste sich offensichtlich auf die alten Rubricae generales bezog (vom Konzil von Trient bis Pius XII.), während Berolinensis die unter Johannes XXIII. neu geschriebenen Generalrubriken zitiert.
OK, danke. Das ist ja ein absolut schwerwiegender Eingriff in die Tagesstruktur, hätte ich nicht gedacht.

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ad-fontes
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Re: Breviarium Romanum

Beitrag von ad-fontes »

Ich finde es seltsam, dass im Sactorale-Teil des pianischen Breviers (vor Pius X.), Edition Pustet, - anscheinend regelmäßig - die Versikel, die dem Capitulum bzw. Hymnus folgt, nach der Benedictus-Antiphon gedruckt ist.
Christi vero ecclesia, sedula et cauta depositorum apud se dogmatum custos, nihil in his umquam permutat, nihil minuit, nihil addit; non amputat necessaria, non adponit superflua; non amittit sua, non usurpat aliena. (Vincentius Lerinensis, Com. 23, 16)

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Protasius
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Re: Breviarium Romanum

Beitrag von Protasius »

ad-fontes hat geschrieben:Ich finde es seltsam, dass im Sactorale-Teil des pianischen Breviers (vor Pius X.), Edition Pustet, - anscheinend regelmäßig - die Versikel, die dem Capitulum bzw. Hymnus folgt, nach der Benedictus-Antiphon gedruckt ist.
Das ist die richtige Reihenfolge, wenn der Heilige nur kommemoriert wird; das Sanctorale enthält ja sehr viele Simplexheilige, die in einem Officium ritu semiduplici oder höher nur kommemoriert wurden, also z.B. an Sonntagen oder beweglichen Festen. Zudem hatte Leo XIII. für die Ferialtage per annum Votivoffizien zugelassen, die sub ritu semiduplici gefeiert wurden; die den Wochentagen zugewiesenen Votivmessen (Kreuzmesse am Freitag, Engelmesse am Dienstag etc.) sind die Überbleibsel dieser Praxis. Da ein Ferialoffizium länger dauert als ein Votivoffizium, kann man sich denken, was die meisten Kirchen mit Chorgebet gemacht haben, wenn ein grüner Werktag anstand und die Sonntagsmesse nicht nachgeholt werden mußte (also die Messe vom Sonntag und das Offizium vom Werktag gefeiert werden mußte, weil der Sonntag durch ein Duplex-Fest verdrängt wurde).
Der so genannte ‚Geist’ des Konzils ist keine autoritative Interpretation. Er ist ein Geist oder Dämon, der exorziert werden muss, wenn wir mit der Arbeit des Herrn weiter machen wollen. – Ralph Walker Nickless, Bischof von Sioux City, Iowa, 2009

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Re: Breviarium Romanum

Beitrag von Fragesteller »

Protasius hat geschrieben:
Salmantizenser hat geschrieben:
Fragesteller hat geschrieben:
Berolinensis hat geschrieben:
Rubricæ Generales 4 hat geschrieben:Dies liturgicus ... decurrit a media nocte ad mediam noctem.
Protasius hat geschrieben:Simplexfeste haben eine Vesper, nämlich die am Vorabend.
Ich gehe bei Dir davon aus, dass Du weißt, was Du schreibst, stehe aber gerade verständnismäßig auf dem Schlauch, wie das zusammenpasst. Ich dachte, es sei normal, dass die Vesper am Tag selbst diesem zugerechnet wird, und die Vorabendvesper sei das Supplement für Sonn- und besondere (Duplex?) Festtage?
Müsste mich dem Anschließen, Simplexfeste haben doch soweit ich weiß nur ihre Vesper am Abend des Festes, während die Semiduplex eine Vesper am Vorabend und Abend haben. Abgesehen natürlich davon, dass diese Einteilung seit 1955 leider obsolet ist und jene Ordnung gilt, die der Fragesteller beschreibt.
Der Tag fängt am Vorabend an (Gen 1,5 Es ward Abend, und es ward Morgen, der erste Tag); darum fängt die Sabbatruhe der Juden ja mit Sonnenuntergang am Freitagabend an und die Byzantiner kennen meines Wissens gar keine zweite Vesper. Daß Feste mit nur einer Vesper diese am Abend des Festtages selbst haben, gibt es erst seit 1955. Auf New Liturgical Movement gab es vor vier Jahren eine Serie, die die Reformen des Breviarium Romanum vom Konzil von Trient bis zum Zweiten Vatikanischen Konzil darstellt. Auf die Reformen von 1955, darunter die Unterdrückung der ersten Vesper für die meisten Feste, geht dieser Beitrag ein.

Der Widerspruch zwischen meinen Ausführungen und denen von Berolinensis liegt daran, daß deine Frage aufgrund der Duplex-, Semiduplex- und Simplexfeste sich offensichtlich auf die alten Rubricae generales bezog (vom Konzil von Trient bis Pius XII.), während Berolinensis die unter Johannes XXIII. neu geschriebenen Generalrubriken zitiert.
Ein paar Nachfragen hierzu:
-Bezog sich die Tagsdauer von Vesper bis Vesper auch auf das Fasten und andere nichtliturgische Datierungsfragen?
-Verstehe ich recht, dass diese Tagesdauer mit Ausnahme der Feste mit zwei Vespern und der 1955 geschaffenen Sonderfälle auch noch in der heutigen "außerordentlichen Form" gilt?
-Verstehe ich recht, dass die Tage semiduplex aufwärts nach der zweiten Vesper vorbei sind und ie Zeit bis Mitternacht einschließlich Komplet in jedem Fall wieder zum Folgestag gehört, dass also die Liturgierefom diese Tage sozusagen "verlängert" hat (Mitternacht bis Mitternacht + Zeit ab der ersten Vesper)?
-Gibt es im neurituell westlichen Sektor noch Ordensliturgien o. ä., die die alte Tageseinteilung zugrunde legen?

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Protasius
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Re: Breviarium Romanum

Beitrag von Protasius »

Fragesteller hat geschrieben:Ein paar Nachfragen hierzu:
-Bezog sich die Tagsdauer von Vesper bis Vesper auch auf das Fasten und andere nichtliturgische Datierungsfragen?
Nein; ich habe zwar von Byzantinern gelesen, die ab dem Vorabend fasten, um sich so auf die Kommunion vorbereiten, aber das Fasten wurde in der lateinischen Kirche von Mitternacht zu Mitternacht gezählt (wenigstens in den letzten Jahrhunderten; für die frühe Kirche und das Mittelalter weiß ich nicht genug).
-Verstehe ich recht, dass diese Tagesdauer mit Ausnahme der Feste mit zwei Vespern und der 1955 geschaffenen Sonderfälle auch noch in der heutigen "außerordentlichen Form" gilt?
Nein. Die Sonderfälle, die 1955 entstanden sind (Simplexfeste ohne Vesper), sind entfallen (jetzt nur noch Kommemoration in den Laudes). Eine erste Vesper gibt es nur an Hochfesten, Herrenfesten, die auf einen Sonntag fallen, und Sonntagen.
-Verstehe ich recht, dass die Tage semiduplex aufwärts nach der zweiten Vesper vorbei sind und ie Zeit bis Mitternacht einschließlich Komplet in jedem Fall wieder zum Folgestag gehört, dass also die Liturgierefom diese Tage sozusagen "verlängert" hat (Mitternacht bis Mitternacht + Zeit ab der ersten Vesper)?
Nein, die Komplet gehört noch zum eigentlichen Festtag; falls kein gleich- oder höherrangiges Fest folgt - dann wäre die Vesper (und damit auch die Komplet) vom folgenden Fest (bzw. bei Gleichwertigkeit ab dem Kapitel der Vesper vom folgenden Fest, wenn man den Rubriken bis Pius XII. folgt) -, ist die Komplet vom selben Tag, das Antependium hätte also noch dieselbe Farbe. Für einen Byzantiner wäre der Tag dann wohl liturgisch vorbei, aber die Lateiner haben ja die zweite Vesper eingeführt.

Ein Simplexfest geht von der ersten Vesper bis zur Non. Ein Vigiltag geht von der Matutin bis zur Non. Ein Ferialtag geht von Matutin bis Komplet. Sonntage und Feste ab Semiduplex aufwärts gehen von der ersten Vesper bis zur Komplet am nächsten Tag. Wenn mehrere höhere Feste an direkt aufeinanderfolgenden Tagen sind, wird es etwas komplizierter und man kommemoriert das folgende Fest, oder feiert ab dem Kapitel die Vesper vom nächsten Tag oder feiert die Vesper ganz vom folgenden Tag und kommemoriert in den letzten beiden Fällen das vorangehende Fest; hängt halb davon ab, ob die Feste gleichrangig sind oder eines der beiden höherrangig ist (bei den höchsten Festen entfällt ggf. die Kommemoration). Die Prinzipien sind eigentlich recht einfach, aber wegen des mit der Zeit sehr voll gewordenen Heiligenkalenders wurde die Anwendung immer komplizierter. Rubricarum instructum war meines Erachtens gut gemeint, aber mit der Abweichung vom hergebrachten Tagesablauf der falsche Weg. (Genauso bin ich der Meinung, daß die Brevierreform unter Pius X. gut gemeint, aber mit der Abkehr vom traditionellen Psalter der falsche Weg war.)
-Gibt es im neurituell westlichen Sektor noch Ordensliturgien o. ä., die die alte Tageseinteilung zugrunde legen?
Das weiß ich nicht; ich meine gehört zu haben, daß der ambrosianische Ritus (wieder?) der alten Tageseinteilung folgt.
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Re: Breviarium Romanum

Beitrag von Fragesteller »

Danke sehr! (Demnach ist dann aber der Tagesablauf von 0-24 nichts ganz Neues, sondern entspricht dem Standard des Ferialtags, den die Liturgiereform verallgemeinert hat. Oder verstehe ich wieder etwas falsch?)

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ad-fontes
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Re: Breviarium Romanum

Beitrag von ad-fontes »

Gibt es die alten Rubricae generales auch auf Deutsch?

Wenn in der Pontifkalvesper der Bischof mit Mitra sitzt, behält er sie bei der Inklination zum Gloria Patri auf (das Birett wird ja immer abgenommen)?
Christi vero ecclesia, sedula et cauta depositorum apud se dogmatum custos, nihil in his umquam permutat, nihil minuit, nihil addit; non amputat necessaria, non adponit superflua; non amittit sua, non usurpat aliena. (Vincentius Lerinensis, Com. 23, 16)

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Protasius
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Re: Breviarium Romanum

Beitrag von Protasius »

ad-fontes hat geschrieben:Gibt es die alten Rubricae generales auch auf Deutsch?
Die 62er Rubricae generales gibt es auf Deutsch unter http://www.moskopf.net/datenflorian/Rub ... latio.html. Die älteren Generalrubriken habe ich auf Deutsch noch nicht gesehen.
Wenn in der Pontifkalvesper der Bischof mit Mitra sitzt, behält er sie bei der Inklination zum Gloria Patri auf (das Birett wird ja immer abgenommen)?
Ja, die bleibt auf. Grund ist vielleicht, daß der Bischof die Mitra nicht selbst absetzt; die Assistenten nehmen ja dann gerade selber ihr Birett ab.
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Re: Breviarium Romanum

Beitrag von ad-fontes »

Weiß jemand, was die alte Rangbezeichnung Festum trium lectionum inhaltlich bedeutete? Ein Simplexfest mit drei Lektionen oder wurden nur die Matutin vom Heiligen genommen (mit Com. in den übrigen Horen) oder besagt das, daß nur die dritte Lektion vom Heiligen war, alles übrige aus dem Psalterium/ferial?
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Protasius
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Re: Breviarium Romanum

Beitrag von Protasius »

Ein festum trium lectionum ist ein Simplexfest. Die dritte Lesung in der Matutin war dann de festo, die scriptura occurrentia kam in die ersten beiden Lesungen (zweite und dritte verknüpft). Bis zur Brevierreform unter Pius X. waren dann Laudes und Horen de festo (also mit Sonntagspsalmen in der Laudes), die Vesper am Vorabend hatte die ferialen Psalmen, war aber ab dem Kapitel einschließlich de festo. Zweite Vesper haben Simplexfeste nicht.

Nach der Brevierreform Pius' X. hatten große wie kleine Horen die ferialen Psalmen (natürlich die erste Psalmreihe, nicht die Bußpsalmreihe, bei der die Laudes mit Ps. 50 anfangen).
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ad-fontes
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Re: Breviarium Romanum

Beitrag von ad-fontes »

Protasius hat geschrieben:Ein festum trium lectionum ist ein Simplexfest. Die dritte Lesung in der Matutin war dann de festo, die scriptura occurrentia kam in die ersten beiden Lesungen (zweite und dritte verknüpft). Bis zur Brevierreform unter Pius X. waren dann Laudes und Horen de festo (also mit Sonntagspsalmen in der Laudes), die Vesper am Vorabend hatte die ferialen Psalmen, war aber ab dem Kapitel einschließlich de festo. Zweite Vesper haben Simplexfeste nicht.

Nach der Brevierreform Pius' X. hatten große wie kleine Horen die ferialen Psalmen (natürlich die erste Psalmreihe, nicht die Bußpsalmreihe, bei der die Laudes mit Ps. 50 anfangen).
Noch im Dominikanderkalendarium aus den 1930er Jahren (kann Link zu dem pdf auf die Schnelle nicht finden) wird zwischen Tres Lectiones, Novem Lectiones, Simplex, Semiduplex, Duplex und Totum Duplex unterschieden.

Demnach sind Festa trium lectionum und Fest simplicia doch zwei verschiedene Paar Schuhe (in den spätma., vor allem O.P. und O.T. Kalendarien)!?

Was dies im Einzelnen bedeutet od zu den MR-Rangstufen gleichzustellen ist, habe ich leider bislang nocht nichts gefunden..
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Protasius
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Re: Breviarium Romanum

Beitrag von Protasius »

Ich kann ja nicht ahnen, daß du im Breviarium Romanum-Strang Fragen zu Dominikaner- und Diözesanriten stellst. Für die Dominikaner kann ich das sogar nachgucken, aber das muß bis morgen warten.
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Re: Breviarium Romanum

Beitrag von Protasius »

Das dominikanische Simplexfest entspricht einem römischen Semiduplexfest. Die dominikanischen festa trium lectionum entsprechen römischen Simplexfesten, haben jedoch nur 9 Psalmen in der Matutin statt 12 wie in der ferialen; in der Osterzeit sind es sogar nur drei Psalmen. Duplexfeste sind bei beiden ungefähr gleich und Totum Duplex entspricht einem Duplex I. vel II. classis. Das gilt zum mindesten so bis 1925, als die Reform des römischen Breviers durch Pius X. auch auf das dominikanischen Brevier angewandt wurde. Aus der Zeit habe ich dann keine Breviarien, in denen ich in die Rubriken schauen könnte.

Nachtrag: Ein dominikanisches Simplexfest hat zwar drei Nokturnen wie ein römisches Semiduplexfest und festive Laudes, aber nur eine Vesper, die wie bei einem römischen Simplexfest gefeiert wird.
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Re: Breviarium Romanum

Beitrag von Siard »

Protasius hat geschrieben:
Wenn in der Pontifkalvesper der Bischof mit Mitra sitzt, behält er sie bei der Inklination zum Gloria Patri auf (das Birett wird ja immer abgenommen)?
Ja, die bleibt auf. Grund ist vielleicht, daß der Bischof die Mitra nicht selbst absetzt; die Assistenten nehmen ja dann gerade selber ihr Birett ab.
Ist schon länger her, aber trotzdem:
Soweit ich mich erinnere, ist eine Inklinatio im Sitzen grundsätzlich nicht vorgesehen – auch, wenn man es manchmal anders sieht.

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Protasius
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Re: Breviarium Romanum

Beitrag von Protasius »

Siard hat geschrieben:
Protasius hat geschrieben:
Wenn in der Pontifkalvesper der Bischof mit Mitra sitzt, behält er sie bei der Inklination zum Gloria Patri auf (das Birett wird ja immer abgenommen)?
Ja, die bleibt auf. Grund ist vielleicht, daß der Bischof die Mitra nicht selbst absetzt; die Assistenten nehmen ja dann gerade selber ihr Birett ab.
Ist schon länger her, aber trotzdem:
Soweit ich mich erinnere, ist eine Inklinatio im Sitzen grundsätzlich nicht vorgesehen – auch, wenn man es manchmal anders sieht.
Da muß ich widersprechen: eine inclinatio capitis im Sitzen ist sogar vorgeschrieben. Vgl. Caer. Ep. l. 2, c. 4, n. 8:
Cum dicitur versiculus Gloria Patri, etc. in fine cuiuslibet psalmi, omnes caput detegunt, illudque sedentes profunde inclinant, sic permanentes usque ad versiculum Sicut erat, etc.
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Re: Breviarium Romanum

Beitrag von Siard »

Protasius hat geschrieben:Da muß ich widersprechen: eine inclinatio capitis im Sitzen ist sogar vorgeschrieben.
Ah, danke.

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Re: Breviarium Romanum

Beitrag von ad-fontes »

Ist an den Vorfastensonntagen grundsätzlich IX. Lesung als Com. für einigen Heiligen möglich? Falls ja, tritt dann Te Deum ein?
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Re: Breviarium Romanum

Beitrag von Niels »

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Re: Breviarium Romanum

Beitrag von Protasius »

ad-fontes hat geschrieben:Ist an den Vorfastensonntagen grundsätzlich IX. Lesung als Com. für einigen Heiligen möglich? Falls ja, tritt dann Te Deum ein?
Te Deum tritt nicht ein; eine Kommemoration kann dir kein Gloria und Te Deum einbringen, höchstens ein Credo ratione octavae. An den Sonntagen aber, die kein Te Deum, sondern ein neuntes Responsorium haben, tritt keine nona lectio ein, ein etwa okkurrierendes Heiligenfest wird kommemoriert oder verlegt (wie es bei Lichtmeß passieren kann).

Warnung: Der vorstehende Beitrag nimmt keine Rücksicht auf die Rubrikenreformen in den 50ern und 60ern; danach war auch offensichtlich nicht gefragt, da das Sonntagsofficium seit 1960 nur noch eine Nokturn hat und seit 1956 ein okkurierendes Heiligenfest am Sonntag nicht mehr kommemoriert wird.
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Re: Breviarium Romanum

Beitrag von ad-fontes »

Ich habe bei Hartmann gelesen, daß das es freigestellt sei, ob das Officium defunctorum ganz oder teilweise verrichtet wird. Wenn ich es richtig verstanden habe, als Minimum eine der drei Nokturnen, abhängig vom Wochentag?

Vesper und Laudes ebenfalls privatim freigestellt?

Gilt (Galt) dies auch für die Montage in der Fastenzeit? Dann wäre ja jede Woche dieselbe Nokturn dran.. :hmm:

Im Chor habe die Vesper für die Toten auf die Vesper vom Tage zu folgen, so Hartmann. Wenn ich das richtig sehe, bedeutet das für die Quadragesima, daß an Sonntagen Totengedächtnis ist?

Daher eine Frage, die hier schon einmal oder mehrmals gestellt wurde, aber ich weiß nicht mehr wo sie zu finden ist, von wann bis wann ein Tag liturgisch dauert.

Endet der Tag mit der Non, mit der Vesper oder mit der Komplet?
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Re: Breviarium Romanum

Beitrag von Protasius »

ad-fontes hat geschrieben:Ich habe bei Hartmann gelesen, daß das es freigestellt sei, ob das Officium defunctorum ganz oder teilweise verrichtet wird. Wenn ich es richtig verstanden habe, als Minimum eine der drei Nokturnen, abhängig vom Wochentag?

Vesper und Laudes ebenfalls privatim freigestellt?

Gilt (Galt) dies auch für die Montage in der Fastenzeit? Dann wäre ja jede Woche dieselbe Nokturn dran.. :hmm:

Im Chor habe die Vesper für die Toten auf die Vesper vom Tage zu folgen, so Hartmann. Wenn ich das richtig sehe, bedeutet das für die Quadragesima, daß an Sonntagen Totengedächtnis ist?
Das mit den Sonntagen stimmt; wenn du in ein altes Brevier reinschaust, z.B. diese Ausgabe von 1888, findest du bei der Vesper eines Fastensonntags die Rubrik Post vesperas diei dicuntur Vesperae defunctorum. Und das gleiche beobachtest du auch bei der Totenvesper für Allerseelen, die nach der 2. Vesper von Allerheiligen gefeiert wird. Daß Teile des Totenoffiziums freigestellt sind, muß ich bislang überlesen haben; meines Wissens ist das Totenoffizium extra chorum sowieso nur an Allerseelen de praecepto, nur in choro muß es auch an den Montagen der Fastenzeit und am ersten festfreien Tag des Monats verrichtet werden.
Daher eine Frage, die hier schon einmal oder mehrmals gestellt wurde, aber ich weiß nicht mehr wo sie zu finden ist, von wann bis wann ein Tag liturgisch dauert.

Endet der Tag mit der Non, mit der Vesper oder mit der Komplet?
Es ist vermutlich einfacher zu beantworten, wann ein bestimmtes Officium endigt: Das Officium eines Simplexfestes beginnt mit der 1. Vesper und endigt mit der Non. Das Officium einer Vigil beginnt mit der Matutin und endet mit der Non. Das Officium eines Semiduplex- oder Duplexfestes beginnt mit der 1. Vesper und endigt mit der Komplet nach der zweiten Vesper. Das Officium der Ferie beginnt da, wo das vorherige Officium endigt und hört auf, wo das folgende Officium beginnt: eine Ferie nach einem Sonntag, Semiduplex- oder Duplexfest beginnt also mit der Matutin, eine Ferie nach einem Simplexfest mit der Vesper; eine Ferie vor einem Sonn- oder Festtag endigt mit der Non, eine Ferie vor einer anderen Ferie mit der Komplet. Und wenn dann solche Officia addititia wie das Totenofficium (oder auch das Officium parvum B.M.V.) dazukommen, hat man zwei (oder mehr) Zyklen, die nebeneinander herlaufen.
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Gorgasal
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Anfängerfrage

Beitrag von Gorgasal »

Gestern kam das Diurnale von der FSSP an, aus dem ich Laudes und Vesper zu beten versuche. Fällt mir nicht ganz einfach, auch nach mehreren Jahren "neuen" Breviers (so, jetzt habe ich mich geoutet ;) )... Ich stelle mal hier meine Anfängerfrage(n), in der Hoffnung auf kompetente und geduldige Antwort :)

Im Proprium de Tempore finde ich nach der Vesper für Ostersonntag die folgende Rubrik:
Auf diese Weise werden alle Horen des Offiziums während der Osteroktav gebetet. Was eigen ist, findet sich bei den einzelnen Tagen.
Was bedeutet "auf diese Weise" konkret? Für den Ostermontag finde ich eigene Antiphonen für Benedictus und Magnificat sowie eine Oratio. Nehme ich dann Psalmen vom Sonntag, mit Antiphonen vom Ostersonntag? Und weder Kapitel noch Hymnus oder Vers, dafür an deren Stelle die eigenen Antiphonen aus Laudes & Vesper des Ostersonntags?

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Juergen
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Re: Breviarium Romanum

Beitrag von Juergen »

Mit dem Brevier kenne ich mich nicht aus. Das ist ja eher was für Kleriker und nichts für uns Laien. Das Brevier für Laien ist eine moderne (Wied)erfindung des II. Vatikanums…

Auf diese Weise (so wie der Ostersonntag) werden alle Horen des Offiziums während der Osteroktav gebetet.
Was eigen ist, findet sich bei den einzelnen Tagen. (Wenn was abweicht, dann steht es bei den einzelnen Tagen extra aufgeführt)


Ist ja auch logisch: Die Oktav wird gleichsam „wie ein einziger Tag“ gefeiert; bzw. der Starttag wiederholt sich 8x – Deswegen haben wir ja auch in der Messe während der Osteroktav jeweils Gloria, die Ostersequenz und das Credo. (Zumindest in der a.o. Form, um die es hier geht)
Gruß Jürgen

Dieser Beitrag kann unter Umständen Spuren von Satire, Ironie und ähnlich schwer Verdaulichem enthalten. Er ist nicht für jedermann geeignet, insbesondere nicht für Humorallergiker. Das Lesen erfolgt auf eigene Gefahr.
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Hubertus
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Re: Anfängerfrage

Beitrag von Hubertus »

Gorgasal hat geschrieben:Was bedeutet "auf diese Weise" konkret? Für den Ostermontag finde ich eigene Antiphonen für Benedictus und Magnificat sowie eine Oratio. Nehme ich dann Psalmen vom Sonntag, mit Antiphonen vom Ostersonntag? Und weder Kapitel noch Hymnus oder Vers, dafür an deren Stelle die eigenen Antiphonen aus Laudes & Vesper des Ostersonntags?
Du nimmst halt alles vom Ostersonntag, außer dem, was beim jeweiligen Tag anders ist.
Der Kult ist immer wichtiger als jede noch so gescheite Predigt. Die Objektivität des Kultes ist das Größte und das Wichtigste, was unsere Zeit braucht. Der Alte Ritus ist der größte Schatz der Kirche, ihr Notgepäck, ihre Arche Noah. (M. Mosebach)

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Juergen
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Re: Anfängerfrage

Beitrag von Juergen »

Hubertus hat geschrieben:
Gorgasal hat geschrieben:Was bedeutet "auf diese Weise" konkret? Für den Ostermontag finde ich eigene Antiphonen für Benedictus und Magnificat sowie eine Oratio. Nehme ich dann Psalmen vom Sonntag, mit Antiphonen vom Ostersonntag? Und weder Kapitel noch Hymnus oder Vers, dafür an deren Stelle die eigenen Antiphonen aus Laudes & Vesper des Ostersonntags?
Du nimmst halt alles vom Ostersonntag, außer dem, was beim jeweiligen Tag anders ist.
Sagte ich das nicht? :hmm:
Gruß Jürgen

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Hubertus
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Re: Anfängerfrage

Beitrag von Hubertus »

Juergen hat geschrieben:
Hubertus hat geschrieben:
Gorgasal hat geschrieben:Was bedeutet "auf diese Weise" konkret? Für den Ostermontag finde ich eigene Antiphonen für Benedictus und Magnificat sowie eine Oratio. Nehme ich dann Psalmen vom Sonntag, mit Antiphonen vom Ostersonntag? Und weder Kapitel noch Hymnus oder Vers, dafür an deren Stelle die eigenen Antiphonen aus Laudes & Vesper des Ostersonntags?
Du nimmst halt alles vom Ostersonntag, außer dem, was beim jeweiligen Tag anders ist.
Sagte ich das nicht? :hmm:
Ich geh' immer gleich auf 'Antworten', bevor ich die anderen Antworten lese. :tuete:
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Gorgasal
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Re: Breviarium Romanum

Beitrag von Gorgasal »

Hubertus hat geschrieben:
Juergen hat geschrieben:
Hubertus hat geschrieben:
Gorgasal hat geschrieben:Was bedeutet "auf diese Weise" konkret? Für den Ostermontag finde ich eigene Antiphonen für Benedictus und Magnificat sowie eine Oratio. Nehme ich dann Psalmen vom Sonntag, mit Antiphonen vom Ostersonntag? Und weder Kapitel noch Hymnus oder Vers, dafür an deren Stelle die eigenen Antiphonen aus Laudes & Vesper des Ostersonntags?
Du nimmst halt alles vom Ostersonntag, außer dem, was beim jeweiligen Tag anders ist.
Sagte ich das nicht? :hmm:
Ich geh' immer gleich auf 'Antworten', bevor ich die anderen Antworten lese. :tuete:
Danke schön an alle Beteiligten!

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Siard
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Re: Anfängerfrage

Beitrag von Siard »

Juergen hat geschrieben:Sagte ich das nicht? :hmm:
Das tatest Du. Allerdings kommt es hier häufiger vor, daß Antworten o. ä. mehrfach gegeben werden, das dürfte aber keine Böswilligkeit sein, sondern einfach Unachtsamkeit.

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Protasius
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Re: Breviarium Romanum

Beitrag von Protasius »

Das "auf diese Weise" bezieht sich darauf, daß an Ostern statt Kapitel, Hymnus und Versikel das Graduale Haec dies gesungen wird. Dementsprechend wird auch in den kleinen Horen kein Hymnus gesungen, sondern nach der Eröffnung werden die Psalmen mit der passenden Antiphon gesungen, dann Haec dies, dann die Oration und die Konklusion.
Der so genannte ‚Geist’ des Konzils ist keine autoritative Interpretation. Er ist ein Geist oder Dämon, der exorziert werden muss, wenn wir mit der Arbeit des Herrn weiter machen wollen. – Ralph Walker Nickless, Bischof von Sioux City, Iowa, 2009

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Gorgasal
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Re: Breviarium Romanum

Beitrag von Gorgasal »

So, nächste Frage.

Morgen (22.04.) ist das Fest III. Klasse der Hll. Soter und Cajus, ihres Zeichens Märtyrerpäpste.
  • Mein Diurnale schreibt für die Laudes im Commune eines oder mehrerer Märtyrer in der österlichen Zeit (S. 34*) die Psalmen vom Sonntag vor, aber Divinum Officium nimmt offensichtlich die Psalmen vom Mittwoch. Was ist richtig?
  • In der österlichen Zeit sind die gemeinsamen Antiphonen für die Psalmen das dreifache Alleluja, wie auch bei Divinum Officium... aber das Commune (s.o.) schreibt andere Antiphonen vor, und das wie gesagt spezifisch für die österliche Zeit. Welche Antiphonen sind richtig?

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