Fragen zu Hochaltar und Volksaltar/zur Zelebrationsrichtung

Rund um den traditionellen römischen Ritus und die ihm verbundenen Gemeinschaften.
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Kai
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Re: Priesterbruderschaft St. Petrus

Beitrag von Kai »

Firmian hat geschrieben:Hier im Kreuzgang halte ich es für bekannt, aber in der Breite sicher nicht, daß in keinem Konzilsdokument steht, daß Messen in Landessprache und zum Volk gewendet stattfinden müßten.
Apropos "zum Volk gewendet", heute gesehen:

Bild

http://www.christophersmith-op.com/2013 ... he-people/
"We have feminized the Church so much that it is not attractive to men."
(Eric Sammons)

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Reinhard
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Re: Priesterbruderschaft St. Petrus

Beitrag von Reinhard »

Kai hat geschrieben:Apropos "zum Volk gewendet", heute gesehen:
....
- jaja ... vordergründig scheint das ja einleuchtend ... :) ABER

es ist natürlich sehr die Frage, ob Christus in diesem Holzbildnis wirklich anwesend ist, oder nicht doch unsichtbar unter uns.
(schließlich beten wir kein Götzenbild an !!)

Mit dem Hl. Franziskus könnte man sogar fragen, ob Gott nicht in dem Nächsten, hier also in den Gläubigen mehr anwesend ist als in dem Stück Holz !

Oder - unabhängig davon - ob ER nicht in Wirklichkeit in der Eucharistie ist.
- - und dann ist es sowieso egal, von welcher Seite man auf IHN schaut, denn dann ist der Altar so wie so das Zentrum. :blinker:

Fragesteller
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Re: Fragen zu Hochaltar und Volksaltar/zur Zelebrationsrichtung

Beitrag von Fragesteller »

Er ist dadurch unter uns anwesend, dass er sich auf uns ausrichtet und wir uns auf ihn. Letzteres kann symbolisch durch die Hinwendung nach Osten, zum Altar und/oder auf ein Bild ausgedrückt werden; und liturgische Symbole transportieren ja immer auch eine Realität. Dass alle Menschen (ursprünglich) Gottes Ebenbild sind, ist richtig; das aber in eine Gebetsrichtung zu übersetzen, in der alle einander ansehen, kann dazu führen, den Menschen an sich ohne Gottesbezug als heilig wahrzunehmen - und das wäre falsch. -- Die Wechselseitigkeit der Beziehung Gott-Mensch kann übrigens auch durch den Richtungswechsel des Priesters ausgedrückt werden. Der findet in der tridentinischen Messe nur etwa beim Dominus vobiscum, zum Ecce Agnus Dei und der Kommunion und zum Segen statt (also nicht bei den Lesungen); aber im Novus Ordo ist er ganz unmöglich.

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Juergen
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Re: Priesterbruderschaft St. Petrus

Beitrag von Juergen »

Reinhard hat geschrieben:
Kai hat geschrieben:Apropos "zum Volk gewendet", heute gesehen:
....
- jaja ... vordergründig scheint das ja einleuchtend ... :) ABER

es ist natürlich sehr die Frage, ob Christus in diesem Holzbildnis wirklich anwesend ist, oder nicht doch unsichtbar unter uns.
(schließlich beten wir kein Götzenbild an !!)

Mit dem Hl. Franziskus könnte man sogar fragen, ob Gott nicht in dem Nächsten, hier also in den Gläubigen mehr anwesend ist als in dem Stück Holz !

Oder - unabhängig davon - ob ER nicht in Wirklichkeit in der Eucharistie ist.
- - und dann ist es sowieso egal, von welcher Seite man auf IHN schaut, denn dann ist der Altar so wie so das Zentrum. :blinker:
Vielleicht noch ein Gedanke dazu: Was ist der wahre Leib Christi und was ist der mystische Leib Christi?
Interessanterweise hat es darauf im Laufe der Kirchengeschichte wechselseitig zwei Antworten gegeben.
1. wahrer Leib = Volk Gottes; mystischer Leib = Eucharistie
2. wahrer Leib = Eucharistie; mystischer Leib = Volk Gottes
Gruß Jürgen

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Kilianus
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Re: Priesterbruderschaft St. Petrus

Beitrag von Kilianus »

Reinhard hat geschrieben:
Kai hat geschrieben:Apropos "zum Volk gewendet", heute gesehen:
....
- jaja ... vordergründig scheint das ja einleuchtend ... :) ABER

es ist natürlich sehr die Frage, ob Christus in diesem Holzbildnis wirklich anwesend ist, oder nicht doch unsichtbar unter uns.
(schließlich beten wir kein Götzenbild an !!)

Mit dem Hl. Franziskus könnte man sogar fragen, ob Gott nicht in dem Nächsten, hier also in den Gläubigen mehr anwesend ist als in dem Stück Holz !

Oder - unabhängig davon - ob ER nicht in Wirklichkeit in der Eucharistie ist.
- - und dann ist es sowieso egal, von welcher Seite man auf IHN schaut, denn dann ist der Altar so wie so das Zentrum. :blinker:
Vordergründig scheint Dein "aber" einleuchtend, es ist es aber nicht, und zwar aus mehreren Gründen. Zunächst einmal: Natürlich sind ein Kruzifix oder auch der liturgische Osten nur symbolische Orte der Gegenwart Gottes. Das ändert nichts daran, daß die Liturgie zunächst einmal ein Symbolsystem ist. Weil der Mensch ganz wesentlich in räumlichen Kategorien denkt, gehört auch die räumliche Symbolik essentiell zu ihr. Wer in der Liturgie das Argument bemüht, es gehe an dieser oder jener Stelle ja "nur" um ein Symbol, argumentiert letztlich gegen die Liturgie als solche.

Auch das Argument, der Priester wende sich den Gläubigen als Abbildern Gottes zu, geht an der Grundstruktur christlicher Liturgie vorbei. Schließlich spricht er in seinem priesterlichen Beten in aller Regel im Namen eben dieser Gläubigen, sie sind als versammelte Gemeinschaft handelndes Subjekt, können also nicht zugleich als Symbol für den Adressaten dieses Handelns herhalten.

Ergänzend sei darauf hingewiesen, daß die - in aller Regel nicht konsistente - räumliche Umorganisation des Kirchenraums tendenziell - mal mehr, mal weniger ausgeprägt - tatsächlich zur Folge hat, daß sich Beten in Predigen verwandelt. Das läßt sich an der liturgischen Praxis empirisch deutlich belegen.

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Hubertus
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Re: Priesterbruderschaft St. Petrus

Beitrag von Hubertus »

Kilianus hat geschrieben:
Reinhard hat geschrieben:
Kai hat geschrieben:Apropos "zum Volk gewendet", heute gesehen:
....
- jaja ... vordergründig scheint das ja einleuchtend ... :) ABER

es ist natürlich sehr die Frage, ob Christus in diesem Holzbildnis wirklich anwesend ist, oder nicht doch unsichtbar unter uns.
(schließlich beten wir kein Götzenbild an !!)

Mit dem Hl. Franziskus könnte man sogar fragen, ob Gott nicht in dem Nächsten, hier also in den Gläubigen mehr anwesend ist als in dem Stück Holz !

Oder - unabhängig davon - ob ER nicht in Wirklichkeit in der Eucharistie ist.
- - und dann ist es sowieso egal, von welcher Seite man auf IHN schaut, denn dann ist der Altar so wie so das Zentrum. :blinker:
Vordergründig scheint Dein "aber" einleuchtend, es ist es aber nicht, und zwar aus mehreren Gründen. Zunächst einmal: Natürlich sind ein Kruzifix oder auch der liturgische Osten nur symbolische Orte der Gegenwart Gottes. Das ändert nichts daran, daß die Liturgie zunächst einmal ein Symbolsystem ist. Weil der Mensch ganz wesentlich in räumlichen Kategorien denkt, gehört auch die räumliche Symbolik essentiell zu ihr. Wer in der Liturgie das Argument bemüht, es gehe an dieser oder jener Stelle ja "nur" um ein Symbol, argumentiert letztlich gegen die Liturgie als solche.

Auch das Argument, der Priester wende sich den Gläubigen als Abbildern Gottes zu, geht an der Grundstruktur christlicher Liturgie vorbei. Schließlich spricht er in seinem priesterlichen Beten in aller Regel im Namen eben dieser Gläubigen, sie sind als versammelte Gemeinschaft handelndes Subjekt, können also nicht zugleich als Symbol für den Adressaten dieses Handelns herhalten.

Ergänzend sei darauf hingewiesen, daß die - in aller Regel nicht konsistente - räumliche Umorganisation des Kirchenraums tendenziell - mal mehr, mal weniger ausgeprägt - tatsächlich zur Folge hat, daß sich Beten in Predigen verwandelt. Das läßt sich an der liturgischen Praxis empirisch deutlich belegen.
:daumen-rauf:
Verwiesen sei in diesem Zusammenhang mal wieder auf: viewtopic.php?p=117253#p117253.
Der Kult ist immer wichtiger als jede noch so gescheite Predigt. Die Objektivität des Kultes ist das Größte und das Wichtigste, was unsere Zeit braucht. Der Alte Ritus ist der größte Schatz der Kirche, ihr Notgepäck, ihre Arche Noah. (M. Mosebach)

iustus
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Re: Fragen zu Hochaltar und Volksaltar/zur Zelebrationsrichtung

Beitrag von iustus »

Danke, Hubertus, für den Link! Eine hervorragende Stelle in einem hervorragenden Buch!
„Was den Gegenstand des Glaubens betrifft, hat sich das Konzil nichts Neues ausgedacht, noch hat es Altes ersetzen wollen." (Papst Benedikt XVI.)

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mensch
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Aus "Opfermahl vs. Mahlfeier: Leugnung des Sühneopfers?"

Beitrag von mensch »

Dieser Beitrag und die nachfolgende Diskussion stammt aus dem Strang "Bleibt die Missa Tridentina eine Randerscheinung?". -HeGe

iustus hat geschrieben:
Fragesteller hat geschrieben:Dass die gemeinsame Gebetsrichtung mindestens so sehr "gemeinsam feiern" lässt wie die wechselseitige Ausrichtung von Priester und Gemeinde aufeinander, ist auch klar.
"Liebe besteht nicht darin, dass man einander anschaut, sondern dass man gemeinsam in dieselbe Richtung blickt."

Antoine de Saint-Exupéry
Das ist jetzt aber sehr anthropozentrisch. Oder geht es in der Messe um die sich liebende Gemeinde? :pfeif:

Isidor_von_Sevilla
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Re: Bleibt die Missa Tridentina eine Randerscheinung?

Beitrag von Isidor_von_Sevilla »

mensch hat geschrieben:
iustus hat geschrieben:
Fragesteller hat geschrieben:Dass die gemeinsame Gebetsrichtung mindestens so sehr "gemeinsam feiern" lässt wie die wechselseitige Ausrichtung von Priester und Gemeinde aufeinander, ist auch klar.
"Liebe besteht nicht darin, dass man einander anschaut, sondern dass man gemeinsam in dieselbe Richtung blickt."

Antoine de Saint-Exupéry
Das ist jetzt aber sehr anthropozentrisch. ......
Inwiefern sollte das anthropozentrisch sein? :hae?:
Es gibt auch solche, die wohl die Sprache verehren, nicht aber DAS WORT anbeten!

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Siard
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Re: Bleibt die Missa Tridentina eine Randerscheinung?

Beitrag von Siard »

Isidor_von_Sevilla hat geschrieben:Inwiefern sollte das anthropozentrisch sein? :hae?:
Verstehe ich auch nicht. Wenn der Priester seine Herde liebt, so schaut er sie nicht über den Tisch an, sondern blickt mit ihr gemeinsam zum Herrn und seinem Altar. 8)

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mensch
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Re: Bleibt die Missa Tridentina eine Randerscheinung?

Beitrag von mensch »

Isidor_von_Sevilla hat geschrieben:
mensch hat geschrieben:
iustus hat geschrieben:
Fragesteller hat geschrieben:Dass die gemeinsame Gebetsrichtung mindestens so sehr "gemeinsam feiern" lässt wie die wechselseitige Ausrichtung von Priester und Gemeinde aufeinander, ist auch klar.
"Liebe besteht nicht darin, dass man einander anschaut, sondern dass man gemeinsam in dieselbe Richtung blickt."

Antoine de Saint-Exupéry
Das ist jetzt aber sehr anthropozentrisch. ......
Inwiefern sollte das anthropozentrisch sein? :hae?:
Schaust Du mit Gott in eine Richtung oder mit der Gemeinde? ....

Isidor_von_Sevilla
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Re: Bleibt die Missa Tridentina eine Randerscheinung?

Beitrag von Isidor_von_Sevilla »

mensch hat geschrieben:
Isidor_von_Sevilla hat geschrieben:
mensch hat geschrieben:
iustus hat geschrieben:
Fragesteller hat geschrieben:Dass die gemeinsame Gebetsrichtung mindestens so sehr "gemeinsam feiern" lässt wie die wechselseitige Ausrichtung von Priester und Gemeinde aufeinander, ist auch klar.
"Liebe besteht nicht darin, dass man einander anschaut, sondern dass man gemeinsam in dieselbe Richtung blickt."

Antoine de Saint-Exupéry
Das ist jetzt aber sehr anthropozentrisch. ......
Inwiefern sollte das anthropozentrisch sein? :hae?:
Schaust Du mit Gott in eine Richtung oder mit der Gemeinde? ....
Könntest Du freundlicherweise meine Frage beantworten? :hmm:
Es gibt auch solche, die wohl die Sprache verehren, nicht aber DAS WORT anbeten!

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mensch
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Re: Opfermahl vs. Mahlfeier: Leugnung des Sühneopfers?

Beitrag von mensch »

Aber vorlesen soll ich nicht?

Es ist doch erstaunlich, dass Menschen mit einer derart geballten Sachkompetenz nicht einmal schaffen, unpassende Zitate als solche zu erkennen. Aber das ist sicher zu nachkonziliar :pfeif:

Isidor_von_Sevilla
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Re: Opfermahl vs. Mahlfeier: Leugnung des Sühneopfers?

Beitrag von Isidor_von_Sevilla »

mensch hat geschrieben:Aber vorlesen soll ich nicht?
Nee, Du kannst - natürlich nur wenn Du willst - eine relativ simple Frage beantworten. :roll:
mensch hat geschrieben:Es ist doch erstaunlich, dass Menschen mit einer derart geballten Sachkompetenz nicht einmal schaffen, unpassende Zitate als solche zu erkennen. Aber das ist sicher zu nachkonziliar :pfeif:
Das von iustus vorgebrachte Zitat war eine passende Antwort auf den Unsinn, den der Fragesteller im Vorhinein zu erzählen wußte.
Es gibt auch solche, die wohl die Sprache verehren, nicht aber DAS WORT anbeten!

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mensch
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Re: Opfermahl vs. Mahlfeier: Leugnung des Sühneopfers?

Beitrag von mensch »

Isidor_von_Sevilla hat geschrieben:
mensch hat geschrieben:Aber vorlesen soll ich nicht?
Nee, Du kannst - natürlich nur wenn Du willst - eine relativ simple Frage beantworten. :roll:
Also gut:
- Liebende schauen in eine Richtung - nicht sich an
- Wo schaut die Gemeinde im alten Ritus hin? Gemeinsam in eine Richtung, oder schauen sie zu Gott?
- Wer das Zitat auf die alte Messe überträgt: die Gemeinde liebt sich untereinander und hat das in der Messe durch die gemeinsame Blickrichtung auszudrücken.
Das von iustus vorgebrachte Zitat war eine passende Antwort auf den Unsinn, den der Fragesteller im Vorhinein zu erzählen wußte.
Passende Antwort :freude:
Klar, wenn man anthropozentrisch meint, die gemeinsame Liebe der Gläubigen zueinander wäre ein Thema :vogel:

Isidor_von_Sevilla
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Re: Opfermahl vs. Mahlfeier: Leugnung des Sühneopfers?

Beitrag von Isidor_von_Sevilla »

mensch hat geschrieben:Wo schaut die Gemeinde im alten Ritus hin?
Sie schaut gemeinsam mit dem Priester nach Osten, denn - wie Dir bekannt sein dürfte - sind die Kirchengebäude in aller Regel geostet.
Sie schauen nach Osten, weil dort der kosmischen Ordnung zufolge die Sonne aufgeht. Die Sonne wiederum ist in der Natur ein Symbol für den auferstandenen Christus. Die Auferstehung des Herrn ist Teil der übernatürlichen Ordnung, die Gott der Welt einbeschaffen hat.

Ausführlich hat dies auch der emeritierte Papst in seinem Werk "Der Geist der Liturgie" beschrieben.
mensch hat geschrieben: Gemeinsam in eine Richtung, oder schauen sie zu Gott?
Sie schauen zu Gott und feiern sich nicht selber ..............
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Reinhard
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Re: Opfermahl vs. Mahlfeier: Leugnung des Sühneopfers?

Beitrag von Reinhard »

mensch hat geschrieben:Also gut:
- Liebende schauen in eine Richtung - nicht sich an
. . .
Also, ich weiß nicht ...

Wenn ich mit meiner Frau zusammen sitze, dann schaue ich sie doch eher an. Es sei denn wir sitzen am Strand und gucken gemeinsam aufs Meer.

Auch sonst, wenn ich mit jemandem intensiv rede, schaue ich ihn an.
Selbst beim intimen Zusammensein mit Christus, bei der Eucharistischen Anbetung ist das so: ich schaue auf IHN und ER auf mich.

Dieses Argument verfängt also nicht so richtig, würde ich mal sagen.

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mensch
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Re: Opfermahl vs. Mahlfeier: Leugnung des Sühneopfers?

Beitrag von mensch »

Dazu kommt, dass in beiden Formen der Messe auf Christus geschaut wird: Nur nicht mehr aus einer Richtung. In einer kreisrunden Anordnung der Bänke/Stühle ist Christus im wahrsten Sinne des Wortes Mittelpunkt, nicht weniger zeichenhaft als die im Osten aufgehende Sonne.

Tinius
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Re: Opfermahl vs. Mahlfeier: Leugnung des Sühneopfers?

Beitrag von Tinius »

Reinhard hat geschrieben:
mensch hat geschrieben:Also gut:
- Liebende schauen in eine Richtung - nicht sich an
. . .
Also, ich weiß nicht ...

Wenn ich mit meiner Frau zusammen sitze, dann schaue ich sie doch eher an. Es sei denn wir sitzen am Strand und gucken gemeinsam aufs Meer.

Auch sonst, wenn ich mit jemandem intensiv rede, schaue ich ihn an.
Selbst beim intimen Zusammensein mit Christus, bei der Eucharistischen Anbetung ist das so: ich schaue auf IHN und ER auf mich.

Dieses Argument verfängt also nicht so richtig, würde ich mal sagen.

Richtig. Allerdings habe ich neulich im italienischen Lokal ein älteres Paar gesehen, dass an einem 4-Tisch NEBENEINDER sitzend (natürlich) dasselbe Pastagericht von der Speisekarte bestellte und beim Getränk ebenfalls .....na ratet mal.

Isidor_von_Sevilla
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Re: Opfermahl vs. Mahlfeier: Leugnung des Sühneopfers?

Beitrag von Isidor_von_Sevilla »

mensch hat geschrieben:Dazu kommt, dass in beiden Formen der Messe auf Christus geschaut wird: Nur nicht mehr aus einer Richtung. In einer kreisrunden Anordnung der Bänke/Stühle ist Christus im wahrsten Sinne des Wortes Mittelpunkt, nicht weniger zeichenhaft als die im Osten aufgehende Sonne.
Welch eine geschichtsvergessene Aussage! :auweia:

Zu welcher Zeit wurden denn Kirchen in der von Dir vorgeschlagenen Form errichtet? :detektiv:

Der Kreis steht übrigens in der Kosmologie für ewige Wiederkehr und anderen esoterischen Unfug. Das christliche Geschichtsverständnis ist - übrigens in bewußtem Anschluß an das jüdische - linear und nicht kreisförmig.
Es gibt auch solche, die wohl die Sprache verehren, nicht aber DAS WORT anbeten!

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overkott
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Re: Opfermahl vs. Mahlfeier: Leugnung des Sühneopfers?

Beitrag von overkott »

Isidor_von_Sevilla hat geschrieben:
mensch hat geschrieben:Dazu kommt, dass in beiden Formen der Messe auf Christus geschaut wird: Nur nicht mehr aus einer Richtung. In einer kreisrunden Anordnung der Bänke/Stühle ist Christus im wahrsten Sinne des Wortes Mittelpunkt, nicht weniger zeichenhaft als die im Osten aufgehende Sonne.
Welch eine geschichtsvergessene Aussage! :auweia:

Zu welcher Zeit wurden denn Kirchen in der von Dir vorgeschlagenen Form errichtet? :detektiv:

Der Kreis steht übrigens in der Kosmologie für ewige Wiederkehr und anderen esoterischen Unfug. Das christliche Geschichtsverständnis ist - übrigens in bewußtem Anschluß an das jüdische - linear und nicht kreisförmig.
Wo steht denn so ein Blödsinn? Belege, bitte.

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taddeo
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Re: Opfermahl vs. Mahlfeier: Leugnung des Sühneopfers?

Beitrag von taddeo »

Isidor_von_Sevilla hat geschrieben:Zu welcher Zeit wurden denn Kirchen in der von Dir vorgeschlagenen Form errichtet? :detektiv:
Santo Stefano Rotondo in Rom stammt aus dem 5. Jahrhundert.
https://de.wikipedia.org/wiki/Santo_Stefano_Rotondo

Da gab es zwar nie eine kreisrunde Anordnung von Sitzgelegenheiten (weil man die generell nicht verwendete), aber die Bauform in konzentrischen Kreisen ist nachgewiesenermaßen kosmologisch motiviert.

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Re: Opfermahl vs. Mahlfeier: Leugnung des Sühneopfers?

Beitrag von Isidor_von_Sevilla »

taddeo hat geschrieben:
Isidor_von_Sevilla hat geschrieben:Zu welcher Zeit wurden denn Kirchen in der von Dir vorgeschlagenen Form errichtet? :detektiv:
Santo Stefano Rotondo in Rom stammt aus dem 5. Jahrhundert.
https://de.wikipedia.org/wiki/Santo_Stefano_Rotondo

Da gab es zwar nie eine kreisrunde Anordnung von Sitzgelegenheiten (weil man die generell nicht verwendete), aber die Bauform in konzentrischen Kreisen ist nachgewiesenermaßen kosmologisch motiviert.
Aus der angegebenen Quelle:
Frl. Vicky Pedia hat geschrieben:Der Kreisform war ein griechisches Kreuz eingeschrieben, das von außen in der Dachform sichtbar war und innen mit Zwischenwänden verdeutlicht wurde.
So wird ein Schuh d'raus! :doktor:
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taddeo
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Re: Opfermahl vs. Mahlfeier: Leugnung des Sühneopfers?

Beitrag von taddeo »

Das widerspricht nicht meiner Aussage. Wikipedia ist nicht vollständig und nicht unfehlbar.

Diese Bauform geht wohl auf das Vorbild der Grabeskirche in Jerusalem zurück.

Isidor_von_Sevilla
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Re: Opfermahl vs. Mahlfeier: Leugnung des Sühneopfers?

Beitrag von Isidor_von_Sevilla »

taddeo hat geschrieben:Das widerspricht nicht meiner Aussage.
Aber es ergänzt sie um wesentliche Aspekte! :unbeteiligttu:
taddeo hat geschrieben:Wikipedia ist nicht vollständig und nicht unfehlbar.
Was Du nicht sagst! :D :D :D
taddeo hat geschrieben:Diese Bauform geht wohl auf das Vorbild der Grabeskirche in Jerusalem zurück.
Die Hagia Sophia - um ein anderes sehr bekanntes und für die Christenheit wichtiges Kirchengebäude zu nennen - ist auch nicht kreuzförmig gebaut. :doktor:

Nichtsdestoweniger wurde in der Gotik die Spitze der kirchlichen Baukunst erreicht ...........
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mensch
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Re: Opfermahl vs. Mahlfeier: Leugnung des Sühneopfers?

Beitrag von mensch »

Isidor_von_Sevilla hat geschrieben: Welch eine geschichtsvergessene Aussage! :auweia:
Manche Dinge können in der Zeit neue Bedeutungen bekommen, vertiefte Akzente hervorbringen.
Zu welcher Zeit wurden denn Kirchen in der von Dir vorgeschlagenen Form errichtet? :detektiv:
Genaugenommen spreche ich von der Anordnung der Gemeinde um den Altar herum, nicht von der historischen Frage der Kirchenbauten.
Der Kreis steht übrigens in der Kosmologie für ewige Wiederkehr und anderen esoterischen Unfug. Das christliche Geschichtsverständnis ist - übrigens in bewußtem Anschluß an das jüdische - linear und nicht kreisförmig.
Schön dass Du erkannt hast dass so ein esoterischer Schmarrn kaum eine Rolle bei der Frage spielt, in welcher Weise nach dem 2.Vatikanischen Konzil die Gemeinde um den Altar herum angeordnet wird. Die Gemeinde wird nicht wegen einer dem Christentum fremden "ewigen Wiederkehr" um Christus herum angeordnet (wenn Du so einen Blödsinn schreibst, dann bitte ich um Quellen), sondern auf Christus hin, der in unserer Mitte ist, im wahrsten Sinne Mitmensch.

Isidor_von_Sevilla
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Re: Opfermahl vs. Mahlfeier: Leugnung des Sühneopfers?

Beitrag von Isidor_von_Sevilla »

mensch hat geschrieben:
Isidor_von_Sevilla hat geschrieben:Welch eine geschichtsvergessene Aussage! :auweia:
Manche Dinge können in der Zeit neue Bedeutungen bekommen, vertiefte Akzente hervorbringen.
Welche unentdeckten Qualitäten des katholischen Gottesdienstes bringt denn der NOM hervor, sodaß diese Ritusform unverzichtbar ist? :detektiv:
mensch hat geschrieben:
Isidor_von_Sevilla hat geschrieben:Zu welcher Zeit wurden denn Kirchen in der von Dir vorgeschlagenen Form errichtet? :detektiv:
Genaugenommen spreche ich von der Anordnung der Gemeinde um den Altar herum, nicht von der historischen Frage der Kirchenbauten.
Genaugenommen unterstützt kirchliche Architektur die würdige Anordnung der Gemeinde im Gottesdienst, meistens zumindest! :roll:
mensch hat geschrieben:
Isidor_von_Sevilla hat geschrieben:Der Kreis steht übrigens in der Kosmologie für ewige Wiederkehr und anderen esoterischen Unfug. Das christliche Geschichtsverständnis ist - übrigens in bewußtem Anschluß an das jüdische - linear und nicht kreisförmig.
Schön dass Du erkannt hast dass so ein esoterischer Schmarrn kaum eine Rolle bei der Frage spielt, in welcher Weise nach dem 2.Vatikanischen Konzil die Gemeinde um den Altar herum angeordnet wird.
Auch vom "Superkonzil" wurde nicht angeordnet, daß sich die Gemeinde von nun an in kreisförmig um den Altar zu versammeln hat.
mensch hat geschrieben:Die Gemeinde wird nicht wegen einer dem Christentum fremden "ewigen Wiederkehr" um Christus herum angeordnet (wenn Du so einen Blödsinn schreibst, dann bitte ich um Quellen), sondern auf Christus hin, der in unserer Mitte ist, im wahrsten Sinne Mitmensch.
Das Blödsinn schreiben überlass ich Dir .............
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mensch
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Re: Opfermahl vs. Mahlfeier: Leugnung des Sühneopfers?

Beitrag von mensch »

Isidor_von_Sevilla hat geschrieben:Welche unentdeckten Qualitäten des katholischen Gottesdienstes bringt denn der NOM hervor, sodaß diese Ritusform unverzichtbar ist? :detektiv:
Es ist die gültige Form unseres Gottesdienstes, die überall auf der Welt gefeiert wird. Was anderes ist nicht relevant. Und solange die Kirche es den Menschen, die sehr am alten Ritus hängen, weiterhin erlaubt, diesen alten Ritus zu feiern, sehe ich kein Problem.
Schön dass Du erkannt hast dass so ein esoterischer Schmarrn kaum eine Rolle bei der Frage spielt, in welcher Weise nach dem 2.Vatikanischen Konzil die Gemeinde um den Altar herum angeordnet wird.
Auch vom "Superkonzil" wurde nicht angeordnet, daß sich die Gemeinde von nun an in kreisförmig um den Altar zu versammeln hat.
Es gibt keinen Grund, sich auf das kreisförmig festzubeißen, zumal sich das Wort in dem v on Dir zitierten Abschnitt von mir nicht wiederfindet. Meine zentrale Aussage war schlichtweg, dass die Orientierung auf Christus die gleiche bleibt. In der alten Form durch die zeichenhafte Ausrichtung der Gemeinde nach Osten, in der neuen Form auf den Christus in der Mitte der Gemeinde. Aber gut, das mit dem Abstrahieren ging ja schon beim zuvor diskutierten Zitat in die Hose.....

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Re: Opfermahl vs. Mahlfeier: Leugnung des Sühneopfers?

Beitrag von Isidor_von_Sevilla »

mensch hat geschrieben:
Isidor_von_Sevilla hat geschrieben:Welche unentdeckten Qualitäten des katholischen Gottesdienstes bringt denn der NOM hervor, sodaß diese Ritusform unverzichtbar ist? :detektiv:
Es ist die gültige Form unseres Gottesdienstes, die überall auf der Welt gefeiert wird. Was anderes ist nicht relevant.
OK, also keine zusätzlichen Qualitäten im NOM.
mensch hat geschrieben:Und solange die Kirche es den Menschen, die sehr am alten Ritus hängen, weiterhin erlaubt, diesen alten Ritus zu feiern, sehe ich kein Problem.
Es ist eher - um das 'mal gaaaaanz höflich auszudrücken - die stiefmütterliche Behandlung des vetus ordo, die die innerkirchliche Ordnung stört.
Und das haben sich nicht die "Anhänger" dieser Ritusform zurechnen zu lassen ...............
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taddeo
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Re: Opfermahl vs. Mahlfeier: Leugnung des Sühneopfers?

Beitrag von taddeo »

Isidor_von_Sevilla hat geschrieben:Nichtsdestoweniger wurde in der Gotik die Spitze der kirchlichen Baukunst erreicht ...........
:hae?:
Nur architektonisch mit den Spitzbögen und der Raumhöhe. Theologisch sicher nicht.
Die Zementierung der Trennung von Volk und Altar (zB durch die Lettner) war theologisch kein Ruhmesblatt, sondern eine überaus zeitbedingte Erscheinung.

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Re: Opfermahl vs. Mahlfeier: Leugnung des Sühneopfers?

Beitrag von Fragesteller »

mensch hat geschrieben:
Isidor_von_Sevilla hat geschrieben:Welche unentdeckten Qualitäten des katholischen Gottesdienstes bringt denn der NOM hervor, sodaß diese Ritusform unverzichtbar ist? :detektiv:
Es ist die gültige Form unseres Gottesdienstes, die überall auf der Welt gefeiert wird. Was anderes ist nicht relevant. Und solange die Kirche es den Menschen, die sehr am alten Ritus hängen, weiterhin erlaubt, diesen alten Ritus zu feiern, sehe ich kein Problem.
Schön dass Du erkannt hast dass so ein esoterischer Schmarrn kaum eine Rolle bei der Frage spielt, in welcher Weise nach dem 2.Vatikanischen Konzil die Gemeinde um den Altar herum angeordnet wird.
Auch vom "Superkonzil" wurde nicht angeordnet, daß sich die Gemeinde von nun an in kreisförmig um den Altar zu versammeln hat.
Es gibt keinen Grund, sich auf das kreisförmig festzubeißen, zumal sich das Wort in dem v on Dir zitierten Abschnitt von mir nicht wiederfindet. Meine zentrale Aussage war schlichtweg, dass die Orientierung auf Christus die gleiche bleibt. In der alten Form durch die zeichenhafte Ausrichtung der Gemeinde nach Osten, in der neuen Form auf den Christus in der Mitte der Gemeinde. Aber gut, das mit dem Abstrahieren ging ja schon beim zuvor diskutierten Zitat in die Hose.....
Wenn man die Beziehung von Zeichen und Bezeichnetem isoliert betrachtet, hast Du Recht, dann sind beide Zelebrationsrichtungen in ihrer Symbolik gleichwertig. Aber man kann fragen, ob diese isolierte Betrachtung gerechtfertigt ist oder ob nicht - weil in der Tradition ja ein Stück Geschichte Gottes mit Seinem Volk materialisiert ist - auch die Geschichte des Zeichens miteinbezogen werden muss. Und da ist die Richtung nach Osten eindeutig höher zu bewerten.

(Das ist so ähnlich wie die Frage nach der Eucharistie am Karfreitag. Vom grünen Tisch her in ihrer Symbolik betrachtet, sind der Verzicht auf das Mahl des Auferstandenen am Todestag und die privilegierte Feier am Tag des Kreuzesopfers - wie im Protestantismus - gleichermaßen sinnvoll. Aber die Tradition bevorzugt da eine der beiden Möglichkeiten ganz klar.)

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martin v. tours
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Re: Opfermahl vs. Mahlfeier: Leugnung des Sühneopfers?

Beitrag von martin v. tours »

taddeo hat geschrieben:
Isidor_von_Sevilla hat geschrieben:Nichtsdestoweniger wurde in der Gotik die Spitze der kirchlichen Baukunst erreicht ...........
:hae?:
Nur architektonisch mit den Spitzbögen und der Raumhöhe. Theologisch sicher nicht.
Die Zementierung der Trennung von Volk und Altar (zB durch die Lettner) war theologisch kein Ruhmesblatt, sondern eine überaus zeitbedingte Erscheinung.
Du kennst dich da sicher besser aus als ich, aber ich dachte immer das wäre schon vor der Gotik so gewesen ?
Bei sehr alten Kirchen in Rom oder auch in Venedig (Markusbasilika oder auch Torcello) ist diese räumliche Trennung, auch mit so einer Art Teil-Ikonostase zu sehen.
Ich dachte immer das wäre unserer gemeinsamen Vergangenheit mit den Orthodoxen geschuldet und keine Erfindung der Gotik.
Aber ich lerne gerne auch immer dazu.
Nach dem sie nicht erreicht hat, daß die Menschen praktizieren, was sie lehrt, hat die gegenwärtige Kirche beschlossen, zu lehren, was sie praktizieren.
Nicolás Gómez Dávila

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