Tridentinische Messe und deutsche Kirchenlieder

Rund um den traditionellen römischen Ritus und die ihm verbundenen Gemeinschaften.
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taddeo
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Re: Priesterbruderschaft St. Petrus

Beitrag von taddeo »

cantus planus hat geschrieben:
ottaviani hat geschrieben:im deutschsprachigen Raum ist auch das sog"deutsche Amt" erlaubt also Hochamt mit deutschen Liedern wird in Wiener Tradi kreisen sehr geschätzt
meist mit der "liegen" oder der "wenden " Messe :breitgrins:
801 und 802. Ich träume heute noch davon... :D
OT
Hat denn dort die ganze Messe ne einzige GL-Nummer? :hmm:
/OT

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cantus planus
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Re: Priesterbruderschaft St. Petrus

Beitrag von cantus planus »

taddeo hat geschrieben:
cantus planus hat geschrieben:
ottaviani hat geschrieben:im deutschsprachigen Raum ist auch das sog"deutsche Amt" erlaubt also Hochamt mit deutschen Liedern wird in Wiener Tradi kreisen sehr geschätzt
meist mit der "liegen" oder der "wenden " Messe :breitgrins:
801 und 802. Ich träume heute noch davon... :D
OT
Hat denn dort die ganze Messe ne einzige GL-Nummer? :hmm:
/OT
Gewiss. Mit Unternummer, also 801 (1), 801 (2) etc.
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taddeo
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Re: Tridentinische Messe und deutsche Kirchenlieder

Beitrag von taddeo »

Ah so. Bei uns (PA, R) sind es immer durchlaufende Nummern.

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cantus planus
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Re: Tridentinische Messe und deutsche Kirchenlieder

Beitrag von cantus planus »

Ist ja eigentlich nicht nötig: wenn's heißt 802, wissen die Leute ja, wo was zu singen ist.
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taddeo
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Re: Tridentinische Messe und deutsche Kirchenlieder

Beitrag von taddeo »

cantus planus hat geschrieben:Ist ja eigentlich nicht nötig: wenn's heißt 802, wissen die Leute ja, wo was zu singen ist.
Das scheint aber nun wirklich eine österreichische Nationaltragödiespezialität zu sein, daß man immer gleich die ganze Messe singt. Ich kann mich erinnern, das in Wien und Salzburg gesehen zu haben.
Bei uns sind es meistens nur das Gloria und das Sanctus, die verwendet werden, die anderen Teile eher selten.

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cantus planus
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Re: Tridentinische Messe und deutsche Kirchenlieder

Beitrag von cantus planus »

taddeo hat geschrieben:
cantus planus hat geschrieben:Ist ja eigentlich nicht nötig: wenn's heißt 802, wissen die Leute ja, wo was zu singen ist.
Das scheint aber nun wirklich eine österreichische Nationaltragödiespezialität zu sein, daß man immer gleich die ganze Messe singt. Ich kann mich erinnern, das in Wien und Salzburg gesehen zu haben.
Bei uns sind es meistens nur das Gloria und das Sanctus, die verwendet werden, die anderen Teile eher selten.
In Wien singt man einen Sonntag 801, den nächsten 802, den übernächsten 801, Weihnachten 802, Ostern 801, Pfingsten 802 (oder alles umgekehrt), den Sonntag drauf 801...
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lifestylekatholik
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Re: Tridentinische Messe und deutsche Kirchenlieder

Beitrag von lifestylekatholik »

ottaviani hat geschrieben:Es gibt angeblich irgendeine Verordnung vom hl. Pius X. daß das Latein in der Messe so zu sprechen und zu singen ist wie in Rom
Es ist der ausdrückliche Wunsch. Eine Verordnung dazu hat der hl. Pius X. nicht erlassen.
»Was muß man denn in der Kirche ›machen‹? In den Gottesdienſt gehen und beten reicht doch.«

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ottaviani
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Re: Tridentinische Messe und deutsche Kirchenlieder

Beitrag von ottaviani »

Niels hat geschrieben:
taddeo hat geschrieben:
ottaviani hat geschrieben:Es gibt angeblich irgendeine Verordnung vom hl. Pius X. daß das Latein in der Messe so zu sprechen und zu singen ist wie in Rom aber ich hab von der Thematik schlicht keine Ahnung da ich gesungene Messe immer meide und mich seit mittlerweile Jahrzehnten nur mit stillen Messe ohne jede Musik begnüge
Ob sie von Pius X. stammt, weiß ich grad auch nicht, aber so eine Verordnung gibt es, die wurde auch schon mal hier im Forum thematisiert. Ein Dokument, das man geflissentlich ignorieren sollte.
:daumen-rauf:
(Von sog. "Betsingmessen" oder ähnlichem ganz zu schweigen.)
ohne Betsingmesse wär das in Wien völlig undenkbar

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ottaviani
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Re: Tridentinische Messe und deutsche Kirchenlieder

Beitrag von ottaviani »

cantus planus hat geschrieben:
taddeo hat geschrieben:
cantus planus hat geschrieben:Ist ja eigentlich nicht nötig: wenn's heißt 802, wissen die Leute ja, wo was zu singen ist.
Das scheint aber nun wirklich eine österreichische Nationaltragödiespezialität zu sein, daß man immer gleich die ganze Messe singt. Ich kann mich erinnern, das in Wien und Salzburg gesehen zu haben.
Bei uns sind es meistens nur das Gloria und das Sanctus, die verwendet werden, die anderen Teile eher selten.
In Wien singt man einen Sonntag 801, den nächsten 802, den übernächsten 801, Weihnachten 802, Ostern 801, Pfingsten 802 (oder alles umgekehrt), den Sonntag drauf 801...
das hat auch den Grund daß den Wienern das sog Gotteslob nie behagt hat und man fast nur den Österr. Diözesananhang verwendet hat und was 801 802 betrifft sind die Österreicher da unglaublich konsequent: im alten Diözesangesangbuch betende Gemeinde ist es Nr 1 und 2.
Meine erste Messe bei den Mechitaristen (armenische Katholiken) Sonntag 8 uhr Früh Priester zieht ein und die Orgel intoniert Wohin soll ich mich wenden Messbesucher ausnahmslos Tradis
die Armenier gehn um 11 ins Hochamt
zur Kommunion stimmt dann der Priester selber mir armenischen Akzent an "Oh Jesus all mein Leben bist du" weil der Organist es vergessen hatte

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Sursum Corda
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Re: Tridentinische Messe und deutsche Kirchenlieder

Beitrag von Sursum Corda »

cantus planus hat geschrieben:
taddeo hat geschrieben:
cantus planus hat geschrieben:Ist ja eigentlich nicht nötig: wenn's heißt 802, wissen die Leute ja, wo was zu singen ist.
Das scheint aber nun wirklich eine österreichische Nationaltragödiespezialität zu sein, daß man immer gleich die ganze Messe singt. Ich kann mich erinnern, das in Wien und Salzburg gesehen zu haben.
Bei uns sind es meistens nur das Gloria und das Sanctus, die verwendet werden, die anderen Teile eher selten.
In Wien singt man einen Sonntag 801, den nächsten 802, den übernächsten 801, Weihnachten 802, Ostern 801, Pfingsten 802 (oder alles umgekehrt), den Sonntag drauf 801...
Das ist aber jetzt gemein von Dir! Zwischendurch ist doch sicher auch mal "Orchestermess'n"! In Tradi-Kreisen ist das nicht besser: jeden Sonntag das Gloria aus der 8. Messe und das 3. Credo singen zu müssen, ist auf die Dauer recht ermüdend... :breitgrins: Ermüdende Korrektheit, sozusagen... :kugel:
Ich glaube aber, ich sollte, nach dem was Ottaviani so berichtet, vielleicht nach Wien umziehen ;D ... Kohlbrenners Majestätsmesse wird bei uns nur noch in den Schützenmessen gesungen, und sie ist unzweifelhaft die Königin der Singmessen! Sehr schön ist da übrigens Hauners Originalmelodie des Eingangsliedes.
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cantus planus
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Re: Tridentinische Messe und deutsche Kirchenlieder

Beitrag von cantus planus »

Sursum Corda hat geschrieben:
cantus planus hat geschrieben:
taddeo hat geschrieben:
cantus planus hat geschrieben:Ist ja eigentlich nicht nötig: wenn's heißt 802, wissen die Leute ja, wo was zu singen ist.
Das scheint aber nun wirklich eine österreichische Nationaltragödiespezialität zu sein, daß man immer gleich die ganze Messe singt. Ich kann mich erinnern, das in Wien und Salzburg gesehen zu haben.
Bei uns sind es meistens nur das Gloria und das Sanctus, die verwendet werden, die anderen Teile eher selten.
In Wien singt man einen Sonntag 801, den nächsten 802, den übernächsten 801, Weihnachten 802, Ostern 801, Pfingsten 802 (oder alles umgekehrt), den Sonntag drauf 801...
Das ist aber jetzt gemein von Dir! Zwischendurch ist doch sicher auch mal "Orchestermess'n"!
Natürlich. 801 und 802 kann man ja auch mit dem Orchester spielen. :breitgrins:
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Linus
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Re: Tridentinische Messe und deutsche Kirchenlieder

Beitrag von Linus »

ottaviani hat geschrieben:Also in Wien benützt die FSSPX auch das vorkonziliare gesangbuch wie das heute mit der Petrusbruderschaft ist weiß ich nicht 1988/89 wurde da auch das vorkonziliare Gesangbuch verwendet
ich bin ja, wenn dann nur wochentags da, aber wenn mal gesungen wird, dann aus der "betenden Gemeinde" (und 801/802 ist da zumindest fürs sanctus eingebaut.)
"Katholizismus ist ein dickes Steak, ein kühles Dunkles und eine gute Zigarre." G. K. Chesterton
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ottaviani
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Re: Tridentinische Messe und deutsche Kirchenlieder

Beitrag von ottaviani »

da wir wochentags gesungen ?????

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Sursum Corda
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Re: Tridentinische Messe und deutsche Kirchenlieder

Beitrag von Sursum Corda »

Ist das so schlimm? :auweia: Bei uns in der Diözese wurde/wird wochentags immer gesungen. Dafür haben wir im Diözesangesangbuch extra eine ganze Unzahl von Singmessen für alle möglichen und unmöglichen Gelegenheiten. :)
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ottaviani
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Re: Tridentinische Messe und deutsche Kirchenlieder

Beitrag von ottaviani »

nein nur ungewöhnlich

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Schwenkelpott
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Re: Tridentinische Messe und deutsche Kirchenlieder

Beitrag von Schwenkelpott »

Sursum Corda hat geschrieben:Missa dialogisata und Betsingmesse und wie sie alle heißen mögen, waren in ihrer jeweiligen "Reinform" durchaus nicht das übliche. Üblich war, zumal auf dem Lande, folgendes:
[...] teildialogisierte Messe: Antworten des Volks beschränken sich im wesentlichen auf die Akklamationen; Stufengebet, Sucipiat und Kommunionconfiteor betet nur der Meßdiener. Und zu dieser Messe wird dann eine deutsche Singmesse oder andere passende Lieder gesungen. die bei der Betsingmesse noch üblichen deutschen "Ersatzgebete" wurden beileibe nicht immer laut mitgebetet, daß überließ man sehr oft der Privatnadacht der Gläubigen.
So erinnert sich auch meine Mutter ... Erzbistum Paderborn eben ;)
Der Katholik steht und will stehen in Allem auf historischem Boden; nur das Erdreich der Überlieferung gibt ihm Festigkeit und Nahrung; nur was sich an Überliefertes anschließt, gedeiht und treibt zu neuen Blüten und neuem Samen.
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umusungu
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Re: Tridentinische Messe und deutsche Kirchenlieder

Beitrag von umusungu »

Genauso war es ...
die hiesigen Edel-Tradis sind viel zu jung, um diese Praxis je kennengelernt zu haben. Das ist alles angelesen - und wird dann als Non-Plus-Ultra von Liturgie verkauft.

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Siard
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Re: Tridentinische Messe und deutsche Kirchenlieder

Beitrag von Siard »

umusungu hat geschrieben:Genauso war es ...
die hiesigen Edel-Tradis sind viel zu jung, um diese Praxis je kennengelernt zu haben. Das ist alles angelesen - und wird dann als Non-Plus-Ultra von Liturgie verkauft.
Wo soll das geschehen sein? Die Schlamperei der Alten wurde zur Schlamperei der Modis, so what.

iustus
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Re: Tridentinische Messe und deutsche Kirchenlieder

Beitrag von iustus »

„Was den Gegenstand des Glaubens betrifft, hat sich das Konzil nichts Neues ausgedacht, noch hat es Altes ersetzen wollen." (Papst Benedikt XVI.)

maliems
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Re: Tridentinische Messe und deutsche Kirchenlieder

Beitrag von maliems »

umusungu hat geschrieben:Genauso war es ...
die hiesigen Edel-Tradis sind viel zu jung, um diese Praxis je kennengelernt zu haben. Das ist alles angelesen - und wird dann als Non-Plus-Ultra von Liturgie verkauft.
Also ich finde auch, dass man da nicht so streng sein sollte. Ich bin als anfangs normaler Pfarr-Messdiener (Jahrgang 1969) zur Tradition gekommen, weil ich mich immer mit dem Pastor gestritten hatte und, sobald ich den Führerschein hatte, die neuen Chancen erfgriffen habe. Tradi-Tourismus eben :D

Für mich ist so ein Mischmasch der 50er/60er, wahrscheinlich auch der 40er und so (also vor meiner Geburt) ganz akzeptabel.

Ich denke da vor allem ganz lieb an meine Eltern, Großeltern und Religionslehrerin, die davon geschwärmt haben, zurück. Was die gut fanden, werde ich aus Hochachtung vor ihnen nie verachten.

Purismus finde ich außerdem auch langweilig, auch wenn ich die "pure" Form natürlich toll finde.

(nebenbei: Kennt jemand "Arnold Retzer: Miese Stimmung"? that´s it!)

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umusungu
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Re: Tridentinische Messe und deutsche Kirchenlieder

Beitrag von umusungu »

Sag ich doch!

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Niels
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Re: Tridentinische Messe und deutsche Kirchenlieder

Beitrag von Niels »

umusungu hat geschrieben:Sag ich doch!
Nee. Sagst Du so eben nicht. :nein:
Lies mal Deine Beiträge... :nuckel:

CIC_Fan

Re: Tridentinische Messe und deutsche Kirchenlieder

Beitrag von CIC_Fan »

ich darf nur kurz darauf verweisen die Missa Dialogata sieht in ihrer Reinform durchaus vor daß das Stufengebet das Confiteor vor der Kommunion und das Suscipiat nur vom Ministranten gebetet wird das Volk singt da in der Regel ;)

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Schwenkelpott
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Re: Tridentinische Messe und deutsche Kirchenlieder

Beitrag von Schwenkelpott »

cathfish hat geschrieben:[...]wo gibt es denn nun dt. Liedgut im alten Ritus?
In Neustadt/Weinstraße (St. Ägidius) werden sowohl das 1975er Gotteslob als auch das Salve Regina genutzt - als ich da war, kam allerdings nur ersteres zum Einsatz. In Heidelberg (St. Anna) singt man aus dem Magnifikat. In Stuttgart-Zuffenhausen (St. Albert) gibt es ein FSSP-eigenes(?) Gesangbuch. An allen drei Orten Ordinarium immer auf Latein (Kyrie natürlich nicht ... ), ansonsten (außer Asperges) deutschsprachige Lieder (wenn ich mich denn recht erinnere - wenn man das erste Mal oder noch nicht so oft in der außerordentlichen Form war, achtet man nicht auf alles ganz genau, legt den Schott - wenn zur Hand - eh irgendwann weg und ist vor allem selig ... ).
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Hubertus
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Re: Tridentinische Messe und deutsche Kirchenlieder

Beitrag von Hubertus »

Schwenkelpott hat geschrieben:wenn man das erste Mal oder noch nicht so oft in der außerordentlichen Form war, achtet man nicht auf alles ganz genau, legt den Schott - wenn zur Hand - eh irgendwann weg und ist vor allem selig ... ).
Oh, das habe ich tatsächlich jahrelang so praktiziert, bestimmt die ersten drei oder vier Jahre. Und es ist mir gar nichts abgegangen (die Lesungen wurden sowieso noch mal auf Deutsch vorgetragen, und um die Orationen zumindest global zu verstehen, reicht mein Latein zum Glück noch hin) - es gab da so viel zu entdecken, einzuüben etc., da wäre das pausenlose Mitlesen im Schott nur hinderlich gewesen. Ich verwende ihn lieber bei der Vorbereitung auf die hl. Messe (lese die kurze geistliche Einführung, die Stationskirche; die Orationen etc.). Die Lesungen lese ich allerdings mit, wenn sie aus Zeitgründen nicht mehr anschließend auf Deutsch vorgelesen werden können (z.B. am Karfreitag, in der Osternacht). Überhaupt würde ich sagen, daß max. die Hälfte (wenn nicht weniger) der Meßbesucher die Texte mitlesen.

Aber das ist hier eigentlich gar nicht das Thema. :tuete:
Der Kult ist immer wichtiger als jede noch so gescheite Predigt. Die Objektivität des Kultes ist das Größte und das Wichtigste, was unsere Zeit braucht. Der Alte Ritus ist der größte Schatz der Kirche, ihr Notgepäck, ihre Arche Noah. (M. Mosebach)

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Re: Tridentinische Messe und deutsche Kirchenlieder

Beitrag von HeGe »

Hubertus hat geschrieben:
Schwenkelpott hat geschrieben:wenn man das erste Mal oder noch nicht so oft in der außerordentlichen Form war, achtet man nicht auf alles ganz genau, legt den Schott - wenn zur Hand - eh irgendwann weg und ist vor allem selig ... ).
Oh, das habe ich tatsächlich jahrelang so praktiziert, bestimmt die ersten drei oder vier Jahre. Und es ist mir gar nichts abgegangen (die Lesungen wurden sowieso noch mal auf Deutsch vorgetragen, und um die Orationen zumindest global zu verstehen, reicht mein Latein zum Glück noch hin) - es gab da so viel zu entdecken, einzuüben etc., da wäre das pausenlose Mitlesen im Schott nur hinderlich gewesen. Ich verwende ihn lieber bei der Vorbereitung auf die hl. Messe (lese die kurze geistliche Einführung, die Stationskirche; die Orationen etc.). Die Lesungen lese ich allerdings mit, wenn sie aus Zeitgründen nicht mehr anschließend auf Deutsch vorgelesen werden können (z.B. am Karfreitag, in der Osternacht). Überhaupt würde ich sagen, daß max. die Hälfte (wenn nicht weniger) der Meßbesucher die Texte mitlesen.

Aber das ist hier eigentlich gar nicht das Thema. :tuete:
Ich gehe ja nur alle paar Monate mal in die alte Messe, habe das Mitlesen aber auch irgendwann aufgegeben, jedenfalls bei normalen Messen. Das kann man sich auch gut vor oder nach der Messe durchlesen. Anders halte ich es noch bei besonderen Liturgien, wie jetzt beispielsweise zuletzt an Karfreitag. Bei den großen Fürbitten ist es m.E. hilfreich zu wissen, für wen oder was man gerade betet, der Text der Improperien ist einfach zu eindrucksvoll.
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Hubertus
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Re: Tridentinische Messe und deutsche Kirchenlieder

Beitrag von Hubertus »

Schwenkelpott hat geschrieben:gibt es ein FSSP-eigenes(?) Gesangbuch
Das interessiert mich übrigens, da hak' ich mal nach: gibt es das tatsächlich? Ich weiß, daß die Veröffentlichung "Ordo Missae", zumindest die neueren Ausgaben, hinten einen deutschsprachigen Liedteil (nur Text, keine Noten) enthält. Ansonsten ist mir nur der Gebrauch des "Gotteslobs" bekannt. Gibt es da noch was anderes?



Und wie hält das eigentlich die Piusbruderschaft? Haben die ein eigenes Gesangbuch? Oder verwenden sie einfach die vorkonzilaren Ausgaben weiter? Das "Gotteslob" wewrden sie kaum hernehmen, oder?
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Re: Tridentinische Messe und deutsche Kirchenlieder

Beitrag von CIC_Fan »

wenn irgend möglich wird bei der FSSPX das vorkonziliare Gesangbuch der jeweiligen Diözese verwendet gelegentlich wird für andachten der Gebetsschaft von Pfr Weigel benützt private Initiativen wie das Gebetbuch "der Pilger " von Pfr Petermann konnten sich leider nicht durchsetzten

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Re: Tridentinische Messe und deutsche Kirchenlieder

Beitrag von Schwenkelpott »

Hubertus hat geschrieben:
Schwenkelpott hat geschrieben:gibt es ein FSSP-eigenes(?) Gesangbuch
Das interessiert mich übrigens, da hak' ich mal nach: gibt es das tatsächlich? [...] Gibt es da noch was anderes?
Ich meine, beim Verlassen von St. Albert ein grün(?) gebundenes Gesangbuch gesehen zu haben; Titel ist mir entfallen. Das nächste Mal werde ich genauer darauf achten (und dann das Gesangbuch auch mit in die Bank nehmen - ich singe nämlich sowohl gerne Latein [da stehen Texte und Melodien ja im hinten im Schott drin] als auch Deutsch :pfeif: ).
Hubertus hat geschrieben:Ansonsten ist mir nur der Gebrauch des "Gotteslobs" bekannt.


Ist dem so in der Damenstiftskirche? 1975er oder 2013er?
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Re: Tridentinische Messe und deutsche Kirchenlieder

Beitrag von Hubertus »

Schwenkelpott hat geschrieben:1975er oder 2013er?
Vormals 1975er, jetzt 2013er.
Der Kult ist immer wichtiger als jede noch so gescheite Predigt. Die Objektivität des Kultes ist das Größte und das Wichtigste, was unsere Zeit braucht. Der Alte Ritus ist der größte Schatz der Kirche, ihr Notgepäck, ihre Arche Noah. (M. Mosebach)

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Re: Tridentinische Messe und deutsche Kirchenlieder

Beitrag von Schwenkelpott »

Hubertus hat geschrieben:
Schwenkelpott hat geschrieben:gibt es ein FSSP-eigenes(?) Gesangbuch
Das interessiert mich übrigens, da hak' ich mal nach: gibt es das tatsächlich?
Es handelt sich bei dem Gesangbuch, welches ich meine, um "Laudate Dominum". Habe gesehen, dass es auch schon hier im Forum angesprochen wurde: viewtopic.php?p=688539#p688539
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Re: Tridentinische Messe und deutsche Kirchenlieder

Beitrag von Sursum Corda »

umusungu hat geschrieben:Genauso war es ...
die hiesigen Edel-Tradis sind viel zu jung, um diese Praxis je kennengelernt zu haben. Das ist alles angelesen - und wird dann als Non-Plus-Ultra von Liturgie verkauft.
Diese Behauptung kann ich zumindest für meine Person so nicht hinnehmen. Hier in der Erzdiözese Paderborn gab es bis weit in die achtziger Jahres des letzten Jahrhunderts hinein mehrere "Inseln der Seligkeit" (aus einer stamme ich selbst), in denen die Liturgiereform nicht oder aber nur in der 1965er Form durchgesetzt war. Ich durfte also den alten Zustand noch selbst erleben. Es bleibt dabei: Für die Diözese Paderborn gilt "vorkonziliar" für den Großteil der Gemeinden folgender Zustand: Priester betet die Meßgebete bzw. singt ein Amt, Volk singt derweil eine deutsche Singmesse, eventuell angereichert mit Zeitliedern oder einzelnen Ordinariumsstücken in Choral. Das gilt nicht für den Dom und die Klosterkirchen, die immer schon eine eigene Musiktradition hatten.
Und genau diesen Zustand wünschen sich auf den Dörfern auch die meisten Kirchgänger heute noch. Denen graut es vor "Gemeindeversen" etc. pp. gewaltig. Man höre sich nach der Messe einmal auf unseren Kirchplätzen das Schimpfen der Kirchgänger über das Gotteslob und die ewig neuen Gesänge an. Die jungen Leute gehen nicht zur Kirche, sind sie da, singen sie nicht, und die alten sehnen sich nach dem Sursum Corda zurück. So ist das.
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