Widerstand und Versöhnung in Campos dos Goytacazes

Rund um den traditionellen römischen Ritus und die ihm verbundenen Gemeinschaften.
Benutzeravatar
ottaviani
Beiträge: 6844
Registriert: Mittwoch 24. März 2004, 17:24
Wohnort: wien

Re: Widerstand und Versöhnung in Campos dos Goytacazes

Beitrag von ottaviani »

Hier sehen wir den Veräter des Werkes von dom Antonio am Werk er konzelebriert den NOM
http://www.gloria.tv/?media=166615

Benutzeravatar
Gamaliel
Beiträge: 8609
Registriert: Donnerstag 22. Januar 2009, 07:32

Re: Widerstand und Versöhnung in Campos dos Goytacazes

Beitrag von Gamaliel »

ottaviani hat geschrieben:Hier sehen wir den Veräter des Werkes von dom Antonio am Werk er konzelebriert den NOM
http://www.gloria.tv/?media=166615
Es schadet nicht das noch einmal extra hervorzuheben, allerdings hat Sempre in einem früheren Beitrag bereits einen Link zum Video und einige Erklärungen gebracht: http://www.kreuzgang.org/viewtopic.php?p=527179#p527179

Benutzeravatar
ottaviani
Beiträge: 6844
Registriert: Mittwoch 24. März 2004, 17:24
Wohnort: wien

Re: Widerstand und Versöhnung in Campos dos Goytacazes

Beitrag von ottaviani »

ich han das Video nicht gefunden aber das heißt bei mir nix :pfeif:

Benutzeravatar
Sempre
Beiträge: 8891
Registriert: Sonntag 19. Juli 2009, 19:07

Re: Widerstand und Versöhnung in Campos dos Goytacazes

Beitrag von Sempre »

Hier bei uns, ca. 2000km südlich von Campos dos Goytacazes, gibt es nicht nur in der Diözese, nein im gesamten Bundesstaat keine Messe im alten Ritus. Der Bruch ist gut gelungen. Der Balken ist nicht nur angeknackst, sondern komplett durchgetreten und das verhasste Stück wurde mit weiteren Fußtritten hinausbefördert. Auf dass es nicht etwa die neue Zivilisation der Liebe störe. Wie der Erzbischof von Maringá, Dom Anuar Battisti, aus dem Nachbarstaat, Paraná, vergangenen Samstag erklärte, können ja wir nichts dafür, dass wir katholisch sind. Das ist eine historische Altlast. Das faule Stück des Balkens war zwar zur Tür hinausbefördert worden, die Reste gammeln aber leider noch im Vorgarten herum. Tut uns furchtbar leid.

Wir haben hier nicht nur Bischöfe, sondern auch Priester, die wenigstens aufrichtig sind. Anstelle der nutzlosen, langweiligen, anödenden Wort- und Brotfeiern, so meinen sie, sollte die Gemeinde den Sonntag und den Versammlungssaal nutzen, um politische und soziale Aktionen zu planen. Die Gesundheitspastoral der hiesigen regionalen Abteilung der Bischofskonferenz ist froher Hoffnung: Vom Fortschritt der Gesundheitstechnik aus betrachtet sei das Himmelreich auf Erden eigentlich ziemlich nahe. Es muss jetzt nur noch gerechter verteilt werden.

Die systematische Verblödung wurde erreicht, indem man bereits Ende der 1960er begann, die Katechese, den systematischen Unterricht, durch die freie Phantasie und Kreativität zu ersetzen. Statt Vermittlung der offenbarten Wahrheit der Kirche nun Suche nach der Wahrheit. Romano Amério berichtet, dass ein Kongress in Assisi 1969 im Abschlussdokument forderte, dass jeglicher dogmatische Inhalt aus der Katechese zu entfernen sei, jeglicher spezifisch katholische Inhalt. Stattdessen Geschichte der Religionen. Alles andere sei in demokratischen Gesellschaften ein ungerechtes Privileg. Dazu dann Förderung der Kreativität, des Dialogs, der aktiven Teilnahme aller.

Warum ist das systematische Verblödung? Weil Kreativität sowohl moralisch als auch metaphysisch ein Absurdum ist. Das Ziel des Menschen muss nicht erst auf vom Menschen zu findenden Wegen ermittelt werden. Das Ziel des Menschen ist gegeben und offenbart. Es geht nur darum, es den Menschen bekannt zu machen, damit sie sich entschließen können, es zu wollen - oder es zu verwerfen.

1969 in Assisi wurde weiterer modernistischer und mystisch anmutender Nonsens verzapft: Die Katechese solle zur Erfahrung Christi führen. Die Gotteserfahrung führe zu einer tieferen Annäherung an die Liebe und den Glauben. Das ist falsch, weil die Katechese die Lehre der Kirche vermitteln soll und muss. Das kann nicht durch eine existenzielle Erfahrung ersetzt werden, denn die Lehre enthält übernatürliche Inhalte, die nicht erfahren werden können.

Hier in Brasilien wurde besonders ein weiterer Punkt von Assisi 1969 betont. Es sei notwendig, dass in der Katechese soziale Ungerechtigkeiten angeprangert werden, und Initiativen verteidigt werden, die in Richtung der sozialen Befreiung der Armen gehen. Reiner Marxismus.

Dom Antônio de Castro Mayer hatte in seiner Diözese Schulen und Seminare errichtet. Mithilfe der vorhandenen und herbeigeholten Ordensgemeinschaften hat er sich um die katholische Ausbildung aller Katholiken gekümmert.

Im vergangenen Dezember stieß ein Seminarist aus Campos dos Goytacazes zu unserer Gemeinde, die per Flugzeug von den Piusbrüdern betreut wird. Er kommt hier aus unserer Gegend. Das Seminar in Campos hatte er gerade zusammen mit zwei anderen Seminaristen verlassen. Der Grund: Die Bibliothek war bereinigt worden. Die vom verhassten Stück des gebrochenen Balkens verfasste Literatur war aus der Bibliothek des Seminars entfernt worden. Er geht nun nach Nova Friburgo ins traditionsverbundene Kloster. Einer seiner Freunde, dessen Eintritt ins Seminar von Campos bevorstand, wertet den Vorgang im Seminar als Hinweis gegen seine Berufung. Die beiden brachten drei tadellose und bestens vorbereitete junge Messdiener mit, für deren Berufung ich hier bitte, zu beten.

Gruß
Sempre
Niemals sei gesagt es werde je zugelassen, daß ein zum Leben prädestinierter Mensch sein Leben ohne das Sakrament des Mittlers beendet. (St. Augustin, Gegen Julian, V-4)

Benutzeravatar
holzi
Beiträge: 7879
Registriert: Montag 28. November 2005, 15:00
Wohnort: Regensburg

Re: Widerstand und Versöhnung in Campos dos Goytacazes

Beitrag von holzi »

Na dann wundet mich der Aufstieg der Protestanten noch weniger als vorher. Ich dachte nämlich, die Selbstdemontage der katholischen Kirche in Brasilien geschaqh wegen zwar gut gemeinter aber dennoch falschen Entscheidungen. Nach deinen Berichten schaut das eher so aus, als stünde da planvolle Absicht dahinter. Grusel!

Benutzeravatar
martin v. tours
Beiträge: 3475
Registriert: Sonntag 2. November 2008, 21:30

Re: Widerstand und Versöhnung in Campos dos Goytacazes

Beitrag von martin v. tours »

Bei der Umgestaltung (Zerstörung) der Kirche passiert nichts aus Zufall. Bei manch einfachem Gläubigen kann noch fehlende/falsche Katechese als Entschuldigung gelten.
Die Verantwortlichen im Klerus sind schuldig oder mitschuldig.
Leider!
Ich rede jetzt nicht vom einfachen Pfarrer,aber bitte wo ist der Bischof,der die Stärke im Glauben hat,aufzustehen und laut und deutlich 100% katholische Positionen zu vertreten. :regel:
OHNE Angst vor der Meinung eines seiner "Freunde" vom Rotary-Club oder irgendeines Zeitungsfuzzis mit linksdrehenden Gehirnwindungen.

Und trotzdem: Katholisch forever -jetzt erst recht!
martin v. tours
Nach dem sie nicht erreicht hat, daß die Menschen praktizieren, was sie lehrt, hat die gegenwärtige Kirche beschlossen, zu lehren, was sie praktizieren.
Nicolás Gómez Dávila

Benutzeravatar
Sempre
Beiträge: 8891
Registriert: Sonntag 19. Juli 2009, 19:07

Re: Widerstand und Versöhnung in Campos dos Goytacazes

Beitrag von Sempre »

Weiter oben hatte ich Dom Antônio de Castro Mayer übersetzt, der in wenigen Worten erklärt, wie die Macher neuer Sekten es bewerkstelligen, ihre falschen, selbstgebastelten Lehren in die Oberstübchen des gläubigen Volkes zu verpflanzen. Im Deutschen nennt man die Methode Gehirnwäsche. Man ändert die Gebete. Die lutheranische Messe wie die anglikanische Messe sind funkelnde Beispiel für Manöver dieser Art. Nach dem Konzil ging man in der Katholischen Kirche ebenso vor, wie Dom Antônio ebendort denunziert. Das Resultat ist der Meinungskatholizismus, in dem jeder glaubt, was er meint, glauben zu wollen. Ein Babel-Katholizismus, der nur dem Fürsten der Welt dient.

Ich hatte auch Dom Tomás de Aquino Ferreira da Costa vom Mosteiro da Santa Cruz übersetzt, der im Rahmen eines Artikels zum Modernismus einen kurzen Abriss der Geschichte zu den Ideen verfasst hat, die diesen Manipulationen seit Luther zugrundeliegen.

Das benediktinische Mosteiro da Santa Cruz im Municípo Nova Friburgo wurde von Mgr. Marcel Lefebvre sowie von Dom Antônio de Castro Mayer unterstützt.


Bild

Die Gemeinschaft mit Dom Licíno Rangel (mitte) und Mgr. Tissier de Mallerais (links daneben)


Bild

Die Gemeinschaft mit Mgr. Fellay (mitte)

Weitere Fotos hier.


Anfang des laufenden Jahres gab es einige massive Erdrutsche in der Stadt Nova Friburgo, die im Bundesstaat Rio de Janeiro ca. 120km von Campos dos Goytacazes auf ca. 850m Seehöhe in der Serra do Mar gelegen ist. Die Kurie der Diözese wurde knapp verschont, wie ich damals berichtet hatte.


Predigt von Dom Tomás de Aquino am 3. Sonntag nach Ostern:
beneditinos.org.br hat geschrieben:Liebste Gläubige, es ist eine Freude für uns, den Bürgermeister von Freiburg, den Exzellentesten Herrn Dermeval Barboza Moreira Neto hier anwesend zu haben.

Und die Lesung von heute spricht uns gerade von dieser Institution, der Autorität. Alle Autorität kommt von Gott. “Seid jeder menschlichen Obrigkeit untertan um Gottes Willen: sei es dem König, als dem obersten Herrn, sei es den Statthaltern, die von ihm abgeordnet sind, die Übeltäter zu bestrafen und die Guten zu belohnen. Denn das ist der Wille Gottes”. Und am 13. dieses Monats, vergangenen Freitag, um acht Uhr früh, im Büro des Bürgermeisters wurde unsere Stadt dem Unbefleckten Herzen Mariens geweiht. Nach der Segnung des Bildes knieten die Anwesenden und beteten ein Gesätz des Rosenkranzes, wonach der Weihetext gelesen und alle gesegnet wurden.

[...]

Aber, werden einige sagen, “wir beklagen, dass die 180.000 Einwohner von Neu Freiburg nicht anwesend waren”; das beklagen wir auch. Andere werden sagen “wir beklagen, dass der Bischof von Neu Freiburg nicht anwesend war”; das beklagen wir auch. Wieder andere werden sagen “wir beklagen, dass diese Weihe nicht weithin publiziert wurde, wie es nötig und passend gewesen wäre”; das beklagen wir auch. Aber diese Weihe ist wie ein Same. Ein Senfkorn, sagt unser Herr in den heiligen Evangelien, ist der kleinste aller Samen, aber wenn er wächst, wird er größer als die anderen Gewächse zu einem Baum und die Vögel im Himmel nisten in seinen Zweigen. Unsere Liebe Frau kam in Stille, übernahm Sorge für unsere Stadt, nahm sie unter ihren Schutz, ganz diskret. So war es auch am Tag der Verkündigung, am Tag als der Erzengel Gabriel Maria ankündigte, dass sie die Mutter des fleischgewordenen Wortes sei. Auch das fleischgewordene Wort, unser Herr Jesus Christus, kam in diese Welt, ohne dass jemand davon wusste. Nicht einmal Josef. Erst nach der Ankündigung erfüllten die Wunder, die Auferstehung und die Predigt der Apostel die Welt mit der Botschaft: “Gott ist Mensch geworden und starb für uns am Kreuz”. So ist auch an diesem 13. Mai 2011 Unsere liebe Frau gekommen, um sich um Neu-Freiburg zu kümmern. Und erinnern wir uns, dass alle Autorität von Gott kommt; die Autorität eines Bürgermeisters ist eine wirkliche Autorität, die von Gott kommt, und daher hat das, was derjenige tut, der Autorität hat, eine Wirkung, Wirkung vor dem Herzen Gottes.

[...]

Nach der Zeremonie fragte ich den Bürgermeister: “Darf ich das allen weitererzählen? Wird Ihnen das nicht schaden?” Er antwortete: “Natürlich dürfen Sie das weitererzählen; wir müssen den Mut haben, zu dem zu stehen, was wir tun. Und wenn wir etwas Gutes tun, gibt es keinen Grund dafür, dass das nicht bekannt werde.” Ich danke ihm von ganzem Herzen und bin sicher, dass Unsere Liebe Frau ihn segnen wird, seine Tat segnen wird und seine Regierung segnen wird.

[...]

Seien wir also auch ein Sonnenstrahl, der in Neu-Freiburg glänzt, der so sehr dieser Sonne der Gerechtigkeit bedarf, die unser Herr Jesus Christus, Er selbst ist, der in dieser Stadt so oft vergessen wurde und so oft vergessen wird, was der Grund dafür ist, dass Neu-Freiburg und die Welt auf so viele Weisen geprüft werden. Aber wenn Gott züchtigt, dann weil er liebt; und wenn er liebt, dann bietet er uns Zuflucht, und diese Zuflucht ist das Unbefleckte Herz Mariens. Lasst uns diese Hilfe nicht verachten sondern darin Wohnung suchen, jetzt und in Ewigkeit.
Gruß
Sempre
Niemals sei gesagt es werde je zugelassen, daß ein zum Leben prädestinierter Mensch sein Leben ohne das Sakrament des Mittlers beendet. (St. Augustin, Gegen Julian, V-4)

Benutzeravatar
Sempre
Beiträge: 8891
Registriert: Sonntag 19. Juli 2009, 19:07

Re: Widerstand und Versöhnung in Campos dos Goytacazes

Beitrag von Sempre »

Im April 2011 schiebt der Erzbischof von Campo Grande, der Hauptstadt des Bundesstaates Mato Grosso do Sul, Dom Vitório Pavanello, den Bruch, die Abspaltung von der Tradition, Schwestern in seiner Diözese unter, die nichts anderes tun, als der Tradition der Kirche zu folgen.

Dom Tomás de Aquino, OSB hat geschrieben:
Antwort von Dom Tomás de Aquino an Dom Vitório Pavanello
[/size]
Bild
Wir haben den Text der Erklärung von Dom Vitório Pavanello vom 18. April 2011 erhalten, in dem der Erzbischof von Campo Grande - MS - erklärt, dass die Schwestern in dieser Stadt, die von der Priesterbruderschaft St. Pius X. und uns unterstützt werden, nicht in Gemeinschaft mit der Kirche stünden.

Dom Vitório irrt sich rundweg. Madre Joana d’Arc, die Gründerin und Obere dieser Gemeinschaft, steht viel mehr in Gemeinschaft mit der Kirche als der Erzbischof von Campo Grande selbst. Lasst uns sehen. Wer ist in Gemeinschaft mit der Kirche: wer die Lehren der Kirche annimmt oder wer sie zurückweist? Nun, die Lehren der Päpste von Pius VI. bis Pius XII. werden heute von den Liberalen, Progressisten und Neomodernisten zurückgewiesen. Und wer die Irrtümer des Zweiten Vatikanischen Konzils zurückweist, weil diese Irrtümer bereits von der Kirche verurteilt sind, ist der den Lehren der Kirche treu oder untreu? Was von der Kirche im Laufe der Jahrhunderte bereits verurteilt ist, kann nicht später anerkannt werden. Was wir heute nach dem Zweiten Vatikanischen Konzil erleben, ist in Wahrheit eine Verfolgung des katholischen Glaubens, angeführt von der Hierarchie der Kirche selbst. Es ist eine ähnliche Sachlage wie zur Zeit des Arianismus, aber tiefergehend, schwerwiegender und universeller, denn die modernen Irrtümer werden von den Petrusnachfolgern gelehrt.

Sind wir schismatisch, weil wir dieses Faktum konstatieren? Sind wir schismatisch, weil wir uns diesen Irrtümern entgegenstellen? Sind wir schismatisch, weil wir den Gläubigen zu Hilfe eilen, die sich bemühen, den Glauben ihrer Taufe zu bewahren? Keineswegs. Weder wir, noch Madre Joana d’Arc. Ganz im Gegenteil. So, wie die Kirche eines Tages Dom Marcel Lefebvre rehabilitieren wird, so wird sie auch die Legitimität der Hilfe verkünden, die die Priesterbruderschaft St. Pius X. und wir jenen Gläubigen leisten, die uns rufen.

Der Herr Erzbischof von Campo Grande irrt sich schwer. Wer sich heute von der Kirche entfernt, das sind weder Madre Joana d’Arc, noch die Priesterbruderschaft St. Pius X., noch die Benediktinermönche von Nova Friburgo. Wer sich von der Gemeinschaft der Katholischen Kirche entfernt, das sind jene, die den von derselben heiligen, katholischen apostolischen und römischen Kirche bereits verurteilten Irrtümern anhängen, wer auch immer sie seien, denn mehr als das Amt ist es der wahre Glaube, der das Fundament unserer Einheit mit dem Mystischen Leib Unseres Herrn ist, der die Kirche ist, denn niemand kann ohne den wahren Glauben gerettet werden.
* * *
Nachdem ich auf den Hauptvorwurf von Dom Vitório geantwortet habe (wer weitere Erklärungen wünscht, findet sie in den Büchern von Dom Marcel Lefebvre und von Dom Antônio de Castro Mayer), nun noch zu weniger Wichtigem.

Dom Vitório verwechselt die Priesterbruderschaft St. Pius X. mit dem Benediktinerkloster von Santa Cruz. Unser Kloster ist in Nova Friburgo. Die Patres der Bruderschaft, die die Schwestern betreuen, kommen aus São Paulo, wo sie eines ihrer Priorate haben.

Dom Vitório behauptet, dass wir die Autorität des römischen Papstes zurückweisen. Das ist falsch. Wir weisen seine Fehler zurück, seine Lehren, insofern sie der Tradition der Kirche widersprechen.

Dom Vitório unterstellt uns, wir behaupteten, die in portugiesischer Sprache gelesene Messe sei ungültig. Das haben wir nie gesagt.

Dom Vitório sagt, dass die von der Tradition gespendeten Sakramente der Beichte, der Ehe und der Firmung ungültig seien. Hier irrt er ebenfalls, denn die Gläubigen haben das Recht, sich an Priester und Bischöfe zu wenden, die die wahre Lehre lehren, um Sakramente zu empfangen.

Dom Vitório nennt Dom Tomás Bischof, was ein weiterer Irrtum ist. Dom Tomás ist Benediktinermönch, Priester und Prior des Klosters vom Heiligen Kreuz. Wenn er “Dom” genannt wird, dann weil es in Brasilien usus ist, dass sich diejenigen Benediktiner so nennen, die zum Priester geweiht sind.

Schließlich schreibt sich der Name von Dom Lefebvre nicht so wie in der Erklärung von Dom Vitório.
Dom Tomás de Aquino, OSB
Gruß
Sempre
Niemals sei gesagt es werde je zugelassen, daß ein zum Leben prädestinierter Mensch sein Leben ohne das Sakrament des Mittlers beendet. (St. Augustin, Gegen Julian, V-4)

Benutzeravatar
Sempre
Beiträge: 8891
Registriert: Sonntag 19. Juli 2009, 19:07

Re: Widerstand und Versöhnung in Campos dos Goytacazes

Beitrag von Sempre »

Indem 1984 der damals regierende Hl. Vater, Papst Johannes Paul II. den Diözesanbischöfen per Indult erlaubt, Priestern das Missale von 1962 zu erlauben, erklärt er damit die Verwendung desselben Missale indirekt für verboten. Dies ist jedoch nicht rechtswirksam, da es gar kein Verbot gegeben hat und beim Indult das bezogene Gesetz explizit genannt werden muss. Die alte Liturgie wurde aber nie verboten und Papst Johannes Paul II. nennt kein Verbot.

In Campos dos Goytacazes freut man sich dennoch über Quattuor abhinc annos und macht Werbung für die traditionelle Messe. Die Priester der Priestervereinigung um Dom Antônio de Castro Mayer erstellen ein Faltblatt mit 62 Gründen, die traditionelle Messe dem Novus Ordo vorzuziehen. Damit machen sie Werbung für ihre Messen und ihre Gemeinden. Das Faltblatt wird auch in anderen Ländern berühmt.

Nach der Versöhnung mit Rom und NOM erklärt Dom Fernando Arêas Rifan nicht nur, er habe nicht im NOM konzelebriert, sondern nur simuliert, er distanziert sich auch von den 62 Gründen, sie seien bloß von einem Priester im Alleingang erstellt worden, sie seien kein Werk der Priestervereinigung.

Pech für den rückgratlosen Bischof. Auf youtube ist zu sehen, wie er 1998 in einer Debatte mit Pe. Roberto José Lettieri (Toca de Assis) die neue Messe zurückweist und das Faltblatt höchstpersönlich empfiehlt (3:45):

http://www.youtube.com/v/PVgP3ojitNM

Gruß
Sempre
Niemals sei gesagt es werde je zugelassen, daß ein zum Leben prädestinierter Mensch sein Leben ohne das Sakrament des Mittlers beendet. (St. Augustin, Gegen Julian, V-4)

Benutzeravatar
ottaviani
Beiträge: 6844
Registriert: Mittwoch 24. März 2004, 17:24
Wohnort: wien

Re: Widerstand und Versöhnung in Campos dos Goytacazes

Beitrag von ottaviani »

Warum glauben solche Leute immer daß niemand ein etwas weiter zurückreichendes Gedächtnis hat

Benutzeravatar
Sempre
Beiträge: 8891
Registriert: Sonntag 19. Juli 2009, 19:07

Re: Widerstand und Versöhnung in Campos dos Goytacazes

Beitrag von Sempre »

[OFF-TOPIC]

holzi hat geschrieben:Na dann wundet mich der Aufstieg der Protestanten noch weniger als vorher. Ich dachte nämlich, die Selbstdemontage der katholischen Kirche in Brasilien geschaqh wegen zwar gut gemeinter aber dennoch falschen Entscheidungen. Nach deinen Berichten schaut das eher so aus, als stünde da planvolle Absicht dahinter. Grusel!
Ja, es steht planvolle Absicht dahinter, wie in diesem Video auch der papst- und konzilstreue Diözesanpriester Pe. Paulo Ricardo sich an den brasilianischen Klerus wendend in portugiesischer Sprache detailliert und in klarer und direkter Ausdrucksweise erläutert und denunziert. Inklusive der Absichten, warum eine der Hauptgruppen der Zerstörer eine neue Kirche wollen, sowie der teuflischen Methodik, mit denen sie ihr Werk betreiben.
Niemals sei gesagt es werde je zugelassen, daß ein zum Leben prädestinierter Mensch sein Leben ohne das Sakrament des Mittlers beendet. (St. Augustin, Gegen Julian, V-4)

Benutzeravatar
holzi
Beiträge: 7879
Registriert: Montag 28. November 2005, 15:00
Wohnort: Regensburg

Re: Widerstand und Versöhnung in Campos dos Goytacazes

Beitrag von holzi »

Sempre hat geschrieben:[OFF-TOPIC]

holzi hat geschrieben:Na dann wundet mich der Aufstieg der Protestanten noch weniger als vorher. Ich dachte nämlich, die Selbstdemontage der katholischen Kirche in Brasilien geschaqh wegen zwar gut gemeinter aber dennoch falschen Entscheidungen. Nach deinen Berichten schaut das eher so aus, als stünde da planvolle Absicht dahinter. Grusel!
Ja, es steht planvolle Absicht dahinter, wie in diesem Video auch der papst- und konzilstreue Diözesanpriester Pe. Paulo Ricardo sich an den brasilianischen Klerus wendend in portugiesischer Sprache detailliert und in klarer und direkter Ausdrucksweise erläutert und denunziert. Inklusive der Absichten, warum eine der Hauptgruppen der Zerstörer eine neue Kirche wollen, sowie der teuflischen Methodik, mit denen sie ihr Werk betreiben.
Danke für den Link. Ich hab ihn gerade in einer ruhigen Stunde anhören können. Der Pe. Paulo Ricardo analysiert die Situation ganz gut. Vieles davon (eigentlich alles!) trifft auch auf die Situation in Deutschland zu.

Benutzeravatar
Gamaliel
Beiträge: 8609
Registriert: Donnerstag 22. Januar 2009, 07:32

Re: Widerstand und Versöhnung in Campos dos Goytacazes

Beitrag von Gamaliel »

Bischof Rifan rechtfertigte unlängst (29. Juni 2011) seine Konzelebration im neuen Ritus und verteidigt die neue Messe auch in bester halbkonservativer Manier. :gaehn:

Wer's lesen mag:

Note on Concelebration of Holy Mass in the ordinary form of the Roman Rite

Benutzeravatar
ottaviani
Beiträge: 6844
Registriert: Mittwoch 24. März 2004, 17:24
Wohnort: wien

Re: Widerstand und Versöhnung in Campos dos Goytacazes

Beitrag von ottaviani »

Wenn man solche Beispiele vor augen hat muß sich die FSSPX echt 10 mal überlegen ob sie da in Rom auch nur ein stück Papier unterschreibt schauen wir was da z.b. rauskommt
halten wir nur Punkte fest
1.) die Petrusbrüder werden beim Generalkapitel 2000 gezwungen ihren Priestern zu erlauben den NOM zu konzelebrieren werden sogar explizit dazu aufgefordert mit dem Bischof zu konzelebrieren
2.) Bischof Rifan verteidigt den NOM
3.) die Gemeinschaft von Hw. Aulaginier darf zwar theoretisch das Konzil kritisieren aber sie schweigen das jeder Kartäuser vor Neid erblasen könnte

Benutzeravatar
Marion
Beiträge: 8698
Registriert: Donnerstag 21. Mai 2009, 18:51
Kontaktdaten:

Re: Widerstand und Versöhnung in Campos dos Goytacazes

Beitrag von Marion »

Ja ottaviani,
es gibt absolut keinen Grund anzunehmen daß sich die Ansichten der FSSPX ändern (daß sie also häretisch, schismatisch oder sedisvakantistisch werden sollten). Das ist ja genau das was die FSSPX-Kritiker ärgert, daß sie eben stur weitermachen und weiterlehren, was immer gemacht und immer gelehrt wurde. Das darf ihnen auch keiner verbieten (mit dieser Sturheit kann man gar nicht aus der Kirche raus) egal was in der Welt passiert und auch unabhängig davon was Päpste tun.
Wenn der Weg von Rom sich also vom Weg der FSSPX immer weiter entfernt oder sich nicht annähert, dann liegt das nicht daran, das die FSSPX irgendwas falsches tut. Das ist der vorgeschriebene Weg der Kirche, eben stur daran festzuhalten was überliefert ist, und vor allem warnt was den Glauben, was das Seelenheil gefährdet - so halt wie es immer getan wurde.

Der Strang zeigt schön, daß es Rifan wohl nicht gelungen ist daran festzuhalten. (Völlig unabhängig davon ob das nun richtig oder falsch ist).

Daß der hl. Vater momentan irgendwas reparieren will ist offensichtlich. Offensichtlich ist aber eben auch, daß die "Tradis", die von Rom nen Zettel gekriegt haben nicht mehr das gleiche tun wie zu der Zeit bevor sie ihren Zettel gekriegt haben. Die Piusbrüder haben nicht vor etwas anderes zutun als bisher. Es ist gut diese ganzen Entwicklungen genau zu beobachten.
Zuletzt geändert von Marion am Freitag 5. August 2011, 16:26, insgesamt 3-mal geändert.
Christus vincit - Christus regnat - Christus imperat

HeGe
Moderator
Beiträge: 15079
Registriert: Montag 6. Oktober 2003, 18:56

Re: Widerstand und Versöhnung in Campos dos Goytacazes

Beitrag von HeGe »

Marion hat geschrieben:Wenn der Weg von Rom sich also vom Weg der FSSPX immer weiter entfernt oder sich nicht annähert, dann liegt das nicht daran, das die FSSPX irgendwas falsches tut.
:kugel:
- Nutzer nicht regelmäßig aktiv. -

obsculta
Beiträge: 2300
Registriert: Sonntag 7. September 2008, 22:16

Re: Widerstand und Versöhnung in Campos dos Goytacazes

Beitrag von obsculta »

Marion hat geschrieben:
Wenn der Weg von Rom sich also vom Weg der FSSPX immer weiter entfernt oder sich nicht annähert, dann liegt das nicht daran, das die FSSPX irgendwas falsches tut.

:ja:

Benutzeravatar
lifestylekatholik
Beiträge: 8702
Registriert: Montag 6. Oktober 2008, 23:29

Re: Widerstand und Versöhnung in Campos dos Goytacazes

Beitrag von lifestylekatholik »

obsculta hat geschrieben:
Marion hat geschrieben:
Wenn der Weg von Rom sich also vom Weg der FSSPX immer weiter entfernt oder sich nicht annähert, dann liegt das nicht daran, das die FSSPX irgendwas falsches tut.
:ja:
Da bin ich mal anderer Meinung. Der Weg der FSSPX führt immer weiter ab, weil viele dort sich inzwischen in ihrer Sonderrolle eingelebt und ihre Perspektive so verengt haben, dass sie Schlechtes auch da sehen, wo es nicht ist. »Rom« wird von recht vielen auf Deubel komm raus abgelehnt, unabhängig von dem, was dort wirklich geschieht. Das ist wie im Märchen von der Schneekönigin von Andersen. Viele bei der FSSPX tragen einen Splitter jenes Spiegels des Teufels im Herzen, der sie immer weiter vom schmalen Pfad abirren lässt, sodass sie auch nicht mehr als Mahner und Rufer für die Kirche taugen.
»Was muß man denn in der Kirche ›machen‹? In den Gottesdienſt gehen und beten reicht doch.«

obsculta
Beiträge: 2300
Registriert: Sonntag 7. September 2008, 22:16

Re: Widerstand und Versöhnung in Campos dos Goytacazes

Beitrag von obsculta »

Das kann ich nicht bestätigen.Ich habe diese Erfahrung bis dato
noch nicht gemacht. :neinfreu:
Wenn dem so wäre,dann wäre es tatsächlich von Übel.
Was veranlaßt Dich zu Deiner Einschätzung?

Benutzeravatar
ottaviani
Beiträge: 6844
Registriert: Mittwoch 24. März 2004, 17:24
Wohnort: wien

Re: Widerstand und Versöhnung in Campos dos Goytacazes

Beitrag von ottaviani »

lifestylekatholik hat geschrieben:
obsculta hat geschrieben:
Marion hat geschrieben:
Wenn der Weg von Rom sich also vom Weg der FSSPX immer weiter entfernt oder sich nicht annähert, dann liegt das nicht daran, das die FSSPX irgendwas falsches tut.
:ja:
Da bin ich mal anderer Meinung. Der Weg der FSSPX führt immer weiter ab, weil viele dort sich inzwischen in ihrer Sonderrolle eingelebt und ihre Perspektive so verengt haben, dass sie Schlechtes auch da sehen, wo es nicht ist. »Rom« wird von recht vielen auf Deubel komm raus abgelehnt, unabhängig von dem, was dort wirklich geschieht. Das ist wie im Märchen von der Schneekönigin von Andersen. Viele bei der FSSPX tragen einen Splitter jenes Spiegels des Teufels im Herzen, der sie immer weiter vom schmalen Pfad abirren lässt, sodass sie auch nicht mehr als Mahner und Rufer für die Kirche taugen.
es hat sich doch in den Aufassungen der FSSPX nichts verändert also es sind immer noch jene Positionen die der Erzbischof in der Grundsatzerklärung 1974 festgehalten hat
jene aber wie eben Mgr Rifan die ein Abkommen mit den römischen behörden geschlossen haben haben ihre Positionen ganz aufgegeben

Benutzeravatar
lifestylekatholik
Beiträge: 8702
Registriert: Montag 6. Oktober 2008, 23:29

Re: Widerstand und Versöhnung in Campos dos Goytacazes

Beitrag von lifestylekatholik »

ottaviani hat geschrieben:es hat sich doch in den Aufassungen der FSSPX nichts verändert
Aber selbstverständlich hat sich in den Auffassungen bei der FSSPX etwas verändert. Und sei es nur das petrifizierte Misstrauen gegenüber »Rom« oder »der Amtskirche«, Ausdrücke, wie sie so zu Anfang selbstverständlich nicht üblich waren und in denen sich die gewandelten Auffassungen vieler bei der FSSPX gut widerspiegeln.
»Was muß man denn in der Kirche ›machen‹? In den Gottesdienſt gehen und beten reicht doch.«

Benutzeravatar
Sempre
Beiträge: 8891
Registriert: Sonntag 19. Juli 2009, 19:07

Re: Widerstand und Versöhnung in Campos dos Goytacazes

Beitrag von Sempre »

lifestylekatholik hat geschrieben:
ottaviani hat geschrieben:es hat sich doch in den Aufassungen der FSSPX nichts verändert
Aber selbstverständlich hat sich in den Auffassungen bei der FSSPX etwas verändert. Und sei es nur das petrifizierte Misstrauen gegenüber »Rom« oder »der Amtskirche«, Ausdrücke, wie sie so zu Anfang selbstverständlich nicht üblich waren und in denen sich die gewandelten Auffassungen vieler bei der FSSPX gut widerspiegeln.
Das betrifft aber nicht die Auffassungen in bezug auf Sachfragen. Dass die allgemeine Laune Schwankungen und Entwicklungen unterliegt, ist klar.

Gruß
Sempre
Niemals sei gesagt es werde je zugelassen, daß ein zum Leben prädestinierter Mensch sein Leben ohne das Sakrament des Mittlers beendet. (St. Augustin, Gegen Julian, V-4)

Benutzeravatar
Niels
Beiträge: 24027
Registriert: Donnerstag 2. Oktober 2003, 11:13

Re: Widerstand und Versöhnung in Campos dos Goytacazes

Beitrag von Niels »

lifestylekatholik hat geschrieben:
ottaviani hat geschrieben:es hat sich doch in den Aufassungen der FSSPX nichts verändert
Aber selbstverständlich hat sich in den Auffassungen bei der FSSPX etwas verändert. Und sei es nur das petrifizierte Misstrauen gegenüber »Rom« oder »der Amtskirche«, Ausdrücke, wie sie so zu Anfang selbstverständlich nicht üblich waren und in denen sich die gewandelten Auffassungen vieler bei der FSSPX gut widerspiegeln.
Wenn Du da ein Belegstellen für diesen "Wandlungsprozess" hättest, wäre ich Dir äußerst dankbar, Stylie! :daumen-rauf: :ja:
Iúdica me, Deus, et discérne causam meam de gente non sancta

new
Beiträge: 343
Registriert: Montag 9. April 2007, 19:13
Wohnort: Bistum Chur

Re: Widerstand und Versöhnung in Campos dos Goytacazes

Beitrag von new »

Dass man auch als Tradipriester den NOM nicht ablehnen kann, da er ein gültiger Ritus ist ist klar. Insofern sind auch die Aussagen von Bischof Rifan nachvollziehbar und es ist auch nachvollziehbar, dass man einem katholischen Priester nicht verbieten kann einen gültigen katholischen Ritus zu zelebrieren.

Allerdings ... und so halten es auch die Petrusbrüder ... muss man ihn nur anerkennen und nicht gleich selber zelebrieren. Da kann man sich ganz dezent ins Chorgestühl zurückziehen ...

In der Tat scheint in Campos der Versuch unternommen zu werden, den NOM in Tradihausen einzuführen. Das ist bedauerlich.

Benutzeravatar
Niels
Beiträge: 24027
Registriert: Donnerstag 2. Oktober 2003, 11:13

Re: Widerstand und Versöhnung in Campos dos Goytacazes

Beitrag von Niels »

Sempre hat geschrieben:Dass die allgemeine Laune Schwankungen und Entwicklungen unterliegt, ist klar.
Darum geht's aber nicht.
Iúdica me, Deus, et discérne causam meam de gente non sancta

Benutzeravatar
lifestylekatholik
Beiträge: 8702
Registriert: Montag 6. Oktober 2008, 23:29

Re: Widerstand und Versöhnung in Campos dos Goytacazes

Beitrag von lifestylekatholik »

Niels hat geschrieben:Wenn Du da ein Belegstellen für diesen "Wandlungsprozess" hättest, wäre ich Dir äußerst dankbar, Stylie! :daumen-rauf: :ja:
:hmm: Habe ich nicht.

Das ist tatsächlich nicht so einfach. Ich könnte einfach eine Predigtmitschrift nächsten Sonntag machen. Da ließen sich mit großer Wahrscheinlichkeit einige erleuchtende Stellen finden, aber 1. wäre das unfair, 2. würde das ja nur einen Einzelfall darstellen, der auch keine »offizielle Äußerung der FSSPX« wäre, 3. meine ich sowieso nicht in erster Linie die FSSPX bzw. die Priester selber, sondern vor allem auch mit die Sympatisanten und 4. bin ich nächsten Sonntag gar nicht in einer Messe der FSSPX.

Damit ich nicht missverstanden werde: Ich glaube, dass man solche Belegstellen finden kann, habe aber nicht die Zeit (und das nötige Interesse), um mich darum zu kümmern. Insofern kann mein obiger Beitrag nur ein Ausdruck meines persönlichen Eindrucks sein.
»Was muß man denn in der Kirche ›machen‹? In den Gottesdienſt gehen und beten reicht doch.«

Benutzeravatar
ottaviani
Beiträge: 6844
Registriert: Mittwoch 24. März 2004, 17:24
Wohnort: wien

Re: Widerstand und Versöhnung in Campos dos Goytacazes

Beitrag von ottaviani »

lifestylekatholik hat geschrieben:
ottaviani hat geschrieben:es hat sich doch in den Aufassungen der FSSPX nichts verändert
Aber selbstverständlich hat sich in den Auffassungen bei der FSSPX etwas verändert. Und sei es nur das petrifizierte Misstrauen gegenüber »Rom« oder »der Amtskirche«, Ausdrücke, wie sie so zu Anfang selbstverständlich nicht üblich waren und in denen sich die gewandelten Auffassungen vieler bei der FSSPX gut widerspiegeln.
konkrete Beispiele bitte für die Veränderte Haltung die von der Grundlage der Erklärung vom 21.11. 1974 abweicht

Benutzeravatar
Robert Ketelhohn
Beiträge: 26021
Registriert: Donnerstag 2. Oktober 2003, 09:26
Wohnort: Velten in der Mark
Kontaktdaten:

Re: Widerstand und Versöhnung in Campos dos Goytacazes

Beitrag von Robert Ketelhohn »

ottaviani hat geschrieben:Hier sehen wir den Veräter des Werkes von dom Antonio am Werk er konzelebriert den NOM
http://www.gloria.tv/?media=166615
Die Kategorien deines Denkens haben dich längst weit aus der Kirche hinaus geführt. Das muß ich, dir zur Warnung, hier deutlich feststellen.
Propter Sion non tacebo, | ſed ruinas Romę flebo, | quouſque juſtitia
rurſus nobis oriatur | et ut lampas accendatur | juſtus in eccleſia.

Benutzeravatar
ottaviani
Beiträge: 6844
Registriert: Mittwoch 24. März 2004, 17:24
Wohnort: wien

Re: Widerstand und Versöhnung in Campos dos Goytacazes

Beitrag von ottaviani »

Ich nehme es zur Kenntnis aber nicht ernst schon alleine wegen Deiner Aufassung von kirchlicher gemeinschaft

Benutzeravatar
Sempre
Beiträge: 8891
Registriert: Sonntag 19. Juli 2009, 19:07

Re: Widerstand und Versöhnung in Campos dos Goytacazes

Beitrag von Sempre »

Heute ist der 10. Jahrestag des Dekrets Animarum Bonum, das die Apostolische Personaladministration St. Johannes Maria Vianney errichtet. Ein Trauertag:
ottaviani hat geschrieben:Ja, Dom Antônio und Campos sind ein gutes Beispiel für mehrere Dinge:

1.) Was möglich war, wenn ein Bischof wirklich wollte. Es gab bis 1981 keine konziliare Reform. Er blieb einfach der Bischofskonferenz fern. Hätten im deutschen Sprachraum z.B. nur die Bischöfe Graber und Stimpfle diese Stärke gehabt!
2.) Auch nach seinem erzwungenen Rücktritt und dem Einbruch des Modernismus hat Dom Antônio getan, was zu tun war. Er hat die Gläubigen nicht im Stich gelassen.
3.) Er hat als Mitkonsekrator 1988 großen Anteil an der Operation Überleben.

Jetzt aber leider zu den negativen Punkten:
[...]
Die Lösung, wie Sie in Campos gefunden wurde, ist eine Warnung für die FSSPX.
Das öffentliche Glaubenszeugnis, das Dom Antônio de Castro Mayer 1988 bei der Operation Überleben ablegte:
Gamaliel hat geschrieben:

Ansprache von S. E. Bischof Antonio de Castro Mayer im Anschluß an die Predigt von S.E. Erzbischof Marcel Lefebvre bei der Bischofskonsekration am 30.Juni 1988 in Ecône hat geschrieben:
Exzellenz, hochwürdigster Herr Erzbischof Marcel Lefebvre!
Hochwürdige Herren!
Sehr geehrte Seminaristen!
Geliebte Brüder!

Meine Anwesenheit bei dieser Zeremonie beruht auf einer Gewissenspflicht: dem Bekenntnis des katholischen Glaubens vor der gesamten Kirche und ganz besonders vor Ihnen allen, die Sie hier versammelt sind, vor S.E. Erzbischof Marcel Lefebvre ebenso wie vor den Priestern, den Seminaristen, den Ordensleuten und den Gläubigen aus der ganzen Welt.

Der hl. Thomas von Aquin lehrt, daß zwar keine Pflicht besteht, den Glauben bei allen Gelegenheiten öffentlich zu bekennen. Wenn der Glaube aber in Gefahr ist, muß man ihn ohne Zögern bekennen, selbst unter Einsatz des eigenen Lebens.

Das ist die Situation, in der wir uns heute befinden. Wir erleben eine Krise, die in der Geschichte der Kirche ohne Beispiel ist, eine Krise, die die Kirche in ihrem Innersten trifft, im Wesenskern ihrer Substanz, dem heiligen Meßopfer und dem katholischen Priestertum, zwei Geheimnisse, die ihrem Wesen nach zu einer Einheit verbunden sind. Denn ohne das Priestertum gibt es kein heiliges Meßopfer, und damit wäre jeglicher Kult undenkbar. Diese Einheit ist auch das Fundament, auf dem das Königtum Unseres Herrn Jesus Christus über die Gesellschaft errichtet wird.

Weil nun heute die Erhaltung des Priestertums und der heiligen Messe auf dem Spiel steht, bin ich, trotz aller Bitten und Pressionen, hier, um meine Pflicht zu erfüllen, den Glauben öffentlich zu bekennen.

Es ist überaus schmerzlich, die beklagenswerte Blindheit so vieler Mitbrüder im Bischofsamt und im Priesteramt feststellen zu müssen, welche die gegenwärtige Krise und die Notwendigkeit, dem herrschenden Modernismus zu widerstehen, um die Sendung, mit der uns Gott betraut hat, getreulich zu erfüllen, nicht sehen oder nicht sehen wollen.

So möchte ich hier meine aufrichtige und tiefe Verbundenheit mit der Haltung S.E. Erzbischof Marcel Lefebvres zum Ausdruck bringen, die seine Treue zur Kirche aller Zeiten von ihm verlangt. Wir trinken beide aus derselben Quelle, der einen, heiligen, katholischen, apostolischen und römischen Kirche.

Möge uns die allerseligste Jungfrau Maria, unsere Herrin, die uns in Fatima mütterlich den Ernst der heutigen Stunde vor Augen geführt hat, die Gnade erwirken, mit dieser unserer Haltung den Gläubigen zu Hilfe kommen und sie aufklären zu können, damit sie sich von den verhängnisvollen Irrtümern befreien können, denen sie verfallen sind und die leider von vielen Personen vertreten werden, die die Fülle des Heiligen Geistes empfangen haben.

Gott, Unser Herr, segne Erzbischof Marcel Lefebvre und sein Werk.
Niemals sei gesagt es werde je zugelassen, daß ein zum Leben prädestinierter Mensch sein Leben ohne das Sakrament des Mittlers beendet. (St. Augustin, Gegen Julian, V-4)

Benutzeravatar
cantus planus
Beiträge: 24273
Registriert: Donnerstag 20. Juli 2006, 16:35
Wohnort: Frankreich: Département Haut-Rhin; Erzbistum Straßburg

Re: Widerstand und Versöhnung in Campos dos Goytacazes

Beitrag von cantus planus »

new hat geschrieben:Dass man auch als Tradipriester den NOM nicht ablehnen kann, da er ein gültiger Ritus ist ist klar.
Nego consequentiam. :neinfreu:
Nutzer seit dem 13. September 2015 nicht mehr im Forum aktiv.

‎Tradition ist das Leben des Heiligen Geistes in der Kirche. — Vladimir Lossky

Benutzeravatar
ottaviani
Beiträge: 6844
Registriert: Mittwoch 24. März 2004, 17:24
Wohnort: wien

Re: Widerstand und Versöhnung in Campos dos Goytacazes

Beitrag von ottaviani »

Mit der Entwicklung der Apostolischen Administratiur in Campos hat die FSSPX ein warnendes Beispiel vor augen vor allem in deren Bischof der ja alle seine Überzeugungen geändert hat

Antworten Vorheriges ThemaNächstes Thema