Grundsatzfragen zum NOM und der MT

Rund um den traditionellen römischen Ritus und die ihm verbundenen Gemeinschaften.
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ottaviani
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Re: Grundsatzfragen zum NOM und der MT

Beitrag von ottaviani »

Maurus hat geschrieben:
ottaviani hat geschrieben:
Juergen hat geschrieben:
ottaviani hat geschrieben:Wie gesagt "sedi" wird hier zur Argumentantionskeule die völlig falsch ist
Man kann der aufassung sein der Papst mißbraucht sein Amt und folgt in in diesen Punkten nicht oder man kann der Aufassung sein es gibt zur zeit keinen Papst nur wenn man dieser Aufassung ist ist man Sedisvakantist
Vier Päpste in Folge mißbrauchen also ihr Amt... soso...
In manchen Punkten
aber das heißt ja noch lange nicht daß der Papst nicht Papst ist wenn wir tazsächlich in den letzten Jahrzehnten einen Papa Haeretikus haben (oder hatten) wird das einmal ein Papst in der Zukunft festtellen wir können das nicht beurteilen einfach so weiter praktizieren wie 1962 dann kann nix schief gehen ich hab ein bissl der eindruck im denken so mancher hier hat sich das denken festgesetzt die Steigerungsstufe von FSSPX ist Sedisvakantist nur das ist völlig falsch
Der Grat ist halt ziemlich schmal. Einige der Priester der FSSPX sind ja auch schon abgestürzt.
ja in dem sie jetzt zum Konzil ja und Amen sagen und die Petrusbruderschaft gegründet haben
oder in dem sie zu Sedisvakantisten wurden

iustus
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Re: Grundsatzfragen zum NOM und der MT

Beitrag von iustus »

Bernado hat geschrieben: Dadurch, daß man eine Anerkennung behauptet, sie aber nicht real umsetzt, wird man nicht zum anerkannten Mitglied in der Gemeinschaft mit dem Papst,
Das ist meines Erachtens der springende Punkt: Ottaviani und andere bekennen stets mit dem Mund: "Benedikt XVI. ist der Papst", aber sie folgen ihm in wesentlichen Fragen nicht. Das halten sie für gerechtfertigt, weil der Papst in ihren Augen irrt. Und worin er irrt, das beurteilen sie selbst.

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Maurus
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Re: Grundsatzfragen zum NOM und der MT

Beitrag von Maurus »

ottaviani hat geschrieben:
Maurus hat geschrieben:
ottaviani hat geschrieben:
Juergen hat geschrieben:
ottaviani hat geschrieben:Wie gesagt "sedi" wird hier zur Argumentantionskeule die völlig falsch ist
Man kann der aufassung sein der Papst mißbraucht sein Amt und folgt in in diesen Punkten nicht oder man kann der Aufassung sein es gibt zur zeit keinen Papst nur wenn man dieser Aufassung ist ist man Sedisvakantist
Vier Päpste in Folge mißbrauchen also ihr Amt... soso...
In manchen Punkten
aber das heißt ja noch lange nicht daß der Papst nicht Papst ist wenn wir tazsächlich in den letzten Jahrzehnten einen Papa Haeretikus haben (oder hatten) wird das einmal ein Papst in der Zukunft festtellen wir können das nicht beurteilen einfach so weiter praktizieren wie 1962 dann kann nix schief gehen ich hab ein bissl der eindruck im denken so mancher hier hat sich das denken festgesetzt die Steigerungsstufe von FSSPX ist Sedisvakantist nur das ist völlig falsch
Der Grat ist halt ziemlich schmal. Einige der Priester der FSSPX sind ja auch schon abgestürzt.
ja in dem sie jetzt zum Konzil ja und Amen sagen und die Petrusbruderschaft gegründet haben
Was heißt "ja und amen"? Sie vermeiden nur jegliche Polemik. So hat es auch der Erzbischof in der Erklärung vom 5. Mai 1988 versprochen. Wer also innerhalb der FSSPX gegen das Konzil polemisiert, der verstößt nicht nur gegen das Protokoll, er beweist auch, dass die FSSPX keineswegs immer dasselbe vertreten habe. Und wie die FSSPX selbst schön sagt:
http://www.priesterseminar-herz-jesu.de/html/fsspx/faqs.htm hat geschrieben:Warum hat Erzbischof Lefebvre seine Unterschrift unter dieses Protokoll zurückgezogen, das doch eine Einigung in nächste Nähe rückte?

Erzbischof Lefebvre hat seine Unterschrift nicht zurückgenommen.
Laut diesem Protokoll ist die FSSPX auch verpflichtet, Polemik beim Studium der theologischen Fragen hinsichtlich der Messreform Polemik zu vermeiden und eine positive Einstellung einzunehmen.

Interessant auch, dass dieser FAQ behauptet, eine Bischofsweihe ohne päpstliches Mandat verstoße nicht unbedingt gegen die Einheit der Kirche. Das widerspricht der Enzyklika "Ad Apostolorum principis" von Pius XII., die die FSSPX aus naheliegenden Gründen wohl lieber verschweigt :pfeif:.

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ottaviani
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Re: Grundsatzfragen zum NOM und der MT

Beitrag von ottaviani »

hast du einen Link zu der besagten Enzyklika
aber wir wissen ja auch aus welchem Anlaß die besagte Enzyklika geschrieben wurde
ich hörte übrigens von den Petrusbrüdern nur schweigen zum Nom zu Diginatis Humanae und Lumen Gentium

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Marion
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Re: Grundsatzfragen zum NOM und der MT

Beitrag von Marion »

iustus hat geschrieben:Das ist meines Erachtens der springende Punkt: Ottaviani und andere bekennen stets mit dem Mund: "Benedikt XVI. ist der Papst", aber sie folgen ihm in wesentlichen Fragen nicht. Das halten sie für gerechtfertigt, weil der Papst in ihren Augen irrt. Und worin er irrt, das beurteilen sie selbst.
Die Debatte mit Rom ist ja nun beendet und wenn die Piusbruderschaft in irgendeinem Punkt irrt, wird uns der Papst (der sich dieser Sache persönlich widmet) hoffentlich aufklären :)
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taddeo
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Re: Grundsatzfragen zum NOM und der MT

Beitrag von taddeo »

Marion hat geschrieben:
iustus hat geschrieben:Das ist meines Erachtens der springende Punkt: Ottaviani und andere bekennen stets mit dem Mund: "Benedikt XVI. ist der Papst", aber sie folgen ihm in wesentlichen Fragen nicht. Das halten sie für gerechtfertigt, weil der Papst in ihren Augen irrt. Und worin er irrt, das beurteilen sie selbst.
Die Debatte mit Rom ist ja nun beendet und wenn die Piusbruderschaft in irgendeinem Punkt irrt, wird uns der Papst (der sich dieser Sache persönlich widmet) hoffentlich aufklären :)
Angenommen, er tut es tatsächlich - ich habe da so meine Zweifel, daß ihm die Anhänger der FSSPX in ihrer Mehrheit dann bereitwillig folgen würden. Sie würden erneut vermeintliche "Gründe" finden, warum sie nicht folgen "dürften".
Ich hoffe zwar, daß ich mich mit dieser Einschätzung gewaltig irre, aber sehr zuversichtlich bin ich nicht.

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ottaviani
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Re: Grundsatzfragen zum NOM und der MT

Beitrag von ottaviani »

nun wenn diese Aufklärung in dem papageinhaften Satz besteht "es gibt keinen Bruch nach dem Konzil" ohne jede Begründung wie das in den letzten 40 Jahren der Fall war wird man darauf reagieren wie in den letzten 40 Jahren

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Marion
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Re: Grundsatzfragen zum NOM und der MT

Beitrag von Marion »

taddeo hat geschrieben:Sie würden erneut vermeintliche "Gründe" finden, warum sie nicht folgen "dürften".
Wieso erneut? Hat die Bruderschaft etwa immer neue Punkte gefunden?

Das anzuprangernde Paket mit allen Punkten steht seit Beginn fertig da und ist von Rom eben noch nicht abgearbeitet worden.
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taddeo
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Re: Grundsatzfragen zum NOM und der MT

Beitrag von taddeo »

ottaviani hat geschrieben:nun wenn diese Aufklärung in dem papageinhaften Satz besteht "es gibt keinen Bruch nach dem Konzil" ohne jede Begründung wie das in den letzten 40 Jahren der Fall war wird man darauf reagieren wie in den letzten 40 Jahren
Weißt Du, ottaviani, der Vergleich mit dem Papagei würde genauso gut auf die Gegenseite passen.

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cantus planus
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Re: Grundsatzfragen zum NOM und der MT

Beitrag von cantus planus »

Den Bruch hat doch der Heilige Vater selbst beklagt, um heute plötzlich die Kontinuität zu betonen. Man muss wahrlich nicht der Piusbruderschaft nahestehen, um seit dem Konzil etwas desorientiert zu sein... :roll:
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taddeo
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Re: Grundsatzfragen zum NOM und der MT

Beitrag von taddeo »

cantus planus hat geschrieben:Den Bruch hat doch der Heilige Vater selbst beklagt, um heute plötzlich die Kontinuität zu betonen. Man muss wahrlich nicht der Piusbruderschaft nahestehen, um seit dem Konzil etwas desorientiert zu sein... :roll:
:kugel:
Und das sagt einer, der selber zu Konzilszeiten noch in Abrahams Wurschtkessel geschwommen ist ... :D

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cantus planus
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Re: Grundsatzfragen zum NOM und der MT

Beitrag von cantus planus »

taddeo hat geschrieben:
cantus planus hat geschrieben:Den Bruch hat doch der Heilige Vater selbst beklagt, um heute plötzlich die Kontinuität zu betonen. Man muss wahrlich nicht der Piusbruderschaft nahestehen, um seit dem Konzil etwas desorientiert zu sein... :roll:
:kugel:
Und das sagt einer, der selber zu Konzilszeiten noch in Abrahams Wurschtkessel geschwommen ist ... :D
Ja. Ich lese, was die Päpste bis einschließlich Johannes XXIII. von sich gegeben haben. Ich lese, was die Päpste danach gesagt haben. Ich lese die Konzilsdokumente. Ich habe (fast) alle Bücher des Heiligen Vaters gelesen. Und ich höre, was er jetzt sagt.

Eine nachvollziehbare Linie ist da für mich nicht zu erkennen.
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taddeo
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Re: Grundsatzfragen zum NOM und der MT

Beitrag von taddeo »

cantus planus hat geschrieben:
taddeo hat geschrieben:
cantus planus hat geschrieben:Den Bruch hat doch der Heilige Vater selbst beklagt, um heute plötzlich die Kontinuität zu betonen. Man muss wahrlich nicht der Piusbruderschaft nahestehen, um seit dem Konzil etwas desorientiert zu sein... :roll:
:kugel:
Und das sagt einer, der selber zu Konzilszeiten noch in Abrahams Wurschtkessel geschwommen ist ... :D
Ja. Ich lese, was die Päpste bis einschließlich Johannes XXIII. von sich gegeben haben. Ich lese, was die Päpste danach gesagt haben. Ich lese die Konzilsdokumente. Ich habe (fast) alle Bücher des Heiligen Vaters gelesen. Und ich höre, was er jetzt sagt.

Eine nachvollziehbare Linie ist da für mich nicht zu erkennen.
:D
Du solltest aufhören zu lesen. Die Kirche wußte schon, warum sie (früher, in den guten alten Tradizeiten wohlgemerkt!) den Laien solcherlei Studium nur unter größten Vorbehalten zugestanden hat. Es gäbe schon längst keine Katholiken mehr in diesem Land, wenn nicht die normalen Leute einfach in die Kirche gegangen wären und gebetet hätten, was ihnen der Pfarrer vorne aufgetragen hat - egal, ob es nun ein katholischer, lutherischer, calvinischer, reformierter, ein blitzgescheiter oder brunzdummer, ein zölibatärer oder ein beweibter war. Wenn der nächste Pfarrer kam, haben sie es wieder genauso gemacht.

Seit die Leute selber lesen und meinen, das Gelesene auch noch zu verstehen, ist der Wurm drin. :pfeif: ;D

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cantus planus
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Re: Grundsatzfragen zum NOM und der MT

Beitrag von cantus planus »

Da bin ich froh, dass die Kurie so ungebildet ist wie ich - und dort auch ein Dikasterium dem anderen permanent widerspricht, ebenso wie die Bischöfe untereinander, die Bischöfen Rom gegenüber und die Theologen den Bischöfen. Abgesehen davon, dass sich irgendwelche Sekretäre nicht entblöden, den Willen des Heiligen Vaters umzudeuten.

Lieber Taddeo, ich werde nie ganz verstehen, wie man die Augen vor der Realität so verschließen kann. :neinfreu:
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taddeo
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Re: Grundsatzfragen zum NOM und der MT

Beitrag von taddeo »

cantus planus hat geschrieben:Lieber Taddeo, ich werde nie ganz verstehen, wie man die Augen vor der Realität so verschließen kann. :neinfreu:
Es ist eine Sache, die Augen vor der Realität zu verschließen.
Es ist eine andere Sache, zu sehen, daß die Realität mehr als nur den einen Aspekt umfaßt, den Du siehst. :huhu:

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cantus planus
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Re: Grundsatzfragen zum NOM und der MT

Beitrag von cantus planus »

Ja. Aber gibt es denn nun deiner Meinung nach einen Bruch, oder gibt es keinen Bruch? :achselzuck:
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Juergen
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Re: Grundsatzfragen zum NOM und der MT

Beitrag von Juergen »

cantus planus hat geschrieben:Aber gibt es denn nun deiner Meinung nach einen Bruch, oder gibt es keinen Bruch? :achselzuck:
Genau das!
Gruß Jürgen

Dieser Beitrag kann unter Umständen Spuren von Satire, Ironie und ähnlich schwer Verdaulichem enthalten. Er ist nicht für jedermann geeignet, insbesondere nicht für Humorallergiker. Das Lesen erfolgt auf eigene Gefahr.
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Niels
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Re: Grundsatzfragen zum NOM und der MT

Beitrag von Niels »

Und wieso war der "nötig"? :detektiv:
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Bernado
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Re: Grundsatzfragen zum NOM und der MT

Beitrag von Bernado »

taddeo hat geschrieben:Angenommen, er tut es tatsächlich - ich habe da so meine Zweifel, daß ihm die Anhänger der FSSPX in ihrer Mehrheit dann bereitwillig folgen würden. Sie würden erneut vermeintliche "Gründe" finden, warum sie nicht folgen "dürften".
Ich hoffe zwar, daß ich mich mit dieser Einschätzung gewaltig irre, aber sehr zuversichtlich bin ich nicht.
Ich denke, er tut es nicht. Der Papst hat zwei große Schritte auf die FSSPX zu getan - die Wiedereinsetzung der alten Liturgie in ihr Recht und die Aufhebung der Exkommunikation der widerrechtlich geweihten Bischöfe, nachdem diese vorher eine Erklärung abgegeben haben, die noch ihrer Einlösung durch ihr Verhalten harrt. Außerdem hat der Papst der Führung von Gesprächen zugestimmt, die nicht ganz den etwas komischen Eindruck vermieden, hier werde von gleich zu gleich "verhandelt".

Damit liegt jetzt, wie man in der Politik so schön sagt, der Ball im anderen Feld. Wenn es nach dem geht, was man hier aus diesem Feld zu hören bekommt, kann er dort liegen, bis er schwarz wird: Wir haben uns nie bewegt, wir bewegen uns nicht, wir werden uns nie bewegen. So sei es denn. Vielleicht hört ja auch die Welt auf, sich zu bewegen.

Nichts ist ermüdender, als über so etwas zu diskutieren. Ich möchte das Thema wieder näher an den sehr interessanten Thread-Titel bringen und eröffne dazu einen neuen, der hoffentlich so angelegt ist, daß denkbarer Inhalt nicht wieder von fruchtlosen Debatten um die sog. Grundsätze der FSSPX überlagert wird.

Thema:
Ist eine Re-Integration des NO in die Tradition des römischen Ritus möglich und wie könnte diese aussehen? Welche Hindernisse stehen dem entgegen - und wie wären sie zu überwinden?
Die Frage mag weit hergeholt erscheinen, aber seriöse Betrachter der Situation sind sich darin einige, daß eine Kirche (im Sinne von episkopaler Jurisdiktion oder Patriarchat) nicht auf Dauer zwei divergierende Riten haben kann und daß die Formel von dem "einen römischen Ritus in zwei Formen" eine diplomatisch/juristische Fiktion ist, die nur begrenzt in die Zukunft tragen kann. Kardinal Ratzinger hat 2001 in Fontgombault deutlich gesagt, daß er das Fernziel einer Wiedervereinigung verfolgt. Die Forderung nach einer "gegenseitigen Befruchtung" im Begleitbrief zu Summorum Pontificum deutet in die gleiche Richtung.

Dieses Feld würde ich dort gerne in Reden und Gegenreden vermessen. Wobei ich diejenigen, die die Idee an sich für abwegig halten, bitten möchte, sich darauf zu beschränken, diesen grundsätzlichen Widerspruch einmal zu Protokoll zu geben und nicht für jeden Einzelpunkt des Diskurses erneut einzubringen.

Hier geht es dann unter neuem Aspekt weiter.
Zuletzt geändert von Bernado am Montag 8. August 2011, 19:30, insgesamt 1-mal geändert.
„DIE SORGE DER PÄPSTE ist es bis zur heutigen Zeit stets gewesen, dass die Kirche Christi der Göttlichen Majestät einen würdigen Kult darbringt.“ Summorum Pontificum 2007 (http://www.summorum-pontificum.de/)

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Maurus
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Re: Grundsatzfragen zum NOM und der MT

Beitrag von Maurus »

ottaviani hat geschrieben:hast du einen Link zu der besagten Enzyklikaq/quote]
http://www.vatican.va/holy_father/pius_ ... is_en.html (Nr. 47f)
aber wir wissen ja auch aus welchem Anlaß die besagte Enzyklika geschrieben wurde
Ja. Unerlaubte Bischofsweihen.
ich hörte übrigens von den Petrusbrüdern nur schweigen zum Nom zu Diginatis Humanae und Lumen Gentium
Die Petrusbruderschaft ist doch der Auffassung, dass all diese Dokumente in einer bestimmten Art und Weise auszulegen sind, die eine Kontinuität bewahrt. Das ist doch bereits eine Stellungnahme. Was soll man mehr sagen? Man muss dafür nicht alle 3 Tage eine Erklärung herausgeben, die gebetsmühlenhaft wiederholt, dass man das ja alles für Wahnsinn hält, weil das Gregor XVI. ja schon gesagt hat etc. pp.

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cantus planus
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Re: Grundsatzfragen zum NOM und der MT

Beitrag von cantus planus »

Juergen hat geschrieben:
cantus planus hat geschrieben:Aber gibt es denn nun deiner Meinung nach einen Bruch, oder gibt es keinen Bruch? :achselzuck:
Genau das!
:D

Ich fühle mich gerade an eine der schönsten Szene aus der "Feuerzangenbowle" erinnert:

- "Ich bin vielleicht so frei mich der Meinung des Herrn Direktors anzuschließen."
- "Aber ich habe mich ja noch gar nicht geäußert!"
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Re: Grundsatzfragen zum NOM und der MT

Beitrag von taddeo »

cantus planus hat geschrieben:Ja. Aber gibt es denn nun deiner Meinung nach einen Bruch, oder gibt es keinen Bruch? :achselzuck:
Wenn man partout einen Bruch finden will, findet man auch einen - nach dem II. Vaticanum genauso wie schon früher in der Kirchengeschichte.
Man kann allerdings genauso gut die Kontinuität sehen, wie es der Papst und seine Vorgänger tun bzw. getan haben.
Katholisch ist das letztere.

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Maurus
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Re: Grundsatzfragen zum NOM und der MT

Beitrag von Maurus »

cantus planus hat geschrieben:Ja. Aber gibt es denn nun deiner Meinung nach einen Bruch, oder gibt es keinen Bruch? :achselzuck:
Vom Standpunkt des Konzils von Konstanz war die Definition des päpstlichen Jurisdiktionsprimats jedenfalls ein ziemlicher Bruch.

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cantus planus
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Re: Grundsatzfragen zum NOM und der MT

Beitrag von cantus planus »

Nein. Das war eine Weiterentwicklung. Ich kann ja auch das I. Vaticanum nicht gegen den Heiligen Augustinus oder die Didache ausspielen. Das wäre unredlich.

Hingegen ist das II. Vaticanum an einigen Punkten ein eklatanter Bruch, egal aus welcher Richtung gesehen.
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Re: Grundsatzfragen zum NOM und der MT

Beitrag von taddeo »

cantus planus hat geschrieben:Nein. Das war eine Weiterentwicklung. Ich kann ja auch das I. Vaticanum nicht gegen den Heiligen Augustinus oder die Didache ausspielen. Das wäre unredlich.

Hingegen ist das II. Vaticanum an einigen Punkten ein eklatanter Bruch, egal aus welcher Richtung gesehen.
Ein Bruch war schon das Apostelkonzil. Brüche gehören zur Kirchengeschichte wie das Amen zur Predigt.
Es kommt immer drauf an, wie man mit dem Bruch umgeht. Außerdem ist nicht alles, was so aussieht, gleich ein Bruch. Es kann auch bloß ein Riß sein, der sich mit wenig Aufwand flicken läßt, wenn man denn will - und ihn nicht erst noch mit dem Meißel aufstemmt, bis tatsächlich ein Bruch daraus wird.

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Re: Grundsatzfragen zum NOM und der MT

Beitrag von Niels »

taddeo hat geschrieben:
cantus planus hat geschrieben:Nein. Das war eine Weiterentwicklung. Ich kann ja auch das I. Vaticanum nicht gegen den Heiligen Augustinus oder die Didache ausspielen. Das wäre unredlich.

Hingegen ist das II. Vaticanum an einigen Punkten ein eklatanter Bruch, egal aus welcher Richtung gesehen.
Ein Bruch war schon das Apostelkonzil. Brüche gehören zur Kirchengeschichte wie das Amen zur Predigt.
Es kommt immer drauf an, wie man mit dem Bruch umgeht. Außerdem ist nicht alles, was so aussieht, gleich ein Bruch. Es kann auch bloß ein Riß sein, der sich mit wenig Aufwand flicken läßt, wenn man denn will - und ihn nicht erst noch mit dem Meißel aufstemmt, bis tatsächlich ein Bruch daraus wird.
taddeo, kannst Du Deine Gedanken ein wenig ausführen - das wäre sehr hilfreich... :ja:
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Re: Grundsatzfragen zum NOM und der MT

Beitrag von Maurus »

cantus planus hat geschrieben:Nein. Das war eine Weiterentwicklung.


Das eine ist das Gegenteil vom anderen. Wenn man das als Weiterentwicklung definiert, dann ist das II. Vatikanum auch eine.
Ich kann ja auch das I. Vaticanum nicht gegen den Heiligen Augustinus oder die Didache ausspielen. Das wäre unredlich.
Entweder es darf Brüche geben, oder nicht. Der Zeitraum dazwischen ist letztlich unerheblich.

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Re: Grundsatzfragen zum NOM und der MT

Beitrag von Niels »

Ich bitte Dich, lieber Maurus, ebenfalls, das näher zu erklären.
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Re: Grundsatzfragen zum NOM und der MT

Beitrag von taddeo »

Niels hat geschrieben:
taddeo hat geschrieben:
cantus planus hat geschrieben:Nein. Das war eine Weiterentwicklung. Ich kann ja auch das I. Vaticanum nicht gegen den Heiligen Augustinus oder die Didache ausspielen. Das wäre unredlich.

Hingegen ist das II. Vaticanum an einigen Punkten ein eklatanter Bruch, egal aus welcher Richtung gesehen.
Ein Bruch war schon das Apostelkonzil. Brüche gehören zur Kirchengeschichte wie das Amen zur Predigt.
Es kommt immer drauf an, wie man mit dem Bruch umgeht. Außerdem ist nicht alles, was so aussieht, gleich ein Bruch. Es kann auch bloß ein Riß sein, der sich mit wenig Aufwand flicken läßt, wenn man denn will - und ihn nicht erst noch mit dem Meißel aufstemmt, bis tatsächlich ein Bruch daraus wird.
taddeo, kannst Du Deine Gedanken ein wenig ausführen - das wäre sehr hilfreich... :ja:
Ist das wirklich nötig?

Was meinst Du, wie Petrus das empfunden haben mag, als damals so ein spätberufener Sekundärapostel und ehemaliger Pharisäerschüler daherkam und ihm vor versammelter Mannschaft Vorwürfe gemacht hat, sein Umgang mit den Heidenchristen sei inkonsequent - er als Jude lebe selber wie ein Heide, verlange aber von diesen, sich den jüdischen Regeln zu unterwerfen. Das muß sich der sagen lassen, der seit Pfingsten vor den Massen gepredigt und für seinen Glauben den Kopf hingehalten hat ... und dennoch hat man damals dann entschieden: OK, wir brechen mit der bisher für uns alle selbstverständlichen Regel, daß man zuerst Jude sein muß, um Christ zu werden.

Nun, war das ein Bruch oder nicht? Es war einer, und zwar einer der fundamentalsten der ganzen Kirchengeschichte.

Wie sind denn nun die Apostel damit umgegangen? Sie haben sich ne Zeitlang drum gestritten, haben wohl drüber gebetet und ne Nacht drüber geschlafen, und haben dann einen einmütigen Beschluß gefaßt, daß Paulus Recht hat und in Zukunft diese bisherige Tradition ersatzlos aufgegeben wird, die doch immerhin bis auf die Praxis Jesu zurückging und somit eine Legitimation hatte, die kaum höher hätte sein können.
Es hat sich keine Apostelbruderschaft Petrus I. abgespalten mit der Begründung "aber der Chef hat das ausdrücklich anders gesagt, das ist DIE Tradition, das ist unfehlbares Dogma". Man hat sehr wohl gesehen, daß da ein Riß zwischen den beiden Meinungen bestand - aber man hat diesen Riß durch eine sinnvolle Entscheidung geschlossen, anstatt ihn durch endloses Nachbohren und Aufmeißeln noch zu vergrößern, bis er irreparabel wurde. Und man hat den Bruch mit der vorherigen "Tradition" in Kauf genommen, weil die Gewinnung der Heiden für Christus wichtiger war als die Frage, ob sie mit mehr oder weniger heilem praeputium getauft werden.

(Die Theologen hier mögen mir meine etwas saloppe Ausdrucksweise nachsehen, aber ich hoffe, daß dadurch der Sinn des Gesagten deutlicher wird.)

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Re: Grundsatzfragen zum NOM und der MT

Beitrag von Maurus »

Niels hat geschrieben:Ich bitte Dich, lieber Maurus, ebenfalls, das näher zu erklären.
Wir hatten das die Tage schonmal: Auf dem Konzil von Konstanz (und auch zuvor im Pisa, dort vielleicht noch eindeutiger) haben die Konzilsväter Jurisdiktion über den amtierenden Papst ausgeübt (auch wenn sie vielleicht uneins war, wer von den dreien rechtmäßig amtierte).

Dieses Vorgehen war sicher damals schon nicht ganz gewöhnlich, aber in Anbetracht der außergewöhnlichen Umstände notwendig und segensreich. Dennoch hat sich die Kirche in der Folgezeit gegen den Konziliarismus entschieden, so dass nun der Papst nicht nur ganz ohne Konzil entscheiden kann, auch ein Konzil kann nicht ohne Papst oder gegen ihn etwas definieren. Das I. Vatikanum definierte bekanntlich:
„Wer also sagt, der römische Bischof habe nur das Amt einer Aufsicht oder Leitung und nicht die volle und oberste Gewalt der Rechtsbefugnis über die ganze Kirche – und zwar nicht nur in Sachen des Glaubens und der Sitten, sondern auch in dem, was zur Ordnung und Regierung der über den ganzen Erdkreis verbreiteten Kirche gehört –; oder wer sagt, er habe nur einen größeren Anteil, nicht aber die ganze Fülle dieser höchsten Gewalt, oder diese seine Gewalt sei nicht ordentlich und unmittelbar, ebenso über die gesamten und die einzelnen Kirchen wie über die gesamten und einzelnen Hirten und Gläubigen, der sei ausgeschlossen.“ (kursiv von mir)

Damit ist der Konziliarismus dogmatisch ausgeschlossen, denn die ganze Fülle könnte der Papst nicht besitzen, wenn es noch ein Gremium gäbe, dass seine Amtszeit beenden könnte. Nicht ihm, sondern diesem Gremium käme dann die höchste Gewalt zu.

Nun ist aber die Ausübung des Konziliarismus nicht Theorie, sondern kann zumindest zwei Anwendungsbeispiele vorweisen. Zudem ist eine gewichtigere Rolle von Bischofsversammlungen der Kirche und vor allem den Ostkirchen (kath und Orthodoxe) in Geschichte und Gegenwart nicht unbekannt. Wenn nun die Kirche zu einem anderen Ergebnis gekommen ist, so ist dies durchaus legitim, denn dieses Ergebnis lässt sich durchaus auch mit der Rolle des Papstes vor den Konzilien von Pisa und Konstanz begründen. Aber so gesehen sind die beiden Konzilien ein Bruch gewesen (was mE wohl naheliegender ist - ohne diese 3-Päpste-Problematik wäre das Thema im Westen wohl kaum mehr aufgekommen), oder die Definition des Jurisdiktionsprimats war ein solcher, da kann man streiten.

Hinsichtlich des zweiten Punkts: Bei einer organischen Weiterentwicklung würde ich nicht von einem Bruch reden. Es geht ja bei der Frage des Bruchs nicht darum, ob eine Änderung eingetreten ist, sondern wie diese Änderung sich zu der vorigen Ansicht verhält: In Kontinuität oder eben nicht.

Wie aber festgestellt gibt es gewisse Brüche. Bei denen ist dann egal, ob 1600 Jahre dazwischen liegen, oder 600 oder 60. Das sind willkürliche Grenzen, die nichts daran ändern, dass irgendwann zum ersten Mal eine Frage signifikant anders behandelt wurde als vorher. An dieser Stelle besteht dann ein Bruch.

Nehmen wir mal zB das II. Vatikanum. Man sagt ja nun zu Recht, es habe keine dogmatischen Beschlüsse gefasst. Ergo dürfe man sie auch rückgängig machen. Gilt das dann aber auch noch im Jahr 3065? Dann hätte sich die Kirche ja 1000 Jahre an diese Beschlüsse gehalten. Eine Streichung würde unzweifelhaft als Bruch empfunden. Wäre dieser dann plötzlich illegitim geworden? Und falls ja: Ab wann ist das der Fall und wer bestimmt das?

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Bernado
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Re: Grundsatzfragen zum NOM und der MT

Beitrag von Bernado »

taddeo hat geschrieben:Was meinst Du, wie Petrus das empfunden haben mag, als damals so ein spätberufener Sekundärapostel und ehemaliger Pharisäerschüler daherkam und ihm vor versammelter Mannschaft Vorwürfe gemacht hat, sein Umgang mit den Heidenchristen sei inkonsequent - er als Jude lebe selber wie ein Heide, verlange aber von diesen, sich den jüdischen Regeln zu unterwerfen. Das muß sich der sagen lassen, der seit Pfingsten vor den Massen gepredigt und für seinen Glauben den Kopf hingehalten hat ... und dennoch hat man damals dann entschieden: OK, wir brechen mit der bisher für uns alle selbstverständlichen Regel, daß man zuerst Jude sein muß, um Christ zu werden.
Ist das denn so? War es nicht vorher tatsächlich schon in Übereinstimmung mit Jesu Worten und Taten im Verhalten gegenüber den Heiden so, daß die Beachtung des Gesetzes nicht gefordert wurde - und lediglich Petrus aus Schwäche und Opportunismus gegen der jüdischen Gemeinde einen Rückfall erlitten hatte?
„DIE SORGE DER PÄPSTE ist es bis zur heutigen Zeit stets gewesen, dass die Kirche Christi der Göttlichen Majestät einen würdigen Kult darbringt.“ Summorum Pontificum 2007 (http://www.summorum-pontificum.de/)

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taddeo
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Re: Grundsatzfragen zum NOM und der MT

Beitrag von taddeo »

Bernado hat geschrieben:
taddeo hat geschrieben:Was meinst Du, wie Petrus das empfunden haben mag, als damals so ein spätberufener Sekundärapostel und ehemaliger Pharisäerschüler daherkam und ihm vor versammelter Mannschaft Vorwürfe gemacht hat, sein Umgang mit den Heidenchristen sei inkonsequent - er als Jude lebe selber wie ein Heide, verlange aber von diesen, sich den jüdischen Regeln zu unterwerfen. Das muß sich der sagen lassen, der seit Pfingsten vor den Massen gepredigt und für seinen Glauben den Kopf hingehalten hat ... und dennoch hat man damals dann entschieden: OK, wir brechen mit der bisher für uns alle selbstverständlichen Regel, daß man zuerst Jude sein muß, um Christ zu werden.
Ist das denn so? War es nicht vorher tatsächlich schon in Übereinstimmung mit Jesu Worten und Taten im Verhalten gegenüber den Heiden so, daß die Beachtung des Gesetzes nicht gefordert wurde - und lediglich Petrus aus Schwäche und Opportunismus gegen der jüdischen Gemeinde einen Rückfall erlitten hatte?
Ich weiß es nicht - das ist unsere heutige Interpretation, die auf den paar dürren Zeilen basiert, die wir aus dem NT über die ganze Sache kennen.

Ich gehe davon aus, daß Petrus, der drei Jahre lang mit Jesus gezogen ist und von ihm gelernt hat, sehr genau über die authentische Lehre Jesu im Bilde war. Er hat sie ja dann mit einer Vehemenz und Überzeugungskraft verkündet, die scheinbar ziemlich beeindruckend war.

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