Kurze Fragen, kurze Antworten, kurze Nachrichten [ARCHIV]

Rund um den traditionellen römischen Ritus und die ihm verbundenen Gemeinschaften.
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Juergen
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Re: Kurze Fragen, kurze Antworten, kurze Nachrichten

Beitrag von Juergen »

Senensis hat geschrieben: :glubsch: Wie: Die Bearbeiter haben in einigen Fällen für Offertorium und Communio eine eigene Auswahl getroffen? Das heißt, unter Umständen steht da was anderes, als was der Priester im Missale hat?
:achselzuck:
Gruß Jürgen

Dieser Beitrag kann unter Umständen Spuren von Satire, Ironie und ähnlich schwer Verdaulichem enthalten. Er ist nicht für jedermann geeignet, insbesondere nicht für Humorallergiker. Das Lesen erfolgt auf eigene Gefahr.
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Senensis
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Re: Kurze Fragen, kurze Antworten, kurze Nachrichten

Beitrag von Senensis »

Naja, das ist doch nicht die Aufgabe eines Meßbuches, oder?
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Juergen
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Re: Kurze Fragen, kurze Antworten, kurze Nachrichten

Beitrag von Juergen »

Senensis hat geschrieben:Naja, das ist doch nicht die Aufgabe eines Meßbuches, oder?
Man müßte das mal genau vergleichen, aber ehrlich gesagt ist mir das zu viel Aufwand, da man jedes Fest überprüfen müßte.
Ich selbst habe zwar das Buch, benutze es aber nicht. Ich nehme immer nur mein Gebrauchskind – ähm ne – „Gebrauchsbuch“ (liber usualis) mit.
Gruß Jürgen

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Senensis
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Beitrag von Senensis »

:daumen-rauf:
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Hubertus
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Re: Kurze Fragen, kurze Antworten, kurze Nachrichten

Beitrag von Hubertus »

Senensis hat geschrieben::glubsch: Wie: Die Bearbeiter haben in einigen Fällen für Offertorium und Communio eine eigene Auswahl getroffen? Das heißt, unter Umständen steht da was anderes, als was der Priester im Missale hat?
Also wenn ich das richtig verstanden habe, sind hinten die Psalmen in Gänze oder doch zu großen Teilen abgedruckt, die vorne in der Liturgie nur in Einzelversen Verwendung finden. Der Abdruck der Psalmen soll gewissermaßen ermöglichen, den Kontext des Abschnitts besser zu erfassen. Also wird man schon ganz normal die liturgischen Texte vorne finden, ergänzt eben durch die Psalmen hinten.

Ich habe mich gefragt, was das soll. Immerhin müßte man ja sonst für die ganzen Episteln und Evangelien auch die Gesamtbücher abdrucken. Aber ich glaube, genau das ist der Schlüssel: die Lesungen sind ja zumeist dem NT entnommen - das hatten viele Katholiken zuhause. Die Psalmen aus dem AT konnten vermutlich deutlich weniger Menschen zuhause nachlesen.
Der Kult ist immer wichtiger als jede noch so gescheite Predigt. Die Objektivität des Kultes ist das Größte und das Wichtigste, was unsere Zeit braucht. Der Alte Ritus ist der größte Schatz der Kirche, ihr Notgepäck, ihre Arche Noah. (M. Mosebach)

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Senensis
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Re: Kurze Fragen, kurze Antworten, kurze Nachrichten

Beitrag von Senensis »

Ich weiß nicht: kann man das, was Juergen eingestellt hat, so interpretieren?
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Juergen
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Re: Kurze Fragen, kurze Antworten, kurze Nachrichten

Beitrag von Juergen »

Senensis hat geschrieben:Ich weiß nicht: kann man das, was Juergen eingestellt hat, so interpretieren?
:ja:
Gruß Jürgen

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Tinius
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Beitrag von Tinius »

Ist es normal, dass eine katholische Kirche in Nord-Süd-Richtung gebaut ist? Bei dieser 60 Jahre alten Kirche steht der Altar im Norden. Durch die vielen seitlichen Glasfenster fällt das Sonnenlicht morgens von Osten her, abends von Westen her in die Kirche.

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umusungu
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Beitrag von umusungu »

Das ist nicht ungewöhnlich. Die hiesige 119 Jahre alte Pfarrkirche steht auch in Nord-Süd-Richtung.

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Protasius
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Beitrag von Protasius »

Meine Taufkirche ist auch in Nord-Süd-Richtung gebaut, weil sie auf einem Berg liegt und es anders nicht möglich gewesen wäre; da war Kirchweih 1957. Wenn ich den Abschnitt aus Joseph Brauns Der christliche Altar in seiner geschichtlichen Entwicklung recht behalten habe, ist es bereits seit dem Mittelalter so, daß man die Richtung des Altars als "liturgischen Osten" auffaßt, unabhängig von der tatsächlichen Himmelsrichtung des Altars.
Der so genannte ‚Geist’ des Konzils ist keine autoritative Interpretation. Er ist ein Geist oder Dämon, der exorziert werden muss, wenn wir mit der Arbeit des Herrn weiter machen wollen. – Ralph Walker Nickless, Bischof von Sioux City, Iowa, 2009

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Juergen
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Re: Kurze Fragen, kurze Antworten, kurze Nachrichten

Beitrag von Juergen »

Ein kleiner Kalauer am Rande:

„Was gibt es neuen von der Tradition.“

„Neues? Natürlich gar nichts.“

„Dann ist ja gut.“
Gruß Jürgen

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Niels
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Beitrag von Niels »

:kugel:

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marcus-cgn
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Re: Kurze Fragen, kurze Antworten, kurze Nachrichten

Beitrag von marcus-cgn »

Morgen ist der 31. Oktober. Weiss eigentlich jemand, warum im Römischen Messbuch die Vigilfeier von Allerheiligen gestrichen wurde, die schon seit dem 11. Jahrhundert bezeugt ist (vgl. Schott aaO). Andere Feste 1. Klasse durften ihre Vigil behalten, warum nicht Allerheiligen. Meine Überlegung: Sah man das relativ neue Christkönigsfest so eng mit Allerheiligen verbunden, dass man die dazwischen fallende Vigil nunmehr als Fremdkörper ansah?

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Hubertus
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Beitrag von Hubertus »

Der Kult ist immer wichtiger als jede noch so gescheite Predigt. Die Objektivität des Kultes ist das Größte und das Wichtigste, was unsere Zeit braucht. Der Alte Ritus ist der größte Schatz der Kirche, ihr Notgepäck, ihre Arche Noah. (M. Mosebach)

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taddeo
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Beitrag von taddeo »

Wie (fast) immer bei dieser "Quelle" ist leider ein Schönheitsfehler dabei. :/
Die Neupriester der FSSPX mit einzurechnen, ist insofern unredlich, als diese ja nicht zum französischen Diözesanklerus zu rechnen sind und für die Seelsorge in den normalen Bistümern verloren sind. Es wäre zumindest interessant, wie die Zahlen ohne diese Neupriester ausschauen würden.

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Protasius
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Re: Kurze Fragen, kurze Antworten, kurze Nachrichten

Beitrag von Protasius »

taddeo hat geschrieben:
Wie (fast) immer bei dieser "Quelle" ist leider ein Schönheitsfehler dabei. :/
Die Neupriester der FSSPX mit einzurechnen, ist insofern unredlich, als diese ja nicht zum französischen Diözesanklerus zu rechnen sind und für die Seelsorge in den normalen Bistümern verloren sind. Es wäre zumindest interessant, wie die Zahlen ohne diese Neupriester ausschauen würden.
Andererseits fehlen die Ordenspriester, wie Institut Christkönig, Institut vom Guten Hirten oder Regularkanoniker von Lagrasse, die mW in ein paar Pfarreien die Seelsorge übernehmen. Die Zahl der Neupriester der FSSPX habe ich bislang nur für die gesamte Bruderschaft gefunden, nicht für den Distrikt Frankreich.
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Hubertus
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Re: Kurze Fragen, kurze Antworten, kurze Nachrichten

Beitrag von Hubertus »

taddeo hat geschrieben:
Wie (fast) immer bei dieser "Quelle" ist leider ein Schönheitsfehler dabei. :/
Die Neupriester der FSSPX mit einzurechnen, ist insofern unredlich, als diese ja nicht zum französischen Diözesanklerus zu rechnen sind und für die Seelsorge in den normalen Bistümern verloren sind. Es wäre zumindest interessant, wie die Zahlen ohne diese Neupriester ausschauen würden.
Naja, der Artikel stellt zunächst mal auf die Form des Ritus ab, in dem geweiht wird.
Und da spechen die Zahlen m.E. schon eine starke Sprache, da ja die "personelle Basis" der "NOM-Katholiken" nominell dtl. breiter sein dürfte.
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ad-fontes
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Re: Kurze Fragen, kurze Antworten, kurze Nachrichten

Beitrag von ad-fontes »

Findet sich der dominikanische Meßordo mit vollständigen lateinischen Rubriken im Netz? Was ich bisher gefunden habe war entweder auf Englisch oder ab dem Canon ohne Rubriken.
Christi vero ecclesia, sedula et cauta depositorum apud se dogmatum custos, nihil in his umquam permutat, nihil minuit, nihil addit; non amputat necessaria, non adponit superflua; non amittit sua, non usurpat aliena. (Vincentius Lerinensis, Com. 23, 16)

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Protasius
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Beitrag von Protasius »

ad-fontes hat geschrieben:Findet sich der dominikanische Meßordo mit vollständigen lateinischen Rubriken im Netz? Was ich bisher gefunden habe war entweder auf Englisch oder ab dem Canon ohne Rubriken.
http://bc.dominikanie.pl/dlibra/docmetadata?id=264
Ordo Missae ab Seite 131.
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ad-fontes
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Beitrag von ad-fontes »

Protasius hat geschrieben:
ad-fontes hat geschrieben:Findet sich der dominikanische Meßordo mit vollständigen lateinischen Rubriken im Netz? Was ich bisher gefunden habe war entweder auf Englisch oder ab dem Canon ohne Rubriken.
http://bc.dominikanie.pl/dlibra/docmetadata?id=264
Ordo Missae ab Seite 131.
Danke!
Christi vero ecclesia, sedula et cauta depositorum apud se dogmatum custos, nihil in his umquam permutat, nihil minuit, nihil addit; non amputat necessaria, non adponit superflua; non amittit sua, non usurpat aliena. (Vincentius Lerinensis, Com. 23, 16)

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Juergen
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Beitrag von Juergen »

Wieso ist eigentlich die Segnung eines Telegraphen dem Bischof reserviert?

Und gilt das auch für Telephone und Handys?
Gruß Jürgen

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Senensis
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Beitrag von Senensis »

Oha. Das würde mich auch interessieren.
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ad-fontes
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Beitrag von ad-fontes »

Da die Lateinschule geschlossen hat:

Wie wird nach der italienisierten (von Pius IX. vorgeschriebenen) Aussprache Buccinate (Ps. 80,3) ausgesprochen? Bukschinate oder Buschinate?
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taddeo
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Beitrag von taddeo »

ad-fontes hat geschrieben:Da die Lateinschule geschlossen hat:

Wie wird nach der italienisierten (von Pius IX. vorgeschriebenen) Aussprache Buccinate (Ps. 80,3) ausgesprochen? Bukschinate oder Buschinate?
Weder noch, sondern "buttschináte". Wenn es "bucinate" geschrieben wäre, würde man es "butschináte" aussprechen, also mit einem etwas längeren "u".

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Juergen
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Re: Kurze Fragen, kurze Antworten, kurze Nachrichten

Beitrag von Juergen »

Butʧinate


Edith: taddeo war schneller.
Gruß Jürgen

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Juergen
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Re: Kurze Fragen, kurze Antworten, kurze Nachrichten

Beitrag von Juergen »

Juergen hat geschrieben:Wieso ist eigentlich die Segnung eines Telegraphen dem Bischof reserviert?

Und gilt das auch für Telephone und Handys?
Die Frage wurde noch nicht beantwortet. :(
Gruß Jürgen

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ad-fontes
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Beitrag von ad-fontes »

taddeo hat geschrieben:
ad-fontes hat geschrieben:Da die Lateinschule geschlossen hat:

Wie wird nach der italienisierten (von Pius IX. vorgeschriebenen) Aussprache Buccinate (Ps. 80,3) ausgesprochen? Bukschinate oder Buschinate?
Weder noch, sondern "buttschináte". Wenn es "bucinate" geschrieben wäre, würde man es "butschináte" aussprechen, also mit einem etwas längeren "u".
danke Taddeo und Juergen..es gibt wohl noch mehr davon: Haeccine (Deut 32), buccellas (Ps. 147).

Gibt es irgendwo eine Übersicht über die Regeln?
Christi vero ecclesia, sedula et cauta depositorum apud se dogmatum custos, nihil in his umquam permutat, nihil minuit, nihil addit; non amputat necessaria, non adponit superflua; non amittit sua, non usurpat aliena. (Vincentius Lerinensis, Com. 23, 16)

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taddeo
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Beitrag von taddeo »

ad-fontes hat geschrieben:Gibt es irgendwo eine Übersicht über die Regeln?
Da wird es am einfachsten sein, wenn Du Dich nach einer italienischen Grammatik richtest. Du kannst auch ganz einfach googeln, die meisten Wörter gibt es so oder ähnlich ja auch im Italienischen. Gib einfach das Wort und dazu "pronuncia" (= ital. "Aussprache") ein, dann kriegst Du in der Regel italienische Seiten, wo oft auch die Lautschrift angegeben ist.

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Lycobates
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Beitrag von Lycobates »

ad-fontes hat geschrieben: danke Taddeo und Juergen..es gibt wohl noch mehr davon: Haeccine (Deut 32), buccellas (Ps. 147).
Gibt es irgendwo eine Übersicht über die Regeln?
Keine Übersicht, aber der DOP ist ausgezeichnet und maßgebend:
http://www.dizionario.rai.it/ricerca.aspx

Beispiel:
http://www.dizionario.rai.it/poplemma.a ... 5&r=553154

Wie taddeo bereits sagte, lohnt es sich immer nachzuschlagen, ob das lat. Wort noch italienisch existiert.

Das mit der liturgischen Aussprache war übrigens (in Ihrer Diktion) "Herr Sarto", nicht "Herr Mastai".

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umusungu
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Beitrag von umusungu »

ad-fontes hat geschrieben:Wie wird nach der italienisierten (von Pius IX. vorgeschriebenen) Aussprache Buccinate (Ps. 80,3) ausgesprochen? Bukschinate oder Buschinate?
ich wundere mich, mit welchen Dingen sich Pius IX. abschließend beschäftigt hat. Welche Autorität besaß er in dieser Frage?

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umusungu
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Lycobates
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Beitrag von Lycobates »

umusungu hat geschrieben:
ad-fontes hat geschrieben:Wie wird nach der italienisierten (von Pius IX. vorgeschriebenen) Aussprache Buccinate (Ps. 80,3) ausgesprochen? Bukschinate oder Buschinate?
ich wundere mich, mit welchen Dingen sich Pius IX. abschließend beschäftigt hat. Welche Autorität besaß er in dieser Frage?
Die römische Ritenkongregation hat (wie ich glaube unter dem hl. Pius X., vgl. dessen Brief an den Erzbischof von Bourges in den Acta Pii X, frz. Ausgabe, VII, 168, nicht schon unter Papst Pius IX., aber ich kann den entsprechenden Text in den Decreta authentica im Moment nicht finden) versucht, und das liegt ganz klar in ihrer Kompetenz, die liturgische Aussprache des Lateinischen für die ganze Westkirche zu uniformisieren und ihr die neuzeitliche italienische Aussprache (verpflichtend oder zumindest intimativ) zugrunde zu legen.
Das hat nicht geklappt. Naturam expelles furca, tamen usque recurret.
In Spanien und den Kolonien in Übersee hat man bis zur Liturgiereform 1969/70 das Lateinische spanisch, in deutschen Landen deutsch, in Polen polnisch (noch heute) und anderswo noch anders ausgesprochen. In Frankreich zum Teil bis in die 40er Jahre à la française, was sehr lustig ist.
Der anglikanische Forscher F. Brittain, Latin in Church. The History of its Pronunciation, London 1955, gibt interessante Aufschlüsse.
Der Oxford Movement des 19. Jh. hat die italienische Aussprache (allerdings immer in unmistakably englischer Manier) in England bei Katholiken schon früh bevorzugt. Ich erinnere mich vor Jahren an eine Pfingstmesse mit pwrojut Spiritjus Sänctjus dähjbät eloquai illis. Genau so war es.
Sonst aber blieb die (Außenstehenden ganz unverständliche) pur englische Aussprache maßgeblich, von den Schulen angefangen. Als man dort in den 20ern gar den pronuntiatus restitutus einführen wollte, gab es Leserbriefe von Eiferern bis in die Londoner Times, die mutmaßten, düstere Kräfte wollten "ihr" Latein zu just another Dago language machen.
Very funny.

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