FSSPX: Aussöhnung mit dem Vatikan [2]

Rund um den traditionellen römischen Ritus und die ihm verbundenen Gemeinschaften.
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cantus planus
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Re: FSSPX: Aussöhnung mit dem Vatikan

Beitrag von cantus planus »

taddeo hat geschrieben:
lifestylekatholik hat geschrieben:
taddeo hat geschrieben:Vielleicht braucht der Papst jetzt einen episkopalen Pitbull, der den Piusbrüdern klipp und klar das Messer auf die Brust setzt und im Zweifelfall auch keine Skrupel hat, im päpstlichen Auftrag sie hochkant aus der Kirche rauszuschmeißen neuerliche kirchenrechtliche Sanktionen gegen sie zu verkünden, wenn sie nicht spuren?
Es kann ja wohl nicht völlig ohne Bedeutung sein, daß diese Neuernennung jetzt noch während des laufenden Verfahrens erfolgt.
Ah, du hoffst auf einen neuen Humbert.
Ich hoff auf gar nix in dem Fall. Ich wundere mich nur, warum Levada die Sache nicht zu Ende bringen durfte/mußte - und warum der Papst anscheinend ausgerechnet Müller für geeignet hält, das jetzt in seinem Sinne zu erledigen.
Nun, der Heilige Vater hat Eminenz Levada ja ein paar Mal recht skrupellos kaltgestellt. Ich erinnere nur an die letzte Exkommunikationsandrohung des Kardinals, die der Papst offenbar hinterrücks einkassiert hat. Da wäre zu erwarten, dass jemand Levada nachfolgt, der der FSSPX aufgeschlossener wäre. Oder jemand, der traditionell katholisch ist, aber eben gute Argumente gegen die Position der FSSPX brächte. Beides ist bei Exz. Müller nicht der Fall.
taddeo hat geschrieben:Ich kapier das nicht recht, das geb ich zu.
Dito.
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‎Tradition ist das Leben des Heiligen Geistes in der Kirche. — Vladimir Lossky

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Westmalle
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Re: FSSPX: Aussöhnung mit dem Vatikan

Beitrag von Westmalle »

taddeo hat geschrieben:Ich wundere mich nur, warum Levada die Sache nicht zu Ende bringen durfte/mußte - und warum der Papst anscheinend ausgerechnet Müller für geeignet hält, das jetzt in seinem Sinne zu erledigen.
Als ob es für die Glaubenskongregation nur die FSSPX gäbe... Der Papst hat Msgr. Müller gewiss nicht in Anbetracht der Verhandlungen mit der FSSPX zum Präfekten ernannt. Gerade Müller wäre dafür völlig ungeeignet... Nein, als Präfekt der Glaubenskongregation gibt es für Müller tausend andere Betätigungsfelder als die FSSPX. - Das ist schließlich nur einer von vielen Verfahren des Heiligen Stuhls.

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taddeo
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Re: FSSPX: Aussöhnung mit dem Vatikan

Beitrag von taddeo »

Westmalle hat geschrieben:
taddeo hat geschrieben:Ich wundere mich nur, warum Levada die Sache nicht zu Ende bringen durfte/mußte - und warum der Papst anscheinend ausgerechnet Müller für geeignet hält, das jetzt in seinem Sinne zu erledigen.
Als ob es für die Glaubenskongregation nur die FSSPX gäbe... Der Papst hat Msgr. Müller gewiss nicht in Anbetracht der Verhandlungen mit der FSSPX zum Präfekten ernannt. Gerade Müller wäre dafür völlig ungeeignet... Nein, als Präfekt der Glaubenskongregation gibt es für Müller tausend andere Betätigungsfelder als die FSSPX. - Das ist schließlich nur einer von vielen Verfahren des Heiligen Stuhls.
Ja und nein - es ist zweifellos momentan eines der dringlichsten Verfahren, das an einem entscheidenden Punkt "hängt" und dem der Papst anscheinend höchste Priorität einräumt, und für das Müller nun mal von Amts wegen zuständig ist, ob er und der Papst das wollen oder nicht. Freilich gibt es noch genügend andere Arbeit - aber eben auch diese. Und ein Müller unterschreibt sicher kein Dekret bezüglich der FSSPX, das er nicht persönlich für richtig hält - egal wer ihm das auf den Tisch legt.

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ifugao
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Re: FSSPX: Aussöhnung mit dem Vatikan

Beitrag von ifugao »

Und ein Müller unterschreibt sicher kein Dekret bezüglich der FSSPX, das er nicht persönlich für richtig hält - egal wer ihm das auf den Tisch legt.

Da stimme ich mit dir völlig überein.
Der Schwache kann nicht verzeihen. Verzeihen ist eine Eigenschaft des Starken.
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TomS
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Re: FSSPX: Aussöhnung mit dem Vatikan

Beitrag von TomS »

Eigentlich müsste die Müller-Ernennung doch sogar in Sinne der FSSPX sein? Gerade die Piusbrüder haben immer wieder vor "Wischiwaschi"-Lösungen gewarnt. Mit Müller wird es die sicherlich nicht geben.

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Protasius
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Re: FSSPX: Aussöhnung mit dem Vatikan

Beitrag von Protasius »

Ich rechne angesichts der Differenzen zwischen Fellay und den drei anderen, daß in nicht allzu ferner Zukunft einer der Piusbischöfe angesichts der Verhandlungen mit dem Vatikan Martin Luther vor dem Reichstag von Worms zitiert:

Hier stehe ich, ich kann nicht anders. Gott helfe mir. Amen.

und sich von Fellay lossagt.
Der so genannte ‚Geist’ des Konzils ist keine autoritative Interpretation. Er ist ein Geist oder Dämon, der exorziert werden muss, wenn wir mit der Arbeit des Herrn weiter machen wollen. – Ralph Walker Nickless, Bischof von Sioux City, Iowa, 2009

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Sempre
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Re: FSSPX: Aussöhnung mit dem Vatikan

Beitrag von Sempre »

TomS hat geschrieben:Eigentlich müsste die Müller-Ernennung doch sogar in Sinne der FSSPX sein? Gerade die Piusbrüder haben immer wieder vor "Wischiwaschi"-Lösungen gewarnt. Mit Müller wird es die sicherlich nicht geben.
Hoffentlich erkennt Msgr. Fellay anhand dieser Ernennung sowie auch an der des neuen Ecclesia-Dei-Vizepräsidenten, worauf er sich da eingelassen hat.

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Sempre
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Re: FSSPX: Aussöhnung mit dem Vatikan

Beitrag von Sempre »

Protasius hat geschrieben:Ich rechne angesichts der Differenzen zwischen Fellay und den drei anderen, daß in nicht allzu ferner Zukunft einer der Piusbischöfe angesichts der Verhandlungen mit dem Vatikan Martin Luther vor dem Reichstag von Worms zitiert:

Hier stehe ich, ich kann nicht anders. Gott helfe mir. Amen.

und sich von Fellay lossagt.
Naja, wenn aus den Verhandlungen überhaupt noch irgendetwas wird. Msgr. Fellay hat die FSSPX jedenfalls extrem nah an eine Spaltung geführt, u.a. indem er die Vereinbarungen des Generalkapitels in den Straßengraben geworfen hat und im Interview gegenüber CNS Unhaltbares vertreten hat. Hoffentlich tritt er zurück. Ansonsten ist eine Spaltung in FSSPX und Fellayisten wohl nicht unwahrscheinlich und m.E. gut, um den Kampfesgeist der Tradition wieder auf Vordermann zu bringen.

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ChrisCross
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Re: FSSPX: Aussöhnung mit dem Vatikan

Beitrag von ChrisCross »

Sempre hat geschrieben:Naja, wenn aus den Verhandlungen überhaupt noch irgendetwas wird. Msgr. Fellay hat die FSSPX jedenfalls extrem nah an eine Spaltung geführt, u.a. indem er die Vereinbarungen des Generalkapitels in den Straßengraben geworfen hat und im Interview gegenüber CNS Unhaltbares vertreten hat. Hoffentlich tritt er zurück. Ansonsten ist eine Spaltung in FSSPX und Fellayisten wohl nicht unwahrscheinlich und m.E. gut, um den Kampfesgeist der Tradition wieder auf Vordermann zu bringen.
Das Interview war offensichtlich stark geschnitten:
Mgr. Fellay: Meine Position ist jene der Bruderschaft und jene von Mgr. Lefebvre. In einer solch delikaten Sache muss man wie immer Unterscheidungen einführen, und ein Teil dieser Unterscheidungen ist im Interview, das ausgestrahlt worden ist und das auf weniger als sechs Minuten beschränkt wurde, ausgefallen. Aber die schriftliche Fassung, die CNS von meinen Worten angefertigt hat, rückt das wieder zurecht, was ich gesagt habe und was in der ausgestrahlten Version unter den Tisch gefallen ist: „Obwohl Mgr. Fellay es zurückweist, sich die Interpretation (der Religionsfreiheit), wie Benedikt XVI. sie vertritt, zu eigen zu machen, nämlich dass sie in der Kontinuität mit der Tradition der Kirche stehe – eine Haltung, die viele in der Kirche heftig diskutiert haben – hat Mgr. Fellay von dem Gedanken in erstaunlich sympathischen Ausdrücken gesprochen.“ Tatsächlich habe ich nur ins Gedächtnis gerufen, dass es eine traditionelle Lösung für das Problem gibt, das die Religionsfreiheit darstellt, und dass dies die Toleranz ist. Bezüglich des Konzils habe ich, als man mir die Frage stellte: „Gehört das II. Vatikanum zur Tradition?“, geantwortet: „Ich hätte es gern, wenn es so wäre.“ (eine falsche französische Wiederübersetzung hat dies so entstellend wiedergegeben: „Ich hoffe, ja.“). Dies liegt ganz auf der Linie der Unterscheidungen, die Mgr. Lefebvre vorgenommen hat, um das Konzil im Lichte der Tradition zu lesen: Was im Einklang mit der Tradition steht, nehmen wir an; was zweifelhaft ist, verstehen wir, wie die Tradition es immer gelehrt hat; was ihr entgegengesetzt ist, verwerfen wir.
Übrigens glaube ich, dass eine Spaltung besser ob der zu erwartenden Wirren innerhalb der Tradition und der Schwächung der FSSPX zu vermeiden ist. Bischof Fellay muss auch nicht zwingend zurücktreten, es wäre nur gegenüber seinen Kollogen ganz nett, wenn er sich mit ihnen ein bischen öfters beraten würde, statt das ganze über illegal veröffentlichte Briefe ablaufen zu lassen. Auch die Ausladung Bischof Williamsons halte ich insofern für unklug. Der kampfgeist der Tradition wird schon wieder auf Vordermann gebracht werden, dafür hat Rom mit der Ernnenung des neuen Großinquisitors doch gesorgt. Und während der Verhandlungen die größten Geschütze aufzufahren, wäre vielleicht nicht wegen der Wahrheit, wohl aber wegen der angebrachten Höflichkeit, unklug gewesen. Aber unter Müler und Di Noia wird es da sicher nicht mehr ganz diplomatisch zugehen.
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Westmalle
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Re: FSSPX: Aussöhnung mit dem Vatikan

Beitrag von Westmalle »

Ich denke, dass die Verhandlungen jetzt erst einmal ein Ende gefunden haben. Mit der Berufung von Msgr. Müller hat der Papst gezeigt, dass er die FSSPX nicht um jeden Preis "kanonisieren" will. Wahrscheinlich dauert ihm das ewige Hin und Her, das ja von beiden Seiten kam, zu lang. Auch Msgr. Fellay wird sicher langsam zurückrudern und auf dem Generalkapitel wieder einiges ins Lot bringen, weil er sich während der Verhandlungen doch recht weit aus dem Fenster gelehnt zu haben scheint.

Das Projekt der "Wiedervereinigung" wird in den nächsten Jahren ruhen bleiben - so ist meine Prognose. :galgen:

*hände-in-den-schoß-leg*

ad_hoc
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Re: FSSPX: Aussöhnung mit dem Vatikan

Beitrag von ad_hoc »

Das Projekt der "Wiedervereinigung" wird in den nächsten Jahren ruhen bleiben - so ist meine Prognose
.....außer die Msgr. Di Noia und Müller haben von vornherein die päpstliche Anweisung, die Wiedereingliederung der Piusbruderschaft entsprechend den päpstlichen Vorstellungen so schnell wie möglich über die Bühne zu bringen.

Gruß, ad_hoc
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Westmalle
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Re: FSSPX: Aussöhnung mit dem Vatikan

Beitrag von Westmalle »

das wäre natürlich ein traum...

aber würde msgr. müller dann solche interviews geben? fsspx als sektiererische randgruppe etc.?

und würde msgr. di noia in seinem ersten interview auf jede frage antworten: "ich weiß nicht, was bei der fssx los ist" und "ich weiß nicht, wo die probleme sind" und "ich weiß nicht, was der heilige vater vor hat"???

ad_hoc
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Re: FSSPX: Aussöhnung mit dem Vatikan

Beitrag von ad_hoc »

....in deren Köpfe kann ich leider nicht reinsehen. :hmm:

Wie schon bei den Priestern, so müssen wir uns auch auf den geistigen Niedergang unserer Bischöfe einstellen. Der Papst kann sich nur desjenigen Materials bedienen, welches ihm zur Verfügung steht.

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Mariahilfer
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Re: FSSPX: Aussöhnung mit dem Vatikan

Beitrag von Mariahilfer »

Westmalle hat geschrieben:Ich denke, dass die Verhandlungen jetzt erst einmal ein Ende gefunden haben. Mit der Berufung von Msgr. Müller hat der Papst gezeigt, dass er die FSSPX nicht um jeden Preis "kanonisieren" will. [...] Auch Msgr. Fellay wird sicher langsam zurückrudern und auf dem Generalkapitel wieder einiges ins Lot bringen, weil er sich während der Verhandlungen doch recht weit aus dem Fenster gelehnt zu haben scheint.

Das Projekt der "Wiedervereinigung" wird in den nächsten Jahren ruhen bleiben - so ist meine Prognose.
Sehr gute Einschätzung. Sehe ich genauso. Leider.

Darüber hinaus halte ich es aufgrund der bisherigen Entwicklungen für äußerst unwahrscheinlich, dass ein Nachfolger auf dem Hl. Stuhl sich überhaupt wieder der FSSPX mit Wohlwollen zuwendet. Damit muß das ganze realistisch betrachtet als endgültig gescheitert angesehen werden.
... wenn nicht doch noch ein Wunder geschieht.
ad_hoc hat geschrieben:.....außer die Msgr. Di Noia und Müller haben von vornherein die päpstliche Anweisung, die Wiedereingliederung der Piusbruderschaft entsprechend den päpstlichen Vorstellungen so schnell wie möglich über die Bühne zu bringen.
Das halte ich für sehr unwahrscheinlich.

ad_hoc
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Re: FSSPX: Aussöhnung mit dem Vatikan

Beitrag von ad_hoc »

...ist etwas Wunschdenken dabei. ;)

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ChrisCross
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Re: FSSPX: Aussöhnung mit dem Vatikan

Beitrag von ChrisCross »

Mariahilfer hat geschrieben:Darüber hinaus halte ich es aufgrund der bisherigen Entwicklungen für äußerst unwahrscheinlich, dass ein Nachfolger auf dem Hl. Stuhl sich überhaupt wieder der FSSPX mit Wohlwollen zuwendet. Damit muß das ganze realistisch betrachtet als endgültig gescheitert angesehen werden.
Das sehe ich anders. Womöglich ist bei Benedikts Nachfolgern das Potenzial für die Rückkehr zur Tradition weit größer, da man nicht mehr so sehr am Konzil hängt, sich also leichter darauf einlassen kann mit der FSSPX Gespräche im Rahmen der Möglichkeit des eigenen Irrztums zu führen. Dann wäre ja durchaus die Chance vorhanden, dass Rom sich bekehrt und man dann auch wirkliche Einheit nicht nur im rechtlichen sondern auch theologischen Sinne hat. Denn an eben letzterem hapert es doch eigentlich, nicht am Recht.
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Westmalle
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Re: FSSPX: Aussöhnung mit dem Vatikan

Beitrag von Westmalle »

also wenn ich kardinal wäre, dann würde ich pater schmidberger zum papst vorschlagen - ersatzweise msgr. fellay :nuckel:

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Westmalle
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Re: FSSPX: Aussöhnung mit dem Vatikan

Beitrag von Westmalle »

ChrisCross hat geschrieben:Das sehe ich anders. Womöglich ist bei Benedikts Nachfolgern das Potenzial für die Rückkehr zur Tradition weit größer, da man nicht mehr so sehr am Konzil hängt, sich also leichter darauf einlassen kann mit der FSSPX Gespräche im Rahmen der Möglichkeit des eigenen Irrztums zu führen. Dann wäre ja durchaus die Chance vorhanden, dass Rom sich bekehrt und man dann auch wirkliche Einheit nicht nur im rechtlichen sondern auch theologischen Sinne hat. Denn an eben letzterem hapert es doch eigentlich, nicht am Recht.
Da ist natürlich auch der Wunsch Vater des Gedanken... Aber etwas Wahres ist schon dran: Papst Benedikt, der das Konzil massiv beeinflusst hat, will natürlich nicht die (teilweise) Fehlerhaftigkeit des Konzils eingestehen - das ist ganz menschlich. Aber ein zukünftiger Papst aus der Nachfolge-Generation sieht das sicher anders.

Nach den Prophezeiungen des hl. Malachias steht uns ja sowieso nur noch ein Papst bevor:
Hl. Malachias hat geschrieben:In persecutione extrema S. R. Ecclesiae sedebit Petrus Romanus, qui pascet oves in multis tribulationibus, quibus transactis civitas septicollis diruetur et judex tremendus judicabit populum suum. Finis.
Vielleicht kommt danach nicht das Jüngste Gericht, sondern ein ganz neues Aufblühen der Tradition? Dem Willen Gottes sind keine Grenzen gesetzt, lassen wir uns überaschen.
:ritter:

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Mariahilfer
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Re: FSSPX: Aussöhnung mit dem Vatikan

Beitrag von Mariahilfer »

ChrisCross hat geschrieben: Womöglich ist bei Benedikts Nachfolgern das Potenzial für die Rückkehr zur Tradition weit größer, da man nicht mehr so sehr am Konzil hängt, sich also leichter darauf einlassen kann mit der FSSPX Gespräche im Rahmen der Möglichkeit des eigenen Irrztums zu führen.
Die Generation, die "nicht mehr so sehr am Konzil hängt" ist zwar im Kommen, aber noch weit weg von der Spitze der Hierarchie. Der nächste Papst wird - von der "Malachias-Prophezeiung" (Petrus Romanus) einmal abgesehen - wohl ein eingefleischter Modernist. Ich wünsche dem Heiligen Vater ein langes Leben.
Zuletzt geändert von Mariahilfer am Donnerstag 5. Juli 2012, 16:29, insgesamt 1-mal geändert.

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Melody
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Re: FSSPX: Aussöhnung mit dem Vatikan

Beitrag von Melody »

Mariahilfer hat geschrieben:Ich wünsche dem Heiligen Vater ein langes Leben.
:daumen-rauf:

Ich sehe da nach ihm auch eher schwarz, wenn es jetzt nicht zu einer Einigung kommt, dann wird diese noch Jahrzehnte auf sich warten lassen... :/
Ewa Kopacz: «Für mich ist Demokratie die Herrschaft der Mehrheit bei Achtung der Minderheitenrechte, aber nicht die Diktatur der Minderheit»

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Mariahilfer
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Re: FSSPX: Aussöhnung mit dem Vatikan

Beitrag von Mariahilfer »

Melody hat geschrieben:
Mariahilfer hat geschrieben:Ich wünsche dem Heiligen Vater ein langes Leben.
:daumen-rauf:

Ich sehe da nach ihm auch eher schwarz, wenn es jetzt nicht zu einer Einigung kommt, dann wird diese noch Jahrzehnte auf sich warten lassen... :/
Vielleicht gibt aber gerade dieser Umstand noch Anlaß für ein Fünkchen Hoffnung, nämlich wenn dies auch dem Hl. Vater und Msgr. Fellay bewußt ist.

Wenn man den "Prophezeiungen" des (Pseudo-) Malachias folgt, ist das ganze eh nicht mehr wichtig, weil demgemäß nach (durch/während ?) der nächsten päpstlichen Regentschaft nunmehr tatsächlich Sedivakanz eintreten soll. Ich meinerseits kann übrigens schon jetzt prophezeien, dass sich dann Neu-Sedisvakantisten darauf berufen werden. Aber das ist hier off-topic...

iustus
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Re: FSSPX: Aussöhnung mit dem Vatikan

Beitrag von iustus »

ChrisCross hat geschrieben:Dann wäre ja durchaus die Chance vorhanden, dass Rom sich bekehrt
:vogel:
„Was den Gegenstand des Glaubens betrifft, hat sich das Konzil nichts Neues ausgedacht, noch hat es Altes ersetzen wollen." (Papst Benedikt XVI.)

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ChrisCross
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Re: FSSPX: Aussöhnung mit dem Vatikan

Beitrag von ChrisCross »

iustus hat geschrieben:
ChrisCross hat geschrieben:Dann wäre ja durchaus die Chance vorhanden, dass Rom sich bekehrt
:vogel:
Von den Irrtümern des Konzils. Ich dachte, die Redewendung würde hier jeder so verstehen. Natürlich ist Rom nicht vom Glauben abgefallen.
Tu excitas, ut laudare te delectet, quia fecisti nos ad te et inquietum est cor nostrum, donec requiescat in te.
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Re: FSSPX: Aussöhnung mit dem Vatikan

Beitrag von lifestylekatholik »

ChrisCross hat geschrieben:Von den Irrtümern des Konzils. Ich dachte, die Redewendung würde hier jeder so verstehen.
Nee. Ich würde diese Formulierung nicht verwenden; denn sie klingt schon arg seltsam.
»Was muß man denn in der Kirche ›machen‹? In den Gottesdienſt gehen und beten reicht doch.«

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Sempre
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Re: FSSPX: Aussöhnung mit dem Vatikan

Beitrag von Sempre »

ChrisCross hat geschrieben:
Sempre hat geschrieben:Naja, wenn aus den Verhandlungen überhaupt noch irgendetwas wird. Msgr. Fellay hat die FSSPX jedenfalls extrem nah an eine Spaltung geführt, u.a. indem er die Vereinbarungen des Generalkapitels in den Straßengraben geworfen hat und im Interview gegenüber CNS Unhaltbares vertreten hat. Hoffentlich tritt er zurück. Ansonsten ist eine Spaltung in FSSPX und Fellayisten wohl nicht unwahrscheinlich und m.E. gut, um den Kampfesgeist der Tradition wieder auf Vordermann zu bringen.
Das Interview war offensichtlich stark geschnitten:
Mgr. Fellay: Meine Position ist jene der Bruderschaft und jene von Mgr. Lefebvre. In einer solch delikaten Sache muss man wie immer Unterscheidungen einführen, und ein Teil dieser Unterscheidungen ist im Interview, das ausgestrahlt worden ist und das auf weniger als sechs Minuten beschränkt wurde, ausgefallen. Aber die schriftliche Fassung, die CNS von meinen Worten angefertigt hat, rückt das wieder zurecht, was ich gesagt habe und was in der ausgestrahlten Version unter den Tisch gefallen ist: „Obwohl Mgr. Fellay es zurückweist, sich die Interpretation (der Religionsfreiheit), wie Benedikt XVI. sie vertritt, zu eigen zu machen, nämlich dass sie in der Kontinuität mit der Tradition der Kirche stehe – eine Haltung, die viele in der Kirche heftig diskutiert haben – hat Mgr. Fellay von dem Gedanken in erstaunlich sympathischen Ausdrücken gesprochen.“ Tatsächlich habe ich nur ins Gedächtnis gerufen, dass es eine traditionelle Lösung für das Problem gibt, das die Religionsfreiheit darstellt, und dass dies die Toleranz ist. Bezüglich des Konzils habe ich, als man mir die Frage stellte: „Gehört das II. Vatikanum zur Tradition?“, geantwortet: „Ich hätte es gern, wenn es so wäre.“ (eine falsche französische Wiederübersetzung hat dies so entstellend wiedergegeben: „Ich hoffe, ja.“). Dies liegt ganz auf der Linie der Unterscheidungen, die Mgr. Lefebvre vorgenommen hat, um das Konzil im Lichte der Tradition zu lesen: Was im Einklang mit der Tradition steht, nehmen wir an; was zweifelhaft ist, verstehen wir, wie die Tradition es immer gelehrt hat; was ihr entgegengesetzt ist, verwerfen wir.
Eine missratene Ausrede von Msgr. Fellay. In dem Interview, in dem er Englisch spricht, antwortet er auf die Frage “Does Vatican II belong to Tradition?” mit “I would like to hope that that is the case!"

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Melody
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Re: FSSPX: Aussöhnung mit dem Vatikan

Beitrag von Melody »

lifestylekatholik hat geschrieben:
ChrisCross hat geschrieben:Von den Irrtümern des Konzils. Ich dachte, die Redewendung würde hier jeder so verstehen.
Nee. Ich würde diese Formulierung nicht verwenden; denn sie klingt schon arg seltsam.
Dito. Man sollte sich tunlichst hüten, derartige Formulierungen zu verwenden.
Damit ist niemandem geholfen, sie verhärtet unnötig die Fronten.
Ewa Kopacz: «Für mich ist Demokratie die Herrschaft der Mehrheit bei Achtung der Minderheitenrechte, aber nicht die Diktatur der Minderheit»

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ChrisCross
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Re: FSSPX: Aussöhnung mit dem Vatikan

Beitrag von ChrisCross »

Sempre hat geschrieben:
ChrisCross hat geschrieben:
Sempre hat geschrieben:Naja, wenn aus den Verhandlungen überhaupt noch irgendetwas wird. Msgr. Fellay hat die FSSPX jedenfalls extrem nah an eine Spaltung geführt, u.a. indem er die Vereinbarungen des Generalkapitels in den Straßengraben geworfen hat und im Interview gegenüber CNS Unhaltbares vertreten hat. Hoffentlich tritt er zurück. Ansonsten ist eine Spaltung in FSSPX und Fellayisten wohl nicht unwahrscheinlich und m.E. gut, um den Kampfesgeist der Tradition wieder auf Vordermann zu bringen.
Das Interview war offensichtlich stark geschnitten:
Mgr. Fellay: Meine Position ist jene der Bruderschaft und jene von Mgr. Lefebvre. In einer solch delikaten Sache muss man wie immer Unterscheidungen einführen, und ein Teil dieser Unterscheidungen ist im Interview, das ausgestrahlt worden ist und das auf weniger als sechs Minuten beschränkt wurde, ausgefallen. Aber die schriftliche Fassung, die CNS von meinen Worten angefertigt hat, rückt das wieder zurecht, was ich gesagt habe und was in der ausgestrahlten Version unter den Tisch gefallen ist: „Obwohl Mgr. Fellay es zurückweist, sich die Interpretation (der Religionsfreiheit), wie Benedikt XVI. sie vertritt, zu eigen zu machen, nämlich dass sie in der Kontinuität mit der Tradition der Kirche stehe – eine Haltung, die viele in der Kirche heftig diskutiert haben – hat Mgr. Fellay von dem Gedanken in erstaunlich sympathischen Ausdrücken gesprochen.“ Tatsächlich habe ich nur ins Gedächtnis gerufen, dass es eine traditionelle Lösung für das Problem gibt, das die Religionsfreiheit darstellt, und dass dies die Toleranz ist. Bezüglich des Konzils habe ich, als man mir die Frage stellte: „Gehört das II. Vatikanum zur Tradition?“, geantwortet: „Ich hätte es gern, wenn es so wäre.“ (eine falsche französische Wiederübersetzung hat dies so entstellend wiedergegeben: „Ich hoffe, ja.“). Dies liegt ganz auf der Linie der Unterscheidungen, die Mgr. Lefebvre vorgenommen hat, um das Konzil im Lichte der Tradition zu lesen: Was im Einklang mit der Tradition steht, nehmen wir an; was zweifelhaft ist, verstehen wir, wie die Tradition es immer gelehrt hat; was ihr entgegengesetzt ist, verwerfen wir.
Eine missratene Ausrede von Msgr. Fellay. In dem Interview, in dem er Englisch spricht, antwortet er auf die Frage “Does Vatican II belong to Tradition?” mit “I would like to hope that that is the case!"
:hae?: Das wird doch im Deutschen Interview von ihm selbst passend wiedergegeben: "Ich hätte es gern, wenn es so wäre." Anders könnte man natürlich als "Ich würde gerne hoffen wollen, dass dies der Fall ist" übersetzen. In beiden Varianten wird aber so unmissverständlich deutlich im Irrealis gesprochen, dass doch klar wird, dass das Konzil für Bischof Fellay ganz offensichtlich nicht auf einmal zur Tradition gehört.
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Mariahilfer
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Re: FSSPX: Aussöhnung mit dem Vatikan

Beitrag von Mariahilfer »

Melody hat geschrieben:
lifestylekatholik hat geschrieben:
ChrisCross hat geschrieben:Von den Irrtümern des Konzils. Ich dachte, die Redewendung würde hier jeder so verstehen.
Nee. Ich würde diese Formulierung nicht verwenden; denn sie klingt schon arg seltsam.
Dito. Man sollte sich tunlichst hüten, derartige Formulierungen zu verwenden.
Damit ist niemandem geholfen, sie verhärtet unnötig die Fronten.
Wie wahr.
Gestern 5. Juli 212 wurde eine Erklärung der FSSPX zur Ernennung von Bischof Müller zum Präfekten der Glaubenskongregation veröffentlicht.
http://pius.info/
Pater Matthias Gaudron, Dogmatiker der Piusbruderschaft hat geschrieben: Die Priesterbruderschaft St. Pius X. in Deutschland hat daher mit Erstaunen zur Kenntnis genommen, dass der Bischof von Regensburg, Gerhard Ludwig Müller, zu diesem Amt berufen wurde. Die Priesterbruderschaft fragt sich, welche Eignung für dieses Amt ein Mann hat, der in seinen Schriften und öffentlichen Reden mehrfach gegen die katholische Lehre verstoßen hat. ...
Da Bischof Müller in den vergangenen Jahren zudem aus seiner ablehnenden Haltung gegenüber der Bruderschaft keinen Hehl gemacht hat, sieht die Piusbruderschaft darin zunächst kein positives Signal für die Gesprächsbereitschaft in der Frage der kirchenrechtlichen Anerkennung. Sie hofft jedoch, dass der neue Präfekt – im Angesicht der Gespräche innerhalb der Weltkirche – zu einer positiveren Haltung zur Piusbruderschaft finden möge.
Die Einigung ist nach menschlichem Ermessen als endgültig gescheitert zu betrachten.

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Niels
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Re: FSSPX: Aussöhnung mit dem Vatikan

Beitrag von Niels »

Mariahilfer hat geschrieben: Die Einigung ist nach menschlichem Ermessen als endgültig gescheitert zu betrachten.
Wie sagte der Hl. Antonius Maria Claret: „Herr es ist aussichtslos, aber Du bist allmächtig!“
Iúdica me, Deus, et discérne causam meam de gente non sancta

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taddeo
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Re: FSSPX: Aussöhnung mit dem Vatikan

Beitrag von taddeo »

In der gegenwärtigen Situation würde ich eher sagen "die Lage ist hoffnungslos, aber nicht verzweifelt".

ad_hoc
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Re: FSSPX: Aussöhnung mit dem Vatikan

Beitrag von ad_hoc »

„Herr es ist aussichtslos, aber Du bist allmächtig!“
oder
"die Lage ist hoffnungslos, aber nicht verzweifelt"
;)

Trotzdem verbleibt die Hoffnung, dass Msgr. Müller nicht nur wegen der Einigung mit der Piusbruderschaft an die Spitze der Glaubenskongregation berufen worden ist. Warum er überhaupt berufen wurde weiß wohl niemand, außer dem Papst und seinen Zuflüsterern. Wer von denen allerdings glaubt, Unfähigkeit, Mittelmäßigkeit oder auch nur abweichende Meinungen eines zuvor Gewählten/Bestimmten beherrschen zu können, befindet sich im Irrtum.

Gruß, ad_hoc
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Re: FSSPX: Aussöhnung mit dem Vatikan

Beitrag von Yeti »

#gottmensch statt #gutmensch

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