FSSPX: Aussöhnung mit dem Vatikan [2]

Rund um den traditionellen römischen Ritus und die ihm verbundenen Gemeinschaften.
iustus
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Re: FSSPX: Aussöhnung mit dem Vatikan

Beitrag von iustus »

Bernado am 4. Februar 21 hat geschrieben:
Libertas Ecclesiae hat geschrieben:Bislang haben ottaviani und andere Anhänger der FSSPX den Sachverhalt immer so darzustellen versucht, als sei die Bruderschaft gleichsam ein monolithischer Block und durch nichts auseinanderzubringen. Alle vier Bischöfe seien im Grunde genommen der gleichen Meinung, Williamson sei also kein Problem, seine skeptische Haltung werde von 8 Prozent der Priester und Gläubigen geteilt etc. Diese Betrachtungsweise ist ja jetzt wohl gehörig durcheinandergewirbelt worden, oder etwa nicht?

Also: Entweder will man die Einheit oder nicht. Tertium non datur.
Das geht aus Deinem ersten Absatz nicht hervor. Er sagt vielmehr; einige wollen die Einheit - andere wollen sie nicht - und das tertium besteht dann darin, daß der Laden auseianderbricht. Das wollen zwar nur die wenigsten, aber die Perspektive ist durchaus real.

Und daher wird jetzt gekämpft. Die Interventionen von Bischof Fellay, aber auch die Aussagen von Pfluger, sind m. E. ganz klar darauf berechnet, die Verhandlungen zu befördern. Die von Bischof Williamson darauf, sie scheitern zu lassen. Von daher gewinnt auch sein letztjähriges Interview neue Dimensionen: Wenn es ihm gelingt, die Gespräche dramatisch genug scheitern zu lassen, wird es nicht zu einer großen Spaltung kommen, sondern der größere Teil der Bruderschaft wird seine harte letztlich womöglich in den Sedisvakantismus führende Position übernehmen - einige Mitglieder gingen dann als Einzelpersonen oder im Rahmen einer neuen Klein-Organisation für sich nach Rom.

Wenn die Gespräche dagegen zu einem guten Ende führen, werden auf jeden Fall einige Mitglieder vom sedisvakantistichen Rand sich abspalten. Da gibt es ja ohnehin ständig kleinere Verluste, Abrahamowicz war der jüngste, aber nicht der letzte. Wie viele es sind, wird auch davon hängen, ob einer der Bischöfe sich ihnen anschließt - und da bin ich mir gar nicht so sicher, auch nicht bei Williamson. Er ist Engländer mit Ausbildung in Cambridge. Da schließt man auch mal eine verrückte Wette ab, und wenn man verliert - na gut, das war's denn, das Leben geht weiter.
http://www.kreuzgang.org/viewtopic.php? ... en#p35829
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ottaviani
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Re: FSSPX: Aussöhnung mit dem Vatikan

Beitrag von ottaviani »

sollte es zu solchen sehr unerfreulichen Ereignissen kommen ist sehr fragwürdig wo die Mehrheit liegt

Raphael

Re: FSSPX: Aussöhnung mit dem Vatikan

Beitrag von Raphael »

ottaviani hat geschrieben:sollte es zu solchen sehr unerfreulichen Ereignissen kommen ist sehr fragwürdig wo die Mehrheit liegt
Der kairos kommt, da bin ich mir sicher!

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holzi
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Re: FSSPX: Aussöhnung mit dem Vatikan

Beitrag von holzi »

ottaviani hat geschrieben:sollte es zu solchen sehr unerfreulichen Ereignissen kommen ist sehr fragwürdig wo die Mehrheit liegt
In Glaubenssachen sollte man nicht nach der Mehrheit gehen. Sonst wäre wir heutztage auch mehrheitlich Arianer.

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ottaviani
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Re: FSSPX: Aussöhnung mit dem Vatikan

Beitrag von ottaviani »

wir müssen da jetzt 2 wesentliche Dinge auseinander halten:
1. Die Präambel
2. Die Person von Mgr Williamson
zu 1. da scheint die Führung der FSSPX ein ganz klaren Kurs zu haben wie auch diesem Interview zu entnehmen ist
http://www.piusbruderschaft.de/
das ist auch die Haltung von Mgr Williamson
zu 2 Mgr Williamson hat zu manchen Fragen etwas exzentrischen Positionen
die Rechnung die viele pseudo Tradis gerne machen würden ist da ist der gute Mgr fellay der Kompromisse macht und da der böse Mgr williamson der so zusagen der böse ist
so einfach wird es nicht sein ich bin bezügl der Verhandlungen nicht beunruhigt da ist nach de, Treffe klar es gibt kein Abweichen der FSSPX es wäre wie Mgr Fellay sagt in großes Unglück würde die FSSPX einen der 4 Bischöfe verlieren vor allem jetzt

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Bernado
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Re: Alles zur "FSSPX": Fragen, Nachrichten, Veranstaltungen etc.

Beitrag von Bernado »

Wenn man diesem heute auf K-Net veröffentlichten Beitrag http://www.kreuz.net/article.1443.html auch nur zur Hälfte trauen kann, treten die hier gerne bestrittenen tiefgreifenden Meinungsgegensätze innerhalb der FSSPX allgemein und konkret zwischen den Bischöfen Williamson und Fellay inzwischen in ein kritisches Stadium. Danach fordert Bischof Fellay Williamson u.a. auf, seine der Einheit der Bruderschaft abträglichen Eleison-Kommentare einzustellen und getroffene Vereinbarungen künftig einzuhalten.
„DIE SORGE DER PÄPSTE ist es bis zur heutigen Zeit stets gewesen, dass die Kirche Christi der Göttlichen Majestät einen würdigen Kult darbringt.“ Summorum Pontificum 2007 (http://www.summorum-pontificum.de/)

iustus
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Re: FSSPX: Aussöhnung mit dem Vatikan

Beitrag von iustus »

ottaviani hat geschrieben:wir müssen da jetzt 2 wesentliche Dinge auseinander halten:
1. Die Präambel
2. Die Person von Mgr Williamson
zu 1. da scheint die Führung der FSSPX ein ganz klaren Kurs zu haben wie auch diesem Interview zu entnehmen ist
http://www.piusbruderschaft.de/
das ist auch die Haltung von Mgr Williamson
zu 2 Mgr Williamson hat zu manchen Fragen etwas exzentrischen Positionen
Diese "manche Fragen" sind aber alles andere als nebensächlich:
Das ist für den Generaloberen „sehr ernst“. Er gibt drei Beispiele:

(...)

2. Einem US-amerikanischen Laien schrieben Sie, daß der Abfall der Großkirche weiter fortgeschritten sei als der Abfall der Piusbruderschaft.“

Der Generalobere stellt die Frage: „Wie können Sie solche falschen und ungerechten Dinge gegen die Bruderschaft schreiben, deren Mitglied Sie noch sind?“

Scharfe Vorwürfe

Mons. Fellay erwähnt ein drittes Beispiel:

„Es gib in angelsächsischen Kreisen eine Gruppe von Eindringlingen innerhalb der Priesterbruderschaft, die eine Abspaltung vorbereitet. Sie werden als Kopf dieser Bewegung vorgeschoben. Sie sind der Freund ihrer Anführer und Sie spielen deren Spiel.“

In scharfem Ton führt Mons. Fellay mit Ausrufezeichen hinzu: „Und Sie bezeichnen uns als doppelzüngig!“
http://www.kreuz.net/article.1443.html

Hiernach ist die Piusbruderschaft in den Augen von Williamson abgefallen!
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ottaviani
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Re: FSSPX: Aussöhnung mit dem Vatikan

Beitrag von ottaviani »

Nein Mgr Williamson hat von der Gefahr gesprochen die besteht wenn man mit dem konziliarem Rom kompromisse macht
Man muß wirklich jetzt 2 Dinge unterscheiden
die Präambel und die Verhandlungen
und Mgr Williamson
da gibt es zwar überschneidungen aber es ist nicht möglich das mit für und wieder bezgl. einer Versöhnung mit dem Papst gleich zu setzten

iustus
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Re: FSSPX: Aussöhnung mit dem Vatikan

Beitrag von iustus »

ottaviani hat geschrieben:Nein Mgr Williamson hat von der Gefahr gesprochen die besteht wenn man mit dem konziliarem Rom kompromisse macht
Anscheinend nicht in dem von Fellay zitierten Schreiben an den US-amerikanischen Laien.
„Was den Gegenstand des Glaubens betrifft, hat sich das Konzil nichts Neues ausgedacht, noch hat es Altes ersetzen wollen." (Papst Benedikt XVI.)

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Sempre
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Re: FSSPX: Aussöhnung mit dem Vatikan

Beitrag von Sempre »

Auf demselben Blog, der den Brief veröffentlicht hat, kann man nachlesen, dass Msgr. Fellay sich auf dem Treffen in Albano von dem Brief distanziert habe. Msgr. Williamson drohe kein Rauswurf.

Dass Interview mit P. Pfluger zeigt, dass eine Einigung mit Rom in nächster Zeit wohl kaum zu erwarten ist.
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Wenzel
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Re: FSSPX: Aussöhnung mit dem Vatikan

Beitrag von Wenzel »

ottaviani hat geschrieben:Nein Mgr Williamson hat von der Gefahr gesprochen die besteht wenn man mit dem konziliarem Rom kompromisse macht
Man muß wirklich jetzt 2 Dinge unterscheiden
die Präambel und die Verhandlungen
und Mgr Williamson
da gibt es zwar überschneidungen aber es ist nicht möglich das mit für und wieder bezgl. einer Versöhnung mit dem Papst gleich zu setzten

Da die Piusbruderschaft und Rom aufeinander zugehen, ist das zwangsläufig mit ihrgendeiner Art von Kompromiss und Verständigung verbunden, und zwar von beiden Seiten aus. - Wenn der Bruch innerhalb der Piusbruderschaft herbeigeführt werden soll, dann wird sich sicherlich ihrgendwo etwas finden, daß diesen Bruch rechtfertigt. Das "konziliare Rom" wird sicherlich nicht hinter das II. Vaticanum zurückgehen und die Piusbruderschaft kann nur in homöopathischen Dosierungen in Richtung "Konzilskirche" schleichen um ihrer Position als Bewahrerin und Hüterin der reinen katholischen Liturgie und des reinen katholischen Glaubens nicht untreu zu werden. -- Jeder offensichtliche Bruch innerhalb der FSSPX schwächt jedoch deren Verhandlungsposition mit Rom - deshalb, hoffe ich zumindest, wird Bischof Williamson sich zurückhalten
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Marion
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Re: FSSPX: Aussöhnung mit dem Vatikan

Beitrag von Marion »

Wenzel hat geschrieben:und die Piusbruderschaft kann nur in homöopathischen Dosierungen in Richtung "Konzilskirche" schleichen um ihrer Position als Bewahrerin und Hüterin der reinen katholischen Liturgie und des reinen katholischen Glaubens nicht untreu zu werden.
Was ist denn an einem langsamen schleichen treuer als an einem zügigigen Gang? Wenn das Ziel wohin es gehen soll schlecht ist, dann darf da auch nicht langsam hingegangen werden.

Da ist sich die ganze Bruderschaft einig. Ich hab auf jeden Fall noch nichts von keinem der 4 Bischöfe gehört und auch sonst keinem der Bruderschaft, daß sie sich in diese Richtig bewegen wollen. Sie sprachen mit Rom um zu bekehren, nicht um den Glauben zu verhandeln.
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Wenzel
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Re: FSSPX: Aussöhnung mit dem Vatikan

Beitrag von Wenzel »

Marion hat geschrieben:
Wenzel hat geschrieben:quote] Was ist denn an einem langsamen schleichen treuer als an einem zügigigen Gang? Wenn das Ziel wohin es gehen soll schlecht ist, dann darf da auch nicht langsam hingegangen werden.

.
Treuer ist der schleichende Gang nicht - aber er erspart einen weiten Weg weg vom Startpunkt zu gehen und der Gesprächspartner muß den längeren Weg hin zu einer Einigung gehen, also mehr aufgeben.
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HeGe
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Re: FSSPX: Aussöhnung mit dem Vatikan

Beitrag von HeGe »

Marion hat geschrieben:Sie sprachen mit Rom um zu bekehren, nicht um den Glauben zu verhandeln.
:kugel:
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Wenzel
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Re: FSSPX: Aussöhnung mit dem Vatikan

Beitrag von Wenzel »

http://kreuz.net/article.14043.html
Es ist natürlich nur Spekulatius aber : Wäre der Rückzug von Bischof Williamson der kleine, schleichende Schritt, den die FSSPX auf die "Konzilskirche" zugehen muß. - Damit ist nicht eine Glaubensüberzeugung oder ein Teil der Liturgie betroffen, sondern nur ein "Bauernopfer" gebracht worden. Bischof Williamson ist ein schwerer Balast für die FSSPX in der medialen Darstellung einer Einigung mit Rom, insbesondere im deutschsprachigen Raum.
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Re: FSSPX: Aussöhnung mit dem Vatikan

Beitrag von HeGe »

Wenzel hat geschrieben:http://kreuz.net/article.14043.html
Es ist natürlich nur Spekulatius aber : Wäre der Rückzug von Bischof Williamson der kleine, schleichende Schritt, den die FSSPX auf die "Konzilskirche" zugehen muß. - Damit ist nicht eine Glaubensüberzeugung oder ein Teil der Liturgie betroffen, sondern nur ein "Bauernopfer" gebracht worden. Bischof Williamson ist ein schwerer Balast für die FSSPX in der medialen Darstellung einer Einigung mit Rom, insbesondere im deutschsprachigen Raum.
Erstens ist es absolute Illusion anzunehmen, nach einer Trennung von Williamson würde die Bewertung der FSSPX durch die Medien auch nur ein Jota besser werden. Zweitens kann der deutschsprachige Raum für eine weltkirchliche Entscheidung keine tragende Rolle spielen. Und drittens wäre dies ein völlig sachfremder Schritt, sowohl für die FSSPX, wie auch für Rom, da dies nun wirklich nicht der entscheidende Trennungsgrund ist.
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ottaviani
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Re: FSSPX: Aussöhnung mit dem Vatikan

Beitrag von ottaviani »

Marion hat geschrieben:
Wenzel hat geschrieben:und die Piusbruderschaft kann nur in homöopathischen Dosierungen in Richtung "Konzilskirche" schleichen um ihrer Position als Bewahrerin und Hüterin der reinen katholischen Liturgie und des reinen katholischen Glaubens nicht untreu zu werden.
Was ist denn an einem langsamen schleichen treuer als an einem zügigigen Gang? Wenn das Ziel wohin es gehen soll schlecht ist, dann darf da auch nicht langsam hingegangen werden.

Da ist sich die ganze Bruderschaft einig. Ich hab auf jeden Fall noch nichts von keinem der 4 Bischöfe gehört und auch sonst keinem der Bruderschaft, daß sie sich in diese Richtig bewegen wollen. Sie sprachen mit Rom um zu bekehren, nicht um den Glauben zu verhandeln.
das ist nicht ganz richtig die FSSPX führt Gespräche weil das der Wunsch des hl. Vaters ist 2000 und auch 2009 P. Pfluger war deutlich es gibt keine Änderung in der Haltung der Bruderschaft

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Gamaliel
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Re: FSSPX: Aussöhnung mit dem Vatikan

Beitrag von Gamaliel »

Private Zusammenfassung eines Vortrags, den Bischof Fellay am vergangenen Sonntag in Manila gehalten hat:


Are the SSPX and the Vatican going around in circles?

Daraus:
And so, Msgr. Fellay came to the doctrinal talks. According to him, the doctrinal talks clearly showed that Rome and the SSPX disagree on all the topics dealt with by the talks such as ecumenism, collegiality and religious liberty.

Fellay then moved on to the Doctrinal Preamble. According to Fellay, the Doctrinal Preamble contains not a single word evaluating the doctrinal talks between Rome and the SSPX. In light of this, according to the bishop, the Doctrinal Preamble means that "things are back to zero"; he described the back and forth between Rome and the SSPX as " just going around in circles".

Towards the end, Fellay said that if the Society does not accept the Preamble, Rome "may" declare us schismatic, although "Rome didn't really put it that way". Fellay then told his listeners, "So, be ready, then."

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Moser
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Re: FSSPX: Aussöhnung mit dem Vatikan

Beitrag von Moser »

Gamaliel hat geschrieben: And so, Msgr. Fellay came to the doctrinal talks. According to him, the doctrinal talks clearly showed that Rome and the SSPX disagree on all the topics dealt with by the talks such as ecumenism, collegiality and religious liberty.

Fellay then moved on to the Doctrinal Preamble. According to Fellay, the Doctrinal Preamble contains not a single word evaluating the doctrinal talks between Rome and the SSPX. In light of this, according to the bishop, the Doctrinal Preamble means that "things are back to zero"; he described the back and forth between Rome and the SSPX as " just going around in circles".

Towards the end, Fellay said that if the Society does not accept the Preamble, Rome "may" declare us schismatic, although "Rome didn't really put it that way". Fellay then told his listeners, "So, be ready, then."
Wenn das Ergebnis der Gespräche lautet, dass man sich in allen Punkten uneinig ist, warum macht man dann das ganze Zeug mit der Präambel und so weiter?
Es scheint mehr und mehr so zu sein, dass Rom ungeachtet aller inhaltlichen Differenzen mit aller Gewalt eine organisatorische Eingliederung der FSSPX erreichen möchte. Warum? Erhofft man sich eine bessere Kontrolle der FSSPX und weniger Querschüsse ihrerseits?

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Robert Ketelhohn
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Re: FSSPX: Aussöhnung mit dem Vatikan

Beitrag von Robert Ketelhohn »

Nein. Man braucht die Piusbruderschaft, um die Interpretation des Vaticani II im
Lichte der Tradition auf den Weg zu bringen.

Bischof Fellay hat das auch wohl verstanden. Bloß nicht die oben pfeifenden Pfei-
fer im Walde.
Propter Sion non tacebo, | ſed ruinas Romę flebo, | quouſque juſtitia
rurſus nobis oriatur | et ut lampas accendatur | juſtus in eccleſia.

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Marcus
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Re: FSSPX: Aussöhnung mit dem Vatikan

Beitrag von Marcus »

Mal so rein interessenshalber gefragt. Ist dazu nicht auch die FSSP imstande? Ich bin jetzt kein Kenner innerkatholischer Bruderschaften. Aber wen ich mir z. B. den Katechismus eines FSSP-Priesters so durchlese, habe ich jedenfalls nicht den Eindruck, dass hier der Geist der Moderne enthalten sein könnte.
Jesus spricht: „Ich bin der Weg und die Wahrheit und das Leben; niemand kommt zum Vater denn durch mich.“ (Joh. 14,6)

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Re: FSSPX: Aussöhnung mit dem Vatikan

Beitrag von Wenzel »

Robert Ketelhohn hat geschrieben:Nein. Man braucht die Piusbruderschaft, um die Interpretation des Vaticani II im
Lichte der Tradition auf den Weg zu bringen.

Bischof Fellay hat das auch wohl verstanden. Bloß nicht die oben pfeifenden Pfei-
fer im Walde.
Zustimmung, und ich würde sogar noch einen Schritt weiter gehen (auch wenn das bestimmt eine Einzelmeinung darstellt), Papst Benedikt braucht die FSSPX für die angekündigte Neuevangelisierung Europas die er auf den Weg gebracht hat. Die FSSPX = Jesuiten der Gegenreformationszeit.
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Re: FSSPX: Aussöhnung mit dem Vatikan

Beitrag von Florianklaus »

Marcus hat geschrieben:Mal so rein interessenshalber gefragt. Ist dazu nicht auch die FSSP imstande? Ich bin jetzt kein Kenner innerkatholischer Bruderschaften. Aber wen ich mir z. B. den Katechismus eines FSSP-Priesters so durchlese, habe ich jedenfalls nicht den Eindruck, dass hier der Geist der Moderne enthalten sein könnte.

Die FSSP ist deutlich kleiner als die Piusbruderschaft und hat auch nicht eine so stabile und gut organisierte Anhängerschaft. Das gilt insb. für Frankreich, wo die FSSPX bald mehr Seminaristen hat als die Amtskirche.

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Marcus
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Re: FSSPX: Aussöhnung mit dem Vatikan

Beitrag von Marcus »

Danke für die Antwort. Wie ist denn in etwa das globale Verhältnis zwischen FSSPX unf FSSP? Und wie wird vor allem die FSSP in Rom und in den einzelnen Bistümern wahrgenommen, da deren Priester zumindest auch offiziell für die Katholische Kirche tätig sind?
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Sempre
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Re: FSSPX: Aussöhnung mit dem Vatikan

Beitrag von Sempre »

Robert Ketelhohn hat geschrieben:Nein. Man braucht die Piusbruderschaft, um die Interpretation des Vaticani II im Lichte der Tradition auf den Weg zu bringen.
Wie meinst Du das? Von einer Interpretation des Konzils im Lichte der Tradition war vor zwei Jahren kurzfristig die Rede, als die theologischen Gespräche begonnen wurden. Genauer: nach der ersten Gesprächsrunde. Bereits nach dem zweiten Treffen war das genaue Gegenteil klar, wie Msgr. Galarreta in einer Predigt erwähnte. Heute bemerkt Msgr. Fellay, dass die zwei Jahre langen theologischen Gespräche von Rom ignoriert werden.

Ansonsten ist die Rede von einer "Hermeneutik der Reform in Kontinuität", die der Hl. Vater 2005 eingeführt hat. Nicht erst heute ist klar, dass es sich dabei um eine "Hermeneutik der Diskontinuität in Kontinuität" (mit Gruß an Kant und Hegel) handelt.

Welche Rolle dabei sollten die Piusbrüder spielen? Ich sehe nur die eine: Der Hl. Vater braucht ein Abkommen mit der Piusbruderschaft, um wenigstens einen empirischen Beleg für seine Konti-diskonti-nuitätshypothese vorweisen zu können, für die der gesunde Menschenverstand sicher keine Begründung finden kann.

Robert Ketelhohn hat geschrieben:Bischof Fellay hat das auch wohl verstanden. Bloß nicht die oben pfeifenden Pfeifer im Walde.
Bischof Fellay hat gerade eben sinngemäß Msgr. Marcel Lefebvre zitiert, als dieser die Konsequenzen der Bischofsweihen ankündigte: Sie werden uns sagen, wir seien exkommuniziert, schismatisch, nicht katholisch etc. pp. Warme Unterhosen anziehen! Wovon phantasierst Du hier? Die Piusbrüder werden auf ihrem theologischen Vortrag beharren und der Papst wird auf dem Konzil beharren. Der Einigungsversuch wird abgebrochen, wenn der Hl. Vater das will oder mittelfristig auf köchelnder Flamme gehalten, wenn der Hl. Vater das will. Hast Du Dir das weiter oben verlinkte Interview mit P. Pfluger nicht angeschaut?
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Re: FSSPX: Aussöhnung mit dem Vatikan

Beitrag von Robert Ketelhohn »

Sempre hat geschrieben:Heute bemerkt Msgr. Fellay, dass die zwei Jahre langen theologischen Gespräche von Rom ignoriert werden.
Das ist falsch und unsinnig. Vielmehr hat er geäußert, daß jene Präambel nichts vom Inhalt der Gespräche wiedergebe. – Wie sollte sie auch? Oder wer hat das ernsthaft erwartet? Oder wer hat erwartet, „Rom“ werde nach den Gesprächen eine Hundertachtziggradkehre vollziehen, „das Konzil“ verwerfen, die Piusbruderschaft rehabilitieren und alle „Konziliaristen“ exkommunizieren?

Kann einer derart von Ophthalmolycopersicitis befallen sein? – Offenbar ja, lerne ich hier. Unbehandelt schreitet das Leiden gar zu progressiver Encephalolycopersicitis fort.

Das Angebot jener Präambel bedeutet das Anerkenntnis der Legitimität der theologischen Positionen der Piusbruderschaft innerhalb der Kirche. Es wäre nicht ergangen, hätte „Rom“ in den Gesprächen den Eindruck gewonnen, jene Positionen stünden außerhalb der Kirche.
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Re: FSSPX: Aussöhnung mit dem Vatikan

Beitrag von Florianklaus »

Robert Ketelhohn hat geschrieben:Das Angebot jener Präambel bedeutet das Anerkenntnis der Legitimität der theologischen Positionen der Piusbruderschaft innerhalb der Kirche. Es wäre nicht ergangen, hätte „Rom“ in den Gesprächen den Eindruck gewonnen, jene Positionen stünden außerhalb der Kirche.[/color][/blocksatz]
Das sehe ich ähnlich. Bleibt nur zu hoffen, daß die Piusbruderschaft jetzt auch die Legitimität der römischen Position anerkennt. :breitgrins: Wenn man sich Äußerungen aus deren Lager hier im Forum vergegenwärtigt, kann man allerdings daran zweifeln. Beten wir, daß die Betonköpfe die ersehnte Einigung nicht verhindern!

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Re: FSSPX: Aussöhnung mit dem Vatikan

Beitrag von ottaviani »

Florianklaus hat geschrieben:
Robert Ketelhohn hat geschrieben:Das Angebot jener Präambel bedeutet das Anerkenntnis der Legitimität der theologischen Positionen der Piusbruderschaft innerhalb der Kirche. Es wäre nicht ergangen, hätte „Rom“ in den Gesprächen den Eindruck gewonnen, jene Positionen stünden außerhalb der Kirche.[/color][/blocksatz]
Das sehe ich ähnlich. Bleibt nur zu hoffen, daß die Piusbruderschaft jetzt auch die Legitimität der römischen Position anerkennt. :breitgrins: Wenn man sich Äußerungen aus deren Lager hier im Forum vergegenwärtigt, kann man allerdings daran zweifeln. Beten wir, daß die Betonköpfe die ersehnte Einigung nicht verhindern!
Das die Bruderschaft ihre Position nicht ändert sollte nach Albano klar sein warum sollte man etwas annerkennen was man zu recht 40 Jahre verworfen hat wenn man hört was der Papst zum "jahr des Glaubens von sich gibt ist klar es hat sich nix geändert

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Re: FSSPX: Aussöhnung mit dem Vatikan

Beitrag von Florianklaus »

ottaviani hat geschrieben:
Florianklaus hat geschrieben:
Robert Ketelhohn hat geschrieben:Das Angebot jener Präambel bedeutet das Anerkenntnis der Legitimität der theologischen Positionen der Piusbruderschaft innerhalb der Kirche. Es wäre nicht ergangen, hätte „Rom“ in den Gesprächen den Eindruck gewonnen, jene Positionen stünden außerhalb der Kirche.[/color][/blocksatz]
Das sehe ich ähnlich. Bleibt nur zu hoffen, daß die Piusbruderschaft jetzt auch die Legitimität der römischen Position anerkennt. :breitgrins: Wenn man sich Äußerungen aus deren Lager hier im Forum vergegenwärtigt, kann man allerdings daran zweifeln. Beten wir, daß die Betonköpfe die ersehnte Einigung nicht verhindern!
Das die Bruderschaft ihre Position nicht ändert sollte nach Albano klar sein warum sollte man etwas annerkennen was man zu recht 40 Jahre verworfen hat wenn man hört was der Papst zum "jahr des Glaubens von sich gibt ist klar es hat sich nix geändert
Das meinte ich.............. :(

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Re: FSSPX: Aussöhnung mit dem Vatikan

Beitrag von ottaviani »

wenn die Präambel kein Ergebnis der Gespräche enthält wozu dann das ganze?
Florian warum denkst du das sich da etwas geändert haben sollte
die Petrusbruuderschaft hat sich geändert zumindest ihre Gründer diese haben 1986 alle Assisi kritisiert jetzt ist kein Ton zu hören

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Robert Ketelhohn
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Re: FSSPX: Aussöhnung mit dem Vatikan

Beitrag von Robert Ketelhohn »

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Re: FSSPX: Aussöhnung mit dem Vatikan

Beitrag von ottaviani »

erfrischen die nicht vorhandene argumentation

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