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Re: FSSPX: Aussöhnung mit dem Vatikan

Verfasst: Dienstag 26. Juni 2012, 07:09
von Mariahilfer
taddeo hat geschrieben:...
Jedenfalls wäre es sicher leichter, zB die lateinische Sprache in der Messe zu verteidigen und zu fördern, wenn nicht dauernd dieser Pius-Beigeschmack dabei wäre.
Es fällt mir schwer, zu glauben, daß das diese Ausführungen ernst gemeint sind. Hier wird vieles, vor allem auch Ursache und Wirkung betreffend "Wahrnehmung in breitesten Bevölkerungs- und Katholikenkreisen" vertauscht.
Juergen hat geschrieben:Wie immer ist Vorsicht bei der Meldung geboten
http://kreuz.net/article.15422.html
Ja, wie immer ist Vorsicht geboten. Aber es klingt sehr plausibel.

Unabhängig davon, ob die Meldung stimmt: Wenn man Rom böse Absicht unterstellen würde müßte man sagen: Die Strategie zur Beschädigung der FSSPX war außerst erfolgreich.

Re: FSSPX: Aussöhnung mit dem Vatikan

Verfasst: Dienstag 26. Juni 2012, 12:05
von Robert Ketelhohn
Offenbar haben derzeit – ob endgültig, bleibt abzuwarten – in Rom wieder dieje-
nigen die Oberhand, welche die Einigungsbemühungen scheitern lassen wollen.

Re: FSSPX: Aussöhnung mit dem Vatikan

Verfasst: Dienstag 26. Juni 2012, 12:55
von Lupus
Als ein Priester der "neben einem Schwarm von 68-ern" leben und arbeiten musste, möchte ich zu Eurem Problem mit der Piusbruderschaft eigentlich nicht ausführliche und deshalb oft gewagte Aussagen beifügen.
Mir geht es bei diesem Thema nur darum, dass da eine große Schar von katholischen Gläubigen seit Jahren auf ein Gleis geführt wird, das mit dem, was Jesus Christus ("ut unum sint"!) den Seinen aufgetragen hat kaum konform gehen kann. Ich halte es für eine sündhafte Rechthaberei auf beiden Seiten. Die einen wollen als eine eigentlich doch verschwindende Minderheit der Gesamtkirche ihren Stempel aufdrücken, die anderen sind auf dem Abweg, im Vertrauen auf ihre vermeintliche Mehrheit, in Relativismus und Liberalismus einen Brei zu kochen, der allen miteinander gar nicht munden kann, weil, und das auf beiden Seiten, alles als machbar erscheinen soll und dabei der Herr der Kirche kaum zu Wort kommt und dem Heiligen Geist nichts mehr zugetraut wird!
Wer hört noch wirklich auf den Heiligen Vater und sein unablässiges Ermahnen zu Gebet und Opferbereitschaft?
Die wirkliche Einheit innerhalb der Katholischen Kircher wäre eine unabdingbare Voraussetzung für den Erfolg auf dem Gebiet der echten Ökumene. Wer von den Außenstehenden könnte heute noch, wie einst in der Zeit der Urchristenheit allen Ernstes mit Fingern auf uns zeigen und behaupten: "Seht, wie sie einander lieben!"
Ich bin in der sogenannten klassischen Form des katholischen Messritus´aufgewachsen, als 35-jähriger Mariensohn Don Boscos (so nannte er seine Spätberufenen!) 1971 in einer turbulenten Zeit des Umbruchs, den ich allerdings als Abbruch erleben mußte, geweiht worden. Ich behaupte aus gemachter Erfahrung, dass es durchaus auch heute möglich ist, sich an die Vorgaben der Kirche zu halten und würdig und feierlich zu zelebrieren, so daß die Gläubigen aktiv mitmachen und mitfeiern können und so einen geistlichen Nutzen heimnehmen.
Ich erlebe es auch jetzt als von der Diözese zur Pensionierung aufgeforderter Priester, dass das selbst in einem "Nest von 68-ern" durchaus möglich ist und die Gläubigen dankbar reagieren.

Nicht unsere gescheiten Diskussionen, so ernst sie auch gemeint sind, retten die innere Einheit der Kirche, sondern unsere Gebets- und Opferbereitschaft und ein gerüttelt Maß an Demut!


+Lupus

Re: FSSPX: Aussöhnung mit dem Vatikan

Verfasst: Dienstag 26. Juni 2012, 13:11
von Reinhard
Lupus hat geschrieben:Nicht unsere gescheiten Diskussionen, so ernst sie auch gemeint sind, retten die innere Einheit der Kirche, sondern unsere Gebets- und Opferbereitschaft und ein gerüttelt Maß an Demut!
Amen ! :daumen-rauf:

Re: FSSPX: Aussöhnung mit dem Vatikan

Verfasst: Dienstag 26. Juni 2012, 15:47
von Marion
Mariahilfer hat geschrieben:Die Strategie zur Beschädigung der FSSPX war außerst erfolgreich.
Es ist noch nicht zu Ende. :neinfreu: Dieser Schuß geht mit Sicherheit in Ofen. Wenn dieser Teufel, der grad in der Piusbruderschaft los ist, eingefangen und rausgeschmissen wird, was im Generalkapitel wohl geschehen wird, sind vielleicht 5 Männer weniger drin, aber sie steht dann noch stärker da als je zuvor. Kein Lüftchen Modernistengeist hat dann in nächster Zeit auch nur ne Chance nicht sofort erkannt und auch eliminiert zu werden.

Heiliger Papst Pius X. bitte für uns

Re: FSSPX: Aussöhnung mit dem Vatikan

Verfasst: Dienstag 26. Juni 2012, 17:03
von Juergen

Re: FSSPX: Aussöhnung mit dem Vatikan

Verfasst: Dienstag 26. Juni 2012, 17:26
von Marion
http://www.savesspx.com/

Das ist eine schöne aufbauende Seite wo sich hilfsbereite Gläubige aus der ganzen Welt eintragen, für den Fall, daß der Obere der Bruderschaft die besten Priester auf Eis legt (womit er ja schon begonnen hat) und die Kapellen den Gläubigen wegnimmt und die Bruderschaft tatsächlich zerstören wird.

Re: FSSPX: Aussöhnung mit dem Vatikan

Verfasst: Dienstag 26. Juni 2012, 17:42
von Westmalle
Heute wurde in der Kommission Ecclesia Dei das neue Amt eines Vizepräsidenten geschaffen. Dem bisherigen Sekretär der Gottesdienstkongregation Erzbischof Di Noia wurde dieses neue Amt mit der Aufgabe übertragen, die Verhandlungen mit der FSSPX zu fortzuführen.

Ich kann mir vorstellen, dass der Heilige Vater mit diesem Schritt darauf reagiert, dass Kardinal Levada als Präsident von Ecclesia Dei am 13.06.2012 eine abgeänderte (und für die FSSPX nicht annehmbare) Version der Doktrinellen Präambel zur Unterschrift vorgelegt hat. Dies war wohl nicht im Sinne des Papstes, schließlich war er dem Vernehmen nach mit dem Vorschlag der FSSPX vom 15.04.2012 einverstanden.

Schade ist auf jeden Fall, dass es neben dem Vati-Leak nun auch noch Pius-Leak zu geben scheint. Positiv ist jedoch zu hören, dass sich Msgr. Fellay nicht vor disziplinarischen Maßnahmen scheut. Den Ausschluss von Msgr. Williamson vom Generalkapitel wird man im Vatikan sicherlich wohlwollend zur Kenntnis nehmen.

Re: FSSPX: Aussöhnung mit dem Vatikan

Verfasst: Dienstag 26. Juni 2012, 17:45
von HeGe
Wenn Levada tatsächlich gegen den Papst arbeitet, zeigt sich, dass die Eingliederung von ED in die Glaubenskongregation ein Fehler gewesen sein dürfte.

Re: FSSPX: Aussöhnung mit dem Vatikan

Verfasst: Dienstag 26. Juni 2012, 17:48
von Juergen
Marion hat geschrieben:http://www.savesspx.com/

Das ist eine schöne aufbauende Seite wo sich hilfsbereite Gläubige aus der ganzen Welt eintragen, für den Fall, daß der Obere der Bruderschaft die besten Priester auf Eis legt (womit er ja schon begonnen hat) und die Kapellen den Gläubigen wegnimmt und die Bruderschaft tatsächlich zerstören wird.
I heard the good Bishop Tissier de Mallerais is under house arrest in Chicago. Maybe the new priory there. Probably trying to silence him. Is anyone aware of this? Hope he can find his way out to wherever he wants to go if this is true to warn all of the evils going on.
…Pope Benedict xvi is definitely not a german shepherd nor a rottweiler but this pope behaves more like a pit bull. A pit bull is never to be trusted because this animal can kill. We attach ourselves to Pope Saint Pius x, to Leo xiii, and Pius ix because these popes behave like true successors of the prince of the apostles, Saint Peter. We pray for the conversion of pope Benedict and we will continue to do so. Father Chazal and Pfeiffer have all the support from heaven, our prayers, holy rosaries, and they have OUR LADY. The three bishops should not worry about what rome has said about them. Rome will not only deal with them individually but they will have to deal with traditional catholics that remain faithful to the holiest bishop of the last century, archbishop Lefebvre. We support the three bishops. May God bless those who want to stay away from modernist rome.

Re: FSSPX: Aussöhnung mit dem Vatikan

Verfasst: Dienstag 26. Juni 2012, 19:31
von taddeo
ad_hoc hat geschrieben:(Immer das gleiche nervige und undurchdachte Aussageverhalten, worauf man auch noch antworten muss, damit nicht etwas als richtig angenommen wird, was eigentlich falsch ist)
Danke, desgleichen.

Arrogantes Arschloch.

Re: FSSPX: Aussöhnung mit dem Vatikan

Verfasst: Dienstag 26. Juni 2012, 22:13
von Melody
Marion hat geschrieben: http://www.savesspx.com/

Das ist eine schöne aufbauende Seite wo sich hilfsbereite Gläubige aus der ganzen Welt eintragen, für den Fall, daß der Obere der Bruderschaft die besten Priester auf Eis legt (womit er ja schon begonnen hat) und die Kapellen den Gläubigen wegnimmt und die Bruderschaft tatsächlich zerstören wird.
Marion, Sempre, Ihr macht mich momentan sehr traurig...

Ich wünschte, Ihr wäret hier bei uns und hättet auf unserem Patronatsfest kürzlich die Predigt unseres Priors gehört oder letzten Sonntag den Vortrag von Pater Pfluger.

Aber wahrscheinlich wäret Ihr rausgegangen und hättet gemeint, das seien Häretiker... :achselzuck: :( :traurigtaps:

Re: FSSPX: Aussöhnung mit dem Vatikan

Verfasst: Dienstag 26. Juni 2012, 22:27
von Vir Probatus
taddeo hat geschrieben:
Kai hat geschrieben:Könntest Du das bitte ein bisschen erläutern, taddeo?
Der größte Teil aller Katholiken nimmt die derzeitigen Einigungsbemühungen zwischen Rom und der FSSPX entweder überhaupt nicht oder nur ganz am Rande wahr. Wer schon mal was von der Piusbruderschaft gehört hat, ist zumeist noch auf dem Kenntnisstand "katholische Sekte mit lateinischer Messe wie gaaanz früher".

Dann kommt dazu die leidige Williamson-Geschichte, die zu diesem Kenntnisstand durch eifrige mediale Vermittlung noch den Zusatz anbrachte "mit einem Holocaust-Leugner als Bischof". Daß der Generalobere ein Bischof Fellay ist, weiß kein Mensch.

So ergibt sich für die Wahrnehmung in breitesten Bevölkerungs- und Katholikenkreisen ein Bild, das liturgischen und seelsorglichen "Traditionalismus" (jetzt mal durchaus im positiven Sinn gemeint) mit einer sektenähnlichen Revanchistengruppierung in Verbindung bringt. Wenn es nun KEINE Einigung gibt, die Bruderschaft zum Teufel geht und ihre Capos exkommuniziert werden, dann geht das groß durch die Medien. Dadurch ergibt sich endlich die Chance, die Liturgie von diesen kirchenpolitischen Angelegenheiten zu trennen und klarzumachen, daß die lateinische Messe (oder gar die alte Messe) eben KEIN Privileg der Piusbruderschaft war, sondern Allgemeingut der gesamten Kirche. Wie gesagt, eine CHANCE, aber noch keine Gewißheit, daß das dann auch so wahrgenommen werden kann.

Jedenfalls wäre es sicher leichter, zB die lateinische Sprache in der Messe zu verteidigen und zu fördern, wenn nicht dauernd dieser Pius-Beigeschmack dabei wäre.
Das sehe ich auch so. Nach Besuch einer tridentinischen Messe in der genannten Bruderschaft gebe ich gerne zu, daß die Liturgie einfach erhaben und schön ist. Nur die Ideologie, die da derzeit "mitvermittelt" wird, die hat für mich mit Kirche und Geist Gottes nicht viel zu tun.

Re: FSSPX: Aussöhnung mit dem Vatikan

Verfasst: Dienstag 26. Juni 2012, 22:32
von Marion
Melody hat geschrieben:Aber wahrscheinlich wäret Ihr rausgegangen und hättet gemeint, das seien Häretiker... :achselzuck: :( :traurigtaps:
Rausgegangen? Um das zu können muss man ja erst mal reingehen.
Ich geh da erst wieder hin, wenn klar steht, daß die Bruderschaft (also die Obersten die was zu kamellen haben) denselben Zweck verfolgt wie der Gründer. Momentan scheint es nicht der Fall zu sein. Ich bin aber wirklich guter Hoffnung, daß da demnächst was geschieht. Das hält man ja auf Dauer im Kopf nicht aus!

Daß das nun aber alles Häretiker sind mein ich nicht, obwohl mit einigen wohl innerhalb von kürzester Zeit etwas mir unverständliches passiert sein muss.

Re: FSSPX: Aussöhnung mit dem Vatikan

Verfasst: Dienstag 26. Juni 2012, 22:34
von Melody
Vir Probatus hat geschrieben:Das sehe ich auch so. Nach Besuch einer tridentinischen Messe in der genannten Bruderschaft gebe ich gerne zu, daß die Liturgie einfach erhaben und schön ist. Nur die Ideologie, die da derzeit "mitvermittelt" wird, die hat für mich mit Kirche und Geist Gottes nicht viel zu tun.
Gerade da, wo Du warst, wird eben keine Ideologie mitvermittelt, gerade in jüngster Zeit nicht.
Das ist an anderen Orten wohl anders, aber Du hast wohl keinen Anhaltspunkt, eine derartige Aussage aus eigener Erfahrung zu treffen und als allgemeingültig darzustellen.

Re: FSSPX: Aussöhnung mit dem Vatikan

Verfasst: Dienstag 26. Juni 2012, 22:42
von ar26
Ich weiß ja nicht, ob einer von Euch für die Zelebration einer "alten" Hl. Messe gegenwärtig Verantwortung trägt. Ich tue dies in begrenztem Maße (gelesen von einem Diözesanpriester) und kann keinerlei Anhaltspunkt dafür finden, daß der massive Widerstand gegen dieses Projekt seitens der Pfarreien in unserer Stadt (die sich der Rückendeckung des Ordinariates gewiss sein können) etwas mit der Existenz der FSSPX zu tun hat.

Taddeo hat damit recht, daß die Bruderschaft beim Kirchenvolk (oder was davon übrig blieb) nahezu vollkommen unbekannt ist. Ansonsten irrt er aber gewaltig. Schon die Idee, daß der kleinste Pups von 1970 ff. heute in anderem Lichte gesehen werden könnte, ist für die lokalen Pfarrsowjets und die von diesen gesteuerten Priester eine größere Ketzerei als wenn M. Luther mit Hundert gefallenen Nonnen im Harem gelebt hätte. Diese Haltung ist keinesfalls ein Resultat der Existenz der FSSPX, die Ursachen liegen wo anders. Dies zu klären, führte an dieser Stelle zu weit. Jedenfalls sollte man mal mit diesen Modernistenmärchen aufhören. Sie sind in Ansehung der Realität schlicht unerträglich.

PS: Widerstand bedeutet hier das Verhindern einer regelmäßigen Zelebration am Sonntag Abend in einer Pfarrkirche, Krankenhauskapelle o.ä. im Stadtgebiet, obwohl wir fast 30 Unterschriften zusammen haben und seit mehreren Jahren eine stabile Gruppe bilden.

Re: FSSPX: Aussöhnung mit dem Vatikan

Verfasst: Dienstag 26. Juni 2012, 22:44
von Melody
Marion hat geschrieben:Ich geh da erst wieder hin, wenn klar steht, daß die Bruderschaft (also die Obersten die was zu kamellen haben) denselben Zweck verfolgt wie der Gründer.
Wie, Du gehst da erst wieder hin, wenn...?
Ihr geht gar nicht in die Hl. Messe? :glubsch:

Der Gründer ist tot. Wie er gehandelt hätte, ist Vermutung. Aber es ist durchaus anzunehmen, dass er so gehandelt hätte, wie es Bischof Fellay tut. Der Erzbischof wollte schließlich keine eigene Kirche gründen...
Marion hat geschrieben:Daß das nun aber alles Häretiker sind mein ich nicht, obwohl mit einigen wohl innerhalb von kürzester Zeit etwas mir unverständliches passiert sein muss.
Es hatte ja mal den Anschein, dass der Papst die Bruderschaft eingliedern wolle, ohne besondere Bedingungen zu stellen. Es hatte den Anschein, es ginge von ihm aus. So einem großherzigen Angebot dürfte man sich natürlich nicht verschließen, das hat nichts mit "etwas unverständliches passiert" zu tun. Sie haben nur erkannt, dass sie die offene Hand des Papstes nicht ausschlagen dürfen, wenn sie katholisch sein wollen.

Aber nun ist ja ständig ein Hin und Her, weil die Mitarbeiter des Papstes nicht auf seiner Seite zu stehen scheinen. Insofern ist ja auch fraglich, wie es weitergeht. Aber Du glaubst doch nicht ernsthaft, der Obere würde die Bruderschaft "zerstören" wollen??? Er wird sie gewiss niemals verkaufen und den modernistischen Bischöfen ausliefern... aber das wird in der Form auch der Papst sicherlich nicht im Sinn haben, sonst hätte er sich die ganzen Mühen der letzten Jahre sparen können.

Die Kirche ist hierarchisch gegliedert, jeder Orden ist hierarchisch gegliedert, und die Mönche müssen einem Abt gehorchen. Eine ähnliche Struktur gibt es nun mal auch in der Bruderschaft. Man muss dabei darauf vertrauen, dass der Obere das Wohl der Bruderschaft im Sinn hat und Gottes Willen erfüllen möchte...

Re: FSSPX: Aussöhnung mit dem Vatikan

Verfasst: Dienstag 26. Juni 2012, 23:19
von Marion
Melody hat geschrieben:
Marion hat geschrieben:Ich geh da erst wieder hin, wenn klar steht, daß die Bruderschaft (also die Obersten die was zu kamellen haben) denselben Zweck verfolgt wie der Gründer.
Wie, Du gehst da erst wieder hin, wenn...?
Ihr geht gar nicht in die Hl. Messe? :glubsch:
Ich rede nur für mich. :blinker:
Melody hat geschrieben:Der Gründer ist tot. Wie er gehandelt hätte, ist Vermutung. Aber es ist durchaus anzunehmen, dass er so gehandelt hätte, wie es Bischof Fellay tut. Der Erzbischof wollte schließlich keine eigene Kirche gründen...
Niemand will eine eigene Kirche gründen. Es gibt nicht nur die beiden Möglichkeiten nun eine eigene Kirche zu gründen oder sich dem modernistischen Rom anzuschließen. Beides wäre nicht im Sinne von Erzbischof Lefebvre, der von oben aufpasst.

Melody hat geschrieben: ... großherzigen Angebot ... Sie haben nur erkannt, dass sie die offene Hand des Papstes nicht ausschlagen dürfen, wenn sie katholisch sein wollen.
Das ist absoluter Blödsinn und wer auch nur ein bisschen von Erzbischof Lefebvre gelesen hat weiß daß das nicht geht. Wer Petrusbruder werden will kann das doch.
Es gibt keine besonderen großzügige, großherzige Angebote um in die Kirche aufgenommen zu werden. Beziehungsweise, jeder Mensch wird selbstverständlich immer und jederzeit zu denselben Bedingungen großzügig und großherzig aufgenommen. Dank sei dem Herrn!
Melody hat geschrieben:Die Kirche ist hierarchisch gegliedert, jeder Orden ist hierarchisch gegliedert, und die Mönche müssen einem Abt gehorchen. Eine ähnliche Struktur gibt es nun mal auch in der Bruderschaft. Man muss dabei darauf vertrauen, dass der Obere das Wohl der Bruderschaft im Sinn hat und Gottes Willen erfüllen möchte...
Ich bin kein Priester in der Piusbruderschaft und auch nicht der Gefahr ausgeliefert ein solcher zu werden :D
Ich habe da also keinen Oberen.

Allerdings hört sich das nun schon etwas merkwürdig an hier Gehorsamsargumente zu hören. Die Piusbruderschaft hat mir gelehrt was wahrer Gehorsam ist. Ich bleibe meinem Glauben treu (versuch es auf jeden Fall und flehe um Gnaden daß das so bleibt), egal was passiert und egal wer was sagt, da könnte der Papst sogar kommen.

Re: FSSPX: Aussöhnung mit dem Vatikan

Verfasst: Dienstag 26. Juni 2012, 23:21
von lifestylekatholik
Melody hat geschrieben:Aber es ist durchaus anzunehmen, dass [Erzbischof Lefebvre] so gehandelt hätte, wie es Bischof Fellay tut.
Welche Äußerungen oder Handlungen des Erzbischofs geben dir zu dieser Vermutung Anlass?

Ich bin da eher skeptisch. Erzbischof Lefebvre sagte 1988 bei den Bischofsweihen u. a.:
Erzbischof Lefebvre hat geschrieben:Trotz dem Verlangen, das wir haben, mit [dem Papst] in voller Gemeinschaft zu leben, ziehen wir es, angesichts des Geistes, der gegenwärtig in Rom herrscht und in den er auch uns einbeziehen will, vor, weiterhin in der Tradition fortzufahren, die Tradition zu bewahren, bis diese Tradition wieder in Rom ihren Platz findet, bis diese Tradition wieder bei den römischen Behörden ihren Platz findet, im Geist der römischen Behörden.

Das wird so lange dauern, wie es der liebe Gott vorsieht. Es ist mir nicht gegeben zu wissen, wann die Tradition in Rom ihre Rechte zurückgewinnen wird. Aber ich halte es es für meine Pflicht, die Mittel und Wege für ein Unternehmen zu bereiten, das ich als Unternehmen des Überlebens bezeichnen möchte, als »Operation Überleben der Tradition«. Dieser Tag heute ist die »Operation Überleben«. Wenn ich dieses Unternehmen aber gemeinsam mit Rom durchgeführt und die Absprachen, die wir unterschrieben haben, weitergeführt hätte und wenn ich dann diese Absprachen in die Tat umgesetzt hätte, würde ich eine »Operation Selbstmord« durchführen.
Wo liegen deiner Meinung nach die substanziellen Unterschiede des aktuellen »Angebots« des Vatikans zum damaligen? Angesichts der Tatsache, dass noch nicht einmal der gegenwärtige Papst bisher öffentlich die alte Messe, sondern immer nur und ausschließlich die neue Messe gefeiert hat, wo siehst du die Anzeichen dafür, dass die Tradition im Verständnis der Bruderschaft wieder »ihren Platz bei den römischen Behörden« gefunden hat? – Ich sehe das nicht.
Melody hat geschrieben:Die Kirche ist hierarchisch gegliedert, jeder Orden ist hierarchisch gegliedert, und die Mönche müssen einem Abt gehorchen.
Man muss selbstverständlich dann nicht gehorchen, wenn der Abt Befehle gibt, die den Glauben zerstören.

Wohl gemerkt: Ich mache mir diese Position der »Hardliner« auf Seiten der Bruderschaft nicht zu eigen. Ich halte den von ihnen gewählten Weg für kreuzgefährlich. Allerdings ist das, was man öffentlich aus dem Vatikan hört – Stichwort »Personalprälatur« – auch nicht dazu geeignet, irgendwelches Vertrauen zu schaffen.

Re: FSSPX: Aussöhnung mit dem Vatikan

Verfasst: Dienstag 26. Juni 2012, 23:31
von Melody
Marion hat geschrieben:Allerdings hört sich das nun schon etwas merkwürdig an hier Gehorsamsargumente zu hören. Die Piusbruderschaft hat mir gelehrt was wahrer Gehorsam ist. Ich bleibe meinem Glauben treu (versuch es auf jeden Fall und flehe um Gnaden daß das so bleibt), egal was passiert und egal wer was sagt, da könnte der Papst sogar kommen.
:hae?:

Mir fällt dazu eigentlich nichts ein.
Ich bin einfach traurig...

Re: FSSPX: Aussöhnung mit dem Vatikan

Verfasst: Dienstag 26. Juni 2012, 23:35
von lifestylekatholik
Melody hat geschrieben:
Marion hat geschrieben:Allerdings hört sich das nun schon etwas merkwürdig an hier Gehorsamsargumente zu hören. Die Piusbruderschaft hat mir gelehrt was wahrer Gehorsam ist. Ich bleibe meinem Glauben treu (versuch es auf jeden Fall und flehe um Gnaden daß das so bleibt), egal was passiert und egal wer was sagt, da könnte der Papst sogar kommen.
:hae?:

Mir fällt dazu eigentlich nichts ein.
Ich bin einfach traurig...
Warum? Unser Glaube ruht auf Christo, nicht auf dem Papst.

Re: FSSPX: Aussöhnung mit dem Vatikan

Verfasst: Mittwoch 27. Juni 2012, 08:50
von Fridericus
Keineswegs. Du hast offenbar nicht verstanden, was eine Ideologie ist.

Re: FSSPX: Aussöhnung mit dem Vatikan

Verfasst: Mittwoch 27. Juni 2012, 08:54
von Fridericus
http://rorate-caeli.blogspot.com/212/ ... .html#more
"It is possible to have theological disagreements while remaining in communion with the see of Peter," he said.

Re: FSSPX: Aussöhnung mit dem Vatikan

Verfasst: Mittwoch 27. Juni 2012, 10:17
von Florianklaus
Marion hat geschrieben:Beides wäre nicht im Sinne von Erzbischof Lefebvre, der von oben aufpasst.
Wieso von oben? Ist er nicht im Zustand der Exkommunikation verstorben?

Re: FSSPX: Aussöhnung mit dem Vatikan

Verfasst: Mittwoch 27. Juni 2012, 11:17
von Juergen
Florianklaus hat geschrieben:
Marion hat geschrieben:Beides wäre nicht im Sinne von Erzbischof Lefebvre, der von oben aufpasst.
Wieso von oben? Ist er nicht im Zustand der Exkommunikation verstorben?
Ein entsprechendes Posting von mir wurde als "unpassender Beitrag" schon gelöscht. Dazu darf man in diesem Bereich des Forums nichts sagen. Hier gilt der Erzbischof als Heiliger.

Klingt komisch – is aber so.

Re: FSSPX: Aussöhnung mit dem Vatikan

Verfasst: Mittwoch 27. Juni 2012, 12:49
von cantus planus
lifestylekatholik hat geschrieben:
Melody hat geschrieben:
Marion hat geschrieben:Allerdings hört sich das nun schon etwas merkwürdig an hier Gehorsamsargumente zu hören. Die Piusbruderschaft hat mir gelehrt was wahrer Gehorsam ist. Ich bleibe meinem Glauben treu (versuch es auf jeden Fall und flehe um Gnaden daß das so bleibt), egal was passiert und egal wer was sagt, da könnte der Papst sogar kommen.
:hae?:

Mir fällt dazu eigentlich nichts ein.
Ich bin einfach traurig...
Warum? Unser Glaube ruht auf Christo, nicht auf dem Papst.
Ja, aber es ist ja nicht so, dass ein Papst gar nicht dazugehörte. Ich empfehle unseren Sektierern einmal, sich gründlich mit dem schriftlichen Nachlass und allen Predigten des Erzbischofs auseinanderzusetzen (einen groben Anhaltspunkt könnte auch Pater Pflugers letzter Vortrag sein, der auch schon hier verlinkt wurde): entweder ist Lefebvre für die dann ein modernistischer Ketzer, der die Bruderschaft an Rom ausliefern wollte, oder sie erkennen ihre eigene Vernagelung noch rechtzeitig. Ich gehe freilich nicht davon aus. Hier ist schon viel zu klar ein Weg weg von der Kirche beschritten worden.

Mehr ist dazu nicht zu sagen. Es hilft nur noch beten.

Re: FSSPX: Aussöhnung mit dem Vatikan

Verfasst: Mittwoch 27. Juni 2012, 13:17
von lifestylekatholik
Wieder mal ein klarsichtiger Beitrag auf den Kreuzfährten:
hocestenim.wordpress.com hat geschrieben:[…]

Am Ende, wenn der Rauch aller diplomatischen Initiativen geklärt ist, läuft es immer wieder auf die Integrität des ganzen, überlieferten, wahren katholischen Glaubens heraus. Ist dieser in seiner Substanz durch das Konzil angegriffen? Wenn ja, dann ist keine Versöhnung mit der “Konzilskirche” möglich, in wie wundervolle diplomatische Floskeln man das auch kleiden mag.

Und dann ist noch die Frage, woran man erkennt, ob die Substanz des Glaubens durch das Konzil angegriffen worden ist. Rein dogmatisch-theologisch gesprochen erkennt man dies durch feinsinnige theologische Analysen der Konzilstexte, wie sie ja auch von katholischen Intellektuellen wie Msgr. Gherardini, Roberto de Mattei und anderen gefordert worden sind. Doch für die FSSPX ist das nicht der alleinige Maßstab. Das Konzil wollte “pastoral” sein. Also schauen sie einfach ganz pastoral in die durchschnittlichen Gemeinden. Ist der Glaube dort in seiner Substanz angegriffen? Wird das Konzil, das real existierende Ereignis des Konzils, als Waffe gegen die Substanz des Glaubens eingesetzt? Und sie kommen zu dem klaren Ergebnis: Ja, es ist so.

Also können sie davon auch nicht schweigen. Und Rom kann sie davon nicht frei reden lassen. Also gibt es keine Einigung. Wie man dies auch immer diplomatisch formulieren mag.

Re: FSSPX: Aussöhnung mit dem Vatikan

Verfasst: Mittwoch 27. Juni 2012, 13:27
von cantus planus
Das Problem ist möglicherweise, worüber auch Pater Pfluger in seinem hörenswerten Vortrag nachdachte: dass man das Konzil viel zu ernst nimmt. Über viele Dokumente geht längst die Zeit hinweg, ein paar ewiggestrige Theologen und Bischöfe arbeiten sich noch daran ab und preisen mitten im Zusammenbruch noch immer die Früchte und den neuen Aufbruch. Die jungen Theologen und Seminaristen interessiert das Konzil so viel wie das Geschreibsel Karl Rahners: nämlich wenig bis gar nicht. Dass wissen die Regenten und Professoren, aber sie können diese Bewegung nicht mehr aufhalten.

Ich schrieb schon vor längerer Zeit, die Konzilsdokumente einfach mal ruhen zu lassen und nach einigen Jahrzehnten zu schauen, was überhaupt noch übrigbleibt: http://www.kreuzgang.org/viewtopic.php?p=524876#p524876

Es gibt eine neue Entwicklung in der Kirche zurück zur Tradition, zu Papsttreue und zur überlieferten Lehre und der katholischen Messe. Und es ist durchaus nicht so, dass die FSSPX dafür der einzige Anlaufpunkt wäre. Sie ist wichtig, aber nicht mehr (!) unentbehrlich. Die Kirche braucht die Bruderschaft und die Bruderschaft selbst braucht die Einheit mit der Kirche ebenso.

Re: FSSPX: Aussöhnung mit dem Vatikan

Verfasst: Mittwoch 27. Juni 2012, 13:34
von lifestylekatholik
Ich stimme dir ja (wie gewöhnlich) in allem zu, was du oben schreibst. (Ich selbst habe irgendwann auch schon mal Ähnliches geschrieben.) Nur ist das im Moment keine Option für die an den derzeitigen Rekonziliationsverhandlungen Beteiligten.

Re: FSSPX: Aussöhnung mit dem Vatikan

Verfasst: Mittwoch 27. Juni 2012, 13:40
von cantus planus
Natürlich. Das sieht man ja an dem auffallenden Störfeuer aus dem Episkopat, gerade auch aus Deutschland. Der Papst würde vermutlich noch weiter gehen, aber kann eben im Moment nicht.

Re: FSSPX: Aussöhnung mit dem Vatikan

Verfasst: Mittwoch 27. Juni 2012, 20:22
von taddeo
ar26 hat geschrieben:Jedenfalls sollte man mal mit diesen Modernistenmärchen aufhören. Sie sind in Ansehung der Realität schlicht unerträglich.
Anscheinend gibt es in dieser Sache unterschiedliche Realitäten. Ich kann nur von den mir bekannten reden, Du nur von denen bei Euch.

Re: FSSPX: Aussöhnung mit dem Vatikan

Verfasst: Donnerstag 28. Juni 2012, 00:56
von ad_hoc
taddeo hat geschrieben:
ar26 hat geschrieben:Jedenfalls sollte man mal mit diesen Modernistenmärchen aufhören. Sie sind in Ansehung der Realität schlicht unerträglich.
Anscheinend gibt es in dieser Sache unterschiedliche Realitäten. Ich kann nur von den mir bekannten reden, Du nur von denen bei Euch.
Es ist eine Sache der Qualität der Wahrnehmung.

Gruß, ad_hoc