Katholischer Traditionalismus und Kirchenkrise

Rund um den traditionellen römischen Ritus und die ihm verbundenen Gemeinschaften.
CIC_Fan

Re: Katholischer Traditionalismus und Kirchenkrise

Beitrag von CIC_Fan »

Peti hat geschrieben:Hast du einen detailierten Überblick über die gesamte kirchliche Lehrtradition,
oder kannst ein umfangreiche Werk aus der Sicht der Piusbruderschaft zu diesem Thema benennen ?
Ich wollte nur eine Begründung für die schlichte Antwort "ja" den dieses Ja muß eben eine Grundlage haben

CIC_Fan

Re: Katholischer Traditionalismus und Kirchenkrise

Beitrag von CIC_Fan »

iustus hat geschrieben:
Jeder der lesen kann sieht daß JPII in Ut unum sint genau das lehrt was P XI in Mortalium animos verurteilt
das ist keine Präzisierung
Das interessiert mich sehr. Kannst Du mal die sich widersprechenden Aussagen aus diesen Dokumenten zitieren?
ich empfehle einfach beide Dokumente zu lesen ich will hier keine Abhandlungen rein setzten
http://www.kathpedia.com/index.php?titl ... ortlaut%29
http://www.moehlerinstitut.de/pdf/texte ... m_sint.pdf

iustus
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Re: Katholischer Traditionalismus und Kirchenkrise

Beitrag von iustus »

Ein, zwei Abschnitte aus den jeweiligen Dokumente würden mir reichen.
„Was den Gegenstand des Glaubens betrifft, hat sich das Konzil nichts Neues ausgedacht, noch hat es Altes ersetzen wollen." (Papst Benedikt XVI.)

Didymus
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Re: Katholischer Traditionalismus und Kirchenkrise

Beitrag von Didymus »

Ich fände eine Diskussion über Mortalium Animos - Ut Unum Sint ebenfalls interessant. Gegebenenfalls in einem eigenen Strang.
Zuletzt geändert von Didymus am Donnerstag 22. Mai 2014, 09:26, insgesamt 1-mal geändert.

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Hubertus
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Re: Katholischer Traditionalismus und Kirchenkrise

Beitrag von Hubertus »

Didymus hat geschrieben:Ich fände eine Diskussion über Mortalium Animos - Ut Unum Sint ebenfalls interessant. Gegebenenfalls in einem eigenen Strang.
Anmerkung der Moderation:

Ist geschehen (Diskussion wurde zusammengeführt):
http://www.kreuzgang.org/viewtopic.php?p=72477#p72477
Thema bitte dort weiterdiskutieren!

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Der Kult ist immer wichtiger als jede noch so gescheite Predigt. Die Objektivität des Kultes ist das Größte und das Wichtigste, was unsere Zeit braucht. Der Alte Ritus ist der größte Schatz der Kirche, ihr Notgepäck, ihre Arche Noah. (M. Mosebach)

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Maurus
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Re: Katholischer Traditionalismus und Kirchenkrise

Beitrag von Maurus »

CIC_Fan hat geschrieben:
Ralf hat geschrieben:
ad_hoc hat geschrieben:Kann eine später ergangene Enzyklika eine frühere Enzyklika zum gleichen Thema aufheben?

Gruß, ad_hoc
Ja.
Beleg bitte wo war das vor dem II Vatikanum der Fall
Pius IX. hat geschrieben:Aufgrund des Glaubens ist festzuhalten, daß außerhalb der apostolischen, römischen Kirche niemand das Heil erlangen kann. Diese ist die einzige Arche des Heiles. Wer nicht in sie eintritt, wird in der Flut umkommen. In gleicher Weise ist aber als sicher anzunehmen, daß diejenigen, die an Unkenntnis der wahren Religion leiden, falls dieselbe unüberwindlich ist, vor den Augen des Herrn darob nicht mit Schuld behaftet sind. (DH 2865)
In dieser Aussage des seligen Papstes ist eigentlich die vom Traditionalismus bestrittene Entwicklung des Lehramts nachgewiesen. Die ersten drei Sätze folgen genau der kirchlichen Lehre von Cyprian über Lateran IV und Ferrara-Florenz bis Trient, der letzte Satz widerspricht den ersten im Prinzip diametral, denn entweder kann man außerhalb der Kirche nicht gerettet werden oder eben doch.

Das Konzil von Ferrara-Florenz dagegen hatte im Dekret für die Jakobiten von 1442 noch folgendes gelehrt:
Cantate Domino (4. Februar 1442) hat geschrieben: Die Kirche »glaubt fest, bekennt und verkündet, daß ›niemand, der sich außerhalb der katholischen
Kirche bendet, nicht nur <keine> Heiden‹, sondern auch keine Juden oder Häretiker
und Schismatiker, des ewigen Lebens teilhaft werden können, sondern daß sie in das ewige
Feuer wandern werden, ›das dem Teufel und seinen Engeln bereitet ist‹ [Mt 25,41], wenn sie
sich nicht vor dem Lebensende ihr angeschlossen haben, und daß die Einheit mit dem Leib der
Kirche eine solch große Bedeutung hat, daß nur denen, die in ihr verharren, die Sakramente
der Kirche zum Heil gereichen und Fasten, Almosen und die übrigen Werke der Frömmigkeit
und Übungen des christlichen Kriegsdienste ewige Belohnungen zeitigen. ›Und niemand
kann, wenn er auch noch so viele Almosen gibt und für den Namen Christi sein Blut vergießt,
gerettet werden, wenn er nicht im Schoß und in der Einheit der katholischen Kirche bleibt.‹« (DH 1351)
Nach den Aussagen des Jakobitendekrets sind also selbst gute Werke und Vergießen des Bluts für den Namen Christi nicht genug, wenn man nicht in der Kirche bleibt. Bei Pius IX. gilt schon ganz anderes, bei Pius XII. reicht schon ein votum.

gc-148
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Re: Katholischer Traditionalismus und Kirchenkrise

Beitrag von gc-148 »

1442 konnte man noch solche Macht-Fantasien als lehramtliche Äußerungen formulieren...... Spätestens nach 1492 konnte das einfach nicht mehr stimmen!

"Erbarme dich aller unserer verstorbenen Brüder und Schwester und aller, die in deiner Gnade aus dieser Welt geschieden sind."

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Maurus
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Re: Katholischer Traditionalismus und Kirchenkrise

Beitrag von Maurus »

gc-148 hat geschrieben:1442 konnte man noch solche Macht-Fantasien als lehramtliche Äußerungen formulieren...... Spätestens nach 1492 konnte das einfach nicht mehr stimmen!
Keine Ahnung, was das mit Machtphantasien zu tun hat. In dem Fall hätte man es ab 1492 ja erst recht behaupten müssen. Aber das ist ein völlig anderes Thema.

gc-148
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Re: Katholischer Traditionalismus und Kirchenkrise

Beitrag von gc-148 »

Maurus hat geschrieben:
gc-148 hat geschrieben:1442 konnte man noch solche Macht-Fantasien als lehramtliche Äußerungen formulieren...... Spätestens nach 1492 konnte das einfach nicht mehr stimmen!
Keine Ahnung, was das mit Machtphantasien zu tun hat. In dem Fall hätte man es ab 1492 ja erst recht behaupten müssen. Aber das ist ein völlig anderes Thema.
WAS? Nach der Entdeckung Amerikas hätte man fest behaupten müssen, dass die dortigen Menschen alle in der Hölle gelandet waren oder werden?
Sie hatten nicht den Hauch einer Ahnung vom Evangelium .,..

iustus
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Re: Katholischer Traditionalismus und Kirchenkrise

Beitrag von iustus »

Ich glaube, Ihr redet aneinander vorbei:

Maurus geht es darum, dass diese Behauptung, außerhalb der Kirche gebe es überhaupt kein Heil, keinen Machtphantasien entsprungen ist. Wäre sie es, hätten diejenigen, die die Behauptungen aufstellten, nach der Entdeckung Amerikas doch erst recht solche Behauptungen aufstellen müssen, um ihre Macht bis dorthin auszudehnen. So verstehe ich Maurus. Das ist schlüssig.

Dir geht es dagegen um die inhaltliche Richtigkeit der Behauptung. Diese mag durch die Entdeckung Amerikas in Zweifel gezogen worden sein. Das belegt aber nicht, dass es die Behauptung Machtphantasien entsprang.
„Was den Gegenstand des Glaubens betrifft, hat sich das Konzil nichts Neues ausgedacht, noch hat es Altes ersetzen wollen." (Papst Benedikt XVI.)

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Maurus
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Re: Katholischer Traditionalismus und Kirchenkrise

Beitrag von Maurus »

iustus hat geschrieben:Ich glaube, Ihr redet aneinander vorbei:

Maurus geht es darum, dass diese Behauptung, außerhalb der Kirche gebe es überhaupt kein Heil, keinen Machtphantasien entsprungen ist. Wäre sie es, hätten diejenigen, die die Behauptungen aufstellten, nach der Entdeckung Amerikas doch erst recht solche Behauptungen aufstellen müssen, um ihre Macht bis dorthin auszudehnen. So verstehe ich Maurus. Das ist schlüssig.
...und so war's auch gemeint :). Danke.

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