Doktrinelle Präambel vom 15. April 2012

Rund um den traditionellen römischen Ritus und die ihm verbundenen Gemeinschaften.
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Gamaliel
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Doktrinelle Präambel vom 15. April 2012

Beitrag von Gamaliel »

Bekanntlich hat Msgr. Fellay im Frühjahr 2012, basierend auf positiven Signalen aus der „Umgebung des Papstes“ einen auf 15. April 2012 datierten, überarbeiteten Präambelentwurf nach Rom geschickt.

P. Lombardi hat diesen Text in einer Presseerklärung als „ermutigend“ bezeichnet. In der Sitzung der Glaubenskongregation vom 16. Mai 2012 wurde der Entwurf von Bischof Fellay abgelehnt. Diese Ablehnung wurde vom Papst beim Treffen mit Kardinal Levada am 9. Juni bestätigt und dann am 13. Juni Bischof Fellay bei seinem Treffen mit Kardinal Levada mitgeteilt.



Der Präambelentwurf vom 15. April 2012 wurde gestern an die Öffentlichkeit gespielt und inzwischen in verschiedene Sprachen übersetzt.
Den französischen Originaltext findet man hier: Declaration doctrinale du 15 Avril 2012



Nachstehend folgt meine eigene Arbeitsübersetzung, wobei Verbesserungen an der Übersetzung durch frankophone Mitforanten ausdrücklich willkommen sind.

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Lehrmäßige Präambel vom 15. April 2012
I

Wir versprechen der Katholischen Kirche und dem Bischof von Rom, dem Obersten Hirten, dem Stellvertreter Christi, dem Nachfolger des hl. Petrus und Oberhaupt der Gesamtheit der Bischöfe, immer treu zu sein.


II

Wir erklären die Lehren des kirchlichen Lehramts in Fragen des Glaubens und der Sitten anzunehmen und jedem doktrinellen Satz im erforderliche Ausmaß die Zustimmung zu geben, gemäß der Lehre in Nr. 25 der Dogmatischen Konstitution „Lumen gentium“ des II. Vatikanischen Konzils (1)


III Im Einzelnen:

1) Wir erklären die Lehre über den Römischen Bischof und über das Bischofskollegium, mit seinem Haupt, dem Papst, anzunehmen, wie sie gelehrt wird durch die Dogmatische Konstitution „Pastor aeternus“ des I. Vatikanischen Konzils und durch die Dogmatische Konstitution „Lumen gentium“ des II. Vatikanischen Konzils, Kapitel 3 (De constitutione hierarchica Ecclesiæ et in specie de episcopatu), erläutert und interpretiert durch die „Nota explicativa prævia“ zu diesem Kapitel.

2) Wir anerkennen die Autorität des Lehramtes, dem allein die Aufgabe anvertraut ist das geschriebene oder überlieferte Wort Gottes authentisch auszulegen (2) in Treue zur Tradition, sich allein daran erinnernd, daß „der Heilige Geist den Nachfolgern des Petrus nämlich nicht verheißen wurde, damit sie durch seine Offenbarung eine neue Lehre ans Licht brächten, sondern damit sie mit seinem Beistand die durch die Apostel überlieferte Offenbarung bzw. die Hinterlassenschaft des Glaubens heilig bewahrten und getreu auslegten“ (3).

3) Die Tradition ist die lebendige Weitergabe der Offenbarung „usque ad nos“ (4); die Kirche hält sie durch ihre Lehre, durch ihr Leben und durch ihren Kult aufrecht und übermittelt allen Geschlechtern was sie ist und alles was sie glaubt. Die Tradition entwickelt sich in der Kirche unter dem Beistand des Heiligen Geistes (5), nicht wie eine entgegengesetzte Neuerung (6), sondern durch ein besseres Verständnis des depositum fidei (7).

4) Die gesamte Tradition des katholischen Glaubens muß das Kriterium und die Führerin für das Verständnis der Lehren des II. Vatikanischen Konzils sein, das seinerseits gewisse Aspekte des Lebens und der Lehre der Kirche, die einschlußweise in ihrer Mitte präsent oder noch nicht begrifflich formuliert sind, erleuchtet, d.h. vertieft und weiter klärt. (8)

5) Die Aussagen des II. Vatikanischen Konzils und des nachfolgenden päpstlichen Lehramts bezüglich des Verhältnisses zwischen der Katholischen Kirche und den nicht-katholischen christlichen Konfessionen, ebenso bezüglich der sozialen Pflichten der Religion und des Rechts auf Religionsfreiheit, deren Formulierungen schwer mit früheren lehrmäßigen Aussagen des Lehramts in Einklang zu bringen sind, müssen im Lichte der gesamten und ununterbrochenen Tradition verstanden werden, in einer Weise, die mit den früher vom kirchlichen Lehramt gelehrten Wahrheiten kohärent ist, ohne daß dabei eine Interpretation dieser Aussagen akzeptiert würde, die zu einer Auslegung der katholischen Lehre führt, die sich im Gegensatz oder im Bruch mit der Tradition oder diesem Lehramt befindet.

6) Aus diesem Grund ist es gerechtfertigt durch eine legitime Diskussion das Studium und die theologische Erklärung von Ausdrücken und Formulierungen des II. Vatikanischen Konzils und des nachfolgenden Lehramtes in jenen Fällen zu befördern, wo es scheint, daß diese mit dem früheren kirchlichen Lehramt nicht in Übereinstimmung gebracht werden können (9).

7) Wir erklären die Gültigkeit des Meßopfers und der Sakramente anzuerkennen, die mit der Absicht gefeiert werden zu tun, was die Kirche tut und gemäß den Riten, wie sie in den typischen Ausgaben des Römischen Meßbuchs und des Rituales für die Sakramente – rechtmäßig promulgiert von den Päpsten Paul VI. und Johannes Paul II. – angegeben sind.

8) Indem wir den oben aufgestellten Kriterien (III, 5), sowie dem Kanon 21 des Gesetzbuches folgen, versprechen wir die allgemeine Disziplin der Kirche und die kirchlichen Gesetze zu achten, besonders jene, die im Kirchlichen Gesetzbuch, das von Papst Johannes Paul II. (1983) promulgiert wurde und im Kirchlichen Gesetzbuch für die Ostkirchen, das vom selben Papst (1990) promulgiert wurde, enthalten sind, unbeschadet des Rechts auf eine Disziplin, die der Priesterbruderschaft St. Pius X. durch ein Partikulargesetz zugestanden wird.

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Fußnoten:

(1) Vgl. auch die neue Formel des Glaubensbekenntnisses und des Treueeids bei der Übernahme eines kirchlichen Amtes, 1989; vgl. CIC cann. 749; 750, 1 und 2; CCEO cann. 597; 598, 1 und 2; 599.

(2) Vgl. Pius XII., Enzyklika „Humani generis“.

(3) I. Vatikanum, Dogmatische Konstitution „Pastor aeternus“, DH 3070.

(4) Konzil von Trient, DH 1501: „…und erkennend, daß diese Wahrheit und Lehre in geschriebenen Büchern und ungeschriebenen Überlieferungen enthalten sind, die, von den Aposteln aus dem Munde Christi selbst empfangen oder von den Aposteln selbst auf Diktat des Heiligen Geistes gleichsam von Hand zu Hand weitergegeben, bis auf uns gekommen sind.“

(5) Vgl. II. Vatikanisches Konzil, Dogmatische Konstitution „Dei verbum“, 8 und 9, DH 4209-4210.

(6) I. Vatikanum, Dogmatische Konstitution „Dei Filius“, DH 3020: „Daher ist auch immerdar derjenige Sinn der heiligen Glaubenssätze beizubehalten, den die heilige Mutter Kirche einmal erklärt hat, und niemals von diesem Sinn unter dem Anschein und Namen einer höheren Einsicht abzuweichen [Kan. 3]. »So wachse denn und gedeihe in reichem und starkem Maße im Laufe der Zeiten und Jahrhunderte Erkenntnis, Wissenschaft und Weisheit sowohl in jedem als auch in allen, sowohl im einzelnen Menschen als auch in der ganzen Kirche: aber lediglich in der ihnen zukommenden Weise, nämlich in derselben Lehre, demselben Sinn und derselben Auffassung« (Vinzenz von Lérins, Commonitorium primum 23, n.3).

(7) I. Vatikanum, Dogmatische Konstitution „Dei Filius“, DH 3011; Antimodernisteneid, Nr.4; Pius XII., Enzyklika „Humani generis“, DH 3886; II. Vatikanisches Konzil, Dogmatische Konstitution „Dei verbum“, 10, DH 4213.

(8) Wie zum Beispiel die Lehre von der Sakramentalität des Episkopats in „Lumen gentium“ Nr. 21.

(9) Es gibt eine Parallele in der Geschichte mit dem Armenierdekret des Konzils von Florenz, wo die Darreichung der Instrumente als Materie des Weihesakraments angegeben wird. Nichtsdestotrotz diskutierten die Theologen legitimerweise, auch nach diesem Dekret, die Stimmigkeit einer solchen Behauptung; schließlich wurde die Frage von Papst Pius XII. in einer anderen Weise gelöst.

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Protasius
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Re: Doktrinelle Präambel vom 15. April 2012

Beitrag von Protasius »

Ich habe eine Frage zu III, 8: Ist der letzte Teilsatz so zu verstehen, daß die Priesterbruderschaft von einem Anspruch auf ein Partikulargesetz spricht?
Der so genannte ‚Geist’ des Konzils ist keine autoritative Interpretation. Er ist ein Geist oder Dämon, der exorziert werden muss, wenn wir mit der Arbeit des Herrn weiter machen wollen. – Ralph Walker Nickless, Bischof von Sioux City, Iowa, 2009

Stefan

Re: Doktrinelle Präambel vom 15. April 2012

Beitrag von Stefan »

P. Lombardi hat diesen Text in einer Presseerklärung als „ermutigend“ bezeichnet. In der Sitzung der Glaubenskongregation vom 16. Mai 2012 wurde der Entwurf von Bischof Fellay abgelehnt. Diese Ablehnung wurde vom Papst beim Treffen mit Kardinal Levada am 9. Juni bestätigt und dann am 13. Juni Bischof Fellay bei seinem Treffen mit Kardinal Levada mitgeteilt.
Mit welcher Begründung?

Stefan

Re: Doktrinelle Präambel vom 15. April 2012

Beitrag von Stefan »

Der Präambelentwurf vom 15. April 2012 wurde gestern an die Öffentlichkeit gespielt und inzwischen in verschiedene Sprachen übersetzt.
Den französischen Originaltext findet man hier: Declaration doctrinale du 15 Avril 2012
Mit welcher Absicht?
Mich beschleicht ein ungutes Gefühl, wenn so etwas 2 Tage vor dem Konklave getan wird - es bestand soch soviel Zeit zur Diskussion,
die offenbar nicht genutzt wurde. Steckt dahinter die Angst vor einem weniger offenherzigen Papst?

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Marion
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Re: Doktrinelle Präambel vom 15. April 2012

Beitrag von Marion »

Stefan hat geschrieben:
Der Präambelentwurf vom 15. April 212 wurde gestern an die Öffentlichkeit gespielt und inzwischen in verschiedene Sprachen übersetzt.
Den französischen Originaltext findet man hier: Declaration doctrinale du 15 Avril 212
Mit welcher Absicht?
(Die Stränge in denen das Thema mit dem Widerstand der Priester in der FSSPX ansprechen sind alle geschlossen worden) Aber da rumpelt es seit geraumer Zeit kräftig! Priester gehen, weil sie die Unaufrichtigkeit der Oberen nicht aushalten, andere werden rausgeworfen. Klöster (zwischenzeitlich auch eins in Deutschland) distanzieren sich von der Piusruderschaft mit der Begründung, daß es Feinde des Glaubens sind ...

Father Christian Thouvenot sagt folgendes zur Absicht der Veröffentlichung der Präambel (deutsche Übersetzung gibt es glaube ich noch nicht):
Father Christian Thouvenot hat geschrieben:Menzingen, March 7th 213

To all the members

Your Excellencies, Superiors, Dear colleagues,

An undertaking of subversion has just been disclosed inside the Society. For several months, anonymous letters were put online and were sent by post to members of our Society in order to discredit the authority. The website “Antimodernisme.info” and the website “lasapiniere.info” which claimed to be part of “the patronage of the Society of Saint Pius X” spread out those documents, as well as attacks against several members.

The 28th of February, has been published a so-called “Letter of 37 priests of the District of France”. Actually, this is the work of a handful of priests decided to see the Society break up, especially by demanding the resignation of the Superior General and his assistants, by resorting to slander, detraction, hodgepodges, known as tools of misinformation. Father de Cacqueray denounced this destructive process to his priests.

In close collaboration with Bishop Williamson, Father Olivier Rioult is the master of this undertaking of insubordination, along with Father Nicolas Pinaud and Father Mathieu Salenave. They have the support of some other priests, several of them have already been expelled from the Society for subversive actions, being helped by lay people very experienced in the use of the Internet, harnessing some forum discussions in a seditious end. Nothing can make those priests back up and they are decided to continue to the end.

In order to fully confound those agitators who lose the view of the obligations of their priestly vocation, they were told today that they were relieved from every ministry and that they had to move to separate priories. An ecclesial lawsuit will be held against them, unless they want to keep disobedient, and in that case, they will be excluded from the Society.

Some new attacks are already planned by those stray priests. Especially, they have the intention to publish, very soon, the document of the doctrinal declaration of April 15th 212, that Bishop Fellay sent to Cardinal Levada. Bishop Williamson has just mailed it to them for that end [publication]. Anyway, you will find this text in the next Cor Unum, with all the explanations and all the additional documents which will give you a complete knowledge of this matter that kept us busy last year. As usual, those revolted priests want to present those documents as a proof of the betrayal and the “rallying of Menzingen” to modernism, the novus ordo mass and the conciliar errors. Each and every one will be able to make the difference between the information and the set up anonymous intoxication. The last Cor Unum began to publish the answers of our Superior during the winter 211-212 ; the Easter Cor Unum will continue this clear and calm work of information.

In this time of Lent, but also preparation of the consecration of the Society to Saint Joseph, patron of the Roman Catholic Church, be assured of my faithful and respectful priestly devotion.

Father Christian Thouvenot
und hier ist der Brief der 37 Priester aus Frankreich um den es geht (Übersetzung von http://mitderimmaculata.blogspot.fr/21 ... on-37.html )
Exzellenz,

wie Sie kürzlich schrieben, „sind es im wesentlichen übernatürliche Bande, die uns einen“. Sie haben uns jedoch mit Recht daran erinnert, daß deshalb die Forderungen der Natur nicht außer acht gelassen werden dürfen. „Die Gnade zerstört die Natur nicht“. Zu diesen Forderungen gehört die Wahrhaftigkeit. Wir müssen aber leider feststellen, daß ein Teil der Probleme, mit denen wir in den vergangenen Monaten konfrontiert wurden, auf einem schwerwiegenden Verstoß gegen diese Tugend beruhen.

Vor zehn Jahren haben Sie, genau wie Mgr Tissier de Mallerais, gesagt:

„Ich werde nie bereit sein, zu sagen: 'Im Konzil, wenn wir es richtig interpretieren, ja vielleicht selbst wenn wir es in Übereinstimmung mit der Tradition bringen könnten, könnten wir darin einen annehmbaren Sinn finden.' Ich werde nie bereit sein, das zu sagen. Es wäre eine Lüge, und eine Lüge ist nicht erlaubt, selbst dann nicht, wenn es um die Rettung der Kirche ginge.“ (Mgr Tissier de Mallerais, Gastines, 16. September 212)

Aber inzwischen haben Sie sich dermaßen verändert, daß Sie schreiben:

„Die ganze Tradition des katholischen Glaubens muß Maßstab und Richtschnur zum Verständnis der Lehren des II. Vatikanischen Konzils sein, das seinerseits bestimmte Aspekte des Lebens und der Lehre der Kirche erhellt, die zwar bereits in ihr enthalten, aber noch nicht in Worte gefaßt sind. Die Lehren (affirmations) des II. Vatikanischen Konzils und des nachfolgenden päpstlichen Lehramtes, die sich auf das Verhältnis der katholischen Kirche zu den nichtkatholischen christlichen Konfessionen beziehen, müssen im Licht der ganzen Tradition verstanden werden.“
(St-Joseph-des-Carmes, 5. Juni 212)

In Brignoles haben Sie im Mai 212 von einem Dokument gesprochen, „das Rom zusagte“, das man aber „bei uns erklären müsse, weil es Aussagen enthielte, die eine derartige Gratwanderung darstellen, daß, falls Sie übelwollend sind oder je nachdem, ob Sie es durch die schwarze oder die rosarote Brille betrachten, die Aussagen so oder so verstehen können.“ Seither haben Sie sich folgendermaßen gerechtfertigt:

„Wir können es zwar hinnehmen, 'verurteilt' zu werden, weil wir den Modernismus ablehnen (was stimmt), aber nicht, weil wir angeblich sedesvakantistische Thesen vertreten (was nicht stimmt); das hat mich veranlaßt, einen 'minimalistischen' Text zu verfassen, der nur einen dieser beiden Aspekte berücksichtigte, und der daher bei uns Verwirrung ausgelöst haben könnte.“ (Cor unum 12)

„Als ich diesen Text schrieb, dachte ich natürlich, er sei hinreichend klar; daß es mir gelungen sei, die ...- wie sagt man? - Doppeldeutigkeiten zu vermeiden. Aber...,so liegen die Dinge nun einmal, ich muß eingestehen, daß dieser Text ein Text geworden war, der uns spaltete, uns in der Bruderschaft. Diesen Text nehme ich natürlich zurück.“ (Ecône, 7. September 212)

Sie sind demnach ein Unverstandener, der aus reiner Nachsicht einen äußerst heiklen Text zurückzieht, der von engstirnigen Geistern nicht verstanden worden war. Diese Version der Sachlage ist geschickt, aber ist sie auch richtig? Ein Dokument zurückziehen und einen lehrmäßigen Irrtum widerrufen, sind formal gesehen nicht das gleiche. Darüber hinaus erscheint es sehr unangebracht, „sedesvakantistische Thesen“ geltend zu machen, um dieses „minimalistische“ Dokument zu rechtfertigen, das „Rom zusagte“, wenn Sie gleichzeitig schon seit mehr als dreizehn Jahren einem Mitbruder erlauben, im Kanon den Namen des Papstes nicht mehr zu erwähnen, nachdem Sie ihm sagten, Sie verstünden seine Entscheidung angesichts der skandalösen Unterschrift unter einem von Katholiken und Protestanten gemeinsam verfaßten Dokument.

Mgr Tissier de Mallerais vertraute einem Mitbruder an, daß dieser „Brief vom 14. April“ [Antwort des Generalhauses auf den Brief der drei Bischöfe] nie veröffentlicht werden dürfe, denn sonst würden Sie, seiner Meinung nach, „Ihr Ansehen endgültig verlieren und vielleicht gezwungen sein, zurückzutreten.“ Das ist im Einklang mit dem wohlmeinenden Hinweis Bischof Williamsons: „Zur Ehre Gottes, zum Heil der Seelen, für den inneren Frieden der Bruderschaft und zu Ihrem eigenen ewigen Heil täten Sie besser daran, selbst als Generaloberer zurückzutreten, statt mich auszuschließen.“ (London, 19. Oktober 212). Trotzdem haben Sie dies als offene und öffentliche Provokation empfunden.

Als aber Mgr de Galarreta am 13. Oktober 212 in Villepreux diesen unglaublichen Satz sagte, den man zwar hören, aber nicht lesen kann, denn bei der Übertragung ins Schriftliche hat La Porte Latine [die frz. Webseite der Bruderschaft] ihn weggelassen: „Es ist fast unmöglich, daß die Mehrheit der Oberen der Bruderschaft - nach einer offenen Diskussion und einer gründlichen Untersuchung aller Gesichtspunkte und näheren Umstände - es ist undenkbar, daß die Mehrheit sich in einer Angelegenheit irrt, die große Klugheit gebietet. Und wenn durch Zufall das Unmögliche eintreten sollte, nun, dann werden wir auf jeden Fall das tun, was die Mehrheit beschließt“, da schrieb Pater Thouvenot [der Generalsekretär der Bruderschaft] in Menzingen, daß er (Mgr de Galarreta) „mit einem gewissen Abstand und mit Erhabenheit die Ereignisse des Monats Juni darstelle“.

Wie konnte die Bruderschaft nur so tief fallen? Mgr Lefebvre hingegen schrieb: „Am Tag des Jüngsten Gerichts wird Gott uns fragen, ob wir treu geblieben sind und nicht, ob wir untreuen Autoritäten gehorcht haben. Der Gehorsam ist eine Tugend, die sich auf die Wahrheit und auf das Gute bezieht. Wenn er sich dem Irrtum und dem Bösen unterordnet, ist er keine Tugend mehr, sondern ein Laster.“ (Mgr Lefebvre, Brief vom 9. August 1986). Und Pater Berto [der Theologie-Experte, der beim II. Vatikanum Mgr Lefebvre zur Seite stand] schrieb 1963: „Man muß über seine Nasenspitze hinaussehen können und nicht meinen, daß man einfach so, auf Befehl, ein Anrecht auf den Heiligen Geist hat, da man sich ja im Konzil befindet.“

Anläßlich des Vortrags vom 9. November 212 in Paris sprach Sie ein Prior an: „Nach Priesterexerzitien warfen mir zwei Mitbrüder vor, daß ich mich gegen Ihre Autorität auflehnen würde, weil ich meine Genugtuung über den Artikel von Pater de Cacqueray gegen Assisi III äußerte. Wie sehen Sie das?“ Ihre Antwort lautete: „Ich wußte nicht, daß so etwas in der Bruderschaft vorkommt. Ich selbst habe diese Erklärung verlangt und sie wurde übrigens mit meiner Genehmigung veröffentlicht. Ich bin völlig einer Meinung mit Pater de Cacqueray.“ Während der Schwesternexerzitien in Ruffec dagegen haben sie sechs Mitbrüdern anvertraut, daß Sie mit dem Artikel von Pater de Cacqueray nicht einverstanden sind. Im übrigen haben Sie sich bei ihm über die Vorwürfe beklagt, die Ihnen Kardinal Levada in dieser Angelegenheit zwanzig Minuten lang machte. Wenn Sie ihm die Genehmigung zur Veröffentlichung erteilt haben, dann deshalb, wie Sie erklärten, weil Sie nicht den Anschein erwecken wollten, parteiisch zu sein ..., daß Sie aber persönlich den Inhalt mißbilligten, den Sie als übertrieben ansahen. Wer also, Monseigneur, greift zu „durch und durch subversiven Mitteln“? Wer verhält sich revolutionär? Wer schadet dem Gemeinwohl unserer Bruderschaft?

In Paris haben wir am 9. November 212 gehört, wie ein Mitbruder Sie fragte: „Ich gehöre zu denen, die das Vertrauen verloren haben! Wie viele Verhaltensrichtlinien gibt es denn jetzt in der Bruderschaft...?“ Ihre Antwort lautete: „Es ist eine schwere Verwundung. Wir sind schwer geprüft worden. Nun braucht es Zeit.“ Angesichts dieser ausweichenden Antwort fragte Sie ein anderer Prior: „Ziehen Sie die Antwort an Ihre drei Mitbischöfe zurück?“ Und wieder antworteten Sie ausweichend: „Ja, wenn ich sie noch einmal lese, dann scheint es mir, daß es ein paar kleine Fehler gibt. Aber in Wirklichkeit, damit Sie besser verstehen, sollten Sie wissen, daß dieser Brief keine Antwort auf ihr Schreiben ist, sondern eine Antwort auf Schwierigkeiten, die ich mit jedem einzelnen der drei hatte. Ich schätze Mgr Williamson sehr, ja ich bewundere ihn sogar, er hat geniale Einfälle im Kampf gegen das II. Vatikanum; es ist ein großer Verlust für die Bruderschaft, und er kommt zum schlimmsten Zeitpunkt...“ Aber wer ist denn verantwortlich für seinen Ausschluß? Privat erzählen Sie vieles: „Ich war im Krieg...“, „Rom lügt“..., aber Sie haben kein einziges Mal ein offizielles Communiqué veröffentlicht, um diese angeblichen Lügen zu entlarven. Schlimmer noch, Sie haben vor kurzem bezüglich des Ultimatums vom 22. Februar die Lüge des Vatikans offiziell bekräftigt.

Ihre Sprache ist unendlich konfus geworden. Ihre doppeldeutige Ausdrucksweise ist, wie Pater Calmel [ein Dominikaner der Tradition, den Erzbischof Lefebre sehr schätzte] schrieb, nicht lobenswert: „Ich habe schwammige oder ausweichende Redewendungen, die in alle Richtungen gehen und die ein jeder in seinem Sinn ausgelegen kann, immer verabscheut. Und ich verabscheue sie noch mehr, wenn kirchliche Autoritäten sie anwenden. Vor allem scheint mir, daß sie offen den beleidigen, der gesagt hat: 'Ich bin die Wahrheit... ihr seid das Licht der Welt... eure Rede sei ja, ja, nein, nein...'“

Monseigneur, Sie und Ihre Assistenten haben alles mögliche und das genaue Gegenteil behauptet, ohne zu befürchten, sich damit lächerlich zu machen. Als Pater Nély [zweiter Assistent der Bruderschaft] im April 212 auf der Durchreise in Toulouse war, erklärte er gegenüber einem Dutzend Mitbrüdern, daß „die lehrmäßigen Gespräche mit Rom deswegen gescheitert sind, weil unsere Theologen zu weit vorgeprescht sind“; zu einem dieser Theologen sagte er hingegen: „Sie hätten schärfer vorgehen können.“

Sie selbst haben uns am 9. November 212 versichert: „Sie werden lachen, aber ich glaube wirklich, daß wir vier Bischöfe einer Meinung sind.“ Dabei hatten Sie ihnen ein halbes Jahr zuvor geschrieben: „Was die entscheidende Frage betrifft, nämlich die Möglichkeit, zu den Bedingungen einer Anerkennung der Bruderschaft durch Rom zu überleben, so sind wir nicht zu dem gleichen Schluß gekommen wie Sie.“

Beim gleichen Exerzitienvortrag in Ecône erklärten Sie: „Ich muß Ihnen gestehen, daß ich nicht gegen das Kapitel [von 26] zu handeln glaubte, als ich tat, was ich tat.“ Und dann kurz darauf, hinsichtlich des Kapitels von 212: „Wenn das Kapitel etwas behandelt, so hat das bis zum nächsten Kapitel Gesetzeskraft.“ Wenn man weiß, daß Sie im März 212, ohne das nächste Kapitel abzuwarten, das Gesetz des Kapitels von 26 umgestoßen haben (kein praktisches Abkommen ohne lehrmäßige Lösung), dann fragt man sich, ob diese Äußerung ernst gemeint war.

In Villepreux forderte uns einer Ihrer Mitbrüder im Bischofsamt auf, „nicht zu dramatisieren. Ein Drama wäre es, vom Glauben abzufallen. Man darf keine Vollkommenheit verlangen, die nicht von dieser Welt ist. Man darf bei diesen Fragen keine Haarspalterei betreiben. Man muß darauf achten, ob das Wesentliche da ist oder nicht.“

Es ist zwar richtig, daß Sie nicht Mohammedaner geworden sind (1. Gebot), daß Sie sich keine Frau genommen haben (6. Gebot); Sie haben jedoch schlicht die Wirklichkeit manipuliert (8. Gebot). Aber ist das Wesentliche immer noch vorhanden, wenn die Doppeldeutigkeiten den Glaubenskampf betreffen? Niemand verlangt von Ihnen Vollkommenheit, die nicht von dieser Welt ist. Es ist verständlich, daß man sich angesichts des Geheimnisses der Bosheit irren kann, da selbst die Erwählten getäuscht werden könnten, aber Doppelzüngigkeit kann niemand hinnehmen. Gewiß kann uns der von der Heiligen Schrift vorhergesagte Glaubensabfall nur verwirren. Wer kann schon von sich behaupten, den Fallen des Teufels zu entgehen, ohne Schaden zu nehmen? Aber warum haben Sie uns getäuscht? Für jede Sünde gibt es natürlich Vergebung. Aber wo sind die Akte, die zeigen, daß sich das Gewissen regt, die von Reue und Wiedergutmachung der Fehler zeugen?

Sie haben zu den französischen Prioren gesagt: „Ich bin den Streit um Worte leid.“ [wörtlich: Der Streit hat mich erschöpft.] Dort liegt vielleicht das Problem. Wer hindert Sie daran, sich in Montgardin zu erholen und dort die Freuden eines zurückgezogenen Lebens zu genießen? Rom hat sich immer einer klaren Sprache bedient und Mgr Lefebvre ebenso. Auch Sie haben es in der Vergangenheit so gehalten. Aber heute stiften Sie ständig Verwirrung, wenn Sie zu Unrecht „die katholische Kirche, das ewige Rom“ mit der „Amtskirche, dem modernistischen und konziliaren Rom“ gleichsetzen. Auf keinen Fall können Sie die Art unseres Kampfes ändern. Wenn Sie diesen Auftrag nicht mehr erfüllen wollen, dann haben Sie und Ihre Assistenten die Pflicht, von dem Amt zurückzutreten, mit dem die Bruderschaft Sie betraut hat.

Tatsächlich hat Pater Pfluger öffentlich erklärt, daß er unter der kanonischen Irregularität der Bruderschaft leide. Im Juni 212 hat er einem Mitbruder anvertraut, „die lehrmäßigen Gespräche hätten ihn erschüttert.“ Nach seinem Vortrag in Saint-Joseph-des-Carmes sagte er mit Verachtung in der Stimme jedem, der es hören wollte: „Da gibt es doch immer noch solche, die nicht verstehen wollen, daß wir [das Abkommen mit Rom] unterschreiben müssen.“ Am 29. April 212 sprach er in Hattersheim von seiner Angst vor „neuen Exkommunikationen“, nachdem er zugegeben hatte, daß „die vergangenen Ereignisse gezeigt haben, daß die Differenzen in lehrmäßigen Fragen nicht ausgeräumt werden können.“ Aber warum sollte man die Exkommunikation durch Modernisten fürchten, die selbst bereits durch die Kirche exkommuniziert sind?

Pater Nély kündigte anläßlich eines Essens für Wohltäter in Suresnes an, daß „der Papst den Beziehungen zur Bruderschaft ein Ende gesetzt habe, als er die Anerkennung der [neuen] Messe und des II. Vatikanums verlangte...“ und er fügte hinzu, daß „ Mgr Fellay sich Träumereien hingegeben habe und daß man ihn nicht habe wachrütteln können.“ Aber hat Pater Nély denn nicht ebenfalls den furchtbaren Brief an die drei Bischöfe unterschrieben? Hat er sich nicht auch „Träumereien hingegeben“, als er in Fanjeaux Station machte und dort der wegen eines Ultimatums von Rom besorgten Generaloberin erklärte: „Nein, beruhigen Sie sich; mit Rom ist alles in Ordnung, die dortigen Kirchenrechtler helfen uns bei der Vorbereitung der Statuten für eine Prälatur.“

Können Sie mit gutem Gewissen behaupten, daß Sie und Ihre Assistenten verantwortungsbewußt gehandelt haben? Wie können Sie nach so vielen widersprüchlichen und verhängnisvollen Äußerungen noch Anspruch auf Führung erheben? Wer schadet der Autorität des Generaloberen, wenn nicht Sie und Ihre Assistenten? Wie können Sie noch von Recht sprechen wollen, nachdem Sie es verletzt haben? „Was kann der Lügner Wahres sagen?“ (Ecclesiasticus 34,4). Wer hat denn Zwietracht gesät? Wer hat zerstörerisch gehandelt, indem er sich der Lüge bediente? Wer hat bei Priestern und Gläubigen Ärgernis erregt? Wer hat der Bruderschaft schweren Schaden zugefügt, indem er die bischöfliche Stärke minderte ? Was ist Nächstenliebe ohne Ehre und Gerechtigkeit?

Wir wissen, daß man uns vorwerfen wird, die Form nicht gewahrt zu haben, indem wir den Brief an Sie öffentlich bekanntgeben. Unsere Antwort wird dann die gleiche sein wie die Pater de Foucaulds an General Laperrine: „Als ich in den Orden eintrat, glaubte ich, vor allem zu Milde und Demut raten zu müssen; aber mit der Zeit glaube ich, daß, das was am meisten fehlt, Würde und Edelsinn sind.“ (Brief vom 6. Dez. 1915). Wozu einen privaten Brief an Sie richten, wenn bekannt ist, daß ein mutiger und hellsichtiger Mitbruder vier Jahre lang auf ein Schreiben von Ihnen warten mußte, das nicht etwa Antworten sondern Beleidigungen enthielt. Wenn ein Distriktoberer immer noch auf die Empfangsbestätigung für seinen siebzehnseitigen Brief wartet, den er an das Generalhaus gerichtet hatte, dann scheint es, als hätte Menzingen kein anderes Argument als den Voluntarismus: „sic volo, sic iubeo, sit pro ratione voluntas – so will ich es, so befehle ich es, und so sei es aus Gründen des Willens“.

Monseigneur, das, was wir zur Zeit erleben, ist widerwärtig. Die Redlichkeit des Evangeliums ist verlorengegangen: „Ja, ja, nein, nein!“. Das Kapitel von 212 hat die Lage keineswegs geklärt. Pater Faure, ein Mitglied des Kapitels, hat uns kürzlich öffentlich gewarnt vor „den Briefen und Erklärungen der letzten Monate seitens der derzeitigen Oberen der Bruderschaft.“ Ein anderes Mitglied des Kapitels hat einem Mitbruder folgendes anvertraut: „Wir müssen zugeben, daß das Kapitel gescheitert ist. Eine freie Bruderschaft (Fraternité libre) in der Konzilskirche, das geht heute in Ordnung. Ich war völlig am Boden zerstört angesichts des Niveaus der Äußerungen mancher Kapitelteilnehmer.“

Ihre Interventionen und diejenigen Ihrer Assistenten sind zweifelhaft und lassen vermuten, daß Sie allenfalls einen strategischen Rückzug angetreten haben.

Ende 211 hatte einer der Assistenten zusammen mit einem Mitbruder, der ein Abkommen mit Rom befürwortet, versucht, die Anzahl der Priester in Frankreich zu ermitteln, die ein Abkommen mit Rom ablehnen würden. Das Resultat: sieben. Menzingen war beruhigt. Im März 212 haben Sie gesagt, daß M. Guenois von Le Figaro [frz. Tageszeitung] ein sehr guter Journalist sei und daß seine Sicht der Dinge die richtige sei. Dabei stand in seinem Artikel folgendes: Ob man will oder nicht, aber der Papst und Mgr Fellay wollen kein lehrmäßiges sondern ein kirchliches [praktisches] Abkommen“. Im Mai 212 haben Sie den Oberen der Benediktiner, Dominikaner und Kapuziner gesagt: „Wir wissen, daß es Scherben geben wird, aber wir werden die Sache durchziehen.“ Im Juni kam das praktische Abkommen nicht zustande. Im Oktober 212 jedoch haben Diözesanpriester, die auf Einladung von Pater Wailliez im Priorat von Brüssel Station machten, Ihnen gegenüber den Wunsch geäußert, daß Rom und die Bruderschaft ein Abkommen schließen möchten. Sie haben Sie mit folgenden Worten beruhigt: „Ja, ja, das wird bald geschehen.“

Monseigneur, Sie müssen von Rechts wegen die Wahrheit sagen und die Lügen und Irrtümer widerrufen. Tun Sie das und alles wird wieder in Ordnung kommen. Es ist Ihnen bekannt, daß André Avellin, der im XVI. Jahrhundert lebte, ein großer Heiliger wurde, weil er, nachdem er aus Schwäche gelogen hatte, Scham empfand. Wir wollen einfach, daß aus Ihnen ein großer Heiliger wird.

Exzellenz, wir wollen nicht, daß Sie in die Geschichte eingehen als der Mann, der die Priesterbruderschaft St. Pius X. deformiert und ihr schweren Schaden zugefügt hat.

Exzellenz, seien Sie unserer völligen Treue zum Werk Erzbischof Lefebvres versichert.

28. Februar 213

Siebenunddreißig Priester des französischen Distrikts
Dazwischen hat sich der französische Distriktobere und darauf einer der drei bestraften Priester noch öffentlich geäußert

französischer Distriktobere am 7. März:
http://www.laportelatine.org/district/f ... 1337.php

Fr Olivier Rioult (einer der 3 bestraften Priester) am 8. März
http://www.therecusant.com/fr-rioult-reply-to-fr-decaq
Christus vincit - Christus regnat - Christus imperat

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Gamaliel
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Re: Doktrinelle Präambel vom 15. April 2012

Beitrag von Gamaliel »

Stefan hat geschrieben:
P. Lombardi hat diesen Text in einer Presseerklärung als „ermutigend“ bezeichnet. In der Sitzung der Glaubenskongregation vom 16. Mai 2012 wurde der Entwurf von Bischof Fellay abgelehnt. Diese Ablehnung wurde vom Papst beim Treffen mit Kardinal Levada am 9. Juni bestätigt und dann am 13. Juni Bischof Fellay bei seinem Treffen mit Kardinal Levada mitgeteilt.
Mit welcher Begründung?
Eine offizielle Erklärung gibt es dazu bislang nicht.

Die in Vorträgen,... inzwischen genannten Gründe sind z.B.:
  • Unzufriedenheit mit der Art und Weise der Anerkennung des II. Vatikanums und des nachfolgenden Lehramts (da wünschten sich die Verantwortlichen weniger Vorbehalte und mehr Enthusiasmus)
  • das Verlangen nach Einarbeitung von Hinweisen auf den KKK
  • die Römer nahmen Anstoß am Hinweis auf den Antimodernisteneid
  • u.a.m.

Stefan

Re: Doktrinelle Präambel vom 15. April 2012

Beitrag von Stefan »

Danke Marion und Gamaliel

Fridericus
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Registriert: Montag 27. April 2009, 17:33

Re: Doktrinelle Präambel vom 15. April 2012

Beitrag von Fridericus »

Marion hat geschrieben:
Stefan hat geschrieben:
Der Präambelentwurf vom 15. April 2012 wurde gestern an die Öffentlichkeit gespielt und inzwischen in verschiedene Sprachen übersetzt.
Den französischen Originaltext findet man hier: Declaration doctrinale du 15 Avril 2012
Mit welcher Absicht?
(Die Stränge in denen das Thema mit dem Widerstand der Priester in der FSSPX ansprechen sind alle geschlossen worden) Aber da rumpelt es seit geraumer Zeit kräftig! Priester gehen, weil sie die Unaufrichtigkeit der Oberen nicht aushalten, andere werden rausgeworfen. Klöster (zwischenzeitlich auch eins in Deutschland) distanzieren sich von der Piusruderschaft mit der Begründung, daß es Feinde des Glaubens sind ...
Von "kräftig rumpeln" kann wohl in keiner Weise die Rede sein.

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Pelikan
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Re: Doktrinelle Präambel vom 15. April 2012

Beitrag von Pelikan »

Interessant, aber ohne einen Vergleich mit der ursprünglichen Vorlage, der erkennen läßt, was Fellay ausgelassen und was er verändert hat, ist die Aussageabsicht seines Textes unmöglich einzuordnen.

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