Bleibt die Missa Tridentina eine Randerscheinung?

Rund um den traditionellen römischen Ritus und die ihm verbundenen Gemeinschaften.
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Lupus
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Re: Bleibt die Missa Tridentina eine Randerscheinung?

Beitrag von Lupus »

Ich sehe das Problem nicht darin, dass alles früher viel besser war. Aus dem Studium der Liturgie weiß ich, dass es auch früher mißbräuchliche Eigenheiten mancher Zelebranten gab, die immer wieder erst durch neue Ver-oder Anordnungen der Kirche getilgt werden mussten.
Zudem bin ich seit meiner Kindheit und vollends seit meiner Konversion mit 12 Jahren. stets bemüht gewesen, den Dingen auf den Grund zu gehen und z.B. bei unserem Heimatvertriebenenseelsorger (aus dem Sudetenlande!) gar vorstellig geworden bin, wenn mir das eine oder andere an seiner Art. das Messopfer zu feiern missfallen hat.
Nicht nur in meiner Familie,. sondern allgemein unter den katholischen Heimatvertriebenen war ich der "Páster", der stets mit einem Schott bewaffnet zur Messe ging. (Ich benütze ihn auch heute noch!).
Im Allgemeinen aber hielten sich die damaligen Priester, es sei denn, sie waren bereits von der "Liturgiebewegung" der damaligen Zeit beeinflusst, ja angekränkelt, an die Ordnung der hl.Opferliturgie.
Was mir heute auffällt und mich fast krank macht; denn ich lebe als Pfarrpensionär in einem "Nest von 68-ern", denen nichts mehr, aber auch wirklich radikal nichts mehr heilig ist.
Da werden vorgeschriebene Texte geändert, ausgelassen (Schuldbekenntnis, Embolismus,) ganze Kanongebete eigenmächtig verändert. Angeblich, damit das Volk (das man scheinbar für völlig doof oder verblödet einstuft) besser "mitkommt", die Gesänge mit Klampfenbegleitung vom Altar aus, die völlige Mißachtung der hl. Gestalten, die ausgeteilt oder zum Austeilen weitergegeben werden, die Einladung an alle, die kommen wollen, einfach herzu zu treten, wie wenn Weihnachtsgebäck ausgeteilt würde.

Da ich mich genau an das derzeit gültige Messbuch halte und allen Mätzchen abhold bin, erlebe ich immer öfter, dass Gläubige nach den von mir zelebrierten Messopfern kommen und sich bedanken,
Das allerdings missfällt meinen derzeitigen Pfarrern, denen ich ja unterstellt bin, gar nicht, und so werde ich lediglich im Spital oder Krankenhaus oder kleinen Landgemeinden der "Seelsorgseinheit" mal eingeteilt. So manchen Sonntag habe ich keine Zelebrationsmöglichkeitund muss "in die Kirche gehen".

Einem geschickten Schachzug habe ich es zu verdanken, dass ich, sobald das Frühjahr kommt mit wärmeren Temperaturen in kleinen Kapellen, in einer Friedhofskapelle St. Michael
ohne Ankündigung, ohne Mesner, da ich meinen Messkoffer mitbringe, auch endlich werktags zelebrieren darf. Die Leute werden von selber aufmerksam werden und kommen. Dort werde ich auch die hl. Messe nach dem alten Ritus zelebrieren.

Wie lange das gut geht, weiß ich nicht. Ein Rekurs an meinen Bischof Fürst ist zwecklos, da seine Einstellung zum alten Ritus und dessen Anhängern zur Genüge bekannt ist.

+L.
Christus mein Leben, Maria meine Hoffnung, Don Bosco mein Ideal!

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Amanda
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Re: Bleibt die Missa Tridentina eine Randerscheinung?

Beitrag von Amanda »

Lupus hat geschrieben:Ich sehe das Problem nicht darin, dass alles früher viel besser war. Aus dem Studium der Liturgie weiß ich, dass es auch früher mißbräuchliche Eigenheiten mancher Zelebranten gab, die immer wieder erst durch neue Ver-oder Anordnungen der Kirche getilgt werden mussten.
Zudem bin ich seit meiner Kindheit und vollends seit meiner Konversion mit 12 Jahren. stets bemüht gewesen, den Dingen auf den Grund zu gehen und z.B. bei unserem Heimatvertriebenenseelsorger (aus dem Sudetenlande!) gar vorstellig geworden bin, wenn mir das eine oder andere an seiner Art. das Messopfer zu feiern missfallen hat.
Nicht nur in meiner Familie,. sondern allgemein unter den katholischen Heimatvertriebenen war ich der "Páster", der stets mit einem Schott bewaffnet zur Messe ging. (Ich benütze ihn auch heute noch!).
Im Allgemeinen aber hielten sich die damaligen Priester, es sei denn, sie waren bereits von der "Liturgiebewegung" der damaligen Zeit beeinflusst, ja angekränkelt, an die Ordnung der hl.Opferliturgie.
Was mir heute auffällt und mich fast krank macht; denn ich lebe als Pfarrpensionär in einem "Nest von 68-ern", denen nichts mehr, aber auch wirklich radikal nichts mehr heilig ist.
Da werden vorgeschriebene Texte geändert, ausgelassen (Schuldbekenntnis, Embolismus,) ganze Kanongebete eigenmächtig verändert. Angeblich, damit das Volk (das man scheinbar für völlig doof oder verblödet einstuft) besser "mitkommt", die Gesänge mit Klampfenbegleitung vom Altar aus, die völlige Mißachtung der hl. Gestalten, die ausgeteilt oder zum Austeilen weitergegeben werden, die Einladung an alle, die kommen wollen, einfach herzu zu treten, wie wenn Weihnachtsgebäck ausgeteilt würde.

Da ich mich genau an das derzeit gültige Messbuch halte und allen Mätzchen abhold bin, erlebe ich immer öfter, dass Gläubige nach den von mir zelebrierten Messopfern kommen und sich bedanken,
Das allerdings missfällt meinen derzeitigen Pfarrern, denen ich ja unterstellt bin, gar nicht, und so werde ich lediglich im Spital oder Krankenhaus oder kleinen Landgemeinden der "Seelsorgseinheit" mal eingeteilt. So manchen Sonntag habe ich keine Zelebrationsmöglichkeitund muss "in die Kirche gehen".

Einem geschickten Schachzug habe ich es zu verdanken, dass ich, sobald das Frühjahr kommt mit wärmeren Temperaturen in kleinen Kapellen, in einer Friedhofskapelle St. Michael
ohne Ankündigung, ohne Mesner, da ich meinen Messkoffer mitbringe, auch endlich werktags zelebrieren darf. Die Leute werden von selber aufmerksam werden und kommen. Dort werde ich auch die hl. Messe nach dem alten Ritus zelebrieren.

Wie lange das gut geht, weiß ich nicht. Ein Rekurs an meinen Bischof Fürst ist zwecklos, da seine Einstellung zum alten Ritus und dessen Anhängern zur Genüge bekannt ist.

+L.


Lieber Hochwürden Lupus,

aufmerksam habe ich Ihren Beitrag gelesen und möchte Ihnen "einfach mal so" meinen tiefempfundenen Respekt, ja meine Hochachtung aussprechen. Und ja, Sie haben recht: Die Gläubigen werden kommen, wenn Sie zelebrieren; dessen bin ich gewiss.

Ich bete für Sie und werde morgen in der heiligen Messe (nach dem überlieferten Ritus) Ihrer besonders gedenken.

Herzlichst,
Amanda
"Die Kirche scheint immer der Zeit hinterher zu sein,
obwohl sie doch in Wirklichkeit jenseits der Zeit ist;
sie wartet, bis der letzte Tick seinen letzten Sommer gehabt hat."
Gilbert Keith Chesterton

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Siard
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Re: Bleibt die Missa Tridentina eine Randerscheinung?

Beitrag von Siard »

Isidor_von_Sevilla hat geschrieben:…, bringt er doch die bleibenden Unterschiede zwischen Protestantismus und katholischem Glauben sehr pointiert zu Tage:
Fast möchte ich sagen: ›Wenn es doch nur so wäre.‹

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Hubertus
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Re: Bleibt die Missa Tridentina eine Randerscheinung?

Beitrag von Hubertus »

Lupus hat geschrieben:Einem geschickten Schachzug habe ich es zu verdanken, dass ich, sobald das Frühjahr kommt mit wärmeren Temperaturen in kleinen Kapellen, in einer Friedhofskapelle St. Michael
ohne Ankündigung, ohne Mesner, da ich meinen Messkoffer mitbringe, auch endlich werktags zelebrieren darf. Die Leute werden von selber aufmerksam werden und kommen.
:daumen-rauf: Schön zu lesen, freut mich sehr! Also geht doch etwas voran! :)
Lupus hat geschrieben:Dort werde ich auch die hl. Messe nach dem alten Ritus zelebrieren.
:klatsch: :klatsch: :klatsch:
Bei entsprechender "Vorwarnzeit" und falls nicht terminliche oder gesundheitliche Gründe entgegenstehen, möchte ich mich gerne von Zeit zu Zeit als Ministrant bewerben. :)
Der Kult ist immer wichtiger als jede noch so gescheite Predigt. Die Objektivität des Kultes ist das Größte und das Wichtigste, was unsere Zeit braucht. Der Alte Ritus ist der größte Schatz der Kirche, ihr Notgepäck, ihre Arche Noah. (M. Mosebach)

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Hubertus
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Re: Bleibt die Missa Tridentina eine Randerscheinung?

Beitrag von Hubertus »

Der Kult ist immer wichtiger als jede noch so gescheite Predigt. Die Objektivität des Kultes ist das Größte und das Wichtigste, was unsere Zeit braucht. Der Alte Ritus ist der größte Schatz der Kirche, ihr Notgepäck, ihre Arche Noah. (M. Mosebach)

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Hubertus
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Re: Bleibt die Missa Tridentina eine Randerscheinung?

Beitrag von Hubertus »

Der Art. wird auch auf Fr. Z's Blog und bei New Liturgical Movement aufgegriffen.
Der Kult ist immer wichtiger als jede noch so gescheite Predigt. Die Objektivität des Kultes ist das Größte und das Wichtigste, was unsere Zeit braucht. Der Alte Ritus ist der größte Schatz der Kirche, ihr Notgepäck, ihre Arche Noah. (M. Mosebach)

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ar26
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Re: Bleibt die Missa Tridentina eine Randerscheinung?

Beitrag von ar26 »

Mit den Zahlen hat er womöglich recht, das sehe ich mittlerweile auch so. Wenn ich mich hier in unserer Stadt/Umgebung mit 20 bis 40 Tradis so umschaue, muss ich allerdings auch sagen, daß ich nicht davon überzeugt bin, daß die 2000 oder 4000 Messbesucher in der Stadt im NOM durch die Bank weg ein vertieftes katholisches Glaubensleben praktizieren und für die Kirche einstehen. Zweifeln lassen mich mehrere Äußerungen meines ehemaligen Ortspfarrers in Predigten. Er stellte mal die rhetorische Frage, ob es Sinn macht, die Kinder zur Erstbeichte zu schicken, wenn kaum ein Erwachsener mehr zur Beichte kommt. Mehrmals hat er zudem kritisiert, daß Eltern ihre Kinder vom Religionsunterricht in der Pfarrei abmelden und am Ethikunterricht in der Schule teilnehmen lassen; vmtl. ist es aus Sicht dieser Eltern einfacher, mit dem Strom zu schwimmen, als als einziger in der Klasse nicht zum Ethikunterricht zu gehen.

Im Ergebnis sagen Zahlen daher für mich nicht viel aus.
...bis nach allem Kampf und Streit wir dich schaun in Ewigkeit!

CIC_Fan

Re: Bleibt die Missa Tridentina eine Randerscheinung?

Beitrag von CIC_Fan »

Das Thema muß ein Minderheiten anliegen bleiben nach den letzten 50 Jahren

Ecce Homo
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Re: Bleibt die Missa Tridentina eine Randerscheinung?

Beitrag von Ecce Homo »

Hubertus hat geschrieben:
Lupus hat geschrieben:Einem geschickten Schachzug habe ich es zu verdanken, dass ich, sobald das Frühjahr kommt mit wärmeren Temperaturen in kleinen Kapellen, in einer Friedhofskapelle St. Michael
ohne Ankündigung, ohne Mesner, da ich meinen Messkoffer mitbringe, auch endlich werktags zelebrieren darf. Die Leute werden von selber aufmerksam werden und kommen.
:daumen-rauf: Schön zu lesen, freut mich sehr! Also geht doch etwas voran! :)
Lupus hat geschrieben:Dort werde ich auch die hl. Messe nach dem alten Ritus zelebrieren.
:klatsch: :klatsch: :klatsch:
Bei entsprechender "Vorwarnzeit" und falls nicht terminliche oder gesundheitliche Gründe entgegenstehen, möchte ich mich gerne von Zeit zu Zeit als Ministrant bewerben. :)
Dürfte man da dann einfach als Volk mitfeiern?
Ohne Hintergedanken?
*liebfrag*
Könnte - das ist jetzt Hintergedanke - auch hernach ein Miniforentreffen werden... :unbeteiligttu:
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Ihr seid im Gebet ... mal schauen, ob/wann ich hier wieder reinsehe ...

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Amanda
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Re: Bleibt die Missa Tridentina eine Randerscheinung?

Beitrag von Amanda »

Ecce Homo hat geschrieben:
Hubertus hat geschrieben:
Lupus hat geschrieben:Einem geschickten Schachzug habe ich es zu verdanken, dass ich, sobald das Frühjahr kommt mit wärmeren Temperaturen in kleinen Kapellen, in einer Friedhofskapelle St. Michael
ohne Ankündigung, ohne Mesner, da ich meinen Messkoffer mitbringe, auch endlich werktags zelebrieren darf. Die Leute werden von selber aufmerksam werden und kommen.
:daumen-rauf: Schön zu lesen, freut mich sehr! Also geht doch etwas voran! :)
Lupus hat geschrieben:Dort werde ich auch die hl. Messe nach dem alten Ritus zelebrieren.
:klatsch: :klatsch: :klatsch:
Bei entsprechender "Vorwarnzeit" und falls nicht terminliche oder gesundheitliche Gründe entgegenstehen, möchte ich mich gerne von Zeit zu Zeit als Ministrant bewerben. :)
Dürfte man da dann einfach als Volk mitfeiern?
Ohne Hintergedanken?
*liebfrag*
Könnte - das ist jetzt Hintergedanke - auch hernach ein Miniforentreffen werden... :unbeteiligttu:

Och manno...

...wenn's nur nicht so weit weg wäre... :(


Aber ich gönne es der Bayernfraktion von Herzen! :ja: :kiss:
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obwohl sie doch in Wirklichkeit jenseits der Zeit ist;
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kabelkeber
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Re: Bleibt die Missa Tridentina eine Randerscheinung?

Beitrag von kabelkeber »

Hallo!

Mein Eindruck der Situation ist folgender:

1) Die Mehrheit des Klerus möchte keine Gleichstellung des VOM neben dem NOM.
2) Zwar gibt es ein Angebot, das aber halbherzig und bewußt unattraktiv gestaltet wird.
3) Die Kirche verliert zusehends Mitglieder, besonders zahlende Mitglieder.
4) aus diesem Grund hängt man sich an di, die sonntags den GoDi noch besuchen und akzeptiert deren Ausrichtungen und Meinungen, und seien sie noch so
unkatholisch, als "Bereicherung" oder "Einheit in der Vielfalt".
Das führt dann leider zu einem Zerrbild und einer Kirche, die gefällig ist und teilweise auch korrupt.

Im Falle meiner Pfarrgemeinde bedeutet dies: ein verpartnerter Homosexueller im PGR, zusätzliche Berufung von Lieblingen der Pfarrleitung in den PGR, die man durch "reguläre" Wahl nie hineinbekommen hätte. Die PGR_Wahl wird dadurch seit Jahren regelmäßig zur Farce.

Man ver(un)staltet JugendGoDi und kreiert Bands und Musikgruppen, deren Mitglieder nur dann in der Kirche erscheinen, wenn sie auf der Bühne stehen. Ansonsten kein Interesse. Auch das, obwohl offensichtlich gegen das Sonntagsgebot, wird stillschweigend akzeptiert. Hauptsache man hält "irgendwie" den Draht zu den sonst Kirchenfernen.

Da ist mittlerweile viel Scheinheiligkeit im Spiel....vieles bleibt auf der Strecke. Warum tut die Kirche sich das an? Offenbar weil sie mittlerweile so weit von ihren Wurzeln entfernt ist, daß sie sich selbst aufgibt. Da wird jeder Notnagel genommen.

In diesem Rahmen hat die Missa Tridentina nur eine Chance, wenn die Kirche offen und fest hinter ihr steht. Tut sie aber nicht.

CIC_Fan

Re: Bleibt die Missa Tridentina eine Randerscheinung?

Beitrag von CIC_Fan »

kabelkeber hat geschrieben:Hallo!

Mein Eindruck der Situation ist folgender:

1) Die Mehrheit des Klerus möchte keine Gleichstellung des VOM neben dem NOM.
2) Zwar gibt es ein Angebot, das aber halbherzig und bewußt unattraktiv gestaltet wird.
3) Die Kirche verliert zusehends Mitglieder, besonders zahlende Mitglieder.
4) aus diesem Grund hängt man sich an di, die sonntags den GoDi noch besuchen und akzeptiert deren Ausrichtungen und Meinungen, und seien sie noch so
unkatholisch, als "Bereicherung" oder "Einheit in der Vielfalt".
Das führt dann leider zu einem Zerrbild und einer Kirche, die gefällig ist und teilweise auch korrupt.

Im Falle meiner Pfarrgemeinde bedeutet dies: ein verpartnerter Homosexueller im PGR, zusätzliche Berufung von Lieblingen der Pfarrleitung in den PGR, die man durch "reguläre" Wahl nie hineinbekommen hätte. Die PGR_Wahl wird dadurch seit Jahren regelmäßig zur Farce.

Man ver(un)staltet JugendGoDi und kreiert Bands und Musikgruppen, deren Mitglieder nur dann in der Kirche erscheinen, wenn sie auf der Bühne stehen. Ansonsten kein Interesse. Auch das, obwohl offensichtlich gegen das Sonntagsgebot, wird stillschweigend akzeptiert. Hauptsache man hält "irgendwie" den Draht zu den sonst Kirchenfernen.

Da ist mittlerweile viel Scheinheiligkeit im Spiel....vieles bleibt auf der Strecke. Warum tut die Kirche sich das an? Offenbar weil sie mittlerweile so weit von ihren Wurzeln entfernt ist, daß sie sich selbst aufgibt. Da wird jeder Notnagel genommen.

In diesem Rahmen hat die Missa Tridentina nur eine Chance, wenn die Kirche offen und fest hinter ihr steht. Tut sie aber nicht.
In Wien ist das angebot firchaus attraktiv jeden tag Früh und Abendmesse
aber was für eine Chance sollte die tridentinische Messe den haben

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holzi
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Re: Bleibt die Missa Tridentina eine Randerscheinung?

Beitrag von holzi »

Ecce Homo hat geschrieben:
Dürfte man da dann einfach als Volk mitfeiern?
Ohne Hintergedanken?
*liebfrag*
Könnte - das ist jetzt Hintergedanke - auch hernach ein Miniforentreffen werden... :unbeteiligttu:
Ich würd dann auch gern "viel Volk" machen. Im Sommer wäre das Allgäu ein nettes Motorradausflugsziel. Und heimzu dann Station in Maria Vesperbild?

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taddeo
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Re: Bleibt die Missa Tridentina eine Randerscheinung?

Beitrag von taddeo »

Diese Meßtouristen immer ... schlimmer als in Rom. :aergerlich:









:pfeif: ;D

Ecce Homo
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Re: Bleibt die Missa Tridentina eine Randerscheinung?

Beitrag von Ecce Homo »

holzi hat geschrieben:
Ecce Homo hat geschrieben:
Dürfte man da dann einfach als Volk mitfeiern?
Ohne Hintergedanken?
*liebfrag*
Könnte - das ist jetzt Hintergedanke - auch hernach ein Miniforentreffen werden... :unbeteiligttu:
Ich würd dann auch gern "viel Volk" machen. Im Sommer wäre das Allgäu ein nettes Motorradausflugsziel. Und heimzu dann Station in Maria Vesperbild?
So in etwa... auch wenn Vesperbild dann nicht heimzu für mich ist, aber... :kussmund: :pfeif:
Holzi - gell, wir sind voll viel [Punkt] :kugel: :D
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Ecce Homo
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Re: Bleibt die Missa Tridentina eine Randerscheinung?

Beitrag von Ecce Homo »

taddeo hat geschrieben:Diese Meßtouristen immer ... schlimmer als in Rom. :aergerlich:




:pfeif: ;D
Taddi, schweig und komm einfach dazu - macht die Musik für voll das viele Volk, Alter... 8) ;D


:kussmund: :unbeteiligttu:
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Amanda
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Re: Bleibt die Missa Tridentina eine Randerscheinung?

Beitrag von Amanda »

"Wir sind das Volk!"
:ikb_pile:
"Die Kirche scheint immer der Zeit hinterher zu sein,
obwohl sie doch in Wirklichkeit jenseits der Zeit ist;
sie wartet, bis der letzte Tick seinen letzten Sommer gehabt hat."
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taddeo
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Re: Bleibt die Missa Tridentina eine Randerscheinung?

Beitrag von taddeo »

Ecce Homo hat geschrieben:
taddeo hat geschrieben:Diese Meßtouristen immer ... schlimmer als in Rom. :aergerlich:




:pfeif: ;D
Taddi, schweig und komm einfach dazu - macht die Musik für voll das viele Volk, Alter... 8) ;D


:kussmund: :unbeteiligttu:
Weißt Du, welche Weltreise das für mich wäre, Alde??? :pfeif: ;D
Außerdem kann ich Euch doch nicht den Spaß einer stillen Messe rauben ... sonst könntet Ihr ja gleich in eine NOMale Messe gehen, wenn Ihr unbedingt eine actuosa participatio braucht. :ikb_band:

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kabelkeber
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Re: Bleibt die Missa Tridentina eine Randerscheinung?

Beitrag von kabelkeber »

Ich wurde gefragt, welche Chance die Missa Tridentina haben sollte....

Nun,....sie ist die Messe, die zig Generationen von Katholiken durch ihr Leben begleitet hat. Und wäre heute auch noch attraktiv, da "anders".
Leider geht die Kirche den Weg der Anpassung.
Ich bin felsenfest der Meinung, daß sich die katholische Kirche in D bis 2050 auf 10% reduziert.
Bin 1978 geboren, in meiner Generation hat kaum einer Kirchenbindung. Mein Bruder ist 8 Jahre jünger. Diese Generation nennt man "Spaßgesellschaft". Mit Kirche und deren Geboten haben die schon garnix mehr am Hut. Und alle nachfolgenden Generationen glauben an sich selbst.
Die drei, vier Exoten, die sich davon noch in der Kirche tummeln, sind wirklich Exoten.

Kirche ist kein Massenphänomen mehr, und erreicht auch nicht mehr die Massen.

Der Zug ist abgefahren. Das ist die Realität. Europa wird säkular.

CIC_Fan

Re: Bleibt die Missa Tridentina eine Randerscheinung?

Beitrag von CIC_Fan »

Es gibt niemand der 50 jahre nach dem Konzil in leitender kirchlicher Stellung ist der ein Xome back der alten Messe wollte,auch nicht BXVI man ist nur bereit die alte Messe zu gestatten als ausnahme wenn dafür die Kritik am Konzil und der Liturgie PaulVI unseligen Angedenkens eingestellt wird

PascalBlaise
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Re: Bleibt die Missa Tridentina eine Randerscheinung?

Beitrag von PascalBlaise »

War heute zum ersten Mal seit mehr als 10 Jahren wieder in einer a.o. Messe.
Was mich erstaunt hat, war der Anteil an Leuten über 18 und unter 35.
Das waren eindeutig signifikant mehr als in allen "normalen" Messen, in denen ich in letzter Zeit war,
wo man in der Altersklasse oft der (vor)letzte Mohikaner ist.
Habt ihr das auch beobachtet? Woran liegt das?
Das scheint ja zu bedeuten, dass es vllt. doch irgendeine (bescheidene) Zukunft für den alten Ritus geben könnte - diese Leute bekommen ja auch Kinder...
– et lux in tenebris lucet et tenebrae eam non comprehenderunt –

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offertorium
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Re: Bleibt die Missa Tridentina eine Randerscheinung?

Beitrag von offertorium »

PascalBlaise hat geschrieben: Habt ihr das auch beobachtet? Woran liegt das?
Vielleicht hängt es damit zusammen, dass diese Form innerlicher, spiritueller und symbolhafter ist. Bei der ordentlichen Form fühlt man sich ja wirklich manchmal wie bei einer bloßen Gemeindefeier zur Einleitung des sonntäglichen Kaffeetreffens. Das ist für Menschen, die lange in einer Gemeinde gewachsen sind, natürlich wichtig, aber hat im Grunde keine geistliche Dimension. Für jüngere Leute ist dieses Socializing eher uninteressant, zumindest mit der Altersklasse, die die meisten Messen bevölkert.

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Gallus
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Re: Bleibt die Missa Tridentina eine Randerscheinung?

Beitrag von Gallus »

PascalBlaise hat geschrieben:Habt ihr das auch beobachtet? Woran liegt das?
Das scheint ja zu bedeuten, dass es vllt. doch irgendeine (bescheidene) Zukunft für den alten Ritus geben könnte - diese Leute bekommen ja auch Kinder...
Das war an meinem früheren Wohnsitz, einer Universitätsstadt, ähnlich. Die alte Messe war dort sehr stark von Studierenden frequentiert. An meinem aktuellen Wohnort ist der Altersschnitt bei der alten Messe deutlich höher als dort, ich würde mal sagen der Schnitt ist hier Fünfzig-Irgendwas. Auffallend hier ist, daß die alte Messe deutlich mehr als der normale Gemeindegottesdienst von den Mühseligen, Beladenen und Kranken besucht wird. Von Außenseitern, die vielleicht etwas intensiver auf der Suche sind und hier etwas finden, was sie in der normalen Sonntagsmesse nicht mehr finden können.

CIC_Fan

Re: Bleibt die Missa Tridentina eine Randerscheinung?

Beitrag von CIC_Fan »

sie kommen weil nicht dauern geredet und belehrt wird

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Senensis
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Re: Bleibt die Missa Tridentina eine Randerscheinung?

Beitrag von Senensis »

Diese auffällige Altersstruktur ist mir ebenfalls ortsübergreifend aufgefallen.
et nos credidimus caritati

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Amanda
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Re: Bleibt die Missa Tridentina eine Randerscheinung?

Beitrag von Amanda »

CIC_Fan hat geschrieben:sie kommen weil nicht dauern geredet und belehrt wird
Das ist ein zentraler Punkt! In den Messen nach dem NOM wirst Du in der Regel "zugetextet". Immer wird etwas vorgelesen, oder man muss etwas antworten oder ein Lied singen. Wenn es ganz arg ist, kommt noch das Händchenhalten beim Vaterunser dazu, vom ausufernden Friedensgruß ganz zu schweigen. Das alles ist gut gemeint, dominiert aber oftmals in einer Weise, die sensible Gemüter stört und das Beten verunmöglicht, weil die Ruhe fehlt, welche Voraussetzung des Betens ist.

Als ich mich entschied, nur noch in die missa tridentina zu gehen, war es wie eine Befreiung. Endlich konnte meine. Seele atmen.
"Die Kirche scheint immer der Zeit hinterher zu sein,
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sie wartet, bis der letzte Tick seinen letzten Sommer gehabt hat."
Gilbert Keith Chesterton

PascalBlaise
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Re: Bleibt die Missa Tridentina eine Randerscheinung?

Beitrag von PascalBlaise »

Amanda hat geschrieben:
CIC_Fan hat geschrieben:sie kommen weil nicht dauern geredet und belehrt wird
Das ist ein zentraler Punkt! In den Messen nach dem NOM wirst Du in der Regel "zugetextet". Immer wird etwas vorgelesen, oder man muss etwas antworten oder ein Lied singen. Wenn es ganz arg ist, kommt noch das Händchenhalten beim Vaterunser dazu, vom ausufernden Friedensgruß ganz zu schweigen. Das alles ist gut gemeint, dominiert aber oftmals in einer Weise, die sensible Gemüter stört und das Beten verunmöglicht, weil die Ruhe fehlt, welche Voraussetzung des Betens ist.

Als ich mich entschied, nur noch in die missa tridentina zu gehen, war es wie eine Befreiung. Endlich konnte meine. Seele atmen.
Naja. War mehr eine Erinnerung an die Kindheit für mich, schon ganz schön, aber jetzt keine spirituelle Offenbarung. :)
Man muss mal die Kirche im Dorf lassen: Am Ende ist das Wesentliche, was geschieht,
nämlich die Realpräsenz Gottes, genau dasselbe wie in einer neuen Messe.
Aber ich will in diese Debatte eigentlich gar nicht einsteigen... :neinfreu:

Die Erklärung "Studenten" klingt am plausibelsten für mich. Wie dem auch sei:
Es war sehr erfreulich, abseits von Jugend 2000 oder Weltjugendtag o. Ä. wieder einmal eine "jüngere" Kirche zu sehen. ;D
– et lux in tenebris lucet et tenebrae eam non comprehenderunt –

CIC_Fan

Re: Bleibt die Missa Tridentina eine Randerscheinung?

Beitrag von CIC_Fan »

PascalBlaise hat geschrieben:
Amanda hat geschrieben:
CIC_Fan hat geschrieben:sie kommen weil nicht dauern geredet und belehrt wird
Das ist ein zentraler Punkt! In den Messen nach dem NOM wirst Du in der Regel "zugetextet". Immer wird etwas vorgelesen, oder man muss etwas antworten oder ein Lied singen. Wenn es ganz arg ist, kommt noch das Händchenhalten beim Vaterunser dazu, vom ausufernden Friedensgruß ganz zu schweigen. Das alles ist gut gemeint, dominiert aber oftmals in einer Weise, die sensible Gemüter stört und das Beten verunmöglicht, weil die Ruhe fehlt, welche Voraussetzung des Betens ist.

Als ich mich entschied, nur noch in die missa tridentina zu gehen, war es wie eine Befreiung. Endlich konnte meine. Seele atmen.
Naja. War mehr eine Erinnerung an die Kindheit für mich, schon ganz schön, aber jetzt keine spirituelle Offenbarung. :)
Man muss mal die Kirche im Dorf lassen: Am Ende ist das Wesentliche, was geschieht,
nämlich die Realpräsenz Gottes, genau dasselbe wie in einer neuen Messe.
Aber ich will in diese Debatte eigentlich gar nicht einsteigen... :neinfreu:

Die Erklärung "Studenten" klingt am plausibelsten für mich. Wie dem auch sei:
Es war sehr erfreulich, abseits von Jugend 2000 oder Weltjugendtag o. Ä. wieder einmal eine "jüngere" Kirche zu sehen. ;D
das glaube ich nicht ich bezweifel sehr stark ob die neue Messe überhaupt eine Messe ist

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