umusungu hat geschrieben:in aller Vorsicht und Bescheidenheit: was bin ich froh über die heutige Liturgie, wenn ich diesen Faden hier verfolge.
taddeo hat geschrieben:umusungu hat geschrieben:in aller Vorsicht und Bescheidenheit: was bin ich froh über die heutige Liturgie, wenn ich diesen Faden hier verfolge.
Das hab ich mir auch schon ein paarmal gedacht. Aber immerhin lernt man daraus auch als "Spätgeborener", warum die Liturgiereform im Prinzip notwendig und sinnvoll war, und vor allem, warum sie trotz aller Auswüchse auf so fruchtbaren Boden gefallen ist.
Ich schreibe das jetzt bewußt als normaler Nutzer statt als Moderator: Eure Einstellung zur alten Messe ist nun wahrlich jedem hier bekannt. Eure Beiträge sind weder Fragen, noch Antworten, noch Nachrichten. Um Euch über die doch so widerliche alte Liturgie zu beschweren, ohne etwas zur Sache beizutragen, müßt Ihr nun wirklich nicht hierher kommen. Das geht ggf. z.B. vom Refektorium aus.
martin v. tours hat geschrieben:Vielleicht wäre es auch nötig gewesen, da und dort zu entrümpeln oder die Einrichtung teilweise zu modernisieren.
Statt dessen hat man das ganze Schloss abgerissen und dafür eine Hüpfburg hingestellt.
Der erste Gedanke trägt
in nuce bereits den zweiten in sich. Es ist die Überhebung über die Tradition, der Impetus, den eigenen Genius gegen die geschichtlich gewachsene Liturgie zu stellen. Letztlich hat dieses Denken die Liturgiedeform erst möglich gemacht, weil viele sich auf den Standpunkt stellten: "Naja, wenn wir gerade schon dabei sind ...".
taddeo hat geschrieben:Aber dieser Strang hier läßt erahnen, warum soviele Leute lieber mit der Hüpfburg vorliebnehmen als mit dem alten Schloß. Genau die "Tüpferlscheißerei" war es wohl, die der Akzeptanz des alten Ritus letztlich das Genick gebrochen hat.
Das glaubst Du doch wohl selbst nicht. So legitim und lehrreich der Strang hier ist, all diese Fragen sind speziell rubrizistische Fachfragen. Ich kann keine einzige davon beantworten und bin nicht einmal stark geneigt, mich in diesen Punkt genauer einzulesen. Er ist für den normalen Gläubigen "praktisch" überhaupt nicht von Bedeutung.
Das, was für die normalen Gläubigen als "Tüpferlscheißerei" sichtbar war, war ein strenges Festhalten an der liturgischen Ordnung. Und das ist völlig legitim und eigentlich eine Selbstverständlichkeit bei Dingen, die einem wichtig sind. Wer jemand, der ihm wichtig ist, ein Geschenk überreicht, paßt z.B. auch darauf auf, daß es liebevoll und ordentlich verpackt ist. Das ist keine "Tüpferlscheißerei", sondern schlicht Ausdruck von Wertschätzung. Daß die "Kirche des DasKonzil™" alles nicht mehr ganz so genau nimmt, läßt daher auch Rückschlüsse zu auf die Frage, wie wichtig ihr die Liturgie noch ist. Das mag man empört zurückweisen. Man muß aber zumindest damit leben, denn die Signale, die man aussendet, sind wenigstens uneindeutig.
taddeo hat geschrieben:Eine Ordnung, die von niemandem mehr verstanden und als sinnvoll wahrgenommen wird (außer von ein paar "erleuchteten Eingeweihten"), hat keine Überlebenschance.
Ich erinnere Dich bei Gelegenheit daran, wenn Du wieder
über "Familiengottesdienste" ablästerst.
Die richten sich nämlich exakt nach deiner Maxime.
Das Axiom ist aber auch grundsätzlich falsch. Wäre es richtig, hätte bereits das Tridentinum so etwas wie den NOM beschließen müssen. In gewisser Hinsicht kann man sagen, das genaue Gegenteil war der Fall. Und es hat der Kirche zu neuer Blüte verholfen.
umusungu hat geschrieben:Ich lese mit blankem Entsetzen, welche Fragestellungen Menschen an die alte Liturige stellen können.. zu wessen Nutzen?
Wie gesagt, das sind rubrizistische Fachfragen. Nervst Du auch Nutzer, die z.B. in Bahnforen Fachfragen zu Fahrsignalen etc. stellen?
umusungu hat geschrieben:Dieser liturgische Kalender war nicht mehr zu entrümpeln - er mußte auf den Müll! (sorry).
Sag' nicht sorry, wenn es Dir nicht leidtut.
umusungu hat geschrieben:Ein klarer und durchschaubarer liturgischer Kalender mußte [Punkt]
Nö !x25
umusungu hat geschrieben:Unsere Traditionalisten können Gott sei Dank keinen Beweis für ihre permanent erklärte Behauptung erbringen, dass mit der alten Liturgie die "Kirchen voll" wären ...........
"Gott sei Dank"? Du meinst, damit das Ergebnis von 50 Jahren "liturgischem Frühling" nicht noch verheerender aussieht?
umusungu hat geschrieben:Ich habe noch nicht gehört, dass die Pius-Brüder an ihren Orten aus allen nähten platzen ..... das müßte dann so sein.
Damit begibst Du Dich auf gefährliches Terrain. Die Kirchenbesuchsquote bei den Gläubigen, die zur Piusbruderschaft gehen, dürfte sich 100% annähern und nur durch extreme Entfernung vom nächsten Meßzentrum, Krankheit oder sonstige Unbillen eingeschränkt sein.
Edit: falsches Zitat berichtigt.