Weshalb nicht unterschiedliche Formen der Heiligen Messe?

Rund um den traditionellen römischen Ritus und die ihm verbundenen Gemeinschaften.
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ottaviani
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Beitrag von ottaviani »

Flo77 hat geschrieben:
HeGe hat geschrieben:Du hast recht, dass auf dem Papier die Messriten nicht so unterschiedlich sind. Und man kann auch den NO so feiern, dass er sich kaum unterscheidet.
Womit sich mir dann die Frage stellt, wieso der NOM nicht als logische Weiterentwicklung der Tridentina behandelt wird, sondern als etwas völlig Neues.



weil es ein völlig neuer ritus ist das sieht man schon am meßbuch
es war der unsch paul VI das die Kontinuität zerstört wird
Die Reform des Meßbuchs war mit der Ausgabe von 1965 beendet plus der instruction 1967
der NOM wurde von der Bischofssynode 1967 mit überwältigender Mehrheit abegeleht aber Paul der VI jat die Revolution durchgesetzt

Flo77
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Beitrag von Flo77 »

ottaviani hat geschrieben:
Flo77 hat geschrieben:
HeGe hat geschrieben:Du hast recht, dass auf dem Papier die Messriten nicht so unterschiedlich sind. Und man kann auch den NO so feiern, dass er sich kaum unterscheidet.
Womit sich mir dann die Frage stellt, wieso der NOM nicht als logische Weiterentwicklung der Tridentina behandelt wird, sondern als etwas völlig Neues.
weil es ein völlig neuer ritus ist das sieht man schon am meßbuch
WO erkennt man das schon am Meßbuch, Siri?

Woran machen Du und Deine Gesinnungsgenossen fest, daß es etwas völlig Neues ist?

es war der unsch paul VI das die Kontinuität zerstört wird
Die Reform des Meßbuchs war mit der Ausgabe von 1965 beendet plus der instruction 1967
Belege?
Viele Grüße

Flo

HeGe
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Beitrag von HeGe »

Flo77 hat geschrieben:
HeGe hat geschrieben:Du hast recht, dass auf dem Papier die Messriten nicht so unterschiedlich sind. Und man kann auch den NO so feiern, dass er sich kaum unterscheidet.
Womit sich mir dann die Frage stellt, wieso der NOM nicht als logische Weiterentwicklung der Tridentina behandelt wird, sondern als etwas völlig Neues.
Ob er eine logische Weiterentwicklung ist, hängt sehr stark vom Motiv der Veränderungen ab. Und ich denke, da muss man die Vorwürfe, die hier gemacht wurden, schon berücksichtigen. Ohne, dass ich deren Wahrheitsgehalt jetzt näher überprüfen möchte.

Aber wenn man doch offensichtlich im NO eine Messe so feiern kann, dass sie sich von der VO-Messe kaum unterscheidet, aber eben auch in einer Art und Weise, dass sie kaum noch an eine Messe erinnert, dann frage ich mich doch, wieso diese neue Freiheit eingeführt wurde und ob das nötig war. Veränderungen weg von einem möglicherweise überspitzten Opfercharakter hin zur Berücksichtigung der Versammlungsmentalität eines Sonntagsgottesdienstes, etc., mögen ja alles gute Gründe sein. Aber sie sind keine Rechtfertigung für liturgische "Freiheiten", wie sie auch vatikanische Zeremonienmeister z.T. praktizieren. Es gab ja auch schon vor der Einführung des NO kleinere Reformen, oder nicht? Aber die Feier der Messe war dennoch in festen Bahnen.

Allerdings kann man sich sicher auch die Frage stellen, ob es nicht auch bei Beibehaltung der alten Messe liturgischen Wildwuchs gegeben hätte. Die Zeiten waren und sind nun mal leider so.
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ottaviani
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Beitrag von ottaviani »

Flo77 hat geschrieben:
ottaviani hat geschrieben:
Flo77 hat geschrieben:
HeGe hat geschrieben:Du hast recht, dass auf dem Papier die Messriten nicht so unterschiedlich sind. Und man kann auch den NO so feiern, dass er sich kaum unterscheidet.
Womit sich mir dann die Frage stellt, wieso der NOM nicht als logische Weiterentwicklung der Tridentina behandelt wird, sondern als etwas völlig Neues.
weil es ein völlig neuer ritus ist das sieht man schon am meßbuch
WO erkennt man das schon am Meßbuch, Siri?

Woran machen Du und Deine Gesinnungsgenossen fest, daß es etwas völlig Neues ist?

es war der unsch paul VI das die Kontinuität zerstört wird
Die Reform des Meßbuchs war mit der Ausgabe von 1965 beendet plus der instruction 1967
Belege?
das kannst Du in der jeweilligen Einführung des Meßbuxches sehen i in der sog Konstitution Missale Romanum von Papst PaulVI
iin allen Meßbüchern seit 1570 waren sämtlicche Dekrete der Päpste in Bezug des Meßbuchs veröffentlicht vom Hl.Pius V. biszum sel. Johannes den XXIII alles nicht mehr enthalten
nun die deutschen und Österreichischen Bischöfe gaben 1965/66 eine komplette neuausgabe des Meßbucht in latein und deutsch heraus aus dem Vorwort geht klar hervor daß´es sich dabei um die Umsetzung der Liturgiekonstitution des Vatikanums II handelt

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Athanasius2
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Beitrag von Athanasius2 »

Der Novus Ordo Missae heisst nicht umsonst so.

Zwei Studien die man unbedingt studiert haben muss um hierüber mit zu reden sind:

- Kurze Kritische Untersuchung des Neuen Ordo Missae, Rom, 1969. (Ottaviani, A., Bacci, A., Contezza Guerini, J.F.M.)

- The Problems with the Prayers of the New Mass, Cincinnatti, 1983. (Cekada, A.)

- History of the Roman Rite, s.d., s.l.
(Prof. Adrian Fortescue)

Der römische Ritus war bis 1965 kontinuierlich angepasst worden, aber 1969 führte Paul VI., auch durch die Sprache die er benutzte in "Missále Romanum" (1969), einen Neuen Ordo Missae ein, nicht eine Anpassung.

70 % der Gebete der alten Messe sind nicht zurückzufinden, der römische Kanon (angepasst) kann weggelassen werden für eine eher protestantisierende Zweite Prex Eucharistica, die Opferung ist weggelassen und mit einer "Bereitung der Gaben" ersetzt worden in dem lediglich auf eine spirituelle "Wandlung" gewiesen wird. Den neuen Lesungen fehlen Ausdrücke zu Hölle, Wahrheit, Himmel, Verdammung, Wunder. Die neuen Gebete sind "nur positiv", also mit Weglassung von peccata usw usw.

Da spreche ich nur vom offiziellen neuen Ritus. Im Pastoral ist der neue Ritus, durch die Zulassung von "Pastoralraum" und "Anpassungen wenn es dem Zelebranten geziemt", völlig verfallen zum Wahlspektakel ohne Referenz zu dem was wirklich in der hl. Messe vollzogen wird. Zähle dazu die ad-populum Zelebration (Mahlimplizierung, wenn auch nicht explizit falsch), und den Missbrauch der sakrilegischen Handkommunion, und man versteht, weshalb dieser Pastoral für den Glauben an die Dogmata der Transsubstantiation und des Messopfers desaströs und vernichtend ist. Wovon die Zahlen, und der eucharistischer "Glaube" derjenigen Durchschnittspfarrkatholiken die wenigstens noch zur Kirche gehen, zeugen. Leugnung des Messopfers, der realen Gegenwart usw.

Man mag davor die Augen schliessen, aber dieser Neoprotestantismus steht, wenn auch nicht direkt, doch in der Kontinuation der Linien des N.O.M., der doch soviele Messopfergebete extra weggelassen hat.

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Walter
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Beitrag von Walter »

Athanasius2 hat geschrieben:Zähle dazu die ad-populum Zelebration (Mahlimplizierung, wenn auch nicht explizit falsch), und den Missbrauch der sakrilegischen Handkommunion, und man versteht, weshalb dieser Pastoral für den Glauben an die Dogmata der Transsubstantiation und des Messopfers desaströs und vernichtend ist. Wovon die Zahlen, und der eucharistischer "Glaube" derjenigen Durchschnittspfarrkatholiken die wenigstens noch zur Kirche gehen, zeugen. Leugnung des Messopfers, der realen Gegenwart usw.
Die Piusbruderschaft wird ihre "Attraktivität" auf Dauer bestimmt nicht dadurch steigern, wenn viele ihrer Anhänger immer wieder den "Glauben der Durchschnittspfarrkatholiken" dafür herhalten lassen, dass z.B. die Annahme der Handkommunion mit "Leugnung des Messopfers oder der realen Gegenwart [Christ im Sakrament]" gleichkommt! :roll:
Athanasius2 hat geschrieben:Man mag davor die Augen schliessen, aber dieser Neoprotestantismus steht, wenn auch nicht direkt, doch in der Kontinuation der Linien des N.O.M., der doch soviele Messopfergebete extra weggelassen hat.
Im Vergleich zum tausend Jahre älteren (aber in der orthodoxen Kirche immer noch verwendeten) Byzantinischen Ritus zeichnet sich die "Alte Messe" auch in erster Linie durch "Weglassen" aus. :P
Zuletzt geändert von Walter am Samstag 20. Mai 2006, 13:21, insgesamt 1-mal geändert.
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Robert Ketelhohn
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Beitrag von Robert Ketelhohn »

HeGe hat geschrieben:Aber wenn man doch offensichtlich im NO eine Messe so feiern
kann, daß sie sich von der VO-Messe kaum unterscheidet […]
Das bestreite ich denn doch. Ein ganz entscheidender Knackpunkt
liegt bei den Texten der Orationen, vor allem der Sonntagsorationen.

Dazu gab’s schon mal verschiedene Beiträge:
viewtopic.php?p=38724#38724
viewtopic.php?p=3451#3451
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HeGe
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Beitrag von HeGe »

Inhaltlich hast du wohl recht.

Ich bezog mich da mehr auf die äußeren Abläufe. Schick mal einen Durchschnittskatholiken in eine tridentinische Messe und danach in ein lateinisch gefeiertes Hochamt nach neuem Ritus unter Beachtung aller möglichen Traditionen. Der wird da kaum einen Unterschied sehen.

Aber ich gebe zu, dass mag wohl kein Argument sein, auf die mangelnden Lateinkenntnisse der Leute abzustellen.
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ottaviani
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Beitrag von ottaviani »

Man kann den NOM konservativ verkleiden mit alten gewändern lateinischer sprache überlieferter kirchenmusik um sein gift besser verabreichern zu können

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Robert Ketelhohn
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Beitrag von Robert Ketelhohn »

Das ist doch wohl gröblich überzogen. Zunächst mal und vor allem
werden Leib und Blut unseres Herrn „verabreicht“. Da ist der Begriff
des „Giftes“ arg deplaciert, unbeschadet der äußerst bedenklichen
Tendenzen zum Beispiel bei der Änderung der Orationen, worauf ich
oben hinwies.
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ottaviani
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Beitrag von ottaviani »

da die gültugkeit des NOM zweifelhaft ist handelt es sich um gifrt vor allem in der deutschen übersetzung

Flo77
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Beitrag von Flo77 »

Robert Ketelhohn hat geschrieben:deplaciert
*freu*
Viele Grüße

Flo

Flo77
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Beitrag von Flo77 »

ottaviani hat geschrieben:da die gültugkeit des NOM zweifelhaft ist handelt es sich um gifrt vor allem in der deutschen übersetzung
Es ist nicht nur im Deutschen so.

Die Franzosen verwenden idT "la multitude" = die Vielzahl/Mehrzahl

Die Spanier übersetzen: "por todos" = für alle

Die Italiener "per tutti" = "für alle"

Für den englischen Sprachraum müsste ich nochmal suchen.

@Stephen: wie übersetzt das CBP?


Interessanter Artikel über die Vor-Tridentinum-Riten (eng.)
Viele Grüße

Flo

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ottaviani
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Beitrag von ottaviani »

jaja es ist in vielen landessprachlichen übersetzungen so ich weiß

Flo77
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Beitrag von Flo77 »

ottaviani hat geschrieben:jaja es ist in vielen landessprachlichen übersetzungen so ich weiß
Und die apostolische Leitung all dieser Länder duldet eine ungültige Feier der Eucharistie?
Viele Grüße

Flo

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ottaviani
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Beitrag von ottaviani »

nein nicht geduldet gefördert von den bischöfen
im überigen muß ich etwas genauer ausführen
ich sage nicht es ist ungültig ixch sage es könnte sein da die wandlungsworte falsch übersetzt wurden
die kirche aber hat es immer verboten an handlungen teilzunehmen
deren gültigkeit zweifelhaft ist

Flo77
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Beitrag von Flo77 »

ottaviani hat geschrieben:nein nicht geduldet gefördert von den bischöfen
im überigen muß ich etwas genauer ausführen
ich sage nicht es ist ungültig ixch sage es könnte sein da die wandlungsworte falsch übersetzt wurden
die kirche aber hat es immer verboten an handlungen teilzunehmen
deren gültigkeit zweifelhaft ist
Nur das die Kirche in diesem Fall die Garantie für die Gültigkeit übernimmt, weil sie die eingesetze Verwalterin der Sakramente ist.

Und so wie es das sehe, haben die apostolischen Hirten keine oder nur begrenzt Einwände geäußert und sind ihrem Verwalteramt nachgekommen.
Viele Grüße

Flo

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ottaviani
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Beitrag von ottaviani »

bist du der meinung daß nur weil etwas falsches aprobiert wird der fehler aufhört zu existieren?

Flo77
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Beitrag von Flo77 »

ottaviani hat geschrieben:bist du der meinung daß nur weil etwas falsches aprobiert wird der fehler aufhört zu existieren?
Nach meinem Verständnis kann etwas Approbiertes zunächst mal kein Fehler sein.

Der Kirche sind die Sakramente anvertraut worden und damit hat sie auch die Vollmacht sie entsprechend zu gestalten.

Zum einen denke ich da an die Formeln für Firmung, Weihe, Eheschließung, Krankensalbung und Versöhnung, für die es keine biblische Formeln gibt, zum anderen z.B. an die Übergabe der Geräte bei den Weihen nach Pius XII.
Viele Grüße

Flo

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Ewald Mrnka
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Beitrag von Ewald Mrnka »

Schaut Euch mal an, wie kreativ es in der Lehmann-Kirche zugehen kann.

Immer aktuell, immer am Zeitgeist-Ball:

http://www.kirche-am-ball.de/index.php?id=4&no_cache=1
Wer die wirklichen Herrschenden identifizieren will, braucht sich nur zwei Fragen zu stellen:
WEN und WAS darfst Du NICHT kritisieren?
WESSEN INTERESSEN verfolgt das System?

johannes eck
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Beitrag von johannes eck »

Ich habe selbst erlebt, dass ich in der traditionellen Messe viel innerlicher teilnehmen konnte.
Bedenken wir doch, dass 1967 fast zwei Drittel der Konzilsväter, die zu einer Abstimmung zusammengekommen waren, die "missa normativa" ablehnten oder sich der Stimme enthielten. Dennoch wurde die "missa normativa" mit wenigen Änderungen 1969 eingeführt.
Ich finde, dass durch den Volksaltar der wichtigste "Sinn" der Messe, nämlich die Vergegenwärtigung des Kreuzesopfers, zu sehr in den Hintergrund gerät.
Seit ich begann, mich mit der Liturgie und deren Reform (od. Revolution??) auseinanderzusetzen, besuche ich mit Freuden das lateinische Hochamt im alten Ritus, das sonntags in der Wiener Kapuzinerkirche um 18 Uhr stattfindet. Es zelebrieren die Priester der Bruderschaft St. Petrus. Liebe Grüße!

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