Ecclesia Dei

Rund um den traditionellen römischen Ritus und die ihm verbundenen Gemeinschaften.
iustus
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Re: Umstrukturierung der Kommission "Ecclesia Dei"?

Beitrag von iustus »

ottaviani hat geschrieben:was man hier liest ist ganz vernünftig
http://www.domradio.de/aktuell/artikel_54925.html
das man sich aber wieder auf das Protokoll vom 5.5. 88 beziehen will klingt nicht gut den da wurden keine lehrfragen behandelt
Genau dazu wird in dem Bericht ja gesagt:
Solche Strukturfragen stünden jedoch erst ganz am Ende der Verhandlungen, wenn man sich in der Sache geeinigt habe, heißt es im Vatikan. In erster Linie gehe es um Einigkeit in Glaubensfragen: Über das Lehramt der Kirche, über die Lehre des Konzils und der Päpste. Und dazu gehören auch strittige Themen wie Ökumene, Religionsfreiheit oder interreligiöser Dialog.
Abgesehen davon sah das Protokoll (http://www.fssp.org/de/protoc5mai.htm) aber die Struktur einer Gesellschaft des apostolischen Lebens vor. Da eine solche (auch solche päpstlichen Rechts) in Fragen des Gottesdienstes, der Seelsorge und des Apostolats den Ortsbischöfen untersteht (c. 678 CIC) ist das viel zu wenig.

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ottaviani
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Re: Umstrukturierung der Kommission "Ecclesia Dei"?

Beitrag von ottaviani »

natürlich

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cantus planus
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Re: Umstrukturierung der Kommission "Ecclesia Dei"?

Beitrag von cantus planus »

cantus planus hat geschrieben: EWTN überträgt die Bischofsweihe von DiNoia am 11. Juli: http://www.newliturgicalmovement.org/2 ... w-cdw.html
Erzbischof DiNoia geweiht: http://www.newliturgicalmovement.org/2 ... a-and.html

Hat das zufällig jemand gesehen? Ich habe es ehrlich gesagt ganz vergessen. :pfeif:
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Flo77
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Re: Umstrukturierung der Kommission "Ecclesia Dei"?

Beitrag von Flo77 »

iustus hat geschrieben:Abgesehen davon sah das Protokoll (http://www.fssp.org/de/protoc5mai.htm) aber die Struktur einer Gesellschaft des apostolischen Lebens vor. Da eine solche (auch solche päpstlichen Rechts) in Fragen des Gottesdienstes, der Seelsorge und des Apostolats den Ortsbischöfen untersteht (c. 678 CIC) ist das viel zu wenig.
Was ist daran zu wenig?

Oder anders gefragt: in welchem Konstrukt wurde sich die FSSPX denn wohlfühlen und was müsste dieses Konstrukt von einem normalen Bistum unterscheiden?

Und wie rechtfertigt die FSSPX die Existenz überlappender Jurisdiktionen?
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Re: Umstrukturierung der Kommission "Ecclesia Dei"?

Beitrag von cantus planus »

Wir diskutieren hier über ungelegte Eier. Ich kann mir beim besten Willen nicht vorstellen, dass die Grundlage der Gespräche die Protokolle von 1988 sein können oder sollen. Dann sind die Gespräche von vornherein zum Scheitern verurteilt, weil die FSSPX die damaligen Erfahrungen nicht vergessen hat. Allerdings hat ja auch der Papst betont, dass jetzt zunächst die dogmatischen Fragen geklärt, und dann erst über die Struktur gesprochen werden soll.

Es ist unbedingt notwendig, die traditionalistischen Gemeinschaften aus dem Einflussbereich der Bischöfe herauszuhalten. Es ist kein Problem, dass es überlappende Strukturen gibt: die haben wir in der Kirche überall. Das gilt ja für jeden in einer Diözese tätigen Orden, der eine Pfarrei betreut. Fast alle aktiven Männerorden sind ja ohnehin exemt.

Nachdem die deutschen Bischöfe mehrfach, permanent und lauthals ihre Ablehnung der Tradition bekundet haben, wäre es ja auch sehr verblüffend, wenn sie nach der päpstlichen Entscheidung plötzlich die Arme weit öffnen würden. Es sind ja nicht alle so flexibel, wie Exz. Müller. In Regensburg war die Alte Messe so bedrängt wie kaum andernorts in Deutschland. Nach "Summorum Pontificum" marschierte der Bischof plötzlich an der Spitze der Wir-waren-immer-für-Aussöhnung-Fraktion...
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Re: Umstrukturierung der Kommission "Ecclesia Dei"?

Beitrag von Miserere mei »

Lass doch mal ottaviani was dazu schreiben, bitte.
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Re: Umstrukturierung der Kommission "Ecclesia Dei"?

Beitrag von Flo77 »

cantus planus hat geschrieben:Es ist unbedingt notwendig, die traditionalistischen Gemeinschaften aus dem Einflussbereich der Bischöfe herauszuhalten. Es ist kein Problem, dass es überlappende Strukturen gibt: die haben wir in der Kirche überall. Das gilt ja für jeden in einer Diözese tätigen Orden, der eine Pfarrei betreut. Fast alle aktiven Männerorden sind ja ohnehin exemt.
Daß es etwas gibt heißt ja nicht, daß das gut oder erstrebenswert ist.

Davon mal ab, daß ich der Meinung bin, ein Mönch hat eine etwas andere Berufung als ein Weltpriester und die Rahmenbedingungen entsprechend unterschiedlich sein müssen.

Die Nagelprobe wäre wohl eine Priesterbruderschaft Joh23 - ich habe meine Zweifel ob diejenigen, die jetzt nach einer Personalprälatur Pius X schreien bereit wären, für diese den gleichen kanonischen Status zu dulden (geschweigedenn zu unterstützen).
cantus planus hat geschrieben:Nachdem die deutschen Bischöfe mehrfach, permanent und lauthals ihre Ablehnung der Tradition bekundet haben, wäre es ja auch sehr verblüffend, wenn sie nach der päpstlichen Entscheidung plötzlich die Arme weit öffnen würden. Es sind ja nicht alle so flexibel, wie Exz. Müller. In Regensburg war die Alte Messe so bedrängt wie kaum andernorts in Deutschland. Nach "Summorum Pontificum" marschierte der Bischof plötzlich an der Spitze der Wir-waren-immer-für-Aussöhnung-Fraktion...
Das Verhalten von +Gerhard-Ludwig finde ich in dieser Hinsicht - nun ja - merkwürdig. (Aber man sollte auch nicht glauben, daß der Vorsitzende der Liturgiekommission der DBK tatsächlich seine Eminenz der Kardinalerzbischof von Köln ist.)

Andererseits halte ich mich an den in Pastor Aeternus festgelegten Grundsatz, daß der Ortsbischof die volle und unmittelbare Jurisdiktion über sein Bistum hat und daß die Gläubigen primär ihm mit kindlichem Gehorsam anhängen sollen.

Den Papst gegen die Bischöfe ausspielen zu wollen (bzw. anders herum) halte ich für sehr seltsam. Immerhin ist der Heilige Vater zum einen an den Besetzungen nicht ganz unschuldig und zum anderen soll seine universale Jurisdiktion diejenige der Bischöfe fördern und stützen und nicht sie sabotieren.
Viele Grüße

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Re: Umstrukturierung der Kommission "Ecclesia Dei"?

Beitrag von cantus planus »

Flo77 hat geschrieben:Die Nagelprobe wäre wohl eine Priesterbruderschaft Joh23 - ich habe meine Zweifel ob diejenigen, die jetzt nach einer Personalprälatur Pius X schreien bereit wären, für diese den gleichen kanonischen Status zu dulden (geschweigedenn zu unterstützen).
Ich wäre sehr dafür. Es würde sich lohnen, sich mit diesem Papst auseinanderzusetzen und besonders zu analysieren, was er mit dem Konzil wollte - und was eben nicht. Das ist ja die eigentliche Frage, die hinter dem ganzen Disput FSSPX/Rom steht. In der Frage der Liturgie wären sich die FSSPX und die imaginäre FSBIXXIII schonmal einig.
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Re: Umstrukturierung der Kommission "Ecclesia Dei"?

Beitrag von ottaviani »

Flo77 hat geschrieben:
iustus hat geschrieben:Abgesehen davon sah das Protokoll (http://www.fssp.org/de/protoc5mai.htm) aber die Struktur einer Gesellschaft des apostolischen Lebens vor. Da eine solche (auch solche päpstlichen Rechts) in Fragen des Gottesdienstes, der Seelsorge und des Apostolats den Ortsbischöfen untersteht (c. 678 CIC) ist das viel zu wenig.
Was ist daran zu wenig?

Oder anders gefragt: in welchem Konstrukt wurde sich die FSSPX denn wohlfühlen und was müsste dieses Konstrukt von einem normalen Bistum unterscheiden?

Und wie rechtfertigt die FSSPX die Existenz überlappender Jurisdiktionen?
es müsste quasie etwas sein wie in der Art der Militärdiözesen oder ähnlich wie die Lösung im Fall Campos oder die Visitatoren für die Gläubigen der deutschen Teile der Diözesen Prag Breslau
ect etwas wo sie geschützt sind vor den Ortsbischöfen die ja die Traditionalisten nicht wollen

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ottaviani
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Re: Umstrukturierung der Kommission "Ecclesia Dei"?

Beitrag von ottaviani »

Flo77 hat geschrieben:
cantus planus hat geschrieben:Es ist unbedingt notwendig, die traditionalistischen Gemeinschaften aus dem Einflussbereich der Bischöfe herauszuhalten. Es ist kein Problem, dass es überlappende Strukturen gibt: die haben wir in der Kirche überall. Das gilt ja für jeden in einer Diözese tätigen Orden, der eine Pfarrei betreut. Fast alle aktiven Männerorden sind ja ohnehin exemt.
Daß es etwas gibt heißt ja nicht, daß das gut oder erstrebenswert ist.

Davon mal ab, daß ich der Meinung bin, ein Mönch hat eine etwas andere Berufung als ein Weltpriester und die Rahmenbedingungen entsprechend unterschiedlich sein müssen.

Die Nagelprobe wäre wohl eine Priesterbruderschaft Joh23 - ich habe meine Zweifel ob diejenigen, die jetzt nach einer Personalprälatur Pius X schreien bereit wären, für diese den gleichen kanonischen Status zu dulden (geschweigedenn zu unterstützen).
cantus planus hat geschrieben:Nachdem die deutschen Bischöfe mehrfach, permanent und lauthals ihre Ablehnung der Tradition bekundet haben, wäre es ja auch sehr verblüffend, wenn sie nach der päpstlichen Entscheidung plötzlich die Arme weit öffnen würden. Es sind ja nicht alle so flexibel, wie Exz. Müller. In Regensburg war die Alte Messe so bedrängt wie kaum andernorts in Deutschland. Nach "Summorum Pontificum" marschierte der Bischof plötzlich an der Spitze der Wir-waren-immer-für-Aussöhnung-Fraktion...
Das Verhalten von +Gerhard-Ludwig finde ich in dieser Hinsicht - nun ja - merkwürdig. (Aber man sollte auch nicht glauben, daß der Vorsitzende der Liturgiekommission der DBK tatsächlich seine Eminenz der Kardinalerzbischof von Köln ist.)

Andererseits halte ich mich an den in Pastor Aeternus festgelegten Grundsatz, daß der Ortsbischof die volle und unmittelbare Jurisdiktion über sein Bistum hat und daß die Gläubigen primär ihm mit kindlichem Gehorsam anhängen sollen.

Den Papst gegen die Bischöfe ausspielen zu wollen (bzw. anders herum) halte ich für sehr seltsam. Immerhin ist der Heilige Vater zum einen an den Besetzungen nicht ganz unschuldig und zum anderen soll seine universale Jurisdiktion diejenige der Bischöfe fördern und stützen und nicht sie sabotieren.
wie sollte den das Profil einer Priesterbruderschaft des sel. Johannes des XXIII ausehen ? und was gäbe es dort was es in der Ortspfarrei nicht gibt?

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Re: Umstrukturierung der Kommission "Ecclesia Dei"?

Beitrag von Flo77 »

Wen interessieren die Details?

Hauptsache unabhängig vom Ortsordinarius. Ich sehe beim besten Willen nicht ein, warum Du dir deinen Bischof aussuchen können solltest und ich mit dem Vorlieb nehmen soll, was mir der Heilige Vater (bzw. sein Vorgänger) hier vor die Nase gesetzt hat.
Viele Grüße

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Re: Umstrukturierung der Kommission "Ecclesia Dei"?

Beitrag von cantus planus »

Flo77 hat geschrieben:Hauptsache unabhängig vom Ortsordinarius. Ich sehe beim besten Willen nicht ein, warum Du dir deinen Bischof aussuchen können solltest und ich mit dem Vorlieb nehmen soll, was mir der Heilige Vater (bzw. sein Vorgänger) hier vor die Nase gesetzt hat.
Richtig. Der Weg, sich den Bischof auszusuchen, der gerade recht ist, ist verdammenswert und wider die Natur der Kirche.
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Re: Umstrukturierung der Kommission "Ecclesia Dei"?

Beitrag von Flo77 »

War das ironisch gemeint? :achselzuck:


Edit: nur um das Klarzustellen: die Wahl des Bischofs durch die Diözese (nach welchem Modell auch immer) halte ich tatsächlich für den besseren Brauch ggü. der Einsetzung durch den Heiligen Vater. Aber das hat mMn nichts mit "aussuchen" zu tun.
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Re: Umstrukturierung der Kommission "Ecclesia Dei"?

Beitrag von iustus »

Flo77 hat geschrieben: Hauptsache unabhängig vom Ortsordinarius. .
Richtig. Solange es Bischöfe gibt, die die FSSPX lieber heute als morgen auflösen würden, ebenso ihre Messzentren kann es gar keine andere Lösung als die Unabhängigkeit geben.


So sehr ich es mir wünsche, dass die FSSPX Schritte in Richtung Rom unternimmt, so verständlich ist mir, dass sie nie unter einem Bischof wie GeLu Müller existieren könnte (und das liegt nicht nur an der FSSPX).

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Re: Umstrukturierung der Kommission "Ecclesia Dei"?

Beitrag von iustus »

cantus planus hat geschrieben:Es ist unbedingt notwendig, die traditionalistischen Gemeinschaften aus dem Einflussbereich der Bischöfe herauszuhalten. Es ist kein Problem, dass es überlappende Strukturen gibt: die haben wir in der Kirche überall. Das gilt ja für jeden in einer Diözese tätigen Orden, der eine Pfarrei betreut. Fast alle aktiven Männerorden sind ja ohnehin exemt..
Die Strukturen überlappen sich hier nur teilweise: In den Fragen des Gottesdienstes, der Seelsorge und des Apostolats unterstehen auch die Orden päpstlichen Rechts (das sind in Deutschland alle Priesterorden) den Ortsbischöfen. In diesen Angelegenheiten sind sie eben nicht exemt.

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Re: Umstrukturierung der Kommission "Ecclesia Dei"?

Beitrag von cantus planus »

iustus hat geschrieben:
cantus planus hat geschrieben:Es ist unbedingt notwendig, die traditionalistischen Gemeinschaften aus dem Einflussbereich der Bischöfe herauszuhalten. Es ist kein Problem, dass es überlappende Strukturen gibt: die haben wir in der Kirche überall. Das gilt ja für jeden in einer Diözese tätigen Orden, der eine Pfarrei betreut. Fast alle aktiven Männerorden sind ja ohnehin exemt..
Die Strukturen überlappen sich hier nur teilweise: In den Fragen des Gottesdienstes, der Seelsorge und des Apostolats unterstehen auch die Orden päpstlichen Rechts (das sind in Deutschland alle Priesterorden) den Ortsbischöfen. In diesen Angelegenheiten sind sie eben nicht exemt.
Eben. Und das funktioniert ja problemlos - von Einzelfällen abgesehen. Eine Personalprälatur wäre in diesen Fragen nicht anders organisiert, vgl. Opus Dei.
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Re: Umstrukturierung der Kommission "Ecclesia Dei"?

Beitrag von iustus »

cantus planus hat geschrieben:
iustus hat geschrieben:
cantus planus hat geschrieben:Es ist unbedingt notwendig, die traditionalistischen Gemeinschaften aus dem Einflussbereich der Bischöfe herauszuhalten. Es ist kein Problem, dass es überlappende Strukturen gibt: die haben wir in der Kirche überall. Das gilt ja für jeden in einer Diözese tätigen Orden, der eine Pfarrei betreut. Fast alle aktiven Männerorden sind ja ohnehin exemt..
Die Strukturen überlappen sich hier nur teilweise: In den Fragen des Gottesdienstes, der Seelsorge und des Apostolats unterstehen auch die Orden päpstlichen Rechts (das sind in Deutschland alle Priesterorden) den Ortsbischöfen. In diesen Angelegenheiten sind sie eben nicht exemt.
Eben. Und das funktioniert ja problemlos - von Einzelfällen abgesehen.
Ich könnte jetzt böse sein und sagen: Das funktioniert problemlos (von Einzelfällen abgesehen), weil die Orden in Deutschland modernistisch sind (von Einzelfällen abgesehen).

Bei den hier einschlägigen Einzelfällen (Petrusbruderschaft, SJM und Franziskaner der Immakulata zum Beispiel) funktioniert es nicht!

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Re: Umstrukturierung der Kommission "Ecclesia Dei"?

Beitrag von iustus »

cantus planus hat geschrieben: Eine Personalprälatur wäre in diesen Fragen nicht anders organisiert, vgl. Opus Dei.
Nach meinem Kenntnisstand schon. Die Angehörigen einer Personalprälatur unterstehen meines Erachtens überhaupt nicht dem Ortsbischof (sondern dem der Personalprälatur, siehe Opus Dei).

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cantus planus
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Re: Umstrukturierung der Kommission "Ecclesia Dei"?

Beitrag von cantus planus »

iustus hat geschrieben:
cantus planus hat geschrieben: Eine Personalprälatur wäre in diesen Fragen nicht anders organisiert, vgl. Opus Dei.
Nach meinem Kenntnisstand schon. Die Angehörigen einer Personalprälatur unterstehen meines Erachtens überhaupt nicht dem Ortsbischof (sondern dem der Personalprälatur, siehe Opus Dei).
Nein. Sie sind natürlich in die Prälatur inkardiniert, wie auch die Jesuiten, Franziskaner etc. in ihren Orden. In Fragen der Seelsorge sind sie aber schon dem Ortsbischof rechenschaftspflichtig. Gänzlich eigene oder gar interne Apostolate sind davon natürlich unberührt.

Genau das ist ja das Problem, welches bei der Rechtsform "Personalprälatur" häufig kritisiert wird: hier sind zwei Bischöfe im Spiel, deren Kompetenzen im Zweifelsfall nicht klar geklärt sind. Ich persönlich halte von Personalprälaturen nichts, wie ich früher schon schrieb. Jeder Gläubige und jeder Priester sollte einem Bischof klar zugeordnet sein. Die Auswucherung von Zwischen- und Parallelinstanzen ist schädlich.

Da wäre es m. E. konsequenter und besser, die FSSPX und andere traditionalistische Gemeinschaften zu einer Apostolischen Administration zusammenzufassen. Die genauen rechtlichen Details müssten dann geklärt werden. Bis dahin läuft allerdings sowieso noch viel Wasser durch den Tiber.
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Re: Umstrukturierung der Kommission "Ecclesia Dei"?

Beitrag von iustus »

Wieder was gelernt. Dann wäre die Administration in der Tat der bessere Weg.

Einstweilen heißt es beten, dass linke und rechte Anhänger der "Bruch-Interpretation" die Texte lesen und im Licht der Tradition auslegen lernen.

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Re: Umstrukturierung der Kommission "Ecclesia Dei"?

Beitrag von Miserere mei »

ottaviani hat geschrieben:es müsste quasie etwas sein wie in der Art der Militärdiözesen
Danke für Deinen Beitrag, ottaviani. Wie ist das bei den Militärseelsorgern eigentlich mit der Beichtjurisdiktion geregelt? Kennst Du Dich da aus?
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Re: Umstrukturierung der Kommission "Ecclesia Dei"?

Beitrag von ottaviani »

Flo77 hat geschrieben:Wen interessieren die Details?

Hauptsache unabhängig vom Ortsordinarius. Ich sehe beim besten Willen nicht ein, warum Du dir deinen Bischof aussuchen können solltest und ich mit dem Vorlieb nehmen soll, was mir der Heilige Vater (bzw. sein Vorgänger) hier vor die Nase gesetzt hat.
das die meisten Ortsbischöfe eine Lösung nicht wollen ist offensichtlich daher geht es nur ohne den Ortsbischof anders wirds eine Lösung nicht geben und das weiß der hl. Vater auch

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Miserere mei
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Beitrag von Miserere mei »

Das würde ich so nicht sagen. Ich halte zum Beispiel S.E. Walter Mixa für einen sehr integren Mann.
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Re: Umstrukturierung der Kommission "Ecclesia Dei"?

Beitrag von cantus planus »

Miserere mei hat geschrieben:Das würde ich so nicht sagen. Ich halte zum Beispiel S.E. Walter Mixa für einen sehr integren Mann.
Das könnte man auch von Hanke sagen. Das Problem ist, dass die Bischofskonferenz einen solchen Druck ausübt, dass der einzelne Hirte sich nicht mehr auszuscheren traut. Das Problem wurde schon von Kardinal Ratzinger in seiner Zeit als Erzbischof von München und Freising beklagt.

Sehr interessant ist es auch, die Kommentare der Deutschen Bischofskonferenz zu bestimmten Themen zu lesen, und hinterher auf ein Wort Kardinal Meisners auf der Kölner Erzbistums-Homepage zu warten. Da liegen oft Welten zwischen dem Beschluß der Mehrheit und der Meinung eines einzelnen Hirten.
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Re: Umstrukturierung der Kommission "Ecclesia Dei"?

Beitrag von Miserere mei »

Die Strukturen sind aber so. Umso wichtiger ist es, dass Rom seine schützende Hand über uns hält.
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Re: Umstrukturierung der Kommission "Ecclesia Dei"?

Beitrag von cantus planus »

Miserere mei hat geschrieben:Die Strukturen sind aber so. Umso wichtiger ist es, dass Rom seine schützende Hand über uns hält.
:ja:
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Re: Umstrukturierung der Kommission "Ecclesia Dei"?

Beitrag von Flo77 »

cantus planus hat geschrieben:Das Problem ist, dass die Bischofskonferenz einen solchen Druck ausübt, dass der einzelne Hirte sich nicht mehr auszuscheren traut. Das Problem wurde schon von Kardinal Ratzinger in seiner Zeit als Erzbischof von München und Freising beklagt.

Sehr interessant ist es auch, die Kommentare der Deutschen Bischofskonferenz zu bestimmten Themen zu lesen, und hinterher auf ein Wort Kardinal Meisners auf der Kölner Erzbistums-Homepage zu warten. Da liegen oft Welten zwischen dem Beschluß der Mehrheit und der Meinung eines einzelnen Hirten.
Weiter oben wurde die Wankelmütigkeit von Müller in Regensburg ggü der Messe Joh23 erwähnt.

Meisner und die DBK - nun ja. Es hätte sich vmtl. kein anderer deutscher (Erz-)Bischof erdreistet gegen das Gewissen eines Amtskollegen und gegen den Beschluss der BK den Vatikan die Drecksarbeit machen zu lassen wie damals in Limburg (egal ob sein Anliegen gerechtfertigt war oder nicht - die Art und Weise war unter aller Sau).

Nebenbei: auch das Erzbistum ist mit Messen Joh23 nicht besonders dicht versorgt - was allerdings die ordentliche Form angeht wirkt Eminenz, bei aller zur Schau getragenen Konservativität, auch nicht besonders fördernd.
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Re: Umstrukturierung der Kommission "Ecclesia Dei"?

Beitrag von cantus planus »

Ich gebe zu, dass ich mir in einigen Punkten auch von Kardinal Meisner mehr Engagement wünschte. Allerdings muss man ihm lobend anrichten, dass ohne ihn wahrscheinlich noch viel mehr Dinge im deutschen Katholizismus aus dem Ruder gelaufen wären.
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Re: Umstrukturierung der Kommission "Ecclesia Dei"?

Beitrag von cantus planus »

Ich meinte natürlich "anrechnen". Da habe ich was angerichtet... ;D
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Re: Umstrukturierung der Kommission "Ecclesia Dei"?

Beitrag von Linus »

iustus hat geschrieben:
cantus planus hat geschrieben: Eine Personalprälatur wäre in diesen Fragen nicht anders organisiert, vgl. Opus Dei.
Nach meinem Kenntnisstand schon. Die Angehörigen einer Personalprälatur unterstehen meines Erachtens überhaupt nicht dem Ortsbischof (sondern dem der Personalprälatur, siehe Opus Dei).
Das Bezieht sich nur auf die im Opus Dei inkardinierten Priester , die Priester der Priestergemeinschaft des OD (nicht jeder Priester der PG ist auch im OD ikardiniert), die Numerarier und Supernumerarier und Assoziierten des OD sind nach wie vor dem Ortsordinarius unterstellt. (ich habe letztens mit einem in der Personalprälatur inkardinierten Priester darüber gesprochen, da in meiner Gemeinschaft eben das Problem der bei den Ortsbischöfen inkardinierten Priestern ziemliche Probleme zur Fertigstellung der Statuten macht...)
Zuletzt geändert von Linus am Montag 13. Juli 2009, 16:41, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Umstrukturierung der Kommission "Ecclesia Dei"?

Beitrag von cantus planus »

Wobei die inkardinierten Priester bei der Verrichtung der Pfarrseelsorge natürlich auch dem Diözesanbischof rechenschaftspflichtig sind. Der Prälat des Opus Dei ist eben nur der Obere.
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Linus
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Re: Umstrukturierung der Kommission "Ecclesia Dei"?

Beitrag von Linus »

der Obere der Priester der Prälatur, nicht aber jener die nur in der Priestergemeinschaft zusammengeschlossen sind (alle in der Prälatur inkardinierten Priester sind (auch) in der Priestergemeinschaft, aber nicht alle in der Priestergemeinschaft sind angehörige des Opus Dei)
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