Siard hat geschrieben:Auch, wenn die OF für ihre Entstehungsgeschichte relativ gelungen ist, [...]
Schon das bestreite ich mit Nachdruck. Es ist ja kein Zufall, dass alle modernen Liturgiker plötzlich die Stille im Sinne eines kollektiv untätigen Herumsitzens für sich entdecken und propagieren, da die Verbalinkontinenz des Novus Ordo kaum auszuhalten ist und man sich eher wie in einem Dauervortrag vorkommt, der ab und an durch ein Liedchen unterbrochen und aufgelockert wird. Die Leseordnung ist eine komplette akademische Totgeburt, die in dieser Form nur gut gemeint ist und sich überhaupt nur dem erschliesst, der ihren Hintergrund kennt und das Privileg geniesst, jeden Tag die Hl. Messe besuchen zu können (vorausgesetzt, dort wird immer das gelesen, was vorgesehen ist). Das Stufengebet zu streichen war ein katastrophaler Fehler, der die Anwandlung einer Theaterbühne, die die Darsteller betreten, ebenso verstärkt wie der Konzilstisch als Altar. Rein liturgiehistorisch ist am nachkonziliaren Ritus in jeder Hinsicht kaum etwas zu retten, und pastoral hat er sich auch nur bedingt bewährt. Jedenfalls verstehen die Leute heute von der Liturgie genau so viel, wie vor dem Konzil... Und zwar einschliesslich des amtierenden Papstes, wie man an seiner liturgischen Unkultur und seinen oberflächlichen Aussagen dazu spüren kann, um den Bogen zurück zum Thema zu schlagen.
Eine gänzlich andere Frage ist das Stundengebet, wo ich tatsächlich gewisse Verbesserungen sehe, mit denen aber andererseits auch einige Verschlechterungen kamen. Hier bleibt das Resultat m. E. durchwachsen, aber nicht komplett daneben, wie ich es für die Hl. Messe sehe.