Umgekehrt wird ein Schuh d'raus. Niemand kann die Messe aller Zeiten ablehnen, die per lex orandi lex credendi den Glauben ausdrückt. Ein Papst, der sie nicht (jedenfalls nicht öffentlich) feiert, ist zumindest suspekt.Bernado hat geschrieben:Niemand kann die Messe nach dem NO "prinzipiell" ablehnen, die der Papst täglich feiert [...]
Aus welchem Grund sollte jemand den NOM nicht prinzipiell ablehnen? Der NOM drückt den Glauben verkürzt und verfälscht aus, er ist irreführend. Er kann die Messe aller Zeiten weder ersetzen noch als Alternative zu derselben dienen. Die Ablehnung ist Pflicht für jeden, der das erkennt.
Auch gibt es kein Gesetz, das die Ablehnung des NOM verbietet. Paul VI. hat kein Gesetz promulgiert, das den NOM für irgendwen zur Pflicht erklärt hätte. Universae Ecclesiae verlangt bloß, dass derjenige Gläubige, der um eine Messe gemäß Summorum Pontificum bittet, keiner Gruppe angehört und keine Gruppe unterstützt, die die Gültigkeit oder die Legitimität des NOM bestreitet.
Rom hat nie verboten, dass Gläubige die Gültigkeit und/oder die Legitimität des NOM bestreiten. Nur wer sich unbedingt an Bitten um eine Messe gemäß Summorum Pontificum beteiligen will, hat u.U. das Problem, dass er zwar selbst die Gültigkeit und/oder die Legitimität des NOM bestreiten darf, nicht aber Gruppen angehören oder solche unterstützen darf, die dasselbe tun. Betroffen sind also praktisch ausschließlich solche Gläubige, die zwar Messen bestimmter Gruppen hören, nicht aber die Überzeugungen derselben Gruppen teilen.
Die Messe aller Zeiten wurde allerdings nie abrogiert, und der NOM wurde von Papst Paul VI. nicht und bis heute von keinem seiner Nachfolger promulgiert. Es gibt kein Gesetz, dass den Gläubigen irgendeine Haltung dem NOM gegenüber vorschriebe. Der NOM wurde von Paul VI. durchgedrückt aber nicht dekretiert. Man hört hier und da Kardinäle und Bischöfe allerlei von wegen Anerkennung des NOM reden, aber kein Papst hat je dekretiert, dass der NOM für gültig oder für legitim zu halten sei oder sonst irgendwen zu irgendetwas verpflichte.
Es hat auch kein Papst all jene für im Schisma, exkommuniziert oder sonstiges erklärt, die den NOM ablehnen, den der Papst täglich begeht. Über niemanden und keinen von jenen, die den NOM für ungültig oder illegitim halten, wurde Zensur oder Strafe verhängt.
Es besteht selbstverständlich keine Einheit der mit der Tradition verbundenen Katholiken mit den NOM-Päpsten, die demonstrativ die Einheit mit denjenigen ihrer Vorgänger ablehnen, die die Messe aller Zeiten gefeiert haben. Du hast das Prinzip gut erkannt, Bernado. Allein, was die Anwendung angeht, hapert es noch. Zur Zeit behauptet der NOM-Papst Benedikt XVI. Einheit mit jenen Vorgängern, er feiert aber ihre Messe nicht. Er steht nicht in ordentlicher Weise in Einheit mit jenen Vorgängern, behauptet, in außerordentlicher Weise in Einheit mit ihnen zu stehen, demonstriert aber praktisch nicht einmal die außerordentliche Einheit. Nicht der, der "Einheit, Einheit" sagt, sondern der, der auch danach handelt ... Benedikt XVI. feiert (zumindest öffentlich) ausschließlich den NOM, die am Schreibtisch entstandene Mustermesse, die einen neuen, von Menschen konstruierten Glauben im Geiste der 1968er formuliert.Bernado hat geschrieben:[...] und dennoch die Einheit mit dem Papst behaupten.
Während Darío Kardinal Castrillón Hoyos durch die Weltgeschichte reist, um mit recht gutem Erfolg die Ecclesia Dei Gemeinschaften mit NOM-Konzelebrationen zu kontaminieren, demonstriert der Hl. Vater in Rom, was seine Hermeneutik der Reform in Kontinuität tatsächlich bedeutet, indem er täglich die moderne, im Stil der industriellen Machbarkeit gefertigte Messe der meschuggenen 68er Jahre des Gott sei Dank verflossenen Jahrhunderts begeht.