Mei, ich habe mich nur auf den Beitrag von Taddeo bezogen:Edi hat geschrieben:Wie hat es denn der Pfr. von Ars gemacht und der galt nicht als besonders gebildet, predigte aber auch vor gebildeten Leuten.Ecce Homo hat geschrieben:
und das Publikum ist da auch nicht wirklich homogen - kann ne Gruppe von Akademikern drin sitzen, aber auch Bauern oder einfach Leute, Lehrer und Handwerker, katechetisch Vorgebildete, Diplom-Theologen, Kinder, Alte, Junge, Kranke, Gesunde, Reiche, Arme...
..und alle will und soll man erreichen...
Zeiten ändern sich - hätte in den Zeiten von Pfarrer Vianney jemand gewagt, etwas zu sagen? Gegen die Predigt, meine ich?Taddeo hat geschrieben:Aber egal, welche Sprache man verwendet: Wichtig wäre (wie es in Sacramentum Caritatis ja anklingt), daß die "normalen" Predigten inhaltlich besser werden und in einer Sprache gehalten werden, die den Gläubigen den Zugang zum Inhalt durch (pseudo-)theologische Phrasendrescherei nicht noch erschwert. Ich kenne genügend Pfarrer, deren Predigten in der Regel aus irgendwelchen Predigthilfen stammen, die wirklich nur hohles Gesülze sind. Wenn sie aber dann mal selber eine Predigt schreiben, kennt man das sofort, weil's dann meistens inhaltlich noch peinlicher wird. Der Versuch, sich am Stil ihrer sonstigen Vorlagen zu orientieren und gleichzeitig eigene Gedanken zu formulieren, geht oft genug schief.
Ich fühle mich wieder mal erinnert an diese Geschichte:
Ich beneide keinen Priester...Der Priester ist verunsichert, denn ...
- predigt er länger als zehn Minuten, gilt er als Kirchenleerer;
- predigt er kürzer, dann hat er sich schlecht vorbereitet;
- spricht er bei der Predigt laut, dann schreit er;
- spricht er normal, dann versteht man ihn nicht;
- besitzt er ein Auto, dann ist er zu weltlich gesinnt;
- besitzt er kein Auto, dann geht er nicht mit der Zeit;
- wenn er Hausbesuche macht, ist er nie zuhause;
- wenn er immer zuhause ist, macht er keine Hausbesuche;
- wenn er um Spenden bittet, ist er auf Geld aus;
- wenn er es nicht tut, hält er sich dafür zu vornehm;
- wenn er sich im Beichtstuhl Zeit nimmt, macht er es zu lang;
- wenn er es kurz macht, fertigt er die Leute ab;
- beginnt er die Messe pünktlich, dann geht seine Uhr vor;
- beginnt er etwas später, dann hält er die Gemeinde auf;
- renoviert er die Kirche, dann wirft er das Geld hinaus;
- tut er das nicht, dann lässt er alles verkommen;
- ist er jung, dann hat er keine Erfahrung;
- ist er alt, dann soll er sich bald pensionieren lassen;
- solange er lebt, hat er immer Leute, die alles besser wissen;
- wenn er stirbt, ist keiner da, der ihn ersetzt!