Das Problem der "Vollmacht" lasse ich mal lieber außen vor. Seit Einführung der Nationalsprachen haben - was sinnvoll erscheint - nationale Bischofskonferenzen oder deren Übernationale Aussschüsse in Sprachgebieten die Aufgabe, Übersetzungen für die liturgischen Texte zu erarbeiten, die dann in Rom geprüft und approbiert werden. Dabei sind in den 70er und 80er Jahren einige ziemlich üble Dinge approbiert worden.ad-fontes hat geschrieben: Wieso hat die Bischofskonferenz die Vollmacht, das Credo in ein Credimus abzuändern?
Aus welchen anderen Ländern außerhalb des deutschen Sprachgebiets ist euch das ebenfalls bekannt?
Grundlage dafür waren die damals gängigen Übersetzungstheorien, die mit dem Dokument Comme le prévoit von 1969 auch Einigang in die offizielle kirchliche Praxis gefunden haben. Comme le prévoit wurde zwar durch Liturgiam Authenticam von 2001 faktisch revidiert, aber da war der Schaden schon geschehen. Modernisten aller couleur lassen sich ihr Comme le prévoit nicht so einfach wegnehmen. Mehr dazu findet man hier bei summorum-pontificum.de. Jedenfalls gibt es seit 1969 zahllose mehr oder weniger heterodoxe Elemente in fast allen Übersetzungen, und es wird noch Jahrzehnte dauern, die dort wieder zu tilgen. Wenn es überhaupt gelingt, denn vielfach haben diese Elemente dazu geführt, den sensus fidelium abzustumpfen oder sogar insoweit "umzupolen", daß heute Wendungen wie das berüchtigte "für alle" in vielen Gemeinden bis aufs Blut verteidigt werden.
Oder sollte man sagen: Bis auf den Traubensaft?